1 / 20 16 Mitteilungsblatt der Feuerwehr Stadt Luzern »2 INHALT / GRÜEZI FWL IN DEN MEDIEN Liebe Leserin, lieber Leser Einsätze 4 - 11 Organigramm der FWL 12 - 13 Start der Berufsfeuerwehr 14 - 15 Jahresendrapport 2015 16-19 Erlebniswochenende20-21 Ausbildung22-27 Aus den Zügen 28 - 31 Persönlich32-33 Führung durchs Depot 34 Feuerwehrlatein35 Alte Garde 36-37 Aus aller Welt 38 - 39 Dies und das 40 - 42 Rätselseite43 Mein neues Büro ist etwa viermal kleiner als vorher. Kälter ist es auch – Cornel lüftet fleissig, und einen Stock tiefer liegt das Ölwehrdepot – die Tore weisen sicherlich keinen Minergiestandard auf. Wenn jemand im Büro telefoniert und ein Zweiter mit jemandem etwas bespricht, dann muss man sich als Dritter im Büro schon beinahe die Ohren zuhalten. Die grossen Fenster inszenieren meinen Arbeitsplatz speziell im Winter, wenn es früh eindunkelt, zur grellen Bühne. Vom Neubad-Restaurant aus können sie mich täglich von acht bis fünf Uhr geniessen. Ist das artgerechte Haltung? Ich finde es super! Vor einem Jahr haben wir uns überlegt, wo und wie die Berufsfeuerwehr unterkommt. Eine naheliegende Lösung war von Anfang an auf dem Tisch: das angebaute Wohnhaus. Durch Umfunktionieren von Wohnungen liesse sich die Berufsfeuerwehr dort kasernieren – zugegeben, ein gewisser „WG-Charme“ wäre unvermeidbar. Und bei den regelmässigen Alarmen in der Nacht wären flauschige und geräuschhemmende Finken zur Schonung der Nachbarn im gleichen Haus sicher angezeigt... Sehr früh haben wir selbst dann die Idee zur Sprache gebracht, den „FeuerpolizeiTeil“ – zusammen mit Fourier-, Archivund Schulungsräumen – zu einem BFTrakt umzubauen. Im Feuerwehrgebäude kompakt eingebettet würde die BF in der Sonntag, 06.09.2015 15:52 Strassenrettung Rothenstrasse bestehenden Gebäudesituation bestens integriert. Diese Lösung setzte sich schliesslich durch. Dies erforderte aber Verschiebungen der bisherigen Nutzungen, und das innerhalb der gegebenen Räumlichkeiten. Die Konsequenz war: zusammenrücken! Das Zusammenrücken erfolgte aber nicht nur räumlich, sondern auch bezüglich Aufgaben, Prozessen und Zuständigkeiten. Ich bin überzeugt, dass uns diese Veränderungen noch effizienter machen. Die Grösse des Büros ist relativ – eine Gewohnheitssache. Das Hemd im Winter ist nun auch Geschichte, endlich kann ich wieder meine geliebten Pullis tragen. Eine rücksichtsvolle Gesprächslautstärke lässt sich trainieren. Und wenn mich die grossen Fenster stören würden, könnte ich ja die Storen schliessen. Mir gefällt’s! Das einzige, was gewöhnungsbedürftig bleibt, ist der freie Blick auf die T-Kreuzung in unserer Ausfahrt. Einige Verkehrsteilnehmer ignorieren konsequent das Verkehrsregime. „Kein Vortritt“Überseher sind das eine, die „Voll-Garacho-in die Einbahnstrasse-Fahrer“ das andere. Wenn ich also beim Telefonieren mal kurz die Luft anhalte, liegt das an den kurzen Schreckmomenten des täglichen Verkehrskrimis. Claudio Passafaro, Chefredaktor 3« »4 EINSÄTZE EINSÄTZE Murbacherstrasse || Brandbekämpfung Rothenstrasse || Strassenrettung Ereignis Kaminbrand Einsatzort Hotelgebäude, Murbacherstrasse, Stadt Luzern Alarmierung AlSt 1: Polizei-Löschpikett + Pikettgruppen Tag und Nacht Anzahl AdF 48 Einsatzende 20:00 Uhr Einsatzleiter Oblt Kurmann Rolf Ereignis Frontalkollision zweier Personenwagen Einsatzort Hauptstrasse, Rothenstrasse, Stadt Luzern Alarmierung AlSt 28.1: Stützpunkt Rettung Anzahl AdF 59 Einsatzende 15:19 Uhr Einsatzleiter Lt Schuler Cornel Mittwoch, 19.08.2015 18:00 Uhr Sonntag, 06.09.2015 15:19 Uhr Orientierung / Situation am Schadenort Aus dem Kamin steigt gelber Rauch auf. Orientierung / Situation am Schadenort Zwei verletzte Personen in stark deformiertem Fahrzeug. Massnahmen Feuer im Cheminée gelöscht und unter Atemschutz alle Revisionsöffnungen kontrolliert, Brandschutz auf allen Etagen erstellt. Strasse abgesperrt und Autodrehleiter positioniert. Absturzsicherung für Kaminfeger installiert, Folgemassnahmen durch Kaminfeger. Massnahmen Strasse gesperrt und Brandschutz erstellt. Absprache mit Notarzt. Autodach entfernt und Patienten schonend geborgen. Fahrzeuge/Mittel 2 Dienst- und Pikettoffizierfahrzeuge, 1 Autodrehleiter, 2 Tanklöschfahrzeuge, 2 Mannschaftstransporter. Bemerkungen Das Standardvorgehen in Zusammenarbeit mit Kaminfeger bewährt sich. Fahrzeuge/Mittel 4 Dienst- und Pikettoffizierfahrzeuge, 1 Pionierdienstfahrzeug, 1 Tanklöschfahrzeug, 1 Verkehrsabteilungsfahrzeug, 1 Sanitäts- und Betreuungsfahrzeug, 1 Einsatzleitfahrzeug, 2 Mannschaftstransporter sowie 1 Pionierdienstanhänger. Bemerkungen Schaulustige haben sich einen Weg auf eine steile und unwegsame Anhöhe im angrenzenden Wald gebahnt. Diese mussten durch Einsatzkräfte weggewiesen werden. Bilder: FWL Bilder: FWL Klosterstrasse || Brandbekämpfung Sonntag, 23.08.2015 05:35 Uhr Ereignis Brand Küche Einsatzort Mehrfamilienhaus, Klosterstrasse, Stadt Luzern Alarmierung AlSt 2: Polizei-Löschpikett, Kompanie 3 und Stabskompanie Anzahl AdF 78 Einsatzende 07:30 Uhr Einsatzleiter Lt Nager Marco Orientierung / Situation am Schadenort Küchenbrand, starke Rauchentwicklung im Treppenhaus. Mehrere Personen waren bereits durch das Polizei-Löschpikett evakuiert worden. Massnahmen Rettung von drei Personen mit Autodrehleiter. Anschliessend Brand in der Küche unter Atemschutz gelöscht, Wohnung belüftet und entraucht. Fahrzeuge/Mittel 4 Dienst- und Pikettoffizierfahrzeuge, 1 Autodrehleiter, 3 Tanklöschfahrzeuge, 2 Lüfter. Bemerkungen Nebst der Rettung von drei Personen wurden 11 Personen und ein Haustier evakuiert und betreut. Eine Person wurde vom Rettungsdienst 144 ins Spital zur Kontrolle überführt. Bilder: FWL 5« »6 EINSÄTZE EINSÄTZE Kriens, Amstutzstrasse || Nachbarhilfe Brandbekämpfung Donnerstag, 15.10.2016 23:16 Uhr Horw, Seemündung || Ölwehr Donnerstag, 26.11.2016 11:45 Uhr Ereignis Öl fliesst aus Entlastungsstollen in den See Einsatzort Horw, VWS Seefeld Alarmierung AlSt 51: Seedienst und AlSt 25.1: Stützpunkt Öl/Elementar Anzahl AdF 18 Einsatzende 14:30 Uhr Einsatzleiter Lt Schuler Cornel Orientierung / Situation am Schadenort Öl befindet sich im Bereich Bachauslauf und auf dem See. Erste Massnahmen sind bereits durch Feuerwehr Horw erfolgt. Massnahmen Bereits gesetzte Seesperren der Feuerwehr Horw ergänzt sowie Flüssig- und Seebinder eingesetzt. Absprachen mit Polizei, Dienstelle Umwelt und Energie (uwe) und Ortsfeuerwehr. Fahrzeuge/Mittel 2 Pikettoffizierfahrzeuge, 1 Ölwehrfahrzeug, 1 Seesperrenanhänger, 2 Mannschaftstransporter. Bilder: FWL Ereignis Gebäude im Vollbrand Einsatzort Gewerbegebäude, Amstutzstrasse, Kriens Alarmierung 23.16 Uhr AlSt 10.2: Drehleitermaschinisten und 00:43 Uhr AlSt 11: Atemschutzverstärkung Anzahl AdF 78 Einsatzende 04:30 Uhr Einsatzleitung: Feuerwehr Kriens Orientierung / Situation am Schadenort Bei Auslösung Alarmstufe 2 der Feuerwehr Kriens automatisches Aufgebot Alarmstufe 10, Drehleitermaschinisten der Feuerwehr Stadt Luzern. Vor Ort war die Feuerwehr Kriens bereits im Einsatz, das Gebäude stand dennoch innert Kürze im Vollbrand. Massnahmen Beide Autodrehleitern gemäss Absprache mit Feuerwehr Kriens eingesetzt. Gegen 01.00 Uhr zusätzliche Unterstützung der Feuerwehr Kriens mit Atemschutztrupps. Fahrzeuge/Mittel 4 Dienst- und Pikettoffizierfahrzeuge, 2 Autodrehleitern, Atemschutzfahrzeug, 7 Mannschaftstransporter. Bilder: FWL 7« »8 EINSÄTZE EINSÄTZE Haldenstrasse || Brandbekämpfung Sonntag, 13.12.2015 19:18 Uhr Ereignis Gebäudebrand Einsatzort Wohn- und Geschäftshaus, Haldenstrasse, Stadt Luzern Alarmierung 19:18 Uhr AlSt 1: Polizei-Löschpikett + Pikettgruppe 19:34 Uhr AlSt 2: Einsatz- und Stabskompanie 20:06 AlSt 11: Atemschutzverstärkung Anzahl AdF 163 Einsatzende 01:00 Uhr Einsatzleiter Oblt Haller Martin Orientierung / Situation am Schadenort Vor Ort starke Rauchentwicklung festgestellt, keine Bewohner anwesend. Glimmbrand in Wänden, Decke und Zwischenböden vom 2. und 3. Obergeschoss, Brand breitet sich aus. Massnahmen Haldenstrasse gesperrt, vbl-Leitungen geerdet zum sicheren Einsatz der Autodrehleitern. Wohnungen abgesucht, Nachbarhäuser kontrolliert und Bewohner informiert. Dafür teilweise Türen aufgebrochen. Unter Atemschutz Böden, Decken und Zwischenwände geöffnet, Glimmbrände mit Fognail und Druckleitungen gelöscht. Folgeschäden aufgrund geborstener Heizungsleitung im 1. Obergeschoss eingedämmt. Gebäude belüftet und entraucht. Brandwache mit 7 Personen bis 06:30 Uhr. Medienarbeit. Fahrzeuge/Mittel 4 Dienst- und Pikettoffizierfahrzeuge, 2 Autodrehleitern, 3 Tanklöschfahrzeuge, 1 Pionierdienstfahrzeug, 1 Atemschutzfahrzeug, 1 Grosslüfterfahrzeug, 1 Verkehrsabteilungsfahrzeug, 1 Sanitäts- und Betreuungsfahrzeug, 1 Fahrzeug technische Abteilung, 1 Einsatzleitfahrzeug, 7 Mannschaftstransporter, 2 Lüfter, 4 Wassersauger. Bemerkungen Die meisten AS-Trupps wurden mehrmals eingesetzt. Taktische Erkenntnisse: Der Einsatz des Fognails und der Lüfter haben sich bewährt. Die Wirkung und Leistung der Lüfter wurde laufend beobachtet und angepasst. Bilder: FWL 9« » 10 WEITERE EINSÄTZE WEITERE EINSÄTZE Weitere erwähnenswerte Einsätze August 2015 bis Dezember 2015 23.08.201501:45 Rauchentwicklung Ort: Reiheneinfamilienhaus, Sternmattstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 1, LöPi + Pikettgruppe Einsatz: Zugang verschafft via Fenster (alternativer Angriffsweg), Haus unter Atemschutz nach Personen und Brandherd abgesucht. Im Erdgeschoss wurde ein brennender Luftentfeuchter aufgefunden und gelöscht, Gebäude gelüftet. Bemerkungen: Das Ehepaar rettete sich vor Eintreffen der Feuerwehr via Terrasse im 1. Obergeschoss, vermisste jedoch den erwachsenen Sohn. Im späteren Einsatzverlauf ist der Sohn aufgetaucht; er hatte sich ebenfalls via Terrasse in Sicherheit gebracht und sich vorübergehend vom Schadenplatz entfernt. Personen durch Rettungsdienst 144 betreut. Einsatzleiter: Lt Nager Marco 08.09.201509:15 Ölwehr Ort: Hochbühlstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, Minigruppe Tag + PikOf Einsatz: Ein Heiztanklastwagen verlor beim Abpumpen von Heizöl rund 40 Liter Heizöl, das auf die Strasse ausgelaufen ist. Schadenplatz abgesichert und Fahrbahn gesperrt, fünf Säcke Ölbindemittel eingesetzt. Folgemassnahmen durch Strasseninspektorat. Bemerkungen: Das Feuerwehr-GIS bewährte sich: Es ermöglichte die Überprüfung der Abflussrichtung der Einlaufschächte. Es konnte zudem verifiziert werden, dass die Meteorwasserleitung in eine ARA und nicht direkt in ein Gewässer führt. Einsatzleiter: Lt Schuler Cornel 16.09.201508:21Strahlenwehr Ort: Atomwarnposten Luzern, Hochdorf, Schüpfheim und Willisau Alarmstufe: 95, PikOf + Strahlenwehr Einsatz: A-Komeg-Testmessungen im Auftrag der Nationalen Alarmzentrale (NAZ). Meldung der Messresultate an die NAZ. Bemerkungen: Neue Einsatzdoktrin hat sich bewährt. Einsatzleiter: Lt Passafaro Claudio 16.09.201523:15 Rauchentwicklung Ort: Dammstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 1, LöPi + Pikettgruppe Einsatz: Schlafende Person in betroffener Wohnung geweckt, Kochgut gelöscht, Wohnung gelüftet. Dammstrasse während dem Einsatz gesperrt. Einsatzleiter: Oblt Haller Martin 22.09.2015 21:40 tH Chemie Ort: Parking, Allmend, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, PikOf Einsatz: Die Polizei wurde wegen eines verdächtigen Handdruckbehalters im Parking alarmiert. Nachdem die Polizei die Situation vor Ort gesichtet hatte, sperrte sie das Areal und bot die Feuerwehr zur Unterstützung auf. Chemiewehr und Fachberater beigezogen. Als eine akute Gefahr ausgeschlossen werden konnte, Behältnis isoliert und zu Fachbetrieb abtransportiert. Folgemassnahmen durch Spezialisten. Einsatzleiter: Hptm Matter Rolf 24.09.201503:47 Rauchentwicklung Ort: Hochschule, Rössligasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi, Nachalarmierung 04.00 Uhr 1, Pikettgruppe Einsatz: Erkundung unter Atemschutz, Gebäude belüftet und entraucht. Ursache: Brand Abfallcontainer im Gebäudeinnern, wurde durch Sprinkleranlage gelöscht. Einsatzleiter: Oblt Seitz Thomas 24.09.2015 11:38 tH Allgemein Ort: Restaurant, Cheerstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi + PikOf Einsatz: Der Fussboden in der Küche hat sich ohne erkennbaren Grund auf einer Länge von einem Meter 10 cm plötzlich angehoben, Personal wurde umgehend evakuiert. Boden zur Kontrolle geöffnet, Messungen durch Feuerwehr und ewl zeigen keine Gefahren. Folgemassnahmen durch Baufachleute. Einsatzleiter: Lt Passafaro Claudio 29.09.201516:41 Brandgeruch Ort: Wohn- und Geschäftshaus, Pilatusstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi + PikOf Einsatz: Rauchgeruch im Treppenhaus, leichter Rauch in der Augenarztpraxis 4. OG. Tür mit Türöffner aufgebrochen, Kleinbrand von Zeitungen auf Kochherd. Brandgut im Abwaschbecken gelöscht, Wohnung und Treppenhaus belüftet und entraucht. Einsatzleiter: Pol Lt Gisler Hanstoni 01.01.2015 18:35 tH Lift Ort: Öffentliche Überführung, Güterstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 53, technische Abteilung + PikOf Einsatz: Sieben eingeschlossene Personen aus dem Lift befreit, da Liftmonteur nicht verfügbar war. Bemerkungen: Verrechnung des Einsatzes an die Servicefirma. Einsatzleiter: Lt Gruber Werner 29.10.201511:51 Rauchentwicklung Ort: Mehrfamilienhaus, Grüneggstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 1, LöPi + Pikettgruppe Einsatz:Tür zu betroffener Wohnung mit Türöffner aufgebrochen, brennende Salatschleuder von Kochplatte entfernt, Herd stromlos gemacht. Treppenhaus und Wohnung gelüftet. Einsatzleiter: Hptm Matter Rolf 02.11.2015 23:40Rauchentwicklung Ort: Mehrfamilienhaus, Spitalstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 1, LöPi + Pikettgruppe Einsatz: Brand Kochgut zwischenzeitlich von selbst erloschen, Wohnung aber voller Rauch. Drei schlafende Kinder in der Wohnung geweckt, hinausgeführt und dem Rettungsdienst 144 zur Kontrolle übergeben. Wohnung belüftet und entraucht. Einsatzleiter: Oblt Sommer Peter 16.11.2015 11:33 Patientenrettung z.G. RD 144 Ort: Mehrfamilienhaus, Ulmenstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 10, ADL-Maschinisten + PikOf Einsatz: Intubierte Patientin nach Reanimation mittels Autodrehleiter aus dem 3. OG und in den Krankenwagen transportiert. Einsatzleiter: Oblt Waser Andreas 23.11.201514:05Fahrzeugbrand Ort: Obergrundstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi + PikOf Einsatz: Motorhaube mit Brecheisen geöffnet und Brand mit Schnellangriff gelöscht. Bemerkungen: Ein Zivilist und eine Polizeipatrouille versuchten den Brand mittels Pulverlöscher zu löschen. Da diese die Motorhaube nicht öffnen konnten, blieb der Löschversuch erfolglos. Einsatzleiter: Pol Lt Mattmann Felix 10.10.2015 06:18 Patientenrettung z.G. RD 144 Ort: Zumhofstrasse, Horw Alarmstufe: 10, ADL-Maschinisten + PikOf Einsatz: Patient im 3. OG, stabilisiert durch RD 144. Transport mittels Autodrehleiter wegen zu grosser Ausladung nicht möglich. Patient mittels Treppenstuhl aus dem Gebäude und zum Krankenwagen transportiert. Einsatzleiter: Oblt Spengler Marcel 13.10.2015 10:40 Brandalarm BMA Ort: Universität, Frohburgstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi Einsatz:Kleinbrand eines Elektrokastens im Untergeschoss. Brand unter Atemschutz mit Co2-Handfeuerlöscher gelöscht. Betroffene Räumlichkeiten belüftet und entraucht. Bemerkungen: Das Betriebspersonal hat nach Auslösung des Brandalarmes den Auslöseort erkundet. Aufgrund der angetroffenen Rauchentwicklung wurde die Evakuation sämtlicher Personen im Gebäude vom Betrieb eingeleitet. Informationen wurden noch während der Evakuation von Betroffenen auf diversen elektronischen Nachrichtendiensten verbreitet, der Kommandant erhielt dadurch bereits nach wenigen Minuten erste Medienanfragen. Einsatzleiter: Pol Lt Mattmann Felix Fahrzeugbrand, Obergrundstrasse Bild: FWL 30.11.201511:18Brandgeruch Ort: Geschäftsgebäude, Tribschenstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi + PikOf Einsatz: Intensiver Brandgeruch in Büroräumlichkeiten im 3. Obergeschoss, Ursache überhitztes Vorschaltgerät von FL-Leuchte. Schaltgruppe durch technischen Dienst stromlos gemacht, mit Wärmebildkamera Leuchte und Raum überprüft. Einsatzleiter: Pol Lt Kälin Nicolas 06.12.2015 07:08 Brandalarm BMA Ort: Geschäftsgebäude, Tribschenstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, LöPi Einsatz: Vor Ort brennenden Adventskranz auf Korpus in Grossraumbüro angetroffen. Brand unter Atemschutz mit Co2Löscher gelöscht. Räume belüftet und entraucht. Bemerkungen: Unkonventionelle Löschmethode, aufgrund des kleinen Brandes aber effizient zur Schadensminimierung. Einsatzleiter: Pol Lt Egger Rudolf 09.12.2015 17:57 Brand klein Ort: Mehrfamilienhaus, Haldenstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 1, LöPi + Pikettgruppe Einsatz: Sehr aufgebrachte Bewohnerin vor dem Gebäude angetroffen und betreut. Brand von Gartenmöbeln und Storen vom Gartensitzplatz mit Schnellangriff und Schaum-Handfeuerlöschern gelöscht. Fassade mittels Wärmebildkamera kontrolliert, Wohnung belüftet und entraucht. Leitstelle vbl über Verkehrsbehinderung orientiert. Einsatzleiter: Oblt Baumann Andreas 21.12.201514:19Ölwehr Ort: Westliche Bergstrasse, Stadt Luzern Alarmstufe: 0, PikOf Einsatz: Rekognoszierung, Gefahrensignalisation und Absprachen mit Polizei und Strasseninspektorat. Begleitung Spezialreinigungsfahrzeug auf westlicher Bergstrasse bis Rothenburg. Bemerkungen: Gemäss Polizei verlief die Ölspur durch den halben Kanton - von Willisau bis Rothenburg. Einsatzleiter: Lt Degen Thomas 21.12.2015 23:26Brandbekämpfung Ort: Autobahnauffahrt, A2 Kriens Fahrtrichtung Nord Alarmstufe: 0, LöPi + PikOf Einsatz: Brand Personenwagen nach Selbstunfall, Fahrgastraum voller Rauch. Nach Kontrolle des Fahrgastraumes Brand mit Schnellangriff gelöscht, Batterie abgehängt. Folgemassnahmen durch Unfallpikett Luzerner Polizei. Einsatzleiter: Pol Lt Stamm Sandro 24.12.201521:01 Brandbekämpfung Ort: Mehrfamilienhaus, Rebstockhalde, Stadt Luzern Alarmstufe: 2, LöPi + Pikettgruppe + Kompanie 3 und Stabskompanie Einsatz: Bewohner evakuiert, Brand eines Bettes unter Atemschutz mit Druckleitung gelöscht. Wohnung belüftet und entraucht. Anschliessend Rückkehr zu individuellen Weihnachtsfeiern... Bemerkungen: Der Brand wurde aufgrund einer umgefallenen Halogenlampe im Schlafzimmer ausgelöst. Die Bewohner bemerkten während des Weihnachtsfests den Brand und alarmierten umgehend die Feuerwehr. Die Betroffenen bedankten sich anschliessend noch schriftlich für den effizienten Feuerwehreinsatz. Explizit gerühmt wird darin der sparsame Löschmitteleinsatz und die Freundlichkeit aller Einsatzkräfte. Einsatzleiter: Oblt Kaufmann Martin 11 « » 12 FEUERWEHR INTERN FEUERWEHR INTERN START DER BERUFSFEUERWEHR Nach einem intensiven Vorbereitungsjahr war es am Neujahrsmorgen soweit: Die Dienstgruppe 1 des neuen Berufsfeuerwehrelements löste das Polizei-Löschpikett als Ersteinsatzelement ab und übernahm dabei auch den Ersteinsatz für alle technischen Hilfeleistungen – also nicht „nur“ für Brandereignisse. Über die neue Organisation mit der Berufsfeuerwehr anstelle des Polizei-Löschpiketts und den damit verbundenen Anpassungen der Milizorganisation wurde laufend an internen Informationsanlässen, im Füürhorn und den Medien berichtet. Ausführliche Informationen können dem veröffentlichten Bericht und Antrag zur Einführung der Berufsfeuerwehr entnommen werden (http://www.stadtluzern. ch/de/politik/ggr/polgeschaefte/ B+A Nr. 13 vom 22. April 2015). Zudem wird auch der Tätigkeitsbericht 2015 der Feuerwehr Stadt Luzern darüber detailliert informieren. Text: Theo Honermann, Kdt Bilder: Doku-Dienst FWL Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle kurz und knackig zu den mir oft gestellte Fragen zur Neuorganisation äussern und so gerne die vorhandenen und bekannten Informationen ergänzen. Wie wird die neue Berufsfeuerwehr geführt? Chef der Berufsfeuerwehr ist Hptm Sacha Müller. Sacha leistet seit 1992 aktiven Feuerwehrdienst in Littau und Luzern und ist seit fünf Jahren Feuerwehrinstruktor. Er führt die drei Dienstgruppen mit je acht Feuerwehrleuten und ist damit für ihre Ausbildung und die Arbeitsvorbereitung, d.h. vollständige, abwechslungsreiche und fordernde Tagesplanungen, verantwortlich. Er ist in der Organisation auf derselben Führungsstufe wie die drei Kompaniekommandanten und somit direkt dem Feuerwehrkommandanten unterstellt und Mitglied des Führungsstabes. Was machen denn die Berufsfeuerwehrleute in ihrer Präsenzzeit, wenn es nicht brennt? Der Einsatz hat immer erste Priorität. Die drei Dienstgruppen sind in Schichten à 24,25 Stunden eingeteilt. Eine Viertelstunde sind für die Übergabe beide Schichten anwesend. Jede Dienstgruppen organisiert sich in seiner 24-Stunden-Schicht so, dass jederzeit das sofortige Ausrücken sichergestellt ist. Das heisst aber nicht, dass man einfach auf einen Alarm wartet. Tagsüber sind die Leute in Arbeiten eingeplant wie die Mitarbeitenden im normalen Tagesbetrieb. Dies bedeutet, dass täglich nebst rund drei Stunden Feuerwehrtraining (gegenseitige Aus- und Weiterbildung, drillmässige Handhabung von Gerätschaften und Abläufen, Retablierungs- und Wartungswissen sowie Sport) die Facharbeiten auf dem Programm stehen. Dies können zum Beispiel bei der Technik und Logistik Wartungs-, Reparatur- und Reinigungsarbeiten sein, bei der Administration die Erfassung von Einsatzberichten und Aufwänden für die Rechnungsstellung von technischen Hilfeleistungen, bei der Feuerpolizei die Erstellung von Einsatzplanungen, beim Kommando die Mitwirkung bei Projekten, wie der Neubau der Feuerwache oder die Bewirtschaftung der Social Media Plattformen und vieles mehr sein. Am Abend stehen Vorbereitungsarbeiten für die nächste Schicht (Ausbildung vorbereiten) oder zwischendurch auch die Mitwirkung bei Milizübungen an. Eine Schicht dauert 24,25 Stunden, da jeweils eine Viertelstunde ein Übergaberapport mit der nächsten Dienstgruppe stattfindet. Dafür werden 18 geleistete Arbeitsstunden angerechnet. Die Jahressollarbeitszeit in Stunden ist für alle Mitarbeitenden gleich – egal ob im Tagesoder Schichtbetrieb. Hat die Umstellung an Silvester geklappt? Ja, es lief alles genau nach Plan. Die Anpassungen des Alarmierungsschemas wurden von uns vorbereitet und in einer Nachtschicht vom Feuerwehrinspektorat – herzlichen Dank an Alois Kreienbühl und Patrik Müller – eingepflegt. Am 31. Dezember konnten wir vom Kommando mit der Minigruppe des Miliz-Piketts und in Anwesenheit von Stadtrat Adrian Borgula, Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf sowie Vertretern der Luzerner Polizei pünktlich um 17 Uhr die rund 700 Brandmeldeanalgen-Dossiers, das Tanklöschfahrzeug und die Brandschutzausrüstungen des Polizei-Löschpiketts bei der Sicherheitspolizei Stadt am Hirschengra- ben abholen. Die Milizfeuerwehr nahm dadurch nach 120 Jahren den Auftrag für den Ersteinsatz zurück, übernahm ihn mit der Mini- und Pikettgruppe in der Silvesternacht und konnte ihn am Neujahrsmorgen pünktlich um 7 Uhr der allerersten Schicht der Berufsfeuerwehr übergeben. Adrian Borgula liess es sich nicht nehmen, beim Antritt der ersten Dienstgruppe ebenfalls anwesend zu sein. Übrigens verlief die Silvesternacht ohne Einsätze. Alle Anwesenden der Pikettgruppe und des Kommandos konnten mit Begleitung in der Feuerwache Kleinmatt (die heisst jetzt Feuerwache und nicht mehr Feuerwehrgebäude, weil sie rund um die Uhr besetzt ist) ohne Unterbrechung den Jahreswechsel feiern. Wie verliefen die ersten Einsätze? Die ersten Einsätze verliefen einwandfrei. Die Alarmierung und das Ausrücken klappten problemlos. Auch der Umgang mit den Dossiers für die Brandmeldeanlagen führte zu keinen Problemen. Das Zentralschweizer Fernsehen Tele1 war bereits bei einem der ersten Einsätze der Berufsfeuerwehr am Montag, 4. Januar vor Ort (es ging um ausgelaufenes Heizöl) und filmte anschliessend auch in der Feuerwache Kleinmatt. Am Abend wurde ein guter, informativer Nachrichtenbericht zur neuen Berufsfeuerwehr gesendet. Bleibt das Milizsystem nun wirklich attraktiv? Ja, auf jeden Fall! Man darf nicht vergessen, dass mit der Berufsfeuerwehr nur sechs bis acht Leute ausrücken. Die Einsatzkompanien I und II (bisher 1, 2 und 3) haben nun jede 2. und nicht mehr „nur“ jede 3. Woche Einsatzpriorität, was zu einer höheren Anzahl Alarmierungen führt. Die Alarmierung der Pikettgruppe und der Stützpunktformationen erfolgt nach denselben Kriterien wie mit dem Polizei-Löschpikett, d.h. sie werden nicht weniger häufig. Einzig bei den Klein- bzw. Bagatelleinsätzen für die Minigruppe und Autodrehleitermaschinisten wird es zu Entlastungen kommen. Diese Entlastung wird jedoch durch die Reduktion des Bestandes kompensiert. Was für ein Fazit ziehst du nach dem Start? Der Wechsel zur Berufsfeuerwehr hat reibungslos geklappt. Wir waren mit der Organisation und Infrastruktur rechtzeitig bereit. Selbstverständlich müssen nun in den ersten Wochen und Monaten die Aufgaben, Abläufe und Prozesse weiter ausgearbeitet und optimiert werden. Das ganze BF-Team ist hoch motiviert und weiss, dass es nur gemeinsam mit einer leistungsstarken Milizfeuerwehr erfolgreich sein kann. Alle sind an einer guten und engen Zusammenarbeit interessiert. Das erste gemeinsame Fitnesstraining am Donnerstagabend hat gezeigt, dass es zwischen der Miliz- und Berufsfeuerwehr keine Berührungsängste gibt. Natürlich wird es auch Konflikte und Reibungen geben. Dann hilft unsere offene Feedbackkultur, diese direkt anzusprechen. Zudem ist meine Türe für alle Anliegen der Miliz- und Berufsfeuerwehr immer ganz offen. Durch die neue Organisation veränderte sich auch der Alltag von mir und meinen Mitarbeitenden im Tagesbetrieb der Dienstabteilung Feuerwehr. Ich erlebe dies nur positiv und bin überzeugt, dass diese neue Organisation für alle einen Mehrwert schafft, eine Bereicherung darstellt und Vorteile bringt. 13 « » 14 FEUERWEHR INTERN FEUERWEHR INTERN MILIZ FW Organigramm Feuerwehr Stadt Luzern KDO STAB Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit Feuerwehrkommandant Kommandostab Feuerpolizei Kommandostab Technik und Logistik Kommandostab Finanzen BF Kommandostab Kdt Stv / Ausbildung Kommandostab Administration MILIZFEUERWEHR Stabskompanie BERUFSFEUERWEHR MILIZFEUERWEHR Kompanie I MILIZFEUERWEHR Kompanie II Dienstgruppe 1 Einsatzzug 1 Einsatzzug 2 Spezialisten Sanität und Betreuung Dienstgruppe 2 Einsatzzug 3 Einsatzzug 4 Spezialisten Führungsunterstützung Dienstgruppe 3 Einsatzzug 5 Einsatzzug 6 Spezialisten Elektro und Gas Spezialisten Verkehr Spezialisten Dokumentationsdienst 15 « » 16 FEUERWEHR INTERN FEUERWEHR INTERN JAHRESENDRAPPORT 2015 Am 3. Dezember 2015 konnte am Jahresendrapport im Zentrum St. Michael auf ein vielseitiges, ereignisreiches und erfolgreiches Feuerwehrjahr zurück geblickt werden, in dem auch Feuerwehrgeschichte geschrieben wurde. Aus der Erkenntnis vom letzten Jahr wurden die Organisation des Shuttledienstes vom Feuerwehrgebäude Kleinmatt und das vorgängige Nachtessen geändert und früher gestartet. Somit konnte der Rapport pünktlich um 19.30 Uhr gestartet werden und alle Teilnehmenden waren bereits gut verpflegt. Text: Theo Honermann, Kdt Bilder: Doku-Dienst FWL Dass der Abschluss von einigen wichtigen Projekten gefeiert werden konnte, zeigte auch die kleine aber feine Gästeliste. Es war sehr schön, dass unsere Gäste, welche sich stark für unsere Projekte «Einführung Berufsfeuerwehr», «700 Jahre Schutz vor Feuer in der Stadt Luzern» und «Ersatzbeschaffung Ölwehrboot» engagiert haben, der Einladung gefolgt sind und wir so gemeinsam die Projektabschlüsse feiern konnten: Vinzenz Graf, Feuerwehrinspektor, Christian Bünter, Personalchef Stadt Luzern, Christoph Bättig, Stabschef Direktion Umwelt, Verkehr und Sicherheit, Peter Koller, Abteilungsleiter bei Umwelt und Energie Kt. Luzern (uwe) und Thomas Hasler, Hasler Bootswerft AG. Stadtrat Adrian Borgula dankte in seiner Grussbotschaft allen Angehörigen der Feuerwehr und dankte herzlich für das grosse Engagement auf allen Stufen – nicht nur bei den Einsätzen und Übungen, sondern auch bei den Jubiläums- und den anderen Projektaktivitäten. Der Jahresrückblick begann mit einem kleinen Auszug und Überblick zu den vielseitigen Einsätzen und Übungen. Am 26. November fand ja bereits der «Jahresrückblick 2015 in Bildern» im Neubad statt, an welchem dazu tolles Bild- und Filmmaterial gezeigt werden konnte. Als erster Höhepunkt folgte mit einem spannenden Kurzfilm die Preisverleihung zur Atemschutz-Challenge in Seewen durch Lt Michael Nitzer (EZ 33, neu EZ 5), welche Sdt Stefan Balsiger und Kpl Reto Hofstetter (beide EZ 22, neu EZ 4) gewannen. Im Anschluss wurden durch Hptm Sacha Müller (Stab Kp 2, neu Chef BF) das dritte Mal die Atemschutz-Awards an je einen Atemschutzgeräteträger der Einsatzkompanien 1, 2 und 3 vergeben. Gfr Lukas Müller, Sdt Stefan Balsiger und Lt Michael Nitzer waren die glücklichen Gewinner, welche für ihre besonderen Leistungen den kunstvoll gestalteten Feuerwehrhelm als Wanderpreis stolz entgegennehmen durften. Danach wurden die beiden erfolgreichen Projekte «Einführung Berufsfeuerwehr» und «700 Jahre Schutz vor Feuer in der Stadt Luzern» gewürdigt. Der Kurzfilm zum Erlebniswochenende im und vor dem Historischen Museum wurde stellvertretend für all die gelungenen Jubiläumsanlässe mit sehr guten Reaktionen von den Teilnehmenden und den Medien gezeigt. Gfr Manuel Menrath (EZ 13, neu EZ 1) wurde für sein grosses Engagement bei der Realisierung der Museumsausstellung mit einem Geschenkkorb besonders gedankt. Der Höhepunkt war dann die Vorstellung des neuen, 25-köpfigen Berufsfeuerwehrteams auf der Bühne. Zu beiden Projekten gibt es mehrere Berichterstattungen und sie werden auch im Tätigkeitsbericht 2015 ausführlich beschrieben. Es wird deshalb hier auf eine detailliertere Ausführung verzichtet. Beide Projekte verlangten sehr viel Einsatz und auch Vertrauen, dass sie gut gelingen konnten. Ich danke allen Gästen und Feuerwehrangehörigen für die grosse Unterstützung und das geschenkte Vertrauen. Nur dadurch konnten beide Projekte so gut bewältigt werden. Für das neue Jahr 2016 stehen die Konsolidierung der neuen Organisation und das Projekt «Neubau Feuerwache» im Fokus. Vor der Pause verschoben sich dann alle Anwesenden auf den Vorplatz vom Zentrum St. Michael, wo auf dem Trailer das neue Ölwehrboot «Blitz» und der neue Brückenwagen «Florian 20» durch Hptm Thomas Lang eingesegnet wurden. Die Freude über die beiden gelungenen Ersatzbeschaffungen war gross. Besonders beim Ölwehrboot war es ein jahrelanger, beschwerlicher Weg, der sich für das gute Ergebnis aber zweifellos gelohnt hat. Auch der Brückenwagen mit seinen raffinierten Transportsicherungsmöglichkeiten ist ein grosser Gewinn für unsere Feuerwehr. Dem Projektleiter Peter Koller und Bootsbauer Thomas Hasler sei an dieser Stelle nochmals herzlich für ihre Arbeit und stets sehr gute Unterstützung gedankt. Reto Bollhalder, unser zuverlässiger Partner beim neuen «Florian 20» von der Mercedes-Benz Automobil AG musste sich für die Einsegnung leider entschuldigen. Nach der Pause und der kurzen Totenehrung durch Thomas Lang galt es leider Abschied zu nehmen von einigen austretenden Kameradinnen und Kameraden. Durch die Einführung der Berufsfeuerwehr galt es auch, alle Kameradinnen und Kameraden aus dem PolizeiLöschpikett zu verabschieden. An dieser Stelle sei nochmals herzlich für ihren Einsatz und ihre Kameradschaft gedankt. Die Beförderungen, Ernennungen und Dienstjubiläen waren dann die weiteren, feierlichen Höhepunkte. Nebst den Beförderungen und Ernennungen konnten 14 AdF für 15 Dienstjahre, 12 AdF für 20 Dienstjahre, 6 AdF für 25 Dienstjahre (Veteranenauszeichnung), 3 AdF für 30 Dienstjahre und 2 AdF sogar für 35 Dienstjahre geehrt werden. Unser Gast und Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf sagte auf Anfrage spontan zu, die Beförderungen, Ernennungen und Ehrungen gemeinsam mit Adrian Borgula auf der Bühne zu unterstützen – eine schöne Geste für unsere gute Zusammenarbeit. Nachdem Florian Zihlmann, Fitnesstrainer unseres freiwilligen, wöchentlichen „Sport & Spiel“-Trainings, für seine stets sehr gut gestalteten Trainings gedankt wurde, kam der Auftritt des Organisationskomitees der Agathafeier 2016. Mit einem eindrucksvollen Film und mottogerechter Kleidung machten sie wirkungsvoll ihr Motto «Las Vegas» bekannt und boten beste Werbung für die Feier am 27. Februar 2016. Zum Schluss wurde allen Feuerwehrangehörigen nebst dem Jahresaufgebot unter anderem der beliebte Feuerwehrkalender 2016 abgegeben. Der Jahresendrapport bot wieder einen würdigen Rahmen für alle Geehrten. Die Helferinnen und Helfer haben den Abend ausgezeichnet organisiert. Besten Dank einmal mehr an alle, die diesen gelungenen Anlass möglich gemacht haben. Viele Kameradinnen und Kameraden zogen nach dem Rapport noch in das eine und/oder andere Restaurant und liessen so das Feuerwehrjahr gemütlich ausklingen. Dienstaltersauszeichnungen am Jahresendrapport 15 Dienstjahre Sdt Arnold Alain Wm Bühlmann Ronny Kpl Brun Beat Kpl Fischer Reto Gfr Honegger Adrian Lt Jacobi Martin Pol Kälin Nicolas Lt Kokanovic Peter Kpl Kunz Reto Oblt Kurmann Rolf Hptm Lang Thomas Pol Lütolf Christian Sdt Menrath Manuel Lt Ruesch Martin EZ31 EZ21 EZ22 EZ12 EZ31 EZ24 LöPi SBA EZ14 EZ24 Stab Kp 3 LöPi EZ13 SBA 20 Dienstjahre Oblt Amberg Urs EZ31 Sdt Beer Andreas EZ32 Wm Brenner Manuela EZ31 Lt Dubach Daniel 1TA Pol Fanger Remo LöPi Oblt Haller Martin EZ12 Sdt Müller Alexander EZ31 Lt Passafaro Claudio 1 FU Oblt Roll Bruno 1EZ23 Kpl Schneider Manuel EZ12 Kpl Siegrist Susanna EZ24 Kpl Suter Barbara VA 25 Dienstjahre Pol Böbner Othmar Pol Egger Rudolf Sdt Landolt Franz Pol Leeb Reto Oblt Leuthard Erich Lt Sigrist Daniel LöPi LöPi TA LöPi VA FU 30 Dienstjahre Pol Amstad Philipp 1LöPi Oblt Fischer Marco 1FU Gfr Träger Thomas 1VA 35 Dienstjahre Adj Gerber Roland Pol Mahler Kurt Stab Kp 3 LöPi 1 Leider wurden sechs Dienstjubiläen am Jahresendrapport unterschlagen. Die Betroffenen werden an der Agathafeier 2016 geehrt. 17 « » 18 FEUERWEHR INTERN FEUERWEHR INTERN Florian 20 Beförderungen und Ernennungen am Jahresendrapport Anträge an den Stadtrat für Beförderungen zum Leutnant per 12.05.2015 Kpl Gruber Werner Wm Meier Niklaus Kpl Rüttimann Samuel Pol Britschgi Wenzel Pol Stamm Sandro Anträge an den Stadtrat für Beförderungen zum Hauptmann per 03.12.2015 Oblt Müller Sacha Chef BFW EZ32 VA EZ31 LöPi LöPi Beförderungen durch die Feuerwehrkommission zum Korporal per 12.05.2015 Sdt Aksak Ilker VA Sdt Bucher Thomas EZ22 Sdt Duss Michael EZ22 Sdt Mathis Roman EZ21 Sdt Meyer Eliane EZ22 Sdt Niesink Valentin EZ23 Sdt Zimmerli Daniel EZ34 Kursnachweis LöPi durch die Feuerwehrkommission per 12.05.2015 Pol Hüsler Erika Gruppen- führer Oberleutnant per 03.12.2015 Lt Jacobi Martin Leutnant per 03.12.2015 Kpl Reinhard Matthias Zugführer-Stv EZ5 per 03.12.2015 Kpl Nitzer Michael EZ33 Zugführer-Stv EZ3 per 03.12.2015 Lt Sauseng Thomas EZ21 EZ24 Unser Materialtransportfahrzeug Florian 20 mit Hebebühne hat uns bisher immer sehr wertvolle Dienste geleistet. Der Iveco 35-10 Turbo Daily als Fahrzeug unter 3.5 Tonnen diente bei fast jeder aufwändigeren Übung als Transporter für Ausrüstung und Hilfsmittel. Auch bei Einsätzen bewährte es sich immer wieder: sei es für den Transport von Sandsäcken bei Elementarereignissen oder auch für den Rückschub verschmutzter Schläuche und Werkzeuge nach aufwändigen Löscheinsätzen. Chef Grunddienst Miliz per 03.12.2015 Hptm Schumacher Christian Stab Kp 2 EZ12 Beförderungen durch die Feuerwehrkommission zum Gefreiten per 03.12.2015 Sdt Balsiger Stefan EZ23 Sdt Burth Alexander EZ21 Sdt Erni Pascal EZ14 Sdt Kälin Ivo EZ21 Sdt Krügel Stephan TA Sdt Menrath Manuel EZ13 Ernennungen durch die Feuerwehrkommission zum Zugführer EZ6 per 03.12.2015 Lt Jacobi Martin EZ24 Zugführer-Stv EZ6 Lt Gruber Werner EZ32 Chef FD Atemschutz per 03.12.2015 Lt Schuler Cornel EZ21 Chef FD-Stv Atemschutz per 03.12.2015 Hptm Schumacher Christian Stab Kp 2 Chef FD Stpkt Rettung per 03.12.2015 Oblt Sommer Peter EZ14 Text: Claudio Passafaro, FU Nun ist unser altes Florian 20 in die Jahre gekommen – es wurde in diesem Jahr 25 Jahre alt! – und eine Ersatzbeschaffung tat Not. Für den Transport grösserer Lasten verfügen wir bereits über Florian 25 (Iveco 150 E 28 Eurocargo, seit 2011 im Dienst), was schlicht der grössere Bruder ist. Dennoch benötigen wir weiterhin ein solch handliches Arbeitstierchen. Roli Häfliger, Leiter Logistik, der für diese Ersatzbeschaffung Chef FD-Stv Stpkt Rettung per 03.12.2015 Lt Filliger Urs EZ22 Arbeitsgruppe in Person war, hatte das Pflichtenheft schnell geschrieben: Das neue Fahrzeug muss grundsätzlich nichts weiter als das leisten, was auch das alte Florian 20 konnte. Wir fanden dies im Mercedes Sprinter 316 BT mit Mammut-Hebebühne. Am Jahresendrapport wurde das Fahrzeug gemeinsam mit dem neuen Blitz von Thomas Lang offiziell eingesegnet. Es bewährte sich nun bereits in ersten Einsätzen. Blitz 2.0 Chef FD-Stv Mech. Leiter per 03.12.2015 Lt Johann Marc EZ14 Am 1. Oktober 2015 konnte bei der Bootswerft Hasler das neue Ölwehrbot der Feuerwehr Stadt Luzern in Empfang genommen werden. Wir freuen uns, dass die Wahl auf ein bewährtes, in der Schweiz hergestelltes Produkt der Firma Hasler Stansstad, gefallen ist. Mit der Beschaffung des Hasler Rescue 6.0 Bootes konnte das bestehende 20-jährige Einsatzboot in Rente geschickt werden. Text: Rolf Kurmann , EZ 24 Das Einsatzspektrum des neuen Blitz umfasst Gewässerverschmutzungen, Rettungen, Brände und technische Unterstützung von Polizei und anderen Feuerwehren. Eingesetzt wird das Boot in erster Linie auf dem Vierwaldstättersee. Damit der Einsatz auf den anderen Seen im Kanton und für Unterstützungsleistungen für andere Feuerwehren möglich ist, wurde das Boot mit einen passenden Bootstrailer geliefert. Technische Daten: Länge: 6 m Breite: 2.4 m Gewicht ohne Motor: 1050 kg Zuladung: max. 8 Personen plus Material, Zuladung Total: 1065 kg Leistung: 115 kW Bauart: Aluminium Blitz Hasler Rescue 6.0 Der Seedienst hat dann auch im Oktober gleich die Bootsführer Ausbildung gestartet. Jeder Bootsführer wurde im Rahmen von vier Fahrschullektionen und einem 2-stündigen Controlling an das neue Boot herangeführt. An unserem Samstags-WK wurden intensiv die technischen Geräte und die korrekte Bedienung der Einrichtung geschult. Der Blitz ist mit einem modernen, kombinierten Navigations- und Radargerät der Marke Lawrance ausgerüstet, welches auch über ein Tiefensonar verfügt. Eine elektrische Bugklappe, elektrische Ankerwinde, diverse Winschen, Staukästen, Beleuchtung auf alle Seiten, Suchscheinwerfer und einen gedeckten Führerstand machen den Blitz zu einem optimalen Einsatzmittel für den Auftrag der Feuerwehr. Die Bedienung der Einrichtung ist einfach und zweckmässig. Das Boot hat nur einen geringen Tiefgang von maximal 75cm. Dies erlaubt uns einen sicheren Einsatz in Häfen und auf der Reuss. Die Abdeckung des Führerstandes ist so gebaut, dass sie sich mit wenigen Hangriffen demontieren lässt und der Gerätebalken anschliessend nach hinten abgekappt werden kann. So kann die Reuss ohne Probleme unter der Seebrücke bis Spenglerbrücke befahren werden. Die Fahreigenschaften sind sehr gut, der Blitz bleibt auch bei hoher Geschwindigkeit sehr stabil. Die Bootsführer kamen schnell mit den Fahreigenschaften zurecht. Durch die Positionierung des Führerstandes im hinteren Teil des Bootes, bleibt im vorderen Bereich genügend Platz für bis zu 3 Atemschutztrupps, eine Motorspritze oder für Patiententransporte zugunsten des Rettungsdienstes. Das Boot wird für Übungen und Fahrschulungen intensiv genutzt. Die Bootsführer sind sehr zufrieden und stolz auf das neue Boot. Der Seedienst der Feuerwehr Luzern wünscht allen eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. 19 « » 20 700 Jahre Schutz vor Feuer 700 Jahre Schutz vor Feuer Erlebniswochenende im Historischen Museum 24. und 25. Oktober 2015 Der zweite, grosse Event anlässlich „700 Jahre Schutz vor Feuer“ fand am 24. und 25. Oktober 2015 vor und im Historischen Museum Luzern statt. Wir tauchten in die Geschichte des Feuerwehrwesens der Stadt Luzern ein. Text: Christian Rüger, Doku-Dienst Bilder: Doku-Dienst FWL Im Historischen Museum konnten Gerätschaften, Löschmittel, Schutzanzüge und viele Accessoires aus vergangenen Tagen besichtigt werden. Eine spannende Multimediapräsentation lieferte weitere interessante Details. An beiden Tagen fanden im Stundentakt verschiedene Spiele und Wettbewerbe statt: Wasser pumpen, mit einer Löscheimerkette einen Brand bekämpfen und ein Füürtüfel-Theater: Die jugendlichen Museumsguides haben ein abwechslungsreiches Programm für Kinder auf die Beine gestellt. Die kleinen Gäste wurden ausserdem im Vorfeld aufgefordert, ihre SpielzeugFeuerwehrautos für eine kleine Ausstellung vorbeizubringen. Als Dankeschön erhielten alle ein Feuerwehr-T-Shirt. Die Besitzer der drei schönsten Modelle werden ausserdem mit einem Besichtigungsevent in unserem Feuerwehrgebäude belohnt, zu dem sie ihre Freunde mitbringen dürfen. Aber auch vor dem Museum ging die Post ab. Instruktoren von der Gebäudeversicherung präsentierten den mobilen, gasbefeuerten Brandcontainer. Atemschutzgeräteträger können sich darin wie in einem Gebäude bewegen und verschiedene Brandereignisse erleben und erfolgreich bekämpfen. Dies in einem realitätsnahen und sicheren Umfeld, bei dem auch die Umwelt möglichst wenig belastet wird. Die Besucher hatten im Anschluss an die Demo sogar selber die Möglichkeit, im Container Feuer und Hitze zu erleben. Vor dem Durchgang zur Spreuerbrücke versorgte der Feuerwehrverein Littau mit der grossen Handdruck-Spritze die Eimerspritzen der Kinder mit Wasser. Diese konnten so mit Unterstützung ihrer Eltern an der „Pumpe“ am Spritzwettbewerb teilnehmen und den Feuerwehrdrachen Grisu gewinnen. Regelmässig bahnten sich die Fahrzeuge der IG Rundhauber in der Pfistergasse ihren Weg durch die Menschentrauben. Mit ihnen konnte eine Rundfahrt durch die nähere Umgebung gemacht werden. Ab und zu gab es fast Tränen, wenn die Plätze von einem der Oldtimer schon wieder alle belegt waren. Sehr beliebt war auch der Spaziergang vom Historischen Museum bis zur Kapellbrücke. Alt Kommandant Peter Frey und unser Kamerad und Historiker Manuel Menrath scharten manchmal über 40 Erwachsene und Kinder um sich und zeigten ihnen die Stadt Luzern aus historischer Sicht. Den Abschluss bildeten jeweils die lebendigen Ausführungen von Peter Frey zum Brand der Kapellbrücke in der Nacht auf den 18. August 1993. An beiden Tagen haben zahlreiche Besucher den Weg zum Historischen Museum gefunden. Auch aktive und ehemalige Kameraden sowie Angehörige anderer Feuerwehren aus dem In- und Ausland schauten vorbei. An alle Helfer vom Historischen Museum, der IGR, dem Feuerwehrverein Littau (Stadt Luzern), der Gebäudeversicherung und natürlich auch all jenen aus unseren Reihen und der Alten Garde ein grosses und herzliches Dankeschön. Es war ein toller Anlass! 21 « » 22 AUSBILDUNG AUSBILDUNG «Uns stinkts» - Absturzsicherung im grossen Mülleimer Grunddienstausbildung Kp S Das Thema „Absturzsicherung“ ist bei der Feuerwehr Stadt Luzern in der Zwischenzeit zum selbstverständlichen Begleiter bei unseren verschiedenen Arbeiten mit einem möglichen Unfallrisiko geworden. Auch die Stabskompanie mit ihren Spezialisten betreibt natürlich die Feuerwehrgrundausbildung. Die anvisierten Ausbildungsziele sind dadurch, dass die Teilnehmer weniger Routine im Umgang mit Leitern und Schlauchmaterial haben, etwas angepasst. Trotzdem unterscheidet sich eine solche Übung nicht grundlegend von einer Übung eines Einsatzzuges. Donnerstag, 24. September 2015 Montag, 14. September 2015 Text: Arthur Reinhold, EZ 6 Bilder: Markus Portmann, FWL Ob ganz hoch oben auf einem Hausdach oder wie in der vergangenen Herbstübung in der neuen Verbrennungsanlage in Perlen, steht die persönliche Einsatzsicherheit für uns an oberster Stelle. Schon etwas neblig, aber unglaublich beinahe sommerlich warm, empfängt uns die undenkbar grosse Abladehalle der „Renergia“ am 14. September. Die Dimensionen dieses modernen Bauwerks lassen unsere Drehleiter erbärmlich klein aussehen. In zwei Gruppen üben wir die Bergung einer verunfallten Person aus dem tiefen Abfallbunker. Rettungsgondel Zentraler Bestandteil des „Renergia“-Rettungssystems ist eine gelbleuchtende Rettungsgondel, die an den fest installierten Kran über dem Abfallbunker angehängt werden kann. Diese Vorbereitung erlaubt ein speditives und sicheres Vorgehen, wenn eine abgestürzte Person zu bergen ist. Sie bietet Platz für drei bis vier Retter und erlaubt die Aufnahme einer zusätzlichen verunfallte Person in einer Rettungswanne. Tiefenrettung Etwas kniffliger war die Aufgabe mit unserer Drehleiter zu lösen. Die geschickte Einweisung und die zentimetergenaue Positionierung unseres Fahrzeuges ermöglichen nur knapp die Tiefe des Abfallberges zu erreichen. Hier sind Grenzen unserer Einsatzmöglichkeiten zu spüren und verlangen immer die Ausschau nach einem „Plan B“. Strikte sind die Anordnungen der DL-Spezialisten an die Mannschaft einzuhalten. Sie sind es, die das Handwerk beherrschen und die verschiedenen Möglichkeiten mit unserem vorhandenen Material erkennen und gemeinsam anwenden können. So ist zum Beispiel das Sichern der Absturzkante ein absolutes MUSS und hat Vorrang, um einen möglichen Folgeunfall zu verhindern. Eine äusserst interessante Übung findet mit angeregten Diskussionen ihren Ausklang. Einmal mehr ein tolles Training, das uns eine mögliche Realität hautnah erleben lässt. Text und Bilder: Christian Rüger, Doku-Dienst FWL Als Übungsgelände hat sich Uwe Lüdtke (Offizier in der FU und Ausbildungschef der Kp S) das Gelände im Bereich Schäferweg/Eichwaldstrasse/Murmattweg ausgesucht. Das grosse Abbruchgelände bietet viel Platz um den Lösch- und Rettungsdienst zu trainieren. Ab TLF werden Leitungen gebaut und Löschangriffe durchgeführt. Die Gruppenführer aus dem Kader der Kp S befehlen neue Rohrführerstandorte, was von den motivierten Spezialisten umgehend ausgeführt wird. Schnell sitzen die selten angewendeten Handgriffe wieder und mit jeder Übungssequenz erhöht sich das Tempo. Der Rettungsdienst beginnt mit der Fixpunktsicherung an der Steckleiter. Diese war an einen Zaun angelehnt, damit alle die Sicherung bequem üben können. Nicht bei allen klappt es auf Anhieb. Aber auch hier: die Routine stellt sich schnell ein und die Mannschaft ist bereit für die anschliessende Lektion mit der Schiebeleiter. Die engen Platzverhältnisse um das Übungsobjekt sind eine Herausforderung, werden aber gekonnt gemeistert. Schnell steht die Leiter am gewünschten Ort und kann bestiegen werden. Das regelmässige Training lohnt sich. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es durchaus Situationen gibt, wo auch die Spezialisten plötzlich in der Lage sein müssen, bei einer Rettung mitzuhelfen oder einen Löschangriff zu unterstützen. Ein Dankeschön den Lektionshaltern und Teilnehmern für das durchwegs engagierte Mitmachen und den Maschinisten aus den Einsatzkompanien für die Unterstützung. 23 « » 24 AUSBILDUNG AUSBILDUNG Feuerwehrübung bei der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees Feuer an Bord! Ein Horrorszenario, das zum Glück selten vorkommt. Wenn es aber trotzdem vorkommt, ist rasches und überlegtes Handeln unerlässlich. Dafür wird einerseits das nautische Personal der SGV intern für diesen Fall geschult, anderseits wird eine gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Stadt Luzern gepflegt. Historischer Moment: Letzter LöPi-WK 23. bis 28. November 2015 Ab 1. Januar 2016 übernimmt bekanntlich die neue Berufsfeuerwehr nach ungefähr 120 Jahren die Aufgaben des Polizei-Löschpiketts. Vom 23. bis 28. November 2015 fand deshalb der allerletzte WK des Polizei-Löschpiketts (LöPi) statt. Text: Markus Portmann, CAusb/KdtStv Bilder: Claudio Passafaro , FU Text: Urs Blum, Oblt Bilder: Doku-Dienst FWL Im diesem Rahmen übte der Atemschutz im September 2015 an drei Abenden auf einem Schiff, zweimal auf dem Motorschiff Europa und einmal auf der Schwyz. Die Übungsanlage ging von einem Schiffsbrand auf dem See aus. Die Atemschützler wurden deshalb mit den zwei Feuerwehrbooten Blitz und Donner zum Schiff gebracht, wo sie einen Brand bekämpfen und das Schiff nach verletzten und vermissten Personen absuchen mussten. Die geretteten Personen wurden dann ebenfalls mit den Schiffen an Land in Sicherheit gebracht. Die grosse Anzahl an unterschiedlichen Räumen auf dem Schiff machte die Sache nicht ganz einfach; planmässiges und systematisches Vorgehen waren dabei der Schlüssel zum Erfolg. Dass dabei auch Einsatzkräfte ins Wasser fallen können, brachte noch eine zusätzliche Herausforderung. Die drei Übungen verliefen erfolgreich, das Feuer war jeweils schnell unter Kontrolle, die Personen konnten gerettet werden und Folgeschäden gab es keine. An der nachfolgenden Übungsbesprechung konnten diverse Lehren aus den (kleinen) Fehlern gezogen werden. Sollte es also mal wirklich auf einem Schiff brennen, sind wir für den Einsatz bereit! Während vielen Jahren wurden die Angehörigen des LöPi neben der Grund- und Weiterbildung an kantonalen Kursen dreimal pro Jahr im Grunddienst und Atemschutz geschult. Jeweils von Montag bis und mit Samstag kam jeden Vormittag ein Polizei-Einsatzzug nach dem anderen an die Reihe. Vorbereitet und durchgeführt wurden diese sogenannten WK’s vom Schreibenden in enger Zusammenarbeit mit Reto Leeb, dem Ausbildungsverantwortlichen des LöPi. Unterstützt wurden sie dabei auch von der Logistik. Der historische, letzte WK wurde in spezieller Art durchgeführt. In den ersten zwei Stunden absolvierten die Teilnehmer/innen einen Feuerwehr-Parcours und schlossen ihren letzten WK dann mit einem besonderen Znüni ab. Jeweils in vier Gruppen aufgeteilt, mussten die Teilnehmenden gemeinsam einen Grisu-Drachen über die ADL und eine Kinderpuppe über die Schiebeleiter retten, Holz zersägen, unter Atemschutz Buchstaben zum Lösungswort „DANKE!“ und ihren Of-Begleiter mit der Wärmebildkamera suchen, mit einem schwebenden Filzstift ein TLF zeichnen, am Kinder-Spritzstand mit der Eimerspritze arbeiten und mit dem Hohlstrahlrohr Fussball spielen. Beim anschliessenden offerierten Znüni mit Sand- wiches, Gipfeli, Schokolade, Mandarinen, Kaffee, Mineral und Orangensaft liessen die Angehörigen des LöPi ihren letzten WK gemütlich ausklingen. Die per Formular eingeforderten Rückmeldungen zum Feuerwehrdienst fielen durchwegs positiv aus, lediglich vereinzelt wurden materielle und organisatorische Detailprobleme aufgrund der Doppelfunktion im Polizei- und Feuerwehrdienst genannt. Theo Honermann liess es sich nicht nehmen, bei jedem Znüni jedem Zug seinen Dank für die guten Dienste im Dienste der Feuerwehr auszusprechen. Dabei betonte er, dass er in den vielen Jahren nie eine Reklamation von der Bevölkerung entgegennehmen musste. Als Abschiedsgeschenk bekamen alle AdLöPi eine praktische Lunchbox mit Schoggi-Inhalt sowie eine Büchse Willisauer-Ringli, beides bedruckt mit unserem Logo und „Polizei-Löschpikett“. Zusätzlich durfte jeder Zug den von ihnen geretteten grossen GrisuDrachen behalten. Ich bedanke mich ganz herzlich für die sehr angenehme Zusammenarbeit mit Reto Leeb und seine grosse Unterstützung in der Planung und Durchführung der WK’s. Auch unserer Logistik gehört ein grosses Dankeschön für die personelle und materielle Unterstützung. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danke ich natürlich ganz herzlich für das engagierte Mitmachen an den WK’s und für alle Feuerwehreinsätze zugunsten unserer Bevölkerung. 25 « » 26 AUSBILDUNG AUSBILDUNG Helikopterabsturz auf den Bahnhof Luzern Freitag, 6. November 2015 Das schreckliche Ereignis mit vielen Verletzten und Toten am Freitag, 6. November, bekam während mehreren Tagen schweizweit Resonanz und stand tagelang im internationalen Medieninteresse. Text: Markus Portmann, CAusb/KdtStv Bilder: Doku-Dienst FWL Zum Glück nur als Übungsszenario ausgelegt, würde ein Helikopterabsturz auf den Bahnhof mit Brand, Rauch und Explosionen die Stadt Luzern extrem fordern. Für die Touristenstadt könnte er zudem einen enormen Imageschaden zur Folge haben. In einer für den Kanton Luzern wohl erstmalig in dieser Form durchgeführten grossen Stabsübung wurden insbesondere der Gemeindeführungsstab (GFS) der Stadt Luzern, aber auch die beübten Einsatzleiter der Feuerwehr Stadt Luzern, der Luzerner Polizei und des Rettungsdienstes sowie der entsprechenden Führungsunterstützung während eines ganzen Tages stark gefordert. Beteiligt waren neben den Blaulichtorganisationen auch Mitarbeiter vom Bahnhof, der SBB, der vbl, der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST), von Luzern Tourismus, der Zivilschutzorganisation (ZSO) Pilatus und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS). Sie wurden an der Übung oder in der aufwändigen Vorbereitung als Spezialisten in einem der Stäbe oder in der Regie eingesetzt. André Soltermann vom BABS, der Feuerwehrinspektor Vinzenz Graf und der Schreibende bereiteten im Zeitraum von zwei Jahren diese aufwändige Stabsübung vor. Sie fand in den Räumlichkeiten und dem öffentlichen Innenhof des Luzerner Stadthauses statt. Die Ziele waren unter anderem eine effiziente und vorausschauende Stabsarbeit, das Erkennen der Schnittstellen zwischen der Einsatzleitung (EL) Front und dem GFS, ihre wirkungsvolle Zusammenarbeit durch regelmässige Absprachen, sowie eine schnelle koordinierte Kommunikation an die Öffentlichkeit. Die besonderen Herausforderungen lagen für die EL Front neben den vielen Rettungen vor allem im kompletten Verkehrschaos und der Einsturzgefahr des Bahnhofes aufgrund der beeinträchtigten Statik. Für den GFS bildete die Koordination der Überführung in den Normalbetrieb nach dem Unfall den Schwerpunkt. Durch die Zentrumsfunktion des Bahnhofs im Verkehr, Tourismus und Bildungs- und Kulturwesen waren durch den Unfall unzählige Beteiligte aus diesen Zweigen blockiert. Der Informationsbedarf war in allen Bereichen immens und die Stadt durch das Verkehrschaos praktisch lahmgelegt. Zwischen EL Front und GFS sind bei einem solchen Grossereignis der ständige Informationsaustausch, Absprachen bezüglich Vorgehen und Zuständigkeiten sowie die Koordination der Kommunikation zu Kunden und Bevölkerung zwingend. Sie bilden die Voraussetzung zur erfolgreichen Bewältigung. Nach der Selbstbeurteilung der Teilnehmer und den individuellen Rückmeldungen an die einzelnen Bereiche durch die Beobachter erfolgte die Schlussbesprechung der für alle Beteiligten sehr lehrreichen Übung. Nach der Auswertung der Beobachtungen durch die Übungsleitung werden die wertvollen Erkenntnisse daraus in weitere Schulungen einfliessen. Mein Dank geht an André Soltermann und Vinzenz Graf für die grosse Arbeit in der Vorbereitung und Durchführung, aber auch an alle Beteiligten, egal in welcher Funktion, für ihr Engagement in der so wichtigen Schulung für solche Ereignisse, die hoffentlich nie eintreffen werden. 27 « » 28 Aus den Zügen Aus den Zügen EIN JAHR IM AMT – ERICH LEUTHARD, ZUGFÜHRER VA Die Angehörigen der VA sind sehr stark der Öffentlichkeit ausgesetzt. Es versteht sich von selbst, dass man es nicht Jedem recht machen kann! Dass wir dafür sorgen, dass am Schadenplatz gearbeitet werden kann, die Rettungsachse frei bleibt und wir uns geeignete Umleitungen überlegen, um das Verkehrschaos möglichst gering zu halten, sehen viele erst auf den zweiten Blick. Wir sind meistens nicht mitten drin, sondern irgendwo am Rand, verteilt rund um den Schadenplatz: die Verkehrsabteilung. Es war ein ereignisreiches Jahr. So flogen uns zum Beispiel beim Sturm Niklas Ende März die Triopane um die Ohren. Wir suchten die grössten Steine zusammen – vergebens – die Scherengitter hielten nicht auf ihren Füssen. Mit allen Mitteln versuchten wir den kompletten Stillstand des Abendverkehrs zu verhindern. Im Juni kämpften wir mit dem Würzenbach und standen den Fluten auf nie gesehenen Wegen bis zur Seeburg und dem Verkehrshaus gegenüber. Die Aufgaben der Spezialisten aus der Verkehrsabteilung sind nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Das Füürhorn hat mit Erich Leuthard über sein erstes Jahr als Zugführer gesprochen. Zehn Elfer. Eine Reise. 22. bis 25. Oktober 2015 Am 22. Oktober 2015 fanden sich zehn unerschrockene Mitglieder des Einsatzzugs 11 am Bahnhof Luzern ein. Auf dem Programm stand ein von langer Hand geplanter Zugsauflug nach Wien. Einen ersten Eindruck der herausragenden Planungsarbeit von Patrick Roos und Michael Fellmann erhielten wir bereits im Zug in Richtung Flughafen. Zeitgleich mit dem ausgehändigten Wochenendprogramm wurde auch bereits die erste Revision desselben bekanntgegeben. Das ursprünglich gebuchte Hotel hatte nichts von seinem Glück mitbekommen und keine Zimmer für uns reserviert. Mit der Erfahrung zahlreicher Feuerwehrübungen im Rücken konnte unser OK aber kurzfristig eine andere Unterkunft organisieren, die unsere Erwartungen voll und ganz erfüllte. Text und Bild: Adrian Strahm, EZ11 Text und BIld: Evelyne Muff, VA Antworten: Erich Leuthard, Oblt VA Erich, du hast vor gut einem Jahr die Führung der VA übernommen. Wie war das damals für dich? Es war für mich schön, denn ich konnte ja eine gute Mannschaft von meinem Vorgänger Daniel Wymann übernehmen! Wir haben den Zug immer sehr familiär geführt. Der Zusammenhalt und die Stimmung unter der Mannschaft ist gut, die Wertschätzung jedes Einzelnen wird bei der VA hoch geschrieben und das ist auch im Einsatz so. Egal, ob Soldat oder Offizier, jeder trägt zum guten Gelingen bei. Vorher warst du Zugführer Stv. Was hat sich für dich verändert? Die administrative Arbeit hat zugenommen. Natürlich habe ich jetzt auch den Lead bei Fragen, Sitzungen oder Gesprächen. Ideen und Durchsetzungsvermögen sind gefragt. Das gute Mit- und Nebeneinander haben aber auch hier schon manches Problem gelöst. Wie hast du dich eingelebt? Ich bin nun seit fast 25 Jahren bei der Feuerwehr der Stadt Luzern und habe in diesen Jahren viel gesehen und erlebt – das Einleben war darum kein Problem. Mit Nick Meier als neuer Stellvertreter ist auch ein guter Offizier nachgefolgt, was eine wertvolle Unterstützung ist. Mit was hast du nicht gerechnet? Manchmal liegen Freud und Leid sehr nahe beieinander. Ich wusste, dass unser Kamerad Adrian Emmenegger nochmals einen negativen Befund seiner vermeintlich überstandenen Krankheit bekommen hatte. Doch den Morgen, als mich der Anruf seiner Lebenspartnerin Susanne erreichte, werde ich nie vergessen. Der Heimgang von Adrian war für mich so schnell gekommen und damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nur wenige Tage zuvor hatte ich an einer Fahrerübung noch mit ihm gesprochen... Wir haben im Zug erneut Nachwuchs bekommen, dafür hat Nicola gesorgt. Anina Chiapolini brachte Mirjam zur Welt, sie bereitet den Eltern viel Freude. Sie war auch schon an der letzten Agathafeier mit dabei! Im Zug konnten wir drei neue AdF willkommen heissen. Ivona, Ymer und Stefan haben unseren Bestand etwas aufgestockt. Was sind deine Aufgaben als Zugführer? Wie der Name sagt führe ich den Zug, bin Ansprechperson und fördere meine Kameradinnen und Kameraden. Das Planen und Durchführen von Zugsübungen sowie die Überprüfung des Ausbildungsstandes gehören ebenfalls zu meinen Kernaufgaben. Als Offizier ist mir die Vorbildfunktion bewusst, ich begegne daher allen AdF, Partnern und Anspruchsgruppen auf der Basis von gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Offenheit. Nach einem erfreulich ereignislosen Flug und einer kurzen Ruhepause im Hotel, machten wir uns auf zum Restaurant „Fromme Helene“, wo uns das erste (und wie wir im Nachhinein konstatieren dürfen definitiv nicht das letzte) Wiener Schnitzel erwartete. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass uns am Freitagmorgen bereits kurz nach Acht der nächste Programmpunkt erwartete, liessen wir den Abend gemütlich in einem Irish-Pub in der Nähe unseres Hotels ausklingen. Das „Lizard“ entwickelte sich zu unserem Stammlokal für ein Wochenende. Planst du Änderungen oder bleibt alles beim Alten? Man muss das Rad nicht neu erfinden. Wenn sich Optimierungen abzeichnen, nehmen wir situative Anpassungen vor. Sicher bin ich gespannt, was uns die Berufsfeuerwehr auch im Zusammenhang mit der Verkehrsabteilung bringen wird. Hast du Wünsche an deinen Zug? Es ist mir bewusst, dass meine Kameradinnen und Kameraden heutzutage vielen Doppelbelastungen ausgesetzt sind. Umso mehr ist der Feuerwehrdienst mit grosser Wertschätzung verbunden. Die VA ist für mich wie eine grosse Familie. Diese hält zusammen, wertschätzt sich, und findet für alles eine Lösung, auch wenn jedes Mitglied eine eigene Persönlichkeit und einen eigenen Hintergrund hat. Der Zusammenhalt ist insbesondere auch bei den Übungen sehr wichtig. Wir können so auf jede Frau und jeden Mann zählen und sind für den Ernstfall fit. Zum Schluss möchte ich meinen VA-Kameradinnen und Kameraden ganz herzlich danken für all das, was sie für die Bürgerinnen und Bürger dieser schönen Stadt Luzern und für die Feuerwehr leisten und für den tollen Zusammenhalt! Deren Einrichtungen und Fahrzeugpark durften wir unter fachkundiger Führung besuchen. Im Programm inbegriffen war auch ein Besuch im hauseigenen Feuerwehrmuseum, wo unter anderem ein Nachbau der Türmerstube des Stephansdoms zu finden war. Aus dieser konnte der Türmer im Brandfall mittels eines Rohrs und einer hohlen Kugel, also einem Vorläufer der Rohrpost, den genauen Brandort durchgeben. Den Freitagabend verbrachten wir in einem Restaurant, das neben hervorragendem Schnitzel auch eine Männertoilette mit Töggelikasten und Discokugel bieten konnte. Diese Tatsache und das hervorragend schmeckende „Rote Zwickl“ der Brauerei Ottakringer verleiteten uns dazu, den ganzen Abend im Restaurant Liebhart zu verbringen. Was wird neu mit dem neuen VA-Fahrzeug? Das neue VA-Fahrzeug ist eine gute Anschaffung, denn der alte IVECO ist... alt. Überall treten Spuren der vielen Jahre im Einsatz zutage. Auch der Motor ist nicht mehr so leistungsfähig wie früher – also hat man bisher auf der Dreilindenstrasse besser Sirene und Blaulicht ausgeschaltet, bevor uns ein Velofahrer am Berg überholte. Das neue Fahrzeug hat einen stärkeren Motor und weist aus Gewichtsgründen nur fünf Sitzplätze auf, da wir auch genügend Ladekapazität benötigen. Ebenfalls verfügt es über eine Standheizung und aus Sicherheitsgründen eine Rückfahrkamera. Das neue Fahrzeug wird uns sicher viele Jahre gute Dienste leisten! durch die Wiener Innenstadt kamen wir auch bereits kurz an unserem Nachmittagsprogramm vorbei: Der Hauptwache der Berufsfeuerwehr Wien. Pünktlich vor Ort und gut gelaunt waren wir am folgenden Morgen alle gespannt auf die Stadtrundfahrt. Der als geführte Segway-Tour angepriesene Anlass schien anfänglich aber eher eine vom Segway geführte Tour (siehe Bild oben) zu sein. Glücklicherweise beschränkte sich der Fussmarsch jedoch auf den Weg zum Übungsgelände. Das Beste am Segway ist übrigens jemandem, der noch nie auf einem gestanden ist, dabei zuzusehen, wie er zum ersten Mal aufsteigt. Nach einer kurzen Angewöhnungszeit an das Gefährt wuchs unsere Begeisterung für diese Elektroroller jedoch derart, dass einige Fahrer bereits an der Grenze zum Übermut kratzten. Auf unserer Tour Der erste und einzige Programmpunkt am Samstag war die Besichtigung der Brauerei, deren Bier wir am Vorabend bereits schätzen gelernt hatten. Den Vormittag hatten wir also zur freien Verfügung, was die meisten von uns nutzten, um bei schönstem Herbstwetter durch die Wiener Innenstadt zu schlendern und den einen oder anderen Einkauf zu tätigen. Mit seinem typisch wienerischen Humor sorgte der Braumeister auf der nachmittäglichen Brauereiführung für einige Lacher. Er revidierte ausserdem meine Meinung über die gemeine Bierbüchse, indem er glaubhaft erklärte, warum man Bier zwar aus Gläsern trinken, aber in Büchsen lagern sollte. Dass sich das Wochenende bereits wieder dem Ende zuneigte, zeigte sich beim anschliessenden Abendessen auch daran, dass nur noch vereinzelt ein Schnitzel bestellt wurde. Während der Rückreise am Sonntag wurde unser Zwerchfell nochmal so richtig strapaziert, bevor wir vor einer malerischen Abendkulisse zufrieden in Luzern eintrafen. 29 « » 30 AUS DEN ZÜGEN AUS DEN ZÜGEN Weihnachtfeier der Dienstabteilung Text und Bilder: Claudio Passafaro, FU Am Freitag, 11. Dezember 2015 um 17.00 Uhr startete der Weihnachtsanlass der Dienstabteilung Feuerwehr. Zuerst durften wir eine spannende Führung im Historischen Museum zur Sonderausstellung „Emil“ erleben, die von einem engagierten Schauspieler und erklärtem Emil-Fan unglaublich lebendig und kurzweilig geführt wurde. Nach anschliessendem Zwischenstopp am Weihnachtsmarkt fanden wir uns später bei Theo zuhause ein, wo uns unser Kommandant und seine Familie zu Apéro und Abendessen einlud. Theo bedankte sich bei allen für das Engagement. 2015 war ein ausserordentliches Jahr und erforderte ausserordentlichen Einsatz. Im Gegenzug konnte Markus Portmann im Namen aller Mitarbeitenden den Dank an Theo zurückgeben – trotz der intensiven Zeit blieb Theo‘s Bürotüre immer offen für uns. Wir bedanken uns bei Yvonne, Evi, Heidi und Theo Honermann für den gefreuten Abend. Es hat Spass gemacht! Stabskompanie-Abend Letzter Kompanieabend der Kompanie 3 Freitag, 28. August 2015 Wisst Ihr es noch? Warst du schon dabei? Es brodelte damals in der Gerüchteküche. Was kommen könnte, wusste niemand, aber jeder Eingeteilte hatte seine eigene Meinung dazu. Gerüchte wurden in Fakten umgewandelt und es war nicht unüblich, dass der eine oder andere noch den einen oder anderen Schwank dazu komponierte. Damals wurde in Luzern gemunkelt, dass die Littauer auch nur mit Wasser löschen. Damals wurde in Littau diskutiert, mit wie vielen TLF‘s die Luzerner zum Brand ausrücken. Gerüchte über Gerüchte. Das war vor sieben Jahren. Fakt war jedoch, Gerüchte über eine Berufsfeuerwehr wurden damals noch nicht diskutiert. Text: Samuel Rüttimann, EZ 31 Bilder: Roland Gerber, Stab Kp 3 Fakt ist, dass die Kompanie 3 aus zwei Einsatzzügen von Littau und zwei Einsatzzügen von Luzern kreiert wurde. Fakt ist auch, dass wir diese vermeintliche, anfängliche Barriere schon lange überwunden haben und nun seit sieben Jahren nicht mehr die „Littauer“ oder die „Luzerner“, sondern einfach die Eingeteilten der Kompanie 3 der Feuerwehr Stadt Luzern sind. Solch eine Truppe muss daher gebührend gefeiert werden. Wie bereits in den letzten sechs Austragungen wurde auch dieses Jahr vom OK ein geeigneter Ort gefunden, um uns selbst auf die Schultern zu klopfen. Wer erinnert sich noch an den FajitaPlausch im Herzog als komischerweise mehr Priorität auf das Fleisch als auf die Süssspeisen gelegt wurde oder warst du dabei, bei den verschiedenen Grill-Events im Obermättli, FC Littau, Bauernhof Längacher oder auf dem Bio Hof Lindenfeldweid? Die Eingeteilten des EZ 31, 32, 33 und 34 sowie natürlich auch der Stab wurden gebeten, sich am 28. August 2015 beim See-Club-Luzern im Alpenquai einzufinden, um den Kompanieabend gemeinsam zu feiern. Die Crew von Fritz Bräcker hatte bereits alles zum gemütlichen Grillieren und Dinieren unter freiem Himmel vorbereitet. Einige waren kurzfristig verhindert, mit zum Teil auch überzeugenden Entschuldigungsargumenten. Auf diesem Weg möchten wir Werner Gruber vom EZ 32 zur Geburt seiner Tochter herzlichst gratulieren. Nach den ersten Käse- und Fleischplättchen ging es Schlag auf Schlag weiter. Am schwimmenden Salatbüffet oder beim Grillstand, so wurde gemunkelt, hatte der eine oder andere eine kulinarische Weiterbil- dung. Auch an das Dessert wurde in diesem Jahr natürlich gedacht. Unsere Geschmacksnerven wurden bis in die späten Nachtstunden auf das Beste verwöhnt. Wie bereits angedeutet, steht bei der Feuerwehr Stadt Luzern der nächste Meilenstein an, der auch an der Kompanie 3 nicht ohne kleine Veränderungen vorbei gehen wird. Korrekt, ich spreche die kommende Teilprofessionalisierung an. Die möglichen Änderungen in der Organisation, die verschiedenen Transfergerüchte, sowie auch die Fusionierungsmöglichkeiten mit den möglichen Partnerzügen waren daher an diesem Abend das Gesprächsthema Nummer 1. Fakt ist, dass diese Veränderung viel Potential birgt, um die gesamte Feuerwehr einen weiteren Schritt nach vorne zu bringen. Fakt ist jedoch auch, dass wir uns durch die Optimierung der Einsatzkompanien im nächsten Jahr nicht mit der gleichen Organisation ein achtes Mal auf die Schultern klopfen können. Der Stab der Kompanie 3 hat aus diesem Grund allen Eingeteilten eine Thermosflasche als persönliches Dankeschön überreicht. Dieses kleine Geschenk soll an die schöne, gemeinsame Zeit erinnern. Einen speziellen Dank geht an Pascale Gazzo für die Übernahme des Sponsorings für die Namens-Gravur auf den Thermosflaschen. Wir sind gespannt, welches Gerücht sich in den nächsten Tagen als Fakt bewahrheitet und welche bereits bestehenden Fakten nun doch Gerüchte bleiben. Ein Fakt jedoch bleibt, der nächste Kompanieabend wird sicherlich, wie bereits in den letzten Jahren, wieder unvergesslich. Text: Claudio Passafaro, FU Bilder : Doku-Dienst 20. November 2015, 18.00 Uhr, Verkehrshaus Luzern. Es dunkelt. Drei Feuerwehrfahrzeuge parken vor dem Haupteingang. Angehörige der Stabskompanie und ihre Angehörigen finden sich zum Apéro ein. Nach erster Erquickung und grossem Hallo folgt der „besinnliche Teil“: eine Reise durch’s All im Planetarium. Sehr eindrucksvoll waren nebst Pluto, Merkur und anderen Planeten, deren Namen ich mir beileibe nicht merken konnte (RJU20155466 oder so...), auch das Logo der Feuerwehr, welches zur Begrüssung an den Planetarium-Sternenhimmel projiziert wurde. Wirklich erhaben, das Logo Raclette-Plausch der VA im Depot Text und Bilder: Evelyne Muff, VA Wie viel Kartoffeln essen 22 Nasen? Egal, beim Grosseinkauf gab es eh‘ nur Grosspackungen zur Auswahl und so war der Smart schnell bis oben vollgeladen mit jehnsten Leckereien in XXL-Grösse. Die Öfeli waren schnell auf dem Tisch verteilt, Thomas sorgte für die richtige Kapazität der Stromzufuhr – Sicherheitsmassnahmen wurden vorsorglich getroffen – und bald versammelte sich die ganze Meute zum gemütlichen Raclette-Essen. Als Ehrengast war DJ Esti eingeladen, die mit ihrer Mischung aus internationalen Songs für eine ausgelassene Stimmung sorgte. Das leckere und vielfältige Grossangebot an Kuchen, Waffeln und Mousse sorgte für Spekulationen darüber, wann die Chiappolinis wohl am Morgen aufgestanden waren, und stellte so manchen Konditor in den Schatten. Gerne wieder! „Feuerwehr Stadt Luzern – Stabskompanie“ direkt über der Weltkugel...! Nach diesem Abstecher von ein paar Millionen Kilometern landeten wir im Verkehrshaus-Restaurant, wo wir uns verköstigten. Unser Kompaniekommandant Heiri Bernet orientierte das versammelte Publikum über das vergehende und anstehende Jahr. Die Reorganisation der Feuerwehr betrifft die Stabskompanie nicht direkt, dennoch sind auch wir offen und bereit, die damit einhergehenden Veränderungen konstruktiv mitzutragen. Nach dem Dessert blieb noch reichlich Zeit für fröhliches Beisammensein und Diskutieren. Über Familie, Feuerwehr und die Frage, ob es Leben gibt im All – und wenn ja, ob’s da auch eine Feuerwehr gäbe? 31 « » 32 PERSÖNLICH PERSÖNLICH «Ich bin mit Leib und Seele Optimistin» Michelle Geneviève Crapella-Papet (SBA) ist seit neun Jahren bei der Feuerwehr Stadt Luzern. Die 35-Jährige hat mit dem FüürHorn über ihr vielfältiges Engagement und die dafür notwendige Motivation gesprochen – aber auch über einen Aspekt ihres Lebens, über den nur die wenigsten ihrer Kameradinnen und Kameraden Bescheid wissen. Text und Bilder: Andrea Zimmermann, Doku-Dienst FWL «Bist du eigentlich bilingue?», das ist eine Frage, die Michelle Geneviève Crapella-Papet in ihrem Leben schon unzählige Male gehört hat. «Und da ich immer nur ungern Nein antwortete, habe ich einfach so gut Französisch gelernt, dass ich die Frage nun mit Ja beantworten kann», lacht die 35-Jährige. Doch wer ist die Frau, die sich hinter ihrer Frohnatur versteckt? «Das ist keine Fassade», stellt sie klar. «Ich bin mit Leib und Seele Optimistin.» Eine Eigenschaft, die ihr in vielen Bereichen ihres Lebens zugute kommt. Sei es in der Sanitäts- und Betreuungsabteilung (SBA) der Feuerwehr, in ihrem Beruf als technische Mitarbeiterin im Support für Geschäftskunden der Swisscom oder im Privaten. Vielleicht ist es gerade ihre private Geschichte, die sie zu dem hat werden lassen, was sie heute ist: Eine starke, vielseitig engagierte Frau, die, wenn sie etwas macht, immer mit 100igem Einsatz dabei ist. «Alles ist eine Einstellungssache» «Was viele nicht über mich wissen, ist, dass ich einen angeborenen Herzfehler habe», sagt sie mit erstaunlicher Leichtigkeit. Sie habe sich mittlerweile mit ihrer Krankheit, die zu Herzrhythmusstörungen führt, bestens arrangiert. «Das ist alles eine Einstellungssache», erklärt Michelle. Das habe sie im Laufe der Zeit erkannt – ebenso, dass sie auch die Fähigkeit besitze, andere mit ihrem Optimismus anzustecken und zu motivieren. Derzeit schliesst sie gerade eine Zusatzausbildung als diplomierte Mentaltrainerin ab. Damit kommt sie ihrem Ziel, die berufliche Teilselbstständigkeit, wieder ein Stück näher. «Ich will anderen damit etwas zurückgeben», sagt sie. Das sei auch ihre Motivation gewesen, in die SBA zu gehen. «Aufgrund meines Herzfehlers kann ich nicht denselben Einsatz liefern, wie die Kameraden vom Atemschutz. Aber wenn ich etwas dazu beitragen kann, dass sie bei ihren Einsätzen auf den Beinen bleiben, dann macht mich das sehr glücklich.» Feuerwehr ist Familie Besonders wichtig seien ihr der Zusammenhalt und die Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr. «Ich bin einfach ein Herdentier», lacht Michelle. «Die Feuerwehr ist wie eine zweite Familie für mich.» Aber auch ihre «erste» Familie ist ihr sehr wichtig. So ist sie aufgrund ihres Bruders sogar extra nach Ennetbürgen gezogen – gemeinsam mit ihrem Mann Daniel, mit welchem sie seit fünf Jahren verheiratet ist. «Im Herzen bin ich aber immer Luzernerin geblieben», fügt sie sogleich an. «Deshalb leiste ich auch hier Feuerwehrdienst. Es ist einfach eine wunderbare Stadt, mit vielen schönen Gebäuden, die es sich zu schützen lohnt.» Doch wie ist es eigentlich, von Ennetbürgen aus Feuerwehrdienst zu leisten? «Alles kein Problem», erklärt sie. Sie sei in drei Minuten auf der Autobahn und somit vielfach sogar schneller vor Ort als ihre Kameraden, die in der Stadt im Stau stehen. Ausserdem leistet sie seit Jahren Tagespikett-Dienst und ist von ihrem Arbeitsort im Tribschenquartier aus innerhalb weniger Minuten im Feuerwehrgebäude. «Ich bin meinem Arbeitgeber sehr dankbar dafür, dass er mir das ermöglicht – das ist nicht selbstverständlich.» Im Ernstfall doppelt gefordert Michelle ist jedoch im Ernstfall nicht nur bei der Feuerwehr gefragt. Auch bei der Swisscom würde sie im Fall der Fälle als Evakuationsleiterin gebraucht. Gemeinsam mit einem Team von sechs Personen wäre sie im Notfall für die Evakuation von rund 700 Personen an ihrem Arbeitsplatz verantwortlich. Regelmässig besucht sie deshalb auch Schulungen und Übungen. «Mit meinem Feuerwehr-Knowhow entstehen so wertvolle Synergien», betont sie. Privat übt sie sich besonders gerne in autogenem Training. «Das hilft mir auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.» Doch abschalten könne sie auch beim Backen oder Kochen – und nicht zuletzt bei ihrer grossen Leidenschaft, dem Reiten. «Leider komme ich derzeit nur ein bis zwei Mal im Jahr dazu», sagt sie dann doch etwas wehmütig. «Doch wenn ich auf einem Pferd sitze, dann geniesse ich das in vollen Zügen.» Eben zu 100 Prozent, wie wir es von Michelle kennen. 33 « FEUERWEHRLATEIN Führung durchs Feuerwehrgebäude Kleinmatt Manuela Brenner lässt kleine Augen gross werden Unsere Nachbarn erklären uns das «Feuerwehrlatein» Seit vielen Jahren setzt sich Manuela Brenner (EZ31) mit ihren Führungen durch das Gebäude Kleinmatt dafür ein, Kleinkindern, Schülern und interessierten Erwachsenen das Engagement der Feuerwehr Stadt Luzern näher zu bringen. Die FüürHorn-Redaktion hat ihr dabei über den Rücken geschaut. In dieser Rubrik erklären Nichtangehörige der Feuerwehr feuerwehrspezifische Begriffe und Abkürzungen auf phantasie- und humorvolle Art. Die Redaktion des Füürhorns hat sich in der Nachbarschaft der Kleinmatt umgehört und einen Besuch im Neubad gemacht, um sich mit Reto Burch, Co-Leiter Netzwerk, über seine Erfahrungen mit der Feuerwehr zu unterhalten. Text und Bilder: Andrea Zimmermann, Doku Text und BIld: Evelyne Muff, VA Antworten: Reto Burch Aufmerksam und gespannt folgen die Kinder vor der Besichtigung des Gebäudes ihren Ausführungen, beantworten und stellen Fragen, schauen sich Videos an und können es kaum erwarten, Feuerwehrluft zu schnuppern. Die Faszination, welche die Feuerwehr auf die Kleinen ausübt, zeigte sich dabei auch als Manuela den Schülern erklärte, dass Doch dieses war wohl schnell in Vergessenheit geraten, als Manuela Brenner im Keller einen Papierkorbbrand mit Rauchentwicklung simulierte und mit den Kindern übte, sich im Ernstfall richtig zu verhalten und die Feuerwehr zu alarmieren. Dass kein Streit darüber entfachte, wer von den Schülern nun das Telefon zu Hand nehmen durfte, ist nicht zuletzt auf Manuela’s gekonnten Umgang mit den Kindern zurückzuführen. Im Anschluss folgte ein besonderes Highlight: Andreas Waser (EZ34) demonstrierte den Kindern die Einsatzmöglichkeiten der Autodrehleiter. Auch wenn der Wunsch der Kinder, im Korb in die Höhe zu fahren, unerfüllt blieb – so hatten sie im Anschluss zumindest die Gelegenheit auf das Fahrzeug zu klettern, um ein Klassenfoto zu machen, was ihnen wohl wie der Rest des Morgens bei der Feuerwehr Stadt Luzern in bester Erinnerung bleiben wird. Auch die Lehrpersonen zeigten sich begeistert: «Es war auch für uns sehr eindrücklich, mal hinter die Kulissen zu blicken», sagt Andrea Meyer. Man munkelt, dass mal die Idee da war, bei jedem Alarmeinsatz eine Happy Hour im Neubad auszugeben. Reto: „Persönlich habe ich das noch nicht gehört, hört sich aber nach einer guten Idee an! Allerdings – vielleicht ist es doch keine gute Idee. Ihr hättet nichts davon, da ihr ja dann im Einsatz seid. Ausserdem ist ja auch offensichtlich gerade jemand in Not, womit auch eher eine ‚Unhappy’Hour angesagt wäre.“ „ELF“, was könnte das sein? Mir ist bekannt, dass die Feuerwehr durchaus abergläubisch ist, aber dass sie an Elfen glauben, kann ich mir fast nicht vorstellen. Elfen? Echt jetzt? ;-) Was ist ein Zubringer? Als Zubringer wird jene Person bezeichnet, die Getränke holen muss bzw. darf. Insbesondere bei Teamanlässen kann dieser Job sehr hart sein und benötigt Talent, Kraft und Merkfähigkeit. Schon mal was von Innenangriff gehört? Ich habe in Bezug auf die Feuerwehr noch nie von einem Innenangriff gehört. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass der leere und brummende Magen nach einem Einsatz als Innenangriff bezeichnet wird. Oder aber: wenn das Feuerwehrdepot selber brennt und im eigenen Haus gelöscht werden muss. Was bedeutet Backdraft? Der Begriff ist mir bekannt und bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine Backform. Der Backdraft ist allerdings eine spezielle Adaption an die Bedürfnisse der Feuerwehr. Insbesondere die Hitzebeständigkeit ist um ein vielfaches höher, damit auch während einem Einsatz der beliebte „Schoggikuchen“ gebacken werden kann. Im Depot hört man öfters den Namen Florian. Wer ist das? Der Name Florian fällt sehr oft weil er der beste Zubringer ist (siehe Antwort 1) und nach einem Einsatz (oder an einem Fest) die Truppe grossen Durst hat. Entsprechend ist das ein oft gehörter Name. Reto Burch arbeitet seit September 2015 im Neubad an der Bireggstrasse und ist zusammen mit seiner Kollegin Laeticia Blättler für die Ateliers, den Co-Working-Bereich sowie für den Kontakt und Austausch mit den externen Netzwerken wie die Nachbarschaft – also z.B. die Feuerwehr - die Quartiervereine, die Stadt, die lokalen Wirtschaften und die Vereinsmitglieder zuständig. Das Neubad ist ein Haus der offenen Kulturen und schafft Raum für alle möglichen Gruppen, Ideen und Anlässe. Das Neubad bietet Mietfläche für Ateliers und Grafiker, Open Pool-Veranstaltungen und Seminare und hat ein tolles Bistro das einen Besuch wert ist. Ziel ist es, Neues entstehen zu lassen, zu präsentieren und zu diskutieren. Im Neubad wird die Eigendynamik und Eigeninitiative der verschiedenen Akteure gefördert und bietet Platz für Spontanes und Unerwartetes und schafft Raum für Menschen, die sich von diesem Ort inspirieren lassen und ihn mitgestalten wollen. Nicht gewusst? Die besondere Herausforderung sei, die Balance zu behalten. «Einerseits will ich den Kindern Respekt vor den Gefahren und dem Umgang mit Feuer vermitteln, anderseits darf man es dabei auch nicht übertreiben, da dies die Kinder verängstigen könnte.» Dabei ein gesundes Mittelmass zu finden, gelingt Manuela dank ihrer langjährigen Erfahrung und diversen privaten Weiterbildungen hervorragend. Nicht schlecht gestaunt haben die Schülerinnen und Schüler auch bei der Besichtigung der Mannschaftsgarderobe. Was für Feuerwehrleute längst nichts Besonderes mehr ist, hat bei den Kindern für einen grossen Wow-Effekt gesorgt. Diesen zu toppen, fiel Manuela allerdings nicht schwer. Nachdem sie den Schülern die persönliche Ausrüstung näher brachte, ging es zu den Fahrzeugen – wo es einigen sichtlich schwer fiel, sich wieder vom TLF zu trennen. Was ist eine PSA? Erst kürzlich erfuhr ich, was ein PSA ist und war überrascht, dass ein solcher Kurs zum Pflichtprogramm der Feuerwehr gehört. PSA steht für Persönlichkeit-Souveränität-Anstand. Umgangssprachlich würde man von einem Knigge-Kurs reden. Ob dieser Kurs Pflicht ist, damit die Feuerwehr eine gute Falle in der Öffentlichkeit macht oder ob es an den Manieren der Feuerwehrleute liegt, kann und will ich hier nicht beantworten. Zubringer : Wasserleitung vom Hydranten zum Tanklöschfahrzeug. Innenangriff: Brände werden wenn immer möglich direkt am Brandherd bekämpft für optimale Löschwirkung Gesunder Respekt vor den Gefahren des Feuers Wow-Effekt in der Mannschaftsgarderobe Ohne Berührungsängste hat er sich spontan unsere Brandschutzjacke angezogen. Reto: „Ich war nie in einer Feuerwehr. Die Jacke ist echt angenehm und gibt schön warm! Ich fühle mich direkt irgendwie stolz! Wir merken nicht so viel davon, dass ihr in direkter Nachbarschaft zu uns seid, ausser wenn ihr bei Einsätzen und Übungen im Quartier Krach macht (lacht). Spass beiseite, eine Feuerwache gegenüber ist irgendwie cool. Wenn irgendetwas ist, können wir einfach zum Fenster raus rüber rufen.“ und minimale Wasserschäden. Dazu rückt man bei Gebäudebränden unter Atemschutz im Gebäude bis zum Brandherd vor, was man als Innenangriff bezeichnet. Backdraft : Ge- Das schätzt Manuela sehr, denn wie sie erklärt, sei es so viel einfacher, den Kindern einen Einblick in die Aufgaben und die Organisation der Feuerwehr Stadt Luzern zu vermitteln. «Wenn schon Vorwissen da ist, kann man dieses vertiefen und durch praktische Beispiele ergänzen, ohne die Kinder zu überfordern», meint sie. Und so komme es auch, dass kaum eine Führung der anderen gleiche. Manuela versucht stets, altersgerecht auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen und bezieht diese auch aktiv in ihre Führungen ein. Luzern ab 2016 eine Berufsfeuerwehr erhält. Dass «Feuerwehrmann/frau» nun in Luzern zu einem «richtigen» Beruf wird, dürfte an jenem Tag bei so manchem Schüler zu einem neuen Berufswunsch geführt haben. fährliche, explosionsartige Entzündung von Rauchgasen. PSA: Persönliche Schutzausrüstung von Feuerwehrleuten ELF: Einsatzleitfahrzeug Florian: Der heilige Florian ist ein Ganz gespannt stehen sie vor dem Eingang des Feuerwehrgebäudes, die Schülerinnen und Schüler der Mischklasse 3c/4c des Schulhauses Littau Dorf. Begleitet von ihren beiden Lehrpersonen Rainer Wolf und Andrea Meyer zeigt ihnen Manuela heute die vielseitigen Tätigkeiten der Feuerwehr. «Der Besuch der Feuerwache bildet den Abschluss eines Themenblocks, in welchem wir uns intensiv mit dem Thema Feuerwehr beschäftigt haben», sagt Lehrerin Andrea Meyer vor der Führung. Schutzpatron der Feuerwehr. Für unsere Feuerwehr als Funkrufname verwendet. » 34 35 « » 36 ALTE GARDE ALTE GARDE Rigirundfahrt 2015 Samstag, 22. August 2015 Text: Charly Müller Immer einmal im Jahr lädt die Interessengemeinschaft Rundhauber ihre Mitglieder zur traditionellen „Rigirundfahrt“ ein. Diese führt längst nicht mehr wie in den Anfangsjahren der IGR rund um die Rigi, sondern kann inzwischen als Fahrt ins Blaue betitelt werden. Sie ist eine tolle Gelegenheit, bei einer Ausfahrt mit unseren roten Lieblingen dabei zu sein. Leider war es dieses Jahr nur ein kleines Grüppchen, welches sich am 22. August zur Mittagszeit bei schönem Wetter im Feuerwehrdepot Kleinmatt besammelte. Lag es am Termin oder wurde die Einladung schlicht übersehen? Ein kurzer Apéro stimmte die Reiselustigen auf die bevorstehende Fahrt ein. Schon bald wurde gestartet, die feuerwehrroten Oldies glänzten im Sonnenschein und brummten munter über Landstrassen und Autobahn nach….. Endingen. Wo ist das, wird sich manch einer fragen. Wie es das Wort sagt, am äusseren Ende des Kantons Aargau. Das Ziel hiess: Museum für Feuerwehr, Handwerk und Landwirtschaft Endingen. Vor dem Haus werden wir stilvoll empfangen von einer Sammlung Hydranten in den verschiedensten Formen und Farben. Gespannt wird das Museum betreten und was sich hier dem Auge des Besuchers bietet, übertrifft die kühnsten Vorstellungen. Nebst einem Querschnitt durch alle möglichen Feuerwehrgegenstände vergangener Zeiten findet man hier ein Sammelsurium von Werkzeugen, Maschinen und Gebrauchsgegenständen der Landwirtschaft und des Handwerks. Vom Traktor über Haarschneidewerkzeug bis zur alten Schreibmaschine, es fehlt nichts. Eine engagierte, kompetente Führung durch das Museum liess uns in eine vergangene Zeit eintauchen. Eine Zeit, in der Elektronik und Computer noch unbekannte Begriffe waren. Aber so viele Eindrücke müssen verarbeitet werden, das gibt Hunger und Durst! Weiter ging’s deshalb zum Restaurant Frohsinn nach Würenlingen. In der gemütlichen Gartenwirtschaft, unter Schatten spendenden Bäumen, wartete wie sich’s gehört ein Waldfest auf die wackeren Mannen. Ein Dessert aus dem der Wirtschaft angegliederten Bäckerladen, gespendet von der Wirtin, bildete ein weiteres Highlight. Als es wieder Zeit wurde, in die Rundhauber zu klettern und den Weg nach Hause unter die Räder zu nehmen, waren sich alle einig, wir hatten einen tollen Nachmittag in lockerer, kameradschaftlicher Runde zusammen verbracht. Ohne Pannen sind wir zwar etwas müde, aber zufrieden wieder in Luzern angekommen. Danke IGR! Grillieren auf dem Bauernhof Mittwoch, 9. September 2015 Kegelplausch der Alten Garde Montag, 19. Oktober 2015 Text und Bild: Dominik Furrer Am 19 Oktober 2015 trafen sich wieder 12 Kameraden in der Kegelsporthalle. Leider hatten sich vorgängig vier Weitere aus gesundheitlichen Gründen abmelden müssen. Boccia-Plausch Schlussendlich präsentierte sich die Rangliste wie folgt: 1. Rang Edgar Zemp 2. Rang Claudio Tonella 3. Rang Kurt Bühler Dem Siegertrio herzliche Gratulation, allen Teilnehmern herzlichen Dank für’s Mitmachen. Beim Kegeln wurde die Schallmauer von 400 Punkten nicht durchbrochen. In der von der Alten Garde ganz alleine besetzten Sporthalle kam es aber immer wieder zu Bis zum nächsten Kegelabend im Frühjahr 2016 (mit hoffentlich noch mehr Teilnehmern), vell Gfreuts und händs guet! Die Alte Garde verliert einen weiteren Kameraden Text: Peter Frey Am 18. November verstarb Otto Gernet nach langer Krankheit im Alter von 89 Jahren. 1947 war Otto in die Feuerwehr eingetreten. In der technischen Abteilung (TA) erlangte er den Korporalsgrad und wurde später zum Feldweibel ernannt; in der Verkehrsabteilung (VA) wurde er zuerst zum Leutnant und schliesslich zum Oberleutnant befördert. Otto war beim Zivilschutz als Ausbildungschef am Aufbau des Zivilschutzes in der Stadt Luzern beteiligt. Mit dem Rücktritt von Bärti Ineichen als Chef des Zivilschutzes wechselte Otto zur Umweltschutzstelle der Stadtpolizei, um die Ölfeuerungskontrollen durchzuführen. „Nebenbei“ wirkte Otto bereits als Feuerpolizei-Beamter, Wildessen Donnerstag, 24. September 2015 Montag, 23. November 2015 Text und Bild: Paul Schmid Text und Bilder: Kurt Bühler Am Donnerstag, 24. September, fand auf den Bocciabahnen des Boccia Club Littau, der von Joe Müller und Paul Schmid organisierte Boccia-Plausch der Alten Garde statt. 14 Mitglieder haben daran teilgenommen. Das Wildessen ist ein gesellschaftlicher Anlass aus früheren Zeiten. Kameraden aus dem Kader der ehemaligen Pikettkompanie haben diese Zusammenkunft gegründet. Nach einem feinen Nachtessen spielten vier Mannschaften in spannenden und interessanten Partien um den Tagessieg. Am 13. November 2015 haben sich 43 Personen zum traditionellen und reichhaltigen Wildessen im Gasthaus Ochsen im Stadtteil Littau getroffen. Dabei durften der amtierende Sicherheitsdirektor Stadtrat Adrian Borgula, Feuerwehrkommandant Major Theo Honermann sowie Altkommandant Peter Frey als spezielle Gäste begrüsst werden. Im Final standen sich Meneghini Josef, Pauger Markus – Kehrli Fritz, Krauer Robert gegenüber. Sieger vom diesjährigen Boccia-Plausch wurde die Mannschaft: Meneghini Josef, Pauger Markus. Der sportliche Anlass war eine gelungene Sache. Wer nicht gerade am Schuss war, diskutierte heftig über Wahlen, Sparen und Sparen... Vor dem mit vollem Einsatz geleisteten Wettkampf wurden alle Teilnehmer aus der Küche der Kegelsporthalle mit Luzerner Pastetli, Gemüse und Pommes frites verpflegt. Text und Bild: Marco Schnarwiler An einem schönen Spätsommer-Abend, am 9. September 2015, trafen sich 17 Kameraden auf dem Bauernhof Oberwil in Luzern-Littau bei Franz Haas. Bereits beim BegrüssungsBier wurde schon rege über verschiedene Themen diskutiert. Nachdem Franz die Grilladen zubereitet hatte, setzten wir uns an den Tisch und genossen das Fleisch und den feinen Kartoffelsalat aus der Küche von Nina Haas. Für die tolle Bewirtung möchten wir uns wieder einmal mehr bei Franz und Nina Haas bedanken. Bevor es richtig dunkel wurde, traten alle gut verpflegt wieder ihren Heimweg an. Und Tschüss bis zum nächsten Mal. lauten Rufen (nicht druckreif, wie „schei...“, gopf...“), weil die Kugeln nicht immer so wollten wie der Kegler. Der gemütliche Anlass wird auch im nächsten Jahr am 11. November stattfinden. was ihm vorübergehend ein 150%-Pensum eintrug. 1988 wurde es mir dann möglich, Otto vollamtlich für die Dienste der Feuerwehr als Chef Feuerpolizei zu gewinnen. Schon in all den Jahren zuvor hatte Otto mit seinem Durchsetzungsvermögen den vorbeugenden Brandschutz in der Stadt Luzern vorangetrieben. In den 44 Jahren seiner Tätigkeit in der Feuerwehr hatte er über 320 Ernstfalleinsätze geleistet, dazu in den letzten Jahren vor seiner Pensionierung 1990 jährlich über 50 Rundendienste. Besondere Verdienste hatte sich Otto aber durch die Schaffung und den steten Weiterausbau der Brandverhütungskurse im Feuerwehrgebäude Kleinmatt und im damaligen Ausbildungszentrum Blattig für Angehörige des Wirtefachs, der entsprechenden Fachschulen und anderer Berufsorganisationen erworben. Diese Kurse waren eine echte Pionierleistung Ottos. Wir bewahren ihm ein ehrendes Andenken. 37 « » 38 AUS ALLER WELT AUS ALLER WELT Das stolze Logo prangt an jeder Autotür und zeigt den Zeitgeist: In der DDR gab es nicht einfach freiwillige Feuerwehren, sie waren besonders „vorbildlich“. 25 Jahre ist es her, seit die DDR mit der Bundesrepublik Deutschland vereinigt wurde. Und wenn auch der Geist dieser Zeit noch spürbar ist, so sind echte Zeitzeugen schwer zu finden. Nach der Wende mussten die ungeliebten Erinnerungen weichen… Besuch im Traditionshaus der Feuerwehr Lübben, Spreewald Die Stadt Lübben, mit rund 14‘000 Einwohnern und ca. 80 km südöstlich von Berlin gelegen, ist eines der Tourismuszentren in Ostdeutschland, vor allem für Ausflüge in den berühmten Spreewald. Neben der 50-köpfigen Feuerwehr betreibt der Verein der Freiwilligen Feuerwehr ein interessantes Museum. Text und Bilder: Niklaus Meier, VA Letzten Sommer verbrachte ich mit meiner Familie die Ferien in dieser Gegend. Eine unscheinbare Notiz am Anschlagbrett der Touristeninformation machte uns auf das Traditionshaus der Freiwilligen Feuerwehr Lübben aufmerksam. Für mich und meinen auch sehr feuerwehrinteressierten Junior natürlich ein Muss! Etwas abseits des heutigen Feuerwehrlokals liegt das Gebäude voll mit Erinnerungsstücken aus alten Tagen. Von Mai bis Oktober, immer am Mittwoch-Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr wartet ein Mitglied der alten Garde auf spontane Besucher. Reinhard Schwiesow führte uns durch die engen Räume. Die Kinder durften die handbetriebene Sirene bedienen, die früher zur Alarmierung der Feuerwehr-Leute diente. Zu jedem Gegenstand gehört eine Geschichte und da wir an diesem Nachmittag die einzigen Besucher waren, hatte Herr Schwiesow Zeit, uns alles zu erklären. Speziell die Fahrzeuge waren interessant. Das TLF der Marke Sachsenring erin- nert an einen Rundhauber. Mit russischer Technik stabil und robust, aber auf dem sandigen Boden des Spreewaldes schwierig zu fahren. Ganz speziell war der Barkas B1000, ein Kleinbus umgebaut zum Kleinlöschfahrzeug mit Motorspritze und angetrieben von einem wassergekühlten 3-Zylinder, 2-Taktmotor. Transportkapazität: 1 Löschtrupp = 5 Personen. Klein und wendig. Dann zwei FeuerwehrMotorräder für die Erkundung, denn bis vor der Wende waren in diesem Gebiet viele Gebäude nicht über öffentliche Strassen erreichbar. Meist war der Zugang mit einem Kahn (ähnlich einem Pontonierboot) durch die unzähligen Fliesen (Wasserkanäle) schneller. Und so gehört bis heute zu jeder Feuerwehr hier in der Gegend ein Bootshaus. Neben weiteren maschinenbetriebenen Geräten waren im oberen Stock viele Ausrüstungsgegenstände zu besichtigen. So gab es verschiedene Atemschutzgeräte, Kleinlöschgeräte, Leitern, Schlauchboote, Brandschutzkleider, Uniformen, Schweizer Schlauchbrücken und viele weitere Gegenstände zu sehen. Fast alles aus sogenannten VEB‘s (Volkseigenen Betrieben) oder russischer Produktion. Es war für die ganze Familie und alle Feuerwehrinteressierten ein sehr interessanter Ausflug in die Vergangenheit. 39 « » 40 DIES UND DAS DIES UND DAS Rüüdige Lozärner 2015 Text & Bild Claudio Passafaro, FU Radio Pilatus kürt jedes Jahr den „rüüdige Lozärner“, der im vergangenen Jahr mit besonderen Leistungen aufgefallen oder einfach seit vielen Jahren eine aussergewöhnliche, aktive und positiv auffallende Persönlichkeit ist. Die Feuerwehr Stadt Luzern ist 2015 speziell durch ihre Jubiläumsaktivitäten „700 Jahre Schutz vor Feuer in der Stadt Luzern“ und die Schaffung einer Berufsfeuerwehr in der Öffentlichkeit aufgefallen. Dafür wurde unser Kommandant Theo von Hörerinnen und Hörer von Radio Pilatus als rüüdige Lozärner 2015 vorgeschlagen. Aus insgesamt 135 Vorschlägen wählte Radio Pilatus vier Finalisten Scharfer Ecke aus – darunter unsere Feuerwehr mit unserem Kommandanten! Dementsprechend erfreut erfuhr unser Kommandant Theo Honermann am Sonntag, 3. Januar 2016 von der Nomination! Bilder & Text: Claudio Passafaro, FU Das Restaurant Neuhof gleich neben der Feuerwache wird im Feuerwehrjargon liebevoll der „scharfe Egge“ genannt – speziell beim Einrücken müssen die meisten AdF dort im 90 Grad-Winkel vorbeifahren. Das Ehepaar Antonio und Maria Pizarro hat den Betrieb jahrelang geführt und mit spanischem Charme erfüllt. Nun sind die beiden in den verdienten Ruhestand getreten. Die Stabskompanie besuchte das Restaurant am letzten Tageskurs zum Mittagessen und wünschte alles Gute – als Andenken gab’s ein paar Goodies: signierte Feuerwehrtasche, Wein, Pralinen und natürlich auch ein paar Spielzeugfeuerwehrautos. An den folgenden drei Wahltagen vom 4. bis 6. Januar 2016 sammelten wir eifrig Unterschriften. Immer grösser wurde der Kreis der Unterstützer, der sich sehr rasch weit über die Kreise der Feuerwehr Stadt Luzern hinaus vergrösserte. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Beat Fischer stachelte uns immer mehr an und schuf eine Spannung, der sich kaum noch jemand entziehen konnte. Letztlich unterlagen wir leider mit knapp 60 Stimmen – wir sind trotzdem stolz auf die 4‘744 von Stimmen, die wir innert Kürze als Wertschätzung für unsere Feuerwehr gewinnen konnten. Theo, für uns bist du trotzdem dä rüüdigscht Kommandant! Eine Übung mit Biss Jahresrückblick im Neubad Text: Claudio Passafaro, FU Bilder: Doku-Dienst FWL Rund 125 Personen haben sich am 26. November 2015 im Neubad – genauer im Schwimmbecken – eingefunden. Feuerwehrleute und Angehörige haben es sich auf der „grossen Welle“ bequem gemacht und das Feuerwehrjahr Revue passieren lassen. Während im Erdgeschoss eine Band den Neubad-Gästen einheizte, genossen wir die Ausführungen von Markus Portmann und Theo Honermann. Sie kommentierten die vielen Bilder und Videos von Übungen, Einsätzen und Aktionen. Beim anschliessenden Apéro frönten wir dem fröhlichen Beisammensein. Ich fand den Anlass super und bin beeindruckt, wie es dem Neubad gelungen ist, das Schwimmbecken des ehemaligen städtischen Hallenbads in ein neues, stimmungsvolles Ambiente einzutauchen und zu einem coolen Event-Ort umzunutzen. Stützpunkttreffen 2015 Text & Bilder: Claudio Passafaro, FU Das traditionelle Zentralschweizer Stützpunkttreffen fand am 17. November 2015 in Luzern statt. Rekordverdächtig viele Offiziere aus verschiedenen umliegenden Stützpunkten wie Emmen, Hochdorf, Sursee oder auch Schwyz, Einsiedeln, Zug, Altdorf und viele mehr fanden sich zum diesjährigen Erfahrungsaustausch im Feuerwehrgebäude Luzern ein. Im Eingangsreferat brachte Theo Honermann den Teilnehmenden die Einsatzplanung der Feuerwehr Stadt Luzern näher. Anschliessend folgte eine „Feldbegehung“ – unter der Leitung von Thomas Lang erhielten wir einen sehr spannenden Blick hinter die Kulisse der Hofkirche. Die überraschenden Einblicke führten uns sehr praktisch vor Augen, was sich hinter der Thematik Kulturgüterschutz – ein Bestandteil der Einsatzplanung – tatsächlich verbirgt. Der geschichtliche Wert eines Eschenbacher Kreuzes lässt sich nur ansatzweise erahnen... Gegen Ende der Tagung tauschten sich die Teilnehmenden über Aktualitäten wie der Einführung Berufsfeuerwehr aus und diskutierten Erfahrungen aus Einsätzen. Es war spannend, interessant und ich freue mich bereits auf das nächste Treffen, dann in Küssnacht am Rigi. Bilder & Text: Christian Rüger, Doku-Dienst FWL Timo und Michèle Lichtsteiner (EZ21 und EZ34) betreiben seit 2007 den privaten Sicherheitsdienst Tiger Guard. Anfang Dezember erreichte unsere AdF die Anfrage von Michèle, in der sie Figuranten für ein Training mit ihrer Hundestaffel suchte. Meine Neugierde war geweckt und wurde nicht enttäuscht. Die Tiere kamen als Schutzund Suchhunde zum Einsatz. An der Übung erlebten wir, mit welcher Disziplin (und Biss...) die Hunde bei der Sache sind. Wenn man tatsächlich mal mit einem solchen Tier (im „Arbeitsmodus“) konfrontiert wird, ist es von Vorteil, wenn man sich an die Anweisung des Hundeführers hält und im Zweifelsfall einfach stillsteht. Merci Michèle und Timo für diesen interessanten Einblick in eure Arbeit. Pensioniertenapéro Bilder & Text: Andrea Boog, Doku-Dienst FWL Am 21. Dezember trafen sich die Pensionierten der Dienstabteilung Feuerwehr Luzern zum alljährlichen Apéro im Depot Kleinmatt. Nach der Verköstigung mit feinen Häppchen wurde den Ehemaligen die neuen Räumlichkeiten der Berufsfeuerwehr Luzern gezeigt. Dabei informierte Theo über aktuelle Projekte der Feuerwehr. 41 « » 42 10 UNTERSCHIEDE DIES UND DAS Wer findet die 10 Unterschiede? Hochzeitsglück Marina Bammert & Ivo Kaelin (EZ 3), 4. September 2015 Susy Berger (EZ 4) & Alex Siegrist (EZ 5), 11. September 2015 Reto & Christina Hug (ehem. Kdo-Ass.), 5. Mai 2015 Feuerwehr Nachwuchs - wir gratulieren herzlich Zola Johanna Elise Neptune, geboren am 14. Juli 2015, Janina & Alexander Galliker (ehem. FWL) Elise, geboren am 27. August 2015, Fabienne & Werner Gruber-Steiger (EZ 6) Leano Claudio, geboren am 18. Juli 2015, Cornelia & Philipp Zeier-Beck (EZ 2) Milas, geboren am 5. Septemer 2015, Esther (SBA) & Dominik Holl (EZ 4) Leah Amelia, geboren am 26. August 2015, Reto & Christina Hug (ehem. Kdo-Ass.) Amira, geboren am 17. Septemer 2015, Yvonne (EZ 5) & Stephan Arregger (EZ 5) Auflösung „Kreuzworträtsel“ FüürHorn 2/2015 Hochzeitsglück Monika & Marcel Spengler (EZ 1), 20.6.2015 Bild: DOKU-DIENST FWL, Erlebniswochenende im Historischen Museum vom 24. und 25. Oktober 2015 43 « Impressum: Das FüürHorn ist das offizielle Mitteilungsblatt der Feuerwehr Stadt Luzern. Es erscheint dreimal im Jahr in einer Auflage von 700 Exemplaren. Redaktionsteam: Claudio Passafaro (Chefredaktor, FU) Gabriel Ammon (Doku) Andrea Boog (Doku) Roland Gerber (Kp 3) Evelyne Muff (VA) Arthur Reinhold (EZ32) Christian Rüger (Doku) Andrea Zimmermann (Doku) Adresse: Feuerwehr Stadt Luzern, Redaktion FüürHorn, Kleinmattstrasse 20, 6003 Luzern. Telefon: 041 208 88 18 Fax: 041 208 88 22 Mail: [email protected] Druck: ABC Druck + Kopie GmbH Hirschmattstrasse 42, 6003 Luzern
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