Ausgabe 11 | 2015 ISSN 1865-3790 H 4413 1,– Euro LSB-Magazin LandesSportBund Niedersachsen Die duale Karriere von David Walter S. 6 Sportjugend: Neuer Vorstand und neue Jugendordnung S. 4 LSB & NTB: Bildung bewegt – Bewegung bildet! S. 11 Akademie-Gespräch: Trendsport und Jugend S. 13 Akademie-Forum: Demokratische Kulturen im Sportverein S. 14 Sportorganisation Kompetent in Führung: Jahresübersicht 2016 online erkennen. entdecken. erleben: Dazu lädt die Seminarreihe „Kompetent in Führung“ der Akademie des Sports auch 2016 wieder ein. Das Angebot umfasst zwei Basismodule und neun Seminare. Die Akademie empfiehlt den Einstieg mit einem Basismodul „Wer bin ich? Wer sind die anderen?“ Danach können die Einzelmodule beliebig nach persönlichem Interesse ausgewählt werden. Mit Persönlichkeit überzeugen Kompetent in Führung lädt im Ehrenamt oder Beruf Engagierte ein, sich mit den eigenen Erwartungen, Potentialen und Handlungsmustern auseinander zu setzen und neue Handlungsweisen auszuprobieren. Kompetent in Führung bietet einen Raum für Reflexion, gibt Impulse und unterstützt individuelle Lernprozesse. Das Programm steht als pdf-Datei zum Download bereit ist aber auch als Broschüre per Postzusendung erhältlich. Kontakt: Dagmar Krause E-Mail: [email protected] Weblink: www.akademie.lsb-niedersachsen.de/ kompetentinfuehrung.html Online-Ideenwettbewerb läuft bis 15. 12. Die Jury: Boris Pistorius (Nds. Minister für Inneres und Sport) Doris Schröder-Köpf (Nds. Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe) LSB: Noch bis zum 15. Dezember können Interessierte am Ideenwettbewerb „Sport integriert Niedersachsen“ des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen teilnehmen. Sportvereine engagieren sich seit langem für das Miteinander von Menschen unabhängig von ihren sozialen oder kulturellen Hintergründen. Ganz spontan und vielfältig haben in diesem Jahr etwa viele Sportvereine Angebote für und mit Flüchtlingen 2 LSB- Magazin 11 | 2015 Kai Weber (Geschäftsführer Flüchtlingsrat Niedersachsen) Petra Sobel (SV Nordenham, Stützpunktverein „Integration durch Sport“) und Asylsuchenden begonnen. Der LSB will diese Aktivitäten mit dem Ideenwettbewerb, der mit insgesamt 12.000 Euro dotiert ist, würdigen. Wie funktioniert’s? Bis zum 15. Dezember können Projekte, Ideen und Erfahrungen auf der Best-Practise-Plattform www.sport-integriertniedersachsen.de eingetragen und mit einem „Klick“ für die Teilnahme am Wett- Norbert Engelhardt (stellv. Vorstandsvorsitzender LSB Niedersachsen) bewerb freigeschaltet werden. Dort findet sich auch die Ausschreibung mit allen wichtigen Informationen. Die Jury wählt unter den Teilnehmern die Gewinner aus, die am 1. Februar bekannt gegeben werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Roy Gündel, E-Mail: [email protected]. Weblink: www.sport-integriert-niedersachsen.de Editorial Inhalt Superfaktor Bewegung Liebe Leserin und lieber Leser, die Erkenntnis ist nicht neu, gleichwohl aber immer wieder erwähnenswert: mit Sport trainieren wir nicht nur unseren Körper sondern auch unseren Geist! Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen SporthochReinhard Rawe schule Köln hat hierzu beachtenswerte Fakten veröffentlicht. Unser Gehirn hat mit 16-25 Jahren die höchste Auffassungsgabe und Leistungsfähigkeit. Die geistige und die körperliche Leistungsfähigkeit nehmen danach langsam ab, wenn wir nichts dagegen tun. Regelmäßiges mentales Training und ständig neue Reize für das Gehirn sind der Grundstein für geistige Fitness. Als vielfach unterschätzten Superfaktor nennt Prof. Froböse die Bewegung. Dass schon die alten Griechen die Einheit von Körper und Geist kannten, haben wir vielfach gelesen und gehört. Dass der Mensch entwicklungsgeschichtlich ein Jäger und Sammler war, ist uns auch nicht neu. Im menschlichen Gehirn ist der Zusammenhang zwischen Nahrung, körperlicher Bewegung und dem Lernen seit Urzeiten verknüpft. Unser Gehirn hat auch in Ruhe einen sehr hohen Sauerstoffbedarf. Sportliche Bewegung regt nicht nur Herz und Kreislauf an, sondern führt auch zu einer besseren Durchblutung im Gehirn. Wir nehmen mehr Sauerstoff auf, wenn wir uns sportlich betätigen und steigern dadurch die Arbeitsleistung des Gehirns. Der Wissenschaftler hat herausgefunden, dass bereits eine sportliche Aktivität von 20 Minuten die Durchblutung im Gehirn um bis zu 20 % steigert. Bei stärkerer sportlicher Beanspruchung sind auch 30 % möglich. Sportliche Betätigung steigert nachweislich die geistige Gesundheit, die körperliche natürlich auch! Und das Sport sich darüber hinaus auch noch positiv auf unsere Stimmung auswirkt, sollte für uns alle Veranlassung und Herausforderung zugleich sein, in der dunklen Jahreszeit unsere sportlichen Aktivitäten nicht zu reduzieren, sondern eher zu steigern. Die Sportvereine in unserem Land bieten hierfür umfangreiche Gelegenheiten, nutzen Sie sie! Ihr Reinhard Rawe, Vorstandsvorsitzender Sagen Sie uns Ihre Meinung! E-Mail: [email protected] In dieser diesemAusgabe Magazin Schwerpunkt 6 Die duale Karriere von David Walter Sportpolitik 4 5 Außerordentliche Vollversammlung der Sportjugend Niedersachsen Delegationen der japanischen Sportjugend zu Gast 14 Akademie-Forum: Demokratische Kulturen in Sportvereinen 15 Sparkassen fördern Nachwuchsleistungssport 16 Bildungsprogramm 2016 18 LSB-Sportwartetagung 22 Workshop Sport im Justizvollzug Sport & Gesellschaft Sportorganisation 11 13 3 Editorial 19 Menschen im Sport 20 Kurzmeldungen Titelbild: Tischtennis-Talent David Walter Foto: Volker Minkus 22 DOSB: Konferenz der Landessportbünde Erste gemeinsame Bildungskonferenz von LSB und NTB Akademie-Gespräch: Trendsportarten mit und ohne Haltbarkeitsdatum? Impressum Rubriken ISSN 1865-3790 LSB-Magazin LandesSportBund Niedersachsen Herausgeber und Verleger: LandesSportBund Niedersachsen, Ferdinand-WilhelmFricke-Weg 10, 30169 Hannover, Tel.: 0511 1268-0 Redaktion: Katharina Kümpel (verantwortlich), Tel: -221 und Recht, Steuern & Finanzen 23 Selbständiger Trainer oder Arbeitnehmer? Der Druck erfolgt aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen Tobias Fricke, Tel: -222 Layout & Anzeigen: Alexander Stünkel, Tel: -223, E-Mail: [email protected] Adressverwaltung: Guido Samel, Tel: -137, E-Mail: [email protected] Erscheinen: 12 x pro Jahr jeweils am 5. eines Monats Auflage: 15 800 Redaktions- und Anzeigenschluss 5. des Vormonats Abonnement: 12 Euro pro Jahr inkl. Zustellgeb. Druck: SEDAI DRUCK GmbH & Co. KG, Böcklerstraße 13, 31789 Hameln Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird in den Texten des LSB-Magazins in der Regel nur die männliche Form verwendet. Die weibliche Form ist selbstverständlich immer mit eingeschlossen. 11 | 2015 LSB- Magazin 3 Sportpolitik Mitglieder des neuen sj-Vorstandes v. l.: Ulrike Marszk, Reiner Sonntag (stellvertretende Vorsitzende), Norbert Engelhardt (stellvertretender Vorstandsvorsitzender des LandesSportBundes Niedersachsen und für die sj zuständiges Vorstandsmitglied), Thomas Dyszack (Vorsitzender), Sarah Meyer, Tim Julian Wilhelmi und Hilde Büter (stellvertretende Vorsitzende). Fotos (9): LSB Außerordentliche Vollversammlung Die Delegierten aus 34 Sportjugenden und 24 Landesfachverbänden haben einen neuen Vorstand gewählt und Änderungen der Jugendordnung beschlossen. sj: Die Sportjugend (sj) Niedersachsen musste ihre Jugendordnung als Folge der Satzungsänderungen, die beim 39. Landessporttag des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen Ende 2014 beschlossen wurden, überarbeiten. Der Vorstand hatte seine Beschlussempfehlung im Vorfeld bei einer Tagung mit Vertretern der Sportjugenden der Sportbünde und der Jugendorganisationen der Landesfachverbände diskutiert und Änderungswünsche aufgenommen. Auf der Vollversammlung wurden zentrale Themen – die Verjüngung des Vorstandes mit einer teilweisen Altersbegrenzung und die Mitwirkungsmöglichkeiten von J-TEAMs – noch einmal intensiv und kontrovers diskutiert. Die Delegierten, die 179 Stimmen von 312 möglichen Stimmen vergaben, bestätigten danach mit insgesamt zwei Änderungen die Beschlussvorlage des Vorstandes. Neuerungen Wichtige jugendpolitische Neuerungen betreffen die Zusammensetzung des Sportjugend-Vorstandes und die Regelungen zu den J-TEAMs. • Analog zum LSB entfällt der Hauptausschuss. Er wird ersetzt durch eine Vollversammlung ohne Wahlen. 4 LSB- Magazin 11 | 2015 • Der Sportjugend-Vorstand besteht aus der bzw. dem Vorsitzenden, fünf stellvertretenden Vorsitzenden, von denen mindestens drei zum Zeitpunkt der Wahl unter 27 Jahre sein sollen, und dem für die Sportjugend zuständigen LSB-Vorstandsmitglied. • Ein J-TEAM ist ein Zusammenschluss von mindestens vier jungen Menschen unter 27 Jahren. Sie engagieren sich, ohne gewählt oder berufen zu sein, auf freiwilliger Basis für einen Sportverein, eine Sportjugend oder Jugendorganisation, realisieren Projekte und setzen sportpolitische Akzente. Aktuell gibt es 43 J-TEAMs, von denen acht bis zum 30. Juni 2015 registriert waren. • Registrierte J-TEAMs der Sportjugenden der Sportbünde und der Jugendorganisationen der Landesfachverbände ha- ben auf der Vollversammlung Vorschlags- und Stimmrecht. • Die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Sportjugend-Vorstandes sind nun in der Jugendordnung ausdrücklich benannt. Tagungsleitung Gewählt für die Tagungsleitung waren (v. l.): Hannes Lotte, Niklas Martin und Bianca Grewe. Sportpolitik Ehrung für Karl-Heinz Steinmann V. l.: Thomas Dyszack und Karl-Heinz Steinmann. Karl-Heinz Steinmann hat die goldene Ehrennadel der Sportjugend Niedersachsen erhalten. Steinmann war mehr als 35 Jahre bis Ende 2014 Referent und Geschäftsführer der Sportjugend Niedersachsen. In dieser Zeit, so sj-Vorsitzender Thomas Dyszack, sei er neben seiner beruflichen Tätigkeit umfangreich ehrenamtlich für die Sportjugend Niedersachsen tätig gewesen. Steinmann ist seit Ende 2014 Leiter der Akademie des Sports des LandesSportBundes Niedersachsen. Die Sportjugend Niedersachsen verleiht die Goldene Ehrennadel als Sonderauszeichnung für besondere Verdienste im Kinder- und Jugendsport. Bisher wurde sie an Michael Wessel und Hedi und Ludolf Wirries verliehen. Wahlkommission Nach der geänderten Jugendordnung sind Wahlen von mehr als einer Person grundsätzlich schriftlich vorzunehmen. Die Wahlkommission hatte alle Hände voll zu tun. Poetry Slam Treffen der Vorsitzenden V. l.: Die ehemaligen sj-Vorsitzenden Klaus Witte, Otto-Heinz Schunk, Gerhard Bücker und der aktuelle sjVorsitzende Thomas Dysack mit dem stellvertretretenden Vorstandsvorsitzenden des LandesSportBundes Niedersachsen, Norbert Engelhardt. Nicht dabei war Wolfgang Wellmann. Kurt Blut und Willi Staake sind bereits verstorben. Bei der außerordentlichen Vollversammlung der Sportjugend Niedersachsen haben sich vier von sieben Vorsitzenden getroffen, die die Sportjugend Niedersachsen seit 1949 hatte. Erstmals bei einer Vollversammlung dabei waren zwei Poetry Slam Künstler: Der Germanist und Poetry Slam Stadtmeister 2015 von Hamburg Fabian Navarro brachte die Themen Hoffnung und Kartoffel zusammen und die Kunststudentin Mona Harry aus Hamburg begeisterte mit ihrem Vortag „Liebeserklärung an den Norden“. Weblinks: www.fabiannavarro.de www.youtube.com/watch?v=-ZxSR1EosZo Delegation der japanischen Sportjugend zu Gast sj: Fach- und Führungskräfte unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden der japanischen Sportjugend Seizo Inoue haben den LandesSportBund Niedersachsen besucht. Sie informierten sich über Förderprogramme für junge Engagierte und diskutieren u. a. wie Jugendliche zu ehrenamtlicher Tätigkeit motiviert und für die Sportorganisationen gewonnen werden können, welche Weiterbildungsangebote für sie geeignet sind und wie zeit- und jugendgemäße Angebote aussehen. Mehr Informationen gibt Torsten Wirries, E-Mail: [email protected] V. l.: Keiko Takada, Kenki Kimura, Toshizu Sakagami, Masato Tanaka, Torsten Wirries, Norbert Engelhardt (stellvertretender Vorstandsvorsitzender LSB), Seizo Inoue (Delegationsleiter), Masayoshi Sato, Kimio Sugiyama und Kou Ishizuka. Foto: LSB 11 | 2015 LSB- Magazin 5 Schwerpunkt Tischtennis-Talent David Walter freut sich über erstklassige Bedingungen an der Eliteschule des Sports in Hemmingen, muss dort aber auch Disziplin und Fleiß unter Beweis stellen. Fotos (9): Volker Minkus Der Spagat zwischen Schule und Sport Mit den Eliteschulen des Sports gibt es vorbildliche Angebote für angehende Leistungssportler. Das LSB-Magazin hat Tischtennis-Talent David Walter bei seinem Spagat zwischen Lernen und Training beobachtet. LSB: Sein Frühtraining bringt ihn ganz schön ins Schwitzen. Jeden Dienstag und Donnerstag steht David Walter in der 1. und 2. Schulstunde an der Tischtennisplatte. Vorhand cross statt Prozentrechnung oder Vokabeltest – was sich verlockend anhört, verlangt in Wirklichkeit ein hohes Maß an Belastbarkeit und Disziplin. Der 15-Jährige ist Sporttutand an der CarlFriedrich-Gauß-Schule Hemmingen (Region Hannover). Und weil diese Kooperative Gesamtschule auch Eliteschule des Sports ist, gelingt David Walter der Spagat zwischen klassischer Schullaufbahn und Spitzensport. „Manchmal fällt es schwer, vom anstrengenden Training in der Sporthalle gleich weiter zum Schulunterricht zu fahren. Aber wenn man sich zusammenreißt, geht es“, sagt der Zehntklässler. Er freut sich, dass ihm seine Schule den nötigen Freiraum für das hohe Trainingspensum und Freistellungen für wichtige Turniere gewährt. Seine Klasse sieht auf den ersten Blick ganz 6 LSB- Magazin 11 | 2015 Klassischer Schulunterricht für herausragende Sportler: Lehrer Sven Achilles zählt zu den engen Vertrauten von David Walter und so manch anderem Talent in seiner Klasse. normal aus. Tatsächlich drückt an der Seite von David noch so manch anderes Sportass die Schulbank. Herausragende Talente profitieren an der Carl-Friedrich-Gauß-Schule Hemmingen von einem exzellenten Zusammenspiel zwischen Schule, Sportfachverbänden und LandesSportBund (LSB) Niedersachsen. „Im Grunde sind wir hier eine Schule in der Schule“, erklärt Joachim Hofmann. Der Sporttutor betreut gemeinsam mit Fachbereichsleiter Heinz Pohl ein Vorzeigemodell. Im Idealfall sieht das so aus: David Walter lebt im LOTTO-Sportinternat in Hannover, nimmt nebenan in der Akademie des Sports am Stützpunkttraining des Tischtennis-Verbandes Nds. teil und besucht ganz in der Nähe die Eliteschule des Sports. In diesem Zusammenspiel entstehen nahezu beste Bedingungen unter anderem für Schwimmer, Turner, Wasserballer und eben auch Tischtennisspieler. In dem kleinen Büro, das sich die Sportleh- Schwerpunkt Individuelle Einheiten ersetzen für Sporttutanden den normalen Sportunterricht. David Walter übt unter der Obhut von Tutor Joachim Hofmann Duathlon. rer Hofmann und Pohl in der Hemminger Schule teilen, laufen viele Fäden zusammen. Von hier aus wird geplant, koordiniert und irgendwie auch mitgejubelt – wenn zum Beispiel einem ehemaligen Schüler wie Fußball-Weltmeister Per Mertesacker eine große Karriere gelingt. Das Sportbüro der Carl-Friedrich-Gauß-Schule steht in engem Kontakt mit dem LOTTO-Sportinternat sowie mit Vereinen und Verbänden. Manchmal sind auch vermeintliche Kleinigkeiten wichtig, um Großes bewirken können. In Hemmingen helfen etwa Mitschüler als Mentoren dabei, dass ihre sportlich herausragenden Mitschüler möglichst wenig in der Schule verpassen. Bei mehrtägiger Abwesenheit wegen internationaler Wettkämpfe steht den Sporttutanden eine Lernplattform im Internet zur Verfügung, um ortsunabhängig fleißig zu sein. Statt des klassischen Sportunterrichts, der Spitzensportler unterfordern würde, absolvieren die Sporttutanden so genannte Einheiten in vorgegeben Sportarten und erhalten dafür eine Note. Um all diese Angebote kümmern sich mit Hofmann und Pohl zwei erfahrene Ansprechpartner, die deutlich mehr koordinieren als unterrichten. „Wir wissen, wovon wir reden. Und das merken die Schüler auch“, versichert Sporttutor Hofmann, der einst für den PSV Hannover in der 1. Handball-Bundesliga gespielt hat. Sportler und Nichtsportler bilden an den meisten Eliteschulen des Sports so genannte Mischklassen. Das begrenzt zwar die Aufnahmekapazitäten für Talente, sensibilisiert aber auch für ein ganz wichtiges Thema. „Wir können Euch nur Hilfe anbieten. An Eurer sportlichen wie auch schulischen Karriere müsste Ihr schon selber arbeiten“ – so steht es im Leitfaden für Sporttutanden der Hemminger Eliteschule. Das Träumen von einer vielversprechenden Karriere im Sport ist natürlich erlaubt. Aber alle Talente werden regelmäßig von Lehrern und Mitschülern daran erinnert, dass es naiv wäre, einzig und allein auf Erfolge im Sport zu bauen. Die Chance, aus erstklassigen Möglichkeiten viel zu machen, besteht in jedem Fall. Vor seinem Wechsel auf das Sportinternat in Hannover hat David Walter in seinem Heimatort Celle eine klassische Realschule besucht. „Da war es oft nicht möglich, dass ich für Wettkämpfe freigestellt werde“, sagt der Ausnahmekönner im Blick zurück. Umso mehr weiß er es zu schätzen, was an einer Eliteschule des Sports möglich gemacht wird. David freut sich, dass er im Herrenteam des VfL Westercelle bereits in der Regionalliga auf Punktejagd geht. Wenn er freitags einen Besuch im Elternhaus mit dem Vereinstraining und einem Punktspiel kombiniert, liegt eine intensive Schulwoche mit ganz normalem Unterricht, aber eben auch mit sehr gezieltem Früh- sowie Stützpunkttraining hinter ihm. Die Ziele sind realistisch gesteckt. „Ich möchte eines Tages in die 1. oder 2. Bundesliga“, sagt David Walter. Sein Talent als Tischtennisspieler ist unbestritten. Reicht es eines Tages sogar für eine Teilnahme an Olympischen Spielen? Es spricht für David Walter und sein Umfeld, dass er die Dinge ganz behutsam angeht. Aufnahme in den C-Kader, erweiterter Realschulabschluss plus Wechsel in die 10. Klasse des Gymnasiums: Das sind seine Ziele für die nächsten Monate. Er fühlt sich an der Eliteschule des Sports im Kreis gleichgesinnter Schüler äußerst wohl. „Erst ist mir der Wechsel sehr schwer gefallen. Ich bin hier an der Schule aber sehr schnell angekommen“, sagt David Walter. Er klingt sehr zufrieden mit dem Miteinander aus Schule und Tischtennis, das ihm die Eliteschule des Sports ermöglicht. Sein Frühtraining und Stützpunkttraining absolviert David Walter parallel zum Schulunterricht und wird dabei unter anderem von Landestrainer Nebojsa Stevanov (Foto rechts) unterstützt. Fortsetzung auf Seite 8 ➝ 11 | 2015 LSB- Magazin 7 Schwerpunkt Spitzensportstandort Niedersachsen: Sport, Schulen und Schulverwaltung tagen gemeinsam LSB: Bei einer KickOff-Veranstaltung haben Vertreter aus Partnerschulen des Leistungssports, Landesfachverbänden und der Schulverwaltung ihre Anforderungen formuliert, damit künftig im engeren Zusammenwirken Talentsichtung, Talentförderung und Spitzensportförderung – bei gleichzeitiger Unterstützung der zeitlich indifferent beginnenden Nachkarierre – bis zum Berufseinstieg erfolgen können. Eingeladen hatte das Niedersächsische Kultusministerium und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen, die in einer Steuerungsgruppe die gemeinsame Kooperationsvereinbarung „Spitzensportstandort Niedersachsen“ aus dem Jahr 2003 neu konzipieren. Vor dem Hintergrund einer unklaren gesellschaftlichen Wertschätzung des Leistungssports, des demographischen Wandels und der bereits seit vielen Jahren feststellbaren Negativbilanz bundesdeutscher Olympiamannschaften einerseits, sowie der politischen Erwartungshaltung andererseits wurde intensiv an diesem niedersächsischen Mosaikstein für eine verbesserte Leistungssportförderung beraten. Geplant ist, dass die Neufassung im Frühjahr 2016 vorliegt. Die ersten Überlegungen waren Grundlage für die Diskussion der rund 50 Teilnehmenden. „Die schulischen Rahmenbedingungen haben sich seit der Einführung der Ganztagsschule erheblich verändert. Und der organisierte Sport setzt mit der Umsetzung des DOSB-Nachwuchsleistungssportkonzeptes 2020 ebenfalls neue Akzente. Quelle: DOSB-Nachwuchsleistungssportkonzept 2020, Modell der Talentidentifikation und -entwicklung (nach Hoffmann, 2013) Abkürzungen: Allgemeines Grundlagentraining (AGA), Grundlagentraining (GLT), Auf bautraining (ABT) und Anschlusstraining (AST), Hochleistungstraining (HLT) zess einbeziehen, um gemeinsam die besten Lösungen finden zu können.“ Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hatte beim 2. Niedersächsischen Sportlehrertag (s. S. 9) angekündigt, die bestehende Vereinbarung zwischen dem Kultusministerium und dem LandesSportBund aus dem Jahre 2003 aktualisieren zu wollen. Zusammen mit dem LSB, dem Behinderten-Sportverband, den Spitzenverbänden, dem Sportinternat, dem Olympiastützpunkt sowie den Partnerschulen des Leistungssportes sollen die Rahmenbedingungen für eine gelingende Vereinbarkeit verbessert werden, so Heiligenstadt. Trennung auf heben Foto: LSB Die Überarbeitung ist daher zwingend“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des LSB, Norbert Engelhardt (r.). Thomas Castens (l.), zuständiger Referent für den Schulsport im Niedersächsischen Kultusministerium, sagte: „Wir wollen alle Akteure von Beginn in den Diskussionspro8 LSB- Magazin 11 | 2015 Fachleute sind sich einig, dass die strikte Trennung zwischen Schule und Sport aufgehoben werden muss, wenn Deutschland mehr Sporttalente finden und fördern will. Aus Sicht des Sports ist dies auch mit Blick auf die Bewerbung Hamburgs für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024 notwendig. Die Grundlagen für eine spätere Leistungssportkarriere werden bereits im Schulalter gelegt. Deshalb steht die Phase der Schulzeit im Zentrum aller Bemühungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen im Nachwuchsleistungssport. Jugendliche Leistungssportler werden zusätzlich zu den Anforderungen, die an Gleichaltrige gestellt werden, mit spezifischen Anforderungen des Trainings- und Wettkampfsystems konfrontiert. Dabei haben sich die schulischen Anforderungen mit der – nunmehr auslaufenden – Verkürzung der Gymnasialzeit um ein Jahr, mit der Einführung des Ganztagsunterrichts und mit zentralen Abiturprüfungen in den zurückliegenden Jahren maßgeblich verändert. Ambitioniertes Nachwuchstraining kann folglich kaum noch nach dem Schulunterricht im Verein erfolgen, sondern muss sinnvoll mit dem Schulbetrieb verbunden bzw. zum Unterricht gemacht werden. Die Kooperation von Leistungssport und Schule ist entscheidend für ein wirksames System der Nachwuchsförderung. Wichtige Voraussetzung ist, dass sich alle Lehrkräfte einschließlich Schulleitung an den beteiligten Schulen mit dem Profil identifizieren und ihr Engagement entsprechend für das gemeinsame Ziel einsetzen. Schwerpunkt Niedersachsen KickOff Für Niedersachsen werden nun Strukturen gesucht oder bestehende bedarfsorientiert angepasst, mit denen junge Sporttalente möglichst flächendeckend und nachhaltig gesichtet und gefördert werden können. Dabei geht es von speziellen Veranstaltungen über spezifische Fortbildungen für Lehrkräfte aber auch eine engere Verzahnung zwischen den Schulen und den Vereinen in ihrem näheren Umfeld. In der KickOff-Veranstaltung am Standort Hannover der Akademie des Sports wurde z. B. intensiv über die Perspektive zur Nutzung des Sportunterrichtes zur Talentsichtung durch qualifizierte Talentscouts wie auch der zukünftige Einsatz sogenannter Lehrer-Trainer diskutiert. Die Verankerung von Leistungssport in Lehre und Ausbildung von Sportlehrern und deren notwendiger Einsatz insbesondere auch in den Grundschulen waren weitere tagungsprägende Thematiken, die entsprechend Eingang in das Konzept finden sollen. Kontakte: Thomas Castens, E-Mail: [email protected] Manfred Kehm, E-Mail: [email protected] 2. Sportlehrertag 2015 Rund 350 Sportlehrerinnen und Sportlehrer sowie Referendare und Sportstudierende kamen zum zweiten Niedersächsischen Sportlehrertag des Deutschen Sportlehrerverbandes – Landesverband Niedersachsen. In der IGS Langenhagen besuchten sie 51 Theorie- und Praxisworkshops für den Unterrichtsalltag. Diskutiert wurden die Themen „Neue Wege zum Turnen“, „Erfahrungen mit Inklusion“ und „Bewertung von Leistung im Sportunterricht“. Praktisch erprobt wurden die Sportarten Orientierungslauf, Klettern, Cross Training, Baseball, Headis, Speedminton, Trampolin, Parcours, Hockey, Tischtennis, Rugby, Fußball, Fit gegen Rückenschmerz bei Schülerinnen und Schülern sowie Kämpfen in der Schule. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt inne. Sie referierte zur Bedeutung des Schulsports für Schüle- Foto: Daniel Möllenbeck rinnen und Schüler, zu den Themen Sport im Ganztag, Sport und Inklusion, Spitzensportförderung sowie Fortbildungen im Schulsport. Dabei unterstrich sie mehrfach die Bedeutung des Deutschen Sportlehrerverbandes und bedankte sich für die geleis- tete Arbeit. Der nächste Sportlehrertag wird 2016 im Rahmen des Erlebnis Turnfestes des Niedersächsischen Turner Bundes im Juni 2016 in Göttingen stattfinden. Weblink: www.dslv-niedersachsen.de „Von dem Fach Schulsport wird viel verlangt und erwartet“ Interview mit Dr. Daniel Möllenbeck, Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes – Landesverband Niedersachsen Welchen Stellenwert hat das Fach Schulsport? Es spielt eine sehr große Rolle. Der Schulsport sorgt für einen wichtigen Ausgleich zum Lernen im Foto: privat Sitzen ist und hat vielfältige Zielperspektiven. Besonders wichtig ist die soziale Handlungsfähigkeit. Regeln einzuhalten, fair zu sein, anderen zu helfen und sie zu unterstützen: Wir verfolgen im Schulsport viele soziale Lernziele. Von dem Fach wird viel verlangt und erwartet. Das Gute ist: Sozialem Fehlverhalten entgegenzuwirken ist im Schulsport oft einfacher als in Unterrichtsfächern wie Mathematik oder Deutsch. Welche Rolle spielt der Bewegungsmangel von Kindern? Wir nehmen im allgemeinen Schulbetrieb Defizite im Bereich der Koordination und Stützkraft wahr. Wer als Kind keinen Liegestütz schafft, tut sich beim Boden- oder Geräteturnen erst recht schwer. Schulsport wird der Gesundheitskomponente gerecht, schafft wichtige Grundlagen und weckt trotz einer starken Verdichtung der Freizeit Interesse für lebenslanges Sporttreiben. Wir Lehrer können die Schüler beraten und für eine Sportart motivieren, die ihnen liegt. Wie schafft der Schulsport Begeisterung? Der Unterricht in Niedersachsen orientiert sich nicht mehr an den reinen Sportarten, sondern an sieben so genannten Lern- und Kompetenzfeldern. Wir gehen deutlicher offener vor. Natürlich spielen klassische Sportarten wie das Boden- und Geräteturnen auch eine Rolle. Aber niemand erwartet von den Schülern eine klassische Kür am Stufenbarren. Wir turnen mit den Kindern Fortsetzung auf Seite 10 ➝ 11 | 2015 LSB- Magazin 9 Schwerpunkt an und mit Geräten und bauen zum Beispiel Bewegungslandschaften, mit deren Hilfe Schüler etwa den Stufenbarren behutsam kennenlernen. Auf diesem Weg nehmen sie Lerninhalte auch gerne an. Überwiegt der Leistungsgedanke im Schulsport? In der Oberstufe steht der Leistungsbereich im Fokus, in den unteren Klassen eher der pädagogische Aspekt. Insgesamt gilt: Sich zu messen und steigern zu können, ist ein wichtiger Bestandteil des Schulsports. Das stärkt das Selbstvertrauen. Bei Sportfesten, Bundesjugendspielen und Jugend trainiert für Olympia werden wertvolle Erfahrungen für das Leben gesammelt. Und am Ende wird Schulsport eben auch benotet und ist versetzungsrelevant. Deshalb darf von den Schülern auch eine gewisse Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft erwartet werden. Wo sehen Sie Bedarf, um das Schulsport-Angebot zu optimieren? Grundsätzlich soll es an Niedersachsens Schulen drei Sportstunden pro Woche geben. Die dritte Stunde wird in der Praxis kaum erteilt. Im besten Fall kommen einige Schüler durch den AG-Bereich in den Genuss von mehr Bewegung. Wir fordern, dass die dritte Schulsportstunde konsequenter umgesetzt wird. Außerdem gibt es an Niedersachsens Grundschulen zu wenig ausgebildete Sportlehrer. Unser Verband plädiert Wissenswertes I Sichtungstrainer Aufgabenprofil: Die Funktion des Sichtungstrainers im deutschen Sport soll entscheidend ausgebaut werden. Sportartübergreifend soll die Aufgabe bei den Landessportbünden angesiedelt sein. Sie sollen Grundsätze zur Förderung sportartübergreifender Sichtungstrainer erarbeiten. Auf der Basis eines BewegungsChecks im Grundschulalter werden Kinder je nach Eignungsgrad auf passende Angebote im Sportverein orientiert. Sportartspezifisch sollen die Spitzenverbände und ihre Untergliederungen verantwortlich ein Sichtungswesen einführen, das mit systematischen Talenttests die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verfolgt und eine langfristig ausgerichtete Förderung ermöglicht. An diesen Zuständigkeiten orientieren sich gleichfalls die Beschäftigungsverhältnisse der Sichtungstrainer. Konkrete Anforderungen an Sichtungstrainer sind: • Kenntnisse über die motorische und psycho-soziale Entwicklung des Menschen, • Sportartübergreifendes Verständnis von Talentsichtung und Talententwicklung, • Kenntnisse über die Strukturen des deutschen Spitzensports, • Kenntnisse über regionales bzw. sportartspezifisches Netzwerk von Verbänden, Vereinen, Schulen und deren Mitarbeiter, • Übungsleiter-Lizenz „Kinder und Jugendliche“, • Mind. B-Trainer-Lizenz „Leistungssport“ in einer Sportart. LSB- Magazin 11 | 2015 Zur Person Dr. Daniel Möllenbeck engagiert sich ehrenamtlich als Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes – Landesverband Niedersachsen. Der 35 Jahre alte Oberstudienrat unterrichtet Sport und Englisch an der IGS Langenhagen. Zudem ist Möllenbeck Lehrbeauftragter an der Universität Göttingen und der TU Braunschweig. Wissenswertes II Nachwuchstrainer im Auf bautraining Die Aufgaben eines Nachwuchstrainers richten sich nach den für das Nachwuchstraining geltenden Leitlinien und Orientierungen sowie nach dem Rahmentrainingsplan in der jeweiligen Sportart. So werden hauptberufliche Nachwuchstrainer vornehmlich in Vereinen und Landesfachverbänden beschäftigt. Für diese Trainer können vom Arbeitgeber weitergehende Qualifikationen gefordert werden. Die Dienstaufsicht für die Nachwuchstrainer liegt beim jeweiligen Arbeitgeber, die Fachaufsicht wird auf den jeweiligen Spitzenverband übertragen. Konkrete Anforderungen an einen Nachwuchstrainer lauten: • Fachkompetenz, fundierte sportwissenschaftliche Kenntnisse, • Umsetzung des aktuellen Rahmentrainingskonzeptes des Spitzenverbandes, • Persönliche und sozialkommunikative Kompetenz, • Methodenkompetenz, • Organisationsgeschick, • Kenntnis der grundlegenden Konzepte und Förderungsrichtlinien des Nachwuchsleistungsports, • Erfahrung mit Informations- und Wissensmanagement durch sportartspezifische und -übergreifende Netzwerke und Nutzung von modernen Medien, • Hauptberufliche Trainer mit akademischem Abschluss (vorzugsweise Sportwissenschaft) und sportartspezifischer Lizenz oder TrainerDiplom der Trainerakademie, • Ehrenamtliche/nebenberufliche Trainer mind. B-Trainer-Lizenz „Leistungssport“ in einer Sportart. Quelle: DOSB-Nachwuchsleistungssportkonzept 2020 10 für eine größere Zahl ausgebildeter Sportlehrer an Grundschulen. Denn hier werden für die Kinder wichtige Grundlagen gelegt – vor allem im koordinativen Bereich und beim Schwimmen. Ich denke, dass viele Sportvereine diese Position unterstützen. Sport auf Lehramt In Niedersachsen bieten diese Hochschulen das Studium „Sport auf Lehramt“ mit den Abschlüssen Master of Education an: • Leuphana Universität Lüneburg (auch Bachelor of Arts) • Technische Universität Braunschweig • Georg-August-Universität Göttingen • Leibniz Universität Hannover ( auch Bachelor of Art/Science) • Stiftung Universität Hildesheim • Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Universität Osnabrück ( auch Bachelor of Art) • Universität Vechta (auch Bachelor of Art/Science) Studium Sport- und Bewegungspädagogik Technische Universität Braunschweig Quelle: karriere-im-sportmanagement.de/ Wissenswertes III Lehrkräfte in Niedersachsen Im September 2014 waren 66.930 hauptberufliche Lehrkräfte (darunter 46.800 Frauen) an niedersächsischen Schulen aller Formen für die Sekundarstufen I und II tätig. Das Durchschnittsalter lag bei 45 Jahren. Von diesen hatten 12.096 eine Lehrbefähigung für das Fach Sport. Schwerpunkt/Sportorganisation Wissenswertes IV Eliteschule des Sports Der Deutsche Olympische Sportbund vergibt das Zertifikat „Eliteschule des Sports“. Es sind Verbundsysteme aus einem Internat, Partnerschulen des Leistungssports und dem örtlichen Olympiastützpunkt. Bundesweit gibt es 43 Eliteschulen des Sports mit zirka 108 Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien. Davon liegen 22 in Westdeutschland. Es werden derzeit mehr als 11.500 Talente gefördert. In Niedersachsen befindet sich die Eliteschule des Sports am Olympiastützpunkt Niedersachsen in Hannover mit dem LOTTO Sportinternat sowie den Partnerschulen Carl-Friedrich-Gauß-Schule, Kooperative Gesamtschule Hemmingen und dem Gymnasium Humboldtschule Hannover. Auf Sommersportarten fokussieren 29 Eliteschulen, auf Wintersportarten 7, weitere 7 setzen übergreifende Schwerpunkte. Partnerschulen des Leistungssports Schulen mit dem Siegel „Partnerschule des Leistungssports“ verpflichten sich, die Karriere sportlich hochbegabter Schülerinnen und Schüler mit den schulischen Pflichten noch besser in Einklang zu bringen. Die Auszeichnung „Partnerschule des Leistungssports“ ist an die Einhaltung strenger Regeln und Verpflichtungen geknüpft. Die Anerkennung als Partnerschule des Leistungssports dauert einen olympischen Zyklus. Während dieser vier Jahre legen die Schule und die mit ihr kooperierenden Sportfachverbände jährlich einen Bericht über ihre Ar- beit an der Partnerschule vor. Die Laufzeit verlängert sich für die Dauer des nächsten olympischen Zyklus automatisch, wenn keiner der Partner vor Ablauf der Frist Widerspruch gegen die Anerkennung einlegt. Aktuell gibt es in Niedersachsen zwölf Partnerschulen. Sportfreundliche Schule Zertifizierung für besonderes Engagement in der Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen durch vielfältige Sport- und Fitnessangebote. Die Auszeichnung nehmen das Niedersächsische Kultusministerium (Landesschulbehörden) und der LandesSportBund Niedersachsen vor. Im Oktober gab es in Niedersachsen fast 560 zertifizierte sportfreundliche Schulen. V. l.: Karin Bertram und Gabriele Wach. Bild links: Jörg Zastrow und Petra Behrmann animierten die Teilnehmenden zu Fadenspielen und führten sinnbildlich den „Roten Faden“ durch die Veranstaltung. Fotos (5): LSB Bildung bewegt – Bewegung bildet! Warum eine bewegte Bildungsdiskussion? Was macht die pädagogische Qualität von gutem Training aus? Prof. Dr. Dörte Detert (NTB-Vizepräsidentin und Dekanin an der Hochschule Hannover) und der Sportpädagoge Prof. Dr. Alfred Richartz (Universität Hamburg) lieferten den Input für die erste gemeinsame Bildungskonferenz von LSB und NTB, bei der die konkrete Umsetzung des Bildungsverständnisses beider Sportorganisationen in Ausbildung, Übungsbetrieb, Leistungssport-Training oder die Gremienarbeit diskutiert wurde. Bildungsverständnis LSB: Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und seine Sportjugend arbeiten seit 1997 auf der Grundlage ihres Bildungsverständnisses „Lebenslanges Lernen als Chance und Verpflichtung“. Der Niedersächsische Turner-Bund (NTB) hat sein Bildungsverständnis als Grundlage der Bildungshandlungen im Turnverein und –verband konkretisiert und 2013 veröffentlicht. Bildung ist für den NTB „ eine lebens- lange und lebensbegleitende Entwicklung, die über kognitive, emotionale, kommunikative, motorische und soziale Prozesse zu Selbstbestimmung, Wissen, Können, Mitbestimmung und Solidarität befähigt“. Gabriele Wach, LSB-Vizepräsidentin lud 11 | 2015 LSB- Magazin 11 Sportorganisation die Teilnehmenden ein, ähnlich wie der NTB die eigene Sportart daraufhin zu prüfen, wie sich die allgemeinen Aussagen im Bildungsverständnis des LSB konkret umsetzen lassen. „Wir wissen, dass es nicht immer leicht fällt, allgemeine Überzeugungen und abstraktes Wissen in den Sportalltag zu transportieren. Diese gemeinsame Konferenz ist deshalb ein Angebot zum gemeinsamen Nachdenken und Erproben“, sagte Wach. Bewegte Bildung Dörte Detert versuchte Antworten auf die Frage zu geben, warum Bildung in der Praxis so selten mit Bewegung in Verbindung gebracht wird. Bildung bedeutet für sie ein sozial verankerter Prozess der Entfaltung des Menschen in seinen unterschiedlichen Fähigkeitsbereichen. Bildung benötige daher die Interaktion mit der Außenwelt sei aber zugleich immer ein sehr individueller Prozess. „Der Sinn im eigenen Handeln muss erkannt werden. Selbstreflexion, Planungsprozesse, Befolgung von Strategien, Abstraktion und Zielbewusstsein sind wichtige Faktoren des Prozesses der Bildung“, sagte Dr. Detert. Damit die komplexe Verflechtung von Wahrnehmung, Bewegung, Gefühl, Erfahrung, Einsicht, gestaltende Handlungen und Bildung gelinge, müssten Sinnlichkeit und Verstand gleichermaßen beachtetet werden. „Und hier scheint mir das Dilemma zu liegen, dass die Bewegung in ihrer Bedeutung für die Bildung in unserer Kultur eine immer untergeordnete Bedeutung spielen wird. Wir stellen die Bedeutung der Sinnlichkeit, des beseelten Körpers für die subjektive Aneignung der Welt auf dem Papier heraus, aber in der Wirklichkeit zugunsten der Kultivierung, der Zähmung in der Praxis hinten an.“ Sie warb dafür, Bewegungsangebote „die bilden, so zu gestalten, dass die Anschlussfähigkeit für alle erhöht wird, Menschen ihre Technik finden können und Verschiedenheit wertgeschätzt wird.“ Pädagogische Qualität Für Prof. Dr. Alfred Richartz (Universität Hamburg) macht sich die pädagogische Qualität von gutem Training im Leistungssport an der Wirksamkeit („Vorbereitung auf internationales Leistungsniveau“) und der Vermittlung pädagogischer Werte wie sie z. B. im Ehrenkodex für Trainer festgelegt sind, fest. Er betrachtete zudem, wel12 LSB- Magazin 11 | 2015 V. l.: Karin Bertram, Prof. Dr. Dörte Detert, Prof. Dr. Alfred Richartz und Günter Kaufmann. Jörg Zastrow zeigt Fadenspiele. Anna Klein im Interview mit einer Teilnehmerin. che Merkmale des Trainerverhaltens wirksam dafür sind, dass die Ziele des Trainings (Lern- und Leistungsfortschritte, Motivation usw) erreicht werden. Er definiert dafür drei Kerngruppen der Einflussnahme: 3.Instruktionale Unterstützung Hierunter sind sachorientierte Rückmeldungen zum Athleten, Beratung und gemeinsame Auswahl von Trainingsübungen zu verstehen. 1.Emotionale Unterstützung Hiermit ist z. B. die Berücksichtigung der Athletenperspektive in Form einer aktiven Unterstützung des Athleten bei der Entwicklung einer bewussten (Bewegungs-) Wahrnehmung als zusätzlicher Leistungsindikator gemeint. Also die Beteiligung der Athleten im Training. Es gilt ein positives Klima etwa durch, direkte Zuwendung, gemeinsames Lachen, Aufmerksamkeit durch Blickkontakt, Wertschätzung und Respekt zu schaffen. Workshops 2.Lerngruppen-Organisation Hierzu gehört die Klarstellung von gegenseitigen Erwartungshaltungen und Regeln zu Trainingsbeginn. Dadurch wird Trotz- oder Eskalationsverhalten beim Athleten vermindert und eine aktive Mitarbeit gefördert. Die Teilnehmenden erarbeiteten ihre Vorstellungen in diesen fünf Workshops: • Unser Bildungsverständnis – eine Frage der Haltung, • Bildungsverständnis in Gremien, • Bildungsverständnis in Ausbildungen, • Bildungsverständnis im Leistungssport • Bildungsverständnis in virtuellen Lernwelten. Jörg Zastrow und Petra Behrmann animierten die Teilnehmenden zu Fadenspielen und führten sinnbildlich den „Roten Faden“ durch die Veranstaltung. Mehr Informationen gibt Karin Bertram, E-Mail: [email protected] Sportorganisation Mindestens haltbar bis der nächste Trend kommt Gefördert durch V. l.: Karl-Heinz Steinmann (Akademieleiter), David Firnenburg, Andreas Kuhnt, Britta Schweigel, Ingo Leven, Prof. Dr. Regina Semmler-Ludwig, Martin Schönwandt, Prof. Dr. Ahmet Derecik. Foto: Andre Bertram Akademie: „Freeride, Parkour, Slacklining: Trendsportarten mit oder ohne Haltbarkeitsdatum?“ lautete der Titel des zweiten Akademie-Gespräches in diesem Jahr. Passender Veranstaltungsort für die Diskussion über Trendsport und seinen Einfluss auf die Jugend und den organisierten Sport war der Akademie-Standort Clausthal-Zellerfeld. Prof. Dr. Regina Semmler-Ludwig (Leiterin des Sportinstituts TU Clausthal) ging in ihrem Impulsvortrag darauf ein, wie Trendsport Kindern, Jugendlichen, Studierenden, aber auch Älteren eine Ausübung von Sport in einem Kontext anbieten kann, der den privaten Interessen nahe steht. Beispielsweise haben sich Sportarten wie „Capture the Flag“ und „Jugger“, die auch im Sportprogramm des Zentrums für Hochschulsport der TU Clausthal sind, auf Grund von Computerspielen bzw. eines Films entwickelt. In der Podiumsdiskussion wies Ingo Leven (TNS Infratest) darauf hin, dass Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Schichten in Sportvereinen unterrepräsentiert sind und besser mitgenommen und integriert werden sollten. Für David Firnenburg (Kletterer und 2. Platz bei der Nachwuchssportlerwahl des Jahres 2014 der Sportjugend Niedersachsen) sollten die Vereine und Verbände im Rahmen von Kooperationen mehr auf Schulen zugehen, um Kinder und Jugendliche generell zum Sport zu bringen, egal ob klassischer, eta- blierter oder Trendsport. Britta Schweigel, Bürgermeisterin der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, betonte, dass durch das Angebot von Trendsportarten ein im Harz durchaus bestehendes Imageproblem angegangen werden kann. Einen weiteren Blick auf den Sport allgemein bot Martin Schönwandt, Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend. Nach ihm müssen der Sport und die Bewegung Kindern und Jugendlichen Perspektiven bieten, die sie zur Selbstentfaltung bringen. Prof. Dr. Ahmet Derecik (Sportsoziologe und -pädagoge an der Universität Osnabrück) betonte, dass die gesellschaftliche Entwicklung auch den Sport bedingt. Die Kooperation von Schule und Sportverein sei wichtig, um Kinder und Jugendliche zur Bewegung zu ermutigen. Trendsport könne dabei ein Baustein sein. Die klassischen und etablierten Sportarten dürften dabei aber nicht vergessen werden. Der organisierte Sport muss sich nach Ansicht von Prof. Dr. Derecik die Frage stellen, ob er Trendsportarten in sein Programm aufnehmen will und wer damit erreicht werden kann. Besteht eine Nachfrage nach trendigen Sportarten in der Umgebung eines Vereins, auch im ländlichen Raum, dann kann durchaus ein Testballon gestartet werden. Besteht die Nachfrage aber nicht, dann sollte sich ein Verein eher auf seine etablierten Sparten konzentrieren. Die lebhafte Diskussion moderierte Andreas Kuhnt (NDR1 Niedersachsen). Statements Prof. Dr. Regina Semmler-Ludwig: „Klassische Sportarten wie Turnen oder Leichtathletik sind für Trendsportarten wie Le Parkour oder Freerunning notwendig.“ Britta Schweigel: „Trendsport kann ein Imageträger für die Region Harz sein.“ Martin Schönwandt: „Egal, ob etabliert oder Trend. Wir begrüßen alle Sportarten, die Kinder und Jugendliche in Bewegung versetzen und ihnen neue Perspektiven und Themen aufzeigen.“ Prof. Dr. Ahmet Derecik: „Trendsportarten sind nur ein kleiner Baustein der Bewegungsentwicklung und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen. Klassische Sportarten sind ebenso wichtig und bilden eine Grundlage.“ Ingo Leven: „Im Sportverein erfahren Kinder und Jugendliche Kontakt zur Zivilgesellschaft. Der Sportverein ist ein zentraler Ort der kindlichen und jugendlichen Sozialisation.“ David Firnenburg: „Um Kinder und Jugendliche zum Sport und zur Bewegung zu bringen, müssen Vereine und Verbände für Kooperationen auf Schulen zugehen.“ 11 | 2015 LSB- Magazin 13 Sportorganisation Demokratische Kulturen in Sportvereinen Über die sozialförderlichen Potentiale des Sports und Vereine als Schule der Demokratie diskutierte Madlen Preuß (2. v. l.) mit Doris Schröder-Köpf (Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, M.), Olaf Zajonc (Vorsitzender IcanDo e.V., 2. v. r.) , Horst Josch (Abteilungsleiter Rugby SV Odin und Integrationsbeauftragter für Schulen, r.) und Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender LandesSportBund Niedersachsen, 3. v. r.). Auf dem Foto zudem: Karl-Heinz Steinmann (Leiter Akademie des Sports, l.) und Moderatorin Franciska Wölki-Schumacher (Leibniz-Universität Hannover, Kompetenzgruppe „Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit“, 3. v. l.). Foto: LSB Akademie: Die Ergebnisse einer Pilotstudie zu demokratischen Kulturen in niedersächsischen Sportvereinen waren Thema eines Akademie-Forums Sportpolitik. Grundlage war eine Online-Befragung im Februar/März 2015 an der rund 2.000 Sportvereinsmitglieder teilnahmen. Von diesen waren rund 33 Prozent Frauen und 66 Prozent Männer. Den größten Anteil stellen die Befragten aus der Region Hannover dar, höhere Beteiligungen zeigen auch die Kreise Hildesheim, Emsland, Osnabrück und Schaumburg. Fragestellungen Welche Partizipationsmöglichkeiten nehmen die Mitglieder in ihrem Sportverein wahr? Inwiefern besteht die Bereitschaft, sich für die Schaffung und Gestaltung eines vereinsinternen Gemeinwesens einzusetzen, das sich auf den zentralen demokratischen Prinzipien der Anerkennung und Gleichwertigkeit aller Vereinsmitglieder gründet? Welche Einstellungsmuster bestehen, die einen umfassenden wie gleichwertigen Zusammenhalt fördern? Existiert der vielbeschworene integrierende und demokratisierende Motor der 14 LSB- Magazin 11 | 2015 Vereinskultur oder wirken auch im Mikrokosmos Sportverein desintegrative, abwertende und diskriminierende Einstellungen? Ergebnisse Mehrheitlich geben die Mitglieder an, „nur wenige Probleme der unterschiedlichen Interessengruppen festzustellen. Konfliktreich gestalten sich vor allem die Konstellationen zwischen den Mitgliedern selbst und ihrem jeweiligen Vorstand, zwischen Eltern und Trainer oder älteren und jüngeren Mitgliedern. (….) Die Heterogenität in den Lebensstilen scheint kaum einen Einfluss auf die spezifischen Konfliktlagen im Verein zu nehmen, während Schwierigkeiten im Verhältnis der hauptberuflich und ehrenamtlich Beschäftigten wiederum nur geringfügig durch die Diversität in der Mitgliederstruktur bestimmt sind. (…) Die Wahrnehmung verschiedener Lebensstile und -formen, Werthaltungen oder auch religiöser Weltanschauungen bedeuten keinesfalls immer und zwangsläufig Risiken für die Ausgestaltung des Miteinanders im Verein.“ Die Studie zeigt weiter, dass die Abwertung einzelner Bevölkerungsgruppen bei den be- fragten Vereinsmitgliedern deutlich geringer ist als in der Gesamtbevölkerung. Allerdings steigt die kritische Haltung, wenn die Vereinsmitglieder die Situation außerhalb des Vereins beurteilen sollen. Deutlich wird zudem, dass Funktionsträger und Mitglieder eine unterschiedliche Wahrnehmung von Partizipationsmöglichkeiten und demokratiestärkendem Vereinsengagement haben. Die Studie hat Madlen Preuß vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld im Auftrag des LandesSportBundes Niedersachsen verfasst. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Vorhaben im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördert. Mehr Informationen: Patrick Neumann, E-Mail: [email protected] Pilotstudie zu demokratischen Kulturen in niedersächsischen Sportvereinen, Weblink zum vollständigen Abschlussbericht als PDF-Datei: www.lsb-niedersachsen.de/lsb_sport_mit_courage.html Sportorganisation Sparkassen fördern den Nachwuchsleistungssport LSB: Auch 2015 hat der Sparkassenverband Niedersachsen wieder 50.000 Euro Fördermittel für das LOTTO Sportinternat am Olympiastützpunkt Niedersachsen bereitgestellt. Das LOTTO Sportinternat trägt seit 2002 gemeinsam mit den beiden Partnerschulen, dem Gymnasium Humboldtschule Hannover und Carl-Friedrich-Gauß-Schule Kooperative Gesamtschule Hemmingen das Prädikat „Eliteschule des Sports des Deutschen Olympischen Sportbundes“. Der Sparkassenverband Niedersachsen fördert den Nachwuchsleistungssport in Niedersachsen seit 2006 mit 50.000 Euro pro Jahr. Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen setzt den Betrag im LOTTO Sportinternat am Olympiastützpunkt Niedersachsen in Hannover für die Förderung der Nachwuchstalente ein. Das Engagement ist Teil eines bundesweiten Engagements der Sparkassen-Finanzgruppe als „Olympia Partner Deutschland“ des Deutschen Olympischen Sportbundes. Für den Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Niedersachsen Günter Distelrath gehört die Förderung des Nachwuchsleistungssports zum Selbstverständnis der Sparkassen. V. r.: Günter Distelrath (Verbandsgeschäftsführer des Sparkassenverbandes Nds.), Anna-Lena Freese (Spitzensportlerin Leichtathletik, ehemalige Bewohnerin des LOTTO Sportinternates und seit Anfang September Freiwilligendienstlerin im Olympiastützpunkt Nds.) und Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender LSB). Foto: LSB „Der Aufwand, den junge Menschen wie Anna-Lena Freese betreiben, um in ihrer Sportart erfolgreich zu sein, ist beeindruckend. Für uns als Sparkassen in Niedersachsen ist die Unterstützung und Begleitung dieser jungen Menschen ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Engagements. Deshalb engagieren wir uns seit zehn Jahren über die allgemeine Förderung des LOTTO Sportinternates hinaus mit einer persönlichen Förderung einzelner Nachwuchstalente. “ Der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe bedankte sich bei den Sparkassen und unterstrich bei der Scheckübergabe die große Bedeutung dieses finanziellen Beitrages: „Die Förderung des Nachwuchsleistungssportes für die im Sportinternat vertretenen Sportarten ist sehr komplex – sie reicht von der schulischen, pädagogischen und sportlichen Betreuung bis hin zur persönlichen Unterstützung unserer Talente. Ohne die hervorragende Unterstützung der Sparkassen wäre dies nur sehr eingeschränkt möglich.“ TTVN nimmt Bürgerschaftliches Engagement in den Blick Fotos: TTVN TTVN: 149 Teilnehmer befassten sich beim 4. Vereins- und Trainerkongress des Tischtennis Verbandes Niedersachsen (TTVN) in 53 Workshops mit dem Thema Bürgerschaftliches Engagement sowie sportpraktischen Themen. Stark nachgefragt war das Angebot der Einführung in die kostenfreie Turniersoftware MKTT. Dabei stellten die Referenten René Rammenstein, beim TTVN zuständig für Sport und Kommunikation, und Michael Bitschkat, ehrenamtlicher Turnierverantwortlicher, erstmals auch die Erweiterung der Software zur Ausrichtung einer miniMeisterschaft vor, die in die Onlineplattform click-TT eingebunden ist. Eine Infoveranstaltung für alle mini-Beauftragten und interessierten Vereinsvertreter zu den Neuerungen war ebenfalls Bestandteil des Kongresses. Hilmar Heinrichmeyer (TTVN-Ressortleiter Seniorensport) lud zum Clickball-Turnier ein. Mit einheitlichen Sandpapierschlägern, zwei Gewinnsätzen bis 15 und einem „Double Point“ pro Spiel und Spielenden wurde im „Schweizer System“ der Sieger ermittelt. Gleichzeitig diente das Turnier dazu, das vielseitige Einsatzspektrum der Software MKTT aufzuzeigen. „Der Vereins- und Trainerkongress ist ein attraktives Fortbildungsformat, weil die Teilnehmer ihr Programm selbst auswählen können“, sagte Markus Söhngen, Referent Lehrarbeit TTVN. Weblink: www.ttvn.de 11 | 2015 LSB- Magazin 15 Sportorganisation Über 1000 Angebote für Übungsleiter, Jugendleiter, Führungskräfte, Referenten und für Engagierte in den Sportvereinen. LSB/sj: Ab sofort steht das Bildungsprogramm vom LandesSportBund und seiner Sportjugend sowie der dezentralen Sportregionen für 2016 zur Verfügung. Die Flyer können auf der LSB-Homepage 16 LSB- Magazin 11 | 2015 heruntergeladen werden (Weblink: www.lsbniedersachsen.de/lsb_bildung.html). Sie können auch über die Abteilung Bildung (E-Mail: [email protected]) angefragt werden. Die Flyer stehen zudem im BildungSportal (Weblink: bildungsportal.lsb-niedersachsen.de) bereit. Interessierte können sich dort direkt zu Lehrgängen anmelden. Sportorganisation Tagung für Landesfachverbände LSB: 38 Vertreter aus Landesfachverbänden nahmen an der Arbeitstagung 2015 „Ehrenamt und Zusammenwirken – Erfolgsfaktoren verbandlicher Entwicklung?“ teil. Jennifer Knake (Nds. TurnerBund), Immo Müller und Fabian Flügel (Nds. Tennisverband) sowie Ralf Thomas (Nds. Volleyball-Verband) be- V. l.: Thorsten Schulte, Gabi Bösing, Prof. Dr. Andreas Wilhelm und Foto: LSB richteten über Projekte zu den Henning Pape. Themen ,Stärkung der Engagierten in den spektive eines Sportpsychologen“ und gab Turnkreisen‘, ‚Talentscouts‘ (NTV) sowie wertvolle Handlungsempfehlungen für die ‚Social Media und NVV-Botschafter‘. Führung eines Verbandes. Mehr Informationen gibt Gabi Bösing, Prof. Dr. Andreas Wilhelm von der UniverE-Mail: [email protected] sität Kiel informierte sehr anschaulich zum Thema „Verbandsentwicklung aus der Per- LSB-Sportwartetagung Versicherungsschutz verlängert LSB: Der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen hat 2014 mit der ARAG-Sportversicherung eine Nichtmitgliederversicherung für Asylbewerber und Flüchtlinge abgeschlossen. Diese gilt zunächst weiter bis zum 22. November 2016. Flüchtlinge und Asylbewerber, die sich sportlich betätigen, haben Versicherungsschutz, auch wenn sie keine Vereinsmitglieder sind. Er gilt für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Versicherungsschutz besteht in vollem Umfang der Unfall-, Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung des aktuellen Sportversicherungsvertrages u. a. bei der aktiven Sportausübung im Verein oder der Teilnahme an geselligen Veranstaltungen. Der Versicherungsschutz besteht auch bei der Ausführung von gemeinnützigen Arbeiten und als Helfer bei Veranstaltungen in Sportvereinen und weiteren Organisationen des LSB. Weitere Informationen gibt Sabine Tönnies, E-Mail: [email protected] Frauensporttag Foto: LSB LSB: 25 Sportwarte aus Landesfachverbänden informierten sich beim LandesSportBund über aktuelle Themen im Leistungsund Spitzensport. Themen waren u. a. die Bezuschussung der Trainer 2017 bis 2020, die Neufassung der Kooperationsvereinbarung zwischen LandesSportBund (LSB) Niedersachsen und dem Niedersächsischen Kultusministerium sowie die Strukturpläne und Meldefristen. Der Leiter des Olympiastützpunktes Niedersachsen, Jürgen Bruckert, erläuterte die Neuausrichtung der Leistungssportförderung in Deutschland, die der Deutsche Olympische Sportbund im laufenden Olympiazyklus eingeleitet hat. Der LSB dankte den 50 Landesfachverbänden aus Nicht-Schwerpunktsportarten, die ihre Strukturpläne eingereicht haben. Der LSB hat in diesem Jahr mit zehn von ihnen Beratungs- und Abstimmungsgespräche geführt. Die Struk18 LSB- Magazin 11 | 2015 turpläne, die für den kommenden Olympiazyklus ab 2017 fortgeschrieben werden, dienen nach Auskunft von LSB-Mitarbeiter Wolfgang Heibei der Unterstützung einer systematischen Leistungssportförderung der Landesfachverbände. Der LSB plant, auch von den Landesfachverbänden mit Schwerpunktsportarten Strukturpläne einzuholen – ergänzend zu den Regionalkonzepten, die sie auf Veranlassung des Deutschen Olympischen Sportbundes bereits erstellen. „Bei den Strukturplänen liegt der Fokus noch stärker auf den konkreten Förderstrukturen in Niedesachsen für den Spitzen- und Leistungssport. Das zu ermitteln und kontinuierlich zu beobachten ist eine wichtige Hilfe für die Verbände“, zeigte sich LSB-Teamleiter Spitzen- und Leistungssport Manfred Kehm überzeugt. Mehr Informationen gibt Manfred Kehm, E-Mail: [email protected] V. l.: Edelgard Wunsch (stellv. Vorsitzende Bildung KSB Salzgitter), Monika Winter (Frauensportbeauftragte KSB Salzgitter), Gabriele Wach (Vizepräsidentin LSB Niedersachsen). Foto: KSB Salzgitter KSB Salzgitter: Über 150 Frauen mit und ohne Migrationshintergrund nahmen am 15. FrauenSportTag/5. Interkulturellen FrauenSportTag des Kreissportbundes (KSB) Salzgitter teil. Unter den Gästen war u. a. die Vizepräsidentin des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen, Gabriele Wach. Die stellvertretende Vorsitzende Edelgard Wunsch erinnerte daran, dass in den vergangenen 15 Jahren 150 Referentinnen und 200 Helferinnen insgesamt 341 Workshops für 2.360 Teilnehmerinnen organisiert hätten. Der LSB hatte die Veranstaltung gefördert. Sportorganisation ÜLC-Ausbildung Menschen im Sport Igor Wandtke vom Judo-Team Hannover am Olympiastützpunkt Niedersachsen hat eine Bronzemedaille beim JudoGrand-Slam in Paris gewonnen. Der 24Foto: LSB Jährige trat in der Klasse bis 73 Kilogramm an. André Breitbarth unterlag in der Klasse über 100 kg bereits in seinem Auftaktkampf. Foto: ITTF/Cristian Larrain Jonah Schlie aus dem LOTTO Sportinternat tritt bei der Jugend-Weltmeisterschaft im Tischtennis vom 29. November bis 6. Dezember in Frankreich mit an. Das Jungen-Team des Deutschen Tischtennis Bundes hatte nachträglich einen Startplatz erhalten, nachdem Angola, Südafrika und Mauritius abgesagt hatten. Foto: LSB Henning Pape ist seit 20 Jahren beim LandesSportBund (LSB) Niedersachsen beschäftigt – und seitdem mit dem Aufgabengebiet Vereins- und Organisationsentwicklung befasst. Zum Jubiläum gratulierten der LSB-Vorstandsvorsitzende Reinhard Rawe und sein Stellvertreter, Norbert Engelhardt. Ute Schultze ist seit 15 Jahren beim LandesSportBund Niedersachsen beschäftigt. Sie arFoto: LSB beitet als Küchen- und Reinigungskraft am Standort Clausthal-Zellerfeld der Akademie des Sports. Teamleiter Jürgen Röbbecke gratulierte zum Dienstjubiläum. Foto: LSB V. l.: Referent Christian Ruygh, Dr. Marc Kauf hold (Georgianum Lingen) Marco Mengering (SC Baccum) und Willi Fenslage (KSB Emsland). Foto: KSB Emsland KSB Emsland: Der Kreissportbund (KSB) Emsland hat für rund 50 Leistungskursschüler „Sport“ des Gymnasiums Georgianum sowie Trainer und Betreuer des SC Baccum im Rahmen der Übungsleiter CAusbildung das Seminar „Schutz vor sexualisierter Gewalt“ durchgeführt. „Auch für Schüler ist das Thema von besonderer Bedeutung. Denn viele von ihnen sind im Sportverein nicht nur selber sportlich aktiv, sondern leiten schon eine Jugend- bzw. Trainingsgruppe“, so Marc Kaufhold, Fachobmann Sport vom Gymnasium Georgianum Lingen. Übungsleiter oder Trainer müssen zudem den Ehrenkodex, beziehungsweise die Einhaltung der Verhaltensrichtlinie unterschreiben. Der unterschriebene Ehrenkodex ist auch für den Landkreis Emsland von Bedeutung, wenn es um die Vergabe von Fördermitteln der Kinder- und Jugendhilfe geht. „Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Unversehrtheit“, sagte der Lehrreferent des LandesSportBundes, Christian Ruygh und informierte zu den Themen „Prävention“, „Intervention“ und „Handlungskompetenz“. „Für den Verein ist wichtig, sich für das Wohlergehen der uns anvertrauten Kinder und Jugendliche einzusetzen. Um entsprechende Situationen angemessen einschätzen zu können, sollte man ein solches Seminar besuchen“, sagte Marco Mengering, Jugendleiter des SC Baccum. Cornelia Gerber ist seit 30 Jahren für den LandesSportBund Niedersachsen am Standort Clausthal-Zellerfeld der AkadeMarianne Geiersbach ist seit fünfzig Jahren mie des Sports tätig. Sie ist für ReservieÜbungsleiterin einer FrauengymnastikGruppe beim TV Falkenberg. Seit 1965 mit rungsanfragen und Gästebetreuung zudabei sind auch Annelie Poppe, Dora Keuntje ständig. Zum Dienstjubiläum gratulierten und Monika Gottschalk. Bis heute ist Geiers- Akademieleiter Karl-Heinz Steinmann und Teamleiter Jürgen Röbbecke. bach auch noch aktive Übungsleiterin der Sportgruppe „Jazzgymnastik/Jazztanz“ und der Gruppe „Eltern- und Kinderturnen“. Ihr Traum: „Das 60-jährige Jubiläum“. Foto: TV Falkenberg 11 | 2015 LSB- Magazin 19 Sportorganisation Kurzmeldungen 9. Integrationscup „Feuer und Flamme“ BSK Hannover-Seelze: 86 Teilnehmer aus Deutschland beteiligten sich beim neunten Integrationscup des BSK Hannover-Seelze. 27 Kämpfe wurden ausgetragen. Mit dabei auch der Niedersachsenmeister und Dritte bei den deutschen Meisterschaften 2015, Emin Karimil. Die Boxer um Chef Arthur Mattheis waren die erfolgreichste Mannschaft – von acht Finalisten gewannen fünf ihre Kämpfe. Den Pokal für den besten Kämpfer bekam Hasan Özer (BSK), der beste Techniker war Nick Bier (BC Gifhorn) und der unglücklichste Verlierer, Artur Graf (BC Kenpokan). Weblink: www.bsk-hannover-seelze.de Inklusion und Sport KSB Schaumburg Foto: SB Heidekreis SB Heidekreis: Bei der diesjährigen Stützpunkttagung des Sportbundes Heidekreis informierte Gesine Guse von der Hochschule Hannover, wie Vereine inklusive Angebote konzipieren können. Der Vorsitzende des Sportbundes Heidekreis, Joachim Homann, appellierte an die Vereine, sich diesem Bereich nicht zu verschließen. Ein weiteres Thema war das Projekt J-TEAMs der Sportjugend Niedersachsen. Foto: KSB Stade Foto: BSK Hannover-Seelze Bogenschießen stand beim diesjährigen Sporttag „AGIL – aktiv und gesund in der zweiten Lebenshälfte“ des Kreissportbundes Schaumburg im Zentrum. 50 Teilnehmende nutzten das Angebot, um bei Foto: KSB der Vereinigten Turnerschaft Schaumburg Rinteln Kraft- und Ausdauerübungen und später auf Bogenschießanlage in Todenmann sowohl theoretisch als auch praktisch die Sportart Bogenschießen zu erproben. Den Aktionstag hatte der KSB-Seniorenbeauftragte Friedrich Meier organisiert. Barrierefreier Tischfußball Vereinsmanagement C-Lizenz 29 Studierende des Studiengangs Sportmanagement an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften haben ihre Vereinsmanagement C-Lizenz absolviert. Das Qualifizierungsangebot des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen fand in den Semesterferien statt. Seit 2009 besteht zwischen dem LSB und der Ostfalia Hochschule, Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien in Salzgitter eine Kooperationsvereinbarung für die Vereinsmanagement-Ausbildung. Auskünfte erteilt Manfred Seifert, E-Mail: [email protected]. 20 LSB- Magazin 11 | 2015 Foto: RSG Hannover RSG Hannover: Als neues Freizeitangebot bietet die Rollstuhl-Sportgemeinschaft (RSG) Hannover `94 e. V. Tischfußball für Menschen mit und ohne Handicap an. Die VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken Norddeutschland unterstützt gemeinsam mit der Hannoverschen Volksbank dieses Projekt und stiftete dem Verein vier barrierefreie Tischfußball-Tische. Diese sind höher gebaut und weisen einen verbesserten Sicherheitsstandard vor. KSB Stade: Der Vorstand des Kreissportbundes Stade (KSB) ist Feuer und Flamme für Hamburg 2024 und unterstützt die Bewerbung Hamburgs. Die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Hamburg seien für Sport und Wirtschaft in der Metropolregion Hamburg ein wichtiger Impulsgeber. Wirtschaftlich wie politisch müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um die Spiele in die Metropolregion Hamburg zu holen, heißt es in einer Erklärung des Vorstandes. KSB und VHS kooperieren Foto: KSB Leer KSB Leer: 14 pädagogische Mitarbeiter an Schulen haben erfolgreich an einer verkürzten Ausbildung zum Übungsleiter C Breitensport des Kreissportbundes (KSB) und der Volkshochschule Leer teilgenommen. Die Inhalte hatten zwei Sportlehrer und die KSB-Sportreferentin erarbeitet. Von den Absolventen der Fortbildung sind die meisten an Grundschulen tätig und können dort nun Bewegungsangebote in Eigenregie planen und durchführen. Erster Tag des Ehrenamtes SSB Oldenburg: Der Stadtsportbund Oldenburg hat erstmals zum „Tag des Ehrenamtes“ eingeladen. Verdiente Persönlichkeiten des Vereinssports wurden in einem Festakt mit Vertretern aus Sport, Politik, Verwaltung und Gesellschaft mit den Ehrennadeln des LandesSportBundes Niedersachsen sowie mit dem Ehrenamtszertifikat ausgezeichnet. Gefördert wurde die Veranstaltung durch den LandesSportBund Niedersachsen. Sportorganisation Kurzmeldungen Mut zur Inklusion im Sport KSB Emsland: InduS – Inklusion durch Sport im Emsland, steht für ein gemeinsames Miteinander im Sport von Menschen mit und ohne Behinderung. Das Projekt des Kreissportbundes (KSB) Emsland hat in Zusammenarbeit mit EV1TV, einen Film veröffentlicht, der Vereine, Trainer, Angehörige und natürlich Menschen mit Behinderung ermutigen soll, gemeinsam in einem Verein Sport zu treiben. Weblink: www.indus-emsland.de/ FrauenSportTag 2015 KSB Cuxhaven: 250 Frauen nahmen am 11. FrauenSportTag des Kreissportbundes (KSB) Cuxhaven teil, der Foto: Stefanie Claus erstmals mit dem TSV Otterndorf im Schulzentrum Otterndorf stattfand. Es gab 33 Workshops – u. a. Bogenschießen, Brasil-Walking und erstmalig auch Gesundheitsseminare. Regionaltagungen KSB Rotenburg: Der KreisSportBund (KSB) Rotenburg hat sich bei zwei Regionaltagungen mit Vertretern der 280 Mitgliedsvereine ausgetauscht und EhrenFoto: KSB Rotenburg amtliche geehrt. KSB- Ehrung zahlreicher Ehrenamtlicher in Hassendorf. Vorsitzender Herbert Tietjen stellte u. a. das neue Ideenworkshop Integration und Soziales, die KSBVorstandsmitglied für Bildung, Sabine Setzmann Struktur, die Nutzung der KSB-Homepage. Jörn und den Sportreferenten Konrad Roll, der für die Leiding, Vorsitzender des TV Sottrum, referierte Sportregion Osterholz-Rotenburg-Verden für Sport- über „Ein Verein auf dem richtigen Weg – Fit für entwicklung zuständig ist, vor. Themen waren die die Zukunft – am Beispiel des TV Sottrum“. Zusammenarbeit innerhalb der Sportregion, der Weblink: www.ksb-rotenburg.de Sportbekleidung für junge Flüchtlinge VfB RW Braunschweig: Das Braunschweiger Bündnis „Willkommen im Fußball“ hat junge unbegleitete Flüchtlinge mit Sportbekleidung ausgestattet. Sie spielen in einer Trainingsgruppe des VfB Rot-Weiß Braunschweig. Der Coach Murat Korkmaz spricht englisch, türkisch und auch arabisch, so dass die Verständigung gut klappt – notfalls übersetzen die Jugendlichen untereinander. Martin Albinus vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, sagte, dass eine der ersten Frage der Jugendlichen gewesen wäre, wo und ob sie Fußballspielen könnten. Udo Sommerfeld, 1. Vorsitzender des VfB Rot-Weiß, ergänzte, das Projekt sei Teil der sozialen Arbeit des Vereins, der etwa mit dem Modellprojekt „Lebenschancen durch Sport“ seit 2008 jährlich rund 2.000 Kinder und Jugendliche in Kindergärten und Schulen zu sportlicher Foto: VfB Rot-Weiß 04 Aktivität anleite. Im Braunschweiger Bündnis arbeiten zusammen die Eintracht-Braunschweig-Stiftung, die Stadt Braunschweig/ Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen/ Standort Braunschweig, der NFV-Kreisverband Braunschweig, der VfB Rot-Weiß 04 e. V., die Flüchtlingshilfe e. V. und die Stadt Braunschweig/Büro für Migrationsfragen. 64. Mitgliederversammlung Niedersächsischen Tennisverband (NTV). Die 70 Delegierten lehnten die vom Präsidium angekündigte Beitragserhöhung ab, so dass am 5. Dezember eine außerordentliche Mitgliederversammlung des NTV stattfinden wird. Dort wird das Präsidium einen überFoto: NTV/Präsidium arbeiteten Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2016 vorlegen. BegrünNTV: Beate Lonnemann ist neue Vizepräsidet wird die Beitragserhöhung unter dentin Leistungssport und Ausbildung beim anderem durch zu erwartende steigende Abgaben an den Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) und den Deutschen Tennis Bund (DTB), allgemeine Kostensteigerungen und die notwendige Finanzierung von anstehenden Aufgaben im Breiten- und Leistungssport. Damit will der NTV auch für die Zukunft sicherstellen, sein breites Leistungs- und Serviceangebot für die Vereine aufrechterhalten zu können. Die 70 Delegierten aus 145 Vereinen wählten Lonnemann einstimmig und bestätigten auch den Präsidenten Gottfried Schumann in seinem Amt. 11 | 2015 LSB- Magazin 21 Sportorganisation/Sport & Gesellschaft Workshop Sport im Justizvollzug LSB: 24 Justizvollzugsbedienstete, die Sport in den Justizvollzugsanstalten anleiten, haben an einem Workshop des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen teilgenommen. Informiert wurde u. a. über das Thema Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel. Neue Erkenntnisse in der Sportpraxis konnten in einem Fitnessprogramm (eine Verbindung aus funktionellem Training, Ausdauertraining und Eigengewichtübungen), einem Techniktraining im Volleyball, dem Themengebiet „Sport für Ältere“, im Streetworkout sowie im Headis (Kopfballtischtennis) gewonnen werden. In Garbsen erkundeten die Teilnehmer Outdoorgeräte für Streetworkout-Angebote. In Transferphasen wurden die Sportarten für die „Umsetzung im Justizvollzug“ überprüft. Das Niedersächsische Justizministerium und der LSB fördern seit Foto: LSB 1988 die Aus- und Fortbildung von Sportlehrkräften in den JVA. Foto: DOSB Konferenz der Landessportbünde DOSB: Die Konferenz der Landessportbünde (LSB-Konferenz) hat in ihrer Tagung am 9. und 10. Oktober in Hamburg zwei Positionspapiere beschlossen. Mit den „Positionen pro Olympia“ drückt die LSB-Konferenz ihre volle Unterstützung für die Hamburger Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele aus. Die Landessportbünde sind überzeugt sich mit den Chancen des Hamburger Konzepts, in der deutschen Bevölkerung und international durchzusetzen. Mit der Bewerbung kann der Sport eine neue gesellschaftliche Rolle erlangen und ein deutliches Zeichen für Frieden, Völkerverständigung, Weltoffenheit und Integration setzen. Insbesondere dieses Zeichen ist die Begründung, warum die Landessportbünde die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele als Signal der Haltung des Sports zum aktuellen Thema Flüchtlinge verstehen. Die Sportvereine und -verbände in Deutschland stehen für Solidarität und gelebte Integration. Mit direkter Hilfe und Sportangeboten für Flüchtlinge setzen Sportvereine klare Zeichen für eine gelebte 22 LSB- Magazin 11 | 2015 Willkommenskultur, für Solidarität und Hilfsbereitschaft. Die aktuelle Lage der Unterbringung von Flüchtlingen stellt die Sportvereine in Deutschland vor Herausforderungen. Durch die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen, haben die Sportvereine nicht mehr die Möglichkeit, Angebote für Flüchtlinge zu machen. Sie brauche die Sporthallen dringend für ihre Integrationsarbeit. Die LSB-Konferenz hat darum das Positionspapier „Sportvereine sind ein Motor der Integration“ verabschiedet. Darin akzeptieren die Landessportbünde die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen als Ultima Ratio. Gleichzeitig fordern die Landessportbünde aber von der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, alle anderen Möglichkeiten zuvor zu nutzen und im Falle der Unterbringung in Sporthallen klare Regelungen, wie mit Sportvereinen umzugehen ist. Die LSB-Konferenz setzt sich zusammen aus den Präsidenten der sechzehn Landessportbünde. Sie vertreten die rund 90.000 Sportvereine im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Die Konferenz tagt zweimal im Jahr und dient der Koordination und Abstimmung der Arbeit des organisierten Sports in den Bundesländern. Die beiden Positionspapiere finden Sie auf der LSB-Homepage www.lsb-niedersachsen.de in der Rubrik Medien/Download-Center Hamburg 2024 Foto: Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH Auf dem Portal der Bewerbungsgesellschaft finden Interessierte News und Hintergründe zur Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele 2024. Weblink: www.hamburg2024.de Recht, Steuern & Finanzen Die Artikel zu Recht, Steuern und Finanzen sind Fremdbeiträge. Quellenangabe für Seite 23-25: Freiburger Kreis e. V./Horst Lienig Grafik: Lienig&Lienig-Haller Selbständiger Trainer oder Arbeitnehmer? Beträgt das Honorar mehr als 2.400 Euro im Jahr, ist die Frage nicht ganz einfach zu beantworten, da nicht der Wille der Parteien zählt, sondern nur die Tätigkeit als solche und dann auch nur nach dem Gesamtbild der Verhältnisse, d. h. auch ein Vertrag gibt wenig Sicherheit. Was die Landessozialgerichte recht eindeutig und das mehrfach entschieden haben, ist die abhängige Beschäftigung eines Trainers im Mannschaftssport. Selbständige Trainer kann es demzufolge nur noch im Individualsport (Golf, Reiten, Tanzen, Tennis etc.) geben. Bei den Tennistrainern wird die Selbständigkeit immer dann infrage gestellt, wenn diesen z. B. die Tennisplätze, Tennisbälle etc. vom Verein unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Selbständige Trainer gibt es auch noch im Kurssystem (nicht regelmäßigen Übungsbetrieb), d. h. wenn die Trainer ein wirtschaftliches Risiko tragen, wird ein Kurs fortgesetzt oder nicht. Selbständige Trainer sind aus eigener Tasche versicherungspflichtig, insbesondere rentenversicherungspflichtig mit dem jeweiligen Höchstsatz der Rentenversicherung. Selbständige Trainer/Übungsleiter und Krankenversicherung bei Übungsleiterpauschale Die Landessozialgerichte erkennen ja schon seit einiger Zeit immer seltener Trainer und Übungsleiter als selbständig Tätige an. Trainer im Mannschaftssport sind nach Ur- teilen von Schleswig-Holstein bis Bayern Arbeitnehmer der Vereine. Und das kann für Vereine ganz schön teuer werden, wenn bei einer Sozialversicherungsprüfung rück- wirkend für 4 Jahre der Verein neben den Arbeitgeberanteilen zur Sozialversicherung auch die Arbeitnehmeranteile zahlen muss. Das sind letztendlich nochmal rund Fortsetzung auf Seite 24 ➝ 11 | 2015 LSB- Magazin 23 Recht, Steuern & Finanzen Die Artikel zu Recht, Steuern und Finanzen sind Fremdbeiträge. 40 % auf das Trainerhonorar. Aber auch im Individualsport (Tennis, Tanzen, Reiten, Golf) kommt es immer auf den Einzelfall an. Wobei es bei den vermeintlich selbständigen Tennistrainern immer mehr anfängt zu bröckeln. Werden vom Verein unentgeltlich Tennisplätze, Tennisbälle etc. überlassen, kommen auch hier die Sozialgerichte immer öfter zu einer abhängigen und damit sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Oftmals wird allerdings von selbständigen Trainern übersehen, dass diese schon immer „aus eigener Tasche“ rentenversicherungspflichtig sind, wenn sie selbst keine versicherungspflichtigen Arbeitnehmer beschäftigen. Die Rentenversicherung bemisst sich dann immer nach dem jeweiligen Höchstsatz; 2015 = 18,7 %. Und jetzt setzt das Landessozialgericht Thüringen noch eins drauf und verlangt von selbständigen Trainern und Übungsleitern, Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, soweit diese freiwillig in einer gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind. Selbst dann, wenn die Vergütung jährlich die Übungsleiterpauschale von 2.400 € (!) nicht übersteigt. Der Fall Die Beteiligten streiten über die Heranziehung eines Promotionsstipendiums sowie von Einkünften der Klägerin aus einer Tätigkeit als Übungsleiterin zu Bemessung der Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung sowie zur sozialen Pflegeversicherung. Die 1985 geborene Klägerin beantragte die Mitgliedschaft in der freiwilligen Krankenund Pflegeversicherung wegen Beendigung eines sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses. Dann erhalte sie ein Promotionsstipendium von 1.400 Euro. Zudem übe sie eine Tätigkeit als Übungsleiterin im Umfang von 2,5 Stunden wöchentlich aus und erziele hieraus einen Gewinn von circa 120 Euro monatlich. Nach dem Einkommensteuerbescheid hatte sie aus selbstständiger Tätigkeit ein zu versteuerndes Einkommen in Höhe von 1.894 Euro. Laut Förderzusage verpflichtete sich die Klägerin als Doktorandin mit voller Arbeitskraft auf das Promotionsvorhaben zu konzentrieren. Im Widerspruchsverfahren gegen eine Beitragsfestsetzung von Kranken- und Pflegeversicherung wehrte sich die Klägerin auch mit einer Klage vor dem Sozialgericht Altenburg. Einkünfte aus Übungsleitertätig24 LSB- Magazin 11 | 2015 keit seien nicht in die Beitragsbemessung einzubeziehen, denn es handele sich weder um Arbeitseinkommen noch Arbeitsentgelt, wie sich ohne weiteres aus § 226 SGB V i. V. m. § 14 Abs. 1 SGB IV i. V. m. § 3 Nr. 26 EStG ergebe. Die Klägerin beantragt den Gerichtsbescheid vom Sozialgericht Altenburg aufzuheben und die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung auf das tatsächliche Arbeitsentgelt zu bemessen. Das Urteil Das Landessozialgericht Thüringen sah das mit Urteil vom 25.11.2014 (Az. L 6 KR 1323/11) anders. Die Berufung der Klägerin ist unbegründet. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung aus dem Promotionsstudium und der Übungsleitertätigkeit konnten nach 240 SGB V von freiwilligen Mitgliedern der GKV erhoben werden, ohne dass es hierfür einer speziellen Regelung bedurfte. Die Klägerin war im streitigen Zeitraum freiwillig krankenversichert. Eine Pflichtversicherung nach § 5 Nr. 9 SGB V bestand nicht. Doktoranden oder sogenannte Promotionsstudenten, die nach Abschluss ihres Fachstudiums nur noch eingeschrieben sind um zu promovieren, gehören nicht mehr zu den versicherungspflichtigen Studenten. Die Beitragsbemessung für freiwillige Mitglieder richtet sich seit dem 1.1.2009 nach der gesamten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Mitglieds. Dabei sind als beitragspflichtige Einnahmen das Arbeitsentgelt, das Arbeitseinkommen, der Zahlbetrag der Rente der gesetzlichen Rentenversicherung, der Zahlbetrag der Versorgungsbezüge sowie alle Einnahmen und Geldmittel, die für den Lebensunterhalt verbraucht werden oder verbraucht werden können, ohne Rücksicht auf ihre steuerliche Behandlung zu Grunde zu legen. Unter Berücksichtigung dieser Rechtsprechung kann die Klägerin nicht verlangen, dass ihr Promotionsstipendium bei der Beitragsbemessung unberücksichtigt bleibt, denn es steht ihr zum Verbrauch für den allgemeinen Lebensunterhalt zur Verfügung und bestimmt daher wesentlich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit i. S. d. § 240 Abs. 1 Satz 2 SGB V. Auch die Einnahmen der Klägerin aus Ihrer Tätigkeit als Übungsleiterin sind Einnahmen i. S. d. § 3 Abs. 1 BeitrVerfGrsSz und bestimmen ihre wirtschaftliche Leistungsfä- higkeit. Nach dem Einkommensteuerbescheid handelt es sich um Einkünfte aus selbständiger Arbeit. Unabhängig davon handelt es sich auch um Einnahmen, die zum Lebensunterhalt verbraucht werden können. Soweit die Klägerin vorträgt, es handele sich um eine Aufwandsentschädigung, widerspricht dies ihrem Einkommensteuerbescheid und ist durch nichts belegt. Dass bei den freiwillig Versicherten der beitragsmäßigen Leistungsfähigkeit nicht nur Arbeitsentgelt oder Arbeitseinkommen, sondern daneben auch andere Einnahmen, wie Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung sowie aus Kapitalvermögen, oder wie hier aus einem Promotionsstipendium berücksichtigt werden, entspricht dem die gesetzliche Krankenversicherung beherrschenden Solidaritätsprinzip, die Versicherten nach Maßgabe ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zu Beiträgen heranzuziehen. Fazit Das bedeutet für die Übungsleiterpauschale bei selbständigen Trainer und Übungsleitern die Übungsleitervergütung in Höhe von 2.400 Euro jährlich bei angestellten Übungsleitern führt zu keinerlei steueroder sozialversicherungsrechtlicher Konsequenzen die Übungsleiterpauschale in Höhe von 2.400 Euro jährlich bei selbständigen Übungsleitern, die privat versichert sind, führt zu keinerlei steuer- oder sozialversicherungsrechtlicher Konsequenzen die Übungsleiterpauschale in Höhe von 2.400 Euro jährlich bei selbständigen Übungsleitern, die freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind, führt ggf. bis zu einer Mehrbelastung von 14,6 % Krankenversicherung (= 350,40 Euro) und 2,35 % Pflegeversicherung (= 56,40 Euro) trotz Steuerfreiheit nach § 3 Nr. 26 EStG. Recht, Steuern & Finanzen Die Artikel zu Recht, Steuern und Finanzen sind Fremdbeiträge. Die vier Voraussetzungen für die Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale Grafik: Lienig&Lienig-Haller mit auch auf keine anderen Leistungen wie z. B. Renten, Hartz IV etc. angerechnet. Betreuer etc. statt Geld eine Spendenbescheinigung erhalten. Die Pauschalen gibt es nur einmal pro Person und Jahr. Die Pauschalen gelten für eine selbständige Tätigkeit wie auch für eine abhängige Beschäftigung. Sozialversicherungsrechtlich zählen die Pauschalen nach § 14 Abs. 1 Satz 3 SGB IV nicht zum Arbeitsentgelt, d. h. werden da- Die vier Voraussetzungen müssen auch dann erfüllt sein, wenn kein Geld fließt, d. h. wenn die Trainer, Übungsleiter und Die Ehrenamtspauschale an gewählte Funktionsträger (Vorstand, Abteilungsleitung, Ausschuss, Beirat etc.) kann – auch im Spendenfall – nur gewährt werden, wenn es die Satzung zulässt. Alle vier Voraussetzungen müssen für die Gewährung der steuerfreien Übungsleiterund Ehrenamtspauschale erfüllt sein. 11 | 2015 LSB- Magazin 25 Recht, Steuern & Finanzen Die Artikel zu Recht, Steuern und Finanzen sind Fremdbeiträge. Freie Fahrt für Segways und Skateboards? Skateboard Das liegt an der unklaren Definition in der Straßenverkehrsordnung (StVO): Gelten die Bretter mit den vier oder zwei Rollen als „besondere Fortbewegungsmittel” nach § 24 StVO, dann gehören sie auf den Gehweg. Statt als Fortbewegungsmittel könnten Skateboards aber auch als Sportgeräte eingestuft werden. Dann dürften ihre Besitzer die Boards nur auf Halfpipes oder anderen Sportflächen benutzen. Eindeutig rechtlich geregelt ist dies nicht. Klar ist hingegen: Auf der Straße dürfen die Boards nicht fahren. Inlineskates Der Bundesgerichtshof (BGH) hat 2002 klarstellte, dass Inlineskates „besondere Fortbewegungsmittel” nach § 24 Abs. 1 StVO sind. Das bedeutet: Auch für sie gelten die Regeln des Fußgängerverkehrs. Inlineskater müssen also die Gehwege benutzen. Auch in Fußgängerzonen und Foto: LSB NRW/ A. Bowinkelmann verkehrsberuhigten Bereichen dürfen sie fahren – allerdings immer nur in Schrittgeschwindigkeit. Segways Die Segways (einachsige Elektrofahrzeuge) werden vom Gesetzgeber als ‚elektronische Mobilitätshilfen‘ bezeichnet. Sie sind erst seit 2009 bundesweit im Straßenverkehr zugelassen. wo sie rollen dürfen regelt die Mobilitätshilfenverordnung (MobHV): Erlaubt sind Segways auf Radwegen, Radfahrstreifen, Schutzstreifen und Radwegefurten. Ist nichts davon vorhanden, dürfen Segway-Fahrer innerorts auch auf die Straße ausweichen. Bürgersteige sind generell tabu. Quelle: ARAG Pressedienst Oktober 2015 ANZEIGE 26 LSB- Magazin 11 | 2015 LandesSportBund Niedersachsen e.V. Postvertriebsstück Deutsche Post AG Nach Lektüre bitte weitergeben (Datum/Zeichen): 1. Vorsitzende(r) 2. Vorsitzende(r) Pressewart(in) Frauenwartin Jugendleiter(in) Kassenwart(in) Vereinsheim Sonstige Ferd.-Wilh.-Fricke-Weg 10 Entgelt bez. 30169 Hannover H 4413
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