Der KOMpetenzPASS 2016 Eigene Stärken erkennen und beruflich nutzen Arbeitskreis Kompetenz-Forum Kassel Pilotiert vom Dt. Jugendinstitut e.V. München und der KAB Süddeutschlands e.V. © 2000 1 Produkte KOMpetenzPass Berufsrückkehr • Berufsrückkehrer/innen nach der Familienzeit oder längerer Berufsunterbrechung Weiterbildungsinteressierten Personen / Stille Reserve • KOMpetenzPASS International • Migrant/innen – Flüchtlinge um Bekanntschaft mit dem Begriff „Soziale Kompetenzen“ zu machen Förderung der Kommunikation über Arbeitgebererwartungen in Deutschland im Rahmen kultursensibler Beratung Ergänzung zu Deutsch / Orientierungskursen • • KOMpetenzPASS Online Projekt: ‚Zurück in den Beruf ein europäischer Vergleich‘ durchgeführt von der Frauencomputerschule Kassel • • Evaluationsergebnisse von 2015 aus England liegen vor Noch 2016 soll der KOMpetenzPASS auch online zur Verfügung stehen 2 STELLENWERT VON KOMPETENZEN Kompetenzen sind Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens in einer Vielzahl von unterschiedlichen Lernorten und Erfahrungsfeldern entwickelt werden. (Definition nach Nußhart, Erler, Gerzer-Sass, Sass,DJI München) • • • • • • • • Kompetenzen sind mehr als Fertigkeiten und Qualifikationen, nämlich Fähigkeiten zur selbständigen Weiterentwicklung von Wissen und Können. Kompetenzen haben überfachliche Bedeutung. Kompetenzen sind notwendig für die Bewältigung von Anforderungen. Sie sind angeboren oder wurden in einem früheren Zeitraum entwickelt. Bei der Bewältigung von Anforderungen werden Kompetenzen trainiert. Der Kompetenzpass verdeutlicht beruflich relevante Kompetenzen und Qualifikationen. Das Bewusstsein eigener Stärken und Fähigkeiten ist der erste Schritt zur erfolgreichen Jobfindung. In Vorstellungsgesprächen ist die selbstsichere Schilderung individueller Stärken unbedingt erforderlich. 3 BILANZ DER EIGENEN FÄHIGKEITEN ZIEHEN Der KOMpetenzPASS gibt Auskunft über die individuellen Lern- und Erfahrungsfelder, in denen die Kompetenzen gesammelt wurden, z. B. in Familienarbeit, Ehrenamt, Projektarbeit: Er bilanziert fast 40 einzelne Schlüsselkompetenzen unter den folgenden Rubriken • • • • • • • Verantwortungsbewusstsein Belastbarkeit Kommunikationsfähigkeit Teamfähigkeit Flexibilität Organisationsfähigkeit Interkulturelles Handeln 4 ERWERB DER TRAINER/INNEN LIZENZ Folgende Voraussetzungen müssen Trainer/innen erfüllen: • • • • • • • • • • pädagogische Ausbildung oder Beratungs- und Bildungserfahrungen Anbindung an eine Bildungseinrichtung oder Selbstständigkeit im Bereich Bildung oder Beratung Teilnahme am jährlich stattfindenden Erfahrungsaustausch sowie an Nachschulungen Neuzertifizierung nach zwei Jahren Verpflichtung zur Einhaltung der festgelegten Zeitvorgaben Aufnahme in die Trainer/innenliste im Internet Ein Zusatzmodul über 5 USTD für den KOMpetenzPASS International ist verpflichtend für die Trainer/innen, die bereits den die Lizenz für den KOMpetenzPASS Berufsrückkehr erworben haben. Ein Handbuch wird den Trainer/innen ausgehändigt Jede/r Trainer/in muss an einem Grundlagenseminar zur Umsetzung des „KOMpetenzPASS“ teilgenommen haben. In dem Trainer/innen-Kurs werden die Unterlagen zur Ausstellung des „KOMpetenzPASS“ zur Verfügung gestellt. Jede/r qualifizierte Trainer/in erhält nach dem Kurs eine Zertifizierungsnummer. 5 RAHMEN DER DURCHFÜHRUNG Unter Anleitung von speziell ausgebildeten Trainern und Trainerinnen erarbeiten die Teilnehmer/innen in Gruppen ihr individuelles Kompetenz-Profil. Es benötigt mindestens 10 bis 25 Stunden Seminarzeit, je nach Gruppengröße und Leistungsfähigkeit, mindestens auf 2 Termine verteilt. Das kann im Einzelcoaching oder speziellen Anleitungskursen geschehen oder ist als Modul in Maßnahmen integriert. Weiterentwickelt wurde der KOMpetenzPASS in Kassel von einer Gruppe von Fachleuten aus Bildung, Wirtschaft und Verwaltung in 2004 im Rahmen des Bündnis für Familie Kassel, zunächst als Kompetenzerhebungsverfahren für Wiedereinsteiger/innen nach der Familienpause, seit 2015 erfolgte eine Erweiterung der Zielgruppendefinition. Diese AG ist mittlerweile als eigene Steuerungsgruppe tätig und arbeitet kontinuierlich an der Qualitätssicherung und Aktualisierung. 6 METHODENEINSATZ Binnendifferenzierung wird beim Einsatz der Methoden vorausgesetzt • sie richten sich nach dem Sprach- und Bildungsniveau der Gruppe • sie bieten Unterstützung bei der Kommunikation und Vertrauensbildung • sie regen zur Selbstreflexion an • sie fördern Selbstwirksamkeit durch Selbst- und Fremdwahrnehmung • sie ermöglichen es, Prioritäten zu setzen • sie helfen Brücken zu bauen • sie geben Hinweise auf Stolpersteine und liefern Ansätze zur Entwicklung von Strategien, diese zu überwinden 7 METHODENBEISPIELE DIE AUSWAHL WIRD VON DEN TRAINER/INNEN FESTGELEGT Kommunikation: Behinderte/r und Betreuer/in Kommunikation, non verbal: Etwas anpreisen (z.B. Kuchen) Teamfähigkeit: 2-er Übung Bild malen Teamfähigkeit: Gemeinsam ein Band ablegen Organisation Familie / Beruf: Collagenerstellung Fähigkeiten bewerten: Kartenspiel Fremdeinschätzung: gelenkter Paarspaziergang Ankreuzbogen und anschließende Diskussion Verantwortungsbewusstsein: World Café Perspektiven entwickeln: Mind Map Kultursensibilität: Flughafenspiel Selbstwirksamkeit: Stärken sammeln 8 9 Zielgruppen KOMpetenzPASS Berufsrückkehr • • • Berufsrückkehrer/innen nach der Familienzeit Weiterbildungsinteressierten Personen / Stille Reserve Menschen, die nach Erwerbslosenzeiten ein vertieftes Bewerbertraining absolvieren möchten KOMpetenzPASS International • Migrant/innen – Flüchtlinge um Bekanntschaft mit dem Begriff „Soziale Kompetenzen“ zu machen, und zur Förderung der Kommunikation über Arbeitgebererwartungen in Deutschland im Rahmen kultursensibler Beratung. 10 Anwendungsziele: Berufliches Konto neu anlegen • Auseinandersetzung mit dem Arbeitsmarkt und Sensibilisierung für den eigenen Marktwert • Orientierungshilfe bei Wiedereinstieg nach langer Berufspause • Deutsche Arbeitsanforderungen (ohne Wissen über eigene soziale Kompetenzen nicht erfüllbar) • Darstellung der Kompetenzen und Fähigkeiten in der Bewerbungsdokumentation • Argumentationshilfe in Bewerbungsgesprächen • Begründung der getroffenen Aussagen über die eigenen Stärken 11 Wirkungsziele: Persönliches Konto ins Plus bringen • Sammlung guter Eigenschaften und Stärken • Aufwertung der Selbstwahrnehmung • Steigerung des Selbstwerts • Klärung der Potenziale und Ressourcen • Austausch und Reflexion über Gegenwart und Perspektiven 12 13 Vorteile des KOMpetenzPASS – für Bildungsträger und freie Trainer/innen • Sie arbeiten mit einem erprobten aber vergleichsweise günstigen Verfahren • Sie ergänzen Ihr Bewerbungstraining mit einem wertvollen Baustein • Sie erhalten aktuelle Termine und Anpassungen (beispielsweise Übersetzungen) von der Steuerungsgruppe „Kompetenzforum Kassel“ • Sie fördern Teilnehmer/innen auf kurzen Wegen mit einem konkreten, dokumentierten Instrumentarium derer Kompetenzen • Sie können den KOMpetenzPASS in zukünftige Konzepte einbinden und verschaffen sich so einen Vorsprung • Ihr Unternehmen und/oder die Trainer/in wird namentlich online auf www.arbeitsagentur.de aufgelistet 14 ÜBERSETZUNGEN • Projekte wie z.B. „Stark im Beruf“ für Mütter mit Migrationshintergrund • Als Ergänzung zu Sprachunterrichten und Orientierungskursen • Bildungsträger • Projektträger Englisch Arabisch Türkisch Farsi Französisch Kroatisch Spanisch Italienisch Polnisch Niederländisch Portugiesisch Chinesisch 15 16 VERFAHRENSABLAUF/ BEISPIEL • Sensibilisierung für die Bedeutung von Außerschulisch erworbenen Kompetenzen • Interaktionssequenz, Gruppenbildung, Regeln • Kompetenzsammlung einer Alltagstätigkeit wie bspw. „kochen“ • Vorstellung des Kompetenzbogens • Einsatz einer Methode zur Selbst- und Fremdwahrnehmung • Selbsteinschätzung • Reflexion in der Gruppe und mit dem leitenden Coach • Erste Schritte zum Ausfüllen des Bogens • Visualisierung und Erklärung der ausgewählten Kompetenzen • Reflexion • Verdichtung der gewählten Kompetenzen • Einsatz einer Methode zur Entscheidungsfindung • Reflexion / Fremdeinschätzung und Überprüfung der gewählten Fähigkeiten • Weitere Verdichtung auf 3 Kernkompetenzen • Begründung der Auswahl • Gruppenreflexion und nochmalige Überprüfung • Entwicklung beruflicher Perspektiven und Anforderungen analog der Ergebnisse • Verschriftlichung • Ausgabe des KOMpetenzPass, der die wichtigsten 3 Kernkompetenzen mit Begründungen festhält • Ausgabe des Manuals und weiterer Informationen 17 Lebensgeschichte als Lerngeschichte Formelle Lernorte Informelle Lernorte Kindergarten Das Elternhaus/Kulturelle Einflüsse Freundeskreis, Clique Schule Biografie- Puzzle Vereine, Clubs Politische Parteien Berufsausbildung Ehrenämter Andere Lernfelder z.B Gesundheit Hobbies Weiterbildung Beruf, Berufstätigkeit Familie 18 Außerbetriebliche Lernfelder Erziehung Erziehung Partnerschaft Hausarbeit d Famili e Kinderbetreuung Beispiel: Lernfeld Familie Außerhäusliches Eltern Besondere Ereignisfelder Aktivitäten im Familienumfeld 19 Kompetenzentwicklung in der Familie Wo oder bei wem muss ich handeln? (Auswahl) Arzt ErzieherIn / Lehrer Erforderliche Fähigkeiten bzw. Kompetenzen (Auswahl) Handlungskompetenz: was ist zu tun? Prioritäten setzen Kontakte aushandeln abstimmen koordinieren Planen u. organisieren Konfliktbewältigung Partner Freunde/Nachbarn Verantwortung übernehmen Flexibilität Kinderbetreuung Arbeitsplatz/Vorgesetze Familien- und Hausarbeiten Informationsbereitschaft Durchsetzungsfähigkeit • Anwendung von Kompetenzen in unterschiedlichen Situationen • Anreicherung von vorhandenen Kompetenzen durch neue Erfahrungen bzw. Aspekte • Erwerb neuer Kompetenzen 20 Selbsteinschätzung Vorgegebene Kategorien (Ausschnitt) Kompetenzen Kompetenzprofil = Grad des Könnens Das kann ich... Kreuzen Sie bitte an, was zutrifft! sehr gut (1) (2) (3) (4) nicht gut (5) Diese Kompetenzen wurden in der Familientätigkeit... neu erwoben weiter entwickelt nicht beeinflußt Für das eigene Leben Ziele entwickeln Gesetze Ziele auch verwirklichen Mit der eigenen Zeit verantwortlich umgehen Für die eigene und körperliche Gesundheit sorgen Die Folgen des eigenen Handelns einschätzen Übernommene Aufgaben zuverlässig erledigen und zu Ende führen Sich an gemeinsame Vereinbarungen halten In schwierigen Situationen und unter Zeitdruck handeln Fremdeinschätzung empfohlen 21 Mein persönliches Kompetenzprofil (Ausschnitt) Selbsteinschätzung Kompetenzen Kompetenzprofil = Grad des Könnens Das kann ich... Kreuzen Sie bitte an, was zutrifft! sehr gut (1) (2) Für das eigene Leben Ziele entwickeln Gesetze Ziele auch verwirklichen Mit der eigenen Zeit verantwortlich umgehen Übernommene Aufgaben zuverlässig erledigen und zu Ende führen Sich an gemeinsame Vereinbarungen halten In schwierigen Situationen und unter Zeitdruck handeln (4) neu erwoben weiter entwickelt nicht beeinflußt X X X X X Für die eigene und körperliche Gesundheit sorgen Die Folgen des eigenen Handelns einschätzen (3) nicht gut (5) Diese Kompetenzen wurden in der Familientätigkeit... X X X X X X X X X X X Fremdeinschätzung (empfohlen) 22 23
© Copyright 2024 ExpyDoc