Ausgabe 3-September-Oktober-201

Evangelisch-lutherische
St. Viti
Kirchengemeinde
Leiferde
Dalldorf-Leiferde-Volkse-Vollbüttel
150 Jahre
St. Viti Kirche
„Es sind mancherlei Gaben,
aber es ist ein Geist.“
1. Kor 12,4
Jahreslosung 2015
Ausgabe 3
September +++ Oktober +++ November
Geistliches Wort
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen
Betrachten wir das Titelbild und sehen auf die Früchte, dann
ist uns klar: Das ist ein Apfelbaum. Wenn wir wissen wollen,
ob er gute Früchte trägt, müssen wir mehrere dieser Äpfel
essen. An den Früchten werden wir es erkennen.
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, sagte Jesus seinen
Jüngern. Er redete nicht von den Früchten der Bäume,
sondern von Früchten, die Menschen hervorbringen und durch
die sie als Persönlichkeit erkennbar werden. Die Jünger
erlebten Menschen, die wirkten sehr von sich überzeugt.
Andere kamen ihnen ängstlich vor. Die Mehrheit der Menschen war eher unauffällig. „Lasst euch nicht gleich zum Urteil
über sie bewegen, sondern seht die Früchte an!“, rät Jesus
seinen Jüngern.
Wie Menschen wirklich sind, das kann sehr verschieden vom
ersten Eindruck sein. Wer uns zunächst als überheblich
erscheint, kann im normalen Leben ein von seinen Mitarbeitern geschätzter Betriebsleiter sein. Wer auf uns zunächst
ängstlich wirkt, kann ein wertvoller Begleiter für ältere Menschen in seiner Straße sein.
Jesus möchte, dass wir nicht schon aus der ersten Begegnung
mit anderen Menschen zu einer festen Meinung über sie
kommen.
Jahr für Jahr muss der Baum gute Früchte tragen. Erst dann
urteilen wir: Es ist ein guter Baum. Wenn wir die Früchte
anderer Menschen über einen längeren Zeitraum kennen
gelernt haben, werden wir die Menschen mit guten Früchten
erkennen. Es geht bei ihnen nicht nach Lust und Laune. Sie
denken mit für andere. Sie tun mir richtig gut!
Jesus möchte, dass gute Früchte der Menschen den Alltag
bestimmen. Denn jeder Genuss der guten Früchte ist ein
wertvoller Beitrag für ein herzliches Miteinander.
2
Kennen Sie das Lied, dessen Refrain nach jeder Strophe heißt:
„Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn. Drum
dankt ihm und hofft auf ihn.“
Für Matthias Claudius war Gottes Schöpfung in seinen Werken und
in seiner Ordnung gut, bevor der Mensch begann, nicht nur Hüter
dieser Schöpfung, sondern Beherrscher und Gestalter nach eigenen
Prinzipien sein zu wollen.
Das Lied, über das ich mit Ihnen gemeinsam nachdenken möchte,
entspringt diesem Denken.
Die Zeilen des Liedes sind eine Nachdichtung eines unbekannten
Verfassers, vielleicht war es ein Superintendent aus der Grafschaft
Hoya. Ebenso ist unbekannt, wer die Melodie um 1800 in einem
Schulliederbuch in Hannover veröffentlicht hat.
Jedenfalls geht unser Lied, das erst seit 1984 in unserem jetzt noch
gültigen Gesangbuch enthalten ist, auf das von Matthias Claudius
1783 veröffentlichte „Bauernlied“ zurück.
Es erzählt, wie Gottes Ordnung dieser Welt, seine Schöpfung, hätte
sein können, hätte der Mensch sie als Geschenk angenommen.
Der Bauer Paul Erdmann feiert mit seinen Nachbarn und seinem
adeligen Ortsherrn die Übernahme seines Hofes vor 50 Jahren.
Er weiß um die Güte des um das Wohl seiner Untertanen bedachten
Landedelmannes und Paul Erdmann, ein Nachfahre des Erdlings
Adam (adamah=Erde), sieht es als seine Pflicht an, treu und aufrecht
seinem Herrn zu dienen.
So war es von Gott gedacht und so hätte es bleiben sollen.
Matthias Claudius weiß, dass seine patriarchalisch-konservative
Idealvorstellung nicht der damaligen Realität entspricht; aber in
seiner Verbundenheit mit der Schöpfung träumt er seinen Traum
von Gottes Ordnung in dieser Welt.
Haben Sie noch die Zeilen des 2. Schöpfungsberichtes im Ohr?
Luther übersetzt:
Und Gott der Herr pflanzte einen Garten … Und Gott der Herr ließ
aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und
gut zu essen … Und Gott der Herr machte aus der Erde alle Tiere auf
3
dem Felde und all die Vögel unter dem Himmel … Und Gott der Herr
sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine
Gehilfin machen, die um ihn sei … Und sie hörten Gott den Herrn, wie
er durch seinen Garten ging, als der Tag kühl geworden war …
Ja, das meint Matthias Claudius, Gott geht durch seinen Garten, für
uns einerseits verborgen und doch in den Spuren, die er hinterlässt,
sichtbar.
Wir pflügen und wir säen, das ist unserer Hände Arbeit, denn wir
leben nicht mehr im Paradies. Aber all unser Bemühen wäre umsonst, wirkte da nicht Gottes wohlwollende Hand.
Die Sprache des ersten Verses wirkt heilsam, wie Balsam. Des
Himmels (Gottes) Hand träuft (lässt
zärtlich tropfen) mit leisem Wehen
(kaum wahrnehmbar, aber mit großer
Wirkung) mild und heimlich (wohltuend und selbstverständlich, ohne
Aufsehen zu erlangen), träuft Segen
auf die Arbeit des Menschen, nur so
kann sie wachsen und gedeihen.
Welch abgestimmtes Wirken um uns
her? Alles ist ein Segen: Der Tau und
Matthias der Regen, das Licht des Tages (Sonne)
Claudius und der Nacht (Mond) bis schließlich
daraus eine Leben erhaltende Ernte wird: das Brot.
Wir Menschen sind ja eher geneigt, in dem Großen und in dem
Erhabenen Gott zu vermuten. Das gewaltige Himmelszelt bei Tag mit
der Weite oder den wandernden Wolken, bei Nacht im endlos
erscheinenden Sternenmeer. Viele Generationen sahen im Gewitter, im Donner und Blitz, den zornigen Gott. Und wenn Orkane und
alles vernichtende Überschwemmungen oder Lawinen die Menschheit bedrohen, sprechen wir gerne von Urgewalten, die von einer
ungezügelten Macht hervorgerufen werden, die manche eben Gott
nennen.
Aber in den Strophen drei und vier lenkt Matthias Claudius unseren
4
Blick auch auf das Kleine, Unscheinbare.
Wie reagieren Sie, wenn sich eine Ameise in Ihr Wohnzimmer verirrt
hat, wenn schnell und scheu eine Spinne Ihren Weg kreuzt?
Schenken Sie ihnen die Freiheit oder müssen sie weg, vernichtet
werden?
Erschreckt es Sie, wenn wir hören, der Strohhalm und die Sterne,
der Sperling und das Meer, das schöne Frühlingswetter und Schnee
und Ungestüm – das alles kommt von Gott! Und noch viel mehr:
Er schenkt uns Freude – erkennen wir sie – er schenkt uns Gesundheit – wenn bei uns nur Brot zu essen war, sagten wir uns „Trocken
Brot macht Wangen rot“.
Er ernährt in seinem Garten alle Geschöpfe mit allem, was sie
brauchen, für den Körper und für die Seele. Deswegen heißt es im 1.
Petrusbrief: Alle eure Sorgen werfet auf ihn, denn er sorgt für euch.
Könnte es sein, dass wir mit Matthias Claudius unsere schöne Erde
und das Weltall mit anderen Augen sehen lernen müssen?
Durch einen Übersetzungsfehler Martin Luthers, Gott habe zum
Menschen gesagt: „Macht euch die Erde untertan und herrschet
über die Tiere …“, haben Generation von Menschen die Schöpfung
ausgeplündert, geschunden und zerstört.
Eine sinngemäß richtige Übersetzung wäre – wie es der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide deutet – dass Gott den Menschen zu seinem Beauftragten, zu seinem Stellvertreter ernennt,
der Sorge trage für seine Schöpfung.
Sie haben es bestimmt schon erraten: Unser Lied steht unter der
Nummer 508 in unserem Gesangbuch und beginnt mit der Zeile:
„Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land.“
K.P.
Ma?hias Claudius *15.8.1740 †21.1.1815
Studierte in Jena Theologie, dann Rechtswissenschaften.
Veröffentlichte unter dem Namen „Wandsbeker Bothe“ (siehe Wappen) u.a. seine Gedichte.
Sein bekanntestes Gedicht: „Der Mond ist
aufgegangen“
5
Am 6.6.15 feierte der Kirchenchor sein 40-jähriges Jubiläum.
Das Blechbläser-Quartett „Tiefblechfusion“ hat einen besonderen Höhepunkt dieser Veranstaltung ausgemacht.
Sehr gefreut haben wir uns
über die Grußworte unseres
stellvertretenden Vorsitzenden
des Kirchenvorstands, Herrn
Janz, der Bürgermeisterin Frau
Fahlbusch-Graber, des Vorsitzenden des Schützenvereins,
Herrn Stahl, des Sportvereins,
Herrn Aldag, des Männergesangvereins, Herrn Thiem,
und des Kulturrings, Herrn Dr.
Helmcke.
6
Ebenso danken wir herzlich
dem Ensemble „DER CHOR“,
Leitung Herr Przygodda, und
dem Posaunenchor, Leitung
Frau Schaper-Böker, für die
Glückwünsche und Zuwendungen.
Ein ganz besonderes Geschenk erhielten wir von einigen Sängerinnen des gemischten Chores Vollbüttel/
Ribbesbüttel, die für uns die
leckeren Schnittchen vorbereitet haben.
Bei unseren Beiträgen wurde auch teilweise die Gemeinde musikalisch mit einbezogen.
Zum Abschluss blieben die
Gäste noch zu einem kleinen
Imbiss mit Getränken, die wir
sowohl in der Kirche als aus
draußen bei schönem Sommerwetter genießen konnten. So ließen wir unser Jubiläum am Abend gemütlich
ausklingen.
Brunhild Glaß
7
Gemeindefest
Am 12. Juli feierten wir unser Gemeindefest. Es begann mit einem
Familiengottesdienst zum Thema „Geh fischen, Petrus!“ Die
Kernaussage: Als Petrus von Jesus zum Fischfang aufgefordert wird,
ist Petrus dazu bereit, obwohl er aus Erfahrung weiß: zu dieser Zeit
fangen sie nie etwas. Durch das Vertrauen auf Jesus kommt er dann
zu einem wirklich großen Fang.
Dann kam die Partnerschaft mit
Kizungo (Tansania) in den Blick. Frau
Duntsch gab dazu einige Informationen, bevor die KU 4 Kinder unterstützt von selbst gebastelten Trommeln zwei afrikanische Lieder sangen.
Alle waren mit Begeisterung dabei und
bekamen großen Applaus. Dank an Diakon Schmidt und das Team
der Kinderkirche für die
Unterstützung.
Die Kinderkirche übergab Kollekten von insgesamt 175 Euro, die für
die Gemeinde in Kizungo
gesammelt wurden.
(Fortsetzung
auf Seite 17)
8
JAHRESTERMINE
August 2015
30.08. 17:00 Uhr
September 2015
13.09. 10:30 Uhr
13.09. 13:00 Uhr
14.09. 19:30 Uhr
20.09. 10:00 Uhr
17:00 Uhr
26.09. 09:00 Uhr
Abend der Begegnung mit Kirchenchor,
Männergesangverein und Gemeinde
mit anschl. Imbiss
Ehrenkonfirmation
Entenrennen in Gifhorn
Konzert: Angelika Milster (Kirche)
Familiengottesdienst: Begrüßung der neuen
Konfirmanden
Konzert: Kammerchor aus Gifhorn (Kirche)
Männer-Frühstück im Gemeindehaus
Referent: Rechtsanwalt Thomas Böker
Thema: Erben und Vererben
Kleidersammlung Bethel vom
21.09.-26.09.2015
Abgabestelle: Pfarrhaus – Garage – Im Paul 1 –
38542 Leiferde
28.09. 14:30 Uhr
Oktober 2015
04.10. 10:00 Uhr
November 2015
07.11. 09:00 Uhr
07.11. 09:00 Uhr
30.11. 19:30 Uhr
Die Garage ist in der Zeit von 08:00 – 18:00 Uhr geöffnet.
Kreisfrauentreffen im Birger-Forell-Haus.
Thema: „Gute Gründe, es nicht mehr allen recht zu
machen.“
Erntedankfest
Frauenfrühstück im Birger-Forell-Haus, Gifhorn
Referent: Michael Thiel, Missionsdirektor vom
Ev.-luth. Missionswerk Hermannsburg
Frauenfrühstück im Gemeindehaus
Referentin: Frau Berg aus Schwülper
Konzert: Gregorian Voices
9
Angebote in der Kirchengemeinde
Besuchsdienst
(Mitarbeitertreffen)
Freitag, 18.09.15
im Pfarrhaus
Marianne Steinmetz Tel. 6414
10:00 Uhr
„Der Chor“
mittwochs, im Gemeindehaus
Klaus Przygodda Tel. 1465
16:30 Uhr
Frauentreff –
Mitten im Leben
Im Pfarrhaus nach Vereinbarung
Ursula Bühring Tel. 6892
„Gernsinger“
Projektbezogene Treffen
Carola Duntsch
Gebetstreffen
donnerstags, bei Frau Henneicke
Am Mühlenberg 8, Leiferde Tel.
6473
09:00 Uhr
Gemeindebriefboten
Mittwoch, 25.11.15 im Pfarrhaus
Abholung der Gemeindebriefe
15:00 Uhr
Hausbibelkreis
mittwochs,
02.09./16.09./30.09./14.10./28.10./
11.11./25.11.
bei Frau Henneicke, Am Mühlenberg 8, Leiferde, Tel. 6473
15:00 Uhr
Hauskreis
mittwochs, wöchentlich ab 02.09.
bei Familie Büsching, Bockeroder
Weg 27, Tel. 9817940
19:30 Uhr
Kaminabend
mittwochs,
02.09./07.10./04.11./02.12.
im Pfarrhaus
Pastor Duntsch, Tel. 9409
20:00 Uhr
10
Angebote in der Ki rchengemeinde
Kinderkirche
Termine siehe Gottesdienste
Kathrin Büsching Tel. 9817940
Birte Korn Tel. 330291
Kirchencafé
sonntags, nach dem Gottesdienst
20.09./18.10./29.11.
Wera Schmidt Tel. 6207
Kirchenchor
donnerstags, im Gemeindehaus
Brunhild Glaß Tel. 6302
20:00 Uhr
Konfirmanden
KU4 Unterricht
donnerstags, im Gemeindehaus
(außer in den Ferien)
Diakon Daniel Schmidt Tel. 9409
15:00 Uhr
16:30 Uhr
Konfirmanden
KU 8 Unterricht
dienstags, im Gemeindehaus
1. Treffen 08.09.15 /18:00 Uhr
Pastor Thomas Duntsch Tel. 9409
17:00 Uhr
18:00 Uhr
Partnerschaftskreis
Tansania
mittwochs, nach Absprache
Pfarrbüro Tel. 9409
Posaunenchor
freitags, Anfänger
freitags, Fortgeschrittene
Petra Schaper-Böker Tel. 920850
18:00 Uhr
19:00 Uhr
Seniorennachmittag
mittwochs, im Dorfgemeinschafshaus 14.10./11.11./09.12.
15:00 Uhr
Seniorentreff
Vollbüttel
donnerstags, Raiffeisengebäude,
24.09./29.10./26.11.
15:00 Uhr
11
G o t t e s d i e n s t e
06.09.2015
10:00 Uhr
14. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst (Taufen möglich)
13.09.2015
10:30 Uhr
15. Sonntag nach Trinitatis
Ehrenkonfirmation mit Abendmahl
20.09.2015
10:00 Uhr
16. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst mit Begrüßung der neuen Konfirmanden und anschl. Kirchencafé
27.09.2015
10:00 Uhr
10:00 Uhr
11:00 Uhr
17. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst
Kinderkirche (Gemeindehaus)
Gottesdienst in Vollbüttel
04.10.2015
10:00 Uhr
Erntedankfest
Familiengottesdienst
11.10.2015
10:00 Uhr
10:00 Uhr
19. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst mit Prädikant Klaus Przygodda
Kinderkirche (Gemeindehaus)
18.10.2015
10:00 UHR
20. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst (Taufen möglich) und
anschl. Kirchencafé
25.10.2015
10:00 Uhr
11:00 Uhr
21. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst
Gottesdienst in Vollbüttel
01.11.2015
10:00 Uhr
22. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst zum Reformationsfest mit Abendmahl
12
Gottesdienste
08.11.2015
10:00 Uhr
10:00 Uhr
Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres
Gottesdienst
Kinderkirche (Gemeindehaus)
15.11.2015
Volkstrauertag/Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Gottesdienst
Kinderkirche (Gemeindehaus)
10:00 Uhr
10:00 Uhr
22.11.2015
10:00 Uhr
Totensonntag/Ewigkeitssonntag
Gottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen
und Abendmahl
29.11.2015
17:00 Uhr
1. Adventssonntag
Familiengottesdienst (Taufen möglich)
donnerstags Gottesdienst im Seniorendomizil Leiferde
15:30 Uhr
17.09./22.10./19.11.
11:00 Uhr
Taufen am Samstag
12.09./07.11./05.12.
10:00 Uhr
Taufen am Sonntag
06.09./18.10./29.11.
17:00 Uhr
Gebet nach Taizé
12.09./05.12.
13
Gustav Ohlendorf erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, die er
in den Jahren 1945 bis 1954 in Leiferde verbrachte (Teil 3) Sein
Vater war der Pastor im Ort.
„Wer zur weiterführenden Schule wollte, musste zu Fuß oder mit
Rad zum Bahnhof gelangen - die Straße war in den ersten Jahren
eine Schlagloch- und Schotterstrecke mit schmalem Sandstreifen an
der Seite - und fuhr mit der Bahn nach Lehrte. Ein paar besuchten
auch ein Gymnasium in Hannover, aber dort herrschte noch Schichtunterricht vormittags, nachmittags und in fremden Schulgebäuden. In
Gifhorn wurde eine zunächst private Oberschule gegründet. Diese
konnte dann mit dem Bus vom Dorf aus erreicht werden, oder die
Schüler radelten.
Kulturelle Ereignisse im Dorf außer dem Fußball waren die
Begrüßung des Monats Mai mit Bläserklang, das sommerliche
Schützenfest unter den Eichen neben dem Gilder Weg und am
Volkstrauertag eine lange Rede am Kriegerdenkmal.
Das Dorf hatte seinen Schweinehirten, auf dessen Hornblasen hin die
Ställe geöffnet wurden. Bei nachmittäglicher Rückkehr wollten
manche Tiere noch fremde Gärten kennenlernen. Das Dorf hatte
noch seinen uniformierten Polizisten. Es hatte seinen Friseur, man
sagte aber Putzer. Der Haarschnitt kostete für Männer und Jungen 50
Pfennige.
Ein gemütlich wirkendes Spritzenhäuschen
für die Feuerwehr stand unter der alten Eiche
neben dem Denkmal für die Beteiligten der
Freiheitskriege. Kam ein Nichtsesshafter ins
Dorf, wurde ihm dort abends aufgeschlossen,
und er konnte auf einem Strohsack übernachten.
Fischmeister Ebert bewirtschaftete nicht nur
die verschiedenen Teiche, sondern schoss
auch Enten. In der Landwirtschaft hörten die
Gespanne auf, und Traktoren bestimmten das
Bild. Bei den Verpachtungen von Kirchenland
gab es Gezerre, größere Bauern versuchten, kleinere wegzudrängen.
14
Unter den Eichen fanden Körungen statt. Im Herbst gingen
Transporte von Zuckerrüben über den Sommerweg, den unbefestigten Nebenstreifen neben der verwüsteten Fahrbahn, zum
Bahnhof. Kinder wurden mit Handwagen losgeschickt, heruntergefallene Rüben aufzulesen. Aus den Rüben wurde in Waschkesseln Sirup gekocht. Mit Handwagen ging es auch in die
Kiefernwaldungen Erste und Zweite Fuhren, um Zapfen und
Kleinholz für die Herdfeuer zu sammeln. Geheizt wurde überwiegend mit Holz. Eine Kreissäge fuhr in die Höfe, damit die
Stämme zersägt werden konnten. Die Klötze wurden mit dem Beil in
Scheite zerhackt und diese dann in Diemen zum Trocknen
aufgeschichtet.
Der
getrocknete Torf wurde
ebenfalls turmähnlich
in den Wind gestellt,
später nach Haus gefahren. Wer welches
Viereck in der ehemaligen Allmende ausbeuten durfte, war in
einer Interessentenversammlung durch Los
entschieden worden.“
15
Wie viel können eigentlich Kirchenvorsteher und Kirchenvorsteherinnen ehrenamtlich leisten?
Die letzte Kirchenvorstandswahl liegt mittlerweile drei Jahre zurück,
die nächste ist drei Jahre entfernt. Die „Halbzeit“ ist ein passender
Zeitpunkt, einmal ein paar generelle Worte über die ehrenamtlichen
Arbeiten zu verlieren.
Arbeit in und für die Kirche? Kirchenvorstandsarbeit? So richtig
merkt man davon kaum etwas, oder? Es gibt einiges im Tagesgeschäft zu erledigen, Veranstaltungen zu organisieren und vieles
mehr. Dazu ein Auszug aus den Aufgabenbereichen, mit denen der
eine oder andere vielleicht schon Kontakt hatte:
Konzerte – Gründonnerstag – Karfreitag – Osternacht – WeihnachtsKrippenspiel – Regio-Gottesdienst – Sommerfest – Betreuung der
Homepage – Kollektenplan – Instandhaltung und Bauarbeiten –
Protokollbearbeitungen – Jubel-Konfirmation – KU4- und KU8Konfirmanden – Gemeindefahrten – Instandhaltung des Außengeländes – Pfarramt – Musik und Wort – Besuchsdienst – Seniorenbegleitung – Kirchenkreistag – Küstervertretung und vieles mehr.
Auch die Arbeit der Küster und Küsterinnen sei hier erwähnt, die für
Ihre Arbeit entlohnt werden. Auch sie stoßen mit ihrer Arbeitskraft
wie die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen und Helfer/innen an
Grenzen. Und spätestens bei krankheitsbedingten Ausfällen wird es
knapp. Dann – und wirklich erst dann – merkt man, wie sehr man
diese Arbeiten als selbstverständlich betrachtet. Wenn plötzlich keine
Blumen auf dem Altar stehen. Wenn die Stühle nicht am richtigen
Platz stehen. Wenn die Lautsprecher stumm bleiben. Leider werden
manche Dinge erst dann wirklich wahrgenommen, wenn sie fehlen.
Daher sei hier nicht nur nochmals allen für ihre Arbeit, für viele Zeit
gedankt. Es sei ebenfalls auch nochmals dafür geworben, sich auch
in der Kirchenarbeit zu engagieren. Sei es im Kirchenvorstand, wo
die Wahl noch lange genug aussteht, um sich ausreichend Gedanken
zu machen, oder sei es ehrenamtlich bei kleinen Dingen. Wenige
Hände müssen viel machen, viele Hände nur wenig.
Rudi Janz, Kirchenvorsteher
16
(Fortsetzung von Seite 8)
Mit Dank wurden aus der ehrenamtlichen Tätigkeit für die
Kinder unserer
Gemeinde verabschiedet:
Birgit
Wandt,
Nicole Schröder,
Angelika
und
Dietmar Hoppe
(Kinderkirche), Christine Engel-Artelt, Kathrin Wegner und Kerstin
Behling (KU4).
Wir freuen uns, dass auch im nächsten Schuljahr wieder Frauen und
Männer ihre ehrenamtliche Mitarbeit zugesagt haben.
Dann folgte die Versteigerung zugunsten der Partnerarbeit. Wie in
Tansania wurden dafür Nahrungsmittel erbeten. Es gelang dem
Auktionator, Pastor Duntsch, mit Schwung und Humor in kurzer Zeit
alle Nahrungsmittel an die Frau oder den Mann zu bringen.
Selbstgebackene Kuchen und Kaffee gab es im Gemeindehaus. Weil
das Wetter unbeständig war, stand der Grill unterm Balkon am
Pfarrhaus. Die Eltern
von KU 4 hatten den
Kindern Spiele rund
um die Kirche angeboten. Sie wurden
trotz feuchtem Gelände gut angenommen.
Ein herzliches Dankeschön
allen,
die
durch ihre Einsatzbereitschaft zum Gelingen des Gemeindefests beigetragen haben.
Th.D.
17
Gemeindeausflug
am 2.8.2015
nach Hameln
18
Der Wetterbericht hatte
einen wunderbaren Sommertag angekündigt. Nach
2 Stunden Busfahrt waren
wir am Ziel. Es war noch
Zeit für einen Kaffee.
Dann feierten wir Gottesdienst mit Abendmahl.
Der Pastor war Reisegruppen gewöhnt. Er begrüßte uns herzlich. Ein
junger Organist sorgte für
Musik, die vor allem während des Abendmahls gewöhnungsbedürftig war.
Insgesamt ein Gottesdienst, an den wir uns
gern erinnern.
Gleich neben der Kirche
12 Uhr das Rattenfängerspiel. Auf der Bühne spielen Laien- Darsteller. Wir
spenden zu Recht viel
Beifall.
Nach dem Mittagessen
eine Stunde Schifffahrt
auf der Weser. Mit Sonnenschirm konnte man
es an Deck gut aushalten.
Nach dem Kaffeetrinken
der Abschied: Wir singen: Wohlauf in Gottes
schöne Welt.
Das Gruppenfoto entsteht. Wir danken Rudi
Janz für die Vorbereitung der Fahrt …
… und bestätigen ihm gern, dass
sein Programm bei uns gut
angekommen ist. Und das Wetter
war wirklich wie vorhergesagt.
Th.D.
19
20
Spendenaktion der Kirchengemeinde
In diesem Jahr hat der Kirchenvorstand um Spenden gebeten
für die Instandsetzung der Gemeindetoilette im Pfarrhaus und
für die Reparatur der Treppe, die dort zum Gemeinderaum
führt. Laut Kostenvoranschlag werden dafür etwa 5.500,00 €
benötigt. Wir freuen uns über Spenden von bisher 4.600,00 €
und danken allen Spendern herzlich. Ab 1. September werden
die Handwerker die Arbeiten durchführen. Wir werden darüber
berichten.
Goldene Hochzeit
Am 9.7.2015 feierten Johann
und Waltraud Pulkos geb.
König ihre Goldene Hochzeit.
Ihr Trauspruch steht im 1.
Johannesbrief im 4. Kapitel,
Vers 19:
„Lasst uns beide lieben, denn
Gott hat uns zuerst geliebt.“
21
Aus dem Kirchenbuch
24.05.15
04.07.15
12.07.15
09.08.15
23.05.15
18.07.15
17.04.15
08.05.15
16.05.15
19.05.15
27.05.15
18.06.15
25.06.15
14.07.15
21.07.15
Wittenberg, Finja, Celle
Cassel, Alexander Paul Karl, Leiferde
Wehlauer, Hanna Rosalie, Leiferde
Schrader, Mats, Leiferde
Völkner, Ella, Leiferde
Braun, Elina, Leiferde
Berndt, Timm, Volkse
Fischer, Mika Paul, Leiferde
Stamm, Robin, Leiferde
Helbig, Luca Maximilian, Leiferde
Daniel und Janina Goußen
geb. Pahlmann, Leiferde
Ron und Katharina Glindemann
geb. Kaufmann, Leiferde
Steinke, Erna Else geb. Jaschner,
Leiferde
82 Jahre
Krücker, Manuela geb. Meyer,
Leiferde,
51 Jahre
Meinecke, Heinrich, Leiferde
80 Jahre
Götz, Anneliese geb. Ahrens,
Leiferde
84 Jahre
Rodewald, Edeltraud Edith,
geb. Bloch, Leiferde
92 Jahre
Ressel, Peter, Leiferde
64 Jahre
Fricke, Christian Hermann Heinrich,
Leiferde
85 Jahre
Evers, Wolfgang Friedrich Günter Horst,
Vollbüttel
81 Jahre
Friedrich, Emma geb. Fercho,
Leiferde
91 Jahre
22
Ansprechpartner in der Gemeinde
Pfarramt
Pastor Thomas Duntsch, Im Paul 1, 38542 Leiferde
für Gespräche bitte Termin vereinbaren
℡ 05373/9409
Pfarrbüro:
Pfarramtssekretärin Corinna Lorenz,
℡ 05373/9409 05373/9439 [email protected]
www.viti-leiferde.de
Sprechzeiten: Dienstag von 9:00-11:00 Uhr, Donnerstag von 18:00-19:00Uhr
Diakon:
Daniel Schmidt ℡ 05373/9409
05373/9439
Kirche:
Küsterin-Vertretung: Renate Schinke
[email protected]
℡ 05373/6541
Kirchenvorstand:
Vorsitzender: Pastor Thomas Duntsch ℡ 05373/9409
Stellvertreter: Rudi Janz ℡05373/6207 (Mitglied im KKT Vorstand)
Christine Ballhorn, Volkse ℡ 05373/6738
Brunhild Glaß ℡ 05373/6302 (Mitglied im Missions- und Ökumeneausschuss)
Arne Heumann, Dalldorf ℡05373/9240484
Sabine Knupper, Vollbüttel ℡ 05373/4321 (Mitglied im KKT)
Heike Kopmann ℡05373/4150
Matthias Mundil ℡05373/ 1527
Melanie Siemund ℡05373/981210
KKT = Kirchenkreistag
Hinweis: In unserem Gemeindebrief und auf unserer Homepage im Internet werden bei Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen persönliche Daten veröffentlicht. Falls Sie dieses nicht wünschen, teilen Sie es uns bitte mit.
Bankverbindung:
Wenn Sie zugunsten unserer Kirchengemeinde spenden möchten, nutzen Sie
bitte folgende Bankverbindung und ergänzen Sie den Spendenzweck:
Kirchengemeinde St. Viti Leiferde
Evangelische Kreditgenossenschaft
IBAN DE66520604100000602060
Impressum:
Ev.-luth. St..Viti Kirchengemeinde, Verantwortlich: Kirchenvorstand.
Redaktionsteam: Thomas Duntsch, Corinna Lorenz, Klaus Przygodda.
Lektorat: Brunhild Glaß
Redaktionsschluss: 20.10.15/Auflage: 1750 Stück/ Ausgabetermin: 25.11.15
23
Der Flohmarkt zugunsten unserer
Partnergemeinde in Tansania am
31.5.15 war wieder ein großer Erfolg.
Fast 20 Stände boten vielerlei Dinge
zum Verkauf an und die Besucher hatten die Möglichkeit im Gemeindehaus Kaffee und Kuchen zu genießen.
Auch die Bratwurst, die im Innenhof
angeboten wurde, ließen sich die
Gäste bei sonnigem Wetter schmecken. So hatten viele Menschen hier
ihre Freude und umso größer wird die
Freude in Kizungo sein, wo das Geld
für eine warme Mahlzeit im Kindergarten dringend gebraucht wird.
Brunhild Glaß
24