homoeopathie-hof.de I heilpraktiker-institut-leisten.de I praxis-leisten.de I laub-verlag.com Ausgabe Nr. XIII 7,95 € Die Welt der Gesundheit ® MENSCH TIER PFLANZE Hauterkrankungen bei Mensch und Tier, Pubertät und Ängste Potenz und Dosierung bei schweren Erkrankungen, wie z.B. bei Psoriasis von Michael Leisten Mama, ich habe Angst! Ängste bei Kindern homöopathisch behandeln von Michael Leisten Neurodermitis und Heringsche Regel von Dr. Anton Rohrer Fall Akne von Roland Methner Pubertät ist, wenn Eltern nervig werden von Christine Krokauer Jucken, blühen, kratzen ... Ach haut doch alle ab! von Christine Krokauer Elterntreff: Hilfe zur Selbsthilfe von Christine Krokauer Mononukleose - eine in der Pubertät häufig anzutreffende Infektionskrankheit von Katja Welsch Pubertät oder „Vorübergehend außer Betrieb" von Anke Schug HypnoBirthing von Sarah Springel Das weite Feld der Hauterkrankungen von Sabine Loechle Von toten Fischen und pubertierenden Hunden - oder: Muss man Tiere waschen? von Claudia Grothus Eosinophiles Granulom der Katze von Avana Eder Die Welt der Gesundheit Hauterkrankungen bei Mensch und Tier, Pubertät und Ängste Die Haut ist das wohl exponierteste Organ des menschlichen Körpers und besonderen Belastungen ausgesetzt. So ist es verständlich, dass Hautkrankheiten nicht selten sind. Die Kenntnis der Besonderheiten der menschlichen Haut und ihrer Erkrankungen ist essenziell für den tätigen Therapeuten, um einerseits zügig eine klare Diagnose zu stellen und andererseits frühzeitig eine effiziente und adäquate Therapie einzuleiten. Daher stehen in diesem Schwerpunktheft chronische und angeborene Erkrankungen der Haut im Vordergrund, deren vielfältige Aspekte, aber auch Zusammenhänge in den Artikeln dokumentiert werden. Z. B. belegen jüngste Ergebnisse eine Mutation im Filaggrin-Gen als zentral bedeutsam bei einem hohen Prozentsatz von Patienten mit atopischem Ekzem und belegen damit den lange bekannten hereditären Hintergrund der Erkrankung. Diese Mutation allein erklärt jedoch nicht die ausgeprägte Neigung der Betroffenen zur Ausbildung von Typ-I-Allergien, die in der Krankheitsgruppe der atopischen Erkrankungen zusammengefasst werden. Allein unter diesem Gesichtspunkt ist daher die Diagnostik von allergischen Erkrankungen eine große Herausforderung und Verantwortung. Die Bedeutung von Hautkrankheiten für die körperliche und seelische Entwicklung der Betroffenen, aber auch die Folgen für ihre Familienangehörigen sind offensichtlich. Nur eine ausführliche und offene Aufklärung der Patienten und ihrer Angehörigen ermöglicht ein vertrauensvolles Verhältnis, das über lange Zeit tragfähig sein muss. Fundiertes und differenziertes Wissen ist daher neben menschlicher Nähe wichtiger Teil eines vertrauensvollen Therapeuten-Patienten-Verhältnisses. Das zweite Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist die Pubertät. Pubertät ist eine Phase der Neuorientierung, in der immer wieder Ängste auftreten, in der die Vorgänge im und um den 2 Editorial eigenen Körper befremden. Ist die Pubertät in ihrer Hochphase angelangt, erkennen Eltern ihre Kinder kaum wieder. Ihre Laune wechselt täglich und sie rebellieren gegen alles, was ihnen in den Weg kommt. So ist die Übergangsphase vom Kindes- ins Erwachsenenalter oft für alle Beteiligten anstrengend und ermüdend. Der Grund für diese wechselnden Launen ist der sich umstellende Hormonhaushalt in der Pubertät. Kinder fühlen sich in dieser Phase nicht mehr verstanden, ziehen sich zurück oder testen ihre Grenzen aus und stellen alles in Frage. Gerade für diesen oft extremen Lebensabschnitt bietet die Homöopathie Hilfen für Kinder und Jugendliche an. Pubertät hat auch sehr viel mit Schule zu tun: Dieses zeitlich unvermeidliche Zusammenfallen von individueller Entwicklung und gesellschaftlicher Vereinnahmung über schulische Sozialisation ist für uns Anlass, Pubertät in dieser Natura-Ausgabe zu thematisieren. Homöopathie ist besonders für Kinder in der Schulzeit und in der Pubertät geeignet. Sie hilft dem Kind, Angst vor Prüfungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Launenhaftigkeit in den Griff zu bekommen. Homöopathie bietet sich auch für Kinder an, die sich in der Schule nicht wohl fühlen. Verschiedene Mittel aus der Homöopathie können helfen, Kindern eventuelle Scheu und Ängste vor der Schule zu nehmen. Auch Beschwerden und Auffälligkeiten während der Pubertät wie Akne, Menstruationsbeschwerden oder Launenhaftigkeit können mit Hilfe der Homöopathie gelindert werden. Wir wünschen den Lesern viel Spaß und neue Erkenntnisse bei den verschiedenen Beiträgen, die von versierten Autoren beigesteuert wurden. INHALT Editoral2 Inhalt3 Potenz und Dosierung bei schweren Erkrankungen, wie z.B. bei Psoriasis 4 von Michael Leisten Mama, ich habe Angst! Ängste bei Kindern homöopathisch behandeln 9 von Michael Leisten Neurodermitis und Heringsche Regel 14 von Dr. med. Anton Rohrer Fall Akne16 von Roland Methner Quer - Nachgedacht 19 von Michael Leisten Pubertät ist, wenn Eltern nervig werden 20 von Christine Krokauer Seminar- und Veranstaltungskalender 24 Jucken, blühen, kratzen ... Ach haut doch alle ab! 26 von Christine Krokauer Elterntreff: Hilfe zur Selbsthilfe 28 von Christine Krokauer Impressum29 Mononukleose - eine in der Pubertät häufig anzutreffende Infektionskrankheit 30 von Katja Welsch Pubertät oder „Vorübergehend außer Betrieb” 32 von Anke Schug HypnoBirthing34 von Sarah Springel Das weite Feld der Hauterkrankungen 36 Von toten Fischen und pubertierenden Hunden - oder: Muss man Tiere waschen? 39 von Sabine Loechle von Claudia Grothus Eosinophiles Granulom der Katze 44 von Avana Eder Was ich schon immer mal wissen wollte - 46 Interview mit Roland Methner 3 3 Michael Leisten Die Welt der Gesundheit Potenz und Dosierung bei schweren Erkrankungen, wie z.B. bei Psoriasis als hartnäckiger Hauterkrankung (zwei Falldokumentationen) Breche die Regeln, aber niemals das Gesetz. Der Praxis-Anfang Jeder Homöopathie-Anfänger dosiert zunächst so, wie es ihm seine Lehrer beigebracht haben, was nicht das Schlechteste ist. Denn man muss mit irgendeiner Variante anfangen, damit man lernt, wie sich Reaktionen und Verläufe bei den Patienten gestalten. Meine Lehrer waren damals Bernhard Jochem und Yves Laborde. Ich folgte, wie ich es gelernt hatte, ihrem Dosierungs-Muster. Die Prämisse war dabei immer: vorsichtig sein, nicht zu häufig und zu viel geben; ein wirklicher Heilkünstler erreicht mit möglichst wenig möglichst viel. Das kleinste „Zuviel“ könnte für den Patienten schon gefährlich werden. Diese Vorgehensweise bestätigte sich auch in meiner Praxis – aber natürlich nur bei einigen Fällen. Michael Leisten M.Ed. Dipl. Rel. Päd. (FH), Heilpraktiker Akademiegründer Hauptdozent, Referent für Fachseminare Von SHZ und BKHD zertifizierter Heilpraktiker für Klassische Homöopathie Seminare und DVDs: Hausapothekenkurs www.praxis-leisten.de [email protected] Für eine ganze Weile war ich damit zufrieden. Die Fälle, bei denen die selteneren und herunter dosierten Gaben Erfolge brachten, dienten mir als Bestätigung meiner übernommenen Methode. Bei Fällen, die nicht so gut oder auch gar nicht liefen, lastete ich den Misserfolg eher mir selbst an: Ich hatte eben noch nicht das passende Similimum gewählt und musste ein besser passendes Mittel finden. Unterstützt wurde ich in dieser Haltung durch die Lehre von den Reaktionen auf Arzneimittel und Dosierungen, die verschiedenste Deutungen und Abläufe zuließen. Aber mit zunehmender Erfahrung traute ich mich, meine weniger erfolgreichen Fälle auch unter einem anderen Licht zu überprüfen und mich zu fragen, ob es vielleicht bessere Arten der Dosierung gibt, die mehr Erfolge bescheren und mehr Klarheit über den Fallverlauf geben konnten. Ich machte mich auf die Suche nach den Erfahrungen von Kollegen. Und ich stellte fest, dass jeder seine persönlich favorisierte Methode hatte, die er – genau wie ich – mit einzelnen Erfolgen untermauerte, dabei aber auch einen beachtlichen Prozentsatz erfolgloser Fälle zu verzeichnen hatte, bei denen sich anfängliche gute Mittelwirkungen nicht fortsetzen ließen. Über meine Tätigkeiten als Pädagoge wusste ich, dass das Lernen und Einordnen von Erfahrungen bei Menschen extrem durch die individuelle Wahrnehmung geprägt ist. Jeder Mensch konstruiert sich seine ganz eigene Wirklichkeit, indem er Bestätigungen seiner Annahmen wahrnimmt und sammelt und nicht bestätigende Ereignisse gleichsam durch seinen Wahrnehmungsfilter durchfallen. Wir Homöopathen tun das alle, indem wir unsere sehr gut verlaufenen Fälle sammeln und womöglich veröffentlichen und damit immer wieder Beweise zur Untermauerung unserer persönlich bevorzugten Methode liefern. Genauso üblich ist es, die persönliche „Lieblingsdosierung“ der Mittel mit Zitaten aus dem Organon oder den Krankenjournalen Hahnemanns zu belegen. Bedenken wir aber, dass Hahnemann nahezu alle Varianten der Dosierung für eine Weile ausprobiert und immer wieder modifiziert hat, dann wird deutlich, dass diese Beweise nicht ausreichen können. Was am Ende dabei herauskommt, ist ein „Dosierungs-Glaubenssatz“. Der gibt uns zwar eine gewisse innere Sicherheit in der alltäglichen Praxis, aber er vermehrt nicht gerade unseren Prozentsatz erfolgreicher Fälle. Was wir selten tun ist, die erfolglosen Fälle darauf hin zu analysieren, was sie gemeinsam haben und warum sie eventuell erfolglos sind. 4 Homöopathie-Mensch Dr. Anton Rohrer Neurodermitis und Heringsche Regel Die Welt der Gesundheit Stefanie, 6 Monate alt, leidet seit ihrem dritten Lebensmonat an Neurodermitis. Da die Mutter noch stillt und auch keine allergische Familienanamnese zu erheben ist, beginnt die Neurodermitis ungewöhnlich früh. Sie ist ein ruhiges, fröhliches Kind. Schreckhaft bei Geräuschen. Juckreiz im Schlaf, besonders, wenn es zu warm ist. Sie hat es nicht gerne zu warm, da wird sie unruhig. Sie ist gerne nackt. Auch Baden, Kontakt mit Wasser, verschlimmert den Juckreiz. Ausgeprägter Milchschorf am Kopf. Anfangs längere Zeit Neugeborenenikterus gehabt. Therapie: Sulfur C200, Einzelgabe. Reaktion nach 5 Tagen: Juckreiz am ganzen Körper. Husten, pfeifendes Atemgeräusch, spastische Bronchitis. Hier geht die Krankheitsentwicklung, entgegen der Heringschen Regel, ins Körperinnere, von der Haut auf die Bronchien. Die Arznei Sulfur war falsch gewählt, ein Antidot muss gesucht werden. Dr. Anton Rohrer Arzt für Allgemeinmedizin Hauptdozent für die Homöopathieausbildung in Laub, Referent für Fachseminare Seminare und DVDs: Angsterkrankungen Dorfplatz 2 A-8734 Großlobming E-Mail: [email protected] 14 Homöopathie-Mensch Therapie: Graphites LM 6, tgl. 5 Globuli in Wasser aufgelöst. Damit klingt die spastische Bronchitis innerhalb von drei Tagen ab. Abgesehen von den Hautsymptomen hat Graphit Beziehung zu spastischer Bronchitis. Phatak schreibt: Zusammenschnürungsgefühl der Brust, als wäre sie zu eng., als sollte man ersticken … Asthma; krampfartige Erstickungsanfälle. Brustkrämpfe… trockener, lästiger Husten. Kontrolle nach einem Monat unter Fortsetzung der Therapie mit Graphites LM 6 tgl.: Stefanie kratzt sich die Haut wund und blutet. Sie wird dabei sehr zornig. Der Kopf ist ganz heiß. Die Lymphknoten am Hinterkopf sind geschwollen. Wärme verschlimmert weiter die Haut, auch der Kontakt mit Wasser verschlimmert den Juckreiz. Sie erbricht jetzt die Muttermilch schwallweise. Dieses schwallweise Erbrechen ist neu und führt zur richtigen Arznei. Repertorisation: Roland Methner Fall Akne Die Welt der Gesundheit Eine 28 jähriger Mann kommt am 11.7.1994 wegen verschiedener eitriger Hautprobleme: Spontanbericht: 1. Schweißdrüsenabszesse: Seit Monaten tiefrote, nässende, entzündete, schmerzhafte Stellen unter der Achsel; durch verschiedene Pasten und Salben wurde es zwar besser, ging aber nie ganz weg. 2 Monate später entwickelte sich ein Analekzem: stark juckend (2), Kratzen < (2), der Juckreiz besteht nur tagsüber. Seit 1–2 Monaten haben sich stark juckende Stellen im Genitalbereich entwickelt, rot, nässend, mit Rissen. 2. Akne: Beginn in der Pubertät, seit 2–3 Jahren schlechter; Gesicht und Brust; eitrig oder schmerzhaft. Roland Methner 1959 in Frankfurt geboren, Sozialpädagoge, begann schon früh mit seiner Lehrtätigkeit, so unterrichtete er seit 1992 an einer Homöopathieschule in Hamburg und war von 1993–96 und 1999–2005 Dozent an der C.v.B. Akademie. Hauptdozent in der Deutschen Akademie für klassische Homöopathie im Homöopathie Studium in Laub. Er supervidiert seit über 15 Jahren Kollegen und hält regelmäßig Seminare zuverschiedenen Themen. Autor der Klinischen Materia Medica der Krebsmittel in 3 Bänden und Übersetzung von J.H. Allens Buch über Hautkrankheiten. Aktuelle Bucherscheinung über die Miasmen und ihre Verifizierung in der Praxis. Autor verschiedener Fachartikel. Roland Methner Via Campagna 19 CH-6987 Caslano [email protected] 16 34 Homöopathie-Mensch 3. Eitrige Pusteln: Seit 1–2 Jahren; an Händen (Handflächen, Finger) und Füßen (Fußsohlen, seitlich). 4. M. Crohn: Seit dem 21.LJ, jahrelange naturheilkundliche Behandlung (Symbioselenkung, Enzyme, Sauerstoff, traditionelle chinesische Medizin) und Psychotherapie haben den Crohn gebessert, aber nicht weggebracht; deshalb heute noch viel Blähungen und Durchfall; mit 22 wurde eine Analfistel operiert. Chronologie: Kindheit: Viele Erkältungen, ab und zu Otitis. 10 Beginn Akne 21 Diagnose M.Crohn 22 Analfistel → Operation 24Beginn Warzen (V.vulgaris) an den Fingern 24Zystitis 26 1/2 Jahr lang Schmerzen beim Wasserlassen 27Beginn Pusteln Hände/Füße 28Beginn Schweißdrüsenabszesse - Analekzem - Ausschlag im Genitalbereich Familie: Sein Bruder leidet an Furunkulose, sein Vater ev. an Hautkrebs, sonst nichts bekannt. Allgemeinsymptome: - Eher frostig/ leicht Frieren (1-2) - Schwitzt leicht (2) Kopf zu Fuß: - Haare fallen im Stirnbereich aus („Geheimratsecken“). - Verlangen: Herber (Weiss)Wein (3)(5 Flaschen pro Woche), Rauchen (2). - Extremitäten: Uhrglasnägel (bereits vor dem M.Crohn). Derzeit entsteht eine neue Warze an der Hand. Psyche: Selbstbeschreibung: - „Eher unordentlich“ - „Unzufrieden“ - Angst, nicht akzeptiert zu werden (1). Christine Krokauer Pubertät ist, wenn die Eltern nervig werden Die Welt der Gesundheit Eltern sein ist eine Herausforderung. Es gibt Zeiten im Leben, da ist die Herausforderung ein wenig größer. Im Kindes- und Jugendalter haben wir große Entwicklungsschritte: Um das 9./10. Lebensjahr herum überschreitet das Kind den sogenannten „Rubikon der Entwicklung“ – eine Phase, in der die Kinder klar erkennen, dass sie und die Welt getrennt voneinander sind. Viele Kinder wollen ganz genau wissen, ob sie „wirkliche Kinder“ ihrer Eltern sind oder „adoptiert“, weil sie sich so verschieden fühlen von dem, was in der Familie lebt. Der Begriff Rubikon stammt aus der Geschichte von Gaius Julius Caesar. Caesar war beauftragt, Gallien ins römische System einzugliedern und er befehligte viele Legionen, was ihm große Macht verlieh. In Rom allerdings war die Stimmung Caesar gegenüber umgeschlagen und man fürchtete Caesars Macht. Als Caesar nun ein Konsulat in Rom anstrebte, erteilte ihm Rom den Auftrag, die Legionen zuvor aufzulösen – Caesar wäre ohne jede militärische Macht im Hintergrund in Rom vermutlich untergegangen. Mit dem Heer am Rubikon angekommen, entschied sich Caesar gegen die Anweisungen aus Rom, die Legionen nicht aufzulösen, sondern überschritt den Fluss und marschierte nach Rom. Die Worte, die er bei der Flussüberschreitung gesagt haben soll, sind weltbekannt: Aleae iactae sunt – die Würfel sind gefallen. Damit stellte sich Caesar gegen den Senat, die höchste Autorität im Staat. Christine Krokauer Heilpraktikerin für Psychotherapie. Familienund Sozialberaterin (AV), ISP-Therapeutin (SFH), Cardea-Lehrtherapeutin Hauptdozentin für HP-Psychotherapieausbildung und Cardea-Therapieausbildung in Laub Würzburger Höhe 35 97084 Würzburg-Rottenbauer Tel. 09 31/6 32 96 www.seelengarten-krokauer.de www.cardea-therapie.de [email protected] Hinterfragte Autorität Im Rubikonalter erleben Eltern das erste Mal, dass ihre Autorität durch das Kind in Frage gestellt wird. Diese Zeit ist wie eine Geburt des Selbstempfindens für das Kind, die Eltern nennen es „Minipubertät“, denn das Kind zeigt zarte Anklänge an das, was wenige Jahre später geballt auftreten wird. Im 12. Lebensjahr zeigen die Kinder einen enormen Wachstumsschub. Was vorher oft noch „klein“ und „niedlich“ war, streckt sich (zum Leidwesen der Kinder leider oft asymmetrisch und unsynchron), verändert sich hauttechnisch, die Hormone schwanken und sorgen dafür, dass die lieben Kleinen nicht nur sich selbst kein bisschen leiden können, sondern auch noch alles tun, damit sie auch ihrer Umwelt das Leben ein wenig erschweren dürfen. Jetzt sind die Themen „Wer bin ich“ und „wohin will ich mich im Leben ausrichten“ bedeutsam. Die Identität wird zur Herausforderung, das Thema Selbstwert kann in diesen Jahren über Sein und Nichtsein entscheiden. Beziehungen wollen jetzt neu gegriffen werden, Freunde werden wichtiger als die Eltern. Erziehung tritt immer mehr in den Hintergrund. Was bis hier nicht angelegt wurde, wird sich der Mensch später selbst aneignen müssen, denn die Jahre der Pubertät bieten weniger Raum für erzieherische Maßnahmen als in den Jahren zuvor. 2012 sorgte der bekannte Familientherapeut Jesper Juul für eine Wallung, als er genau diese These, die Erziehung sei mit 12 beendet, einbrachte. Juul meinte damit, dass die Jugendlichen die Ansagen, was gut oder schlecht ist, wie man sich zu benehmen hat etc. dann nicht mehr annehmen. Aufgabe dieser Jahre sei es, elternseits Vertrauen ins Kind zu stecken und in einen guten Dialog einzutreten – vorausgesetzt, Eltern sind authentisch, ehrlich, offen und können damit umgehen, dass Kinder nicht selten gute und kreative Ideen bei Problemen entwickeln, die sehr wohl zielführend sind. Welten prallen aufeinander In der Pubertät prallen Welten aufeinander. Wir haben immer selbständiger agierende Jugendliche, die ihre eigene Meinung erst finden und wie alles, was neu ist, üben müssen, wie man kommuniziert, ohne das Gegenüber zu verletzen. Wir haben Jugendliche, die auf der Suche nach sich selbst sind, die Orientierung wünschen und brauchen, aber durch Dauerkritik lediglich die bewährte Taktik des „da rein, da raus“ einsetzen, um den Elternmeckerton runterzufahren. Dafür wird die Musik lauter und das Stirnhaar länger – nicht jeder möchte mit der Welt in Kontakt treten. 20 Heilpraktiker-Mensch Claudia Grothus Die Welt der Gesundheit Von toten Fischen und pubertierenden Hunden – oder: Muss man Tiere waschen? So gerne manche – aber bei weitem nicht alle – Hunde schwimmen gehen oder sich in Pfützen suhlen, mögen sie es dennoch meistens nicht, richtiggehend gewaschen zu werden. Was für uns Menschen eine selbstverständliche, tägliche Hygiene ist, ist für den Hund eher eine Art Ausnahmezustand. Aber warum müssen sich Hunde nicht waschen, wo für Menschen doch Sauberkeit so wichtig ist? Claudia Grothus Tier-Heilpraktikerin für klassische Homöopathie Ausbildung in klassischer Tierhomöopathie und Veterinärmedizin. Hauptdozentin Tierhomöopathieausbildung in Laub Osnabrücker Str. 24 D-49545 Tecklenburg Tel. 0049-(0)5482-974259 [email protected] www.claudia-grothus.de Es gibt zwei große Unterschiede zwischen der Haut des Menschen und der Haut des Hundes. Der eine ist offensichtlich: Hunde haben ein Fell. Dieses Fell hält schon sehr viel Schmutz vom Körper fern. Es schützt mindestens so gut wie Kleidung. Staub fällt einfach wieder aus den längeren Deckhaaren heraus und feuchter Dreck trocknet an ihnen und fällt dann ebenfalls ab. Wir Menschen schwitzen unter unserer Kleidung und nach kurzer Zeit ohne Dusche fangen wir an, unangenehm zu riechen. Das ist bei gesunden Hunden nicht so. Der Grund dafür ist, dass Hunde nicht schwitzen. Sie haben nur an den Pfoten regelrechte Schweißdrüsen und regulieren ihren Wärmehaushalt hauptsächlich über die Zunge. Und wo kein Schweiß ist, da sind auch viel weniger Bakterien, die sich in Feuchtigkeit wohlfühlen. Und wo keine Bakterien sind, da stinkt es auch nicht. Deshalb muss man Hunde nicht baden oder waschen. Viele Hundehalter tun das aber trotzdem. Sie mögen das fluffige Fell, sie mögen es, wenn der Hund nach irgendeinem Shampoo duftet und sie haben irgendwie die Vorstellung, dass ein Hund sauber sein muss. Das regelmäßige Waschen wird von manchen Hundehaltern sogar als Akt der Fürsorge empfunden. Allerdings ist das Baden und Shampoonieren von gesunden Hunden in keiner Weise sinnvoll. Auf Dauer schadet es der Fellstruktur und der Hund ist weniger gut gegen die Witterung und gegen Infektionen der Haut geschützt. Trotzdem ist der Markt voll von „Hundepflegeprodukten“. Jede Menge Shampoos, Lotionen und sogar Spülungen werden extra für Hunde hergestellt. Eine ganze Industrie lebt von Hygieneprodukten für Tiere. Die einen Mittelchen machen das Fell (unnatürlich) weich, die anderen desodorieren und lassen den Hund (unnatürlich) blumig duften, wieder andere desinfizieren das arme Tier. All diese Hersteller sind natürlich bestrebt, den Hundehaltern möglichst glaubhaft zu machen, dass ihre Produkte „pflegend“ und „gesund“ sind. Sind sie aber nicht. Weder das eine, noch das andere. Es gibt keinen Grund, Hunde zu waschen. Ein gesunder Hund hat eine serienmäßig eingebaute Selbstreinigungsanlage. Und ist der Hund gesund, dann stinkt er auch nicht. Wenn ein gesunder Hund nass wird, dann muffelt er ein bisschen, bis er wieder trocken ist. Es sei denn … … er findet auf dem Spaziergang einen herrlich duftenden, halb verwesten, toten Fisch! Nur wenige Hunde können da widerstehen! Sie werfen sich buchstäblich kopfüber in die ekelhafte Masse und robben sich genüsslich vom Hals bis zum Hintern darüber weg. Boah …! Wohl dem, der von solch einem Ereignis zu Fuß nach Hause gehen kann und nicht gezwungen ist, mit dem glücklich parfümierten Tier im Auto zu fahren. Hunde finden immer mal irgendwo einen Klecks unbeschreiblich riechender Biomasse (deren Natur ich hier gar nicht weiter ausführen will) und wälzen sich darin. Das ist so. Hunde sind so. Und so ein Highlight im Alltag unserer Hunde ist tatsächlich ein sehr plausibler Grund, den Hund doch zu waschen. Und zwar mit irgendetwas, das gut schäumt und in der Lage ist, diesen bestialischen Gestank wieder aus dem Fell des zutiefst schmollenden Vierbeiners herauszuwaschen. Meist hat man dann noch nicht einmal ein wirksames Hundewaschmittel zur Hand und behilft sich mit dem eigenen Shampoo. Das Ergebnis von Shampoo auf verwestem Fisch ist dann ein seidenglattes Fell, das nach Shampoo UND verwestem Fisch duftet … 39 Avana Eder Eosinophiles Granulom der Katze Die Welt der Gesundheit Es handelt sich um eine Erkrankung, die bei allen Katzenrassen und in jedem Alter vorkommen kann. Die Symptome des eosinophilen Granuloms sind sehr vielschichtig, so dass man auch von einem eosinophilen GranulomKomplex sprechen kann. Avana Eder Heilpraktikerin Tierheilpraktikerin Tierheilpraxis seit 1991 Heilpraktikerin mit eigener Praxis seit 2007 Hauptdozentin Tierheilpraktikerausbildung in Laub Am Weinbergsplateau 14 91522 Ansbach [email protected] Die Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen, den s. g. Leukozyten. Sie machen ca. 5% der Blutkörperchen im Blutbild aus. Sie sind an der Immunabwehr des Körpers beteiligt und werden vom Körper an Wunden oder Entzündungen geschickt, um dort die Wundheilung in Gang zu setzen. Besonders an der Luft reagieren Granulozyen abtrocknend und sie verschließen die Wunde luftdicht. Dadurch nehmen sie den Bakterien die Grundlage für ihre Vermehrung. Außerdem bilden sie Lockstoffe, um weitere Granulozyten als „Hilfe“ zur Bekämpfung zu rufen. Die Eosinophilen sind eine Untergruppe der Granuzlozyten. Sie werden auch als „Morgenröte der Heilung“ tituliert. D. h. sie kommen dann zum Einsatz, wenn die Wunde oder die Entzündung sich in der Heilungsphase befindet. Sie wirken so lange, bis die Wunde oder die Entzündung in „trockenen Tüchern“ ist. 0172/720 40 43 Bei einem eosinophilen Granulom stimmt das Immunsystem der Katze nicht. Der Einsatz wird nicht kontrolliert, sondern läuft aus dem Ruder. Es werden immer weiter Eosinophile gebildet. Dadurch trocknet die Wunde kaum noch ab. Sie weicht auf, besonders an den Wundrändern. Die Wunde wird größer und bleibt ständig feucht. Dadurch bietet sie den Bakterien einen idealen Lebensraum zur Vermehrung. Die Ursache dieser Funktionsstörung ist weitgehend unbekannt. Es gibt verschiedene Unterteilungen des Granuloms. 44 Homöopathie-Tier Foto: by_Avana Eder Kater Felix eosinophiles Granulom am Hinterbein, Innenschenkel. Das lineare Granulom entsteht in der Haut. Das erste Stadium ist daran zu erkennen, dass man kleine Knoten, die wie Perlen aneinander gereiht sind, fühlen kann. Im zweiten Stadium bricht die Hautstelle auf und es entsteht die erste offene Hautpartie. Diese offenen Stellen verbreiten sich sehr schnell weiter. Kleine Wunden mit zähem, gelblichem weißen Sekret werden sichtbar. Am Anfang trocknen diese Sekrete noch gut ab. Im dritten Stadium vereinen sich diese kleinen Wunden zu einer großen offenen blutenden Wunde. Prädestinierte Stellen sind Hinterläufe, Brust- und Halsbereich, Flanken und der Kopf. Es vergehen zwischen den einzelnen Stadien nur wenige Tage. Die Katze beginnt schon in den ersten Tagen, die Stelle zu belecken. Im zweiten und dritten Stadium wird die Stelle ständig beleckt. Viele Katzen versuchen sogar in die Wunde zu beißen. Damit versuchen sie sich vom Juckreiz bzw. den Schmerzen, die diese Stelle verursacht, zu befreien. Dieses Verhalten der Katze hat nichts mit beginnender Heilung zu tun, sondern sie führt dazu, dass die Katze nicht mehr schläft, keine Ruhe mehr findet und aufhört zu fressen. Eosinophile Plaques sind eine oder sogar mehrere abgegrenzte Hautflecken. Diese sind leicht feucht, gerötet und oft haarlos. Prädestinierte Stellen hierfür sind die Bauchdecke, Oberschenkel Innenseite, Hals, Zehen oder Unterlippe. Katzen, die an einem eosinophilen Plaques erkrankt sind, leiden besonders stark an Juckreiz. Sie bearbeiten die betroffene Stelle ständig und ® Nächste Ausgabe: ABO Themenschwerpunkt: Allergien- und Atemwegserkrankungen Mit Beiträgen von: Isabella Berger, Carolin Cremer, Avana Eder, Claudia Grothus, Christine Heckmann, Christine Krokauer, Michael Leisten, Sabine Loechle, Roland Methner, Dr. Christine Nowotzin, Dr. Anton Rohrer, Katja Welsch und anderen Natura im Abonnement Coupon ausfüllen, ausschneiden und faxen an: Homöopathie Hof – Laub Verlag Laub 12, 97357 Prichsenstadt [email protected] Fax 09383/90 360 20 o o Ich möchte das Abo (3 Hefte pro Jahr) zzgl. Porto je Heft für € 5,95 Ich möchte das nächste Einzelheft zum Preis von € 7,95 inkl. Mwst. zzgl. Porto Name: ………………………………………………................................................ Vorname: …………………………………………….............................................. Straße: ………………………………………………............................................... 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