Anleitung - Project 601

Kennlinienzündung für Wartburg und Barkas, 3 Zylinder
2-Takt
(Ersatz für die herkömmliche Unterbrecherplatte)
DAS Steuergerät für deinen Oldtimer!
Diese Zündung verstellt den Zündzeitpunkt in Abhängigkeit von der Drehzahl, entsprechend einer fest
eingestellten Kennlinie, wodurch sowohl das Drehmoment erhöht als auch die Klingelneigung des Motors
verringert wird.
Es können die originalen Zündspulen verwendet werden, egal ob Unterbrecherzündung oder elektronische
Zündung (EBZA) verwendet wurde.
Unsymmetrien der Kurbelwelle können im Bereich +/- 3KW (1,2mm), bezogen auf Zylinder 1, ohne
mechanische Nachstellung ausgeglichen werden, indem die Abweichung elektronisch korrigiert wird.
Die Zündung hat die Form und Abmaße einer herkömmlichen Unterbrecherplatte, so das der einfache
Austausch gegen die original Zündung möglich ist – und das auch für Zündanlagen mit 6V Bordspannung.
Einbauanleitung
Anschlusshinweise
Um einen Störungsfreien Betrieb zu sichern, sind folgende Hinweise zu beachten:
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Zündanlassschalter: exakt schaltenden Schalter einsetzen, auf festen Sitz der Anschlüsse achten. Bei
einem Wackelkontakt schaltet sich die Zündsteuerung unter Umständen ab, da bei längeren
Unterbrechungen (kleiner als 50ms) nicht zwischen ausgeschalteter Zündung und fehlerhaften
Stromunterbrechungen unterschieden wird.
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Zündspulenanschlüsse: VORSICHT!
An den Primäranschlüssen der Zündspulen können
Impulsspannungen bis 300V anliegen! Sämtliche Verkabelungsarbeiten und Montagearbeiten sind bei
ausgeschalteter Zündung und durch qualifiziertes Personal vorzunehmen!
WICHTIG: Achten Sie bitte unbedingt darauf, dass die Gehäuse der Zündspulen gut mit der
Fahrzeugmasse verbunden sind. Das Gehäuse ist die Rückleitung für den Zündfunkenstrom! Bei
schlechter oder fehlerhafter Masseverbindung sucht sich der hochgespannte Strom einen Pfad, der unter
Umständen andere Schaltungsteile berührt und stört. Das kann zum zeitweiligen Ausfall der Zündung
führen!
Einbau
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Unterbecherplatte abschrauben und entfernen
Den Unterbrechnernocken gründlich entfetten!
Elektronikplatte einbauen, folgende Positionen beim Einbau beachten:
Kabelanschlüsse (4 Stück) nach oben zeigend
1 Kabel auf Klemme 15 (Dauerplus der Zündspule) und 6V/12V Kontaktauf der Platine
1 Kabel auf Zylinder 1 (Klemme 1 der Zündspule) und auf Pin A der Platine
1 Kabel auf Zylinder 2 (Klemme 1 der Zündspule) und auf Pin C der Platine
1 Kabel auf Zylinder 3 (Klemme 1 der Zündspule) und auf Pin B der Platine
Ein Kontakt der Kabel an das Gebergehäuse ist ZWINGEND zu vermeiden!
Geberring aufstecken
Um oben beschriebene Überspannungen zu vermeiden wird der mitgelieferte Kondensator (braunes
Kabel an Masse der Zündspulenhalterung und das schwarze Kabel an Klemme 15 der Zündspule)
angeschlossen
wenn alle Kabel ordnungsgemäß befestigt sind, Zündung einschalten
Geberzeitpunkt Zylinder 1 einstellen (8,5mm vor OT), dazu die Messuhr in den Zylinder 1
(Getriebeseitig) schrauben, auf OT stellen und 8,5mm entgegengesetzt der Motordrehrichtung
drehen. Der Wert wird von der Zünduhr abgelesen.
Den Magnetring soweit verdrehen, bis beim Vorwärtsdrehen (Motordrehrichtung) des Magnetrings die
gelbe LED gerade aufleuchtet (der Zündzeitpunkt des verlöschens der gelben LED bei Zylinder 1 ist
unwichtig)
Zündung ausschalten!
Magnetring mit Inbusschlüssel festziehen (Schraubensicherung)
Der Abstand des Geberrings zur Elektronikplatte sollte 1mm betragen, dies mit beispielsweise einem
Stück Kabelbinder zu prüfen (NICHTS aus Metall verwenden!!!)
Zündung einschalten
die Feinjustierung des 1 Zylinder - Motor eine Umdrehung in Motordrehrichtung drehen bis die rote
LED gerade so aufleuchtet
Motor in Motordrehrichtung drehen und dabei die Umdrehungen auf der Zünduhr zählen (im Idealfall
sind es 8,5 Umdrehungen (8,50mm vor OT)
zur eigenen Kontrolle diesen Vorgang 2 - 3 mal wiederholen
Wenn der Zündzeitpunkt nicht 100% 8,50mm vor OT liegt, wird der abgelesene Wert in den Speicher
eingegeben (siehe Beschreibung weiter unten)
Ausmessen von Zylinder 2 und 3
Messuhr in Zylinder 2 schrauben.
Der Schaltpunkt für Zylinder 2 ist beim Vorwärtsdrehen der Kurbelwelle mittels Messuhr auszumessen.
Dazu den Motor soweit verdrehen, bis die grüne LED gerade so aufleuchtet. Der Motor steht jetzt vor OT.
Jetzt den Motor so lange drehen, bis der obere OT erreicht ist. Dabei die Umdrehungen an der Messuhr
abzählen und notieren.
Dieser Wert ist wie anschließend beschrieben in den Speicher einzugeben. Sollte der Schaltpunkt von
Zylinder 2 idealer Weise bei 8,5mm vor OT liegen, so entfällt eine anschließende Feinjustierung bzw.
Eingabe.
Wiederholung bei Zylinder 3 LED grün.
Feinjustierung der Zylinder
Durch antippen des Tasters leuchtet die gelbe LED für Zylinder 1 und nach einer kurzen Verzögerung zeigt
die LED-Leiste an welcher Wert für den Zylinder im Speicher steht. Wenn man zum Zylinder 2 gelangen
möchte, muss man beim ersten mal tippen direkt ein zweites mal den Taster betätigen, dann leuchtet die
grüne LED und bei Zylinder 3 die rote LED auf.
Ohne weitere Bedienung des Tasters, erlischt die Anzeige nach 2,5s - der eingestellte Wert bleibt erhalten.
Soll der Wert verändert werden, so ist innerhalb von 2,5s der Taster so oft zu drücken, bis der
ausgemessene Wert angezeigt wird. Wiederum 2,5s nach dem letzen Tastendruck, beginnt die
eingestellte LED zu blinken und wartet auf die Bestätigung durch Tastendruck (damit wird der neue Wert
gespeichert). Zur Quittierung leuchtet der neue Wert nochmals ohne blinken auf und verlischt dann.
Wird die blinkende LED nicht durch Tastendruck bestätigt, dann verbleibt der alte Wert im Speicher.
Starker Kurbelwellenversatz
Bei starkem Kurbelwellenversatz kann der Magnetring erneut verdreht weden und eine Feineinstellung der
Zylinder findet erneut über die LED´s statt.
Anschlusswerte, Einstellwerte
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Bordspannung 6V oder 12V
Zündspulen: egal ob für Unterbrecher oder EBZA Zündung
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Grundeinstellung der Grundplatte für Zylinder beträgt 1 – 9mm vor OT
Zylinder 1 und r: gelbe LED - Einstellbereich für die Grundeinstellung von Zylinder 2 gegenüber
Zylinder 1: +/- 3°KW
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Störungsvermeidung
Der eingesetzte Mikrocontroller und die Außenabschaltung sind so entstört, dass unter normalen
Betriebsbedingungen keine Störungen auftreten.
Extreme elektrische Einflüsse (wie Kurzschlüsse in der Bordanlage, elektrisches Schweißen am Fahrzeug)
können die Funktion der Zündung stören oder zum Totalausfall führen.
Um Fehlzündungen beim Anlassen zu vermeiden, wird der Zündfunke erst nach 2
Kurbelwellenumdrehungen freigegeben, so das die Anlassdrehzahl erreicht ist.
Wird bei eingeschalteter Zündung der Motor abgewürgt oder gar nicht gestartet, so wird der Strom durch
die Zündspulen OHNE ZÜNDFUNKEN abgeschaltet.
Dadurch werden Fehlzündungen und die Erwärmung der Zündspulen und deren Zerstörung vermieden –
im Unterschied zur herkömmlichen EBZA.
Wegen dieser Schutzmaßnahme muss die Einstellung der Platte mittels Geber LED erfolgen. Die
Einstellung mit Prüflampe oder Stroposkop an der Zündspule ist nicht möglich!
WICHTIG: Die Spannung darf beim Starten nicht unter 7,7V fallen! Eine volle Batterie ist unabdingbar!
Alle Massen müssen gut durchlässig sein (Karosserie - Hilfsrahmen, Hilfsrahmen - Getriebe/Motor)
12V muss an der Platiene als auch an der Klemme 15 der Zündspule voll anliegen.
Umrechung KW v.OT in mm v.OT
39 - 10,5mm
38 - 9,9mm
37 - 9,4mm
36 - 9,0mm
35 - 8,5mm
34 - 8,1mm
33 - 7,7mm
32 - 7,2mm
31 – 6,7mm
Zu beachten ist bitte die Zündreihenfolge des Wartburg Motors!
1-3-2
Zylinder 1 „A“ GELB
Zylinder 2 „C“ GRÜN
Zylinder 3 „B“ ROT