Erfahrungsbericht Studiengang: Psychologie Austauschjahr/Semester: FSS 15 Gastuniversität: University of Glasgow Stadt: Glasgow Land: Schottland Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. Die Vorbereitungszeit für mein 6. Semester an der University of Glasgow verlief etwas chaotisch, da ich mich fälschlicherweise bei der Online Bewerbung der Uni Glasgow für das falsche akademische Jahr beworben hatte. (Achtung: Wenn man sich für Semester 2 im Jahr 2015 bewirbt, ist es das akademische Jahr 2014/15). Aus diesem Grund wurde meine Bewerbung leider nicht bearbeitet, bis ich kurz vor Start meines Auslandssemesters bei der Universität nachgehakt habe. Die Mitarbeiter der Uni Glasgow waren mir daraufhin von großer Hilfe und haben ihr Bestes getan, um meine Bewerbung so schnell wie möglich ins System aufzunehmen. Die offizielle Zusage habe ich dann trotzdem erst am Abend meiner Ankunft im Youth Hostel in Glasgow bekommen. In besagtem Hostel habe ich die erste Woche gewohnt, da ich mich ohne die offizielle Zulassung im Vorhinein nicht für einen Platz im Studentenwohnheim bewerben konnte. Vor Ort konnte ich allerdings alle Probleme ziemlich schnell beseitigen und fand immer einen Ansprechpartner, was ich der guten Organisation und Koordination der Austauschprogramme der Uni zu verdanken hatte. Die Kurswahl brachte zum Glück keine größeren Komplikationen mit sich. Alle Kurse, die vom Vorjahr im Internet zu finden waren, wurden so auch angeboten und ich konnte (trotz Verspäteter Anmeldung) alle Kurse belegen, die ich in meinem Learning Agreement festgelegt hatte. Nach einer Woche zog ich in ein Studentenwohnheim (Murano Street) ein, in dem ich jedoch nicht lange blieb. Die 10-Personen-Wohnung war nur von zwei anderen Studentinnen bewohnt, weshalb es ziemlich still war und das Wohnheim lag recht weit vom Campus entfernt. Deshalb zog ich eine weitere Woche später auf Anfrage (und mit Zahlung einer £25 Gebühr) in einem anderes Wohnheim, das eine viel bessere Lage hatte (Kelvinhaugh Street) und in dem ich mich auf Anhieb total wohl gefühlt habe. Dort wohnte ich mit einer Amerikanerin und drei Brasilianer/-innen zusammen. Im großen und Ganzen fand ich es sehr einfach und komfortabel im Studentenwohnheim zu leben, da meist schon Geschirr etc. in der Wohnung vorhanden ist und man sehr schnell nette Leute kennenlernt. Allerdings muss man sich finanziell auf eine Umstellung gefasst machen. Für mein Einzelzimmer in einer 5-Personen Wohnung zahlte ich umgerechnet knapp 540€ pro Monat, was im Vergleich zu Mannheimer Preisen echt teuer ist. Privat zu wohnen kann hier billiger werden, wenn man einen Platz in einer WG findet (zur Suche bieten sich vor allem Erasmus Glasgow FacebookGruppen an), jedoch sollte man darauf achten, dass meist die Nebenkosten nicht mit angegeben werden und es somit teurer wird, als man im ersten Moment denkt. Ich persönlich würde mich trotz allem immer wieder für das Studentenwohnheim entscheiden, da ich meine engsten Freunde dort in der Nähe hatte und man immer Kontakt zu vielen interessanten Menschen hatte. Mit meiner Kurswahl war ich sehr zufrieden. Ich habe zwei Veranstaltungen in klinischer Psychologie Level 4 besucht, bei denen ich die Professoren als sehr kompetent und praxisorientiert empfunden habe. Das Niveau war angemessen und vergleichbar mit dem heimischen Niveau; und auch von der sprachlichen Seite gab es keine Probleme. Für mein Nebenfach BWL habe ich einen ManagementKurs Level 1 belegt, der dem Level entsprechend vom Niveau her nicht sehr anspruchsvoll war, aber das abgedeckt hat, was ich für die Anrechnung in Mannheim benötigt habe. Weiterhin habe ich die Vorlesung Forensic Medicine belegt, da die Uni Glasgow fordert, dass 60 Glasgow Credits (30 ECTS) belegt werden, auch wenn man diese nicht braucht. Der Kurs war sehr interessant, da sich dort verschiedenen Dozenten mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen abgewechselt haben. Lediglich hier hatte ich teilweise Probleme mit dem schottischen Akzent mancher Dozenten. Die Anrechnung meiner Kurse an der Uni Mannheim stellten kein Problem dar. Außerhalb der Vorlesungen lässt es sich auch sehr gut am Campus aushalten. Da man mit einem Platz im Wohnheim kostenlos Mitglied der Gym werden kann, habe ich nach den Vorlesungen oft dort meine Zeit verbracht. Auch die Mensa ist ein guter Ort, um sich mit Freunden zum Essen zu treffen und zwischen den Veranstaltungen gemeinsam abzuhängen. Und selbst wenn man nicht gerne seine Zeit auf dem Campus verbringt, wird man an der Uni Glasgow vielleicht seine Gewohnheiten ändern, da das Hauptgebäude einfach so schön und eindrucksvoll aussieht (Hogwarts lässt grüßen ;-)). Nicht nur die Stadt Glasgow, sondern auch Schottland hat vieles zu bieten! Ich habe mich sofort in die Landschaft verliebt; besonders die Highlands haben es mir angetan. Wenn man sich erst einmal an das etwas raue Wetter gewöhnt hat, steht tollen Freizeiterfahrungen nichts mehr im Wege. Ich habe in den ersten Wochen fast jedes Wochenende an den sog. ISUK (International Students UK) Tours teilgenommen. Hier wurden viele unterschiedliche Ziele mit einem Bus mit Tourguide angefahren und man lernte viele internationale Studenten kennen, mit denen die Tours dann gleich doppelt so viel Spaß gemacht haben. Auch auf eigene Faust kann man sehr leicht das Land erkunden. Mit Zügen und Bussen kommt man schnell aus Glasgow heraus und vor allem die Verbindung nach Edinburgh (mit megabus.com) ist total praktisch. Wer also gerne Schottland und seine Kultur entdecken möchte, hat hier endlose Möglichkeiten. Natürlich sollte man für Reisen genug Geld einplanen, da dies oftmals teurer wird, als man es sich vorstellt. Ich habe es neben dem Reisen (durch Schottland, nach Irland, Wales und England) auch oft genossen, einfach gemütlich ein Bier in einem der zahlreichen Pubs trinken zu gehen oder beim gemeinsamen Essen mit Freunden den Abend ausklingen zu lassen. Das Nachtleben ist etwas anders, als man es aus Deutschland gewohnt ist. Pubs schließen hier um Mitternacht und auch Clubs sind nicht länger als 2 oder 3 Uhr nachts geöffnet. Wenn man sich jedoch auf den etwas anderen Rhythmus einstellt (einfach früher anfangen zu feiern ;-)), kann man viel Spaß haben und unvergessliche Abende erleben. Denn die Schotten haben sich für mich als besonders kontaktfreudig, offen und gutherzig erwiesen. Fazit: Ich würde es immer wieder tun! Glasgow ist eine super lebenswerte Stadt und Schottland versprüht mit seiner einzigartigen Landschaft einen unwiderstehlichen Charme. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, sodass man sich direkt willkommen fühlt. Auch an der Uni trifft man stets auf freundliche Mitarbeiter, die ein offenes Ohr für unibezogene Probleme haben. Lediglich die hohen Lebenshaltungskosten (für Lebensmittel, Alkohol und eigentlich alles) und das Wetter zählen als Minuspunkte. Aber wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! :-) An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: Kursbezeichnung PSYCH4034 Kurs SWS/ Credits 5 Anerkennung an der Universität Mannheim Bemerkungen Ja Modul Q 5 Ja Modul Q PSYCH4014 The Psychology and Biology of Mental Disorders Autism Spectrum Disorders PSYCH4032 Positive Psychology 5 Ja Angerechnet für Modul E2 MGT1006 Managerial & Organizational Context E1 5 Ja Nebenfach BWL, Management LAW1014 Forensic Medicine I 10 Nicht benötigt SWS = Semesterwochenstunde
© Copyright 2025 ExpyDoc