Evangelisch-lutherische St. Viti Kirchengemeinde Leiferde Dalldorf-Leiferde-Volkse-Vollbüttel 150 Jahre St. Viti Kirche „Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist.“ 1. Kor 12,4 Jahreslosung 2015 Ausgabe 3 September +++ Oktober +++ November Geistliches Wort An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen Betrachten wir das Titelbild und sehen auf die Früchte, dann ist uns klar: Das ist ein Apfelbaum. Wenn wir wissen wollen, ob er gute Früchte trägt, müssen wir mehrere dieser Äpfel essen. An den Früchten werden wir es erkennen. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“, sagte Jesus seinen Jüngern. Er redete nicht von den Früchten der Bäume, sondern von Früchten, die Menschen hervorbringen und durch die sie als Persönlichkeit erkennbar werden. Die Jünger erlebten Menschen, die wirkten sehr von sich überzeugt. Andere kamen ihnen ängstlich vor. Die Mehrheit der Menschen war eher unauffällig. „Lasst euch nicht gleich zum Urteil über sie bewegen, sondern seht die Früchte an!“, rät Jesus seinen Jüngern. Wie Menschen wirklich sind, das kann sehr verschieden vom ersten Eindruck sein. Wer uns zunächst als überheblich erscheint, kann im normalen Leben ein von seinen Mitarbeitern geschätzter Betriebsleiter sein. Wer auf uns zunächst ängstlich wirkt, kann ein wertvoller Begleiter für ältere Menschen in seiner Straße sein. Jesus möchte, dass wir nicht schon aus der ersten Begegnung mit anderen Menschen zu einer festen Meinung über sie kommen. Jahr für Jahr muss der Baum gute Früchte tragen. Erst dann urteilen wir: Es ist ein guter Baum. Wenn wir die Früchte anderer Menschen über einen längeren Zeitraum kennen gelernt haben, werden wir die Menschen mit guten Früchten erkennen. Es geht bei ihnen nicht nach Lust und Laune. Sie denken mit für andere. Sie tun mir richtig gut! Jesus möchte, dass gute Früchte der Menschen den Alltag bestimmen. Denn jeder Genuss der guten Früchte ist ein wertvoller Beitrag für ein herzliches Miteinander. 2 Kennen Sie das Lied, dessen Refrain nach jeder Strophe heißt: „Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herrn. Drum dankt ihm und hofft auf ihn.“ Für Matthias Claudius war Gottes Schöpfung in seinen Werken und in seiner Ordnung gut, bevor der Mensch begann, nicht nur Hüter dieser Schöpfung, sondern Beherrscher und Gestalter nach eigenen Prinzipien sein zu wollen. Das Lied, über das ich mit Ihnen gemeinsam nachdenken möchte, entspringt diesem Denken. Die Zeilen des Liedes sind eine Nachdichtung eines unbekannten Verfassers, vielleicht war es ein Superintendent aus der Grafschaft Hoya. Ebenso ist unbekannt, wer die Melodie um 1800 in einem Schulliederbuch in Hannover veröffentlicht hat. Jedenfalls geht unser Lied, das erst seit 1984 in unserem jetzt noch gültigen Gesangbuch enthalten ist, auf das von Matthias Claudius 1783 veröffentlichte „Bauernlied“ zurück. Es erzählt, wie Gottes Ordnung dieser Welt, seine Schöpfung, hätte sein können, hätte der Mensch sie als Geschenk angenommen. Der Bauer Paul Erdmann feiert mit seinen Nachbarn und seinem adeligen Ortsherrn die Übernahme seines Hofes vor 50 Jahren. Er weiß um die Güte des um das Wohl seiner Untertanen bedachten Landedelmannes und Paul Erdmann, ein Nachfahre des Erdlings Adam (adamah=Erde), sieht es als seine Pflicht an, treu und aufrecht seinem Herrn zu dienen. So war es von Gott gedacht und so hätte es bleiben sollen. Matthias Claudius weiß, dass seine patriarchalisch-konservative Idealvorstellung nicht der damaligen Realität entspricht; aber in seiner Verbundenheit mit der Schöpfung träumt er seinen Traum von Gottes Ordnung in dieser Welt. Haben Sie noch die Zeilen des 2. Schöpfungsberichtes im Ohr? Luther übersetzt: Und Gott der Herr pflanzte einen Garten … Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen … Und Gott der Herr machte aus der Erde alle Tiere auf 3 dem Felde und all die Vögel unter dem Himmel … Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei … Und sie hörten Gott den Herrn, wie er durch seinen Garten ging, als der Tag kühl geworden war … Ja, das meint Matthias Claudius, Gott geht durch seinen Garten, für uns einerseits verborgen und doch in den Spuren, die er hinterlässt, sichtbar. Wir pflügen und wir säen, das ist unserer Hände Arbeit, denn wir leben nicht mehr im Paradies. Aber all unser Bemühen wäre umsonst, wirkte da nicht Gottes wohlwollende Hand. Die Sprache des ersten Verses wirkt heilsam, wie Balsam. Des Himmels (Gottes) Hand träuft (lässt zärtlich tropfen) mit leisem Wehen (kaum wahrnehmbar, aber mit großer Wirkung) mild und heimlich (wohltuend und selbstverständlich, ohne Aufsehen zu erlangen), träuft Segen auf die Arbeit des Menschen, nur so kann sie wachsen und gedeihen. Welch abgestimmtes Wirken um uns her? Alles ist ein Segen: Der Tau und Matthias der Regen, das Licht des Tages (Sonne) Claudius und der Nacht (Mond) bis schließlich daraus eine Leben erhaltende Ernte wird: das Brot. Wir Menschen sind ja eher geneigt, in dem Großen und in dem Erhabenen Gott zu vermuten. Das gewaltige Himmelszelt bei Tag mit der Weite oder den wandernden Wolken, bei Nacht im endlos erscheinenden Sternenmeer. Viele Generationen sahen im Gewitter, im Donner und Blitz, den zornigen Gott. Und wenn Orkane und alles vernichtende Überschwemmungen oder Lawinen die Menschheit bedrohen, sprechen wir gerne von Urgewalten, die von einer ungezügelten Macht hervorgerufen werden, die manche eben Gott nennen. Aber in den Strophen drei und vier lenkt Matthias Claudius unseren 4 Blick auch auf das Kleine, Unscheinbare. Wie reagieren Sie, wenn sich eine Ameise in Ihr Wohnzimmer verirrt hat, wenn schnell und scheu eine Spinne Ihren Weg kreuzt? Schenken Sie ihnen die Freiheit oder müssen sie weg, vernichtet werden? Erschreckt es Sie, wenn wir hören, der Strohhalm und die Sterne, der Sperling und das Meer, das schöne Frühlingswetter und Schnee und Ungestüm – das alles kommt von Gott! Und noch viel mehr: Er schenkt uns Freude – erkennen wir sie – er schenkt uns Gesundheit – wenn bei uns nur Brot zu essen war, sagten wir uns „Trocken Brot macht Wangen rot“. Er ernährt in seinem Garten alle Geschöpfe mit allem, was sie brauchen, für den Körper und für die Seele. Deswegen heißt es im 1. Petrusbrief: Alle eure Sorgen werfet auf ihn, denn er sorgt für euch. Könnte es sein, dass wir mit Matthias Claudius unsere schöne Erde und das Weltall mit anderen Augen sehen lernen müssen? Durch einen Übersetzungsfehler Martin Luthers, Gott habe zum Menschen gesagt: „Macht euch die Erde untertan und herrschet über die Tiere …“, haben Generation von Menschen die Schöpfung ausgeplündert, geschunden und zerstört. Eine sinngemäß richtige Übersetzung wäre – wie es der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide deutet – dass Gott den Menschen zu seinem Beauftragten, zu seinem Stellvertreter ernennt, der Sorge trage für seine Schöpfung. Sie haben es bestimmt schon erraten: Unser Lied steht unter der Nummer 508 in unserem Gesangbuch und beginnt mit der Zeile: „Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land.“ K.P. Ma?hias Claudius *15.8.1740 †21.1.1815 Studierte in Jena Theologie, dann Rechtswissenschaften. Veröffentlichte unter dem Namen „Wandsbeker Bothe“ (siehe Wappen) u.a. seine Gedichte. Sein bekanntestes Gedicht: „Der Mond ist aufgegangen“ 5 Am 6.6.15 feierte der Kirchenchor sein 40-jähriges Jubiläum. Das Blechbläser-Quartett „Tiefblechfusion“ hat einen besonderen Höhepunkt dieser Veranstaltung ausgemacht. Sehr gefreut haben wir uns über die Grußworte unseres stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstands, Herrn Janz, der Bürgermeisterin Frau Fahlbusch-Graber, des Vorsitzenden des Schützenvereins, Herrn Stahl, des Sportvereins, Herrn Aldag, des Männergesangvereins, Herrn Thiem, und des Kulturrings, Herrn Dr. Helmcke. 6 Ebenso danken wir herzlich dem Ensemble „DER CHOR“, Leitung Herr Przygodda, und dem Posaunenchor, Leitung Frau Schaper-Böker, für die Glückwünsche und Zuwendungen. Ein ganz besonderes Geschenk erhielten wir von einigen Sängerinnen des gemischten Chores Vollbüttel/ Ribbesbüttel, die für uns die leckeren Schnittchen vorbereitet haben. Bei unseren Beiträgen wurde auch teilweise die Gemeinde musikalisch mit einbezogen. Zum Abschluss blieben die Gäste noch zu einem kleinen Imbiss mit Getränken, die wir sowohl in der Kirche als aus draußen bei schönem Sommerwetter genießen konnten. So ließen wir unser Jubiläum am Abend gemütlich ausklingen. Brunhild Glaß 7 Gemeindefest Am 12. Juli feierten wir unser Gemeindefest. Es begann mit einem Familiengottesdienst zum Thema „Geh fischen, Petrus!“ Die Kernaussage: Als Petrus von Jesus zum Fischfang aufgefordert wird, ist Petrus dazu bereit, obwohl er aus Erfahrung weiß: zu dieser Zeit fangen sie nie etwas. Durch das Vertrauen auf Jesus kommt er dann zu einem wirklich großen Fang. Dann kam die Partnerschaft mit Kizungo (Tansania) in den Blick. Frau Duntsch gab dazu einige Informationen, bevor die KU 4 Kinder unterstützt von selbst gebastelten Trommeln zwei afrikanische Lieder sangen. Alle waren mit Begeisterung dabei und bekamen großen Applaus. Dank an Diakon Schmidt und das Team der Kinderkirche für die Unterstützung. Die Kinderkirche übergab Kollekten von insgesamt 175 Euro, die für die Gemeinde in Kizungo gesammelt wurden. (Fortsetzung auf Seite 17) 8 JAHRESTERMINE August 2015 30.08. 17:00 Uhr September 2015 13.09. 10:30 Uhr 13.09. 13:00 Uhr 14.09. 19:30 Uhr 20.09. 10:00 Uhr 17:00 Uhr 26.09. 09:00 Uhr Abend der Begegnung mit Kirchenchor, Männergesangverein und Gemeinde mit anschl. Imbiss Ehrenkonfirmation Entenrennen in Gifhorn Konzert: Angelika Milster (Kirche) Familiengottesdienst: Begrüßung der neuen Konfirmanden Konzert: Kammerchor aus Gifhorn (Kirche) Männer-Frühstück im Gemeindehaus Referent: Rechtsanwalt Thomas Böker Thema: Erben und Vererben Kleidersammlung Bethel vom 21.09.-26.09.2015 Abgabestelle: Pfarrhaus – Garage – Im Paul 1 – 38542 Leiferde 28.09. 14:30 Uhr Oktober 2015 04.10. 10:00 Uhr November 2015 07.11. 09:00 Uhr 07.11. 09:00 Uhr 30.11. 19:30 Uhr Die Garage ist in der Zeit von 08:00 – 18:00 Uhr geöffnet. Kreisfrauentreffen im Birger-Forell-Haus. Thema: „Gute Gründe, es nicht mehr allen recht zu machen.“ Erntedankfest Frauenfrühstück im Birger-Forell-Haus, Gifhorn Referent: Michael Thiel, Missionsdirektor vom Ev.-luth. Missionswerk Hermannsburg Frauenfrühstück im Gemeindehaus Referentin: Frau Berg aus Schwülper Konzert: Gregorian Voices 9 Angebote in der Kirchengemeinde Besuchsdienst (Mitarbeitertreffen) Freitag, 18.09.15 im Pfarrhaus Marianne Steinmetz Tel. 6414 10:00 Uhr „Der Chor“ mittwochs, im Gemeindehaus Klaus Przygodda Tel. 1465 16:30 Uhr Frauentreff – Mitten im Leben Im Pfarrhaus nach Vereinbarung Ursula Bühring Tel. 6892 „Gernsinger“ Projektbezogene Treffen Carola Duntsch Gebetstreffen donnerstags, bei Frau Henneicke Am Mühlenberg 8, Leiferde Tel. 6473 09:00 Uhr Gemeindebriefboten Mittwoch, 25.11.15 im Pfarrhaus Abholung der Gemeindebriefe 15:00 Uhr Hausbibelkreis mittwochs, 02.09./16.09./30.09./14.10./28.10./ 11.11./25.11. bei Frau Henneicke, Am Mühlenberg 8, Leiferde, Tel. 6473 15:00 Uhr Hauskreis mittwochs, wöchentlich ab 02.09. bei Familie Büsching, Bockeroder Weg 27, Tel. 9817940 19:30 Uhr Kaminabend mittwochs, 02.09./07.10./04.11./02.12. im Pfarrhaus Pastor Duntsch, Tel. 9409 20:00 Uhr 10 Angebote in der Ki rchengemeinde Kinderkirche Termine siehe Gottesdienste Kathrin Büsching Tel. 9817940 Birte Korn Tel. 330291 Kirchencafé sonntags, nach dem Gottesdienst 20.09./18.10./29.11. Wera Schmidt Tel. 6207 Kirchenchor donnerstags, im Gemeindehaus Brunhild Glaß Tel. 6302 20:00 Uhr Konfirmanden KU4 Unterricht donnerstags, im Gemeindehaus (außer in den Ferien) Diakon Daniel Schmidt Tel. 9409 15:00 Uhr 16:30 Uhr Konfirmanden KU 8 Unterricht dienstags, im Gemeindehaus 1. Treffen 08.09.15 /18:00 Uhr Pastor Thomas Duntsch Tel. 9409 17:00 Uhr 18:00 Uhr Partnerschaftskreis Tansania mittwochs, nach Absprache Pfarrbüro Tel. 9409 Posaunenchor freitags, Anfänger freitags, Fortgeschrittene Petra Schaper-Böker Tel. 920850 18:00 Uhr 19:00 Uhr Seniorennachmittag mittwochs, im Dorfgemeinschafshaus 14.10./11.11./09.12. 15:00 Uhr Seniorentreff Vollbüttel donnerstags, Raiffeisengebäude, 24.09./29.10./26.11. 15:00 Uhr 11 G o t t e s d i e n s t e 06.09.2015 10:00 Uhr 14. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst (Taufen möglich) 13.09.2015 10:30 Uhr 15. Sonntag nach Trinitatis Ehrenkonfirmation mit Abendmahl 20.09.2015 10:00 Uhr 16. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Begrüßung der neuen Konfirmanden und anschl. Kirchencafé 27.09.2015 10:00 Uhr 10:00 Uhr 11:00 Uhr 17. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Kinderkirche (Gemeindehaus) Gottesdienst in Vollbüttel 04.10.2015 10:00 Uhr Erntedankfest Familiengottesdienst 11.10.2015 10:00 Uhr 10:00 Uhr 19. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Prädikant Klaus Przygodda Kinderkirche (Gemeindehaus) 18.10.2015 10:00 UHR 20. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst (Taufen möglich) und anschl. Kirchencafé 25.10.2015 10:00 Uhr 11:00 Uhr 21. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst Gottesdienst in Vollbüttel 01.11.2015 10:00 Uhr 22. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst zum Reformationsfest mit Abendmahl 12 Gottesdienste 08.11.2015 10:00 Uhr 10:00 Uhr Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres Gottesdienst Kinderkirche (Gemeindehaus) 15.11.2015 Volkstrauertag/Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres Gottesdienst Kinderkirche (Gemeindehaus) 10:00 Uhr 10:00 Uhr 22.11.2015 10:00 Uhr Totensonntag/Ewigkeitssonntag Gottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen und Abendmahl 29.11.2015 17:00 Uhr 1. Adventssonntag Familiengottesdienst (Taufen möglich) donnerstags Gottesdienst im Seniorendomizil Leiferde 15:30 Uhr 17.09./22.10./19.11. 11:00 Uhr Taufen am Samstag 12.09./07.11./05.12. 10:00 Uhr Taufen am Sonntag 06.09./18.10./29.11. 17:00 Uhr Gebet nach Taizé 12.09./05.12. 13 Gustav Ohlendorf erinnert sich an seine Kindheit und Jugend, die er in den Jahren 1945 bis 1954 in Leiferde verbrachte (Teil 3) Sein Vater war der Pastor im Ort. „Wer zur weiterführenden Schule wollte, musste zu Fuß oder mit Rad zum Bahnhof gelangen - die Straße war in den ersten Jahren eine Schlagloch- und Schotterstrecke mit schmalem Sandstreifen an der Seite - und fuhr mit der Bahn nach Lehrte. Ein paar besuchten auch ein Gymnasium in Hannover, aber dort herrschte noch Schichtunterricht vormittags, nachmittags und in fremden Schulgebäuden. In Gifhorn wurde eine zunächst private Oberschule gegründet. Diese konnte dann mit dem Bus vom Dorf aus erreicht werden, oder die Schüler radelten. Kulturelle Ereignisse im Dorf außer dem Fußball waren die Begrüßung des Monats Mai mit Bläserklang, das sommerliche Schützenfest unter den Eichen neben dem Gilder Weg und am Volkstrauertag eine lange Rede am Kriegerdenkmal. Das Dorf hatte seinen Schweinehirten, auf dessen Hornblasen hin die Ställe geöffnet wurden. Bei nachmittäglicher Rückkehr wollten manche Tiere noch fremde Gärten kennenlernen. Das Dorf hatte noch seinen uniformierten Polizisten. Es hatte seinen Friseur, man sagte aber Putzer. Der Haarschnitt kostete für Männer und Jungen 50 Pfennige. Ein gemütlich wirkendes Spritzenhäuschen für die Feuerwehr stand unter der alten Eiche neben dem Denkmal für die Beteiligten der Freiheitskriege. Kam ein Nichtsesshafter ins Dorf, wurde ihm dort abends aufgeschlossen, und er konnte auf einem Strohsack übernachten. Fischmeister Ebert bewirtschaftete nicht nur die verschiedenen Teiche, sondern schoss auch Enten. In der Landwirtschaft hörten die Gespanne auf, und Traktoren bestimmten das Bild. Bei den Verpachtungen von Kirchenland gab es Gezerre, größere Bauern versuchten, kleinere wegzudrängen. 14 Unter den Eichen fanden Körungen statt. Im Herbst gingen Transporte von Zuckerrüben über den Sommerweg, den unbefestigten Nebenstreifen neben der verwüsteten Fahrbahn, zum Bahnhof. Kinder wurden mit Handwagen losgeschickt, heruntergefallene Rüben aufzulesen. Aus den Rüben wurde in Waschkesseln Sirup gekocht. Mit Handwagen ging es auch in die Kiefernwaldungen Erste und Zweite Fuhren, um Zapfen und Kleinholz für die Herdfeuer zu sammeln. Geheizt wurde überwiegend mit Holz. Eine Kreissäge fuhr in die Höfe, damit die Stämme zersägt werden konnten. Die Klötze wurden mit dem Beil in Scheite zerhackt und diese dann in Diemen zum Trocknen aufgeschichtet. Der getrocknete Torf wurde ebenfalls turmähnlich in den Wind gestellt, später nach Haus gefahren. Wer welches Viereck in der ehemaligen Allmende ausbeuten durfte, war in einer Interessentenversammlung durch Los entschieden worden.“ 15 Wie viel können eigentlich Kirchenvorsteher und Kirchenvorsteherinnen ehrenamtlich leisten? Die letzte Kirchenvorstandswahl liegt mittlerweile drei Jahre zurück, die nächste ist drei Jahre entfernt. Die „Halbzeit“ ist ein passender Zeitpunkt, einmal ein paar generelle Worte über die ehrenamtlichen Arbeiten zu verlieren. Arbeit in und für die Kirche? Kirchenvorstandsarbeit? So richtig merkt man davon kaum etwas, oder? Es gibt einiges im Tagesgeschäft zu erledigen, Veranstaltungen zu organisieren und vieles mehr. Dazu ein Auszug aus den Aufgabenbereichen, mit denen der eine oder andere vielleicht schon Kontakt hatte: Konzerte – Gründonnerstag – Karfreitag – Osternacht – WeihnachtsKrippenspiel – Regio-Gottesdienst – Sommerfest – Betreuung der Homepage – Kollektenplan – Instandhaltung und Bauarbeiten – Protokollbearbeitungen – Jubel-Konfirmation – KU4- und KU8Konfirmanden – Gemeindefahrten – Instandhaltung des Außengeländes – Pfarramt – Musik und Wort – Besuchsdienst – Seniorenbegleitung – Kirchenkreistag – Küstervertretung und vieles mehr. Auch die Arbeit der Küster und Küsterinnen sei hier erwähnt, die für Ihre Arbeit entlohnt werden. Auch sie stoßen mit ihrer Arbeitskraft wie die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen und Helfer/innen an Grenzen. Und spätestens bei krankheitsbedingten Ausfällen wird es knapp. Dann – und wirklich erst dann – merkt man, wie sehr man diese Arbeiten als selbstverständlich betrachtet. Wenn plötzlich keine Blumen auf dem Altar stehen. Wenn die Stühle nicht am richtigen Platz stehen. Wenn die Lautsprecher stumm bleiben. Leider werden manche Dinge erst dann wirklich wahrgenommen, wenn sie fehlen. Daher sei hier nicht nur nochmals allen für ihre Arbeit, für viele Zeit gedankt. Es sei ebenfalls auch nochmals dafür geworben, sich auch in der Kirchenarbeit zu engagieren. Sei es im Kirchenvorstand, wo die Wahl noch lange genug aussteht, um sich ausreichend Gedanken zu machen, oder sei es ehrenamtlich bei kleinen Dingen. Wenige Hände müssen viel machen, viele Hände nur wenig. Rudi Janz, Kirchenvorsteher 16 (Fortsetzung von Seite 8) Mit Dank wurden aus der ehrenamtlichen Tätigkeit für die Kinder unserer Gemeinde verabschiedet: Birgit Wandt, Nicole Schröder, Angelika und Dietmar Hoppe (Kinderkirche), Christine Engel-Artelt, Kathrin Wegner und Kerstin Behling (KU4). Wir freuen uns, dass auch im nächsten Schuljahr wieder Frauen und Männer ihre ehrenamtliche Mitarbeit zugesagt haben. Dann folgte die Versteigerung zugunsten der Partnerarbeit. Wie in Tansania wurden dafür Nahrungsmittel erbeten. Es gelang dem Auktionator, Pastor Duntsch, mit Schwung und Humor in kurzer Zeit alle Nahrungsmittel an die Frau oder den Mann zu bringen. Selbstgebackene Kuchen und Kaffee gab es im Gemeindehaus. Weil das Wetter unbeständig war, stand der Grill unterm Balkon am Pfarrhaus. Die Eltern von KU 4 hatten den Kindern Spiele rund um die Kirche angeboten. Sie wurden trotz feuchtem Gelände gut angenommen. Ein herzliches Dankeschön allen, die durch ihre Einsatzbereitschaft zum Gelingen des Gemeindefests beigetragen haben. Th.D. 17 Gemeindeausflug am 2.8.2015 nach Hameln 18 Der Wetterbericht hatte einen wunderbaren Sommertag angekündigt. Nach 2 Stunden Busfahrt waren wir am Ziel. Es war noch Zeit für einen Kaffee. Dann feierten wir Gottesdienst mit Abendmahl. Der Pastor war Reisegruppen gewöhnt. Er begrüßte uns herzlich. Ein junger Organist sorgte für Musik, die vor allem während des Abendmahls gewöhnungsbedürftig war. Insgesamt ein Gottesdienst, an den wir uns gern erinnern. Gleich neben der Kirche 12 Uhr das Rattenfängerspiel. Auf der Bühne spielen Laien- Darsteller. Wir spenden zu Recht viel Beifall. Nach dem Mittagessen eine Stunde Schifffahrt auf der Weser. Mit Sonnenschirm konnte man es an Deck gut aushalten. Nach dem Kaffeetrinken der Abschied: Wir singen: Wohlauf in Gottes schöne Welt. Das Gruppenfoto entsteht. Wir danken Rudi Janz für die Vorbereitung der Fahrt … … und bestätigen ihm gern, dass sein Programm bei uns gut angekommen ist. Und das Wetter war wirklich wie vorhergesagt. Th.D. 19 20 Spendenaktion der Kirchengemeinde In diesem Jahr hat der Kirchenvorstand um Spenden gebeten für die Instandsetzung der Gemeindetoilette im Pfarrhaus und für die Reparatur der Treppe, die dort zum Gemeinderaum führt. Laut Kostenvoranschlag werden dafür etwa 5.500,00 € benötigt. Wir freuen uns über Spenden von bisher 4.600,00 € und danken allen Spendern herzlich. Ab 1. September werden die Handwerker die Arbeiten durchführen. Wir werden darüber berichten. Goldene Hochzeit Am 9.7.2015 feierten Johann und Waltraud Pulkos geb. König ihre Goldene Hochzeit. Ihr Trauspruch steht im 1. Johannesbrief im 4. Kapitel, Vers 19: „Lasst uns beide lieben, denn Gott hat uns zuerst geliebt.“ 21 Aus dem Kirchenbuch 24.05.15 04.07.15 12.07.15 09.08.15 23.05.15 18.07.15 17.04.15 08.05.15 16.05.15 19.05.15 27.05.15 18.06.15 25.06.15 14.07.15 21.07.15 Wittenberg, Finja, Celle Cassel, Alexander Paul Karl, Leiferde Wehlauer, Hanna Rosalie, Leiferde Schrader, Mats, Leiferde Völkner, Ella, Leiferde Braun, Elina, Leiferde Berndt, Timm, Volkse Fischer, Mika Paul, Leiferde Stamm, Robin, Leiferde Helbig, Luca Maximilian, Leiferde Daniel und Janina Goußen geb. Pahlmann, Leiferde Ron und Katharina Glindemann geb. Kaufmann, Leiferde Steinke, Erna Else geb. Jaschner, Leiferde 82 Jahre Krücker, Manuela geb. Meyer, Leiferde, 51 Jahre Meinecke, Heinrich, Leiferde 80 Jahre Götz, Anneliese geb. Ahrens, Leiferde 84 Jahre Rodewald, Edeltraud Edith, geb. Bloch, Leiferde 92 Jahre Ressel, Peter, Leiferde 64 Jahre Fricke, Christian Hermann Heinrich, Leiferde 85 Jahre Evers, Wolfgang Friedrich Günter Horst, Vollbüttel 81 Jahre Friedrich, Emma geb. Fercho, Leiferde 91 Jahre 22 Ansprechpartner in der Gemeinde Pfarramt Pastor Thomas Duntsch, Im Paul 1, 38542 Leiferde für Gespräche bitte Termin vereinbaren ℡ 05373/9409 Pfarrbüro: Pfarramtssekretärin Corinna Lorenz, ℡ 05373/9409 05373/9439 [email protected] www.viti-leiferde.de Sprechzeiten: Dienstag von 9:00-11:00 Uhr, Donnerstag von 18:00-19:00Uhr Diakon: Daniel Schmidt ℡ 05373/9409 05373/9439 Kirche: Küsterin-Vertretung: Renate Schinke [email protected] ℡ 05373/6541 Kirchenvorstand: Vorsitzender: Pastor Thomas Duntsch ℡ 05373/9409 Stellvertreter: Rudi Janz ℡05373/6207 (Mitglied im KKT Vorstand) Christine Ballhorn, Volkse ℡ 05373/6738 Brunhild Glaß ℡ 05373/6302 (Mitglied im Missions- und Ökumeneausschuss) Arne Heumann, Dalldorf ℡05373/9240484 Sabine Knupper, Vollbüttel ℡ 05373/4321 (Mitglied im KKT) Heike Kopmann ℡05373/4150 Matthias Mundil ℡05373/ 1527 Melanie Siemund ℡05373/981210 KKT = Kirchenkreistag Hinweis: In unserem Gemeindebrief und auf unserer Homepage im Internet werden bei Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen persönliche Daten veröffentlicht. Falls Sie dieses nicht wünschen, teilen Sie es uns bitte mit. Bankverbindung: Wenn Sie zugunsten unserer Kirchengemeinde spenden möchten, nutzen Sie bitte folgende Bankverbindung und ergänzen Sie den Spendenzweck: Kirchengemeinde St. Viti Leiferde Evangelische Kreditgenossenschaft IBAN DE66520604100000602060 Impressum: Ev.-luth. St..Viti Kirchengemeinde, Verantwortlich: Kirchenvorstand. Redaktionsteam: Thomas Duntsch, Corinna Lorenz, Klaus Przygodda. Lektorat: Brunhild Glaß Redaktionsschluss: 20.10.15/Auflage: 1750 Stück/ Ausgabetermin: 25.11.15 23 Der Flohmarkt zugunsten unserer Partnergemeinde in Tansania am 31.5.15 war wieder ein großer Erfolg. Fast 20 Stände boten vielerlei Dinge zum Verkauf an und die Besucher hatten die Möglichkeit im Gemeindehaus Kaffee und Kuchen zu genießen. Auch die Bratwurst, die im Innenhof angeboten wurde, ließen sich die Gäste bei sonnigem Wetter schmecken. So hatten viele Menschen hier ihre Freude und umso größer wird die Freude in Kizungo sein, wo das Geld für eine warme Mahlzeit im Kindergarten dringend gebraucht wird. Brunhild Glaß 24
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