PRESSEMITTEILUNG Schmalzkächele, Badengele und

Ansprechpartner:
Alexandra Kischkel-Bahlo
Leiterin der Stiftung Umwelt und Natur
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72336 Balingen
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PRESSEMITTEILUNG
Balingen/Oberdigisheim, 6. Mai 2015
Schmalzkächele, Badengele und
Pastorenkraut.
Die Senioren der Kirchengemeinden Oberdigisheim und Tieringen besuchten das
NaturErlebnisZentrum der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur in Oberdigisheim.
Sie bestimmten Blütenpflanzen, schnitzten und bastelten Naturkarten.
Der gemeinsame Ausflug der zwei Kirchengemeinden fand
dieses Jahr unter dem Motto „Was blüht denn da?“ im Gebäude
der Umweltstiftung statt. Der Einladung zum „Nachmittag für
Ältere“ unter der Leitung von Doris Häußler und Werner
Pichorner folgten rund 40 Interessierte. An der geschmückten
Kaffeetafel eröffnete Pfarrer Thomas Epperlein die Veranstaltung mit einer Lesung und stimmungsvollen Frühlingsliedern.
Anschließend stellte Stiftungsökologe Hannes Schurr blühende
Kraut-und Strauchpflanzen vor. Die Senioren staunten über die
Vielzahl der Frühlingsblüher wie Vergissmeinnicht, Scharbockskraut und Hahnenfuß. „Ein Schmalzkächele“ freute sich Ruth
Schalow, die den gelb blühenden Hahnenfuß seit der Kindheit
unter diesem Namen kennt. Blumen wanderten von Hand zu
Hand. Stängel wurden befühlt, Blätter gestreichelt und an den
Blüten gerochen. „Hier ist ein Badengele“, eine Schlüsselblume,
ergänzte Hildegard Härter, die dem Kirchenleitungsteam seit 40
Jahren angehört, das schwäbische Sprachgut. Rita Schneider
kannte weitere Dialektbezeichnungen wie „Aprille-Gille“ für
das Buschwindröschen und „Bettseicher“ für den Löwenzahn.
Letzterer wird in Frankreich auch „Pissenlit“ genannt wusste
Karl-Wilhelm Schneider - eine elegante Umschreibung der
harntreibenden Wirkung dieser Heilpflanze. „Warum heißt das
Hirtentäschel Pastorenkraut?“ wollte Hannes Schurr noch von
den Umstehenden wissen. Des Rätsels Lösung: Die lateinische
Bezeichnung Capsella bursa-pastoris verweist auf die Früchte
der bis zu 50cm hohen Pflanze, die an Umhängetaschen mittelalterlicher Hirten (Pastoris) erinnert .
Zum Schluss der Veranstaltung bastelten die Seniorinnen Naturkarten aus Blüten und Blättern. Es entstanden bunte Blumenbilder, die die frühlingshafte Stimmung des Nachmittags auf
Papier bannten. Die männlichen Teilnehmer schnitzten Brieföffner und Buttermesserchen aus Haselnussholz. Mit einem Lied
wurden die Senioren verabschiedet. So nahmen die Teilnehmer
neben einem kleinen Andenken auch viele schöne Erinnerungen nach Hause.
Bildnachweis: Alexandra Kischkel-Bahlo