29. November 2015 12 LOKALES KRASS & KURIOS Falsche Beamte schnüffeln am Geld Frankfurt – Aus dem Auto heraus sind am Mittwochabend zwei Männer von angeblichen Polizisten in der Europa-Allee angesprochen worden, die in englischer Sprache angaben, nach Drogenhändlern Ausschau zu halten und zu diesem Zweck die Geldbeutel kontrollieren zu müssen. Am Ende der „Kontrolle“ fehlten den Opfern jeweils 200 Euro Bargeld. Zunächst reichte ein 41 Jahre alter Mann seinen Geldbeutel in das Auto. Der Fahrer roch ausgiebig sowohl daran als auch an Ausweis und Bargeld. Anschließend gab er ihn wieder zurück und fuhr davon. Der 41-jährige bemerkte den Diebstahl und konnte beobachten, wie das Fahrzeug einige hundert Meter weiter anhielt und auch dort ein Mann angesprochen wurde. Er konnte das Auto jedoch nicht mehr rechtzeitig erreichen. Der 59 Jahre alte Tourist wurde mit der gleichen Masche ebenfalls um 200 Euro erleichtert. red Neuer Trick unter Betrügern Frankfurt – Ein 45-jähriger Fußgänger ist am Montagabend auf der Zeil beinahe Opfer eines Trickbetrügers geworden. Ein Unbekannter kam dem Frankfurter entgegen, umarmte ihn kameradschaftlich und begann noch einen kleinen Smalltalk. Plötzlich riss er dem Opfer die goldene Kette im Wert von etwa 500 Euro vom Hals. Dem Geschädigten gelang es jedoch, den Täter am rechten Handgelenk zu packen und ihm die Kette wieder abzunehmen. Der Unbekannte flüchtete daraufhin ohne Beute in Richtung Kurt-Schumacher-Straße. Der Täter wird beschrieben als etwa 20 Jahre alt und 1,80 Meter groß, mit schlanker Figur, kurzem schwarzem Haar und einer kleinen Nase. Bekleidet war er mit Jeans und Sportschuhen. red Rhein-Main EXTRA TIPP Eine Plombe fürs Plüschtier In der Teddyzahnklinik der Frankfurter Goethe-Uni verarzten Kinder ihr Spielzeug Von Franziska Jäger Das liebste Kuscheltier muss einiges aushalten – in der Frankfurter Uniklinik auch eine Kariesbehandlung mit dem Bohrer. Teddy, Stoffhase und Co. sollen den Kindern helfen, ihre Angst vor dem Zahnarzt zu verlieren. Frankfurt – Valentin hat Zahnschmerzen. Schuld sind die vielen Pommes, die er so gerne isst. Die Kariesbehandlung mit dem Bohrer lässt er ohne großes Brummen über sich ergehen. Denn Valentin ist ein Teddybär. Und in seiner Patientenrolle hat er vor allem einen Auftrag: Der sechsjährigen Paula die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen. Wie Paula sind am Montag 440 Frankfurter Kindergartenkinder mit ihren Plüschtieren in das Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (Carolinum) der GoetheUniversität gekommen. „Für viele ist es die erste Berührung mit dem Zahnarzt“, sagt Oberärztin Steffani Janko. Sie betreut das 2011 als Teddyzahnklinik gestartete Projekt. Gestemmt wird es jährlich mithilfe von Zahnmedizinstudenten im fünften Semester. Gemeinsam mit den Kindern untersuchen sie die mitgebrachten Stofftiere. Nachdem die Symptome auf dem Anamnesebogen festgehalten wurden, geht es für die Bärchen, Hasen oder Dinos ins Röntgengerät – einen mit Alufolie umwickelten Pappkarton. Die Bilder der Tierge- Der fünfjährige Luis und Studentin Laurentia Schuster behandeln die Nagezähne von Maus Addi mit dem Bohrer. Foto: fj bisse, die die Studenten parat haben, zeigen den Ursprung der Beschwerden. Und bei Kariesbefall heißt es: Zurück auf den Behandlungsstuhl! „Dass die Kinder hier als Teddyeltern und nicht als Patienten auftreten, ist sehr wichtig“, sagt Dr. Janko, „durch den Rollentausch ver- setzen sie sich besser in die Situation hinein und erkennen, dass Angst vor dem Zahnarzt unnötig ist.“ Im Simulationslabor des Instituts können die Kinder mit echten Geräten arbeiten – natürlich ohne die spitzen Aufsätze. Der fünfjährige Luis bearbeitet mit einem Bohrer die Nagezähne seiner Maus Addi. Anschließend reicht ihm Studentin Laurentia Schuster die Füllmasse für die Löcher, die Luis in die Plüschschnauze drückt. „Die Kinder hier zeigen unheimlich viel Fantasie. Sie können sich genau ausdenken, woran ihr Kuscheltier leidet“, sagt Schuster. Echte Patienten dürfen sie und ihre Kommilitonen ab dem siebten Semester behandeln, Kinder erst ein Jahr später. Umso spannender ist es für die 21-Jährige, den Zugang zu den Vorschulkindern zu finden und zu beobachten, wie sie reagieren: „Am Anfang sind sie etwas verschreckt. Aber dann haben alle Spaß daran.“ Dass die Teddyklinik den Kindern tatsächlich die Furcht vor der Zahnbehandlung nehmen kann, haben die Mediziner durch Fragebögen herausgefunden. Immer mehr Kindergärten interessieren sich für das Angebot. „Wer seinem Kind helfen möchte, muss für eine positive Verknüpfung mit dem Besuch beim Zahnarzt sorgen“, sagt Dr. Janko. Auf keinen Fall sollte der Nachwuchs mitbekommen, wie es die Eltern selbst vor dem nächsten Termin graust. „Die Kinder kopieren diese negativen Emotionen“, sagt die Oberärztin. Von Angst oder Panik ist in der Teddyzahnklinik nichts zu spüren. In einer Ecke des Übungsraums stehen die Kinder Schlange für eine Fahrt auf dem verstellbaren Behandlungsstuhl. Ein paar Meter weiter sonnt sich ein orangefarbener Tyran nosaurus im grellen Licht der Untersuchungslampe: „Er hat Löcher in allen Zähnen“, erklärt der kleine Besitzer dem zuständigen Studenten. Bei 60 scharfen Beißerchen eine Menge Arbeit für den eifrigen Nachwuchs-Zahnmediziner. Stadt geht gegen Bettler vor Lebendiger Mehr Polizei auf den Straßen soll Passanten schützen Adventskalender Frankfurt – Die Stadt Frankfurt geht verstärkt gegen Bettler und Taschendiebe vor. Mehr Polizei auf den Straßen, auch in Zivil, soll die Passanten besser schützen, wie Ordnungsdezernent Markus Frank sagte. „Zahlreiche Bürgerbeschwerden haben uns wegen aggressiver Bettler erreicht“, sagte Frank. In der Vorweihnachtszeit sprächen vermehrt verkleidete Künstler oder Versehrte die Menschen in der Innenstadt nach Geld an. In Frankfurt auf der Zeil etwa sind Frankfurt – Bereits zum sechsten Mal organisieren die Kiezläufer und das Caritas-Quartiersmanagement im Gallus einen „lebendigen Adventskalender“. An verschiedenen Orten im Stadtteil werden Fenster und Türen geschmückt, die sich im Advent vom 1. bis zum 24. Dezember an einem bestimmten Datum „öffnen“ und zur Begegnung einladen. Ein Flyer mit allen Terminen und Adressen ist im Quartiersbüro in der Frankenallee 166 – 168 erhältlich. Dort geht es am 1. Dezember los: Tra- Menschen im Micky-MausKostüm unterwegs. Frank warnte davor, das Portemonnaie zu öffnen. Viele Bettler seien in Clans organisiert und müssten einen Großteil des Geldes an Hin- Sie gehören zum Frankfurter Stadtbild. Vor termänner ab- allem auf der Zeil versammeln sich die Bettliefern. dpa ler. Foto: dpa ditionell geben die Kiezläufer den Startschuss für die Aktion. In diesem Jahr locken sie die Gäste mit Kürbissuppe an. Der lebendige Adventskalender soll in der Vorweihnachtszeit Menschen zusammenzubringen, die sich noch nicht kennen. Die geschmückten Kalender-Fenster werden zu Treffpunkten, wo man ins Gespräch kommen kann. So entstehen neue Kontakte, der Nachbarschaftsgedanke wird gefördert, und der Stadtteil wird noch mehr zur Heimat für alle. red
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