Die FleDermAus

22 / 23 / JAN / 16
Die
Fledermaus
Szenenfolge aus der Operette von Johann Strauß
mit Studierenden der MHL-Gesangsklassen
Freitag 20 Uhr / Samstag 17 Uhr / MHL / Großer Saal
FR / SA / 22 / 23 / JAN / 20 UHR / 17 UHR
»Die Fledermaus«
Szenenfolge aus der Operette
von Johann Strauß (1825 – 1899) mit
Studierenden der MHL-Gesangsklassen in einer
Textfassung von Stephanie Koch und Gregor Horres
Prof. Robert Roche Projektleitung, musikalische Leitung und Einstudierung
Prof. Stephanie Koch, Gregor Horres Szene, Bühnenbild und Kostüme
Jae Choon Park Klavier
Augustinas Eidukonis, Katharina Komleva, Solip Ryu,
Mikkel Møller Sørensen, Natalja Uzhvi musikalische Assistenz
Ulla Benninghoven Tanzcoaching
Corinna Schöttler Sprachcoaching
Sabrina Heuvelmann, Heike Krüger Maske
Harald Hentschel, Jörg Schütt Licht
Projektassistenz im Rahmen des Interdiszipliniären Projekts im Bachelor of Arts:
Jeremy Almeida Uy Regieassistenz und Inspizienz
Konstantin Busack Regieassistenz
Kerstin Erben Requisite
Maik Hoppe Licht, Regieassistenz, Programmheft
Thore Schmidt, Mareike Schmidt Bühne
Luise Stahl Kostüme
Maximilian Zwingel Maske
Besetzung
22. Januar / 23. Januar
Gabriel von Eisenstein, Rentier Juan Sebastián Hurtado-Ramirez 1
Rosalinde, seine Frau Franziska Blaß / Lisa Ziehm
Alfred, Rosalindes Jugendfreund Younggi Do 1
Adele, ihr Stubenmädchen Hyun Sun Park 2 / Camilla Ostermann 1
Ida, deren Schwester Lena Langenbacher / Meike Buchbinder
Dr. Falke, Notar Caspar Krieger
Prinz Orlofsky Xuhui Du 1 / Fiorella Hincapie
Jamie, seine Referentin Annemarie Wolf
Dr. Blind, Advokat Jeremy Almeida Uy / Sargis Mzikyan
Frank, Gefängnisdirektor Erwan Tacher
Frosch Franziska Buchner, Thore Schmidt
Chor Meike Buchbinder / Lena Langenbacher
Sargis Mzikyan / Jeremy Almeida Uy
Iris Meyer, Sandra Gerlach,
Natalija Valentin, Anna-Maria Wünsche,
Johannes Schröder, Hyunsik Ko
Spieldauer: ca. 75 Mintuen (ohne Pause)
1
im Rahmen der Abschlussprüfung im Szenischen Unterricht
2
im Rahmen der Abschlussprüfung im Szenischen Unterricht
zum Bachelor of Music
zum Master of Music
Die Fledermaus
von Maik Hoppe
Handlung
Die Vorgeschichte: Vor drei Jahren besuchten der reiche, umtriebige Rentier
Eisenstein und sein bester Freund, der Notar Dr. Falke, gemeinsam einen Maskenball – verkleidet als Superman und Fledermaus. Auf dem alkoholgeschwängerten
Heimweg lies Eisenstein seinen Freund auf einer Parkbank zum Ausnüchtern liegen
und verschwand. Am nächsten Morgen musste Falke – als angesehener Notar – im
Kostüm nach Hause den Gang der Schande antreten und wurde für Wochen zum
Gespött der Stadt.
I
Eisenstein muss wegen Beamtenbeleidigung ins Gefängnis, was seiner Frau
Rosalinde − und vor allem ihrem Liebhaber, dem Tenor Alfred − durchaus gelegen kommt. Falke erzählt Eisenstein jedoch von einem großen Fest des Prinzen
Orlofsky am Abend, auf dem sich nicht nur die Crème de la Crème, sondern auch
eine ganze Menge einsamer Damen treffen werden. Eisenstein beschließt, dass
sein Haftantritt auch bis zum nächsten Tag warten kann und geht mit Falke auf
das Fest des Prinzen. Auch Adele, das Dienstmädchen der Herrschaften, erhält
eine Einladung dazu. Unter falschem Vorwand nimmt sie sich dafür frei. Endlich
allein im Haus, freuen sich Alfred und Rosalinde auf den gemeinsamen Abend. Als
jedoch Gefängnisdirektor Frank auftaucht, wird Alfred als vermeintlicher Eisenstein
verhaftet.
II
Das große Fest beim Prinzen Orlofsky ist eine von Falke geplante Falle für Eisenstein. Orlofsky, der vom Leben gelangweilt ist und sein Lachen wiederfinden will,
verspricht sich einen großartigen Spaß davon und lässt sich von Falke den Streich
auf Kosten Eisensteins inszenieren. Falke stellt Eisenstein als „Marquis Renard“
und den Gefängnisdirektor Frank als „Chevalier Chagrin“ vor. Adele wiederum wird
als Chorsängerin Olga vorgestellt. Sie erhofft sich einen Förderer zu finden, der
sie aus ihrem tristen Dienstmädchen-Dasein befreit. Auf einen Hinweis Falkes, ihr
Mann sei auf dem Fest, trifft auch Rosalinde verkleidet als ungarische Gräfin ein.
Fasziniert von der schönen Fremden, versucht Eisenstein die „Ungarin“ zu ver-
führen. Rosalinde steigt, um ihrem Mann eine Lektion zu erteilen, darauf ein und
entwendet ihm in inniger Umarmung seine Uhr. Angetrieben von Falke und Dank
des reichlich sprudelnden Champagners nimmt das Fest immer ausschweifendere
Züge an. Um seine Rache komplett zu machen, lässt Falke Alfred holen, während
Eisenstein Rosalinde demaskiert. Als Eisenstein versucht, seiner Frau eine Szene
zu machen, stellt sie ihn bloß. Nach der Auflösung des Verwirrspiels schafft es
Adele, Orlofsky von ihrem Talent zu überzeugen, der sie unter seine (finanziellen)
Arme nimmt.
Entstehung und Rezeption
„Johann Strauss ist der musikalischste Schädel der Gegenwart. […]
Es leben alle musikalischen Genies von Bach bis Johann Strauss.“
Richard Wagner
Johann Strauß Sohn (1825-1899) traf mit seinen, heute meist als „leichte Muse“
bezeichneten, Kompositionen den Nerv seiner Zeit: In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts stieg in Wien − einem der wichtigsten Kulturzentren der damaligen
Welt − der Bedarf an kultureller Unterhaltung und damit an Unterhaltungsmusik:
Walzer, Quadrillen, Polkas, Operetten und Singspiele waren gefragter denn je.
Bereits sein Vater, ebenfalls ein Johann Srauß, war ein in Österreich angesehener
Komponist von Tanz- und Unterhaltungsmusik (besonders Walzer und Polkas, sein
berühmtestes Stück ist jedoch der Radetzky-Marsch) und so wurde sein Sohn, der
nur auf Betreiben der Mutter überhaupt die Musiker-Karriere einschlug, zu einem
ernsthaften Konkurrenten für ihn.
Die Operette Die Fledermaus entstand 1873 – angeblich in 42 Tagen – als drittes
Bühnenwerk Srauß' (zuvor schuf er Indigo und die 40 Räuber, 1871, und Carneval
in Rom, 1873). Das Libretto wurde von den Wiener Librettisten Richard Geneé
(1823-1895) und Karl Haffner (1804-1876) geschrieben. Als Grundlage diente der
gemeinsame Stoff der Komödie Das Gefängnis von Roderich Benedix, einem der
meistgespieltesten Theaterdichter seiner Zeit, und dem Lustspiel Le Réveillon von
Henri Meilhac, der neben diversen Libretti für Jacques Offenbach auch das Libretto zu Bizets Carmen schuf. Nachdem Ende 1873 bereits Auszüge aus dem Werk
der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, wurde das gesamte Werk am 5. April 1874 im
Theater an der Wien uraufgeführt. Es erfreute sich in Wien, ganz Europa und später
auch weltweit großer Beliebtheit: In Wien wurde die Fledermaus bis 1888 ganze 200
Mal, in Berlin sogar 300 Mal aufgeführt.
Während der NS-Diktatur sind einige
Bemühungen angestellt worden, um die
jüdische Abstammung von Strauß – sein
Urgroßvater war jüdisch − zu vertuschen:
Es wurde gegen Strauß' jüdische Stieftochter Alice Meyszner gehetzt, Dokumente gefälscht und sein Stammbaum
von Goebbels persönlich zur „geheimen
Reichssache“ erklärt, um so den „Walzerkönig“ zu arisieren. Ein Verbot der so
beliebten und für Wiener und sonstige
Österreicher vielmals identitär gesehenen
und weit über die Grenzen der ehemaligen Donaumonarchie geliebten Musik
von Strauß wäre für den Kulturbetrieb der
Nationalsozialisten ein schwerer Schlag
Salvador Dali als „Fledermaus“
gewesen.
Die Fledermaus und auch die restliche Musik von Johann Strauß (insgesamt 15
Operetten, rund 500 Tänze und eine Oper) erfreuten sich auch weit über die Goldene Ära der Operetten hinaus großer Beliebtheit. Mit einer Aufführung in der Hamburgischen Staatsoper 1894 unter Gustav Mahler verließ sie – als eine der wenigen
Operetten – die reine Unterhaltungsindustrie der Operettentheater und ist heutzutage die einzige Operette, die regelmäßig an der Wiener Staatsoper gegeben wird.
„Acht Takte von Wiener Blut und ich gebe eine ganze Oper dafür –
es ist viel schwerer, einen schönen Walzer zu schreiben
als eine mittelmäßige Symphonie zu komponieren“
Richard Strauss
„Er ist der Einzige, den ich beneide – er trieft vor Musik,
ihm fällt immer etwas ein“
Johannes Brahms
Mitwirkende
Jeremy Almeida Uy 7. Semester Bachelor of Arts / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Franziska Blaß 1. Semester Master of Music / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Meike Buchbinder 7. Semester Bachelor of Music / Klasse Birgit Calm
Fanziska Buchner 1. Semester Master of Music / Klasse Birgit Calm
Younggi Do 8. Semester Bachelor of Music / Klasse Espen Fegran
Xuhui Du 8. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Michael Gehrke
Sandra Gerlach 5. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Fiorella Hincapie 8. Semester Bachelor of Music / Klasse Birgit Calm
Juan Sebatián Hurtado-Ramirez 8. Semester Bachelor of Music / Klasse Birgit Calm
Hyunsik Ko 4. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Caspar Krieger 4. Semester Bachelor of Music / Klasse Espen Fegran
Lena Langenbacher 5. Semester Bachelor of Music / Klasse Isabel Schaarschmidt
Iris Meyer 5. Semester Bachelor of Music / Klasse Isabel Schaarschmidt
Sargis Mzikyan 4. Semester Bachelor of Music / Klasse Isabel Schaarschmidt
Camilla Ostermann 8. Semester Bachelor of Music / Klasse Birgit Calm
Hyun Sun Park 4. Semester Master of Music / Klasse Prof. Christiane Hampe, Espen Fegran
Jae Choon Park 6. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Konstanze Eickhorst
Thore Schmidt 7. Semester Bachelor of Arts / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Johannes Schröder 1. Semester Bachelor of Arts / Klasse Prof. Manuela Uhl
Erwan Tacher 4. Semester Bachelor of Music / Klasse Espen Fegran
Natalija Valentin 3. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Michael Gehrke
Annemarie Wolf 3. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Franz-Josef Einhaus
Anna-Maria Wünsche 4. Semester Bachelor of Music / Klasse Prof. Christiane Hampe
Lisa Ziehm 7. Semester Bachelor of Music / Klasse Isabel Schaarschmidt
HERZLICHEr DANK an
Prof. Manuela Uhl
Corinna Schöttler
Ulla Benninghoven
Bernhard Kutschke
Christian Mahnke
Anita Gaffke Gewandmeisterin Opernhaus Kiel
Roswitha Flor Assistenin der Gewandmeisterin Opernhaus Kiel
Isabel Kunert Theater Lübeck
www.mh-luebeck.de