Technische Universität München Übung Controlling WS 2015/16 Übung 3: Strategische Planung mit der Portfolio-Analyse Technische Universität München NachwuchsProdukte Star-Produkte ProblemProdukte Cash-Produkte niedrig Marktwachstum hoch Strategische Planung: langfristig von 5 bis über 10 Jahren Instrument der strategischen Planung: BCG-Matrix zur Analyse und Steuerung des Produktportfolios niedrig hoch relativer Marktanteil Dient als Grundlage für die Programmplanung, Ressourcenplanung und Finanzplanung 1 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Question Marks Question Marks befinden sich i.d.R. in der Einführungs- bzw. frühen Wachstumsphase Große Zuwachsraten des Marktwachstums legen nahe, dass bei Question Marks versucht wird, Marktanteilssteigerungen zu erreichen. Über diesen Weg sollen Kostendegressionspotentiale realisiert und somit Vorteile gegenüber der Konkurrenz aufgebaut werden. Normstrategie: „Investitionsstrategie“ Selektion bei mehreren Question Marks u.U. sinnvoll Aber: Bei aussichtsloser Marktsituation Verkauf Stars Stars befinden sich i.d.R. in der Wachstumsphase Strategische Geschäftseinheiten mit führender Marktposition Relativer Marktanteil ist zu erhalten bzw. auszubauen auch hierfür sind Investitionen notwendig Normstrategie „Investitionsstrategie“ 2 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Cash Cows Cash Cows befinden sich i.d.R. in der Sättigungsphase Stabile Wettbewerbssituation sowie hoher relativer Marktanteil führen zu günstiger Kostensituation und großer Gewinnspanne Da Markt kaum noch wächst, sind Investitionen in Kapazitätsausweiterung nicht mehr nötig Cash-Flows werden abgeschöpft Normstrategie: „Abschöpfungsstrategie“ Poor Dogs Poor Dogs befinden sich i.d.R. in der späten Reife- bzw. Sättigungsphase Kein Marktwachstum und verhältnismäßig schwache Marktstellung Normstrategie „Desinvestitionsstrategie“ 3 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Übungsaufgabe 3.1: Fallstudie BCG-Matrix Sie sind als Controller bei dem international tätigen Getränkeunternehmen Schlürfi AG u.a. auch für die Koordination der Planung zuständig. Die Schlürfi AG besteht aus fünf dezentral organisierten Geschäftsbereichen: Wasser, Limo, Fitnessgetränke, Bier und Milch. Im Jahr 2016 erwartet das Unternehmen einen Rückgang des Gesamtumsatzes um 8 % auf 300 Mio. Euro. Der Umsatz im Jahr 2016 verteilt sich über die Geschäftsbereiche genauso wie im Jahr 2015: Eine Hälfte des Umsatzes teilen sich zu gleichen Teilen die Geschäftsbereiche Wasser und Limo. Die andere Hälfte verteilt sich im Verhältnis 4:2:1 auf die Geschäftsbereiche Fitnessgetränke, Bier und Milch. Laut eines Forschungsberichts kann die Getränkebranche im Jahr 2016 mit einem Wachstum von + 4 % rechnen (was allerdings nicht bedeutet, dass auch die Umsätze der einzelnen Geschäftsbereiche der Schlürfi AG um 4 % steigen). In den jeweiligen Märkten Wasser, Limo, Fitnessgetränke, Bier und Milch sind das Unternehmen Schlürfi AG und je vier Wettbewerber (WB) verantwortlich für 100 % der Umsätze. Die Angaben zu den für das Jahr 2016 erwarteten Marktanteilen sowie zu den jeweiligen Getränkemärkten im Jahr 2015 können Sie der unten stehenden Tabelle entnehmen: 4 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Marktanteil 2016 (erwartet): Schlürfi AG WB 1 WB 2 WB 3 WB 4 Wasser 16 % 30 % 19 % 13 % 22 % Limo 44 % 12 % 29 % 11 % 4% Fitnessgetränke 40 % 9% 14 % 21 % 16 % Bier 25 % 17 % 19 % 25 % 14 % Milch 12 % 18 % 45 % 9% 16 % Gesamtmarkt 2015 (in Mio. Euro): Wasser 434 Limo 167 Fitnessgetränke 190 Bier 165 Milch 199 5 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Übungsaufgabe 3.1: a) Der Vorstand der Schlürfi AG möchte in einem bald stattfindenden Meeting die Gestaltung des Portfolios für die nächsten Jahre diskutieren. Ihre Aufgabe besteht darin, dem Vorstand den aktuellen Stand des Unternehmensportfolios in Form einer BCG-Matrix zu präsentieren. Stellen Sie diese Matrix auf der Basis der oben angegebenen Zahlen für die Situation im Jahr 2016 auf. Verwenden Sie als mittleren Wert auf der y-Achse das für 2016 erwartete Wachstum der Getränkebranche. Umsätze 2016 der Schlürfi AG, verteilt auf die einzelnen Geschäftsbereiche: Berechnung Ergebnis (in Mio. Euro) Wasser Limo Fitnessgetränke Bier Milch 6 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Umsätze Gesamtmarkt 2016: Berechnung Ergebnis (in Mio. Euro) Berechnung Ergebnis Wasser Limo Fitnessgetränke Bier Milch Marktwachstumsrate: Wasser Limo Fitnessgetränke Bier Milch 7 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Relativer Marktanteil 2016: Berechnung Ergebnis Wasser Limo Fitnessgetränke Bier Milch Übersichtstabelle 2016: Marktwachstumsrate relativer Marktanteil Umsatz Wasser Limo Fitnessgetränke Bier Milch 8 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Unternehmensportfolio 2016 in Form einer BCG-Matrix: 9 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Übungsaufgabe 3.1: b) In Vorbereitung auf das Meeting möchten Sie für Ihren Vorstand auch Handlungsempfehlungen auf Basis der erstellten BCG-Matrix ableiten: Formulieren Sie Handlungsempfehlungen für jeden einzelnen Geschäftsbereich im Hinblick auf die strategischen Optionen und geben Sie dabei auch Investitionsempfehlungen ab. 10 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München 11 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München Übungsaufgabe 3.1: c) Ihnen ist bewusst, dass die BCG-Matrix – wie alle traditionellen Portfoliokonzepte – nicht vollkommen frei von Kritik ist. Stellen Sie daher Ihrem Vorstand auch die allgemeinen Kritikpunkte an den Portfoliokonzepten vor. 12 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010) Technische Universität München 13 © Friedl/Hofmann/Pedell (Vahlen 2010)
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