Sprache, Region, Identität: Einflüsse auf das Schreiben von Texten Prof. Dr. Claudia Maria Riehl Institut für Deutsch als Fremdsprache Ludwig-Maximilians-Universität München [email protected] Sprache, Region, Identität Sprachgemeinschaften bilden ihre eigenen Diskursmuster aus Diese sind nicht an eine bestimmte Sprache gebunden Drücken daher auch eine regionale Identität aus Gliederung Diskurstradition und Kulturkontakt Kulturspezifische Unterschiede in Texten Kriterien von Textmustern Beispiel aus der Südtirol-Studie (2001) Das Projekt „Mehrschriftlichkeit“ Beispiel von italienisch-deutsch bilingualen Schülern Diskurstradition und Kulturkontakt Der Begriff 'Diskurstradition' (Koch 1997, Oesterreicher 2002) Bezieht sich auf Sprachlich-Traditionelles jenseits der Grammatik: Tradition eines bestimmten Zitats, einer bestimmten Grußform gruppenspezifische Traditionen wie lokale Redetraditionen (Bsp. „Berliner Schnauze“) Textformen, Texttypen, Textsorten, Gattungen, Genres Beispiel: Höflichkeitsmuster in Südtirol 1. Man bittet weder Motorräder noch Fahrräder abzustellen. Danke (Si prega di non posteggiare moto, motorini, biciclette. Grazie, Hauswand, Bozen) 2. Wir ersuchen Sie höflich, die Sitzplätze Invaliden, Senioren oder Müttern mit Kleinkindern zu überlassen. Danke (Preghiamo gentilmente ai passeggeri di cedere i posti a sedere agli invalidi, seniori e madri con bambini piccoli. Grazie, Aufschrift im Stadtbus Bozen) 3. Sehr geehrter Gast, wir haben Ihre geschätzte Anfrage erhalten, und beeilen uns, Ihnen Prospektmaterial über unsere Stadt zuzusenden. (Anschreiben des Verkehrsamts der Stadt Bozen) Sprach- und Kulturkontakt (Riehl 2014) In Sprachkontaktsituationen übernimmt man nicht nur Lexik oder grammatische Strukturen, sondern auch die Diskursformen bzw. Diskurstraditionen einer anderen Sprachgemeinschaft Es gibt sog. Sprachrituale: ich fülle ein Sprachritual der Sprachgemeinschaft A mit Sprachmaterial der Sprachgemeinschaft B Kulturspezifische Unterschiede in Texten Kulturspezifische Unterschiede in geschriebenen Texten Argumentationsstrategien Vorstellungen von Wohlgeformtheit Unterschiede beim akademischen Schreiben Unterschiede in Textmustern Unterschiedliche Argumentationsstrategien (Kaplan 1972) Vorstellungen von Wohlgeformtheit von Texten (Clyne 1987) Deutsch Texte sollen interessant gehaltvoll aufklärend sein Englisch Texte sollen gut lesbar verstehbar knapp präzise wohlgeordnet sein Schreiberorientiert Leserorientiert Unterschiede im wissenschaftlichen Schreiben deutsch-romanisch (Kaiser 2002) Deutsche Schreiber objektiv viel Wert auf formale Richtigkeit (Zitieren, Quellenangaben) Unsicherheit und Zweifel kommen zum Ausdruck (scheinen, erscheinen, den Anschein haben) Spanischsprachige Schreiber Viel stärker sprachlichstilistisch orientiert Wert auf Eleganz stärker wertend (pienso que, en mi opinión) Gefühle werden artikuliert (me interessa lo considero muy importante, me soprende que, lo más fascinante me parece) Unterschiede in Textmustern Was ist ein Textmuster? Textmuster stellt ähnlich wie Handlungsmuster einen Komplex von kognitiv gespeicherten Einheiten dar Textmuster liegen als kognitive Schemata benennbaren Textsorten zugrunde (Nussbaumer 1991; Riehl 2001) Elemente auf der Mikroebene: Formulierungsmuster Makro-Ebene: Makrostruktur, Textorganisation (Augst/Faigel 1986, Rapti 2005) Involvierungsmuster (Boueke et al. 1995) Kommunikative Grundhaltung (Sieber 1998) Makrostruktur: Textordnungsmuster (Augst/Faigel 1986) linear-entwickelnd Assoziative Aneinanderreihung von Gedanken aus einer intrinsischen Perspektive material-systematisch Reihenfolge basierend auf der Ordnung des Gegenstandes und der Perspektive des Schreibers formal-systematisch Formale Anordnung, konsistente Makrostruktur linear-dialogisch Formale Anordnung, Einbezug des Adressaten Diskursmodus: Konzeptionelle Schriftlichkeit vs. Mündlichkeit (Koch/Oesterreicher 2007) Sprachebenen Konzept. Mündlichkeit Konzept. Schriftlichkeit Lexikon Basiswortschatz bzw. Umgangssprache Niedrige Type-TokenRelation Passe-partout-Wörter MorphoSyntax Aggregative Muster Elliptische Konstruktionen Agensorientierung Textuelle Ebene Lineare Organisation, semantisch unspezifisch (und, daher, aber) Elaborierter, fachsprachlicher Wortschatz Hohe Type-TokenRelation Integrative Muster Objektivierungsstrategien Elaborierte Textverknüpfungsmuster, semantisch spezifiziert (einerseits-andererseits) Kommunikative Grundhaltung (Heinrich/Riehl 2011) Kategorien Involvierung Distanz Sprecher-HörerDeixis Selbst-Referenz Adressierung des Hörers Keine Selbst-Referenz (oder nur in den Rahmenteilen) Fokussierung des Themas Evaluation Gebrauch evaluierender Adjektive oder Modalpartikeln (toll, idiotisch, sicherlich) Objektive Formen zur Meinungsdarstellung (angesichts der Tatsache, dass…) Ebenen der Selbstreferenz Nicht alle Bezüge der Selbstreferenz zeigen den gleichen Grad der Involvierung Es gibt hier unterschiedliche Ebenen Diskursebene Bewertungsebene Darstellungsebene Selbstreferenz auf der Diskurs- und Bewertungsebene Diskursebene: Unterstützung des Lesers (Rezeptionshilfen) Ich -Kommentar auf der Ebene des Diskurses a) Letzlich komme ich zu dem Schluss, dass… b) Im Folgenden werde ich erläutern … Bewertungsebene: Evaluierung des Dargestellten und Bewerten von Argumenten Ich-Bezug hat Funktion der Relativierung a) Ich denke, dass es eine gute Idee ist, wenn… b) Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, dass… Selbstreferenz auf der Darstellungsebene Eigenes Erleben wird als Argument eingesetzt Ich war 8 Jahr alt, als ich meinen 1. Französisch-unterricht erteilt bekam. Auch wenn ich viel über das blöde Französisch geschimpft habe, bin ich heute froh, mich mit Französischsprachigen verständigen (unterhalten) zu können. Ich finde die Mehrsprachigkeit so wichtig, daß ich mit 16 Jahren noch Niederländisch als Wahlfach gewählt habe. Bin ich mit der Schule fertig, kann ich mich in 4 Sprachen weiterhelfen, d.h. in viel mehr Ländern zurechtkommen. (Schülerin aus Ostbelgien, 11. Jg.)) Eigene Einstellungen und Wünsche werden referiert Latein auf keinen Fall. Damit komme ich jetzt schon nicht zurecht. (Schülerin aus Südtirol, 12. Jg.) Fallbeispiel I: Sprach- und Kulturkontakt in Südtirol Sprach- und Kulturkontakt in Südtirol (Riehl 2001) Erhebung 1994-1996 Fünf Schulen in Bozen und Meran (Jg. 11-13) 16 Klassen: 255 Schüler Deutsches Vergleichscorpus: 3 Schulen in Bayern und Baden-Württemberg (Jg. 11-13) 9 Klassen: 164 Schüler 4 Texttypen: narrativ deskriptiv instruktiv argumentativ Beispiel: argumentativer Text Vorlage: fiktive Umfrage: Europäische Union berät über die Einführung einer einheitlichen Amts- und Verkehrssprache für ihre Mitgliedsländer. Welche Sprache soll gewählt werden (Auswahl: Deutsch, Englisch, Latein, Esperanto)? Welches Modell für Zweisprachigkeit (Schulsystem) soll gewählt werden? Beispiel deutsches Textmuster In der EU stellt sich die Frage, ob eine einheitliche Sprache als Amtsund Verkehrssprache als Zusatz zur normalen Muttersprache eingesetzt werden soll. Diese 2. Sprache dient dann als Korrespondenzsprache in der EU. Von den gebotenen Sprachen (hier: Englisch, Deutsch, Esperanto und Latein) bietet sich Englisch als die wohl beste Sprache an. Sie wird im Ausland gesprochen, bzw. in Ländern außerhalb der EU, so Amerika (USA u. Kanada), Australien und teilweise Neuseeland. Englisch ist schon jetzt die Sprache der zivilen (und militärischen) Luftfahrt. Ausserdem ist sie die einheitliche Sprache der Weltwirtschaft. In der EU böte sich auch die Möglichkeit der deutschen Sprachen, die den größten Anteil an der gesprochenen Sprache hat. Es ist klar, daß eine Sprache gewählt werden muß, vor allem aufgrund des Aufwandes, jede verwaltungstechnische Veröffentlichung, etc. in jede Sprache der EU zu übersetzen. Die damit verbundenen Kosten wären einsparbar bei einheitlicher Sprache. Charakteristika des Musters Makrostrukturelle Ordnung: formal-systematisch Argumentation vorwiegend zu Englisch, aber mit mehreren Argumenten Strukturen konzeptioneller Schriftlichkeit: Formulierungsmuster: dient als Konferenzsprache, von den gebotenen Sprachen Verwendung von Passiv, Konjunktiv etc. Distanzstrategien: Fehlende Selbstreferenz Formen der Agensausblendung Beispiel romanisches Textmuster Ich bin dafür daß Englisch gewählt wird. Als Sprache ist das Englisch am geeignetsten weil es am leichtesten zu lernen ist. Deutsch u. Latein sind grammatikalisch gesehen viel schwerer. Und daher auch schwerer erlernbar. Außerdem ist das Englische gegenüber dem Dt. nicht so formell und krampfhaft, sondern viel lockerer. Dies fängt schon bei der Anredeform mit "you" an. "You" ist keine Höflichkeitsform, man geht also automatisch viel offener und lockerer auf die angespr. Person ein. Latein auf keinen Fall. Damit komme ich jetzt schon nicht zurecht. Was glauben sie da, was für Schwierigkeiten ich dann später hätte bei Kommunkikation und Gesprächen, wo die Wörter schnell her müssen ohne zuvor lange an Grammatikregeln u.s.w zu denken. Esperanto: kenne ich nicht. Ich glaube viele Leute kennen diese Sp. nicht. Also müßte man hierbei eine völlig neue Spr. lernen; dies ist auch kompliziert. Das Englische versteht man ja auch sofort auf Anhieb, weil viele Wörter dabei aus dem Lateinischen stammen, also dem Italienischen u. Dt. sehr ähnlich sind, daher auch leicht verständlich. Bleiben wir bei Englisch. Charakteristika des Musters Makrostrukturelle Ordnung: materialsystematisch Verschiedene Sprachen werden „abgearbeitet“, der Adressat wird angesprochen: Strukturen konzeptioneller Mündlichkeit Was glauben Sie da, was für Schwierigkeiten ich da hätte? Bleiben wir bei Englisch Ich bin dafür, daß … Latein auf keinen Fall Involvierungsstrategien Selbstreferenz auch auf Argumentationsebene: Damit komme ich jetzt schon nicht zurecht Verteilung der Textmuster 50 45 40 35 30 25 Südtirol 20 Deutschland 15 10 5 0 Distanz Involvierung Mischtyp Beispiel II: Schreiben in zwei Sprachen im Migrationskontext Projekt Mehrschriftlichkeit (Förderung durch BMBF 10/13 - 09/16 ) http://www.mehrschriftlichkeit.daf.uni-muenchen.de Probanden: Je 60 Schülerinnen und Schüler mit griechischem, italienischem und türkischem Familienhintergrund (9. und 10. Schuljahr) Monolinguale Kontrollgruppe Erhebungsinstrumente: Erzählende und argumentative Texte in L1 und L2 Phantasiegeschichte mit Eingangsimpuls Argumentativer Brief (L2: Handyverbot, L1: Verbot des Gebrauchs anderer Sprachen auf dem Schulhof) Sprachbiographische Interviews in L1 und L2 Elterninterviews Sprachaufmerksamkeitstest Realisierungsformen argumentativer Texte (Riehl, 2013; Wörfel et al. 2014) Einfacher Texttyp : Linear-entwickelnde Makrostruktur Konzeptionelle Mündlichkeit Involvierung Gemischter Typ: Material-systematische Makrostruktur Konzeptionelle Schriftlichkeit mit mündlichen Elementen Distanz (+/- Selbstreferenz) Elaborierter Typ: Formal-systematische Makrostruktur Konzeptionelle Schriftlichkeit Distanz Typ 1 Typ 2 Typ 3 Vittorio, 9. Schuljahr, Gymnasium, München, Deutscher Text Sehr geehrter Schulleiter, hiermit schreibe ich ihnen um ihnen meine Stellung gegenüber dem Thema „Handyverbot“ darzulegen. Der erste Punkt ist, die Schwächung der Verbindlichkeit der Schüler. So unterhalten sich Schüler, bei ständigem Gebrauch des Handys, miteinander weniger. In der Folge werden weniger Freundschaften geschlossen, was dazu führt, dass sich die Schüler fremder vorkommen und nicht verbunden. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, die Versuchung bei Leistungsnachweisen mithilfe von Handys zu betrügen. Denn beinahe jedes Handy besitzt heutzutage Internet, indem man leicht Wissen aller Arten nachrecharchieren kann. So könnten Schüler in Versuchung geraten, während eines Schultests, beim fehlenden Wissen einer Antwort, ihr Handy raus zu zücken und nach jener zu suchen, was nicht erlaubt ist und bei Erwischen des Lehrers dieser Tat im schlimmsten Falle mit der Note Sechs bestraft werden könnte. Der wichtigste Punkt aber, ist die Ablenkung. So könnten bei ständigem Gebrauch des Handys und wenig Mitarbeit im Unterricht große Wissenslücken entstehen. Zum Beispiel könnte sich ein Schüler lieber für seine SMS-en als die neue Grammatik im Englischunterricht interessieren, weil er abgelenkt wurde. Ich hoffe ich konnte ihnen, mit meinen Argumenten, die Entscheidung erleichtern und hoffe Sie setzen das Handyverbot durch Mit freundlichen Grüßen Besonderheiten des Texts Formal-systematisches Musters: der erste Punkt, der zweite Punkt etc. Adressatenadressierung nur im Schluss Keine erkennbare Involvierung (Selbstreferenz nur auf Diskursebene) keine direkte Anrede des Lesers im Text (intendierte) konzeptionelle Schriftlichkeit Vittorio, 9. Schuljahr, Gymnasium, München, Deutscher Text Gentile direttore, scrivo questa lettera per esprimere la mia opinione riguardo il divieto di parlare lingue straniere durante la pausa scolastica. Come primo punto vorrei dire che se si puo parlare lingue straniere anche in futuro, potrebbe aiutare ai scolari a fare piu rapidamente nuove amicizie. Se per esempio un bambino che si è trasferito da un altro paese parla solo la sua lingua e viene nella nostra scuola bambini che sanno la sua lingua possono comunicare facilmente con egli. E cosi che nasce una nuova amicizia. Come altro punto, vorrei aggiungere che, parlare lingue straniere nelle pause scolastice, può essere anche un esercizio utile.. Sehr geehrter Herr Direktor, Ich schreibe diesen Brief, um meine Meinung hinsichtlich des Verbotes in der Pause fremde Sprachen zu sprechen auszudrücken. Als ersten Punkt möchte ich sagen, dass man auch in Zukunft fremde Sprachen sprechen kann, könnte den Schülern helfen schneller Freundschaften zu schließen. Wenn zum Beispiel ein Kind, das aus einem anderen Land zugezogen ist, nur seine Sprache spricht und in unsere Schule kommt, können die Kinder, die seine Sprache können, einfacher mit ihm kommunizieren. Und so entsteht eine neue Freundschaft. Als weiteren Punkt, möchte ich hinzufügen, dass andere Sprachen in der Pause zu sprechen auch eine nützliche Übung ist. Se per esempio nella scuola ci sono bambini con stessa nazionalità e capacità di parlare la lingua di egli, possono comunicare con la lingua straniera ed essercitarla. Cosi hanno la possibilità di migliorarla Wenn zum Beispiel in der Schule Kinder mit der gleichen Nationalität sind und Fähigkeit ihre Sprache zu sprechen, können sie mit der fremden Sprache kommunizieren und sie üben. So haben sie die Möglichkeit, sie zu verbessern. Spero che i miei argomenti le sono utili sulla decisione di introdurre il divieto di parlare lingue straniere durante la pausa scolastica. Sinceri saluti, Vorname Nachname Ich hoffe, dass meine Argumente Ihnen nützlich sind für die Entscheidung das Verbot, fremde Sprachen während der Pause zu sprechen einzuführen. Mit freundlichen Grüßen Besonderheiten des Texts Diskursführung wie im Deutschen Nachahmung des formal-systematischen Musters: der erste Punkt, der zweite Punkt etc. Adressatenadressierung nur im Schluss Keine erkennbare Involvierung (Selbstreferenz nur auf Diskursebene) keine direkte Anrede des Lesers im Text Italienische Kontrollgruppe (Calabrien): Lorenza, 10. Jg. Egregia Signora Direttrice, le scrivo a nome del nostro Liceo per illustrarle la nostra posizione sull’utilizzo del cellulare a scuola. Come ben sa, l’introduzione dei cellulari ha portato grandi cambiamenti nella nostra società e noi ragazzi abbiamo bisogno degli smartphone per conoscere il mondo e quello che ci accade intorno ogni giorno Si viene a scuola per apprendere cose nuove, per imparare a vivere bene in società e per studiare. Ormai anche i telefonini ci danno grandi informazioni e, se usati nel modo giusto, possono essere utili anche a scuila. Lei ha intenzione di introdurre il divieto di utilizzare il cellulare a scuola, perchè pensa che ci distragga dalle lezioni. Ma il cellulare è ormai fondamentale per il passaggio di informazioni e per il contatto tra le persone. Non si può spegnere il telefono durante le lezioni, perchè sarebbe rischioso. Quante volte riceviamo telefonate importanti da parte dei nostri parenti, oppure siamo noi ragazzi che abbiamo bisogno di chiamare i nostri genitori per informarli di qualcosa, o per dirgli che stiamo male? Se secondo alcuni studi, la maggior parte dei ragazzi utilizzano impropriamente i cellulari, c’è un’altra indagine che afferma che molti professori, insiame agli alunni, alcune volte si avvalgono dei nuovi mezzi di comunicazione (soprattutto i telefonini) per completare la lezione e per incrementarla. Basti pensare che proprio lei, come moltissimi altri presidi in Italia, ha introdotto già da alcuni anni, un computer e una lavagna interattiva in ogni classe, quindi strumenti elettronici propensi all’insegnamento. Inoltre, ogni professore utilizza un tablet e ha un registro elettronico, accessibile anche da uno smartphone. Perciò, il telefonino non solo è indispensabile per particolari situazioni, come problemi familiari o salute, ma può essere anche un buon strumento per l’apprendimento e per crescere conoscendo il mondo che ci circonda, non solo studiando sui libri, ma anche su uno schermo touchscreen, che ormai è diventato compagno di noi ragazzi. Spero che comprenda le nostre motivazioni e che cambi idea sull’introduzione del divieto di utilizzare il cellulare a scuola. Charakteristika des Textes linear-dialogisches Muster Diskursmodus: konzeptionelle Schriftlichkeit (mit mündlichen Elementen) starke Involvierung des Schreibers und Lesers: direkte Adressierung, rhetorische Fragen etc. Schlussfolgerung Schüler, die in einer anderen Sprachgemeinschaft leben und die Diskurstraditionen ihrer (Herkunfts-) Sprachgemeinschaft nicht erwerben (können), übertragen sie Muster aus der Kontaktgemeinschaft: Argumentationsstrategien und Makrostruktur Diskursmodus Kommunikative Grundhaltung Literaturhinweise Augst, Gerhard & Faigel, Peter (1986): Von der Reihung zur Gestaltung. Untersuchungen zur Ontogenese der schriftsprachlichen Fähigkeiten von 13-23 Jahren, Frankfurt/Bern/New York: Lang. Berman, Ruth A. & Bracha Nir-sagiv (2007): Comparing narrative and expository text construction across adolescence: A developmental paradox. Discourse Processes 43 (2). 79-120. Boueke, Dietrich, Frieder Schülein, Hartmut Büscher, Evamaria Terhorst & Dagmar Wolf. 1995. Wie Kinder erzählen: Untersuchungen zur Erzähltheorie und zur Entwicklung narrativer Fähigkeiten. München: W. Fink. Caprez-Krompàk, Edina (2010): Entwicklung der Erst- und Zweitsprache im interkulturellen Kontext: Eine empirische Untersuchung über den Einfluss des Unterrichts in heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) auf die Sprachentwicklung. Waxmann Verlag. Duarte, Joana; Gogolin, Ingrid; Klinger, Thorsten & Birger Schnoor (2014): Mehrsprachige Kompetenzen in Abhängigkeit von familialen Sprachpraxen. In LiLi-Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 43, 6685. Heinrich, Dietmar & Claudia M. Riehl (2011): Kommunikative Grundhaltung: Ein interkulturelles Paradigma in geschriebenen Texten. In Csaba Földes (Hg.), Interkulturelle Linguistik im Aufbruch: Das Verhältnis von Theorie, Empirie und Methode, Tübingen: Narr, 25–43. Knapp, Werner (1997): Schriftliches Erzählen in der Zweitsprache. Tübingen: M. Niemeyer. Koch, Peter & Wulf Oesterreicher. 2007. Schriftlichkeit und kommunikative Distanz. Zeitschrift für germanistische Linguistik 35 (3). 346–374. Portmann-Tselikas, Paul R. (2001): Schreibschwierigkeiten, Textkompetenz, Spracherwerb. Beobachtungen zum Lernen in der zweiten Sprache. In: Deutsch als Fremdsprache 38, 3-13. Rapti, Aleka (2005): Entwicklung der Textkompetenz griechischer, in Deutschland aufwachsender Kinder: untersucht anhand von schriftlichen, argumentativen Texten in der Muttersprache Griechisch und der Zweitsprache Deutsch. Frankfurt a.M. [u.a.]: Lang. Riehl, Claudia M. (2001): Schreiben, Text und Mehrsprachigkeit. Zur Textproduktion in mehrsprachigen Gesellschaften am Beispiel der deutschsprachigen Minderheiten in Südtirol und Ostbelgien. Tübingen: Stauffenburg. Riehl, Claudia M. (2013): Multilingual discourse competence in minority children: Aspects of transfer and variation. In: European Journal of Applied Linguistics 2, 254-292 Schmölzer-Eibinger, Sabine (2011): Lernen in der Zweitsprache. Grundlagen und Verfahren der Förderung von Textkompetenz in mehrsprachigen Klassen. 2. Aufl., Tübingen: Narr. Schmölzer-Eibinger, Sabine/Weidacher, Georg (Hgg.) (2007): Textkompetenz. Eine Schlüsselkompetenz und ihre Vermittlung. Tübingen: Narr. Wörfel Till; Nikolas Koch; Seda Yilmaz Wörfel & Claudia Riehl (2014): Mehrschriftlichkeit bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern: Wechselwirkungen und außersprachliche Einflußfaktoren. In LiLi-Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 43, 44-65.
© Copyright 2024 ExpyDoc