Menorca 2015 Sonntag, 03.05.2015 Früh, sehr früh starten wir mit dem ersten Flieger der Sommersaison 2015 von Köln nach Mahon. Pünktlich um 07:20 Uhr landen wir auf dem überschaubaren Flughafen und machen gleich eine „Inselrundfahrt“, da unser Hotel am anderen Ende der Insel in Son Xoriguer liegt. Oh welche Freude, dass wir noch vor dem Check-in zum Frühstück auf die Terrasse eingeladen werden. Danach sind unsere Zimmer bezugsfertig und jeder verbringt den Tag individuell am Strand, im Bett, im Pool… Vor dem ersten gemeinsamen Abendessen treffen wir uns in der Hotelbar zur offiziellen Begrüßung der PRISMARE Reiseleitung „Willkommen auf Menorca“. Dort gibt es Infos zur Reise, zum Hotel und das obligatorische Willkommensgeschenk – ein personifiziertes PRISMARE Wander- und Fahrtenbuch, d.h. es sind alle Reiseteilnahmen eines jeden Einzelnen der PRISMARE-Gruppenreisen eingetragen. Somit haben einige viele beschriftete Seiten und andere stehen noch ganz am Anfang eines zu „füllenden“ Heftchens. Dann das erste Abendessen: draußen, lecker, reichlich… Montag, 04.05.2015 Wir sind um 09.00 Uhr mit David, unserem Wanderführer von Mallorca aus 2012, verabredet. Telefonisch hat er uns kurzfristig eine Schweizer Kollegin, namens Daniela, angekündigt. Wir sind gespannt auf sie und überrascht, dass sie sich stattdessen als Ramon entpuppt. Ramon ist ein echter Menorquiner und wir sind neugierig, was er uns über die Insel und seine Bewohner in den nächsten Tagen erzählen wird. Heute werden wir auf unserer ersten Tour jedenfalls von zwei Profi-Wanderführern begleitet – das gab es bisher noch nicht. Der Transferbus bringt uns zum Startpunkt, wo wir mit etwas Verspätung unsere Tour von 14 km beginnen. Nach kurzer Zeit schon, packt David in einer sonnengeschützten Bucht, die uns bekannte grün-karierte Tischdecke aus und platziert die Leckereien wie Oliven, Käse, Schinken, Brot… und natürlich den Rotwein. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Diese Prozedur ist uns noch von Mallorca bekannt, d.h. er kauft ein und verteilt vor der Wanderung die Päckchen unbekannten Inhalts an uns. Mittags wird gegessen, was auf die Decke kommt und es mundet. Wegen der Hitze ist Vorsicht beim Rotwein angesagt, da wir zur Picknickzeit noch nicht die Hälfte des Weges gegangen sind. Später laufen wir an einer herrlichen Küste entlang und haben immer wieder den Blick auf dieses tolle Meer. Irgendwann kommen wir tatsächlich in Fornells, unserem heutigen Ziel, an und sind alle ziemlich geschafft. Da hilft nur ein kühles Getränk in einer Hafenkneipe. Hatten wir die Insel mit ihren „Bergen“ unterschätzt? Dienstag, 05.05.2015 Heute starten wir um 09:30 Uhr gleich nach der Päckchenverteilung direkt beim Hotel und ab heute ohne David. Ein bisschen traurig, ein bisschen wehmütig und immer noch neugierig auf Ramons „Arbeitsweise“. 16 km stehen auf unserem Tagesprogramm und wir lernen ein wunderschönes Teilstück des Cami de Cavalls kennen. Ramon führt uns in eine Höhle, zeigt uns Pflanzen, die in Hülle und Fülle blühen und bringt uns zu einem wunderbaren Picknickplatz am Meer – diesmal sogar mit Tischen und Bänken. Und siehe da, er hat sich bereits etwas von David abgeschaut. Er zaubert aus seinem Rucksack eine leuchtend blaue Tischdecke, die er garantiert seiner Frau aus dem Schrank gemopst hat. Es gibt Tomaten/Thunfischsalat mit Frühlingszwiebeln, Käse aus Menorca, Orangen zum Nachtisch und natürlich Rotwein. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Dann geht’s weiter und man kann eigentlich nicht wirklich beschreiben, wie wir den weiteren Weg erlebt, gesehen und genossen haben. Türkisblaues Wasser, weiße feine Sandstrände, eine Bucht schöner als die andere und „fliegende“ Segelboote. Wir kommen von einer Traumbucht zur nächsten. Alle liegen still und einsam am Meer. Völlig beseelt von diesen schönen Ausblicken kommen wir an unserem Ziel in Cala Galdana an. Am Abend machen wir einen kleinen Rundgang in unserem Urlaubsort und stellen immer wieder fest, dass noch absolute Vorsaison herrscht. Dennoch finden wir ein nettes Lokal, wo wir auf der Terrasse Platz finden. Dort nehmen wir alle an einem „Sprachkurs“ teil - der aus Marokko stammende Kellner lernt neue dt. Wörter und wir verbessern unsere Französischkenntnisse. Mittwoch,06.05.2015 Heute lernen wir den lieblichen Nordwesten der Insel kennen. Die Anreise mit unserem Privatbus ist kurz – er bringt uns nach Cala Pilar. Die Landschaften Menorcas sind hier noch authentischer. Es sind wenige Touristen unterwegs, um nicht zu sagen, wir haben auf dieser Tour 3 Menschen getroffen. Wir starten unsere heutige 14 km Tour auf einem gemütlichen Weg durch einen lichten Steineichenwald. Bei einer Trockenmauer erklärt Ramon uns, wie und warum diese gebaut wurden. Überall in der Landschaft sieht man diese sorgfältig aufgeschichteten Steine, die die einzelnen Parzellen abgrenzen und Weidezäune ersetzen. Ihre Funktion auf der windreichen Insel liegt darin, dass sie den Boden vor Erosion bewahren sollen. Schon bald kommen wir an eine kleine „Gedenkstätte“ mit einem Marienbild und einer Wasserquelle mit Trog. Hier darf man – vorausgesetzt man möchte und kann – in Liegestützstellung von dem Wasser nehmen. Damit hat man versprochen, dass man wiederkommt. Welch schöner Brauch! Am Strand von Cala Pilar mit seinen roten Felsen wandern wir weiter entlang des historischen Patrouillenweges. Abrupte Steilküsten und sanfte Täler, Pinienwälder und saftige Felder, Buchten mit den schönsten Stränden des Nordwestens sind die Besonderheiten des heutigen Tages. In einem sonnengeschützten Waldabschnitt breitet Ramon seine Decke aus für Sobrasada (eine luftgetrocknete, streichfähige Rohwurst), Knoblauch, Tomaten, Brot – Bananen und Mispeln zum Nachtisch – und wie immer Rotwein. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Nach dem Picknick wandern wir weiter durch Wälder und blumenübersäte Wiesen und kommen zu einer traumhaften Bucht. Sie ist für uns das absolute Highlight des Tages, wenn nicht sogar der ganzen Tour. Schnell die Wandersachen vom Leib, rein in die Badekleidung und dann nichts wie rein, in das Wasser dieser herrlichen Bucht. Wir genießen diese Pause in vollen Zügen und die Paparazzi haben alle Hände voll zu tun. Irgendwann hat auch die schönste Rast ein Ende und es geht weiter. Und kurz vor Ende der heutigen Tour, zeigt uns Ramon in einem Feuchtgebiet hüpfende Fische und schnelle Schildkröten. Er lockt sie mit Brotkrumen an und wir genießen die Ruhe, die an diesem Platz herrscht, die gelegentlich vom Vogelgezwitscher unterbrochen wird. Unser Bus bringt uns zurück zum Hotel. Heute warten wir erst gar nicht bis zum Abend und gehen sofort in unsere Stammkneipe am Hafen - nicht nur wegen der Völkerverständigung. Donnerstag,07.05.2015 Heute ist Ruhetag und wanderfrei. Jeder kann den Tag individuell gestalten und tatsächlich treffen wir uns alle in Ciutadella, der heimlichen Hauptstadt Menorcas, wieder. Die Stadt hat knapp 30.000 Einwohner und war vom Altertum bis ins 18. Jahrhundert die Hauptstadt Menorcas, wurde dann aber durch Mahon abgelöst. Heute ist sie, nach Mahon, die zweitgrößte Stadt der Insel sowie Bischofssitz, Fährhafen und Touristenziel. Zunächst besuchen wir Sole, sie ist Ramons Mutter und Leiterin der Fremdeninformation. Sie stattet uns mit Stadtplänen aus und gibt uns den einen oder anderen Tipp bevor wir uns auf Erkundungstour begeben. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Sehenswert ist die historische Altstadt. Der Hauptplatz der Stadt ist die hoch über dem Hafen gelegene Plaça des Born mit dem Rathaus. In der Mitte des Platzes erinnert ein 1857 errichteter weißer Obelisk an den Piratenüberfall im 16. Jahrhundert. Das Zentrum der eigentlichen Altstadt ist die gotische Kathedrale Santa Maria de Ciutadella, die von 1302 bis 1362 errichtet wurde. Ihr angeschlossen ist der Bischofspalast. Im Süden der Altstadt befinden sich mitunter ein ehemaliges Augustinerkloster, das heute unter anderem das Museu Diocesà de Menorca beherbergt, die barocke Klosterkirche Església des Socors sowie der Fisch- und Fleischmarkt an der Plaça de la Llibertat. Den östlichen Abschluss der Altstadt bildet die Plaça d’Alfonso III, wegen ihrer Palmenbepflanzung auch als Plaça de ses Palmeres bekannt. Der Platz wird dominiert von einer historischen Windmühle, der 1778 errichteten Molí des Comte. An diesem Platz legen einige Herren eine ablaufbedingte Wartezeit ein, um die Shoppingfreuden der Damen zu überbrücken. Einige treffen sich später in einer Tapas-Bar. Sie genießen dort die kleinen Appetithäppchen in schönem Lokalkolorit. Am Nachmittag nutzen wir die restliche freie Zeit, um ausgiebig in unserem Hotelpool zu baden. Freitag,08.05.2015 Unsere heutige Tour beginnt in Es Migjorn Gran, ein Ort mit mediterranem Flair, der von Landwirtschaft geprägt ist und im südlichen Hinterland der Insel liegt. Die weiße Iglesia de San Cristobal bildet den Mittelpunkt des Ortes mit seinen beschaulichen Gassen. Wir besichtigen natürlich die kleine Dorfkirche, streifen durch den romantischen Ort mit seinen bunten Fassaden und kleinen Fenstern. Ramon trifft Einheimische und plaudert kurz mit ihnen – Er scheint wirklich jeden zu kennen. Oder ist das bereits Wahlkampf? Wir probieren leckeres, menorquinisches Eis und müssten eigentlich bis zum Abend satt sein. Am Ortsende liegt der Friedhof auf unserem Weg. Wir lernen eine uns fremde Friedhofskultur kennen - andere Länder, andere Sitten. Unser nächstes Etappenziel auf dem Wanderweg ist eine Höhle. Beim ersten Betreten stockt einem bei diesen Ausmaßen der Atem. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Also wieder: ein Fotostopp. Dann geht unsere Tour durch die schattige, grüne Schlucht von Binigaus zum Strand. Wieder kommen wir an eine fantastische Bucht und machen eine Schwimmpause, bevor wir Ramons heutige Leckereien probieren: Paprika, Tomaten, Oliven, verschiedene einheimische Käsesorten (alle klasse)... Gebäck zum Nachtisch und wie immer Rotwein. Dann geht’s entlang der Küste auf blühenden Pfaden weiter, mit immer wieder atemberaubenden Ausblicken. Ziemlich zum Ende der Tour begegnen wir süßen Inselbewohnern mit Panzer. Diese sind auf Menorca relativ weit verbreitet, auch wenn man ihnen nicht auf Schritt und Tritt begegnet. Wir hatten das Glück, dass uns zweimal Schildkröten über den Weg liefen. Unser Endziel ist Son Bou und wir haben 14 km hinter uns. Am Hotel angekommen nehmen wir ein schnelles Bad im Pool, genießen die letzten Sonnenstrahlen, essen zu Abend und nehmen ein Abschlussgetränk auf der Hotelterrasse ein. DANKE an dieser Stelle noch mal an euch für die leckeren Spezialitäten Menorcas, die wir an diesem Abend neben lieben Worten von euch überreicht bekommen haben! (fast alles inzwischen „verköstigt“ - Anmerkung der Redaktion) Samstag,09.05.2015 Heute haben wir den weitesten Anfahrtsweg für den Start unserer letzten Wanderung vor uns. Wir fahren noch einmal über die gesamte Insel, denn unser Ziel liegt im Osten Menorcas - der Naturpark Es Grau. Er setzt sich zusammen aus Landflächen, Feuchtgebieten und Lagunen mit einer besonderen Vogelschutzzone. 1993 wurde dieses Gebiet durch das internationale Komitee der Unesco zum Biosphärenreservat erklärt. Wir starten beim Leuchtturm Cap de Favaritx und kommen von einer Bucht in die nächste. Draußen im Meer liegt die Insel Colom. Sie ist die größte Nebeninsel Menorcas und Teil des Gebietes. Verträumte Fischerhäuschen stehen am Meer. Auf der letzten Anhöhe liegt unter uns das Fischerdorf Es Grau und bald dahinter das Vogelparadies S´Albufera, auch das größte natürliche Süßwassergebiet der Balearen. Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected] Endpunkt unserer Wanderung ist das idyllische Fischerdörfchen Es Grau, wo wir einkehren. Heute wurden keine Päckchen verteilt, denn zum Abschluss dieser Wanderwoche speisen wir im Restaurant Tamarindos. Das Lokal liegt direkt am Meer, die Terrasse ist einladend und wir genießen das Essen mit Blick auf die wunderschöne Bucht von Es Grau. Dieser Platz ist genau richtig, um sich bei Ramon für eine fantastische Wanderwoche mit den vielen schönen Geschichten und Anekdoten zu bedanken. Und damit er in Zukunft keinen Ärger mit seiner Frau bekommt – wir erinnern uns an die gemopste blaue Tischdecke? – schenkt ihm die Wandergruppe eine orange-rot leuchtende Tischdecke, die ab sofort einen festen Platz in seinem Rucksack hat. Und noch etwas fiel uns auf: Die leeren Seiten für Notizen der PRISMARE Wander- und Fahrtenheftchen wurde intensiv zum Adressentausch genutzt – irgendwie erinnerte uns das an Pfadfindergeschichten. Nach der einstündigen Busfahrt zurück zum Hotel verabschieden wir uns von Ramon und vielleicht hören wir in Zukunft von ihm als dem Tourismusminister von Menorca? Wie war das mit dem Klüngel? Nach den Abendessen setzen wir uns ein letztes Mal zusammen auf die Terrasse, lassen die Woche Revue passieren, schießen die letzten Fotos, verabschieden uns von Jo und Petra, denn die beiden bleiben noch eine Woche. Dann: schnell schlafen - ganz schnell sogar. Sonntag, 10.05.2015 Warum nur dieser frühe Rückflug? Es ist Saisonbeginn und es gibt nach Köln nur diese eine direkte Verbindung. Um 04.00 Uhr morgens sitzen wir bereits im Transferbus zum Flughafen und sind kurz nach 10.00 Uhr wieder in Köln, dafür aber glücklich mit Erinnerungen an eine perfekte Wanderwoche und in echter Vorfreude auf die Jubiläumsreise im kommenden Jahr - denn dann feiern wir: 10 Jahre PRISMARE Wanderreise! Telefon: 0221 – 23 34 26 • Fax: 0221 – 23 96 84 • E-Mail: [email protected]
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