Kombination mit Zukunft: Massen- algenkulturen und

WASSER + ABWASSER Kommune
Verfahrenstechnik
Kerstin Wunder; Dr. Sarah Sierig; Dr. Niels Christian Holm
Tagesgang
Kombination mit Zukunft: Massenalgenkulturen und Abwasserreinigung
In einem ausgewählten Tagesgang (Bild 5)
ist erkennbar, dass die Werte für O2, Tem­
peratur und pH im Verlauf des Tages anstei­
gen. Da die Algen unter Verbrauch von CO2
mithilfe des Sonnenlichts O2 produzieren,
kann der O2-Gehalt auf bis zu 60 mg/l stei­
gen. Dies bietet den Vorteil, dass ein Teil des
Klarwasserablaufs in eine vorhandene ae­
robe Belebungsstufe, die hauptsächlich auf
Kohlenstoffabbau ausgelegt ist, zurückge­
führt werden kann, um Kosten für die me­
chanische Belüftung einzusparen.
Der pH-Wert steigt aufgrund des fotosynthe­
tisch bedingten CO2-Verbrauchs an. Durch
Zugabe von CO2-Gas kann entgegengewirkt
werden, wodurch gleichzeitig die Fotosyn­
theserate der Algen steigt.
Bild 2
Schematische
Darstellung der
Abwasserreinigung mit Algen
Mikroskopisch klein, wenig Ansprüche an die Umgebung, rasante Vermehrung, positive Energiebilanz:
Algen werden zukünftig aus der modernen Abwasserbehandlung nicht mehr wegzudenken sein.
größere Mengen leicht belastetes Abwasser
(z. B. Spülwasser) anfallen, ist die Nutzung
dieser Technik denkbar. Außerdem kann
mit dem gezielten Einsatz von Massenalgen­
kulturen-Anlagen an Seen der Eutrophie­
rung dieser Gewässer entgegengewirkt wer­
den.
Forschungsvorhaben nidA200
Bild 1 Pilot-Röhrenanlage der Firma LimnoSun GmbH
D
ie öffentliche Abwasserbehandlung in
Deutschland arbeitet auf hohem Niveau,
bekommt jedoch zunehmend Probleme mit
organischen Mikroverunreinigungen. Diese
in geringen Mengen auftretenden und po­
tenziell schädlichen Stoffe passieren Klär­
anlagen ohne spezielle Reinigungsstufen
fast vollständig und belasten Gewässer und
letztlich auch das Trinkwasser. Daher emp­
fiehlt das Umweltbundesamt für Klär­
anlagen der Größenklasse 5 (Kapazität
> 100.000 EW) eine vierte Reinigungsstufe
einzuführen, um die Ablaufwerte zu verbes­
sern. Kleineren Kläranlagen, die in trink­
wasser- oder landwirtschaftlich relevante
Gewässer einleiten, wird diese Investition
ebenfalls empfohlen /1/. Wünschenswerter
positiver sekundärer Effekt einer vierten Rei­
nigungsstufe wäre zudem die Reduzierung
des Phosphatgehalts im Kläranlagenab­lauf,
der einigen Kläranlagen weiterhin Probleme
bereitet /2/. Die bisher vorgeschlagenen Ver­
fahren für die vierte Reinigungsstufe bieten
diese Phosphor-Elimination allerdings nicht,
sind zudem nicht durchgehend geeignet zur
Mikroschad­stoff­redu­zie­rung und bedeuten
in den meisten Fällen eine signifikante Stei­
gerung des Energie­bedarfs /1/.
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Die innovative Alternative:
Massenalgenkulturen
Algen sind im Wasser lebende, eukaryoti­
sche fotosynthesebetreibende Organismen.
Makroalgen oder Großalgen können bis zu
mehreren Metern groß werden. Die hier im
Fokus stehenden Mikroalgen dagegen sind
mikroskopisch klein und meistens einzellig.
Sie benötigen für ihr Wachstum neben Licht
und Kohlendioxid (CO2) insbesondere die
Nährstoffe Stickstoff (N) und Phosphor (P).
Diese entnehmen sie ihrem Umgebungswas­
ser und bauen sie in ihre Biomasse ein. Ne­
benprodukte des Algenstoffwechsels sind
die Aufnahme von Kohlendioxid (CO2) bei
gleichzeitiger Produktion von Sauerstoff
(O2). So können die Algen bei gleichzeitiger
Reinigung des Abwassers Biomasse auf­
bauen (Bild 2).
Aufgrund dieser Eigenschaften bietet sich
der Einsatz von Mikroalgen in Kulturen mit
hoher Stückzahl, also als Massenalgen­kul­tu­
ren (MAK) vor allem für kleinere kom­mu­
nale Kläranlagen mit relativ hohen N- und
P-Werten im Ablauf an oder auch für Anla­
gen mit starken saisonalen Schwankungen.
Auch für industrielle Anlagen, in denen
Die wissenschaftlichen Grundlagen des hier
vorgestellten MAK-Verfahrens wurden in
einem vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) geförderten For­
schungsvorhaben „nidA200“ erarbeitet.
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung ei­
nes dezentralen Abwasserreinigungskon­
zepts, bei dem durch den Einsatz alternati­
ver Sanitärsysteme Gelb-, Grau- und Braun­
wasser getrennt gesammelt und verwertet
werden sollen. Durch die Einführung alter­
nativer Sanitärsysteme, die Mitbehandlung
des Siedlungsbiomülls und den Einsatz
von Massenalgenkulturen wird eine sehr
weitgehende Abwasser­reinigung bei hoher
Energieeffizienz und maximaler Nähr­
stoffrückgewinnung, ins­b esondere von
Phosphat, erreicht. Anwen­dungs­­gebiet der
Algen ist die Grauwasserreinigung.
Grundlagen und
Versuchsdurchführung
Im hier vorgestellten MAK-Verfahren wer­
den schnell sedimentierende Algen mit ho­
her Wachstumsrate benötigt. Dafür wurden
Algen aus natürlichen Quellen entnommen
und den Anforderungen entsprechend selek­
tiert. Mithilfe dieser selektierten Algenkul­
tur wurden wichtige Faktoren für die groß­
technische Umsetzung (Wachstumsraten,
Nährstoffaufnahme, TS-Optimum) ermit­
telt. Die Versuche erfolgten sowohl mit Pho­
tobioreaktoren (PBR) im Labormaßstab für
detaillierte Analysen als auch mit einem
Röhrensystem im Pilotmaßstab.
Grundlage aller Versuche war der Betrieb
der Photobioreaktoren nach der SequencingBatch-Reactor-Methode (SBR-Methode).
Nach Befüllen der Reaktoren mit der selek­
tierten Algenkultur und Grauwasser-Imitat
(einer Mischung aus Rohabwasser und Ab­
laufwasser einer kommunalen Kläranlage,
deren Nährstoffgehalt annähernd Grau­
Modernisierungsreport 2015/2016
wasser-Werten der Literatur entspricht) und
definierter Aufenthaltszeit in Volldurchmi­
schung, wurde nach einer kurzen Absetz­
phase (Sedimentation der Algen) die gleiche
Menge Überstand wieder entnommen. An­
schließend wurden die Reaktoren wieder
mit Grauwasser befüllt, um den Zyklus er­
neut zu beginnen. Als Lichtquelle wurde im
Labor ausschließlich Tageslicht eingesetzt.
Kohlendioxid wurde regelmäßig zugegeben.
Auch das Röhrensystem wurde einmal täg­
lich mit einer definierten Menge Grau­
wasser-Imitat oder Rohabwasser beschickt.
Hier wurde ebenfalls regelmäßig CO2 zuge­
führt. In beiden Systemen erfolgte zu kei­
nem Zeitpunkt eine neue Animpfung mit
Algen.
Ergebnisse
Diversität der Algenarten
Zu Beginn des Projekts wurde die Kultur
mit diversen Algenarten aus natürlichen
Quellen angeimpft. Nach einer Selektions­
phase von 3 bis 4 Monaten dominierten je­
doch nur noch zwei Arten. Die eine konnte
als Scenedesmus, die andere als Ulothrix
identifiziert werden (Bild 3). Zwischenzeit­
lich sind immer wieder weitere Algen- oder
Bakterienarten aufgetreten, die sich gegen
die dominanten Algenarten allerdings nie
dauerhaft durchsetzen konnten.
Nährstoffaufnahme
Bild 3 Mikroskopiebilder von Scenedesmus
(Kolonien) und Ulothrix (Fäden)
Zuwachs in Trockensubstanz
Über einen Zeitraum von 1,5 Jahren wurde
der tägliche Zuwachs der Algentrockenmasse
(TS) ermittelt. Die Zuwachsraten lagen in
den Sommermonaten (April–September) er­
wartungsgemäß am höchsten (Bild 4). Be­
merkenswert ist allerdings, dass selbst im
ertragsschwächsten Wintermonat der durch­
schnittliche Ertrag immer noch ca. 20 % des
bisher ertragsstärksten Monats war. Dies er­
öffnet die Möglichkeit eines ganzjährigen
Betriebs eines MAK-Röhrensystems selbst
in Nordeuropa.
Für ihr Wachstum nehmen Algen vor allem
N und P auf. Die hier verwendeten Algen
sind auf eine impulsweise Aufnahme der
Nährstoffe selektiert. Daher erfolgt die Auf­
nahme des größten Teils von N und P in den
ersten Minuten nach der Zugabe von nähr­
stoffreichem Abwasser zur Algensuspen­
sion. Danach ist die Aufnahmerate geringer
(Bild 6). Nach nur 300 min sind die N- und
P-Gehalte i. d. R. unterhalb des Messbereichs
(< 0,01 mg/l). Maximal kann eine Auf­
nahmerate von 0,04 – 0,14 g P/m 2 * d und
0,3 – 1,0 g N/m2 * d erreicht werden.
Biogasertrag
Da die Nährstoffaufnahme durch die Algen
nicht nur zu gereinigtem Abwasser führt,
sondern auch zum Aufbau von Algenbio­
masse, kann regelmäßig Algenmasse aus
den Reaktoren und Röhren entnommen wer­
den. Eine mögliche Nutzungsmöglichkeit
der Algenbiomasse ist die Fermentation zur
Biogasgewinnung.
Sedimentation
Der Algenschlamm, der im MAK-Verfahren
eingesetzt wird, bietet ähnliche Vorteile wie
Belebtschlamm aus Kläranlagen bei gleich­
zeitig deutlich geringerem Schlammvolu­
menindex (ISV).
Während der ISV des Belebtschlamms häu­
fig zwischen 75 – 150 ml/g liegt /3/, erreicht
der ISV des Algenschlamms nur einen Wert
von 30 – 35 ml/g. Dieser niedrige ISV bietet
erhebliche Vorteile im MAK-Verfahren, da
der Schlamm ähnlich wie in einer Nachklä­
rung sedimentieren kann und der Klarwas­
serüberstand abläuft. Eine Ernte durch Filt­
ration oder Zentrifugation z. B. im Biodie­
selsektor kann bis zu 20 – 30 % der gesamten
Prozesskosten betragen /4/, was durch die
einfache Sedimentation im MAK-Verfahren
vermieden werden kann.
Modernisierungsreport 2015/2016
Bild 4 Zuwachsrate der Algenbiomasse im Verlauf des Projekts
wwt-online.de
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WASSER + ABWASSER Kommune
Verfahrenstechnik
Im Forschungsvorhaben zeigte sich, dass ein
maximaler Biogasertrag von 300 m3/t oTS
zu erreichen war, was in etwa dem Ertrag
von Mist entspricht /5/. Vermutlich ist das
eine Folge der spezifischen Selektion: Nur
die Algen-Subpopulationen, die die nächtli­
chen, anaeroben Sedimentationszeiten über­
leben, werden überhaupt positiv selektiert.
Diese Algenpopulationen können somit län­
gere Anaerobphasen überdauern. Da eine
Einzelfermentation der Algen somit wenig
wirtschaftlich sein dürfte, könnte eine Ver­
gärung in einer Co-Fermentation sinnvoll
sein. Wenn möglich, ist der Einsatz des Gär­
rests als nährstoffreicher Dünger vorteilhaft.
Verfahrenstechnik Röhrensystem
Verfahrensprinzip
Bild 5 Tagesgang von O2 , Temperatur und pH am 12. 4.2015 in einem Photobioreaktor (PBR)
Bild 6 Nährstoffaufnahme der Algenkulturen
Die PBR dienten ausschließlich Versuchen
im Labormaßstab. Das Röhren-MAK-Ver­
fahren dagegen (Bild 7) wurde als Pilotan­
lage für spätere großtechnische Realisie­
rung mit einer Größe von 2 m2 getestet. Das
Gesamtvolumen beläuft sich dabei auf 909 l,
wovon 107 l in den Röhren (aktive Fläche) ent­
halten sind. Die Fließgeschwindigkeit kann
zwischen 0,07 und 0,2 m/s variiert werden.
Bei dem Verfahren wird die Algensuspen­
sion durch horizontale Röhren (1 – Klam­
merausdrücke beziehen sich auf Bild 7) ge­
pumpt, die in Südausrichtung installiert
sind. Nachdem die Suspension die Röhren
durchströmt hat, fließt sie wieder in den
Vorlagebehälter (2), wo die Algen wieder se­
dimentieren. Über Position (3) oder (4) wer­
den sie wieder abgezogen. Das klare Wasser
läuft über den Ablauf (5) ab.
In den Röhren sedimentieren die Algen auf­
grund der Strömung nicht. Das Röhrensys­
tem ist mit diversen (online-)Messsonden (6)
ausgestattet. Zur Reinigung der Röhren kann
bedarfsweise ein Reinigungsschwamm durch
die Röhren gefahren werden (7).
Fazit
Die Untersuchungen bestätigen, dass Mik­
roalgen zukünftig eine wichtige Rolle in der
Wasser- und Abwasserbehandlung spielen
können. Phosphor- und Mikroschadstoffeli­
minierung durch Massenalgenkulturen be­
sitzt ein großes Potenzial für den Einsatz als
vierte Reinigungsstufe in großen (kommu­
nalen) Kläranlagen. Auch dezentrale kleine
Kläranlagen können von MAK profitieren,
da hierdurch relativ einfach Nährstoffe zu­
rückgewonnen werden können und durch
die Produktion von Sauerstoff die aerobe
Biologie stark entlastet werden kann.
Wie bei jeder Technologie bestehen auch bei
der Abwasserreinigung durch Massenalgen­
kulturen je nach Standort mögliche Nut­
zungseinschränkungen. Elementare Stand­
ortbedingung ist das Vorhandensein von
ausreichend Sonnenlicht, in der Regel wird
der Betrieb einer MAK-Anlage nur nach Sü­
den ausgerichtet und ohne Beschattungsef­
fekte durch andere Gebäude möglich sein.
Aufgrund einer großen Hitzeempfindlich­
keit der Algen ist eine Kühlung in den meis­
ten Fällen dringend erforderlich, selten wird
auch eine Heizung empfohlen. Dieser Nach­
teil kann je nach Standort allerdings durch
die Weiternutzung der Abwärme aufgefan­
gen werden.
DIE AUTOREN
B.Sc. Kerstin Wunder
Wissenschaftliche
Mitarbeiterin, Fachgebiet Abwasser- und
Biogastechnik
Dr. P. H. Sarah Sierig
Projektkoordinatorin,
Fachgebiet Abwasserund Biogastechnik
Bild 7 Verfahrensprinzip
des MAK-Röhrensystems
Dr. rer. nat. Niels
Christian Holm
Geschäftsführer, Fachgebiet Abwasser- und
Biogastechnik sowie
Verfahrenstechnik
Aktuelle Projekte:
❘❘Forschungsvorhaben nidA200,
BMBF-Fördermaßnahme INIS
❘❘Algen-Röhren-Module in der Aquakultur
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Modernisierungsreport 2015/2016
Modernisierungsreport 2015/2016
Des Weiteren muss beachtet werden, dass die
Abbaurate im Winter aufgrund der Licht­
intensität verringert ist. Somit sind Wasser­
durchsätze oder Nährstoffkonzentrationen
mit jahreszeitlichen Schwankungen ideal
geeignet (z. B. Urlaubsregionen). Ebenso ist
zu beachten, dass nachts vermutlich nur eine
Absorption der Nährstoffe an die Algen je­
doch keine Aufnahme in die Algenbiomasse
erfolgt und somit die Eliminationsraten ge­
ringer sind. Weiterhin spielt das Material
der Röhren eine wichtige Rolle, da Kunst­
stoffe sowie auch Glas verschiedene Vorund Nachteile bieten.
Grundsätzlich zeigt sich das Verfahren als
sehr geeignet, große Mengen an gering be­
lastetem Wasser effektiv zu reinigen. Es
konnte durchgehend ein guter Abbau von N
und P nach nur kurzen Aufenthaltszeiten er­
zielt werden, zudem besteht die Möglich­
keit, Nährstoffe zurückzugewinnen. Die in
anderen Projekten oft sehr aufwändige und
teure Ernte der Algen ist durch die Sedimen­
tationsfähigkeit der Algen einfach und kos­
tengünstig. Eine kostengünstige Verfahrens­
technik und geringe Betriebskosten runden
die Beschreibung der Vorteile einer MAKAnlage ab.
Damit erweitert sich das MAK-Anwendungs­
gebiet auf nahezu alle Formen der Wasserund Abwasserbehandlung. Zu beachten bleibt
dabei allerdings der relativ große Platzbe­
darf. Für LimnoSun wird das Thema „MAK“
auch nach Beendigung des Forschungsvor­
habens hohe Priorität haben. Es wird davon
ausgegangen, dass der Betrieb der MAKAnlagen durch weitere Ergebnisse optimiert
werden kann, so dass z. B. der Platzbedarf
und die Investitionskosten weiter gesenkt
werden können und der Nachhaltigkeits­
aspekt, der aktuell schon beispielhaft ist,
weiter ausgebaut werden kann.
Ausblick auf die großtechnische
Implementierung der Algen-­Tech­no­
logie
Ende 2014 hat LimnoSun den Auftrag erhal­
ten, das MAK-Modul als Komponente der
Abwasserreinigung einer Großbiogasanlage
zu planen. Auf der im Bau befindlichen dä­
nischen Großbiogasanlage Tonder (Gesamt­
feuerungsleistung 44 MW, 2.500 t/d Subst­
rate, vor allem Gülle) soll eine großtechni­
sche Röhren-MAK-Anlage installiert
werden. Es handelt sich dabei um drei 40 m2
Module mit insgesamt ca. 2.900 m transpa­
renten Röhren (DN 60), angebracht an der
Südseite eines der Lagerbehälter.
Auf der Biogasanlage wird eine Sanitärtren­
nung realisiert. Nur das relativ gering belas­
tete Grauwasser (geringe Konzentrationen
an N und P) wird der Algenanlage zugeführt.
Zudem soll die Algenanlage ca. 40 m 3/d
Lkw-Spülwasser reinigen, das für die LkwWäschen wiederverwendet werden soll.
Forschungsvorhaben nidA200
nidA200 – „nachhaltige, innovative und
dezentrale Abwasserreinigung inklusive
der Mitbehandlung des Biomülls auf
Basis alternativer Sanitärkonzepte“ ist
ein vom Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) im Rahmen der
Fördermaßnahme „INIS“ gefördertes
dreijähriges Forschungsvorhaben.
Als Projektleiter koordiniert LimnoSun
die Arbeit von den drei beteiligten
Projektpartnern:
❙❙Institut für Hygiene und Umwelt
Hamburg
❙❙Institut für Automation und Kommunikation e. V. Magdeburg (ifak)
❙❙Gemeinde Hille
Weiterführende Informationen:
http://www.bmbf.nawam-inis.de/de/
inis-projekte/nida200
L I T E R AT U R
/1/ UBA (2015): Organische Mikroverunreinigungen in Gewässern. Vierte
Reinigungsstufe für weniger Einträge.
Position März 2015. Umweltbundesamt Dessau-Roßlau. http://www.
umweltbundesamt.de/publikationen/
organische-mikroverunreinigungen-ingewaessern. Letzter Zugriff 14. 7. 2015
/2/ UBA (2014): Maßnahmen zur Verminderung des Eintrages von Mikroschadstoffen in die Gewässer. Texte 85/2014.
Umweltbundesamt Dessau-Roßlau. https://www.umweltbundesamt.de/sites/
default/files/medien/378/publikationen/
texte_85_2014_massnahmen_zur_
verminderung_des_eintrages_von_
mikroschadstoffen_in_die_gewaesser.
pdf. Letzter Zugriff 22. 7. 2015
/3/ Willi Gujer (2007): Siedlungswasserwirtschaft. 1. Auflage. Springer Verlag,
Berlin Heidelberg, S. 314
/4/ Gudin C, Therpenier C. (1986): Bioconversion of solar energy into organic chemicals by microalgae. Adv. Biotechnol.
Processes; 6: 73 – 110
/5/ FNR (2006): Handreichung – Biogasgewinnung und –nutzung, Institut
für Energetik und Umwelt gGmbH,
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, Kuratorium für Technik und
Bauwesen in der Landwirtschaft e. V.,
3. überarbeitete Auflage, Gülzow, S. 95
K O N TA K T
LimnoSun GmbH
B.Sc. Kerstin Wunder
Dr. Sarah Sierig
Dr. Niels Christian Holm
Eickhoster Straße 3 | 32479 Hille
Tel.: 05703/51554-0
E-Mail: [email protected]
www.limnosun.de
wwt-online.de
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