Regelwerk Boulder Bundesliga 22. Dezember 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1.1 Startberechtigung . . . 1.2 Saison . . . . . . . . . 1.3 Stationen . . . . . . . . 1.4 Ligen . . . . . . . . . . 1.4.1 Auf- und Abstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 3 3 3 3 2 Routenbau 2.1 Start . . . 2.2 Bonus . . 2.3 Top . . . . 2.4 Konsistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 4 4 3 Boulderbegehung 3.1 Startposition . . . . . . . . . . . . 3.2 Beendigung eines Versuchs . . . . . 3.2.1 Erfolgreiche Begehung . . . 3.2.2 Nicht erfolgreiche Begehung . . . / . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fehlversuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 5 5 5 4 Boulderwertung 4.1 Flash-Wertung . 4.2 Top-Wertung . . 4.3 Bonus-Wertung 4.4 Null-Wertung . . 4.5 Sonderwertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6 6 6 6 6 5 Ergebniserfassung 5.1 Zeitraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Vertrauensbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 7 6 Regelverstöße 6.1 Wettkampfleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Ahndung bei Regelverstößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 8 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Rangliste 7.1 Multiplikator . . . . . 7.2 Gesamtrangliste . . . 7.2.1 Streichergebnis 7.3 Stationsrangliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Saisonfinale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 9 9 9 9 10 2 1 Allgemeines Die Boulder Bundesliga ist eine Boulderliga auf nationaler Ebene in Deutschland. Die Athleten treten in der Einzelwertung an und sammeln im Laufe der Saison an verschiedenen Austragungsorten Punkte für die Gesamtwertung. 1.1 Startberechtigung Die Teilnahme ist ab einem Alter von 7 Jahren gestattet. Grundvoraussetzung ist darüber hinaus eine Online-Registrierung im Ligaportal boulder-bundesliga.de. Ein Meldeschluss ist nicht vorgesehen und die Registrierung ist über die gesamte Saison möglich. Im Rahmen der Boulder Bundesliga tätig gewordene Routenbauer sind ebenfalls startberechtigt unter der Maßgabe einer eingeschränkten Wertung (siehe 4.1 Flash-Wertung). 1.2 Saison Eine Saison geht über die Dauer von einem Jahr und besteht aus maximal 15 Stationen, die aufeinander an verschiedenen Austragungsorten folgen. Die Saison endet offiziell mit dem Finale der Profi-/Amateurliga. Die genauen Austragungsorte und Termine sind jeweils vor Saisonstart bekannt. 1.3 Stationen Als Austragungsorte der einzelnen Stationen dienen jährlich wechselnde Boulderhallen, welche gleichmäßig in Deutschland verteilt sind. Eine geographische Nähe aufeinanderfolgender Stationen ist anzustreben. Für eine Dauer von 6 Wochen haben die Athleten die Möglichkeit, die Boulder einer Station zu lösen. Die genauen Termine einzelner Stationen sollen sich um mindestens eine Woche überschneiden. 1.4 Ligen Innerhalb der Boulder Bundesliga gibt es die Ligen Profi Herren, Profi Damen sowie Amateur Herren und Amateur Damen. Die einzelnen Ligen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad der Boulder. Zu jeder Station gibt es 15 Boulder je Liga im entsprechenden Schwierigkeitsgrad. Bei der erstmaligen Teilnahme an der Boulder Bundesliga obliegt die Auswahl der Liga (Profi oder Amateur) dem einzelnen Athleten, wobei nur in einer Liga gestartet werden darf. Die Wahl der Liga ist bis zum Erfassen der ersten Resultate und unter Berücksichtigung der Regelungen unter 1.4.1 Auf- und Abstieg jederzeit möglich. 1.4.1 Auf- und Abstieg In der Amateurliga startberechtigten Athleten ist es freigestellt, zum Saisonende in die Profiliga zu wechseln. Die besten zehn Prozent der Amateurligen steigen im Folgejahr automatische in die Profiliga auf und sind in der Amateurliga nicht startberechtigt (Aufstieg ist zwingend). Die schlechtesten 20 Prozent der Profiliga bekommen im Folgejahr eine Startfreigabe für die Amateurliga (Abstieg ist optional). Die besten 80 Prozent der Profiliga verbleiben im Folgejahr in der Profiliga. 3 2 Routenbau Alle zu einer Route gehörenden Griffe haben die gleiche Farbe. Diese ist durch den Startgriff bzw. das Startschild definiert. Alle erreichbaren Volumen dürfen genutzt werden. Boulder sollten darüber hinaus möglichst ohne Einschränkungen auskommen. Ausnahmen wie z.B. „ohne Kante“ etc. sind auf dem Startschild zu vermerken. 2.1 Start Jeder Boulder besitzt einen klar definierten Start. Dieser ist durch ein Startbeschilderung gekennzeichnet und zeigt Name, Liga, Laufnummer und ggf. Sonderwertung des Boulders. Weiterhin markiert ein „S“ an den Griffen die Startposition je einer Hand. Zusätzlich Startpositionen für die Füße sind optional und werden entsprechend gekennzeichnet. Wenn der Boulder einen zwingenden Sitzstart, definierte Starttritte oder einen Ausstieg beinhaltet, ist dies auf dem Startschild zu vermerken. 2.2 Bonus Jeder Boulder besitzt einen klar definierten Bonus-Wertung (Griff, Volumen). Diese ist mit einem Bonus-Schild markiert und dient zur Differenzieren von Sportlern mit ähnlichem Leistungsniveau. Die Position der Bonus-Wertung wird vom Routenbauer bestimmt. 2.3 Top Jeder Boulder besitzt einen klar definierten Top-Griff für beide Hände oder im Falle eines Ausstiegs eine gekennzeichnete Zone. Der Top-Griff oder die Ausstiegszone sind durch ein Top-Schild markiert. 2.4 Konsistenz Der Boulder sowie die Bedingungen auf dem Startschild dürfen über die gesamte Zeit des Wettkampfes nicht verändert werden. Ist es nötig, Teile des Boulder (Griffe, Volumen) zu ersetzen, muss dies unter Einhaltung der vorherigen Bedingungen geschehen. Ist dies nicht möglich, wird der Boulder aus der Wertung genommen. 4 3 3.1 Boulderbegehung Startposition Ein Versuch gilt als begonnen, wenn jeder Teil des Körpers eines Athleten den Boden verlassen hat. Nachdem der Boden verlassen wurde, hat der Athlet zuerst die markierte Startposition (vgl. 2.1 Start) einzunehmen. Außer die als Start definierten Griffe dürfen keine anderer Griffe, Volumen oder Wandelementen zum Erreichen der Startposition mit den Händen berührt werde. Sind zusätzlich Startmarkierungen für die Füße gegeben, gilt vorheriges ebenso für die Füße. Sind die Startgriffe nicht vom Boden aus zu erreichen, ist es erlaubt, den Boulder mit einem Sprung an die Startgriffe zu starten. Erst nach eingenommener Startposition darf ein weitere Kletterbewegung erfolgen oder einen anderen Griff berührt werden. Vor dem ersten Versuch dürfen die Athleten mit den Händen nur die markierten Startgriffe berühren und freie wählbare oder durch weitere Startmarkierungen für die Füße eingeschränkte Trittpositionen testen, jedoch ohne dabei den Boden mit beiden Füßen zu verlassen. 3.2 Beendigung eines Versuchs Folgende Formen zählen als Versuch und sind ausschlaggeben für die erreichte Wertung am Boulder (vgl. 4 Boulderwertung). 3.2.1 Erfolgreiche Begehung Ein Versuch wird als erfolgreich angesehen, wenn der Sportler. . . (a) den markierte Top-Griff erreicht und ihn mit beiden Händen kontrolliert hält oder (b) eine stehende Position auf dem Boulder erreicht hat (Ausstieg). 3.2.2 Nicht erfolgreiche Begehung / Fehlversuch Der Versuch gilt als nicht erfolgreich, wenn der Athlet das markierte Top des Boulders nicht mit beiden Händen kontrolliert hält oder, falls vorgesehen, er keine stehende Position auf dem Boulder erreicht (vgl. 3.2.1 Erfolgreiche Begehung). Als Fehlversuch gilt. . . (a) das Berühren von allen Griffen und Volumen des Boulder mit den Händen vom Boden aus, welche nicht als Startgriffe des Boulder markiert sind, (b) eine nicht korrekt eingenommene Startposition (siehe 3.1 Startposition), (c) die Benutzung von Griffen oder Kanten, die nicht zum Boulder gehören (siehe 2 Routenbau), (d) die Benutzung von Schraubenlöchern die für das Anbringen der Griffe vorgesehen sind, (e) die Benutzung des Seitenendes oder der Oberkante der Kletterwand, sofern dies nicht ausdrücklich erlaubt ist sowie (f) das Berühren des Bodens mit irgendeinem Körperteil während eines laufenden Versuchs. 5 4 Boulderwertung An jedem Boulder kann eine Wertung von 0 Punkten, 0.3 Punkten, 1.0 Punkten oder 1.2 Punkten erzielt werden. Ausschlaggebend ist der zuletzt kontrolliert gehaltene Griff und die Anzahl der Versuche (vgl. 3.2 Beendigung eines Versuchs). 4.1 Flash-Wertung Eine Flash-Wertung ist erreicht, wenn ein Athlet den Boulder im ersten Versuch erfolgreich durchsteigt, d.h. den Top-Griff mit beiden Händen kontrolliert hält oder in der Ausstiegszone steht. Eine Flash-Wertung bringt 1.2 Punkte. Routenbauer, die am Wettkampf beteiligt sind, können an den von ihnen geschraubten Bouldern keine Flash-Wertung, jedoch eine Top- oder Bonus-Wertung erzielen. 4.2 Top-Wertung Eine Top-Wertung ist erreicht, wenn ein Athlet den Boulder ab dem zweiten Versuch erfolgreich durchsteigt, d. h. den Top-Griff mit beiden Händen kontrolliert hält oder in der Ausstiegszone steht. Eine Top-Wertung bringt 1.0 Punkte. 4.3 Bonus-Wertung Eine Bonus-Wertung ist erreicht, wenn ein Athlet den Bonus-Bereich mit mindestens einer Hand kontrolliert hält. Eine Bonus-Wertung bringt 0.3 Punkte. 4.4 Null-Wertung Wenn ein Boulder nicht begangen wurde, bringt dieser 0 Punkte. 4.5 Sonderwertung Bestimmte Boulder dürfen eine Sonderwertung haben (z. B. doppel oder dreifach Wertung). Dies ist auf dem Startschild entsprechend deutlich zu vermerken. Eventuelle Sonderwertungen müssen vor Wettkampfbeginn an den einzelnen Stationen bekannt gegeben werden. 6 5 Ergebniserfassung Die Ergebniserfassung beruht auf dem „Fair-Play“-Gedanken und der Eigenverantwortung der Sportler. Der Einsatz von Wettkampfrichtern ist bis auf das Saisonfinale im regulären Betrieb nicht vorgesehen. Die Grundlage ist ein fairer Umgang. 5.1 Zeitraum Für die Erfassung seiner Ergebnisse ist jeder Athlet eigenständig verantwortlich. Die Resultate sollten am Abend des Wettkampftages, jedoch spätestens bis einen Tag nach Ende des sechswöchigen Wettkampfzyklus einer Station eingetragen werden. Eine Verbesserung der Wertung ist im genannten Zeitraum immer möglich. Die Erfassung der Ergebnisse nach Ablauf dieser Frist ist nicht mehr möglich. 5.2 Vertrauensbasis Grundlage der Boulder Bundesliga ist das gegenseitige Vertrauen und die Ehrlichkeit der Athleten. Erfasste Ergebnisse sind umgehend öffentlich einsehbar. Das korrekte Einhalten der Regeln liegt in der Eigenverantwortung des Einzelnen. Wem Unregelmäßigkeiten oder Regelverstöße anderer Athleten auffallen, meldet diese bitte den Organisatoren ([email protected]). 7 6 Regelverstöße 6.1 Wettkampfleitung Bei strittigen Regelfragen oder Regelverstößen sind entsprechende Schiedsrichter zu befragen. Die verschiedenen Instanzen in der Rangfolge ihrer Priorität sind: 1. die Boulder Bundesliga Organsiation GmbH, 2. benannter Oberschiedsrichter (nur Finale), 3. benannte Boulderschiedsrichter (nur Finale), 4. Hallenbetreiber/Personal der Boulderhalle sowie 5. Athleten des Wettkampfes, insofern sie unbeeinflusst vom entsprechenden Regelverstoß sind. 6.2 Ahndung bei Regelverstößen Bei Regelverstößen entscheidet im Einzelfall das zuständige Schiedsgericht über eine eventuelle Strafe oder Disqualifikation, die sich and der Schwere des Verstoßes bemisst. Regelverstöße sind u. A.: 1. falsch eingetragene Ergebnisse, 2. Manipulation von Bouldern, 3. unsportliches Verhalten zum Wettkampf oder im Webportal oder 4. Behinderung anderer Athleten. Entsprechende Maßnahmen sind: 1. Verwarnung, 2. Rückstufung Einzelergebnis Boulder, 3. Streichung Einzelergebnis Boulder, 4. Punktabzug, 5. Streichung der Ergebnisse einer gesamten Station sowie 6. Ausschluss aus der laufenden Saison. 8 7 Rangliste Die erreichte Wertung (Flash = 1.2, Top = 1.0, Bonus = 0.3) jedes einzelnen Boulders ist für die Gasamt- und Stationsrangliste relevant. Zusätzlich wird der relativen Schwierigkeitsgrad jedes Boulder mit Hilfe eines Multiplikators abgebildet. 7.1 Multiplikator Für die Gewichtung von leichten und schweren Routen, wird der Multiplikator M eines Boulder wie folgt definiert: M=2− Anzahl der erfolgreichen Begehungen Wettkampfteilnehmer einer Station Der Multiplikator hat einen Wert zwischen 2 (der Boulder hat keine Begehung) und 1 (alle Wettkampfteilnehmer begehen den Boulder). Dieser wird auf die zweite Nachkommastelle gerundet. Sollte ein Boulder für mehrere Ligen verwendet werden, so wir sein Multiplator getrennt für die ensprechenden Ligen berechnet. 7.2 Gesamtrangliste Jede Liga (Amateur/Profi, Damen/Herren) hat ihre eigene Rangliste und dient damit dem Vergleich unter den teilnehmenden Athleten. Die Rangliste ergibt sich aus der Addition der erreichten Boulder-Wertung ( 0, 0.3, 1.0 oder 1.2 Punkte) aller Boulder nach Verrechnung mit den jeweiligen Multiplikatoren und einer möglichen Sonderwertung. Die sich ergebende Gesamtpunktzahl wird auf die zweite Nachkommastelle gerundet. Die Reihenfolge der Platzierungen ergibt sich durch die Gesamtpunktzahl in absteigender Form. 7.2.1 Streichergebnis Bei der Ermittlung der Abschlusstabelle der Boulder Bundesliga wird das Stationsergebnis mit der niedrigsten Punktzahl nicht gewertet (gestrichen). 7.3 Stationsrangliste Für die Stationsrangliste werden nur die Ergebnisse von Bouldern der jeweiligen Boulderhalle berücksichtigt. Ansonsten gilt der gleiche Modus wie unter 7.2 Gesamtrangliste. 9 8 Saisonfinale Der Sieger der Boulder Bundesliga werden durch das Saisonfinale ermittelt, für das sich die besten zehn Prozent, jedoch mindestens 20 und höchstens 50 Athleten jeder Liga qualifizieren. 10
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