ALBERTO BURRI – DAS TRAUMA DER MALEREI K21 Ständehaus

ALBERTO BURRI – DAS TRAUMA DER MALEREI
K21 Ständehaus
05. März – 03. Juli 2016
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen würdigt den italienischen Künstler
Alberto Burri (1915–1995) mit einer großen Retrospektive im K21 Ständehaus.
Burris Biografie spiegelt den wechselvollen Verlauf des 20. Jahrhunderts und
die existentielle Bedeutung von Kunst. Als Militärarzt in Nordafrika gerät Burri
während des Zweiten Weltkriegs in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Dort
beschließt er, seinen gesicherten Beruf aufzugeben und Künstler zu werden. In
seinen gewaltigen, oft auch verstörenden Bildern verarbeitet Burri die
traumatischen Erfahrungen des Krieges.
Alberto Burri gehört neben Lucio Fontana zu den großen italienischen Künstlern
der Nachkriegszeit. Mit seinen Materialexperimenten und der Erweiterung des
zweidimensionalen Gemäldes in den Raum beeinflusst er Kunstströmungen wie
die italienische Arte Povera nachhaltig. Auch zeitgenössische Künstler/innen
entdecken das Werk Alberto Burris in jüngster Zeit wieder.
Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen einfache, kunstfremde Materialien, die
der Künstler mit alchemistischer Experimentierfreude zerstört, kombiniert oder
miteinander verschmilzt. Konsequent benennt er seine Werkgruppen nach den
Materialien, Farben oder Verfahren, die sie dominieren: Legni (Hölzer), Neri
(Schwarze), Sacchi (Säcke), Ferri (Metalle) und Plastiche (Plastik) sind nur
einige der Bildserien, die in der umfangreichen Ausstellung im Untergeschoss
von K21 zu sehen sind.
Die Ausstellung wurde organisiert von The Solomon R. Guggenheim
Foundation, New York.
THEMEN FÜR SCHULKLASSEN
PRIMARSTUFE
MALEN MIT MATERIAL
K21 Ständehaus
05. März – 03. Juli 2016
Ohne Stift und Pinsel kann man doch nicht malen ... Und ob man das kann!
Alberto Burri macht es in seiner Ausstellung im K21 vor. Ausgefallene
Materialien wie angesengte Plastikplanen, zusammengenähte Jutesäcke und
aufgeschnittene Metallplatten werden bei ihm zu Reliefbildern, in denen Farbe,
Form und Oberflächenbeschaffenheit erstaunliche Verbindungen eingehen. Die
Schüler/innen erforschen, aus welchen Stoffen die Werke bestehen und wie der
Künstler sie verarbeitet hat. Im anschließenden Workshop experimentieren die
Kinder selbst mit ungewöhnlichen Materialien und entdecken die Vielfalt ihrer
sinnlichen Ausdrucksmöglichkeiten.
Führung mit Workshop. 90 Min.
STIFTUNG KUNSTSAMMLUNG
NORDRHEIN-WESTFALEN
Grabbeplatz 5
D-40213 Düsseldorf
K20 GRABBEPLATZ
K21 STÄNDEHAUS
SCHMELA HAUS
Regula Erpenbach
Koordinatorin der Abteilung
Bildung
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Vorstand:
Dr. Marion Ackermann
Dr. Hagen W. Lippe-Weißenfeld
www.kunstsammlung.de
IM LABYRINTH DER FORMEN
K21 Ständehaus
05. März – 03. Juli 2016
Wer durch Sizilien reist, kann inmitten der Natur ein gewaltiges Kunstwerk
entdecken: Il grande cretto (dt. Großes Krakelee). Von 1985 bis 1989 hat
Alberto Burri die Ruinen der erdbebenzerstörten Stadt Gibbelina mit einer
dicken Schicht weißen Zements überzogen. Eingebettet in die Landschaft
entstand ein riesiges Denkmal, das von schmalen, begehbaren Schneisen
durchzogen ist und wie ein versteinertes Labyrinth erscheint. Aus der Luft
erinnert es an Burris monochrome Risse-Bilder, die im K21 ausgestellt sind.
Il grande cretto und die Werkserie der Cretti bilden den Ausgangspunkt für die
kreative Arbeit der Schüler/innen. Mit Gips oder Farbe überzogen, werden ihre
Reliefs aus unterschiedlichen Materialien zu Labyrinth-Strukturen, in denen
man sich verlieren kann.
Führung mit Workshop. 90 Min.
LICHTMALEREI
05. März – 03. Juli 2016
K21 Ständehaus
Ein Gang durch die Ausstellung von Alberto Burri macht deutlich, wie wichtig
dem Künstler der Charakter seiner Werkstoffe ist. Dabei spielt auch das Experiment mit Transparenz und Lichtundurchlässigkeit, Hell und Dunkel eine
entscheidende Rolle. Nach der intensiven Betrachtung einzelner Werke ist der
Forschergeist der Kinder gefragt: Welche Materialien sind transparent und
welche opak? Welche Muster entstehen, wenn man bestimmte Stoffe durchleuchtet? Wie entstehen farbige Schatten? Neben einer großen Auswahl an
unterschiedlichen Materialien stehen Taschenlampen, Leuchttische und Projektoren zur Verfügung, die der großen Lichtmalerei keine Grenzen setzen.
Führung mit Workshop. 120 Min.
SEKUNDARSTUFE I
GENÄHT, GEBRANNT, GESCHWEISST, GESCHMOLZEN
K21 Ständehaus
05. März – 03. Juli 2016
Alberto Burri hat eine psychologisierende Deutung seiner abstrakten Werke
stets abgelehnt. Dennoch wecken seine Bilder Assoziationen an gewaltsame
Auseinandersetzungen und Verletzungen. Man meint, die verstörenden Erfahrungen, die der Künstler als Militärarzt im Zweiten Weltkrieg gemacht hat, in
seinen Arbeiten durchscheinen zu sehen. Welche Materialien und Verfahren
setzt Burri ein? Und welche emotionale Wirkung erzielt er damit? Vor ausgewählten Werken gehen die Schüler/innen diesen Fragen nach und erproben
selbst die Ausdrucksmöglichkeiten von unorthodoxen Materialien und Techniken.
Führung mit Workshop. 120 Min.
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SEKUNDARSTUFE II
DIE MATERIALITÄT DES BILDES
K21 Ständehaus
05. März – 03. Juli 2016
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitet in Europa eine junge
Künstlergeneration an einer neuen Bildauffassung. In Italien sind es vor allem
Alberto Burri, Lucio Fontana und Piero Manzoni, in Frankreich die Neuen
Realisten um Yves Klein. Ihre Werke sollen nichts mehr abbilden oder darstellen, sondern machen die spezifische Materialität des Bildes selbst zum
Thema. In unserer technisierten und virtualisierten Welt geht von den alle Sinne
berührenden Materialbildern heute eine große Faszination aus. Die Führung
stellt die energiegeladene Bildsprache Alberto Burris vor und vergleicht sie mit
anderen wichtigen Positionen der ›Material-Kunst‹ wie des Nouveau Réalisme
und der Arte Povera.
Führung, auf Wunsch mit Workshop. 60/90 Min.
INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN FÜR LEHRER/INNEN
K21 Ständehaus
10. März 2016
16 – 17.30 Uhr
Kein Entgelt, keine Anmeldung erforderlich
WEITERBILDUNGEN FÜR LEHRER/INNEN
K21 Ständehaus
16. März 2016
10 – 16 Uhr
Entgelt: 25 Euro
Anmeldung erforderlich
Sackleinen wird in groben Stichen zusammengenäht, Metalle genietet und
geschweißt, Holz und Plastik mit Bunsenbrennern traktiert, Bilder wie aufgeplatzter Asphalt geschaffen: Es ist ein kraftvolles, bisweilen gewalttätiges Werk,
das Alberto Burri als Reaktion auf seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg
geschaffen hat. Wichtigstes Gestaltungsmittel ist dabei immer das verwendete
Material und seine Verarbeitung. Die Veranstaltung stellt Ihnen die beeindruckenden Zyklen dieses großen italienischen Künstlers vor und zeigt
Möglichkeiten auf, sich in der bildnerischen Praxis dem Werk Burris
anzunähern.
Eine Übersicht über alle Programme für Schulen und Kitas finden Sie in unserem
schulhalbjährlich erscheinenden Kalender für Lehrer/innen und Erzieher/innen,
den wir Ihnen auf Wunsch gerne gratis zusenden. Zudem haben Sie die Möglichkeit, sich per E-Mail über aktuelle Themen und Termine im Bereich Bildung
informieren zu lassen.
Bitte schicken Sie eine kurze Mitteilung an: [email protected]
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