Das Thermalwasser

Das Thermalwasser
Untersuchungen haben ergeben, dass das Niederschlagswasser im Bereich des Graukogels und
Hüttenkogels in ca. 1.800 Meter Seehöhe versickert, in eine Tiefe von 2.000 m absinkt, sich in der
Tiefe erwärmt und wieder in ca. 1.00 Meter Seehöhe im Bereich des Badbergs in Bad Gastein zutage
tritt – aus 17 verschiedenen Quellen mit einer Ergiebigkeit von fünf Millionen Liter pro Tag. Das
Thermalwasser ist schwach mineralisiert, radonhältig und hat eine Temperatur von 44 – 47°C.
Wissenschaftliche Analyse des Gasteiner Thermalwassers:
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Wassertemperatur: 44,3°C
Wasserstoffexponent: ph = 8.0 bei 44,3°C (8.0 bei 20°C)
Elektrolytische Leitfähigkeit: 44./ms/bei 20°C und 1.000 Hertz
Gesamthärte: 2.96 d’H (deutsche Härtegrade)
Gehalt an Radium (Ra-226): 1,2 kBq/m3 (=31,4 x 10-12 Ci/kg)
Gehalt an Radon (Rn-222): 661 kBq/m3 (17,9 x 10-9 Ci/kg)
Wie reichert sich das Gasteiner Thermalwasser mit Radon an?
 Seit mehr als 3000 Jahren versickert Niederschlagswasser (Regen, Schneeschmelze) langsam in
große Tiefen (bis 2.000 Meter)
 Das versickernde Wasser löst Spurenelemente, darunter Radium, aus den Gesteinen
 Gleichzeitig erwärmt sich das Wasser mit zunehmender Tiefe durch die natürlich Erdwärme
 Das erhitzte Wasser ist spezifisch leichter und steigt mit dem Radon wieder zur Oberfläche
 Es speist 17 Gasteiner Thermalquellen, die alle im Bereich des heutigen Thermalwasserspiegels
im Bereich Badberg (Bad Gastein) liegen
 Der weiter aufsteigende radonhältige Wasserdampf erreicht durch spezielle Bruchstrukturen im
Gebirge auch den Gasteiner Heilstollen
Indikatoren & Wirkung
Was ist Radon? Wie wirkt es auf den menschlichen Organismus?
Radon ist ein Edelgas, das aus dem Wasser entweicht wie das Kohlendioxid aus der Limonade – so
sammelt es sich auch in der Luft. Über die Atmung gelangt das Gas in den Körper, wo es seine
heilende Wirkung tut und nach ungefähr drei Stunden wieder vollständig abgebaut ist. Das Edelgas
regt den Zellstoffwechsel an, fördert die Reparaturleistung der Zellen und erzeugt schmerzstillende
Stoffe im Körper. Grundlagen und Wirkung der Kurmittel stehen unter laufender Kontrolle durch das
Forschungsinstitut „Gasteiner Tauernregion“.
Auf die Dosis kommt es an! Im Thermalwasser sowie im Gasteiner Heilstollen ist sie extrem niedrig.
Nur dieser Umstand bringt eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus mit sich.
Welche Beschwerden können behandelt werden?
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Entzündliche, rheumatische Erkrankungen, z.B. Morbus Bechterew, chronische Polyarthritis
Degenerative und deformierende Gelenkserkrankungen (Arthrose, Spondylose, Osteochondrose)
Neuralgien, chronische Schmerzzustände
Folgezustände von Sport- und Unfallverletzungen des Bewegungsapparates
Atemwegserkrankungen
Positive Wirkungen auf den Organismus:
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Wirkt positiv auf Störung der Fertilität und Potenz
Geriatrische Syndrome
Hauterkrankungen
Stärkung des Immunsystems
 Lindert allergische Erkrankungen
Radon und Radioaktivität: Was ist Radon?
Radon, genauer Radon-222, ist ein natürliches radioaktives Gas, das geruchs- und farblos ist. Quelle
dieses Edelgases ist das in der Erdrinde überall enthaltene Radium, ein Metall, das wiederum durch
Zerfall von Uran entsteht. Die physikalische Halbwertzeit von Radon beträgt 3,8 Tage, die biologische
nur 20 bis 30 Minuten. Das heißt, dass die Hälfte des Radon nach dieser Zeit vom Körper
ausgeschieden ist. Schon nach wenigen Stunden ist kein Radon mehr im Körper nachweisbar.
Wo tritt Radon auf?
Radon ist überall in der Erdrinde und in der Luft enthalten. Die Radonwerte sind regional sehr
unterschiedlich und dort besonders hoch, wo viel uranhaltiges Gestein vorkommt und der Boden seht
gasdurchlässig ist. Das ist zum Beispiel im Erzgebirge, im Fichtelgebirge, im Thüringer Wald, in der
Oberpfalz und im Bayrischen Wald der Fall. Ist Quellwasser von viel Radongas im Erdreich umgeben,
kann es ebenfalls radonhaltig sein. Auch in Häusern und Wohnungen tritt Radon auf, abhängig davon,
wie dicht der Gebäudeuntergrund ist.
Welche Biologischen Wirkungen der Radioaktivität sind bekannt?
Bei ionisierender Strahlung wird Energie übertragen, die im Körper bestimmte Veränderungen in den
Zellen hervorrufen. Es gibt gesicherte Hinweise aus Tierexperimenten und Bevölkerungsstudien, dass
Radioaktivität in geringen Dosen zu einem Schwellenwert sogar gesundheitsfördernd sein kann. Die
Balneologen gehen davon aus, das niedrigdosierte Strahlung im Organismus einen kurzen Reiz setzt,
der Zellen und Organe stimuliert.
Kann Radon nützlich Wirkung im Körper entfalten?
Balneologen schreiben dem radioaktiven Edelgas in niedrigen Dosen entzündungshemmende und
schmerzlindernde Effekte zu. Die Reperaturkapazität der Zellen für Schäden im Erbgut wird durch die
Alpha-Strahlung verbessert. Radon bzw. seine Folgeprodukte lagern sich in fettreichem Gewebe an.
Das könnte eine gesteigerte Homronproduktion zur Folge haben. So wird der schmerzlindernde Effekt
auf die Ausschüttung von Endorphine zurückgeführt. Das Immunsystem wird positiv beeinflusst und
die Produktion von Radikalfängern wird erhöht.
Wie wird eine Radontherapie durchgeführt?
Baden, trinken, inhalieren – das sind die drei verschiedenen Formen der Radontherapie, wie sie heute
in den Heilbädern innerhalb von drei- bis vierwöchigen Kuren durchgeführt wird.
Bei welchen Krankheiten ist eine Radontherapie angezeigt?
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, allen voran die Bechterew’sche Krankheit, aber auch
chronische Polyarthritis, Arthrose und bestimmte Formen des Weichteilrheumatismus, Erkrankungen
der Atemwege, wie Asthma bronchiale oder chronische Bronchitis, Hautkrankheiten, wie
Schuppenflechte.
Wem ist von einer Radontherapie abzuraten?
Menschen mit bösartigen und akuten entzündlichen Erkrankungen sowie einer Überfunktion der
Schilddrüse sollten sich keiner Radonkur unterziehen. Kindern und Schwangeren ist ebenfalls
abzuraten. Herz-Kreislauf-Krankheiten können eventuell ein Problem darstellen, das der verordnende
Arzt abklären muss. Im Heilstollen darf man nicht unter Platzangst leiden.