Jörn Albrecht - Dr. Helmuth Sagawe

Formen der Gliederung
Für die Gliederung des Inhaltsverzeichnisses sind zwei Systeme denkbar:
a) Die gemischte Klassifikation:
A...
I...
1...
2...
3...
a)...
b)...
aa)...
bb)...
II...
B...
b) Die Dezimalklassifikation:
1. ...
1.1 ...
1.2 ...
1.2.1 ...
1.2.2 ...
1.2.2.1 ...
1.2.2.2 ...
2. ...
2.1 ...
Die Dezimalklassifikation hat den Vorteil, dass beliebig viele Untergliederungen möglich sind. Die
Wahl des Systems bleibt dem Verfasser überlassen, das einmal gewählte Verfahren muss jedoch
konsequent durchgeführt werden.
Die Technik des Zitierens
Beim Zitieren ist auf absolute Genauigkeit zu achten. Zitate müssen bis ins kleinste Detail mit dem
Original übereinstimmen; dies betrifft auch Orthographie und Interpunktion. Jeder Eingriff in ein Zitat
muss als solcher gekennzeichnet werden und kann in folgenden Fällen vorgenommen werden:
- zur Kennzeichnung einer altertümlichen Schreibweise. Diese darf nicht geändert werden, sondern
wird durch [sic] (in eckiger oder runder Klammer) nach dem entsprechenden Wort kenntlich
gemacht. (Das Wort sic ist lateinisch und bedeutet: „so“, hier „wirklich so“)
- zur Kennzeichnung eines offensichtlichen Fehlers im Zitat. Dieser darf nicht verbessert werden,
sondern wird durch [sic!] (in eckiger oder runder Klammer) nach dem betreffenden Wort kenntlich
gemacht.
- bei Auslassungen. Wird im Zitat gekürzt, ist dies durch drei Punkte (...) mit oder ohne Klammer zu
kennzeichnen.
- bei Einfügungen. Diese müssen vorgenommen werden, wenn ein Zitat ohne sie nicht mehr
verständlich wäre, weil es aus dem Textzusammenhang des Originals herausgenommen wurde. Das
betreffende Wort wird nach dem zu erklärenden Zusatz in eckigen Klammern eingefügt, wobei der
Einfügung ein scil. vorausgeht.
sc., scil. scilicet, scire licet
d. h
das heißt, nämlich
.
Beispiel: "Er [scil. der Text] wird dadurch besser verständlich". Auf den Zusatz scil. kann auch
verzichtet werden. Dies bleibt dem Verfasser überlassen. Er sollte sich jedoch an die einmal gewählte
Praxis halten.
System des bibliographiebezogenen Zitierens
Zitate müssen überprüfbar sein. Deshalb muss zu jedem Zitat, auch wenn es indirekt verwendet
wird, die Quelle angegeben werden.
Anstatt dies in Fußnoten zu tun, was nicht sehr leserfreundlich ist und eine genaue Platzeinteilung
erfordert, kann man das System des bibliographiebezogenen Zitierens anwenden. (oder auch
anglo-amerikanische Zitierweise genannt)
Bei diesem Verfahren wird die Quelle im Text unmittelbar nach dem Zitat genannt und in Klammern
gesetzt. Will der Leser das Zitat überprüfen oder interessiert er sich für die Quelle, kann er deren
bibliographische Angaben aus der Bibliographie oder dem Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit
entnehmen.
In der Klammer werden der
Nachname des Autors,
das Erscheinungsjahr der zitierten Arbeit und, mit Komma oder Doppelpunkt getrennt,
die Seitenzahl des Zitats genannt.
Beispiel: Die "soziographische Anbindung des Registers" (MÜLLER 1975, 152) erweist sich in diesem
Fall als problematisch.
Der Name des Autors wird in Großbuchstaben oder Kapitälchen geschrieben.
Wird aus verschiedenen Veröffentlichungen desselben Autors mit demselben Erscheinungsjahr
zitiert, werden zur Unterscheidung zusätzlich Kleinbuchstaben verwendet.
Beispiel: (MÜLLER 1975a, 152).
Textstellen, die nur sinngemäß übernommen oder umschrieben werden, werden auf die gleiche
Weise gekennzeichnet.
Vor den Namen des Autors wird dann "vgl." (vergleiche) hinzugefügt. Dies ist aber nur dann nötig,
wenn man sich sehr eng an der entliehenen Stelle orientiert.
Beispiel (vgl. MÜLLER 1975,152) bzw. (vgl. MÜLLER 1975: 152). Wird im Text aus zweiter Hand,
d.h. indirekt zitiert, ist dies mit "zit. nach..." zu kennzeichnen.
Neben der bibliographiebezogenen Form des Zitierens, die hier wegen ihrer o.g. Vorteile vorgestellt
wurde, gibt es noch andere Systeme des Zitierens.
Selbstverständlich bleibt die Wahl des Verfahrens dem Verfasser überlassen. Wichtig ist auch hier,
dass die einmal gewählte Methode die gesamte Arbeit hindurch konsequent eingehalten wird.
Literaturverzeichnisse
Umfangreiche Literaturverzeichnisse können unterteilt werden.
Möglich ist eine Gliederung in Primär- vs. Sekundärliteratur.
Sekundärliteratur ist die Literatur, die auf Primärliteratur oder Quellen aufbaut. Gemeint sind in der
Regel wissenschaftliche Schriften zu einem Thema.
Ursprünglich stammt der Begriff aus der Literaturwissenschaft: Das Werk eines Dichters (künstlerisch
Schaffenden) ist die Primärliteratur, die spätere wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Werk
hingegen die Sekundärliteratur
Es empfiehlt sich, allgemeine Nachschlagewerke von der übrigen Literatur getrennt aufzuführen.
Unter Umständen ist eine Trennung von tatsächlich verwendeter Literatur und solcher, die
eventuell von Interesse sein könnte, sinnvoll, z.B. wenn viele Titel zum Thema ausfindig gemacht
werden konnten, aber nicht zu beschaffen waren oder aus sonstigen Gründen nicht rezipiert werden
konnten.
Formale Gestaltung des Literaturverzeichnisses:
Bei der formalen Gestaltung des Literaturverzeichnisses ist auf folgendes zu achten:
Ein Eintrag enthält:
Namen und Vornamen des Verfassers,
Titel der Veröffentlichung,
Erscheinungsjahr und Erscheinungsort.
Vornamen können abgekürzt werden.
Auf die Angabe des Verlags kann bei deutschen Werken verzichtet werden, bei ausländischer
Literatur sollte sie erfolgen
Unter Unselbständiger Literatur versteht man (im Gegensatz zur Selbständigen Literatur bzw.
den Monografien) gedruckte Publikationen wie Artikel und Aufsätze aus Zeitschriften und
Sammelbänden (Festschriften, Kongressakten, thematische Aufsatzsammlungen usw.), die Teil eines
übergeordneten Werkes sind.
Die Unselbständige Literatur wird traditionell von Bibliotheken nicht katalogisiert, sondern ist
weitgehend nur über Bibliographien, die heutzutage oft als Datenbanken online angeboten werden,
recherchierbar.
Bei nichtselbständiger Literatur folgt dem Titel z.B. des Aufsatzes der Name des Werkes oder der
Zeitschrift, aus der er entnommen wurde,
deren Herausgeber,
Bandzahl bzw. Nummer,
Jahr sowie die entsprechenden Seitenzahlen.
Bei Zeitschriften ist die Angabe des Erscheinungsortes in der Regel nicht nötig.
Titel selbständiger Literatur werden kursiv gesetzt.
Titel unselbständiger Literatur werden nicht kursiv, sondern in Anführungszeichen gesetzt; Kursiv
wird hier der Name des Werkes/der Zeitschrift.
Eventuelle Angaben zur Auflage werden durch hochgestellte Ziffern vor dem Erscheinungsjahr
gemacht, z.B. 41980.
Beispiel für die übliche Anordnung der Angaben:
a) bei selbständiger Literatur:
Müller, Bodo: Das Französische der Gegenwart. Strukturen. Varietäten, Tendenzen, Heidelberg
1975.
Handelt es sich um einen Sammelband, so ist dies nach dem Namen des Herausgebers
durch den Hinweis (Hrsg.) zu kennzeichnen. Beispiel: Duby, Georges (Hrsg.): Histoire de la France,...
b) bei unselbständiger Literatur: Bei Aufsätzen aus unregelmäßig oder einmalig erscheinenden
Werken wie z.B. Sammelbänden oder Festschriften schließt sich an den Titel "in" an.
Beispiel: Coseriu, E.: "Über Leistung und Grenzen der kontrastiven Grammatik“, in: Nickel, G.,
(Hrsg.): Reader zur Kontrastiven Linguistik, Frankfurt 1972, S. 39-57.
Bei Aufsätzen aus regelmäßigen Publikationen wie z.B. Zeitschriften steht kein "in".
Beispiel: Eichler, E.: "Zur Interferenz im Frerndsprachenunterricht', Linguistische Arbeitshefte 8,
1973, S. 204-210.
Verwendet man das oben geschilderte System des bibliographiebezogenen Zitierens, wird die
übliche Reihenfolge der Angaben verändert, um das Auffinden des entsprechenden Eintrags zu
erleichtern. Das Erscheinungsjahr steht dann in Klammern hinter dem Namen des Verfassers.
Beispiel: Müller, Bodo (1975): Das Französische der Gegenwart. Strukturen. Varietäten, Tendenzen,
Heidelberg.
Ebenso wird mit unselbständiger Literatur verfahren. Beispiel: Eichler, E. (1973): "Zur Interferenz im
Fremdsprachenunterricht", Linguistische Arbeitshefte 8, S. 204-210.
Enthält das Literaturverzeichnis mehrere Veröffentlichungen eines Autors, werden sie in der
Reihenfolge ihres Erscheinens aufgeführt. Sind mehrere Arbeiten eines Verfassers im selben Jahr
erschienen, werden sie durch Kleinbuchstaben unterschieden.
Beispiel:
Nickel, G. (Hrsg.) (1972a): Fehlerkunde, Berlin 1972.
Nickel, G. (Hrsg.) (1972b): Reader zur Kontrastiven Linguistik" Frankfurt 1972.
Bei der Quellenangabe zu einem Zitat sollte stets das Erscheinungsjahr der ersten Auflage
angegeben werden, wenn die verwendete neuere Ausgabe sehr viel später erschienen ist. Das
Erscheinungsjahr der verwendeten Ausgabe kann dann dahinter folgen.
Beispiel: "..."
(BLOOMFIELD 1933, 111980)
Zitieren von Web- Dokumenten:
Es gibt hier keine verbindlichen Zitationsregeln:
Es wird empfohlen:
1. Autor: Name, Vorname
2.Genauer Titel des Dokuments
3. Quelle: Webadresse /URL (Uniform Recource Locator;URL)
4. Datum des Aufrufes der Webseite