Lösungsblatt 1

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IdeenSet Geo-Tools
Aufgaben mit Google Earth
Aufgabenblatt 1: Lösungen
Aufgabe 1: Erkunden Sie die Welt!
Mit dem virtuellen Globus Google Earth haben Sie die Möglichkeit, an irgendeinen Ort der Welt zu
fliegen, ihn zu erkunden und Informationen darüber zu sammeln.
a) Öffnen Sie Google Earth und erkunden Sie unseren Planeten! Fliegen Sie an einen Ort, den Sie
noch nicht kennen, aber gerne einmal besuchen würden. Dazu können Sie per Mausklick oder mit
dem Schieberegler ins Bild hinein- oder herauszoomen. Mit dem Navigationsbedienelement können Sie die Blickrichtung ändern. Probieren Sie aus, wie Sie einen Ort finden können! Testen Sie
verschiedene Möglichkeiten und notieren Sie sie stichwortartig:
Orte Suchen in Google Earth:



Abb. 1: Google gibt zum Suchbegriff alle
möglichen Lösungen an, die per Klick
angewählt werden können.


Abb. 2: Die Suchbegriffe werden in
Google Earth unter „Verlauf“ zwischengespeichert.
Name: sucht man eine Stadt oder ein Land, so
kann man den Namen in den Suchschlitz oben links
eingeben und auf „Suche“ klicken, womit man an
den Ort geflogen wird. Gibt es mehrere „Lösungen“
zum Namen (z.B. New York als Stadt, aber auch als
Staat), dann werden die verschiedenen Möglichkeiten zur Auswahl angezeigt (Siehe Abb. 1).
Postleitzahl: Durch Eingabe der Postleitzahl kann
ebenfalls an einen Ort navigiert werden.
Adresse: Ist eine Adresse bekannt, kann diese ins
Suchfeld eingegeben werden. Google kennt am
besten die Reihenfolge „Strasse, Ort, Land“, findet
die Adresse aber meist auch, wenn sie in anderer
Reihenfolge und ohne Kommata eingegeben wird.
Koordinaten: Es kann auch mittels Koordinateneingabe an einen Ort navigiert werden. Hier muss
die Reihenfolge „Breite und Länge" eingehalten
werden. Die Koordinaten werden im WGS84 angegeben. Die Schreibweise (mit oder ohne Komma)
spielt keine Rolle. Am einfachsten ist die Eingabe
ohne Zeichen: „46.94839 7.44042“ (für Bern). Will
man auf die südliche Halbkugel navigieren, so
muss ein Minus-Zeichen vor die Breite gesetzt
werden („-22.341108 17.050066“ für Windhök).
Dasselbe gilt für die westliche Halbkugel (MinusZeichen vor die Länge setzen).
Objektnamen: Es ist auch möglich, nach bekannten Objekten, wie z.B. dem Rheinfall oder dem Eiffelturm zu suchen, indem man den Namen ins
Suchfeld eingibt.
Bemerkung: Die von Ihnen gesuchten Orte, werden oben links im Suchfeld unter „Verlauf“ zwischengespeichert. So können Sie z.B. an ihren ersten Ort zurückfliegen, ohne ihn nochmals einzugeben. Mit Klick aufs Kreuz unten rechts können Sie
die gespeicherten Orte wieder löschen (siehe Abb.
2).
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b) Fliegen Sie zu Ihrem Daheim und ziehen Sie das Street-View-Männchen auf die Strasse ihrer
Wohnung. Sie können nun per Street-View ihr Quartier betrachten und mit Mausklick vorwärts
kommen oder sich mit dem Navigationsbedienelement umdrehen. Mit „Street View beenden“ oben
rechts, können Sie wieder in die normale Ansicht wechseln. Berücksichtigen Sie, dass es nicht zu
allen Orten Street-View-Bilder gibt.
Street-View-Symbol
Hinweis: Sobald Sie das Street-View Symbol anklicken, wird mit blauer Farbe in der Karte sichtbar,
wo es überall Street-View Bilder gibt. Als Beispiel können Sie nach Manaus, Brasilien, navigieren
und dort das Street-View-Symbol auf eine Strasse setzen, die nur zur Hälfte blau markiert ist ( südlich von Rio Preto da Eva). Sie werden merken, dass man mit Mausklicks nicht endlos der Strasse
nachfahren kann im Street-View-Modus, weil es nur bis zu einer gewissen Stelle Street-View Bilder
gibt (das Google Street-View-Auto hat hier also gewendet).
Aufgabe 2: Saudi-Arabiens grüne Punkte
a) Fliegen Sie nach Saudi-Arabien und erkunden Sie die Provinzen Qasim, Hail, Tabuk und Al-Jawf:
1. Um die Provinzen zu finden, schalten Sie unter der Ebene „Grenzen und Beschriftungen“
-> „Grenzen“ die „internationalen Grenzen“, „Ländernamen“, „Primäre Verwaltungsgrenzen“ und „primäre Verwaltungsgebiete“ ein (Häkchen setzen), nun sind die Provinznamen
sichtbar.
2. Schauen Sie sich nun die Oberfläche der genannten Provinzen aus der Nähe an (zoomen
Sie zwischendurch bis auf ca. 21 km Sichthöhe ins Bild hinein. Die Sichthöhe wird unten
rechts angezeigt). Was entdecken Sie?
Man erkennt kreisrunde grüne Felder, siehe Abbildung 3.
Hinweis: Die Sichthöhe entspricht der Distanz zwischen Betrachter und Oberfläche und ist
nicht zu verwechseln mit der Höhe (über Meer), die ebenfalls unten rechts angegeben wird.
Abb. 3: Al Khitah in der
Provinz Hail in SaudiArabien: kreisrunde Felder, die durch Bewässerung in der Wüste entstanden sind. Das von tief
unter der Wüste hochgepumpte Wasser ist fossiles
Wasser, das also nicht
erneuerbar ist.
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b) Was könnte das sein und wie ist es entstanden? Berücksichtigen Sie dazu auch das Klima von
Saudi-Arabien.
Diese kreisrunden gründen Flecken sind Felder, welche durch zentrierte Drehbewässerungssy steme entstanden sind.
Je nach Vorwissen der SuS sind ihnen die Klimazonen bereits bekannt, womit sie Saudi-Arabien
der subtropischen Wüste zuordnen können und wissen, dass der Grossteil der Arabischen Halbi nsel eine aride Region ist (Wüstenklima, siehe auch Abb. 4). Es fällt hier also viel zu wenig Regen,
als dass man auf natürliche Weise Landwirtschaft betreiben könnte.
Abb.4:
Klimadiagramm
der
Provinz Hail in Saudi-Arabien
(Quelle: de.climate-data.)
c) Was spricht für und was spricht gegen eine landwirtschaftliche Nutzung der Wüsten Saudi Arabiens?
Dafür sprechen ökonomische Gründe:
Mit landwirtschaftlichen (exportorientierten) Produkten wie Getreide oder Baumwolle können hohe
Geldeinnahmen erzielt werden. Die Wüste bietet viel preiswerten Raum, der sonst nicht genutzt
wird. Das Land ist also keine Mangelware.
Dagegen sprechen v.a. ökologische Gründe:
Wichtig zu wissen ist, dass in einer Wüste ohne Bewässerung keine landwirtschaftliche Nutzung
durch eine sesshafte Bevölkerung möglich ist. Es kann nur dann auf natürliche Weise Landwirtschaft betrieben werden, wenn Flüsse, die ihr Quellgebiet ausserhalb des ariden Gebietes haben
(also auch im Sommer Wasser liefern), genutzt werden können. In Oasen oder an Wadis kann
Trockenfeldbau betrieben werden (Wechsel von Anbau und Brache). Ansonsten bedeutet es, dass
mit viel Aufwand Wasser transportiert wird oder nicht-erneuerbare Wasserreserven angezapft
werden, wodurch der Wasserhaushalt der Region gestört wird. Und Saudi-Arabien hat weder Flüsse noch Seen.
Hintergrund:
In Saudi-Arabien wird das zur Bewässerung genutzte Wasser aus der Tiefe hochgepumpt und
stammt aus Wasserreserven, die zum Teil aus der letzten Kaltzeit stammen (damals war das Klima auf der Arabischen Halbinsel ähnlich warm und niederschlagsreich wie in den heutigen Savannen. Das Wasser versickerte im Boden und sammelte sich in den Hohlräumen zwischen den S edimentgesteinen an). Es handelt sich also um fossiles Grundwasser, welches sich hier vor ca.
20‘000 Jahren angesammelt hat. Diese Wasserressource ist nicht erneuerbar, denn die geringen
jährlichen Niederschläge von ca. 100 bis 200 Millimetern mögen die Ressource nicht auf zufüllen.
Hydrologen berechneten, dass diese Wasserressource nur noch während ca. 50 Jahren hochgepumpt werden kann und dann versiegen wird.
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Wichtig zu wissen ist, dass diese Grundwasser-Bewässerung in Saudi-Arabien nur möglich ist
dank der ebenfalls nichterneuerbaren Ressource Öl. So wird das durch Ölexport eingenommene
Geld für diese teuren Bewässerungssysteme eingesetzt. Saudi-Arabien hat in den letzten 15 Jahren des 20. Jahrhunderts Milliarden von Dollars für die Agrarentwicklung eingesetzt (Quelle:
http://earthobservatory.nasa.gov/).
d) Zoomen Sie noch näher an die Felder heran und bestimmen Sie den Durchmesser eines solchen
runden Feldes. Berechnen Sie daraus die Fläche.
Durchmesser eines Feldes: _____________________ m
Fläche dieses Felder:
______________________ m
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Gemessen wird mit dem Lineal aus der Taskleiste (siehe Abb. 5). Je nach Wahl des Feldes, hat es
einen Durchmesser von ca. 0.5 Km, resp. 500 m.
2
2
Die Fläche lässt sich folgendermassen berechnen: 𝐴 = 𝜋𝑟 2 (= ca. 0.196 km =196‘000 m )
Hinweis: mit dem Lineal (Messwerkzeug) können auch Strecken gemessen werden, indem man die
Registerkarte „Pfad“ auswählt und mit Mausklicks der Strecke entlang fährt.
Abb. 5: Mit dem Lineal (siehe Taskleiste) kann eine Linie durch die Mitte des runden Feldes gezogen und die Länge in Kilometern abgelesen werden.
e) Zoomen Sie nun in die Provinz Al Khitah (falls Sie diese nicht schon vor sich haben) und betrac hten Sie die Oberfläche aus einer Sichthöhe von 13.13 km. Es erscheint nun unten links ein Uhr Symbol mit einer Jahreszahl nebenan (2009). Dies bedeutet, dass es in dieser Region historische
Bilder aus dem Jahr 2009 gibt. Klicken Sie nun auf die Jahreszahl neben dem Uhrsymbol und es
erscheint eine Zeitleiste. Sie können nun mit den Pfeilen am Ende und Anfang der Leiste ve rschiedene Jahre zwischen 2009 und heute betrachten (in diesem Beispiel kann man sogar noch
bis 2007 zurückgehen). Was können Sie beobachten?
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Man sieht, wie die Felder zwischendurch nicht bewässert und dadurch trocken und unbewachsen
sind. Historische Bilder können auch zur Beobachtung der Landschaftsveränderung eingesetzt
werden (siehe Aufgabenblatt 3).
Abb. 6: Betrachtung historischer Bilder der Provinz Al Khitah.
f)
Schätzen Sie die aktuelle Temperatur in der nördlichsten Provinz Saudi-Arabiens, in Al-Jawf. Welche Wetterbedingungen herrschen dort im Moment?
Geschätzte Temperatur in der Provinz Al-Jawf: Temperaturen zwischen ca. 38°C (Sommermonate) und ca. 3°C (Wintermonate). Grosse Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht
Vermutetes aktuelles Wetter in Al-Jawf: sonnig (sehr selten Niederschlag) -> Einflussbereich der
subtropischen Hochdruckgebiete -> führen zu sonnigem Wetter in den Wüstenregionen der Subtropen.
g) Sie haben in Google Earth eine Funktion, mit welcher Sie das aktuelle Wetter (aber auch Wolken,
Radar) einschalten können. Suchen Sie diese und kontrollieren Sie, ob Ihre Schätzungen sti mmen.
Unter „Ebenen“ kann die Ebene „Wetter“ eingeschaltet werden (Häkchen setzen).
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