AG Mindestkenntnisse November 2015 Merkblatt Umsetzung der Mindestkenntnisse LS/T Verständnispapier zuhanden KHL und LKB aller Kursstufen Liebe Kurshauptleitende und Leitungskursbetreuende Die Testphasen 2014/ 2015 zur Umsetzung der Mindestkenntnisse ist ausgewertet und das definitive Modell festgelegt. Auf den folgenden fünf Seiten ist beschrieben, wie die Änderungen im Bereich Mindestkenntnisse von Jungwacht und Blauring umgesetzt werden. Das vorliegende Merkblatt soll euch helfen, die von der AG Mindestkenntnisse erarbeiteten und von der FG Ausbildung verabschiedete Neuerungen in eurem Kurs umzusetzen. Dieses Merkblatt beinhaltet folgende Themen: Das Wichtigste in Kürze: • Mindestkenntnisse LEBEN: Ziel ist es die Mindestkenntnisse so ansprechend wie möglich zu vermitteln und anzuwenden. • Mehr Ressourcen in die Anwendung der Mindestkenntnisse und in die Umsetzung in den Scharen zu investieren. • Im Kurs werden die Mindestkenntnisse vermittelt und angewendet. Die Vermittlung des Vorwissens findet aber unter anderem in den Scharen statt. Dies soll mit dem Bereich LA im Kurs vermehrt unterstützt werden. 1. Modell zur Ausbildung der Mindestkenntnisse LS/T • Modell, Vorwissen, Kurswissen, Überprüfung 2. Anmerkungen zum Stoffprogramm • GK, GLK, SLK Die grössten Änderungen betreffen die Gruppenleitungskurse, da dort die Mindestkenntnisse einen Schwerpunkt darstellen. Ausgehend davon gibt es im GK und im SLK moderate Anpassungen um die Mindestkenntnisse vollständig in den Verband zu integrieren. Im Kursservice (www.jubla.ch/kursservice) sind Informationen und Hilfsmittel zur Umsetzung der Mindestkentnisse aufgeschaltet. Das meisterwerk steht online im Kurstool für die Kursvorbereitung zur Verfügung, soll jedoch nur von den Kursleitenden zur Vorbereitung von Ausbildungssequenzen gebraucht werden. In gedruckter Form kann das meisterwerk ab Mitte Dezember 2015 im Jubla-Shop bezogen werden. Ziel ist, dass alle TN des GLK ein Exemplar vor dem Kurs per Post zugeschickt bekommen. Zudem ist es zu empfehlen, sich mit anderen Kursleitenden auszutauschen und neue Umsetzungsideen weiter zu entwickeln. Bei Fragen stehen euch die kantonalen Ausbildungsverantwortlichen oder die Mitglieder der AG Mike gerne zur Verfügung. Wir wünschen euch eine kreative Kursplanung und viele unvergessliche Kurserlebnisse. Auf eure Rückmeldung zu den Neuerungen sind wir weiterhin gespannt und danken euch für eure Arbeit. AG Mike: Flavio Schmidig (LU), Simon Ehrler (AG), Lea Weber (AG), Gio Cettuzzi (ZH), Gregor Imholz (ZG), David Moser (Bulei). Jungwacht Blauring Schweiz Umsetzung der Mindestkenntnisse LS/T Seite 1/4 AG Mindestkenntnisse 1. Modell zur Ausbildung der Mindestkenntnisse Lagersport und Trekking Ziel der AG Mindestkenntnisse ist es, die unterschiedlichen Kurssysteme für den GLK und das damit zusammenhängende Anmeldewesen verbandsintern zu vereinheitlichen. Basierend auf diesen Grundlagen hat die AG Mindestkenntnisse ein neues Modell zur Vermittlung der Sportarttechnik in Ausbildungskursen von Jungwacht Blauring entwickelt und in diesem Zusammenhang Anpassungen an den Stoffprogrammen von GK, GLK und SLK vorgenommen. So sollen die Mindestkenntnisse von Kind bis Leitende praxisorientiert gelebt und in den Jubla-Alltag integriert werden. Ziel ist es, dass am Schluss alle Teilnehmenden die gesamten Mindestkenntnisse beherrschen und somit national am Ende jedes GLKs dasselbe Wissen(gesamte Mindestkenntnisse) mindestens vorhanden ist und es mit jedem GLK möglich ist im Bereich Mindestkenntnisse problemlos in einen SLK zu starten. 6-Phasen-Modell der Mindestkenntnisse im GLK Das Modell der Mindestkenntnisse im GLK sieht folgendermassen aus: Jungwacht Blauring Schweiz Umsetzung der Mindestkenntnisse Seite 2/4 AG Mindestkenntnisse Anders als beim bisherigen 3-Phasen-Modell (Check, Vertiefung, Überprüfung) wird das sportarttechnische Wissen nun in mehreren Schritten vor und während dem GLK erworben. Dazu werden die von J+S vorgegeben Inhalte unterteilt in „Vorwissen“ und „Kurswissen“. Das Vorwissen muss bis zu Beginn des GLK erworben sein. Das Kurswissen wird praxisorientiert im Kurs erworben, angewendet und überprüft. Dabei spricht man von dem Teil der Mindestkenntnisse, welcher über das Vorwissen hinaus geht. Fazit: Vorwissen + Kurswissen= Mindestkenntnisse Lagersport/Trekking Erwerb Vorwissen Das Vorwissen wird aus dem Kurs ausgelagert und mehrstufig erworben. Einerseits sind alle Inhalte des Vorwissens neu obligatorische Ausbildungsinhalte im GK. Andererseits erhält jeder TN mit der Anmeldebestätigung für einen GLK die Broschüre meisterwerk zugestellt. Kapitel 1 im meisterwerk widmet sich dem Vorwissen, Kapitel 2 dem Kurswissen. Mithilfe dieser Broschüre und dem freiwilligen Besuch von Ausbildungstagen im Kanton (wird je nach Kanton angeboten oder nicht, db.jubla.ch) oder scharinterner Ausbildung müssen die TN das Vorwissen in eigener Verantwortung erwerben. Dieses Wissen wird im GLK-Block M-1 Refresher Vorwissen zu Beginn des Kurses (Vorweekend gilt so fern vorhanden als Kursbeginn) überprüft. Der Refresher dient zur Selbstkontrolle der TN und verschafft dem Kursleitungsteam einen Überblick über das Können der TN. Aufgetretene Schwächen können so bis zum Kurs korrigiert werden. Erwerb und Anwendung des Kurswissens Die Teile der Mindestkenntnisse, welche nicht im Vorwissen enthalten sind, werden im Kurs praxisorientiert vermittelt, angewendet und überprüft. So können neu die Inhalte der Mindestkenntnisse auf diverse Blöcke verteilt werden. Ziel ist es beispielsweise im Block M-4 Lagerbauten ein Projekt durchführen das passende Kurswissen kurz zu vermitteln (Spanner, etc…) und hauptsächlich anzuwenden, zu leben. Es ist wichtig, dass den TN realistische und spannende Anwendungsmöglichkeiten für den Scharalltag aufgezeigt werden. In einer Vielzahl von Blöcken ist es möglich die Mindestkenntnisse im Kurs anzuwenden. So ist es auch möglich Mindestkenntnisse in den LA-Blöcken weiterzuentwickeln. Die Aufteilung des Vorwissens und des Kurswissens sowie Vorschläge für die Eingliederung der Mindestkenntnisinhalte in einzelne Blöcke findest du im Anhang des Stoffprogramms. Weiter sind die Inhalte der Mindestkenntnisse exakt im meisterwerk abgebildet und es wäre wünschenswert, wenn die Kurse mit dieser Broschüre arbeiten würden. Überprüfung im Kurs Am Ende des Kurses müssen die TN die Mindestkenntnisse (Vorwissen und Kurswissen) beherrschen. So ist es die Aufgabe des KHL’s dies sicherzustellen. Der KHL entscheidet selbst, wie er dies erreicht. Einerseits gibt es den Block M-6 Überprüfung, welchen man dazu verwenden kann und eine praxisnahe und anwendungsorientierte Überprüfung durchzuführen. Genauso ist es aber auch möglich die Überprüfung laufend in den Kurs einzubauen und TN während und nach der Anwendung zu überprüfen (der Block M-6 Überprüfung ist mit 0‘ ausgewiesen und muss daher nicht als einzelner Block durchgeführt werden). Mit der Übernahme der Wanderleitung haben die TN beispielsweise ihr Können im Bereich Kartenkunde zu einem grossen Teil bereits unter Beweis gestellt. Ziel ist es nach wie vor die TN zu motivieren und aufzufordern die Mindestkenntnisse in den Scharalltag zu integrieren und zu leben. Wichtig dabei ist, dass die Kulei bei der Ausbildung stets offen für sämtliche Beobachtungen ist und über den Wissensstand jedes TN Auskunft geben kann. Zudem sind in der Broschüre alle Lernziele notiert und dazugehörige Fragen zur Selbsteinschätzung als Hilfe aufgeführt. 2. Stoffprogramm Um das neue System optimal einzugliedern, gibt es Anpassungen in den Stoffprogrammen GK, GLK und SLK. Im GLK sollte der Fokus darauf liegen, die Mindestkenntnisse zu leben und in die Scharen zu tragen. Jungwacht Blauring Schweiz Umsetzung der Mindestkenntnisse Seite 3/4 AG Mindestkenntnisse Stoffprogramm GK Am Ende des GK sollen alle Teilnehmer das Vorwissen (Kapitel 1 im ) beherrschen. Somit ist das Vorwissen Teil des GK-Stoffprogramms und wird in den Blöcken M1-M4 umgesetzt. Stoffprogramm GLK Folgend ist das gesamte Stoffprogramm zu den Mindestkenntnissen im GLK mit den dazugehörigen Absichten und Anregungen aufgelistet. Block und Ziele Ideen und Gedankenanstösse M-1 Refresher Vorwissen (60‘) Die TN wie auch die Kulei sollte am Ende des Blocks den Stand des Vorwissens kennen. Hier lohnt es sich Gedanken zu machen, wie man zu diesem Wissen gelangt und wie die entsprechenden Lücken bis zum Beginn der Kurswoche zu schliessen sind. (Sofern ein Vorweekend vorhanden ist. Die Kursleitung kennt den Wissenstand der Teilnehmenden in Bezug auf Kartenkunde/Orientierung, Lagerbau/Pioniertechnik und Erste Hilfe. Die Teilnehmenden kennen ihren Wissensstand (Standortbestimmung). M-2 Vertiefung Mindestkenntnisse LS/T (60‘) Die Teilnehmenden vertiefen und repetieren ihre Mindestkenntnisse nach Bedürfnis (Orientieren/Kartenkunde, Lagerbau/Pioniertechnik, Erste Hilfe). M-3 Kartenkunde (60‘) Die Teilnehmenden können eine Karte "norden" und den eigenen Standort bestimmen. Sie können mit Hilfe der Landeskarte das Gelände beurteilen und kennen die Verwendungszwecke der Kartenmassstäbe. Sie können Orientierungshilfen wie Karte, Kroki, Plan oder Wegbeschreibung mit dem Gelände vergleichen und sich damit orientieren. Sie können das Koordinatennetz der Landeskarte erklären und Koordinaten berechnen. M-4 Lagerbau/Pioniertechnik: Ein Projekt durchführen (180‘) Die Teilnehmenden können Lagerbauten und pioniertechnische Aktivitäten altersgerecht und sicher umsetzen. Sie kennen Massnahmen, welche die Sicherheit beim Lagerbau erhöhen. M-5 Erste Hilfe/Notfallsituationen (60‘) Die Teilnehmenden können in einer Notfallsituation strukturiert vorgehen und korrekt handeln. Sie können kleine Verletzungen behandeln und Wundenversorgen. Sie kennen den Inhalt des J+SNotfallblattes und können es richtig einsetzen. M-6 Überprüfung (0‘) Dieser Block soll auf die Bedürfnisse der TN angepasst werden. So können einzelne Blöcke verlängert, zusätzliches Wissen vermittelt oder eine weitere Lernplattform geschaffen werden. Es ist nicht zwingend notwendig diesen Block vor dem Kursbeginn vorzubereiten, damit er auf die Bedürfnisse der TN angepasst werden kann. Die Inhalte des Bereichs „Orientieren“ sind sehr vielfältig. Daher macht es Sinn, sich im Voraus zu überlegen, welche Teilbereiche man in diesem Block vermittelt und welche Teilbereiche man in anderen Blöcken wie der Wanderungsleitung abdeckt. So kann auch im Bereich LA oder der Wanderungstheorie einiges abgedeckt werden. Gerade da beispielsweise das NORDA einen eher kleinen Bezug zum Rest der Inhalte hat. Das Kurswissen des Bereichs „Lagerbau /Pioniertechnik“ beinhaltet den Spanner sowie die beiden Bünde. Dies kann in diesen Block eingebaut werden. Vor allem aber ist es die Idee, das bereits gelernte Kurswissen anzuwenden. So kann in diesem Block für unterschiedliche Fähigkeitsstufen spannendes angeboten werden. Es ist zu empfehlen, dass man bei der Planung dieses Blockes eine klare Abgrenzung zum G-8 „Gesundheit und Prävention“ macht. Wobei auch hier die Mindestkenntnisinhalte frei verteilt werden können. Besonders im Bereich Erste Hilfe kann es Sinn machen einzelne Bereiche des Kurswissens aufzugreifen und anzuwenden. Siehe „Überprüfung im Kurs“ Stoffprogramm SLK Beim Stoffprogramm SLK gibt es eine kleine Ergänzung in den Blöcken „Planung, Durchführung und Auswertung eines Lagers“ (L-4), „vertieftes Kartenlesen und Kompasstraining“ (W-1) und Verbandsinhalten „Kader- und Nachwuchsplanung in der Schar“ (O-6). Den TN muss bewusst werden, dass sie als Lagerleitung mit guten LA-Pflichtblöcken und als Scharleitung mit scharinterner Ausbildung wesentlich dazu beitragen, dass angehende Leitende bereits als Kind mit dem sportarttechnischen Vorwissen konfrontiert werden. Somit fällt das Lernen später einfacher, die Hemmschwelle gegenüber den Mindestkenntnissen wird abgebaut, Sinn und Nutzen werden sichtbar und das neue System wird optimal installiert. Jungwacht Blauring Schweiz Umsetzung der Mindestkenntnisse Seite 4/4
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