Gemeinsames Pausenfrühstück

Gemeinsames Pausenfrühstück
Informationen für Eltern,
Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen
Ein regelmäßiges und abwechslungsreiches Frühstück sorgt für einen guten Start in jeden neuen
Tag. Kinder sind auf Grund ihres Wachstums ganz besonders auf neue Energie nach der langen
Schlafphase angewiesen. Manches Kind hat gleich nach dem Aufstehen keinen großen Appetit, andere sind ganz besonders hungrig. Das Schulfrühstück sollte das Frühstück zu Hause sinnvoll ergänzen. Kinder, die zu Hause nur wenig essen, brauchen ein üppigeres Schulfrühstück, Kindern mit einem großen Appetit zu Hause reicht eine Kleinigkeit.
Das Pausenfrühstück wird üblicherweise auf dem Schulhof gegessen, oft neben dem Spielen im Stehen, Laufen oder Rennen auf dem Pausenhof. So manches Pausenbrot wandert in den Papierkorb,
da es über dem Spielen ganz vergessen wird, auf den Boden fällt oder das Angebot an einem Verkaufsstand verlockender scheint. Ganz abgesehen davon, müssen Kinder gleichzeitig noch ihr Getränk mitnehmen und haben keine Hand mehr frei. Mal ganz ehrlich - welcher Erwachsene hätte Lust
und Muße unter solchen Bedingungen zu essen?
Wir empfehlen deshalb, in der Schule die Ess- und Bewegungspause zu trennen und das Schulfrühstück gemeinsam in der Klasse einzunehmen.
Vieles spricht für ein gemeinsames Schulfrühstück im Klassenzimmer:
• Alle bringen ein Frühstück von zu Hause mit.
• Essen und Trinken finden in Ruhe statt.
• Das Frühstück wird für die Kinder interessanter und vielseitiger. Es kann gegenseitig ausgetauscht, probiert und abgegeben werden.
• Viele Lebensmittel können am Tisch besser verzehrt werden als aus der Hand.
• Schülerinnen und Schüler erwerben in der Gemeinschaft Tischsitten und lernen gegenseitige
Rücksichtnahme.
• Gemeinsames Essen macht einfach mehr Spaß.
• Die Lehrerin/ der Lehrer bleibt im Klassenzimmer und frühstückt mit. So kann sie/er ein Vorbild für
ein gutes Pausenfrühstück sein.
• Es können sich persönliche Gespräche entwickeln, auch mit der Lehrerin/ dem Lehrer - und das
jeden Tag. Der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern erweitert sich.
• Der Einfluss der Lehrerin/ des Lehrers und anderer Schüler auf die Auswahl des Pausenfrühstücks wird größer.
• Das Pausenfrühstück landet nicht im Abfalleimer. Nicht gegessene Reste werden wieder mit nach
Hause genommen.
• Mehrwegverpackungen werden bevorzugt verwendet, die richtige Entsorgung von Verpackung
wird eingeübt.
• Der Schulhof bleibt sauber.
BeKi – Bewusste Kinderernährung, eine Landesinitiative des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg
12/2004
Gemeinsames Pausenfrühstück
Informationen für Eltern,
Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen
Vieles spricht für eine Bewegungspause:
• Grundschulkindern fällt es noch schwer, eine ganze Schulstunde ruhig zu sitzen. Sie brauchen eine Pause, in der sie ihren Bewegungsdrang ausleben können, um sich wieder konzentrieren zu
können. Regelmäßige Bewegung verbessert die Sauerstoffversorgung, kräftigt die Muskulatur und
beugt der Entstehung von Übergewicht vor.
• Bewegung an frischer Luft erhält einen ganz anderen Stellenwert.
• Sich bewegen konkurriert nicht mehr mit Essen und umgekehrt.
Eine Trennung von Ess- und Bewegungspause ist sinnvoll
Damit wird die Schule beiden Bedürfnissen der Kinder gerecht. Erforderlich ist die Bereitschaft der
Schule, gewisse organisatorische Voraussetzungen zu schaffen. Und so kann diese neue Regelung
organisiert werden:
• Die Pause nach der 2. Stunde wird zur Esspause von 10 Minuten,
die Pause nach der 3. Stunde wird zur Bewegungspause von 10 Minuten.
oder
• Die Pause nach der 3. Stunde wird um 5 Minuten verlängert. Die ersten 10 Minuten wird gemeinsam im Klassenzimmer gefrühstückt, die zweiten 10 Minuten dienen der Bewegung. In diesem Fall
wird die 3. Schulstunde um 5 Minuten zugunsten der Pause verkürzt.
Beide Varianten werden von Schulen praktiziert, in manchen Schulen schon über Jahre. Für welche
man sich entscheidet, hängt ganz allein von den Gegebenheiten in der Schule ab.
Ideen für ein kindgerechtes Pausenfrühstück
für den größeren Hunger
1 Doppelbrot mit 2-3 Scheiben fettarmer Wurst
1 Stück Obst (z.B. Apfel, Birne, Orange, Banane)
1 großes Glas Apfelschorle
200 ml Schulmilch
1 belegtes Brot mit Salatblatt (Wurst oder Käse)
1 Stück Rohkost (Möhre, Gurke, Tomate, Paprika)
1 Vollkornbrötchen mit Frischkäse oder Quark
1 Joghurt
1 Stück Obst
Müsli in der Dose
Milch, Obst
2 kleine Zebrabrote (Pumpernickel mit Frischkäse)
Möhre oder Tomate
1 Glas Mineralwasser mit Fruchtsaft
für den kleineren Hunger
1 Scheibe Vollkornbrot mit einer Scheibe
fettarmer Wurst
1 kleiner Apfel
1 Glas Mineralwasser
1 Becher Joghurt
1 Stück Obst
1 kleiner bunter Spieß aus Vollkornbrot,
Frischkäse oder Quark, Rohkost
200 ml Schulmilch
1 Stück Obst
1 Stück Obst
1 Handvoll "Studentenfutter"
1 Glas Mineralwasser
Die empfohlenen Komponenten des Schulfrühstücks sind Vollkornbrot, Obst, Rohkost, Milch und
Milchprodukte und Wasser.
Trinken ist wichtig - auch schon am Vormittag. In der Schule eignen sich Mineralwasser und Leitungswasser. Letzteres steht ständig und überall frisch zur Verfügung. Mineralwasser kann im Kasten
im Klassenzimmer bereit gestellt werden. Trinken in den Pausen und zwischen den Unterrichtsstunden ist ausreichend, es muss nicht ständig und während des Unterrichts getrunken werden.
BeKi – Bewusste Kinderernährung, eine Landesinitiative des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg
12/2004