Zusätzliche Ferien als Sparmassnahme

Datum: 25.01.2016
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Zusätzliche Ferien als Sparmassnahme
tion der Stundentafeln reiche. «Lohn- zung bin ich gegenüber einer Erhöhung
reduktion durch Erhöhung der der Ferienwochen skeptisch.»
BILDUNG Im Kanton Zürich
Ferienwochen ist im Entlastungspaket «Schüler haben genug Ferien»
Thema», so Schleiss. Es hätten desbeantragen die Mittelschulleh- kein
Die Idee aus Zürich wird auch von
halb auch keine Gespräche diesbezüg- den Zuger Mittelschullehrern kritisch
rer eine Woche mehr Ferien im lich zwischen der Lehrerschaft und der bewertet. «Die Massnahme wird in der
Regierung stattgefunden.
Lehrerschaft diskutiert. Die Meinungen
Sinne des Sparens. Wäre das
Solche Massnahmen müssten, da die dazu sind aus diversen Gründen konauch für den Kanton Zug eine kantonalen Lehrpersonen gemäss kan- trovers», sagt Urs Leisinger, Co-PräsiSAMANTHA TAYLOR
[email protected]
tonalem Personalgesetz entschädigt werden, für die gesamte Verwaltung geprüft dent des Lehrerkonvents der Kantons-
Option?
Eine Woche mehr Ferien, dafür we- werden. Davon habe der Regierungsrat
niger Lohn: So lautet in aller Kürze der im Rahmen des laufenden EntlastungsSparvorschlag, den die Gymilehrer im «Die Meinungen der
Kanton Zürich der Regierung im RahLehrerschaft sind
men der Spardebatte machen. Das bekontrovers.»
richtete die «NZZ am Sonntag» in der
schule Zug. Leisinger selbst ist der
Meinung: «Unsere Schüler haben genug
Ferien.» Eine zusätzliche unbezahlte
Ferienwoche stelle ausserdem einen
klaren Bildungsabbau dar. Für den Co-
Präsidenten müsste deshalb ganz
grundsätzlich erst geklärt werden, wie
gerechtfertigt eine solche Sparmassnahme ist. Denn: «Mit Zwangsferien
abgesehen. würde ein weiteres Mal einseitig beim
Ausgabe vom 17. Januar. Mit einer Wo- URS LEISINGER, CO-PRÄSIDENT
che mehr Ferien in den Gymnasien
könnten die Kosten pro Jahr um mehrere Millionen gesenkt werden, argumentiert der Mittelschullehrpersonenverband Zürich.
Nicht nur im Kanton Zürich sind die
LEHRERKONVENT
programms
allerdings
Schleiss verweist ausserdem darauf, dass Unterricht gespart und nicht bei der
mit der Stundentafel-Reduktion im Schulverwaltung.»
Untergymnasium bereits eine MassnahGleichzeitig räumt Leisinger auch Vorme beschlossen wurde, die zu einem
Mittelschulen derzeit unter Druck. Auch Rückgang der Unterrichtszeit für die teile einer solchen Massnahme ein. «Eine
Woche <Zwangsferien> hätte gegenüber
im Kanton Zug wird im Rahmen des
Schüler führt. «Eine weitere Reduktion
regierungsrätlichen Sparpakets bei der müsste sehr sorgfältig geprüft werden, anderen Lohnabbauvarianten den VorBildung gekürzt. Ist also eine Woche denn selbstverständlich bemisst sich die teil hätte, dass der geringere Lohn bei
mehr Ferien auch hier ein Thema? Ausbildungsqualität auch an der zur Lehrpersonen mit mehr Freizeit kom«Nein», sagt der Zuger Bildungsdirektor Verfügung stehenden Unterrichtszeit.» pensiert werden könnte.» Zudem könne
Stephan Schleiss. Und erinnert daran, Und der Bildungsdirektor wird noch die Massnahme schnell wieder rückdass bei den kantonalen Schulen in Zug deutlicher: Der Kanton verfolge klar das gängig gemacht werden. Aus Sicht der
ein umfassendes Entlastungspaket ge- Ziel, seine Schülerinnen und Schüler Lehrer braucht das Thema allerdings
schnürt worden ist, das von der Erhö- konsequent und überdurchschnittlich eine vertieftere Prüfung und Diskussion.
«Wir können nicht pauschal beantworhung der Klassengrössen bis zur Redukgut auf ein erfolgreiches Studium vor- ten, ob das ein <gangbarer Weg> wäre.»
zubereiten. «Angesichts dieser Zielset-
Regierung will keine Kontingentierung
MOTION st. Welche finanziellen Aus- eine Kontingentierung des Zuganges als würde eine Kontingentierung führen.
sinnvoll erachte. Die Abschaffung sei Die Regierung rechnet mit einer fixierbereits verschiedentlich diskutiert wor- ten Zuweisungsquote ins Untergymnaden. Diese wäre aber, «für die Zuger sium von 14 Prozent. Bei dieser Quote
Bildungslandschaft und Bevölkerung ein würde die Grösse des Untergymnasiums
rund 350 Schüler betragen (aktuell 500
herber Verlust». Bei einer Abschaffung
wirkungen hätte die Abschaffung des
Langzeitgymnasiums (LZG) oder die
Kontingentierung des Zugangs mittels
eines fixen Prozentsatzes? Das wollte
der ehemalige Baarer CVP-Kantonsrat
Silvan Hotz in einer Motion von der
Regierung wissen. Seine Forderung:
Der schulische Weg über die Sekundarschule soll gestärkt werden.
Der Regierungsrat hat nun eine Antwort vorgelegt. Darin hält er fest, dass
er weder die Abschaffung des LZG noch
des LZG - in diesem Falle würde auf
das Untergymnasium, also die 1. und
2. Klasse, verzichtet - geht der Regierungsrat in einer Modellrechnung von
Einsparungen von rund 4,25 Millionen
Franken aus. Zu einer Aufwandreduktion von rund 2,6 Millionen Franken
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Schüler). In beiden Fällen entstünden
mehr Kosten für die Gemeinden.
Die Regierung weist in ihrem Bericht
iedoch darauf hin, dass sehr wohl
Massnahmen beschlossen worden sei-
en, um das Langzeitgymnasium zu
entlasten und den Weg über die Se-
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kundarschule zu stärken. So setze man
im Rahmen des Sparprogramms auf
eine stärkere Steuerung bei den Übertrittsverfahren. Dazu zählt, dass Schüler, die ins LZG eintreten wollen, einen
Notenschnitt von 5,2 haben müssen.
Den Lehrern werden Standardaufgaben zur Überprüfung der Lernziele zur
Verfügung gestellt, und das LZG kann
bestimmte Vornoten der zugewiesenen
Schüler einholen. Die Regierung betont: «Diese beiden Massnahmen füh-
ren zu einer Weiterentwicklung der
beiden Übertrittsverfahren in Richtung
einer stärken Selektion.»
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