DADA RUNDES JUBILÄUM DER QUERDENKER Nr. 1 l 2016 Seite 24 Magazin Was Haie und Menschen gemeinsam haben: Das grosse Interview mit einem Forscher Seiten 10–13 Hi Hai WICHTIGE PREMIEREN KINO Wieso es sich 2016 doppelt lohnt, ins Kino zu gehen Seite 4 ! ! " # + "$ . +%"".$ $0.5$ /, +* $$$ 1*$ $! %* # . 4 "%* " 0." $$ $5 *. $ $.**!0*+ 0 # "0&".5 $ .) . &$ +%"2 *$) "$ + $% 0. 0$.* )))!-$--+%)))! $ +% !%##$ !%##$ $$ $$ $0++$0++ $+$+ & ' &" '" " * *" +& +&" +& -"*$$- "*$$ - 0#++$ 4"..0#++$4".. 2%$2%$ %*%* 0$ $.1*" 0$- $ $- 4"%* 4"%*++* !$$$ ++*!$$$- $$ $$- $ $$++$ 0$ * $.0$ # %." *05 $ $! " .. 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Inhalt 3 MAGAZIN 10. Januar 2016 18 Mode 19 MAGAZIN 10. Januar 2016 Wäis Kiani Style Writer Lehre der Amnesie Lamékleid für den Ausgang von Unique, Topshop, 305 Franken. Glitzer Gloria Heavy Metal macht Mode. Metallics lassen uns auch im Januar-Nebel glänzen. Falls wir die Regeln dieses Trends kennen und beachten. VON WÄIS KIANI K schön zu finden. Niemals! Glitzer tragen Zwölfjährige und Vorstadtschwalben mit dunkel umrandeten Lippen. Dachte ich mir anfangs. ennen Sie das? Auf Reisen sehen wir Dinge und lassen uns davon begeistern, aber kaum sind wir zurück in unserem Alexas Plisseerock gibts in Heimatdorf, wirkt alles nichtig und 1000 Varianten grau. So ergeht es mir gerade. Ich Aber nein, die Glitzer-Hysterie gabs war zwei Wochen in London, und auch anderswo. Etwa in Londons einige der Modetrends waren dort teuren Designer-Klamotten-Abteiso klar und unübersehbar, dass sie lungen. Den silbernen Rock etwa, mir sozusagen direkt ins Blut über- den Model Alexa Chung (32) vergingen. Metallic am helllichten gangenen Oktober an einer HearstTage ist einer davon. Der Party in New York Glanz an trüben Januar- Der Metallic- trug, findet man nun in 1000 Varianten ab morgen wirkt ganz Glanz lässt selbstverständlich, und 1000 Franken. Ich Londons Frauen sehen Londons habe Tage damit verdarin unglaublich cool Frauen bracht, für Sie eine aus. Option zu unheimlich figünstigere Alles fing vor Weihnden. Doppelt schön: nachten mit dem vielen cool Der Plisseerock (siehe Glitzer-Nagellack an. In aussehen. rechts) ist weit schöden Beauty-Abteilungen ner als die 2000-Franvon Harrods und Selfridges gibt es ken-Version, die bei Gucci hängt. riesengrosse Nagellack-DepartMittlerweile stehen auch in ments, und darin waren extra heis- meinem Schuhzimmer silberne se Separate-Departments mit Glit- Mary-Jane-Schuhe und warten auf zer und noch mehr Glitzer gefüllt. ihren ersten Auftritt – mit dicken Die bekannte Nagellack-Marke Opi Socken zur Jeans. Was mich zu den hatte sich sogar eigens eine Kollek- wichtigsten Metallic-Tipps führt. tion einfallen lassen: Starlight. Erstens: Metallic braucht einen Allein diese Glitzerlacke auszupro- Bruch. Perfekt sind dicke Wolle bieren, hat mich eine ganze Stunde oder Denim. Zweitens: Immer nur und die Unschuld all meiner Nägel ein Metallic-Teil tragen. Drittens: Metallic-Schuhe und -Leder sind gekostet. Ich war zwar begeistert, aber wäre empfindlich, aufpassen! Viertens: nie und nimmer auf die Idee gekom- Glitzernagellack auf keinen Fall mit men, so etwas zu kaufen und an mir Acrylnägeln tragen. Shine on! Seit wenigen Tagen herrscht bei mir wieder Alltag, und die Arbeit stülpte sich sogleich über mich. Mir bleibt nicht einmal Zeit, zum Sport zu gehen, was ich dringend nötig hätte. Gestern Abend lag ich nach getaner Pflicht auf dem Sofa und war unzufrieden. Unzufrieden mit meiner Umgebung, mit den endlos langweiligen Zankereien meiner deutschen Facebook-Freunde und unzufrieden mit meiner drögen Die Frau konnte sich weder an die Geburt noch an ihr gesundes Kind erinnern. Metallic-Faltenrock, 22 Franken, warehouse. andotherbrands.com Existenz nach zwei erfüllten Wochen in meiner Lieblingsstadt, in London. So ist der Mensch nun mal (ich). Reicht man ihm den kleinen Finger, will er gleich die ganze Hand. Elegante Silber-Haarbürste Metallic Oyster, ab 20 Franken, ikoo-brush.com Mary-JanePumps Ginger, topshop.com, 90 Euro. Praktisch und cool: Nike-Rucksack, Asos, ca. 90 Franken. Nike Cortez in Gold, ein Instant-Update für jedes Outfit, 95 Franken, stylebop.com Lässiger als Alexa Chung kann mans nicht machen: OversizedPulli und Boots. Mega! Fotos: Cindy Ord/Hearst/Getty Images, PR (8) 18 Einst schillerte sie nur in der Nacht. Nun erobert sie den Tag: MetallicMode lässt Frauen cool aussehen, von den Fingerspitzen bis zu den Füssen. Dann kam im Fernsehen eine Doku über Amnesie. Die Protagonisten waren teils noch ganz jung. Sie hatten nach einem Sturz oder Unfall und der Zeit im Koma ihr Gedächtnis ganz oder teilweise verloren. Ein Mann war mit 17 eine Treppe runtergefallen und konnte sich danach nie mehr an sein Leben davor erinnern. Fotos von früher berührten ihn nicht, und auch äusserlich war er eine komplett andere Person. Eine Frau Anfang dreissig, im sechsten Monat schwanger war gestürzt. Sie lag fünf Jahre im Koma und wusste weder etwas von der Geburt oder ihrem gesunden Kind noch von sonst etwas. Ein Familienvater kippte beim Grillieren um, und nach ein paar Monaten im Koma wurde er nie wieder so wie vorher. Er lebte mit 44 wieder bei seinen Eltern, und sein betagter Vater musste ihn überallhin begleiten. Das Kurzzeitgedächtnis des Mannes funktionierte nicht mehr. Ich war bestürzt, denn auch ich hatte einen Zusammenbruch und lag 2007 einige Tage im Koma. Warum und wieso erzähle ich Ihnen ein andermal, dazu reicht die Zeit heute nicht. Nur so viel: Ich bin damals beinahe erstickt, wurde wie durch ein Wunder schnell gefunden und in ein künstliches Koma versetzt. Und es dauerte drei Versuche an drei Tagen, bis die Götter im Unispital Zürich mich wieder zum Atmen gebracht hatten. Bei jedem Versuch lief ich offenbar derart blau an, dass die Ärzte meine Eltern schon darauf vorbereiteten, dass ich nie mehr sein würde wie vorher. Wieder normal leben zu können, hat Jahre gedauert. Aber ich war geistig sofort wieder da. Als ich im Rollstuhl in die Reha in Davos geschoben wurde und auf meinen wackligen Beinen nach vier Wochen zwischen meinen Eltern wieder rauswankte, wollte ich die Welt umarmen. Heute merkt man mir nichts mehr an – und ich hatte das alles lange Jahre einfach vergessen. Bis ich gestern sah, was es bedeutet hätte, wenn dieses Wunder für mich nicht stattgefunden hätte. Und jetzt bin ich unzufrieden, weil ich nicht in London leben darf? Ich nehme alles zurück und freue mich, diese Sendung gesehen zu haben. TV ist manchmal gar nicht so doof. Wäis Kiani, Schriftstellerin und Stil-Liebhaberin. Ihr neues Buch «Die Susi-Krise» ist gerade im Piper Verlag erschienen. Kuscheliger Lurexpulli von joseph-fashion.com, 195 Franken. Opi Starlight Lack, Press For Silver, ab 21 Franken. Cover: Stephen Frink/Oxford Scientific/Getty Images, unalozmen/Thinkstock Inhalt: Privat, Miramax Sehnen und schmachten Kein Film hat die Faszination des Kinos besser festgehalten als «Cinema Paradiso» aus dem Jahr 1988. Darin versinkt ein Junge in die auf der Leinwand erzählten Geschichten – aber auch ins Reich des Filmvorführers Alfredo. Für die beiden wird das Kino zu einer Welt des Staunens und Schmachtens. Uns Zuschauern sollte es genauso ergehen, wenn wir in den Sesseln der Kinobetriebe Platz nehmen. 2016 lohnt sich das besonders, denn vor uns stehen grosse und gross«Cinema Paradiso»: Filme und Kinoideen, die uns 2016 zum artige Premieren, wie die Träumen bringen. SEITEN 4–9 Vorschau von Christian Maurer zeigt (ab Seite 4). Auch er widmet dem Kino eine Liebeserklärung. Für ihn steht es für mehr als Filme schauen. Er verbindet damit Werte, die man im Pantoffelkino vergebens sucht: grosse Erlebnisse. Herzlichst Ihr RÄTSEL-EXTRA Königin des Knobelns «Der gute Vorsatz ist ein Gaul, der oft gesattelt, aber selten geritten wird» – so lautet der richtige Lösungssatz unseres Rätselspasses vom 20. Dezember 2015. Über 3000 LeserInnen haben ihn erknobelt. Vielen Dank für das Interesse! Vera Henggeler (37, im Bild) aus Maur ZH wird dafür reich belohnt. Sie hat den Hauptpreis gewonnen: Luxusferien im Kempinski Grand Hotel des Bains in St. Moritz. Gratulation! Feedback Haben Sie Anmerkungen oder Anregungen zum Magazin? Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns: ROLAND GRÜTER, REDAKTIONSLEITER SonntagsBlick «Magazin» Dufourstrasse 23 8008 Zürich [email protected] 4 Thema Einzigartiges Erlebnis: Kino-Abend mit grossen Gefühlen. Auf und vor der Leinwand. Kino Foto: Erik Dreyer/Getty Images Grosses 5 MAGAZIN 10. Januar 2016 2016 wird ein grossartiges Kinojahr. Nicht nur wegen vielen tollen Filmen, auch wegen den vielen neuen Sälen. Das Kino lebt, trotz Download und Streaming! VON CHRISTIAN MAURER D as Kinojahr 2015 war ein hervorragender Jahrgang. Fulminant ging es zu Ende, Blockbuster wie «Star Wars» und «James Bond» füllten die Kinosäle. Dazu die Schweizer Kassenschlager «Schellen-Ursli» und «Heidi». Sie müssten für ausgezeichnete Besucherzahlen sorgen. Wie viele Zuschauer es genau waren, zeigt sich aber erst im Frühling. Was jedoch schon feststeht: Dem Kino gehts gut. Und das wird auch 2016 so bleiben, selbst wenn auf der Release-Liste grosse Blockbuster fehlen. Auf den nächsten Seiten finden Sie ein paar filmische Leckerbissen – Filme, die man 2016 nicht verpassen sollte. Nicht nur, weil sie einfach gut sind, wie Quentin Tarantinos «The Hateful Eight». Auch solche, in denen einzelne Schauspieler gross aufspielen, etwa Annina Walt in «Nichts passiert». Oder um zu sehen, ob ein altgedienter Regisseur zu seiner alten Hochform zurückfindet, wie Roland Emmerich mit «Independence Day: Resurgence» oder Pedro Almodóvar mit «Julieta». Diese Filme haben es schlicht verdient, dass wir sie im Kino anschauen. Sie wirken auf der grossen Leinwand mit Garantie weit eindrücklicher als gestreamt auf dem heimischen TV-Bildschirm, und ist dieser noch so gross. Das gilt für Tarantinos Kunstblut-Schwelgerei ebenso wie für den Action-Thriller «Tschiller: Off Duty» mit «Tatort»-Kommissar Til Schweiger, aber auch für die Game-Verfilmungen «Warcraft» und «Assassin’s Creed». Es muss aber eine grosse Leinwand in einem grossen Saal sein – nicht ein 50-Plätze-Minikino, wie sie etliche Schweizer Multiplexe in ihrem Angebot führen. Solche Kinöchen sind eine Mogelpackung, sie versprechen mehr, als sie halten. Da kann man gleich im heimischen Pantoffelkino Platz nehmen. Nein, das Kino der ganz grossen Gefühle braucht zwingend die ganz grosse Leinwand! Der grosse Regisseur Billy Wilder umriss einst den Anspruch des Kinos wie folgt: «Wenn es das Kino fertigbringt, dass der Zuschauer für zwei Stunden vergisst, dass er sein Auto falsch parkiert hat, seine Gasrechnung nicht bezahlt ist oder er sich mit seinem Chef verkracht hat, dann hat das Kino seinen Zweck erreicht.» Solange dieser Anspruch eingelöst wird, funktioniert das Genre und erhält das Kino am Leben. Oder schafft gar Platz für Neues, wie es sich gerade abzeichnet: In der Schweiz entstehen immer mehr Kino-Tempel. Vor kurzem eröffnete das Multiplex in der Tissot-Arena in Biel BE mit fünf Sälen, und in Ebikon LU, Spreitenbach AG sowie Chur sind weitere grosse Kino-Komplexe geplant. Auch wenn Kinobetreiber gerne jammern und lieber nichts zu Zahlen und Fakten sagen mögen: Es geht ihnen offenbar weit weniger schlecht, als sie verkünden. Immerhin können sie Millionen in neue Erlebniswelten buttern. Kaum eine Branche ist derart verschwiegen – vergleichsweise waren die Bankiers während der Blütezeit des Bankgeheimnisses richtige Plaudertaschen. Dabei bräuchten sich die Film-Vorführer nicht zu verstecken. Fast 13 Millionen Eintrittskarten wurden 2014 verkauft. Das ist beachtlich: Sämtliche Fussballspiele der Schweizer Top-Ligen bringen es bloss auf drei Millionen Zuschauer pro Jahr. 6 Thema Kommen gute Filme auf den Markt, geht es dem Kino gut. Kommt nur schlechte Ware, kann es selber wenig dagegen ausrichten. Erlebnisse bieten können sie aber trotzdem, auch wenn sie auf der Leinwand blosses Mittelmass zeigen können. Denn Kino ist nicht nur Filme schauen. Es ist Ausgang mit Freunden. Ein Ereignis, für das man sich stylt, auf das man sich freut, ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. «Ins Kino», sagt der Schweizer Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger, «gehen die meisten Leute nicht nur, um sich Filme anzuschauen, sondern auch um zu essen und zu trinken.» Das Kino lebt von seiner Aura als Ausgehinstanz, und das Publikum lässt sich den Spass auch etwas kosten – also sollten sie ihn auch bieten. Christopher Nolan (45), Regisseur von «The Dark Knight», nörgelte auf einem Londoner Filmfestival: Statt Erlebnisse zu bieten, würden sich die Kinobesitzer damit begnügen, einen leeren Raum zur Verfügung zu stellen, in dem die Vorführungen nur noch von Computern gesteuert werden. Nolan: «Ohne Erlebnis hören die Menschen auf, ins Kino zu gehen.» Da haben Schweizer Kinobetreiber noch ein bisschen Ohne Erlebnis Er denkt dabei unter anderem an das bei Cinephilen was zu tun . Es reicht nicht, ein paar Sofas ins Multiplex hören die verpönte Popcorn im Saal, das zusammen mit Süsswahineinzustellen. Cosy und gemütlich ist es darin selten. ren bis zu 50 Prozent der Gewinne grosser Kinoketten Menschen auf, ins Nicht genug jedenfalls, damit man länger dort verweilen sichert. Mit dem Verkauf von Getränken und Esswaren möchte. Mehr Bar-Atmosphäre oder Club-Feeling wären Kino zu gehen. machen aber auch die elitäreren und über der Pophilfreich. Oder ein Film-Restaurant, wo es auch nach cornaffinität stehenden Arthouse-Kinos «bis zu einem «The End» warmes Essen in ansprechender Qualität gibt. Drittel ihres Umsatzes», wie Hediger in seinem Essay «Das PopcornGanz zu schweigen vom Kino selber, das wieder wie einst zum LuxusEssen als Vervollständigungshandlung der synästhetischen Erfahrung Palast werden könnte. Wie wärs mit Komfortangeboten für Premiumdes Kinos» schreibt. Statt Popcorn und Glacé gibts in den zugehörigen Gäste, die dafür ein bisschen mehr bezahlen? Einem Autoparkierdienst Bars biodynamische Snacks und eine regionale Trendlimonade oder und einer Garderobiere wie im Edelrestaurant? Liegesesssel mit TischGlühbier statt Cola. Und natürlich nur vor oder nach der Vorstellung. chen, wie in der Business-Class im Flugzeug? Oder einem HäppchenDoch auch wenn Puristen spötteln: Popcorn gehört in den Saal, es ist Service vor dem Film und in der Pause? unverzichtbar. Was wäre ein Thriller oder eine Schnulzenromanze, könnte man dabei nicht manisch Popcorn futtern, um die Spannung Ein bisschen Glanz und Glamour aus Hollywood fällt bei jedem Kinoabzubauen. Ohne würde mindestens die Hälfte des Publikums vor besuch ab – auch fürs Publikum. Und macht ihn zum Ereignis, das lauter Aufregung an den Fingernägeln kauen, bis die Finger blutig sind. süchtig macht. Damit das Kino noch lange weiterlebt. SCHWEIZER STOFF DIE DUNKLE SEITE DES MONDES Opferrollen abonniert scheint. Das wird sich hoffentlich bald ändern. Ab 4. Februar NICHTS PASSIERT In der Verfilmung des Bestsellers von Martin Suter spielt Moritz Bleibtreu den erfolgreichen Wirtschaftsanwalt Urs Blank, der nach einer Firmenfusion völlig aus der Spur gerät. Nach einem Trip mit halluzinogenen Pilzen mit seiner neuen Zufallsfreundin Lucille (Nora von Waldstätten) verändert sich seine Persönlichkeit – oder wird nur freigelegt, was immer schon in ihm steckte? Regisseur Stephan Rick führt behutsam an die Figuren heran und schafft es so, die Spannung langsam und bedrohlich aufzubauen. Auch wer die Story aus dem Buch schon kennt, kann sich dem Sog der unheimlichen Geschichte nicht entziehen. Ab 21. Januar Trotz Unlust von Frau und Tochter fährt Thomas (Devid Striesow) zum Skifahren und nimmt Sarah, die Tochter seines Chefs, mit. Im Bergdorf wird Sarah von einem Einheimischen vergewaltigt – was der harmoniesüchtige Thomas partout nicht wahrhaben und schönreden will. Ein stimmiges Drama. Schade nur, dass Annina Walt auf Der Westschweizer Shootingstar Kacey Mottet Klein (17) hat die Schule geschmissen, um nur noch Schauspieler zu sein. Und er brilliert in der Rolle als 15-jähriger Maxime, dessen gleichaltrige Freundin (Laetitia Dosch) schwanger wird. Reif, aber glaubhaft spielt er ein junges Fussballtalent, das seine Freundin überredet, das Kind zu behalten. Was nicht so herauskommt, wie erwartet. Ab 25. Februar Fotos: Nik Konietzny, Etienne Braun, Filmcoopi, Ricardo Vaz Palma/Majestic KEEPER 7 MAGAZIN 10. Januar 2016 ACTION & THRILLER Tschiller: Off Duty Vor Schauspieler Til Schweiger hat das einzig Götz George als Knautsch-Kommissar Horst Schimanski geschafft: Den «Tatort» von der Mattscheibe auf die Kinoleinwand zu bringen. Seine «Tatort»-Doppelfolgen polarisierten das Publikum, und Hauptdarsteller Til Schweiger (als Action-Cop Nik Tschiller) reagierte wieder einmal äusserst dünnhäutig auf jegliche Kritik. Wie die im Fernsehen sehr krud erzählte Geschichte um das organisierte Verbrechen auf der grossen Leinwand weitergeht, ist wahrscheinlich nicht so entscheidend. Sicher aber haben Schweiger-Stunts über den Dächern von Istanbul im Kino-Grossformat durchaus ihren Reiz. Ab 4. Februar COLONIA STAR TREK BEYOND Emma Watson und Daniel Brühl spielen ein Liebespaar im GeschichtsThriller über die deutsche Sekte Colonia Dignidad, die ein Horrorcamp in Chile zu Pinochets Folterzeiten führte – und den Schergen des Generals gerne auch zudiente. Ob Watson und Brühl eine gute Figur machen, ist umstritten. Dennoch spannend und gruselig: Der Schrecken im Film ist authentisch. Und die Sekte gibts heute noch. Geläutert. 50 Jahre «Star Trek» und kein Ende: Captain Kirk und seine Getreuen düsen endlos mit Warp-Antrieb durch die Galaxien und beamen sich gelegentlich auf einen öden Planeten mit drögen Ureinwohnern. So kennen wir «Star Trek» bislang. Wie es im dritten Teil mit dem Kult-Movie weitergeht, ist offen: Regie führt nicht mehr J. J. Abrams (zu «Star Wars» desertiert), sondern «Fast & Furious»-Regisseur Justin Lin. Kann der «Star Trek»? Ab 18. Februar Voraussichtlich ab 21. Juli 8 Thema GAME & COMIC WARCRAFT Bundes im 15. Jahrhundert zurückdenken und den Kampfsinn seines Vorfahren Aguilar entdecken. Voraussichtlich ab 29. Dezember ASSASSIN’S CREED Auf diesen Film hat die Welt gewartet. Die Gamer, um zu sehen, was die Fantasy-Filmer Hollywoods aus ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung anstellen. Und die Nicht-Gamer, weil sie hoffen, vielleicht ein wenig zu verstehen, was an dieser «Warcraft»-Sache dran ist. Nun, es ist schon nicht ganz das Gleiche, ob man selber aktiv mitspielt oder nur zuschauen kann. Regisseur Duncan Jones’ Fantasy-Erstling scheint ein temporeiches und sehr bildstarkes Actionspektakel geworden zu sein. Einer der monumentalsten Filme des Jahres – mit entsprechend hoher Absturzgefahr. Dennoch: Sollte man sich unbedingt anschauen. Ab 26. Mai Ein grosses Geheimnis umgibt die Verfilmung des Kult-Games, das im Dezember für ein fulminantes Ende des Kinojahres sorgen könnte. Gesichert ist derzeit: Der Film spielt strikt innerhalb des Spiel-Universums, und es kommen neue Figuren dazu. Im Kern aber wird Collum Lynch (Michael Fassbender) in die Zeit des geheimen Assassinen- SUICIDE SQUAD Ben Affleck, Cara Delevingne und Will Smith gehören zu einem neunköpfigen Himmelfahrtskommando aus dem Universum von Batman, das für seine persönliche Freiheit allerlei Drecksarbeit für die Regierung erledigt. Allesamt Antihelden im Comic – wir sind gespannt, wie Regisseur David Ayer einen fetzigen Actionfilm daraus drechselt. Voraussichtlich ab 18. August ANZEIGE (%"%% )# (+$+%% "+$ !&# */#)#*/!& $ $ % ( +( $( (%"%% ,$ )## (.( $$ + + + ---##%( $(.# ( ,( "$ $% + -$ $ %( +((%+$ ( (% $ . ($%% % **# */!&# + $ +" (# $(. (.( + 9 MAGAZIN 10. Januar 2016 DRAMA Fantastic Beasts and Where to Find Them Die Fantasiewelt von Harry-Potter-Erfinderin Joanne K. Rowling hält noch etliche Geschichten verborgen. Eine davon kommt Ende Jahr mit Oscar-Preisträger Eddie Redmayne in der Hauptrolle ins Kino – u. a. neben Katherine Waterston. Der Filmtitel, auf Deutsch «Phantastische Tierwelten, und wo sie zu finden sind», bezieht sich auf den Titel eines Buchs, das 70 Jahre vor Harry Potter Pflichtlektüre der Schüler von Hogwarts war. Erwähnt wird das Buch erstmals in «Harry Potter und der Stein der Weisen». Der neue Film aus dem Potter-Universum ist Auftakt einer Trilogie über den angeblichen Buchautor Newt Scamander, gespielt von Redmayne. Fotos: Jaap Buitendijk/Warner Bros., PR (3) Voraussichtlich ab 17. November THE DIVERGENT SERIES – ALLEGIANT BRIDGET JONES’S BABY Es geht weiter: Zusammen mit Four (Theo James, l.), Christina (Zoë Kravitz), Peter (Miles Teller), ihrem Bruder Caleb (Ansel Elgort) und weiteren Verbündeten wagt sich Tris (Shailene Woodley, r.) hinaus in die Freiheit. Die Freiheit hier stellt ihr Leben nochmals auf den Kopf. Der zweite Teil der Trilogie aus dem dystopischen Jugendroman von Veronica Roth. Der dritte Teil soll im Frühling 2017 fertig sein. Millionenfach gelesen und ebenso oft im Kino gesehen: Die turbulenten Geschichten der Bridget Jones haben Erfolg, weil sie ganz einfach immer wieder lustig sind. Irgendwie so normal und genau so überdreht, dass Zuschauen noch Spass macht. Besonders, weil Renée Zellweger in der Titelrolle schon fast eine Instanz ist für humorig gebrochene Selbstironie. Sekundiert wird sie in der dritten Folge von Colin Firth. Ab 17. März Ab 20. Oktober 10 Interview Fühlt sich wohler unter Raubfischen als unter Menschen: Forscher Erich Ritter im Sea Life in München mit einem SchwarzspitzenRiffhai. 11 MAGAZIN 10. Januar 2016 «Haie haben Charakter» Haie können frech, schüchtern oder sogar grössenwahnsinnig sein, sagt der Schweizer Zoologe Erich Ritter. Er liebt die Tiere, obwohl ihn ein Bullenhai beinah ein Bein gekostet hat. INTERVIEW: CARMEN SCHIRM-GASSER FOTOS: QUIRIN LEPPERT Zur Person als Hai-Forscher. Aktuell lehrt er an der Universität West Florida. Erich Ritter (57) zählt zu den führenden Hai-Forschern. Er stammt aus Zollikon ZH, studierte an ETH und Universität Zürich Biologie Erich Ritter betreibt auf den Bahamas eine wissenschaftliche Station, und Zoologie. Seine Dissertation galt dem Fortpflanzungsverhalten von das Shark Education and Research Center, und gibt Hai-Kurse für Flussbarschen. 1992 wanderte Ritter nach Florida aus, seither arbeitet er Studenten, Taucher und die US-Navy. Er ist geschieden und kinderlos. 12 Interview Erich Ritter über ... «sein erstes Mal»: Wir sprangen einfach ins Wasser, zu den Haien. Und schau Unterwasser hat sich in den letzten 30 Jahren stark verändert. ... Spielbergs Kino-Klassiker «Der kann sehen, dass er aus Karton ist. ... Mensch oder Hai? Hai. Ich fühle mich wohler mit den Tieren E s war ein Mensch, der die Katastrophe herbeiführte, eine Unachtsamkeit, die Hai-Forscher Erich Ritter beinahe das Leben gekostet hätte. Vor fast 14 Jahren, während den Dreharbeiten zur TV-Serie «Shark Week» von Discovery Channel, biss ein 200 Kilogramm schweres Bullenhai-Weibchen ins Bein des Schweizer Forschers. Als sich Ritter losriss, um vom Tier nicht ins tiefe Wasser gezogen zu werden, wurden Schien- und Wadenbein durchtrennt. Er verlor derart viel Blut, dass es trotz rascher ärztlicher Versorgung lange Zeit fraglich war, ob er überleben würde. Eine 15-stündige Notoperation folgte, Ritter hatte Glück. Er konnte samt Bein gerettet werden. Eine Behinderung erinnert noch immer an die schicksalshafte Begegnung. Der Zürcher kann seinen Fuss nicht mehr bewegen, ihm fehlen die dazu nötigen Muskeln. Durch den Hai-Biss wurde Erich Ritter weltbekannt. Die Nachricht des Unfalls verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Zwar wurde er auf den Bahamas unter anderem Namen ins Krankenhaus eingeliefert und abgeschirmt. Doch CNNReporter bekamen trotzdem Wind und berichteten darüber. Grosse Fernsehsender sowie Zeitungen zogen nach. Der Film von Discovery Channel, der den Unfall dokumentiert, lief in über 100 Ländern. In den USA erreichte er die vierthöchste Einschaltquote des Jahres 2003 (Nummer eins war die Super-Bowl-Meisterschaft mit rund 800 Millionen Zuschauern). Herr Ritter, Sie tauchen seit 30 Jahren mit Haien. Wie konnte ausgerechnet einem Profi wie Ihnen dieser Unfall passieren? Erich Ritter: Es war eine Reihe von Widrigkeiten. Für manche Experimente brauche ich Spotter – Personen also, die aufpassen und einen warnen, wenn sich ein Hai von hinten nähert. Mein Spotter passte nicht richtig auf. Hätte er mich gewarnt, hätte ich Massnahmen ergreifen und den Unfall verhindern können . Weshalb biss der Hai überhaupt zu? Haie beissen zu, um etwas Unbekanntes zu testen. Und hat ein Hai erst zugebissen, bleibt er bei seiner Beute und schaut, was passiert. Der Hai war also gerade dabei, mich in die Tiefe zu ziehen und zu schauen, was passiert. Deshalb habe ich sofort mit aller Kraft mein Bein losgerissen. ich würde nie mehr zurückkehren und sie könnten meine Position einnehmen. Was ging in diesen Sekunden in Ihnen vor? Ich sah meinen Tod, wie in einem Film. Mir war klar, dass ich wohl nur noch wenige Minuten zu leben hatte. Und ohne höhere Macht hätte ich es wohl kaum geschafft. Sie aber kehrten zurück – und halten noch immer Vorträgen über Ihre Arbeit, bald auch in der Schweiz. Auf den Fotos sieht man, wie Sie im freien Wasser Weisse Haie beobachten. Oder wie Sie mit blossen Füssen auf den Ködern stehen. Ist es die Gefahr, die Sie noch immer reizt? Nein, absolut nicht. Das war vielleicht vor 30 Jahren so, damals, als ich das erste Mal zu den Haien ins Wasser gegangen bin. Davor hatte das ja keiner gemacht. Ich wusste also nicht, was einen da unten erwartet. Das war schon ein Kick. Mittlerweile treibt mich der Gwunder zu den Tieren, der Wunsch, mehr über sie zu lernen. Mit meinen Experimenten will ich zeigen, dass Haie für uns Menschen ungefährlich sind. Wir haben ein völlig falsches Bild von ihnen. Sie sind nicht dumm oder mordlustig. Sie sind hochintelligent, haben ein gutes Kurz- und Langzeitgedächtnis und sehen uns Menschen nicht als Nahrungsquelle. Sie sprechen von Gott? 90 Prozent der Forscher sind Atheisten, mir aber hat dieser Vorfall einmal mehr gezeigt, dass es etwas Grösseres als uns Menschen gibt. Ich verlor damals beim Unfall ja sehr viel Blut, habe gegen jegliche Wahrscheinlichkeit überlebt. Wie war die Zeit nach der Rettung? Ich war plötzlich von anderen Menschen abhängig, konnte ganz viele Dinge nicht mehr alleine machen wie duschen, die Schuhe anziehen und anderes. Geschweige denn, am Ironman teilnehmen, den ich früher mehrmals gelaufen bin. Ich hatte sozusagen meine Männlichkeit verloren – man kann nicht mehr machen, was man einst gemacht hat. Sie haben Ihre Erfahrungen in einem Buch zusammengefasst: «Mit Haien sprechen». Eine gewagte These. «Mich treibt der Gwunder zu den Tieren» Was bedeute dieser «Betriebs-Unfall» beruflich für Sie? Auch dieser Bereich wurde mit einem Schlag auf den Kopf gestellt. Meine Sponsoren liessen mich fallen, die Universität, für die ich gearbeitet hatte, strich meine Kurse. Forscher-Kollegen waren hämisch und freuten sich, dass ich endlich gebissen wurde, denn in ihren Augen vertrat ich sehr ketzerische Ansichten. Nun hatten sie Gelegenheit, öffentlich zu sagen, meine Arbeit sei schlecht. Leute, die sich früher in meiner Bekanntheit gesonnt hatten, stellten sich plötzlich gegen mich. Es gab zwei, drei Kollegen, die meine Ideen sogar klauten und als die ihren präsentierten. Sie nahmen an, Manche sehen das so. Ich habe diese These vor 15 Jahren zum ersten Mal proklamiert und bin damals dafür belächelt worden. Heute ist das nicht mehr so. Auch andere haben erkannt, dass es unter Haien durchaus eine Form der Kommunikation gibt, auch wenn sie sich unserem Bewusstsein entzieht. Unser Unterbewusstsein kann trotzdem mit den Tieren interagieren. Es ist wie mit einem Haustier, einem Hund oder einer Katze: Kennt man das Tier lange genug, braucht man es nur anzuschauen und weiss, was es denkt und wie es sich fühlt. Sie scherzen: Haie sind für Sie wie Haustiere? 13 MAGAZIN 10. Januar 2016 ten, was passiert. ... Globale Erwärmung: Es ist nicht 5 vor, sondern 5 nach 12. Die Welt Weisse Hai»: Grossartig, Kult! Dass das Tier Menschen Angst macht, verstehe ich nicht. Jeder unter Wasser als mit Menschen über Wasser. Unten ist man bei sich selbst und der Natur. Manche schon, ja. Ich mag zum Beispiel Schwarzspitzenhaie sehr gerne. Sie sind sozusagen die Yorkshire Terrier der Meere: klein, frech und oft grössenwahnsinnig. kann. Zwei Jahre später eröffnete ich meiner Mutter, ich wolle Hai-Doktor werden. 1 Sie leben also Ihren Bubentraum? Das kann man so sagen. Es ist das einzige Leben, das ich mir vorstellen kann. Grössenwahnsinnig? Durchaus. Schwarzspitzenhaie sind klein, deshalb müssen sie sich in ihrer Welt ständig beweisen. Das signalisiert allein ihre Haltung. Sie haben tatsächlich das Gefühl, die Grössten zu sein. Trotzdem fühle ich mich sehr wohl in ihrer Nähe. Das erinnert an manche Menschen. Lassen sich die beiden Spezies vergleichen? Durchaus. Haie haben unterschiedliche Charaktere, so wie wir Menschen auch. Es gibt aufdringliche, scheue, lästige, intelligente, gelangweilte. Jedes Tier ist individuell. Auch wenn man inmitten von 20 bis 30 Haien taucht, jeder hat sein ureigenes Naturell. Fotos: Robert Wilpernig (2), Sandro Contenta/Toronto Star Worüber führen Haie denn Dialoge? Wenn ich das wüsste. Wie alle Tiere tauschen auch sie sich wahrscheinlich darüber aus, wo sie Futter herbekommen – oder welches Ziel sie anpeilen. Sie kommunizieren sehr intensiv miteinander, wir wissen nur nicht wie. Ich vertrete unter den Hai-Forschern die ketzerischste These. Ich glaube, dass Haie via Telepathie kommunizieren. Es ist bloss schwierig, Experimente zu machen, die das beweisen. Sie sprechen mit grosser Liebe über Haie. Vergessen Sie dabei nicht, dass jedes Jahr mehrere Menschen durch Haie zu Tode kommen? Pro Jahr gibt es sechs bis zehn Tote durch Haie. Vergleichsweise sterben jährlich 90 000 Menschen an Schlangenbissen. Um es nochmals klar und deutlich zu sagen: Hai-Unfälle passieren nicht aus Fress- oder Mordlust. Sie passieren einerseits, weil es zu riskanten Situationen kommt, in denen Menschen falsch reagieren oder die Rettungskette nicht funktioniert. Andererseits kann ein Hai durchaus auch mal in Stress geraten. Vor Haien fürchten Sie sich nicht: Gibt es irgendetwas, wovor Sie Angst haben? Es ist für mich beispielsweise ein echter Horror, im Winter in der Schweiz im Schnee zu fahren. Da habe ich echt Angst. Ich gehöre entsprechend zu den ganz langsamen Autofahrern. Immer auf dem Meer. An den schönsten Orten der Welt, ohne Chef oder nervige Kollegen. Das klingt tatsächlich malerisch. Mein Leben hat auch Schattenseiten. Privatleben gibts für mich kaum. Dafür bin ich zu viel unterwegs, neun Monate im Jahr, gezählte 270 Tage in und auf den Weltmeeren. 2 Meeresbiologie Forscher aus Passion mit einer Botschaft 1 Hai-Light: Neun Monate im Jahr ist Erich Ritter auf den Weltmeeren unterwegs und beobachtet Haie aus nächster Nähe. 2 Hai-School: Als Forscher der Universität West Florida sucht er nach Antworten auf die vielen, vielen Fragen, die punkto Haie noch offen sind. 3 Hai-Noon Der Biss eines Bullenhais kostet Ritter 2002 beinahe sein Leben. Was blieb, ist eine lebenslange Behinderung des linken Beins. 4 Hai-Way In Kursen versucht der Meeresbiologe Menschen die Angst vor Haien zu nehmen. Mit Erfolgsgarantie. Wer nach zwei Tagen nicht ins Wasser mit Haien geht, bekommt sein Geld zurück. 3 4 Wie wird man als Schweizer eigentlich zum Hai-Forscher? Mit sieben sah ich im Fernsehen den ersten Film über Haie, und der liess mich nicht mehr los. Mit zehn Jahren las ich das Buch über Dr. Dolittle, was mich zur Überzeugung brachte, dass man mit Tieren reden Haie statt Liebe? Es ist der Preis, den ich für meine Leidenschaft zahle. Eine Partnerin erwartet ja eine gewisse Stabilität und will nicht von irgendwo auf der Welt einen Anruf bekommen, wo ich gerade arbeite. Nach Ihrem Unfall: Hatten Sie jemanden, der für Sie da war? Nicht lange. Meine damalige Verlobte war anfangs in einer Liebes-Euphorie. Dann aber kam der Alltag, und drei, vier Wochen nach meinem Krankenhaus-Aufenthalt die erste Krise. Es wurde immer klarer, dass ich mit einer Behinderung weiterleben werde. Kurz darauf verliess mich meine Partnerin. Zweifelten Sie nie an Ihre Arbeit? Nein, nie. Drei Monate nach dem Biss-Vorfall wiederholte ich erfolgreich das Experiment, das mich beinahe getötet hatte. Aber erst acht bis zehn Jahre später stand ich wieder da, wo ich vor meinem Unfall war. Ich musste mir meine Reputation, mein Ansehen in der Fachwelt neu erarbeiten. Ich forschte weiter, mit noch grösserem Einsatz. Letzte Frage: Können sich Hai-Forscher gegen Unfälle versichern? Meine Versicherung hat mich nach dem Unfall tatsächlich rausgeworfen. Erst wollte sie überhaupt nicht zahlen – dann erst, wenn das Bein amputiert wird. Ich habe mittlerweile wieder eine neue. Aber es war recht schwierig, eine zu finden. Erich Ritter führt seine Leidenschaft für Haie an öffentlichen Vorträgen aus: Am 12. Januar im Burgbachsaal Zug, am 13. Januar im Volkshaus Zürich und am 14. Januar in der Aula Schönau in Steffisburg BE. Thomas Meyer nimmt Stellung zu Lebensfragen Haben auch Sie Fragen? [email protected], Betreff: «Meyer» Meyer rät «HOFFNUNG IST EIN UNTAUGLICHES INSTRUMENT» Mein Sohn ist 26 und, ich kann es nicht anders sagen, ein arroganter Schnösel. Wächst sich das noch aus? ein hübsches jiddisches Sprichwort dazu: «As a mentsch is mit sibn, er is mit sibzik.» A n den Menschen ist eigentlich nur überraschend, wie sehr wir immer wieder Überraschungen von ihnen erwarten. Wir hoffen, dass die Mürrischen fröhlich werden, die Jähzornigen sanftmütig und die Verschlossenen offenherzig. Denn wir leiden unter ihnen. Vor allem, wenn wir das Pech haben, mit einem von ihnen verheiratet zu sein oder ihn gar als Elternteil zu haben. Am übelsten ist es vermutlich, wenn das eigene Kind einen fragwürdigen Charakter hat. Hier dürfte der Wunsch nach dem Auswachsen wohl am grössten sein. VON FRANCA SIEGFRIED DREI FAKTEN, welche die Welt (nicht) verändern Die Hoffnung ist jedoch ein vollkommen untaugliches Instrument, um den Alltag zu bestreiten. Sie ändert nichts an den Zuständen, sondern lindert bloss unseren Schmerz, indem sie uns einredet, dass bald alles gut werde. Aber das versprochene Wunder geschieht nie. Die Mühsamen bleiben mühsam. Es gibt Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Sohn ein arroganter Schnösel bleibt, auch nicht eben gering. Vor allem, wenn er schon «mit sibn» einer war. Das wäre betrüblich, aber nicht zu ändern und auch nicht Ihr Fehler. Und wer weiss, vielleicht kommt ja mal noch eine hübsche junge Dame. Der Zürcher Schriftsteller Thomas Meyer beobachtet seine Mitmenschen seit nunmehr 41 Jahren. Das ist denen nicht immer recht. Illustration: Kimiya Justus Und doch ist die Hoffnung in Ihrem Fall durchaus berechtigt. Zwar ändern sich die Menschen nicht. Niemals. Aber sie können sich entwickeln. Und gerade bei einem 26-Jährigen ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er Erfahrungen machen wird, die ihn von seinem Hochmut heilen, zumal Arroganz oft nur Unsicherheit kaschieren will. Genau genommen ist es für einen Mann Mitte zwanzig ziemlich normal, sich für den Grössten zu halten. Bald wird ihm eine hübsche junge Dame das Herz brechen, und dann wird er sein Haupt nicht mehr so hoch tragen. 100 km/h – die schnellste 6000 Arbeitsplätze 1Verletzungen 000 000 bei Lang, klebrig und megaschnell: Chamäleons nutzen ihre Schleuderzungen als Waffe. US-Forscher haben sie untersucht und festgestellt: Je kleiner das Tier, desto schneller die Zunge. Die kleinste Art kann sie auf 100 km/h beschleunigen. Rekord! O ha Psychologen analysierten das soziale Klima von 6000 Arbeitsplätzen. Sie richteten ihren Fokus auf unflätiges Benehmen. Das Fazit der Forscher: Rüpelhaftes Benehmen verhält sich wie ein Virus – es ist hochansteckend. Und es zeugt von mangelndem gegenseitigem Respekt. An 107 amerikanischen Highschools haben sich in fünf Jahren eine Million Beautys verletzt. Am häufigsten waren Gehirnerschütterungen, Bänderund Muskelfaserrisse, Knochenbrüche sowie Verstauchungen. So sexy und akrobatisch Cheerleadern ist – es ist auch beeindruckend gefährlich. Zunge der Welt lä t z klimatisch erforscht Cheerleaderinnen MAGAZIN 10. Januar 2016 Service 23 MAGAZIN 10. Januar 2016 Tech-Coach Service 15 Lorenz Keller Digital-Experte und Redaktor ARBEIT UND VERGNÜGEN Sie sind längst mehr als blosse Freizeit-Begleiter. Tablets können mit ihren Vorzügen selbst Notebooks konkurrieren. Kluge Modelle sind mit perfekt integrierten Tastaturen und digitalen Bedienstiften für Grafik und Design ausgerüstet. Ausserdem sind sie klein und leicht – was zusätzlich für ihren Einsatz «on the road» spricht. KÜCHE HP Envy x2 Ab 999 Fr. bei microsoft.ch Apple iPad Pro Gigantisch! Das Tablet ist dank ultrascharfem Bildschirm und vier Lautsprechern ein toller Multimedia-Player. Dank Tastatur und Stift kann man damit professionell arbeiten. Ab 899 Fr. bei apple.ch Ideal für alle, die mit leichtem Gepäck reisen wollen: Das Envy ist kleiner und leichter als andere, bietet aber alles, was es für die Büroarbeit braucht. Sogar eine MicroSIM-Karte mit Datenpaket von HP ist integriert. 529 Fr. bei digitec.ch GLOSSAR FÜR EINSTEIGER Was genau ist das Darknet? Foto: Paul Seewer ES GIBT FISCH! Wie Steinbutt zum ultimativen Hochgenuss wird – und wo wir zertifizierten Speisefisch finden Seiten 20–22 Microsoft Surface Pro 4 Ist das Modell noch ein Tablet oder schon ein Laptop? Microsoft treibt die Fusion der beiden Typen am konsequentesten voran. Stark: funktionstüchtiges Windows 10, vollwertige Tastatur, präziser Eingabestift. Dunkel ist das Darknet einzig, weil es häufig halblegale oder illegale Inhalte verbreitet. Rein technisch ist eine direkte Verbindung zwischen mehreren Computern gemeint, die auf dem normalen Internet basiert. Es gibt also nicht ein einziges Darknet, sondern unzählige. Wer sich in eines einklinken will, muss in der Regel von jemandem dazu eingeladen werden. Die Datenübertragung ist verschlüsselt, was für Regimekritiker in Diktaturen genauso nützlich ist wie für Betreiber illegaler Musik- oder Film-Tauschbörsen. Auch der verborgene Teil des Internets trägt die Bezeichnung Darknet, etwa das Tor-Netzwerk. Darin gibt es Webseiten, die ausschliesslich eine spezielle Verschlüsselungs-Software aufrufen kann. Die ist beispielsweise in einem Tor-Browser eingebaut. Ziel dieser aufwendigen Technik: Anbieter und Nutzer solcher Homepages sollen garantiert anonym bleiben – für Aussenstehende sowieso. Diesen Vorteil nutzen Kriminelle, aber auch reguläre Internetnutzer, die speziell auf den Erhalt ihrer Privatsphäre erpicht sind. TECH-COACH Klein, aber oho: Tablets, die auch zum Arbeiten Spass machen Seite 23 Last der Lust Sie verursacht in den Gelenken höllische Schmerzen: die Gicht. Hauptursache sind Tafelfreuden. Richtig therapiert aber gilt: Daumen hoch. VON THOMAS VOGEL A n Heiligabend läutet das Rollschinkli mit Bohnen und Kartoffeln das Fest der Liebe ein, das sich am Weihnachtstag mit vorzüglichem Fondue chinoise samt Rinds- und Schweinefleisch fortsetzt. Am Stephanstag erklimmt die Völlerei mit saftigem Truthahn, Rosenkohl und einem MeeresfrüchteCocktail als Vorspeise den Gipfel. Nach einer kurzen Erholungspause lockt bereits am Silvesterabend wieder ein Buffet mit verschiedensten Schlemmereien. Wein, Bier und der obligate Neujahrs-Champagner begleiten die ganzen Festgelage. Wem im Januar die schlimmsten vorstellbaren Schmerzen durch die Hand- und Fussgelenke fahren, der weiss dann zumindest wieso. «Schlemmen erhöht die Harnsäurewerte im Blut, und das kann zu Gicht führen», sagt Lukas Schmid (57), Chefarzt Rheumatologie am Luzerner Kantonsspital. «Vor allem ein Übermass an Fleisch, Meeresfrüchten, Fruchtzucker oder Alkohol erhöht das Gichtrisiko.» Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die zur Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken führt. Heftigste Entzündungen mit entsprechenden Eine Hand mit ihren feinen Gelenken: Sie sind besonders anfällig für Gicht. 16 Service Auch Vegetarier bekommen Gicht. Schmerzen sind die Reaktion auf diese Kristalle. Akute Gichtanfälle treten ohne Vorwarnung und gehäuft in der Nacht auf. «Typisch sind Gichtanfälle am grossen Zeh oder am Fussgelenk», sagt Rheumatologe Lukas Schmid. Ein Grossteil der von der klassischen Gicht betroffenen Patienten sind Männer zwischen 40 und 60 Jahren. In den westlichen Ländern leiden laut Experte Schmid bis zu 2,5 Prozent der männlichen Bevölkerung an dieser Zivilisationskrankheit. Frauen erkranken meist erst nach den Wechseljahren. Und mit 0,5 Prozent ist ihr Anteil wesentlich kleiner. Fachleute vermuten, dass Geschlechtshormone eine tragende Rolle bei der Entstehung von Gicht spielen. Schon Hippokrates beobachtete: «Eunuchen sind verschont von Gicht.» Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankung, Schlafapnoe und Diabetes feststellen. Alle diese Erkrankungen haben in ihrer Entstehung ähnliche Risikofaktoren wie Gicht und können sich gegenseitig verstärken. So leiden auffällig viele Gichtpatienten gleichzeitig unter einer Kombination von Übergewicht, gestörtem Zucker- und Fettstoffwechsel sowie Bluthochdruck. Sie haben deshalb bereits ein erhöhtes Risiko für Ein wohlgenährter Adliger kühlt seine Gichtfüsse (links): Die Krankheit galt in der Zeit von Luther bis Goethe als Statussymbol. Auslöser von Gicht sind unter anderem Ölsardinen, Truthahn und Spargel (rechts). Wer unter Gicht leidet, sollte kein Bier trinken So schmerzhaft Gicht sein mag, die Krankheit ist meist gut behandelbar. Der erste Schritt ist eine rasche Schmerz- und Entzündungsbekämpfung. Langfristig muss man die Harnsäurewerte senken. Die Umstellung der Trink- und Essgewohnheiten ist die Basis. Sie reicht aber meistens nicht aus, sodass zusätzlich medikamentöse Massnahmen nötig sind. Ein chronischer Verlauf und Gelenkschädigungen sind in der Regel vermeidbar, sofern eine konsequente Behandlung erfolgt. Gicht ist allerdings mehr als ein stark schmerzendes und geschwollenes Fussgelenk. Es gibt immer mehr Studien, die den Zusammenhang zwischen Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ob und wie stark die Harnsäure diese Gefährdung zusätzlich verstärken, ist schwierig zu beweisen: «Das ist die klassische Huhn-oder-Ei-Diskussion», sagt der Rheumatologe Schmid. Immerhin: Wer die Risiken kennt, kann etwas tun, um einer Gicht vorzubeugen. «Trinken Sie Alkohol nur mit Mass. Bier ist ganz verboten, wenn bereits eine Gicht vorliegt», sagt Schmid. «Gehen Sie sparsam mit Lebensmitteln um, die viele sogenannte Purine enthalten.» Das sind besonders Geflügelhaut, Wurstwaren, Innereien, Meeresfrüchte und Hülsenfrüchte. In Broschüren – beispielsweise von « Ein Übermass an Fleisch, Meeresfrüchten, Fruchtzucker oder Alkohol erhöht das Gichtrisiko» Lukas Schmid (57), Chefarzt Rheumatologie Luzerner Kantonsspital der Rheumaliga Schweiz – finden sich wertvolle Tipps zu einer purinarmen Ernährung. Bereits von Gicht Betroffene sollten sich zusätzlich bei einer Ernährungsberaterin Rat holen. Wer nun aber glaubt, ein Fleischverzicht schützte vor Gicht, dem muss Lukas Schmid widersprechen: «Auch Vegetarier können an Gicht erkranken.» Aber die meisten Gichtanfall Kühlen, Kolchizin, Kilos runter Schmerzen lindern Hausarzt aufsuchen Medikamente nehmen Bei einem Gichtanfall sollte man betroffene Gelenke ruhigstellen. Kühlende Umschläge helfen einem Teil der Patienten. Viel trinken, am besten Wasser oder Tee. Auf keinen Fall alkoholische oder Fruchtzucker-Süssgetränke. Entzündungshemmende Medikamente helfen den Patienten. Sie sind rezeptpflichtig, sodass sie der Hausarzt verschreiben muss. Um den Magen zu schonen, kombiniert man sie häufig mit Säureblockern. Ein sehr gutes Mittel bei Gicht ist Kolchizin. Ursprünglich aus dem Gift der Herbstzeitlose gewonnen, wirkt das Medikament sehr rasch. Im Gegensatz zu Deutschland ist es in der Schweiz derzeit nicht erhältlich. 17 MAGAZIN 10. Januar 2016 Familie Eveline von Arx So entsteht Gicht Harnsäure entsteht durch den Abbau von sogenannten Purinen, also Substanzen, die in Lebensmitteln vorkommen. Purine sind lebenswichtige Bestandteile jeder Zelle und notwendig für die Erbsubstanz und den Aufbau neuer Zellen. Die Nieren regulieren den Harnsäurespiegel automatisch. Steigt er an, scheiden sie mehr Flüssigkeit via Urin aus. Wie gut die Nieren die Ausscheidung bei Bedarf steigern können, ist zu einem wesentlichen Teil vererbt. Flüssigkeitsmangel und Medikamente können die Nieren beim Harnsäureabbau behindern. Gemüsesorten, Salat, Obst, Kartoffeln und Reis bereiten keine Probleme. Auch Milch und Milchprodukte sowie Eier erhöhen das Gichtrisiko nicht. Risikogruppen, die nun aber von Bier – auch alkoholfreies Bier enthält Purine – auf mit Fruchtzucker gesüsste Getränke oder auf Fruchtsäfte umsteigen, leisten sich einen Bärendienst. Denn übermässige Einnahme von Fructose steht ebenfalls ganz oben auf der Liste der Faktoren, die als Gichtauslöser gelten. Rückfälle verhindern Viele Gichtpatienten sind übergewichtig. Oft hilft es bereits, wenn sie etwas abnehmen. Mit dem Arzt eine harnsäuresenkende medikamentöse Therapie planen. Infos bei www.rheumaliga.ch/ gicht und www.gichtliga.de Können die Nieren nicht mehr genügend Harnsäure ausscheiden, steigt deren Anteil im Blut – bis sich Harnsäurekristalle bilden, welche sich in den Gelenken ablagern: Es entsteht Gicht. Erziehungswissenschaftlerin Zusammen lernen Vor kurzem besuchte ich einen Vortrag über die Gehirnentwicklung in der Pubertät. Die renommierte englische Neurowissenschaftlerin Sarah-Jayne Blakemore referierte über den Zusammenhang zwischen den bemerkenswerten Veränderungsprozessen im Gehirn und dem sozialen Lernen Jugendlicher. Dabei geht es zum Beispiel um riskante Verhaltensweisen wie Extremsportarten oder Tabak- und Drogenkonsum, für die manche Jugendlichen bekannterweise sehr empfänglich sind. Der Freundeskreis, in dem sich Teenager bewegen, kann bedeutend dafür sein, ob junge Menschen solche Risikoverhaltensweisen zeigen oder nicht. Und dies in beide Richtungen: Sie können sich sowohl von Gleichaltrigen, die weniger riskantes Verhalten zeigen, als auch von Freunden, die den Kick suchen, anstecken lassen. Die Sorge mancher Mütter und Väter, die Freunde ihres Kindes könnten einen schlechten Einfluss ausüben, ist also nicht ganz unberechtigt. Aber sie ist meiner Ansicht nach nicht damit aus der Welt zu schaffen, indem man versucht, den Jugendlichen ihre Freunde auszureden oder ihnen den Teenager können Kontakt zu verbieten. Das geht meist sich von riskantem auch gar nicht und verstärkt unter Verhalten anderer Umständen den Reiz des Verboteanstecken lassen. nen. Die oben erwähnte Empfänglichkeit für soziales Lernen in der Pubertät heisst auch immer, dass sich Jugendliche im Kontakt mit anderen weiterentwickeln können. Haben Teenager die Möglichkeit, Verantwortung für andere Kinder zu übernehmen – etwa, indem sie wie bei den Pfadfindern die Jüngeren führen oder in der Schule den Kleineren etwas beibringen können –, dann entwickeln sie Selbstsicherheit im Umgang mit anderen. Zudem lernen sie dadurch sich selber besser kennen und gezielter für sich einzustehen. Mitunter also auch Nein zu sagen – etwa zu Drogen oder anderen riskanten, für sie schädlichen Verhaltensweisen. Dr. phil. Eveline von Arx gibt uns jeden Sonntag Einblick in das Leben der Schweizer Jugend – aber auch in jenes der Eltern. 18 Mode Glitzer Gloria Heavy Metal macht Mode. Metallics lassen uns auch im Januar-Nebel glänzen. Falls wir die Regeln dieses Trends kennen und beachten. VON WÄIS KIANI K schön zu finden. Niemals! Glitzer tragen Zwölfjährige und Vorstadtschwalben mit dunkel umrandeten Lippen. Dachte ich mir anfangs. ennen Sie das? Auf Reisen sehen wir Dinge und lassen uns davon begeistern, aber kaum sind wir zurück in unserem Alexas Plisseerock gibts in Heimatdorf, wirkt alles nichtig und 1000 Varianten grau. So ergeht es mir gerade. Ich Aber nein, die Glitzer-Hysterie gabs war zwei Wochen in London, und auch anderswo. Etwa in Londons einige der Modetrends waren dort teuren Designer-Klamotten-Abteiso klar und unübersehbar, dass sie lungen. Den silbernen Rock etwa, mir sozusagen direkt ins Blut über- den Model Alexa Chung (32) vergingen. Metallic am helllichten gangenen Oktober an einer HearstTage ist einer davon. Der Party in New York Glanz an trüben Januar- Der Metallic- trug, findet man nun morgen wirkt ganz Glanz lässt in 1000 Varianten ab selbstverständlich, und 1000 Franken. Ich Londons Frauen sehen Londons habe Tage damit verdarin unglaublich cool Frauen bracht, für Sie eine aus. Option zu unheimlich günstigere Alles fing vor Weihfinden. Doppelt schön: nachten mit dem vielen cool Der Plisseerock (siehe Glitzer-Nagellack an. In aussehen. rechts) ist weit schöden Beauty-Abteilungen ner als die 2000-Franvon Harrods und Selfridges gibt es ken-Version, die bei Gucci hängt. riesengrosse Nagellack-DepartMittlerweile stehen auch in ments, und darin waren extra heis- meinem Schuhzimmer silberne se Separate-Departments mit Glit- Mary-Jane-Schuhe und warten auf zer und noch mehr Glitzer gefüllt. ihren ersten Auftritt – mit dicken Die bekannte Nagellack-Marke Opi Socken zur Jeans. Was mich zu den hatte sich sogar eigens eine Kollek- wichtigsten Metallic-Tipps führt. tion einfallen lassen: Starlight. Erstens: Metallic braucht einen Allein diese Glitzerlacke auszupro- Bruch. Perfekt sind dicke Wolle bieren, hat mich eine ganze Stunde oder Denim. Zweitens: Immer nur und die Unschuld all meiner Nägel ein Metallic-Teil tragen. Drittens: gekostet. Metallic-Schuhe und -Leder sind Ich war zwar begeistert, aber wäre empfindlich, aufpassen! Viertens: nie und nimmer auf die Idee gekom- Glitzernagellack auf keinen Fall mit men, so etwas zu kaufen und an mir Acrylnägeln tragen. Shine on! Metallic-Faltenrock, 22 Franken, warehouse. andotherbrands.com Elegante Silber-Haarbürste Metallic Oyster, ab 20 Franken, ikoo-brush.com Praktisch und cool: Nike-Rucksack, Asos, ca. 90 Franken. Nike Cortez in Gold, ein Instant-Update für jedes Outfit, 95 Franken, stylebop.com Lässiger als Alexa Chung kann mans nicht machen: OversizedPulli und Boots. Mega! 19 MAGAZIN 10. Januar 2016 Wäis Kiani Style Writer Lehre der Amnesie Lamékleid für den Ausgang von Unique, Topshop, 305 Franken. Seit wenigen Tagen herrscht bei mir wieder Alltag, und die Arbeit stülpte sich sogleich über mich. Mir bleibt nicht einmal Zeit, zum Sport zu gehen, was ich dringend nötig hätte. Gestern Abend lag ich nach getaner Pflicht auf dem Sofa und war unzufrieden. Unzufrieden mit meiner Umgebung, mit den endlos langweiligen Zankereien meiner deutschen Facebook-Freunde und unzufrieden mit meiner drögen Die Frau konnte sich weder an die Geburt noch an ihr gesundes Kind erinnern. Existenz nach zwei erfüllten Wochen in meiner Lieblingsstadt, in London. So ist der Mensch nun mal (ich). Reicht man ihm den kleinen Finger, will er gleich die ganze Hand. Fotos: Cindy Ord/Hearst/Getty Images, PR (8) Mary-JanePumps Ginger, topshop.com, 90 Euro. Kuscheliger Lurexpulli von joseph-fashion.com, 195 Franken. Opi Starlight Lack, Press For Silver, ab 21 Franken. Dann kam im Fernsehen eine Doku über Amnesie. Die Protagonisten waren teils noch ganz jung. Sie hatten nach einem Sturz oder Unfall und der Zeit im Koma ihr Gedächtnis ganz oder teilweise verloren. Ein Mann war mit 17 eine Treppe runtergefallen und konnte sich danach nie mehr an sein Leben davor erinnern. Fotos von früher berührten ihn nicht, und auch äusserlich war er eine komplett andere Person. Eine Frau Anfang dreissig, im sechsten Monat schwanger war gestürzt. Sie lag fünf Jahre im Koma und wusste weder etwas von der Geburt oder ihrem gesunden Kind noch von sonst etwas. Ein Familienvater kippte beim Grillieren um, und nach ein paar Monaten im Koma wurde er nie wieder so wie vorher. Er lebte mit 44 wieder bei seinen Eltern, und sein betagter Vater musste ihn überallhin begleiten. Das Kurzzeitgedächtnis des Mannes funktionierte nicht mehr. Ich war bestürzt, denn auch ich hatte einen Zusammenbruch und lag 2007 einige Tage im Koma. Warum und wieso erzähle ich Ihnen ein andermal, dazu reicht die Zeit heute nicht. Nur so viel: Ich bin damals beinahe erstickt, wurde wie durch ein Wunder schnell gefunden und in ein künstliches Koma versetzt. Und es dauerte drei Versuche an drei Tagen, bis die Götter im Unispital Zürich mich wieder zum Atmen gebracht hatten. Bei jedem Versuch lief ich offenbar derart blau an, dass die Ärzte meine Eltern schon darauf vorbereiteten, dass ich nie mehr sein würde wie vorher. Wieder normal leben zu können, hat Jahre gedauert. Aber ich war geistig sofort wieder da. Als ich im Rollstuhl in die Reha in Davos geschoben wurde und auf meinen wackligen Beinen nach vier Wochen zwischen meinen Eltern wieder rauswankte, wollte ich die Welt umarmen. Heute merkt man mir nichts mehr an – und ich hatte das alles lange Jahre einfach vergessen. Bis ich gestern sah, was es bedeutet hätte, wenn dieses Wunder für mich nicht stattgefunden hätte. Und jetzt bin ich unzufrieden, weil ich nicht in London leben darf? Ich nehme alles zurück und freue mich, diese Sendung gesehen zu haben. TV ist manchmal gar nicht so doof. Wäis Kiani, Schriftstellerin und Stil-Liebhaberin. Ihr neues Buch «Die Susi-Krise» ist gerade im Piper Verlag erschienen. 20 Küche Grosser Fisch Selbst der frischeste und beste Fisch profitiert von seiner Begleitung: der Sauce. Die Vermouth-Sauce adelt sogar das Fleisch des schon unvergleichlichen Steinbutts. Wird der Sand allerdings durch die Stürme aufgewirbelt, erkennen die Fische weder Futter noch Angel. Und die Fischer gehen oft ohne Fang heim. Das macht den Steinbutt noch seltener, als er ohnehin ist, denn auch Plattfische wurden lange Zeit überfischt. Kein Wunder sind sie rar und damit teuer. VON MICHAEL MERZ (TEXT) UND RENÉ FRAUENFELDER (FOTOS) W enn Winterstürme über die Nordsee ziehen, mit haushohen Wellen und die Fischer in ihren kleinen Booten ihr Leben riskieren, ist es Zeit für den Steinbutt, den Turbot, wie ihn Engländer nennen. Der Fisch liebt kaltes Wasser und lebt am liebsten auf den flachen Sandgründen des Nordmeers. Sein Fleisch ist fest, fett und schneeweiss. Sein Geschmack unverkennbar: leicht jodig und nach frischem, kühlem Meerwasser duftend, nie fischig. Aber Plattfische – der Turbot ist der grösste unter ihnen – müssen geangelt werden. Sie liegen gut getarnt auf dem sandigen Untergrund und warten auf kleine Krebschen oder ähnliches Getier. Dann macht es schon schnapp! Und die Tiere hängen an der Angel. Heute kocht für Sie Philippe Bamas Gault Millau: 15 Punkte Michelin: 1 Stern Restaurant Sonne 4103 Bottmingen BL Tel. 061 422 20 80 Sonntag und Montag geschlossen www.sonne-bottmingen.ch Gut, dass es mittlerweile beschränkte Fangzeiten, Fanggrössen und Fangmengen gibt. Die Bestände haben sich deshalb in letzter Zeit leicht erholt. Und was man vor 15 Jahren noch für unmöglich gehalten hat, ist mittlerweile eine Tatsache: Turbots lassen sich züchten. Wenigstens im Kleinformat, als Turbotins. Anfänglich mit unbefriedigendem Resultat, jetzt mit immer besserem. Zwar darf sich dieses Fischfleisch nicht mit jenem der Wie Sie zertifizierten Fisch finden, lesen Sie auf Seite 22. Herrlicher Begleiter zur grossen Küche Am rechten Ufer der Gironde liegen die Côtes de Blaye, die Teil des Bordeaux sind. Dort hat Dominique Léandre-Chevalier ein Weingut geerbt und sich nicht nur mit Lage und Terrain befasst, sondern auch mit der kommerziellen Seite des Unternehmens. Er hat mittlerweile einen Grossteil des Weinbergs verkauft und baut auf nunmehr drei Hektaren – offensichtlich die besten – einen der herrlichsten Weine des Bordeaux an. Er trägt den Titel «Le Joyau», das Juwel. Und tatsächlich: Dieser Wein des Château Le Queyroux ist ausserordentlich. Die Merlot sorgt für Fruchtigkeit, Cabernet Sauvignon liefert die kräftige Struktur. Ein kleiner Anteil Petit Verdot – eine alte Bordeauxtraube – kommt auch ins Fass. Mit ihren kräftigen Tanninen hat sie schon manchen Bordeaux ruiniert. Der «Le Joyau» aber ist ein Wein voller Würze und Grosszügigkeit mit einer überraschenderweise sehr transparenten und doch festgefügten Struktur. Er wird damit zum perfekten Begleiter von raffinierten Gerichten. Also nicht etwa von Eintöpfen, sondern von allem, was die grosse Küche mit ihren vielschichtigen Geschmacksexplosionen vorschlägt. So auch zu strukturreichen Saucen, die reich an Gehalt und tief an Aromen sind. Immer wieder. Rund ums Jahr, wenn es etwas zu feiern gibt. Le Joyau 2009 Blaye, Côtes de Bordeaux Château Le Queyroux Gerstl Weinselektionen 8957 Spreitenbach 32 Franken www.gerstl.ch Foto: Paul Seewer (Wein) Feintrinker Zum allerbesten Fisch die allerbeste Sauce wilden Fische messen. Denn Fische, die um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen, besitzen ein festeres und damit aromatischeres Fleisch. Wichtig aber ist: Steinbutt ist damit längst nicht mehr nur der grossen Gastronomie reserviert. Und so entsteht daraus etwas Besonderes, auch für uns Normalverbraucher. Etwas, wie es uns zum Beispiel Koch Philippe Bamas (47), in der fabelhaften Sonne in Bottmingen BL köchelt. Nämlich ganz klassisch, an einer VermouthSauce, was gerade solchen Fischen perfekt ansteht. Begleitet nicht nur vom eingelagerten gebleichten Lauch, sondern auch von Kartoffeln und den eingemachten Herbsttrüffeln aus der Gegend. Es gibt Dinge, die kann man nicht besser kochen. 21 MAGAZIN 10. Januar 2016 Turbotfilets im Vermouth pochiert, Parmentier mit jungem Lauch, geriebener Burgundertrüffel Ein Gericht für 4 Personen Zutaten Turbot: 4 Filets à 180 g, ohne Haut; 50 g Butter (1); 1 dl Rahm; 1 Prise frischer Pfeffer, weiss Vermouth-Sud: 150 g Schalotten, fein geschnitten; 50 g Butter (2); 1 Knoblauchzehe, halbiert; 1 Prise Pfeffer; 4 Lorbeerblätter; 4 Thymianzweiglein; 100 g Champignons, geviertelt; 1 Stangensellerie, gescheibelt; trockener Vermouth (z. B. Noilly Prat) Parmentier: 500 g Kartoffeln, etwa Charlotte, gewürfelt; 500 g gebleichter Lauch; 2 Lorbeerblätter; 80 g Butter(3); 100 g Burgundertrüffel (Konserve), in Würfel geschnitten; Piment d’Espelette; Salz und Pfeffer aus der Mühle Zubereitung Für den Vermouth-Sud Schalottenwürfel in wenig Butter anziehen. Ebenso Knoblauchhälften und sämtliche Kräuter und Gemüse. Wenn alles duftet, mit weissem Vermouth ablöschen, bis alles bedeckt ist. Köchelnd auf Hälfte reduzieren. 1 dl des Suds reservieren. Backofen auf 120 Grad vorheizen. Fischfilets in mit Butter (1) bestrichene Gratinform legen. Würzen. Verbliebenen Vermouth-Sud darübergiessen. Pfeffern. Leicht würzen. Mit Alufolie gut verschliessen. In grösserem Gefäss in den Backofen stellen und dieses mit siedendem Wasser bis halbe Höhe der Gratinform füllen. 10 bis 12 Minuten im Backofen garen. Die Filets vorsichtig aus dem Sud heben und zugedeckt warm halten. Den Sud erneut um die Hälfte einköcheln. Rahm zugiessen. Sauce nochmals 5 Minuten aufkochen. Mit dem Stabmixer die in Würfel geschnittene, eiskalte Butter (2) untermixen – damit sie bindet. Abschmecken. Die in 1 cm gewürfelten Kartoffeln in Salzwasser blanchieren. Abgiessen und abgetropft weiterverwenden. Lauch in nicht zu grosse Stücke schneiden und zusammen mit den Lorbeerblättern blanchieren. Abgiessen. Reservieren. Trüffel schneiden. Abgetropften Lauch in Butter (3) anziehen, ohne Farbe annehmen zu lassen. Kartoffel, Trüffel, den reservierten Vermouth-Sud (1 dl) zufügen. Mit Salz, Pfeffer, Piment abschmecken. Ca. 4 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Anrichten: Parmentier auf heisse, flache Teller anrichten. Je ein Filet in die Mitte legen. Alles mit der Vermouth-Sauce nappieren, etwas Trüffel mit der Rohkostraffel darüberreiben. Mit Kräutern garnieren. 22 Service Leere Weltmeere Gütesiegel für Fischprodukte Ausgezeichnet Ob Zucht oder Wildfang: Zu viel Fisch auf unserem Teller bedroht die Populationen in den Ozeanen. Labelprodukte erfüllen wenigstens ein paar Mindestanforderungen. Bio-Suisse für biologische Lebensmittel (Knospe ohne Suisse: Bio-Lebensmittel mit über 10% Importanteil) Sehr empfehlenswert Gütesiegel des (deutschen) Verbands Naturland für biologische Produkte Empfehlenswert Gütesiegel des Aquaculture Stewardship Council für Fisch aus nachhaltiger Fischzucht Gütesiegel der Organisation Marine Stewardship Council für Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei Bedingt empfehlenswert Gütesiegel der Organisation Friend of the Sea für Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Fischerei und nachhaltigen Aquakulturen Staatliches französisches Gütesiegel für biologische Lebensmittel Quelle: www.labelinfo.ch VON PIETER POLDERVAART S o fein Delikatessen aus Mittelmeer, Atlantik oder Nordsee sind: Der wachsende Fischkonsum hat happige Auswirkungen. Besonders dramatisch ist das Leerfischen der Weltmeere. Laut WWF sind 90 Prozent der Arten überfischt oder von Überfischung bedroht. Mit dem Label Marine Stewardship Council (MSC) will die UmweltAuch nicht organisation zusammen optimal, aber mit der Fischereiindusteine Alternative: rie den Konsumenten Steinbuttzucht in Frankreich. eine Alternative bieten. Wie unbekümmert der Umgang beim Fischen und Töten der Wassertiere sein sern das Ökosystem der Mangrokann, zeigt das Beispiel Hummer. ven an den tropischen Küsten. Und Der Krebs lebt als Einzelgänger in Fischzüchter verfüttern häufig Höhlen und Spalten der Meeres- Antibiotika, um Krankheiten in küsten. Nach dem Fang erhält er Schach zu halten. Gummiringe um die Scheren, was Sara Wehrli, Leiterin der Fachihm Futteraufnahme und Verteidi- stelle Wildtiere beim Schweizer gung verunmöglicht. Tierschutz (STS), verweist auf ein In Styroporboxen kommen die zusätzliches Problem: «Die meisten Hummer zu uns, wo man sie unserer Speisefische sind Raubtiein Wassertanks oft in mehreren re und brauchen somit Proteine als Schichten übereinanderstapelt. Nahrung.» Der Boom von AquakulEine fragwürdige Praxis. Sie doku- turen führe dazu, dass Fangflotten mentiert ein Bericht, den das Vete- ins Meer stechen, um Futterfische rinäramt Basel-Stadt im Jahr 2014 zu fangen. Das dezimiere die wild publiziert hat. Beim Bundesamt für lebenden Bestände weiter. Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) liegt ein Antrag Höchstens ein- bis zweimal vor, den Import lebender Hummer pro Monat Meerfisch essen zu verbieten. «Der Umgang mit le- Was kann man also noch kaufen? benden Hummern ist auch aus «Durchblick bei Lebensmittel-LaSicht des BLV nicht tiergerecht», bels»: Das verspricht die Stiftung sagt Amtssprecher Stefan Kunfer- Praktischer Umweltschutz Schweiz mann. (Pusch). Zusammen mit den OrgaSind Fischzuchten, sogenannte nisationen Helvetas, SKS und dem Aquakulturen, eine Alternative? WWF hat sie die wichtigsten LeNicht wirklich. Riesige Crevetten- bensmittel-Labels bezüglich Nachzuchten belasten mit ihren Abwäs- haltigkeit beurteilt. Im Bereich Fisch schneidet Bio in diesem Rating mit «ausgezeichnet» ab. «BioFisch aus der Schweiz und Europa zeichnet sich durch relativ moderate Besatzdichten aus, Antibiotika sind tabu, und das Futter kommt möglichst aus nachhaltigem Fischfang», sagt Wehrli. In die Kategorie «empfehlenswert» schaffen es die Labels MSC und ASC (für Zuchtfisch). «MSC ist der absolute Minimalstandard, wenn man Meeresfisch kauft», sagt Wehrli. Die Organisation Fair-Fish kritisiert diese Klassifizierung. «Mitherausgeber WWF Schweiz ist nicht unabhängig, da die beiden Labels massgeblich von ihm geschaffen und bis heute von ihm massiv unterstützt werden», sagt Fair-Fish-Co-Präsident Billo Heinzpeter Studer. Zudem sei das Tierwohl weder beim MSC- noch beim ASC-Label ein Thema. WWF-Sprecherin Corina Gyssler kontert: «Derzeit stellt kein Label für wild gefangene Fische besondere Anforderungen an die Tötung.» Und beim Label ASC für Zuchtfische gebe es immerhin Mindestanforderungen an das Tierwohl wie Wasserqualität oder Besatzdichte bei Lachs und Pangasius. Auch Labelprodukte seien kein Freipass für bedenkenlosen Konsum, sagt Sara Wehrli vom STS. «Besonders Meerfisch sollte man angesichts der weltweiten Überfischung höchstens ein- bis zweimal pro Monat essen.» In Binnenländern ist der Genuss von Meerestieren erst seit wenigen Jahrzehnten selbstverständlich, aber inzwischen konsumieren Schweizer neun Kilo pro Kopf und Jahr. Foto: Marcel Mochet/AFP Gütesiegel der Firma Coop für biologische Lebensmittel Service 23 MAGAZIN 10. Januar 2016 Tech-Coach Lorenz Keller Digital-Experte und Redaktor ARBEIT UND VERGNÜGEN Sie sind längst mehr als blosse Freizeit-Begleiter. Tablets können mit ihren Vorzügen selbst Notebooks konkurrieren. Kluge Modelle sind mit perfekt integrierten Tastaturen und digitalen Bedienstiften für Grafik und Design ausgerüstet. Ausserdem sind sie klein und leicht – was zusätzlich für ihren Einsatz «on the road» spricht. HP Envy x2 Microsoft Surface Pro 4 Ist das Modell noch ein Tablet oder schon ein Laptop? Microsoft treibt die Fusion der beiden Typen am konsequentesten voran. Stark: funktionstüchtiges Windows 10, vollwertige Tastatur, präziser Eingabestift. Ab 999 Fr. bei microsoft.ch Apple iPad Pro Gigantisch! Das Tablet ist dank ultrascharfem Bildschirm und vier Lautsprechern ein toller Multimedia-Player. Dank Tastatur und Stift kann man damit professionell arbeiten. Ab 899 Fr. bei apple.ch Ideal für alle, die mit leichtem Gepäck reisen wollen: Das Envy ist kleiner und leichter als andere, bietet aber alles, was es für die Büroarbeit braucht. Sogar eine MicroSIM-Karte mit Datenpaket von HP ist integriert. 529 Fr. bei digitec.ch GLOSSAR FÜR EINSTEIGER Foto: Paul Seewer Was genau ist das Darknet? Dunkel ist das Darknet einzig, weil es häufig halblegale oder illegale Inhalte verbreitet. Rein technisch ist eine direkte Verbindung zwischen mehreren Computern gemeint, die auf dem normalen Internet basiert. Es gibt also nicht ein einziges Darknet, sondern unzählige. Wer sich in eines einklinken will, muss in der Regel von jemandem dazu eingeladen werden. Die Datenübertragung ist verschlüsselt, was für Regimekritiker in Diktaturen genauso nützlich ist wie für Betreiber illegaler Musik- oder Film-Tauschbörsen. Auch der verborgene Teil des Internets trägt die Bezeichnung Darknet, etwa das Tor-Netzwerk. Darin gibt es Webseiten, die ausschliesslich eine spezielle Verschlüsselungs-Software aufrufen kann. Die ist beispielsweise in einem Tor-Browser eingebaut. Ziel dieser aufwendigen Technik: Anbieter und Nutzer solcher Homepages sollen garantiert anonym bleiben – für Aussenstehende sowieso. Diesen Vorteil nutzen Kriminelle, aber auch reguläre Internetnutzer, die speziell auf den Erhalt ihrer Privatsphäre erpicht sind. 24 Kultur Am Start: Jürg Plüss TAUSENDSASSA IN SERIE Aufmerksamen Schweizer Kino- und Fernsehfans ist das neue «Bestatter»-Gesicht bekannt: Der Bündner Jürg Plüss (43) spielt in der Erfolgsserie einen Mann, dessen Frau ermordet wurde. Da ist der Weg zum fanatischen Selbstjustizler nicht weit. Sein Weg ins Rampenlicht war lang. Plüss war zwar letztes Jahr in zwei grossen Schweizer Kinofilmen («Amateur Teens», «Heimatland») zu sehen – und in der SRFProduktion «Upload». Aber erst jetzt Heute vor endlich hat er die Serienrolle im «Bestatter». Und der zweifache Familienvater, der lange Jahre aufs Kellnern angewiesen war, freut sich: «Langsam ziehts an.» Wen wunderts? Der Mann mit dem markanten Gesicht ist erstaunlich vielfältig: Auf der Theaterbühne spielt und singt er, er schlagzeugert ebenso gut, wie er Bass spielt. Und auf der Leinwand gibt er den Trash-Superhelden genauso überzeugend wie den desillusionierten Vater, den schmierigen Chef oder den aalglatten Nazi. 87 als B Jahren ... TIM UND STRUPPI Der pfiffige Reporter Tim reist 1929 in seinem ersten Abenteuer samt Hund Struppi zu den Sowjets und räumt mit dem Kommunismus auf. Comiczeichner Hergé (1907–1983) publiziert die ersten Strips der beiden in der Jugendbeilage der katholischen Tageszeitung «Le Vingtième Siècle». Damals denkt Tim nicht nur schwarz-weiss, er ist auch so gezeichnet. Sie sangen, malten, klebten und 100 Jahren Dada – eine lite VON DANIEL ARNET D er Himmel ist pechschwarz, denn der Leermond zeichnet die Nacht. Über Island liegt ein gewaltiges Sturmtief und bringt in den nächsten Tagen Kälte und Schnee nach Zürich. Noch ist es ruhig und für die Jahres- zeit relativ mild an diesem Samstag, 5. Februar 1916. Im Zürcher Niederdorf aber fegt schon an diesem Tag ein Sturm durch die schmale Spiegelgasse. Ein Wirbelwind, der die etablierte Kultur zerzaust: Dada ist da! Literatur, Musik und bildende Kunst sollten nie mehr zu ihrer elitären Scheitelfrisur zurückfinden. 25 MAGAZIN 10. Januar 2016 Aufgewachsen in einer gutbürgerlich-katholischen Familie in Pirmasens (D), arbeitet Ball zuerst als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. In dieser Zeit veröffentlicht er seine ersten lyrischen Werke. Mit seinen Lautgedichten im Cabaret Voltaire in Zürich gehört Ball (Bild) zu den Urvätern der Dada-Bewegung. Dada… Hugo Ball (1886–1927) Mit 18 Jahren heiratet die Norddeutsche einen Laienschauspieler und schliesst sich einer Wanderbühne an. Sie lässt sich scheiden und tingelt als Vortragskünstlerin durchs Land. In München lernt sie Hugo Ball kennen, den sie ehelicht. Emmy Hennings (1885–1948) Ist seit 2004 wieder öffentlich zugänglich: Das Cabaret Voltaire in Zürich. Mehr ananen Fotos: Apic/Getty Images, Philippe Rossier, Otto Umbehr (UMBO)/ullstein/Getty Images, PR (2) dichteten aus Leibeskräften: Immigranten und Schweizer begründeten vor rarische Bewegung, die von Zürich ausging und die Welt bis heute bewegt. Stammt der Begriff Dada vom französischen Wort fürs Steckenpferd, aus der Veröffentlichung eines Anarchisten oder von einem damals in Zürich weit verbreiteten Shampoo? Egal: In ihrer Blütezeit von 1916 bis 1922 zählen sich 165 internationale Künstlerinnen und Künstler zur unideologischen und losen DadaBewegung – vom Deutschen Hans Arp über den US-Amerikaner Man Ray bis zur Schweizerin Sophie Taeuber-Arp. Und ihr Wirken bleibt nicht ohne Folgen. Sänger von Dada ante portas schrieb Studienarbeit zu Dada «Es gibt Kunst vor und Kunst nach Dada», sagt Kunsthistoriker Juri Steiner (46), der zusammen mit dem früheren «Literaturclub»-Leiter Stefan Zweifel (48) zum 100-Jahre-Jubiläum von Dada eine Ausstellung fürs Landesmuseum in Zürich konzipiert (siehe Hinweis auf Seite 27). Ohne Dada wären Surrealismus oder Punk nicht denkbar. Der österreichische Dichter Ernst Jandl («Ottos Mops»), das Schweizer Musikerduo Yello («Planet Dada») und die serbische Künstlerin Marina Abramovic(58) sind davon beeinflusst. Selbstredend die Luzerner Band Dada ante portas – Sänger Pirmin «Pee» Wirz (42) schrieb damals eine Studienarbeit über Dadaismus. «Mit Dada wurde in Zürich ein Kind geboren, das weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt», 26 Kultur Der Strassburger studierte in Weimar und Paris Kunst. 1915 werden erstmals seine abstrakten Werke in Zürich ausgestellt. Über Tristan Tzara lernt er Emmy Hennings und Hugo Ball kennen, mit denen er den Dadaismus begründet. Hans Arp (1886–1966) sagt Adrian Notz (38), Direktor des Cabaret Voltaire, in dem 1916 der kreative Sturm seinen Anfang nimmt: mit Emmy Hennings, die als Dichterin und Diseuse in München Erfolge feierte, und ihrem Freund Hugo Ball, einem virtuosen Klavierspieler. Sie geben zur Premiere ein einfaches, aber exzentrisches Programm: Sie singt Chansons, er begleitet sie. Beide sind im Mai 1915 aus Deutschland nach Zürich emigriert. 1916 tun es ihnen fast 5000 Landsleute gleich. Die Stadt, in der zu dieser Zeit knapp über 200 000 Menschen leben, wird zum Sammelbecken für Intellektuelle. Sie fliehen vor dem Ersten Weltkrieg in die neutrale Schweiz. Sinnentleerte Lautgedichte und unaufhörliche Paukenschläge In der allgemeinen Kriegseuphorie von 1914 hat sich Hugo Ball noch selber zum Militärdienst eingeschrieben. Nachdem er aber die ersten Soldatengräber gesehen hat, bezeichnet er den Krieg als Irrtum und wandert nach Zürich aus. Alleine in der Schlacht um Verdun (F) von 1916 kommen über 300 000 Menschen ums Leben. «Angeekelt von den Schlächtereien des Weltkriegs, gaben wir uns in Zürich den schönen Künsten hin», steht im Erinnerungsbuch «Die Geburt des Dada» (1957). «Während in der Ferne der Donner der Geschütze rollte, sangen, malten, klebten, dichteten wir aus Leibeskräften.» Holzschnittartige Plakate in der Zürcher Altstadt laden 1916 zur Premiere ein. Darauf sieht man einen Mann mit Hut, der einer Frau gelassen in ihr Dekolleté schaut. Dazu der nüchterne Text: «Künstlerkneipe Voltaire – allabendlich (mit Ausnahme von Freitag) MusikVorträge und Rezitationen – Eröff- Als Mitbegründer des Cabaret Voltaire trägt Tzara Dada nach Paris und schliesst sich dort mit den Schriftstellern André Breton und Louis Aragon zusammen. Später entwickelt sich dort aus dem Dadaismus der Surrealismus. Tristan Tzara (1896–1963) nung Samstag den 5. Februar im Saale der Meierei Spiegelgasse 1». Den holländischen Wirt der Meierei, Jean Ephraim, kennen Henning und Ball von ihrer vorherigen Arbeit im Dörfli. Sie ist dort im Kabarett Hirschen aufgetreten, er mit der Varietétruppe Flamingo herumgetingelt. Ephraim unterstützt nun die beiden bei der Eröffnung und später beim Betrieb des Lokals. Zur Namensfindung «Voltaire» gibt es keine verlässlichen Erklärung. Einzig in Hugo Balls Tagebüchern «Flucht aus der Zeit» (1927) findet sich ein Hinweis: «Die Bildungs- und Kunstideale als Varietéprogramm: Das ist unsere Art von ‹Candide› gegen die Zeit.» Und «Candide» (1759) ist ein Hauptwerk des Philosophen Voltaire, eine satirische Novelle mit pessimistischer Weltanschauung. Mit Witz gegen den Wahnsinn der Zeit, das war auch die Grundhaltung der Dadaisten. «Zudem ist Voltaire ein Aufklärer, der für Toleranz steht», sagt Notz. «Das war für diese Gruppe von Immigranten in Zürich ein sehr wichtiger Aspekt.» So wie die Dadaisten den Franzosen verehren, so erklären sie den preussischen Philosophen Immanuel Kant mit seinem «kategorischen Imperativ» zum Erzfeind. Denn nicht die Vernunft soll obsiegen, wie das Kant vorschwebt, sondern die Kreativität und das Magische. Hugo Ball ging mit seinen sinnentleerten Lautgedichten in den Kampf. Legendär ist sein gepanzerter Auftritt von 1916: Als «magischer Bischof» trägt er im Cabaret Voltaire seine berühmten Lautgedichte «Gadji beri bimba» und «Karawane» vor. «Ich hatte mir dazu ein Kostüm konstruiert», erinnert sich Ball später in «Flucht aus der Zeit». «Meine Beine standen in einem Säulen- Der österreichische Lyriker ist einer der frühen Nachfahren des Dadaismus. Als wichtigster Vertreter der sogenannten Konkreten Poesie setzt er konsequent auf die grafische und lautmalerische Wirkung seiner Gedichte. … und die Folgen: Ernst Jandl (1925–2000) 1 In allen Sparten zu Hause: Ob Literatur, bildende Kunst oder Musik – die Dadaisten übten sich in allen Disziplinen und sprengten so die Grenzen der Genres. 1 Objekt: «Fontain» ist ein Werk des französischen Künstlers Marcel Duchamp (1887–1968) aus dem Jahr 1917. Es ist ein handelsübliches Urinal, das er signiert hat. Heute gehört es zu den Schlüsselwerken der modernen Kunst. 2 Bild: Die Schweizerin Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) malte dieses «Motif abstrait (Bâteau et drapeau)» 1917. Heute ist es im Aargauer Kunsthaus in Aarau ausgestellt. 3 Lautgedicht: Die «Karawane» gehört zu einem der wichtigsten Dada-Werke von Hugo Ball. Er hat den Text erstmals 1916 im Cabaret Voltaire in Zürich laut vorgelesen. 2 rund aus blau glänzendem Karton, der mir schlank bis zur Hüfte reichte, sodass ich bis dahin wie ein Obelisk aussah. Darüber trug ich einen riesigen Mantelkragen, der innen mit Scharlach und aussen 27 MAGAZIN 10. Januar 2016 Die serbische Künstlerin sitzt auf einem Stuhl und schweigt. Ihr gegenüber können Besucher Platz nehmen. Die Performance «The Artist Is Present» von 2010 im MoMa New York ist Dadaismus pur. Marina Abramovic (69) «Planet Dada» heisst ein Songtitel seiner Band Yello. Doch auch als Künstler ist Meier dadaistisch: So packt er 1969 in einer Performance vor dem Kunsthaus Zürich 100 000 Metallstücke in Säcke zu je tausend Stück ab. Dieter Meier (70) Als er 2004 in Paris ein Bild von Christoph Blocher von einem Schauspieler bepinkeln lässt, sorgt das in der Schweiz für grosse Aufruhr. Hirschhorn ist ein Anarchist nach radikalem Vorbild der Dadaisten. Thomas Hirschhorn (58) Fotos: © Succession Marcel Duchamp/2016, ProLitteris, Zürich; Jörg Müller/Aargauer Kunsthaus; Imagno/Getty Images; RDB; Bennett Raglin/WireImage; Vladimir Sichov/Epa/Keystone Besucher indes nicht gefallen: Walter Serner jagen sie von der Bühne und zerstören seine Requisiten. «Die Bewegung bestand aus meist sehr jungen Talenten, die aus der Sprache oder der bildenden Kunst kamen und sich regelrecht in die verschiedensten Sparten warfen», sagt Stefan Zweifel, Ko-Kurator von «Dada Universal» im Landesmuseum. «Die Dadaisten liessen den guten Geschmack hinter sich und suchten nach dem Spirit – ihre grosse Kraft war nicht das Beherrschen, sondern das Erfinden: Sie waren Absolute Beginners, geniale Dilettanten.» Besetzer retten das Cabaret Voltaire vor Umnutzung 3 mit Gold beklebt, am Halse derart zusammengehalten war, dass ich ihn durch das Heben und Senken der Ellenbogen flügelartig bewegen konnte. Dazu einen zylinderartigen, hohen, weiss und blau gestreiften Schamanenhut.» Verwunderung und ungläubiges Gelächter: Die beispiellose Darbietung führt bei den rund 60 Besuchern zu heftigen Reaktionen. Die Provokation bleibt bei den Dadaisten im Cabaret Voltaire fortan Stilmittel. Von der stillen Performance bis zur lautstarken Publikumsbeschimpfung. So spielt etwas später Marcel Janco eine imaginäre Geige, Tristan Tzara lässt sein Hinterteil wie den Bauch einer orientalischen Tänzerin hüpfen, und Richard Huelsenbeck haut unaufhörlich auf eine Kesselpauke. Alles lassen sich die Was bleibt übrig von Dada? Der französische Dadaist Robert Desnos unterzieht sich 1924 einer Hypnose und notiert während der Séance: «Nichts als Bananen.» Der Zettel mit der Bleistiftnotiz ist in der Landesmuseum-Ausstellung zu sehen. Dank Neo-Dadaisten um den deutschen Künstler Jan Theiler (48) bleibt mehr als Bananen übrig: Die Gruppe hat 2002 den leeren Raum des Cabaret Voltaire besetzt und so vor der Umnutzung in eine Apotheke bewahrt. Seit 2004 dient das Gebäude wieder als Café, Club, Galerie und Theater. «Als Geburtsort des Dada ist es jetzt so etwas wie die Kaaba», sagt CabaretVoltaire-Direktor Notz. «Zudem kommt die europäische Kunstbiennale Manifesta im Sommer nach Zürich und macht das Gebäude zum Zunfthaus Voltaire und damit zu einem Spielort der Manifesta.» Zunfthaus Voltaire? Es dauert nicht mehr lange, und die Neo-Dadaisten dürfen am SechseläutenUmzug teilnehmen. Für Spektakel wäre damit gesorgt. 100 Jahre Dada Ausstellungen Dadaglobal Reconstructed: Vom 5. Februar bis 1. Mai im Kunsthaus Zürich Dada Universal: Vom 5. Februar bis 28. März im Landesmuseum Zürich Dada original: Vom 7. März bis 28. Mai in der Nationalbibliothek Bern Dada Afrika: Vom 18. März bis 17. Juli im Museum Rietberg Zürich Veranstaltungen Obsession Dada – 165 Feiertage: Vom 5. Februar bis 18. Juli im Cabaret Voltaire Zürich Dada Kostümball: Am 13. Februar im Kunsthaus Zürich Dada schreiben: Vom 5. Februar bis 31. Dezember im Jungen Literaturlabor Zürich Bücher Dada Almanach: Von Andreas Trojan, ab 11. Januar im Manesse-Verlag Dada – eine Jahrhundertgeschichte: Von Martin Mittelmeier, ab 25. Januar im Siedler-Verlag Genese Dada: Ab Februar im Verlag Scheidegger & Spiess Alle Infos unter: dada100zuerich2016.ch 28 Kultur Ende, gut! Seit genau 47 Jahren beschwören sie nun schon dunkle Mächte. Jetzt gehen die vier Mannen von Black Sabbath auf Abschiedstournee – und in Pension. VON ROLAND GRÜTER W illkommen in der Hölle, in jener Welt, in der es nach Schwefel riecht, ständig donnert und blitzt und in der aufgespiesste Totenschädel aus dem Drogensumpf wachsen. Seit Anfang der 1970er-Jahre köcheln dort Black Sabbath ihre Hexensuppe. Die Mannen gelten gemeinhin als Erfinder des Heavy Metal und gehen, mittlerweile etwas wackelig, gegen die 70 zu. Bevor ihnen der Teufel auf der Bühne das Licht ausknipst, machen das Sänger Ozzy Osbourne, Gitarrist Tony Iommi und Bassist Geezer Butler lieber selber. Am 20. Januar starten sie in Omaha, Nebraska (USA), in (fast) Original-Besetzung zu ihrer grossen Abschiedstournee: «The End». 60 Konzerte wollen sie vor ihrem Abtritt noch bestreiten – eines davon in Zürich. Ozzy Osbourne (68): Seine Fans sehen in ihm den Gottvater des Metal. Kritiker hingegen eher einen in faltige Menschenhaut eingenähten, ausgetrockneten Molch. Ozzys quengelndes Gequäke hat den Ruf der Band geprägt – und immer mal wieder ramponiert. Denn der Brite lebt unbestritten am Rande des Wahnsinns. Er hat unter Drogen seine Frau und Managerin Sharon gewürgt, 17 Hauskatzen erschossen, sein Haus abgefackelt, als US-Präsident kandidiert oder sich im Fernsehen zum Doku-Löli gemacht. Darüber hinaus lag er immer mal wieder mit Bandkollege Tony Iommi in den Zottelmähnen. «Nun bin ich fucking 68 Jahre alt», sagte Osbourne unlängst in einem Interview, «also höchste Zeit, einen Abgang zu machen.» Nach der Abschiedstournee will er sich wieder stahlhart seinen Solo-Projekten zuwenden. Tony Iommi (68): Kein anderer Musiker spielt Gitarre wie er, denn Tony hat durch einen Unfall an seiner rechten Hand zwei Fingerkuppen verloren. Wie sollte es bei Black Sabbath anders sein? Diese Behinderung prägte Iommis Stil, machte ihn zu einem der besten Jazzgitarristen aller Zeiten. Auf seine Auftritte sind wir besonders gespannt. Denn er war schon 2013 bei den Aufnahmen des jüngsten Sabbath-Albums «13» stark angeschlagen: Iommi ist an aggressivem Krebs erkrankt. Zuversichtlich komponierte er einen Song zum Elend: «Live Forever». Geezer Butler (66): «Geezer» bedeutet «alter Kauz», und Nomen est omen: Er ist der stillste der Band. Der Bassist schreibt die Endzeit- CHARTS DER WOCHE Joy heisst Freude. Trotz der Mienen von Jennifer Lawrence und Robert De Niro. Kino DVD 1 1 Star Wars: The Force Awakens Daisy Ridley 1 4 Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere 2 2 Heidi Bruno Ganz, Anuk Steffen 2 2 Mission Impossible 5 – Rogue Nation 3 N Joy Jennifer Lawrence, Robert De Niro 3 N The Transporter Refueled Ed Skrein, Loan Chabanol 4 3 Spectre Daniel Craig, Christoph Waltz 4 1 Minions Sandra Bullock, Jon Hamm 5 6 Schellen-Ursli Jonas Hartmann, Julia Jeker 5 3 Honig im Kopf Dieter Hallervorden, Emma Schweiger 6 N The Big Short Christian Bale, Steve Carell 6 6 Jurassic World Chris Pratt, Bryce Dallas Howard 7 4 The Peanuts Movie Stimmen: Noah Schnapp 7 8 Pixels Adam Sandler, Kevin James 8 5 The Hunger Games – Mockingjay 2 8 7 Ant-Man Paul Rudd, Michael Douglas 9 N Legend Tom Hardy, Emily Browning 9 5 Ted 2 Mark Wahlberg, Seth MacFarlane 10 7 Ich bin dann mal weg Devid Striesow, Martina Gedeck 10 9 Die Eiskönigin – völlig unverfroren Fotos: Kevin Mazur/WireImage, Christian Bobst/photo16, 20th Century Fox Top 10 29 MAGAZIN 10. Januar 2016 Altes Eisen: (v. l. n. r.) Geezer Butler, Ozzy Osbourne und Tony Iommi. KULTUR-TIPPS Schwarze Ringer, heller Sand FOTOGRAFIE Voodoo-Ringer in Senegal (Foto oben), ein sterbender Krebskranker in der Schweiz und bewusst hässliche Selfies von überall her: Die Photo 16 bestätigt sich auch dieses Jahr als eine der wichtigsten europäischen Werkschauen für Fotografie. Über 150 Laien- und Berufsfotografen aus der Schweiz und dem nahen Ausland zeigen auf rund 4000 Quadratmetern 1000 Fotos. Die fünftägige Ausstellung dürfte auch dieses Jahr wieder über 25 000 Besuchern den Blick auf die Welt erweitern. Lyrics: «Mich inspiriert alles, was falsch läuft dieser Tage.» Wie seine Kumpels wurde er in der Tristesse von Birmingham (GB) geboren, schmiss die Schule, wurde von den Eltern auf die Strasse gestellt und jobbte sich durchs Leben, bevor er auf grosse Höllenfahrt ging. Bill Ward (67): Einzig der OriginalDrummer mag beim Schaulauf der Ausstellung Künstler Museum Metal-Opas nicht mitmachen, will vom wilden Leben nichts mehr wissen. Wer ihn ersetzt, ist noch ungewiss. Immerhin wünscht Ward den anderen «eine gute Reise». Was Wann Wo Eintritt 1 Black Sabbath – The End 15. Juni Hallenstadion Zürich Ab 122.05 Franken www.ticketcorner.ch Vorwoche Bücher Photo 16 Noë Flum, Lisa Bahr, René Ruis u. a. Maag Halle, Zürich, bis 12. Januar N Neueinstieg W Wiedereinstieg Alben 1 1 Ein ganz neues Leben Jojo Moyes 1 1 Adele 25 2 2 Endlich mein Donna Leon 2 3 Coldplay A Head Full of Dreams 3 7 Pretty Girls Karin Slaughter 3 2 Helene Fischer & The Royal Philharmonic Orchestra 4 3 S. - Das Schiff des Theseus J. J. Abrams; Doug Dorst 4 4 Bligg Instinkt 5 9 Der Glasmurmelsammler Cecelia Ahern 5 5 Justin Bieber Purpose 6 W Girl on the Train Paula Hawkins 6 10 Louane Chambre 12 7 4 Verschwörung David Lagercrantz 7 6 Enya Dark Sky Island 8 W Die Sturmschwester Lucinda Riley 8 8 Bastian Baker Facing Canyons 9 5 Der Gondoliere der Berge Pedro Lenz 9 W Silbermond Leichtes Gepäck 10 W Blood on Snow. Der Auftrag Jo Nesbø 10 W Kendji Girac Ensemble Schwarzer Stern, dunkler Sound JAZZROCK Der Kopf ist verbunden. Dort, wo die Augen wären, ist je ein Knopf auf dem Tuch. Dazu singt David Bowie, der vorgestern 69 wurde: «I’m a Blackstar.» Verstörend, wie sich der einstige Sänger von «Space Oddity» und «Life on Mars?» in den Videos zu seinem neuen Album präsentiert. Bowie ist auf einem düsteren Stern gelandet und singt im Titelsong über die Mörderbanden des IS. «Bowies bestes Anti-Pop-Meisterwerk seit den 1970er-Jahren», lobt das Musikfachmagazin «Rolling Stone» diesen Wurf. Zu Recht. Album Musiker Label Blackstar David Bowie Sony Music 30 Kultur NICHT VERPASSEN Konzerte HEISSES FINALE FREESTYLE Kunst, Sport, Musik und wilde Rides: PLAY Engadin geht heuer in die zweite Runde. Dafür wird der Corvatsch im April erneut zum Spielplatz für Freestyler umgebaut. Im Engadiner Schnee formieren sich DJs, Bands, Künstler und vorweg junge Schneehasen zum wohl buntesten Festival des Alpenwinters. Snowboard- und FreeskiAsse (u. a. Iouri Podlatchikov, Hitch Haller, Elias Ambühl) sind auch da, sie treffen sich zu den Schweizer Meisterschaften. Party-Feeling, weit weg vom Lederhosen-Tralala eines Andreas Gabalier. PLAY Engadin, 15. bis 16. April, Corvatsch Silvaplana-Surlej, Tagespass ab 30 Franken ANZEIGE Naturally 7 Lippen sind ihre Instrumente. Das «Vocal Play» der A-cappella-Künstler aus den USA ist beeindruckend: 26. Januar, Kaufleuten, Zürich. Ana Moura So schön, so traurig. Portugals grosse Fadista präsentiert ihr neues Album: 26. Mai, Volkshaus, Zürich. Pink Martini Eigentlich wollte das US-Orchester nie mehr auftreten. Nun reist es mit seinen 1950erSongs doch zu uns: 11. Oktober, Kaufleuten, Zürich. Musicals/Shows Nacht der Musicals Wenn der König der Löwen zu Elisabeth Mamma Mia sagt – Potpourri der besten Musical-Hits: 20. Januar bis 13. April, diverse Orte. Shaolin Kung Fu Philosophischer Kraftakt der Mönche des chinesischen Zen-Klosters Shaolin: 8. bis 13. März, diverse Orte. Tanz Ballet Revolución Kubas grossartige Tanzshow zwischen Bruno Mars und Rihanna kehrt in die Schweiz zurück. Und macht gute Laune: 19. bis 31. Januar, diverse Orte. Diese und weitere Events bei 31 MAGAZIN 10. Januar 2016 Kunst … und was sie uns sagen will. Auguste Rodin (1840–1917) Der französische Künstler gilt als bedeutendster Bildhauer des 19. Jahrhunderts und als Wegbereiter der Moderne. Die Figuren seiner Werke zeigen oft expressive, psychologische Regungen. Nebst «Der Kuss» sind sein «Höllentor», «Die Bürger von Calais» oder «Der Denker» weltberühmt. VON LINDA SCHÄDLER T ragische Liebesgeschichten rühren das Herz – im Leben, aber auch in der Kunst. Wenn zwei füreinander bestimmt sind, jedoch gewaltsam getrennt oder gar getötet werden, fliessen schnell die Tränchen. Zu diesen Unglücklichen zählen auch Paolo und Francesca, die Auguste Rodin in seinem Meisterwerk innig küssend zeigt. Ihr tragisches Schicksal hat sich der italienische Dichter Dante für «Die Göttliche Komödie» (um 1300) ausgedacht, in dem er die verdammten Seelen im Inferno beschreibt – und mit ihnen das Paar: Francesca ist mit Paolos Bruder verheiratet, liest mit Paolo Ritterromane. Dabei entflammt ihre Liebe. Doch schon bei ihrem ersten Kuss werden die beiden von Francescas Mann überrascht, und dieser ersticht sie in rasender Wut. Als Auguste Rodin in den 1880er-Jahren ein knapp sieben Meter hohes Tor aus Bronze zu schaffen hatte (eine Fassung davon steht vor dem Kunsthaus Zürich), platzierte er darauf 186 Figuren aus Dantes Buch. Darunter sollten auch Paolo und Francesca sein. Rodin stellte jedoch schnell fest, dass das Paar für sein «Höllentor» zu lieblich ihre Geschichte. Überhaupt geht Rodin sehr frei mit der Textvorlage um: Er präsentiert die Liebenden nackt beim Lesen – respektive danach. Eine Darstellung, die derart sinnlich ist und das erotische Knistern des Kusses zeigt, war man sich Ende des 19. Jahrhunderts nicht gewöhnt. Daher wurde Rodins Skulptur meist hinter Vorhängen oder in Séparées gezeigt, die nur für Männer zugänglich waren. Als der Bildhauer den «Kuss» in seiner Pariser Ausstellung von 1898 präsentierte, begeisterte sie sogleich das Publikum. Bald war das Werk dermassen beliebt, dass sich der geschäftstüchtige Rodin entschied, es in unterschiedlichen Materialien und Grössen herstellen zu lassen. Die Pariser Giesserei LeblancBarbedienne, die auch sonst für ihn arbeitete, sicherte sich dafür die Exklusivrechte. Zwischen 1898 und 1920 goss sie 319 Reproduktionen in vier verschiedenen Grössen: allesamt Bestseller. «Der Kuss» ist bis heute die Verkörperung sinnlicher Liebe und ein erotisches Symbol. Das Werk ziert sogar einige Umschläge von Aufklärungsbüchern. Fotos: PR, DeAgostini/Getty Images, Hulton Archive/Getty Images Ewige Liebe Der Kuss (um 1882) war. Er liess die Idee fallen und widmete ihm ein eigenständiges Werk: «Der Kuss». Der Bildhauer zeigt die Liebenden zärtlich umschlungen, wie in dieser lebensgrossen Marmorversion aus dem Musée Rodin in Paris. Völlig unbekleidet geben sie sich ihrem Kuss hin. Nur das Buch, auf das Paolo seine linke Hand gelegt hat, verweist auf Dr. Linda Schädler ist Kunsthistorikerin aus Zürich. 32 Rätsel SUDOKU SO GEHTS Die Felder sind so auszufüllen, dass auf jeder horizontalen und auf jeder vertikalen Linie, aber auch in jedem der 9 Quadrate die Zahlen 1 bis 9 stehen. leicht 1 3 5 7 5 8 2 9 4 6 9 7 8 1 9 5 6 7 2 1 2 6 4 2 6 1 8 4 9 Conceptis Puzzles 06010007148 mittel 9 7 3 6 2 9 A. Strub, Gümmenen BE 5 2 9 5 1 2 8 3 6 1 7 8 6 5 7 9 2 4 8 Conceptis Puzzles 06010006248 schwer 4 2 5 8 9 8 4 3 1 1 8 9 7 5 6 3 8 5 7 8 6 2 4 06010006648 4 2 1 8 3 7 6 9 5 5 3 9 1 6 2 4 7 8 8 9 2 6 7 3 5 1 4 Conceptis Puzzles 7 8 6 4 5 9 2 3 1 7 Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme erklären Sie sich dazu bereit, bei einem allfälligen Gewinn mit Foto, Name und Wohnort im SonntagsBlick Magazin publiziert zu werden. Korrespondenz wird keine geführt. 6 4 5 2 9 1 7 8 3 1 7 3 5 8 4 9 6 2 3 1 7 9 4 5 8 2 6 2 5 8 7 1 6 3 4 9 9 6 4 3 2 8 1 5 7 leicht Auflösungen 8 3 1 5 6 7 4 9 2 5 2 7 1 9 4 8 6 3 4 9 6 2 3 8 1 5 7 mittel 6 4 8 3 1 2 5 7 9 2 1 5 7 8 9 6 3 4 9 7 3 6 4 5 2 1 8 1 8 9 4 5 3 7 2 6 3 5 2 8 7 6 9 4 1 7 6 4 9 2 1 3 8 5 1 5 9 2 7 8 3 4 6 3 2 4 9 1 6 8 5 7 7 8 6 4 5 3 2 9 1 6 9 8 3 4 7 5 1 2 schwer 2 1 7 5 8 9 6 3 4 5 4 3 6 2 1 7 8 9 9 7 2 1 3 5 4 6 8 4 3 1 8 6 2 9 7 5 8 6 5 7 9 4 1 2 3 33 MAGAZIN 10. Januar 2016 Das grosse Rätsel 800 Franken für das Lösungswort Telefon: Wählen Sie die 0901 200 066 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz) SMS: Senden Sie WORT gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL22521 400 Franken Zusätzlich für das orange eingefärbte Feld Telefon: Wählen Sie die 0901 200 099 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz). SMS: Senden Sie WORT1 gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL22522 400 Franken Zusätzlich für das blau eingefärbte Feld Telefon: Wählen Sie die 0901 500 085 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz). SMS: Senden Sie WORT2 gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL22523 Auflösung vom 27. 12.: Gewinner vom 27. Dezember 2015: 800 Franken gehen an Lotty Zuberbühler, Herisau AR Je 400 Franken gewinnen: Elisabeth Gasser, Ibach SZ, Ottilia Jorgella, Glattbrugg ZH. AUGENBRAUE Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Ringier-Mitarbeiter sind nicht teilnahmeberechtigt. Teilnahmeschluss: Montag, 11. 1. 2016, 24 Uhr Die Namen der Gewinner werden im übernächsten Magazin veröffentlicht. 34 Fernsehen Grosse Premiere: Daniel Craig das erste Mal in der Rolle als 007. Perfektes Pokerface Vor genau zehn Jahren gab Daniel Craig sein Debüt als James Bond – und wischte in «Casino Royale» mit Wucht alle Zweifel an seiner Schlagkraft weg. H urra, «Casino Royale» kommt! Jener Film, in dem Schauspieler Daniel Craig (47) James Bond endlich wieder cool gemacht hat – und wie. So sehr die Kritiker an seiner Besetzung gezweifelt hatten: Allein die Anfangssequenz setzte neue Action-Standards. Eine Verfolgungsjagd in Madagaskar, die über 15 Minuten dauert, mit allerlei spektakulären Stunts. Bis Bond den Bombenbauer Mollaka erledigt. In dessen Rucksack findet er Hinweise auf einen korrupten Beamten – und kommt auf diese Weise dem Terroristen-Financier und Zahlengenie Le Chiffre auf die Spur. Das wahre Spektakel kann starten. Bond lässt ganz nebenbei ein Attentat platzen, an das ein InsiderBörsendeal gekoppelt ist. Damit bringt er Le Chiffre arg in Nöte: Der hatte das Attentat orchestriert, um satte Gewinne zu kassieren. Nun ist er sein Geld los und muss neues für seine Terroristen finden. Ein Pokerturnier in Montenegro soll es richten. Bond muss das Spiel gewinnen, will er seinen Gegner final besiegen. Kompliziert. Doch auch wenn die Prämisse, die Welt könne mit einem Pokerspiel gerettet werden, absolut lächerlich ist: Der Plot ist letztendlich egal. Was zählt, ist der schiere Magnetismus von Craig, die trockene Attitüde von Judi Dench (81) als MI5-Chefin «M» und die überkandidelten Stunts und Kamerafahrten. Besseres Popcorn-Vergnügen gibts nicht. Das war auch 2006 an der Kinokasse evident: «Casino Royale» spielte unglaubliche 604 Millionen Franken ein. Casino Royale 20.00 Uhr, SRF 2 TOP 3 Heute Film SRF 1 11.55 Zukunft der Musik als Vermächtnis Zum Tod des französischen Dirigenten und Komponisten Pierre Boulez († 90). RTL 13.30 Deutschland sucht den Superstar Neu haben auch Heavys und Punks eine Chance – mit durchzogenem Erfolg. MDR 20.15 Ilse Bähnert jagt Dr. Nu Klamauk-Musical mit allen hitverdächtigen Krimi-Kompositionen. Silvia Tschui Findet den «Tatort» so stark wie lange nicht. Krimikolumne Grosses Psychodrama Gro Swantje Kohlhof: Dieser Name wiegt schwer. Und genauso die Rolle, welche die 21-jährige Hamburgerin im Bodensee-«Tatort» «Rebecca» spielt: Im Alter von zwei Jahren entführt, wurde sie dazu erzogen, ihren «Erzieher» als gottgleiches Wesen zu verehren. Nun ist der Mann tot, und Rebecca sitzt vor der brennenden Leiche. Blum und Perlmann müssen sich in ihrer verqueren Psyche zurechtfinden, denn es gibt Hinweise darauf, dass da noch ein kleines Mädchen war. Kohlhof prägt und trägt die ganze Folge. Bravo! In den USA wäre sie Tatort «Rebecca», 20.05 Uhr, SRF 1 längst ein Superstar. Fotos: Jay Maidment, Sigi Tischler/Keystone Hier spielt Musik Schweizer Rätsel 35 MAGAZIN 10. Januar 2016 600 Franken für das Lösungswort Telefon: Wählen Sie 0901 200 088 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz). SMS: Senden Sie KREUZ gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL12325 300 Franken Zusätzlich für das gelb eingefärbte Feld Telefon: Wählen Sie 0901 908 112 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz). SMS: Senden Sie KREUZ1 gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL12352 300 Franken Zusätzlich für das lila eingefärbte Feld Telefon: Wählen Sie 0901 908 113 (Fr. 1.50 / Anruf ab Festnetz). SMS: Senden Sie KREUZ2 gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Adresse an die 920 (Fr. 1.50 / SMS). Chancengleiche WAP-Teilnahme ohne Zusatzkosten: http://m.vpch.ch/SBL22524 Teilnahmeschluss: Montag, 11. 1. 2016, 24 Uhr Teilnahmebedingung: Mit der Teilnahme erklären Sie sich dazu bereit, bei einem allfälligen Gewinn mit Foto,Name und Wohnort im SonntagsBlick Magazin publiziert zu werden. Korrespondenz wird keine geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Automatisierte Teilnahmen sind nicht gewinnberechtigt. Ringier-Mitarbeiter sind nicht teilnahmeberechtigt. IMPRESSUM SonntagsBlick Magazin Leser: 714 000 (MACH Basic 2015-1, gesamte Schweiz) Auflage: 188 302 (Quelle WEMF/SW-beglaubigt 2014) Blick-Gruppe, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich REDAKTION Chefredaktion: Christine Maier Redaktionsleitung: Roland Grüter Stv. 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Leitung Anzeigenmarketing: Thomas Kords Leitung Lesermarkt: Nicolas Pernet ADRESSEN Anzeigen-Service: Tel. +41 44 259 60 50, Fax +41 44 259 68 94, [email protected], www.go4media.ch Abo-Service: Ringier AG, Abonnenten-Service, 4800 Zofingen, Tel. 0848 855 955 (0.08 Fr./Minute im Schweizer Festnetz), Anrufe aus dem Handynetz können preislich variieren, Fax +41 62 746 35 71, [email protected] Druck: Ringier Print Adligenswil AG, 6043 Adligenswil 36 Fernsehen heute SRF 1 SRF 2 ARD ZDF ORF 1 13.00 Tagesschau 13.05 NZZ Standpunkte 14.10 Auf und davon 15.00 Lotta lernt schwimmen 15.30 Hamiltons Abenteuer – Seekühe mal ganz anders 16.20 Silvesterchlausen 17.15 Minisguard 17.25 Cuntrasts 18.00 Tagesschau/Meteo 18.15 Brocki-Profis 18.50 G&G Weekend 19.20 Mitenand 19.30 Tagesschau/Meteo 9.40 The Next Step 10.00 Funnymals 10.15 Ski alpin: Slalom Männer, 1. Lauf/Super-G Frauen 12.45 Ultimate Rush 13.15 Ski alpin: Slalom Männer, 2. Lauf 14.30 Reiten: CSI Basel 15.30 Skilanglauf: Tour de Ski 16.20 Reiten: CSI Basel 17.10 Fenster zum Sonntag (W) 17.50 Das Tim Ferriss Experiment 18.15 Sportpanorama 19.30 Tacho 11.25 Rodeln: Männer 12.05 Biathlon 13.00 Ski alpin: Super-G Frauen 13.30 Rodeln: Teamstaffel 13.50 Ski alpin: Slalom Männer 15.35 Skispringen 16.35 Eisschnelllauf 16.50 Skispringen 14.30 Biathlon 17.40 Skilanglauf: Verfolgung 18.30 Bericht aus Berlin 18.49 Lotto 18.50 Lindenstrasse 19.20 Weltspiegel 13.15 Bares für Rares unterwegs 14.00 Die Büffelranch 14.45 Planet e. 15.15 Heute Xpress 15.20 Vater der Braut. Komödie (USA 1991) 17.00 Heute 17.10 Sport-Reportage 18.00 ZDF. reportage 18.30 Terra Xpress 19.00 Heute 19.10 Berlin direkt 19.28 Aktion Mensch Gewinner 19.30 Terra X 9.15 1, 2 oder 3 9.40 Sport-Bild 10.10 Littlest Pet Shop – Tierisch gute Freunde 10.25 Ski alpin: Slalom Männer, 1. Durchgang 11.00 Ski alpin: Super-G Frauen/Slalom Männer, 2. Durchgang 14.45 The Big Bang Theory 15.05 Shit! My Dad Says 15.30 Skispringen 17.40 Biathlon 18.00 Sport am Sonntag 19.00 MA 19.54 Wetter 20.05 Tatort: Rebecca D Krimi (D 2015) mit Eva Mattes, Sebastian Bezzel. Eine verstörte junge Frau, die neben einer verbrannten Leiche gefunden wurde, führt die Kommissare Blum und Perlmann auf die Spur eines sadistischen Verbrechers. 21.40 Reporter Im Heim – Wenn Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können 22.05 Arosa Humor-Festival 22.45 Tagesschau 23.00 Sophie Hunger – The Rules of Fire 23.55 BekanntMachung 0.20 Almanya – Willkommen in Deutschland Komödie (D 2010) mit Vedat Erincin, Fahri Ögün 20.00 James Bond 007 – Casino Royale D Action (USA/GB 2006) von Martin Campbell mit Daniel Craig, Judi Dench, Eva Green. Geheimagent 007, der sich eben erst seine Lizenz zum Töten verdient hat, kommt einem internationalen Terroristennetzwerk auf die Spur. Um gegen den Gangster Le Chiffre eine Chance zu haben, muss Bond sich auf ein riskantes Pokerspiel einlassen. 22.25 Iron Man D Action (USA 2008) 0.25 Tacho (W) Das Automagazin 0.50 Sportpanorama (W) Mit Jann Billeter 20.00 Tagesschau 20.15 Tatort: Rebecca Krimi (D 2015) mit Eva Mattes, Sebastian Bezzel. Rebecca ist 17, als die Polizei sie neben der brennenden Leiche eines Mannes findet. Sie ist nicht ansprechbar, weiss noch nicht einmal, wie sie heisst. Die Konstanzer Kommissare Blum und Perlmann ermitteln. 21.45 Der gute Göring 23.15 Tagesthemen 23.35 ttt – Titel Thesen Temperamente 0.05 Die Päpstin Drama (E/I 2009) mit Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman 2.23 Tagesschau 20.15 Rosamunde Pilcher: Argentinischer Tango Liebesfilm (D 2016) mit Rebecca Immanuel, Michael von Au, Florian Fitz. Wegen Steuerhinterziehung ihres Ex-Mannes bleibt der argentinischen Tango-Lehrerin Valentina Martino nichts anders übrig, als illegal in Cornwall bei ihrer Nichte Elena zu bleiben. 21.45 Heute-Journal 22.00 Inspector Barnaby: Wer mit Geistern spielt ... Krimi (GB 2013) mit Neil Dudgeon, Gwilym Lee, Fiona Dolman 23.30 ZDF-History Caligula – 1000 Tage Terror 0.15 Heute Xpress 20.00 ZiB 20 20.15 96 Hours – Taken 2 Action (F 2012) mit Liam Neeson, Maggie Grace. Eineinhalb Jahre ist es her, dass Ex-CIA-Agent Bryan Mills seine Tochter Kim aus den Fängen skrupelloser Mädchenhändler retten konnte. Ein Kurzbesuch in Istanbul wird der gesamten Familie nun zum Verhängnis. 21.35 ZiB Flash 21.45 Unknown Identity Thriller (CDN/D 2011) 23.30 Criminal Intent – Verbrechen im Visier 0.15 Ski alpin: Super-G Frauen Highlights 0.45 96 Hours – Taken 2 (W) Action (F 2012) 3+ 4+ VOX TELECLUB KABEL 1 6.00 Eso.tv 8.00 HSE24 9.00 Eso.tv 16.20 NCIS – Los Angeles. Dünnes Eis/Der Menschenhändler 18.25 NCIS – Los Angeles. Lily/ Hawala 20.15 The Mentalist. Falsche Zeit, falscher Ort/Der einzige Zeuge 21.55 The Mentalist. Die rote Scheune/Nachts im Museum 23.40 The Mentalist (W). Falsche Zeit, falscher Ort/Der einzige Zeuge 1.15 The Mentalist (W) 6.00 Mediashop 11.00 Shop24direct 14.00 Mediashop 16.00 Die Nanny 16.30 DMotor 17.30 Perception 18.35 Bones – Die Knochenjägerin 19.25 Detective Laura Diamond 20.15 The Big Bang Theory. Traum mit Spock/ Noch so ein Weichei 21.05 The Big Bang Theory 22.15 The Big Bang Theory (W) 23.55 Die Simpsons 0.40 Mediashop 6.00 Criminal Intent – Verbrechen im Visier 12.05 Der Hundeprofi 13.15 Die Pferdeprofis (W) 14.20 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer 16.25 Schneller als die Polizei erlaubt 17.00 Auto mobil 18.15 Biete Rostlaube, suche Traumauto 19.15 Die Superolympionikin 20.15 Promi Shopping Queen 23.20 Prominent! 0.05 Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin 13.05 The Skeleton Twins. Drama (USA 2014) 14.40 Seventh Son. Action (USA/GB 2014) 16.20 Madame Mallory und der Duft von Curry. Komödie (USA 2014) 18.20 Die Verschwörung – Tödliche Geschäfte. Action (GB 2014) 20.00 Best of Me – Mein Weg zu Dir. Romanze (USA 2014) 22.00 Blackhat. Action (USA 2014) 0.10 Son of a Gun. Thriller (AUS 2014) 6.20 Cold Case (W) 7.15 Numb3rs 8.15 Blue Bloods – Crime Scene New York (W) 9.10 Body of Proof 10.10 Teleshopping 12.05 Abenteuer Leben 14.00 Vom Spinner zum Gewinner (W) 16.00 News 16.10 Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf! 20.15 Die Ludolfs – Das Schrottimperium ist zurück! 22.20 Abenteuer Leben 0.10 Mein Revier ARTE 3SAT SWR S1 ORF 2 15.05 HMS Erebus: Das arktische Totenschiff taucht auf (W) 16.50 Max und Moritz 17.40 Epochen der Musikgeschichte 19.15 Journal 19.35 Karambolage 19.45 Cuisine Royale 20.15 Le Magnifique. Komödie (F/I 1973) 21.45 Borsalino – Ein Hut erobert Hollywood 22.40 Jean-Philippe Rameau, Meister der Barockmusik 0.15 J. S. Bach: h-Moll-Messe 16.20 Traumorte 17.05 Caprona – Das vergessene Land. Sci-Fi (GB 1974) 18.30 Schweizweit 19.00 Heute 19.10 Verführerischer Zucker 19.40 Schätze der Welt – Erbe der Menschheit 20.00 Tagesschau 20.15 Elegy oder die Kunst zu lieben. Drama (USA 2008) 22.00 Liebe mich! Drama (CDN 2005) 23.30 Eine Karte der Klänge von Tokio. Thriller (E 2009) 18.45 30 Jahre Treffpunkt – die verrücktesten Feste 19.15 Die Fallers 19.45 Aktuell/Wetter 20.00 Tagesschau 20.15 Explosives Erbe – Kriegsbomben im Südwesten 21.00 Abgeschossen und verschollen – Auf der Suche nach vermissten Bomberpiloten 21.45 Pfarrer Braun: Grimms Mördchen. Krimi (D 2010) 23.15 Mord mit Aussicht 0.05 Gewagtes Spiel 8.45 Grüezishop 9.00 Ideal Media 12.00 Zukunftsblicke mit Mike Shiva 13.00 Ideal Media 16.00 Grüezishop 16.15 Swissview 17.10 Laubes Immo-Box 17.35 Ice Pilots 20.05 Soko Stuttgart. Der verlorene Sohn 21.00 Morden im Norden. Goldfinger/Der Griff ins Leere 22.55 Soko Stuttgart (W) 23.45 Morden im Norden (W) 1.35 Die Farben der Wüsten 16.30 Erlebnis Österreich 16.55 Was ich glaube 17.00 ZiB 17.05 Zurück zur Natur 17.55 Brieflos Show 18.25 Österreich-Bild 19.00 Heute/Wetter 19.17 Lotto 19.30 ZiB/Wetter 19.55 Sport Aktuell 20.05 Seitenblicke 20.15 Tatort: Rebecca. Krimi (D 2015) 21.50 ZiB 22.00 Im Zentrum 23.05 Na putu – Zwischen uns das Paradies. Drama (BIH/D 2011) 37 MAGAZIN 10. Januar 2016 RTL SAT 1 PRO 7 5.35 Familien im Brennpunkt (W) 6.30 Teleshopping Schweiz 7.30 Verdachtsfälle (W) 8.30 Der Blaulicht Report (W). Reality-TV 13.30 Deutschland sucht den Superstar (W). Mit Vanessa Mai, Michelle, HP Baxxter, Dieter Bohlen 17.35 Bibelclip 17.45 Exclusiv – Weekend 18.45 Aktuell 19.03 Wetter 19.05 Vermisst 6.30 Anwälte im Einsatz 7.30 Auf Streife 13.35 Für immer Liebe (W). Liebesfilm (USA 2012) mit Rachel McAdams, Channing Tatum, Sam Neill 15.45 Percy Jackson – Diebe im Olymp (W). Fantasy (USA 2010) 17.50 Percy Jackson: Im Bann des Zyklopen (W). Fantasy (USA 2013) mit Logan Lerman, Alexandra Daddario 19.55 Nachrichten 7.25 Two and a Half Men (W) 8.20 2 Broke Girls (W) 9.15 The Big Bang Theory (W) 10.05 Teleshopping 11.55 Herr der Diebe. Kinderfilm (D 2006) 13.50 Der Goldene Kompass. Fantasy (USA 2007) 15.45 In Time – Deine Zeit läuft ab (W). Action (USA 2011) 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons 19.05 Galileo Tipps ARTE 20.15 Le Magnifique 20.15 Robin Hood Abenteuer (USA 2010) von Ridley Scott mit Russell Crowe, Cate Blanchett, Matthew Macfadyen. Als Robin Longstride von einem Kreuzzug in sein Heimatdorf zurückkehrt, ist er von den dortigen Zuständen entsetzt. In ihm reift ein schwerwiegender Plan. 22.50 Spiegel TV Magazin 23.35 Robin Hood (W) Abenteuer (USA 2010) von Ridley Scott mit Russell Crowe, Cate Blanchett, Matthew Macfadyen 2.05 Exclusiv – Weekend 3.10 Betrugsfälle 3.35 Familien im Brennpunkt 4.20 Verdachtsfälle 20.15 Navy CIS Mein Spiel, meine Regeln. Gibbs’ Leben hängt nach dem Attentat durch Luke am seidenen Faden. Während er auf dem OP-Tisch liegt, heften sich Tony und Joanna Teague an die Fersen von Daniel Budd. Er steuert die Kinder-Terrorgruppe «Der Ruf» und will durch einen perfiden Schachzug einen Krieg mit Nordkorea anzetteln. 21.15 Navy CIS: New Orleans Der Feind im Inneren 22.15 Ran Football: NFL Playoffs – Wild Card Round 2.00 Navy CIS (W) Mein Spiel, meine Regeln 2.45 Navy CIS: New Orleans (W) 20.15 Looper Action (USA/RC 2012) von Rian Johnson mit Bruce Willis, Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt. Der junge Joe lebt im Jahr 2035 und tötet im Auftrag der Mafia – seine Opfer werden extra zu diesem Zweck aus der Zukunft zu ihm geschickt. Eines Tages erhält er einen ganz besonderen Auftrag: Er soll sein gealtertes Ich eliminieren. 22.35 World War Z Action (USA 2013) mit Brad Pitt, Mireille Enos 1.05 Looper (W) Action (USA/RC 2012) von Rian Johnson mit Bruce Willis, Joseph Gordon-Levitt, Emily Blunt RTL 2 SSF EUROSPORT 11.00 Die Schnäppchenhäuser 14.00 Zuhause im Glück 16.00 Der Trödeltrupp 17.00 Mein neuer Alter 18.00 Grip – Das Motormagazin 19.00 Like! Die grössten Internetstorys 20.00 News/Wetter 20.15 American Pie. Komödie (USA 1999) 22.05 American Pie präsentiert: Nackte Tatsachen. Komödie (USA/CDN 2006) 0.10 Nachrichtenjournal 6.00 Mediashop 11.00 Air and Style Beijing. 13.00 Mediashop 19.00 Volleyball: topvolley Basel 21.00 Mediashop 23.00 Zukunftsblicke 1.00 Erotik 4.00 Volleyball: topvolley Basel 13.45 Skilanglauf: Tour de Ski 2015/16 14.45 Biathlon: Weltcup 2015/16 15.45 Skispringen: Weltcup 2015/16 17.30 Skilanglauf: Tour de Ski 2015/16 18.00 Skilanglauf: Tour de Ski 2015/16 RTS 1 RSI 1 16.55 NCIS: Los Angeles D 18.25 Sport dimanche 19.20 Météo 19.30 Le 19h30/Météo 20.05 Mise au point 21.00 Scorpion D 22.30 New York, unité spéciale D 0.00 Nurse Jackie D 19.55 Meteo regionale 20.00 Telegiornale/Meteo 20.39 Storie 20.40 Marcello Mastroianni 21.50 Sherlock 23.20 Meteo notte 23.25 In un mondo migliore. Thriller (DK/S 2011) STAR TV SRF INFO 19.00 Film App 19.15 Faces & Traces 20.15 Fice Minarets in New York. Action (TR 2010) 22.15 Will & Grace 23.15 Fice Minarets in New York (W). Action (TR 2010) 17.45 Fenster zum Sonntag 18.15 Tagesschau 18.25 NZZ Standpunkte 19.15 Tagesschau /Meteo 20.30 Gesundheitheute 21.00 Tagesschau 21.30 G&G Weekend SUPER RTL 13.40 Barbie – Die geheime Welt der Glitzerfeen (W). Trickfilm (USA 2011) 14.55 Cosmo & Wanda 15.50 Star Wars: The Clone Wars 17.45 Tom und Jerry 18.15 Bugs Bunny & Looney Tunes 18.45 Woozle Goozle 19.15 Angelo! 19.45 Inspector Gadget 20.15 Hinter Gittern – Der Frauenknast 22.10 Snapped – Wenn Frauen töten 0.20 Interaktives Nachtprogramm B Untertitel für Hörgeschädigte A Schwarz-Weiss D Zweikanalton C Dolby Surround © 2016 François Merlin schreibt Romane, in denen sein Alter-Ego Bob Saint-Clar als Superagent die Welt rettet. Als Soziologie-Studentin Christine im Haus einzieht, ist François von ihr fasziniert. Christine ihrerseits zeigt Interesse an den Büchern über Bob Saint-Clar. Als sich François und Christine näherkommen, gerät auch die fiktive Welt von BobSaint Clar aus den Fugen. – Agentenfilmparodie von 1973. 3SAT 20.15 Elegy oder die Kunst zu lieben Professor David Kepesh (Ben Kingsley) geht seit seiner Scheidung routinemässig Affären mit jungen Studentinnen ein. Von Consuela Castillo (Penélope Cruz) bekommt der sonst so abgebrühte Professor nicht genug. Die schöne und selbstbewusste junge Frau zeigt ihm jedoch die Endlichkeit seines Lebensentwurfs. – Betörendes Filmdrama nach einem Roman von Philip Roth. SRF 1 0.20 Almanya – Willkommen in Deutschland Bei dem Treffen einer türkischen Familie sind plötzlich alle Mitglieder mit der Frage konfrontiert, wo ihre Heimat ist. Opa Hüseyin, der vor 45 Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen ist, will mit dem ganzen Clan in die Türkei. – Pointierte Multikulti-Komödie. Pascale Portmann dipl. psych. Astrologin FIA Wochenhoroskop Powerplay der S Lilith steht in spannungsreicher Verbindung mit Pluto – und weckt Doch wir sollten der Versuchung widerstehen und zu unserem eigenen Widder 21. 3.– 20. 4. Klare und deutliche Worte können Dinge nachhaltig klären. Vor allem, wenn diese ohne jeglichen Groll ausgesprochen werden. Sie sind derzeit von Streitgesprächen und verbaler Reibung stark fasziniert. Beides wirkt auf Sie erotisierend. Versöhnungssex könnte eine heisse Folge davon sein. Tipp der Sterne: Am Dienstag übernehmen Sie in einer heiklen Angelegenheit die Führung. Ein guter Freund oder eine liebe Freundin könnte Ihnen am Mittwoch zu einer zündenden Idee verhelfen. Stier 21. 4.– 20. 5. Nächste Woche steht das Glück zweifelsohne auf Ihrer Seite. Es fällt Ihnen aber nicht zufällig in den Schoss, Sie haben es sich hart erarbeitet und entsprechend wohlverdient. Damit ist eine Weisheit bewiesen: Sendet man Gutes aus, kehrt dieses doppelt zu einem zurück. Im beruflichen Bereich dürfte die Ernte besonders reich ausfallen. Tipp der Sterne: Träume sind keine Schäume. Am Mittwoch könnte sich ein lange gehegter Wunsch erfüllen. Sie können also getrost ein neues Projekt starten. Zudem gibt es am Freitag für Sie Good News. Zwillinge 21. 5.– 21. 6. Aufgepasst, in Ihren Beziehungen kann es zu heftigen Turbulenzen kommen. Entweder warten Sie zur falschen Zeit oder aber am falschen Ort auf grosse Gefühle. Selbst bestehende Lieben stehen vor einer Probe. Ziehen Sie sich für einen Moment zurück und fragen Sie sich, was Sie wirklich wollen. Tipp der Sterne: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Packen Sie Ihre Aufgaben des Herzens erst am Dienstag an. Mond und Uranus versorgen Sie mit Rückenwind. Am Samstag brauchen Sie möglichst viel Action. Krebs 22. 6.– 22. 7. Hören Sie damit auf, stets lieb und nett zu sein. Denn Ihre Bedürfnisse werden dadurch leicht mit Füssen getreten. So schwer es Ihnen fällt: Stellen Sie jetzt Ihre Krebsscheren auf und stehen Sie für Ihre Ansprüche ein. Sie werden dafür belohnt – und wachsen über sich hinaus. Tipp der Sterne: Die Aussichten sind nicht so trübe, wie es auf den ersten Blick scheint. Bloss nicht verzweifeln. Schon am Mittwoch könnte Sie eine glückliche Wendung ereilen. Ausserdem eilt Ihnen jemand zu Hilfe. Löwe 23. 7.– 23. 8. Gut möglich, dass schon bald Ihre Chefs auf Sie aufmerksam werden. Soll der Erfolg nachhaltig wirken, ein Tipp: Teilen Sie den Platz im Rampenlicht bewusst mit anderen, ebenso qualifizierten Teamkollegen und -kolleginnen. Auch Ihr Liebesleben gestaltet sich aufregend. Wen wunderts? Begehren Sie jemanden, geben Sie alles! Tipp der Sterne: Setzen Sie Ihre Löwenkräfte am Dienstag für einmal im Kampf für Gerechtigkeit ein. Man wird es Ihnen danken. Der Mittwoch bringt Ihnen einige Überraschungen. Unter anderem eine freudige Begegnung. Jungfrau 24. 8.– 23. 9. Sonne und Merkur stehen in fruchtbarer Verbindung zu Jupiter in Ihrem Sternzeichen. Deshalb müssen Sie sich in der kommenden Woche grossen Lebenssinnfragen stellen. Und zwar ausführlich. Die Mühen lohnen sich. Daraus erge- LIEBLING DER STERNE Fische 20. 2.– 20. 3. Was für ein Anfang! Das neue Jahr hat erst begonnen, und schon stehen Ihre beruflichen Pläne auf dem Prüfstand. Lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn in diesem Bereich etwas Sand ins Getriebe geraten ist. Jetzt können Sie Ihre Prioritäten neu setzen und Ihre wahren Visionen entdecken. Tipp der Sterne: Mond und Neptun in Ihrem Sternzeichen führen Sie am Mittwoch zur rechten Zeit an den richtigen Ort: Lassen Sie sich überraschen. Hören Sie auf Ihr Herz und fassen Sie Ihre Gefühle am Donnerstag in klare Worte. 39 MAGAZIN 10. Januar 2016 Schlusspunkt terne unsere Lust an Rache. Vorteil Grösse zeigen. ben sich handfeste Erkenntnisse, sowohl beruflich wie auch privat. Tipp der Sterne: Ihr grosser Glückstag ist der Mittwoch. Am Donnerstag bewegen Ihre Aussagen und Anmerkungen Berge. In der Folge werden Sie feststellen: Ihre Rechnung geht auf. Waage 24. 9.– 23. 10. Schluss mit Eiertanz: Lilith wird in Ihrem Sternzeichen von Pluto unter Druck gesetzt. Kompromisse, die Sie zur Verliererin oder zum Verlierer machen, nehmen Sie nicht länger hin, im Gegenteil. Gut so: Sie kommen nicht länger drum herum, sich selber gerecht zu werden. Je radikaler, desto besser! Tipp der Sterne: Auf zu neuen Ufern. Wo es Ihnen zu eng wird, überkommt Sie das Bedürfnis, auszubrechen – sei es im Job oder in der Beziehung. Achten Sie auf Ihre Launen. Illustration: Daniel Ramirez Perez Foto: Daniel Ammann Skorpion 24. 10.– 22. 11. Zwar ist die Welt spannungsgeladen, Sie aber werden von den Wirren weitgehend verschont. Denn Sie segeln derzeit auf sicherem Kurs, ohne dass Sie sich darüber gross Gedanken machen müssen. Wichtige Entscheidungen fällen Sie aus dem Bauch heraus – und diese sind richtig. Eine günstige Woche also, um einen Neujahrsvorsatz erfolgreich umzusetzen. Tipp der Sterne: Sie brauchen Geborgenheit, um Kraft zu tanken. Vor allem am Mittwoch verbringen Sie am liebsten Zeit mit sich selber. Falls eine Beziehungsfrage ansteht: Donnerstag vormerken. Schütze 23. 11.– 21. 12. Geben Sie sich acht: Ihr Selbstwertgefühl ist derzeit etwas anfällig. Gut möglich, dass Ihnen eine Kritik mehr GIFTSCHEIN FÜR TOLERANZ zusetzt, als es Ihnen lieb ist. In jeder Äusserung suchen Sie nach einem Körnchen Wahrheit – und Sie werden auch eines finden. Gönnen Sie sich vermehrt Ruhepausen. Tipp der Sterne: Ihre ehrliche Selbstreflektion zahlt sich aus: Am Dienstag könnte Ihnen dadurch ein Licht aufgehen. Treffen Sie nächste Woche möglichst oft Freunde, das regt Ihre Lebensgeister an. Und, falls es kriselt: Bringen Sie am Samstag Ihre Beziehung ins Lot. Steinbock 22. 12.– 20. 1. Klar, wollen Sie gerecht behandelt werden. Aber werden Sie sich selber auch gerecht? Stehen Sie zu sich, zu Ihren Werten und Wünschen, bevor Sie in den Kampfring mit anderen steigen. Denn wenn Sie schon etwas verändern oder verbessern wollen: Der schnellste Weg führt über Sie selbst. Tipp der Sterne: Am Mittwoch nimmt Sie Fortuna an der Hand. Sollten Sie jemandem eine frohe Botschaft zu verkünden haben, dann machen Sie es. Vertragliches steht am Freitag unter einem besonders guten Stern. Wassermann 21. 1. – 19. 2. Gleichberechtigung ist ein Thema, das Sie gross auf Ihre Fahne geschrieben haben. Dafür steigen Sie noch so gerne und oft auf die Barrikaden. Dieser Einsatz ist löblich. Achten Sie aber darauf, dass der Einsatz Ihre Kräfte nicht überstrapaziert. Vor allem im Job droht Ihnen die Gefahr, sich aufzureiben. Also Vorsicht! Tipp der Sterne: Ihr Liebesleben gestaltet sich derzeit unberechenbar. Gut möglich, dass Sie sich völlig unerwartet verlieben. Ihr Bewegungsdrang ist am Samstag stark ausgeprägt. Ab auf die Piste! Julia Onken Autorin Es benötigt keine hellseherischen Fähigkeiten, um die grösste Herausforderung des jungen Jahres zu erkennen: den Begriff «Toleranz». Er wird zum Schutzschirm ganz widersprüchlicher Werte. Darunter findet manches Platz. Gegen die Grundhaltung, andere Meinungen und Lebensauffassungen zu respektieren, gibt es nichts einzuwenden. Sind diese aber unheilvoll, dann schon. Mit Sorge beobachte ich die gesellschaftlichen Entwicklungen. Sie verweisen auf eine fragwürdige intellektuelle Kompetenz (der politischen Elite). Ältere Menschen wissen aus Erfahrung, wie es war, als die Gleichberechtigung von Mann und Frau, von Buben und Mädchen noch in Schieflage war – und die sexuelle Selbstbestimmung und freie geschlechtliche Orientierung noch nicht zum unverhandelbaren Kapital einer Gesellschaft gehörten. Wir wissen, wie mühsam der Weg war, bis Unbesehen und diese und andere Menschenrechte allenthalben wird umgesetzt waren. Nun riskieren wir diese Werte. Unbesehen und multikulturelle allenthalben wird multikulturelle Weltoffenheit Weltoffenheit propagiert, pazifispropagiert. tisches Geschwurbel mit ideologischem Keulenschlag. Dabei ist die Signatur scheinbar toleranten Handelns stark von Denkfaulheit gezeichnet: Nur wenige sind sich bewusst, welche Konsequenzen uns dadurch langfristig drohen. Im Begriff «Toleranz» versteckt sich die Duldung von Unarten, die dem Rechtsstaat zuwiderlaufen. Wir müssen aufpassen, dass wir uns an das Unerhörte nicht gewöhnen wie ein Organismus an Gift. Wer weiterschläft, muss sich nicht wundern, wenn er aufwacht, und die Welt ist aus den Fugen geraten. Noch ist es Zeit, sich vehement dafür einzusetzen, dass Gleichberechtigung der Geschlechter, sexuelle Selbstbestimmung und Einhaltung der Menschenrechte unverhandelbares Kapital unserer Gesellschaft sind. Julia Onken (73) schreibt jeden Sonntag über die Freuden und Eigenheiten im Alter. Sie ist Autorin des Buches «Im Garten der neuen Freiheiten – ein Reiseführer für die späten Jahre». Mehr Infos: www.julia-onken.ch %'# ( %'# -" )") (" %'# -" )" *+# !$ $ $#$ /'( #'+" (,, %'# -" ' ) (" ±ç´¤»ëÓÓ®ëÓÜë®ç몬«±Øç´¤ ±ç´¤»ëÆçÖ櫬ÓæÞÖª¡àÞç¢êÓ°¡ÖÞà¡×·ÜÛÆ éÐêЬèë»Þ¡Ü¡¢æТºº»¬ééà×Ûê޺ܱØç´¤ %'# +. %'# ' )" $ " '''' " #'! ,, %'# -" ") # ,, ++ +" (( %1 "#+ "-' " '"1+' "1 1-' '.-" (+"& ( "" ( /#'#!!" (( "1 " '#-+ -'-" "' '#((" ' (" -(/'-+ ("& .' ++" 0' -! ' '(+""(& "-' " -( +(!""& '( (" " ' '-" ""& +1 -" '- ' /#' +"& ,2$) %'# +. %'# -" "% !'+!!# '#+ #' ,, "
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