Machen Sie Platz. Amtliches Publikationsorgan der Stadt Stein am Rhein, AZA 8200 Schaffhausen GR 25. Jahrgang, Nummer 11, 15. März 2016 FLAG U A S S O E Einzelpreis: Fr. 2.00, erscheint immer dienstags Entsorgungszentrum Stein am Rhein. tit-imhof.ch KOMMENTAR «Kodex» ist auch Vertrauenssache W Für ein suchtfreies Leben entschieden: Auch Lisa Menzi aus Ramsen durfte aus den Händen einer «Cinevox Junior Company»-Tänzerin ihre Urkunde entgegennehmen. Bild Mark Schiesser er in der heutigen Kon sumgesellschaft frei willig auf Alkohol und Tabak verzichtet und keinerlei Kon takte mit Drogen eingeht, verdient Anerkennung und soll belohnt wer den. Genau das ist die Idee von «Kodex», einer politisch und konfes sionell neutralen Stiftung mit loka len Vereinen oder Stützpunkten, wel che junge Leute zwischen 13 und 16 Jahren abholt. Seit seiner Grün dung vor knapp 30 Jahren hat sich das erfolgreiche Suchtmittelpro gramm rasch ausgebreitet. Einzig bei der Einhaltung der Regeln sollte man dabei ehrlich sein. Schliesslich geht es dabei auch um Gesundheit und Selbstverantwortung. «Kodex» ist also auch eine Vertrauenssache. Für freiwilligen Verzicht belohnt Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des dreistufigen Programms zur Suchtmittelprävention «Kodex» durften am Freitag in Stein am Rhein ihre verdiente Auszeichnung entgegennehmen. Mark Schiesser STEIN AM RHEIN «Es gibt nicht nur ansteckende Krankheiten, es gibt auch ansteckende Gesundheit», weiss Matthias Tanner. Am Freitagabend durfte der Präsident des «Kodex»-Vereins Bezirk Stein, zu dem auch Gailingen gehört, in der Mehrzweckhalle Schanz zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüssen, welche im dreistufigen Programm zur Suchtmittelprävention für Jugendliche an der Ober- 20011 9 771663 093005 stufe freiwillig auf Genussmittel verzichten. «Sie gehen den Weg zusammen mit aktuell über 6000 Jugendlichen in der ganzen Schweiz. Heute Abend zeichnen wird die jenigen aus, die erfüllt haben und ehrlich zu sich selber waren», freute sich Tanner. Zu ihrem Durchhaltevermögen gratulierten auch der Schaffhauser Regierungsrat Christian Amsler und die Steiner Stadtpräsidentin Claudia Eimer. «Sie können stolz sein auf das, was sie vollbracht haben. Die ersten Früchte sind schon reif», sagte Eimer, denn der Baum – er ziert das Logo des Vereins – stehe für Wachstum und gelte als Symbol für Kraft und Leben. In Ramsen gestartet An die Grundidee des 1988 vom Thurgauer Lehrer Hubert Ruf ins Leben gerufenen, dreistufigen Programms mit gemeinnützigem Charakter, das für die teilnehmenden Jugendlichen kostenlos ist, erinnerte Stiftungsrat Arthur Meister. «Es hat sich nicht nur über die … FORTSETZUNG AUF SEITE 2 «Steiner Anzeiger», Postfach 1275, 8201 Schaffhausen, Telefon 052 633 31 11 Fax 052 633 34 02 Redaktion: E-Mail berichte@steineranzeiger.ch Anzeigen: E-Mail [email protected] Abonnement: E-Mail [email protected] Online: www.steineranzeiger.ch Mark Schiesser Redaktor ANZEIGE Buck Küchenstudio GmbH Herrenlandstr. 72 · D-78315 Radolfzell Buck Buck Küchenstudio Küchenstudio GmbH GmbH T +49 7732 54813 · F +49 7732 53671 Buck Küchenstudio GmbH [email protected] Herrenlandstr. Herrenlandstr. 72 72 · D-78315 · D-78315 Radolfzell Radolfzell Herrenlandstr. 72 · D-78315 Radolfzell T +49 T +49 7732 7732 54813 54813 · Fwww.buck-kuechen.de +49 · F +49 7732 7732 53671 53671 T +49 7732 54813 · F +49 7732 53671 [email protected] [email protected] [email protected] www.buck-kuechen.de www.buck-kuechen.de www.buck-kuechen.de 2 Region DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Für freiwilligen Verzicht belohnt deren künstlerische Leiterin Malou Fenaroli Leclerc. Zusätzlich zu den Auszeichnungen wurden unter den anwesenden «Kodexlern» Spezial preise von regionalen Spendern verlost. FORTSETZUNG VON SEITE 1 … ganze Ostschweiz und sogar nach Deutschland in die Gemeinde Gai lingen ausgebreitet. Seit 15 Jahren gibt es ‹Kodex› auch im Kanton Schaffhausen, wo das Programm seit seinem Start in Ramsen stetig wächst.» Seither seien über 32 000 Auszeichnungen verliehen worden. Kein Gruppenzwang «Den Mut haben, Nein zu sagen, ist einer von vielen Gründen, wel che dafür sprechen», so Meister. Er rechne es den Jugendlichen, die an diesem Abend eine Auszeichnung abholen dürften, hoch an, dass sie sich nicht vom Gruppenzwang leiten liessen. 76 Diplome waren es diesmal – davon 31 Bronze (1. Stufe), 21 Silber (nach zwei Jahren) und 24 Gold (ganzes Programm) –, wel che aus den Händen der jungen Talente der Cinevox Junior Com pany überreicht wurden. «Auch ihr seid willensstark, ihr habt Durchhal tevermögen und ein klares Ziel vor Augen, genau so wie unsere Tän zerinnen und Tänzer», motivierte Exklusive Vorpremiere Die Feier wurde ergänzt mit einer exklusiven Vorschau-Premiere der Cinevox Junior Company. Die jungen Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt zeigten einen Ausschnitt aus ihrem Tanzstück «Carmen», welches am Donnerstag im Stadttheater in Schaffhausen Premiere feiern wird. Das prächtige Apérobuffet und die alkoholfreie Kodex-Getränkebar boten anschlies send Gelegenheit zum Gedanken austausch und Feiern. Für die zwei Dutzend Jugend lichen, welche alle drei Stufen er folgreich absolviert haben, folgte am Samstag ein weiterer Höhe punkt für ihren Entscheid für ein suchtfreies Leben. Sie durften am Samstag im Staffelwald unter der Leitung von Forstverwalter Hans ruedi Kohler ihren persönlichen Lebensbaum pflanzen. Die Tänzerinnen und Tänzer der Cinevox Junior Company bewiesen ihr Können auf höchstem Niveau (oben). Bettina Ryser aus Ramsen hat alle drei Stufen erfolgreich absolviert. Bilder Mark Schiesser Informationen zum Verein und Mitgliedschaft unter www.kodex.ch ANZEIGEN Schwanenbühne … aber nicht bei uns! Rufen Sie jetzt an! Tel. 052 743 17 21 AUBA AG, Pneudiscount, 8263 Buch Wer uns findet, findet uns gut! A1412185 Stein am Rhein Samstag, 19. März 2016, 15.00 Uhr Theater Dampf Kindertheater «En fuule Zauber» Computer-Reparaturen aller Marken Ticket: Kinder CHF 10.–, Erwachsene CHF 15.– Reservation: www.Schwanenbuehne.ch A1416041 Viele Rabatt-Schnäppchen im Demoraum oder www.kaufich.ch. PC Direkt Systems AG, Grubenstrasse 108, SH. Jetzt anrufen, Tel. 052 674 09 90, oder A1407686 vorbeischauen. Karsamstag, 26. März 2016, 19.15 Uhr Karsamstag, 26.März 2016, 19.15h Stadtkirche Stein Stadtkirche Stein am Rhein am Rhein Eintritt: Fr. Fr. 30.-/20.Eintritt: 30.–/20.– HELFENBERGER G. Ph. Telemann Landmaschinen NEU: A1416201 DER POOLROBOTER Hauptstrasse 41a 8259 Kaltenbach T 052 741 44 55 helfenberger-landmaschinen.ch DerG.Ph.Telemann Tod Jesu Passionsoratorium nach K.W. Ramler Der Tod Jesu Nicola Brügger, Sopran, Simone Hof Passionsoratorium nach K.W.Ramler stetter, Alt, Pascal Marti, Tenor, Walter Rüegsegger, Bariton, Instrumentalsolis Nicola Brügger Sopran, Simone Hofstetter tenInnen, David Stamm, Orgel, Alt, Kantorei Pascal Marti Tenor, Walter Rüegsegger Bariton, der Stadtkirche, Steiner Kammerensemble, InstrumentalsolistInnen, David Stamm Orgel, Ltg.: Roland Müller Steiner Kammerensemble, Kantorei der Stadtkirche, Ltg.: Roland Müller Die Chorsätze erklingen im Gottesdienst am Hohen Donnerstag, 24. März, um A1416075 19.15 Uhr. Stein am Rhein Bedros Sarimanian, Rietweg 1, 8260 Stein am Rhein, beabsichtigt den Neubau einer Garage bei VS 1164 auf GB 2747, W2, BLN-Gebiet, Rietweg 1, 8260 Stein am Rhein. A1415863 Der Baureferent: Markus Oderbolz DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Region 3 Schöne Erinnerungen, süffiger Wein Der Gemischte Chor Hemishofen lud am Wochenende zur Abendunterhaltung mit Liedern und Theater ein. Das Programm umfasste vier Blöcke. Achim Holzmann HEMISHOFEN Unter dem Motto «Gestern und Morgen» lud der Gemischte Chor Hemishofen am Wochenende zu einem Unterhaltungsprogramm in die Mehrzweckhalle. Im Anschluss an die musi kalischen Beiträge spielte die Theatergruppe Hemishofen den Schwank «Süess und süffig». Zum Schluss ging es um den Traum von einem «Sechser im Lotto». Danach begeisterte der Männerchor Öhningen unter der Leitung von Stefania Luppa mit einem Medley von Udo-Jürgens-Klassikern das Publikum, und der Gesamtchor beendete mit drei Liedern den musikalischen Teil. Die neue digitale Welt Die sechzehn Sänger des Gemischten Chors unter der Leitung von Franz Hidber boten eine knapp sechzigminütige Performance mit schönen Erinnerungsliedern und modernen Chorarrangements. Die Hemishofer eröffneten das Konzert mit dem Chorklassiker «S Chilchli». Das Lied widmeten sie ihrer kürzlich verstorbenen Vizepräsidentin Vreni Staub. Danach hörten die Besucher mit «Memory» aus dem Musical «Cats» die eindrucksvollen Lebenserinnerungen der alten Katze Isabella. Die nachfolgenden Beiträge huldigten den täglichen Herausforderungen der neuen digitalen Welt. «Ein Mensch ist kein Mensch ohne Handy» erzählte vom Stellenwert des Handys in der heutigen Gesellschaft, und «Im Internet musst du zocken» war eine Lobeshymne an das Internet. Gepanschter Wein Das Lustspiel erzählte eine ironische Geschichte von zwei benachbarten Weinbaubetrieben. Das kollegiale Verhältnis war zerrüttet, weil sich die Frau des Weingutbesitzers Reben (Ruedi Schneider) mit dem Ehemann der Weingut besitzerin Berger (Esther Rusterholz) aus dem Staub gemacht hatte. Durch Amalia Missmut (Erika Rusterholz) als Hauswirtschafterin bei Rebens und Hans Niederer (Peter Stettler) als Kellermeister bei den Bergers liessen sie die Kundendaten ausspionieren, um minderwertigen gepanschten Wein zu verkaufen. Lars Reben (Pascal Hangartner), der Sohn des Weingutbesitzers, und Tochter Laura Berger (Selina Stettler) vom gleichnamigen Weingut bemerkten den Schwindel, und das Gaunerpärchen flog auf. Lars bat Franz Hidber dirigierte den Gemischten Chor Hemishofen (oben), Stefania Luppa den Männerchor Öhningen. Bilder Achim Holzmann um die Hand von Laura. Der Nachbarschaftsstreit war beendet, und die Betriebe fusionierten. In den weiteren Rollen waren Dani Rhyn (Angestellter von Reben) und Evelyne Geiger, Haushaltshilfe bei den Bergers, zu sehen. Regie führte Ruedi Schneider. HINTER DEN KULISSEN VERZÜCKENDER WIMPERNSCHLAG sitzen Schauspielkolleginnen und sogar Kinder oben auf den Strohgarben. Schön und stark sollen wir wirken, wenn wir den Wagen durch die Altstadt von Stein am Rhein ziehen. Schön und stark sind wir ja bereits, aber im Scheinwerferlicht und vor ausgebuchten Rängen ist das eine richtig grosse Nummer. Wir werden unser Bestes geben. Ihr werdet es sehen – Kuhehrenwort! Hallo, wir sind die Zwillinge Stella und Symphony, die tierischen Hauptdarstellerinnen der «No e Wili»-Freilichtspiele 2016. Am liebsten träumen wir wiederkäuend von unserer Karriere auf der Bühne. Wir wollen Theaterstars werden. Kennen Sie Milka und Lovely? Die beiden schleckt kein Dreck weg. Aber wir sind eindeutig schöner und natürlicher! Lila steht uns nicht, und das Schauspiel liegt uns mehr als hektischer Stepptanz. Wir wurden aus Tausenden von Kühen gecastet, und wenn die Stylistin erst einmal mit uns durch ist, wird unser Wimpernschlag den charmanten Regisseur Oliver Stein verzücken. Obwohl er ein Mensch ist, finden wir ihn sehr süss. Stella und Symphony ziehen den Wagen. Bild A. Schoop/G. Steiner Wir arbeiten hart für unseren Traum. Seit vielen Wochen üben wir, elegant ein geladenes «Fueder Strohgarben» zu ziehen. Der hölzerne Wagen ist schwerfällig. Bei den Aufführungen Unsere Stallkolleginnen blicken neuerdings neidisch zu uns rüber. So viel Aufmerksamkeit hätten wir nicht verdient, meinen sie. Da sind wir anderer Meinung! Alles hat seinen Preis. Wir achten besser auf unsere Ernährung und sorgen mit ausdauerndem, meditativem Kauen für inneres Gleichgewicht. Zugegeben, Figurprobleme sind uns fremd. Die einen kriegen die Schönheit eben in die Wiege gelegt oder eben in den Stall geliefert. GOLDANKAUF in Stein am Rhein Wir kaufen Schmuck aus Gold und Silber. Münzen, Zahngold, Silberbesteck, Zinn, Markenuhren, Golduhren etc. GOLDHUUS Rathausplatz 3 – Stein am Rhein Tel. 052 741 13 19 – www.goldhuus.ch A1410962 G O L D A N K A U F Unsere Erfahrung, Ihre Lebensfreude. Unsere Erfahrung, Ihre Lebensfreude. BijouxMODAUnsere Erfahrung, Ihre Lebensfreude. A1402532 Löwengässchen • Schaffhausen • 052 620 00 60 Gesundheit ist unsere Kompetenz, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern ist Gesundheit ist unsere Kompetenz, die aus Lebensqualität von zu verbessern ist unser Bestreben. 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Elisabeth Schraut, Gesamtleiterin Kultureinrichtungen star der frühen Dreissigerjahre und der Jakob-und-Emma-Windler-Stifjüdischen Geblüts, auf seine neue Rolle vorbereitet. Er ist gezwungen tung, erinnerte in ihrer Einführung zu emigrieren. an Rezensionen über Sulzers SchafDie Szenefen in der NZZ, in der FAZ und wei rie wechselt bis teren Medien und New York. Inlistete die kulturel- Alain Claude Sulzer liefert nerhalb der len Auszeichnun- Stoff zum Nachdenken in Zeitspanne von 50 Jahren begen für den Autor Hülle und Fülle. auf. Sie sprach bei gegnet man in «Postskriptum» von diesem Roman Erinnerungskultur Menschen un und stellte Fragen in den Raum, terschiedlichster Herkunft. Die Bewas den Autor Sulzer bewegt haben schreibungen sind bezaubernd ankönnte, diesen Roman, angesiedelt zuhören. Sulzer ist ein Errzähler, in der Nazi-Zeit, zu schreiben. Und selbst wenn er definiert, folgert und wie die Erinnerung an jene Schretheoretisiert. Die Welt, die Sulzer in diesem Roman um sich herumcken an die junge Generation zu vermitteln wären, angesichts der stellt, ist auf ihre Weise wirklich. tragischen aktuellen FlüchtlingsDurch die Figuren wird unverströme. drossen beschrieben, wie Kriege das Leben formen und wie aus dem Kampf ums Dasein die höchste viKein historischer Roman Mit dem erregenden Gefühl, tale Kraft wird. Durch das Leben auf etwas Notwendiges – nämlich dieses Schauspielers und weiterer die Erinnerungen hochzuhalten – Personen liefert Sulzer Stoff zum gestossen zu sein, konzentrierten Nachdenken in Hülle und Fülle. In sich die Besucher. Alain Claude jeder Zeile ist die Kraft eines einSulzer, in einem braunen feingefühlsamen Herzens zu spüren. Selbst beim «Vater, der sich aus dem musterten Fischgrätanzug, setzte Staub gemacht hat, den er vorher die Lesebrille auf, kreuzte die Beine Bewunderung für Alain Claude Sulzer von Elisabeth Schraut, Gesamt leiterin Kultureinrichtungen der Windler-Stiftung.Bild Margrith Pfister-Kübler aufgewirbelt hatte». Der Vielfalt an Exkursen in die zeitgeschichtliche und menschliche Erinnerungskultur, festgemacht an der Geschichte rund um die Emigration eines jüdischstämmigen Filmstars im Spannungsfeld des Nationalsozialismus, wurde in der anschliessenden Diskussion nachgehakt. Ob es sich im Roman um reale Personen handle, wurde gefragt. «Nein, es sind erfundene Figuren.» Ich habe für diesen Roman kein Vorbild gehabt», so Sulzer. Es habe in den 30er-Jahren viele Liebhaberdarsteller gegeben. Details aus ihm herauszukitzeln, funktionierte nicht sofort. Beim Schreiben habe er nicht an die Gegenwart mit den jet- zigen Flüchtlingsströmen gedacht. Der Roman spielt von den 30er- bis in die 60er-Jahre. Erlebt habe er ja jene Zeit nicht. Sulzer ist 1953 geboren worden. Aber als er 20 Jahre alt gewesen sei, habe es eine Freundschaft mit einem 60-jährigen Emigranten gegeben, geboren 1910. «Er hat mir viel erzählt.» Dieser Emigrant – dessen Namen er nicht sagte – bürge für die Wahrheit. Nach kurzem Schweigen sagte Sulzer mit Blick auf sein Werk «Postkriptum»: «Er, der Emigrant, würde wohl nicht widersprechen.» Weitere belegbare Tatsache: Das Publikum war begeistert: Alain Claude Sulzer hat eindrücklich gelesen, und er ist ein eindrücklicher Autor. Der Ostermarkt war eine Augenweide Wie in den letzten Jahren immer wieder wurde auf dem Speckhof hoch über Kaltenbach der Ostermarkt durchgeführt. Auch diesmal war es wieder so, dass der Markt am Freitag und am Samstag etliche hundert Besucher anzulocken vermochte. Geboten wurde an zwanzig Ständen eine breite Auswahl, die von pikanten und süssen Leckereien über diversen österlichen Schmuck – der Haus und Garten verschönern könnte – bis zu hübsch geflochtenen Körben vieles umfasste, was Herz und Auge begehrt. Auch Traum-Karten sowie Kunstwerke aus Filz und Holz lockten zur genaueren Betrachtung. Heiss begehrt war auch der Platz im warmen Festzelt, wo leckere Speisen und zahlreiche süsse Verführungen serviert wurden. Angeboten wurde zudem erstmals ein Ponyreiten, wobei der Ritt durch den Wald vor allem bei Mädchen immer wieder sehr begehrt war. Bild Peter Spirig U ¨ YYYQRGNEJ FRÜHLINGSAUSSTELLUNG 19./20. März 2016 35 JAHRE SUZUKI 39 Tiefenbach Garage AGSchlatt Frauenfelderstrasse 8252 Schlatt e GarageTiefenbach Garage, 8252 in E Telefon 052 646W rt. 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März 9.30 Regionaler Familiengottesdienst zu Palmsonntag mit Einzug und Palmweihe in ESCHENZ 19.00 Versöhnungsfeier in ESCHENZ Hoher Donnerstag, 24. März 19.30 Abendmahlsfeier in STEIN AM RHEIN Karfreitag, 25. März 10.00 Kreuzweg in KLINGENZELL 15.00 Liturgie zum Karfreitag in ESCHENZ A1415968 Dienstag, 15. März 9.00 Frauestamm im Bistro der Krippenwelt 14.15 Missionsarbeitskreis im KGH Burg Donnerstag, 17. März 14.00 Ökumenischer Seniorennachmittag im KGH Burg Freitag, 18. März 6.15 Morgengebet Kirche Burg Samstag, 19. März 9.30 Workshop-Jugendgottesdienst in der Propstei Wagenhausen Palmsonntag, 20. März 9.45 Gottesdienst zu Palmsonntag, Pfarrerin Corinna Junger Kirchgemeinde Stein am Rhein – Hemishofen A1416030 Evangelische Freikirchen Chrischona-Gemeinde Stein am Rhein Sonntag, 20. März 10.00 Gottesdienst, parallel dazu Kinder programm, anschl. «Chilekafi» Weitere Informationen unter: www.chrischonasteinamrhein.ch A1415967 ✃ Besenwirtschaft ✃ ✃ Besenwirtschaft ✃ Zolg Zolg Gailingen Gailingen Vom 16.03. bis Vom 28. 2. bis 17.04.05.2014 4. 2016 und 11. 9. bis 13. 9.11.2014 11. geöffnet und 07.09. bis geöffnet Vom 16.03. bis2016 04.05.2014 Mi.–Sa. ab 18.00 sonn- und feiertags und 07.09. bisUhr, 9.11.2014 geöffnet Mi.–Sa. ab 18.00 Uhr, sonnund feiertags ab 16.00 Uhr, Mo. Di.und Ruhetag Mi.–Sa. ab 18.00 Uhr, und sonnfeiertags ab 16.00 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag Buure-z'Morge ab 16.00 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag Schlachtplatten: 7./8. 28./29. 10. 2016 06.07.2014, auf und Anmeldung Buure-z'Morge Buurezmorge am 3. 7. 2016 auf Anmeldung 06.07.2014, auf Anmeldung Schlachtplatten: Weinprobe17.+18.10./31.10.+1.11.2014 für Gruppen das ganze Jahr Schlachtplatten: Weinverkauf aus eigenem An- und Ausbau, ganzjährig Weinprobe für das ganze Jahr 17.+18.10./31.10.+1.11.2014 0,75-l-Fl. Rivaner E 5.–,Gruppen Grauburgunder E 6.–, Rotwein E 6.– Weinverkauf aus eigenem Anund Ausbau, ganzjährig Winkelhof, Telefon 0049 7734/6598, www.zolg.de Weinprobe für 00 Gruppen ganze Jahr Winkelhof, Tel. 49 77 34/65das 98, www.zolg.de ✃✃ Dienstag, 15. März 9.00 Bistro Krippenwelt, Frauenstamm Mittwoch, 16. März 14.15 Mesmerhaus. Missionsarbeitskreis Freitag, 18. März 15.45 Mesmerhuus. Sonntagsschule am Werktag Palmsonntag, 20. März 9.45 Stadtkirche. Gottesdienst. Pfr. Frieder Tramer A1411677 ✃✃ Römisch-katholische Kirchgemeinden ✃ Wiraus freuen uns auf Besuch!ganzjährig Weinverkauf eigenem An-Ihren und Ausbau, Wir freuen unsan auf Ihren Besuch! Sie finden uns der Hauptstrasse ✃ Winkelhof, Tel. 00 49 77 34/65 98, www.zolg.de Gailingen–Ramsen ✃ ✃ Evang. reformierte Kirchgemeinden Wir freuen uns auf Ihren Besuch! A1414438 DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Vortrag 7 Freudentänze im verschneiten Ramsen Fluchtrouten wie die Balkanroute sind aktuell grosse Themen. Einst gab es auch eine Singener Fluchtroute, die Ramsen zum Ziel als «gelobtes Land» hatte. Der Hegau-Geschichtsverein erinnerte am Mittwoch in einem Vortrag daran. Wolfgang Schreiber SINGEN Von den 19 holländischen und britischen Offizieren, denen zwischen 1941 und 1944 die Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft über Singen via Ramsen gelungen ist, ist der britische Offizier Airey Neave wohl der bekannteste. Ein Freudentanz An diesen Briten, der später Parlamentsmitglied in London, Wahlkampfberater der späteren Primeministerin Margaret Thatcher war und als Minister für Nordirland 1979 einem Bombenattentat der Irish National Liberation Army (INLA) zum Opfer gefallen ist, an diesen Flüchtling, der im Januar 1942 mit einem Fluchtkameraden zu Fuss von Stockach das tiefverschneite Ramsen erreichte und dort, als er in Sicherheit war, einen Freudentanz aufführte, hat der pensionierte Gymnasiallehrer für Sprachen Reiner Ruft am Mittwochabend im Singener Gemeinderatssaal mit dem grossen Otto-Dix-Fresko erinnert. Airey Neave und seinem Kameraden, dem holländischen Offizier Anthony Lutejn, ist die Flucht aus dem Hochsicherheits-Offiziersgefangenenlager im Schloss Colditz bei Dresden nur deshalb gelungen, weil sie auf Schloss Colditz Informationen über das ihnen völlig unbekannte Grenzgebiet Singen–Spiesshof–Ramsen von einem anderen holländischen Offizier erhalten haben, dem die Flucht 1940 nicht ge- lungen ist. Ein paar hundert Meter vor dem Spiesshof ist der damals 25-jährige Holländer Etienne Henri Larive gefasst worden und einem in Singen amtierenden Gestapo-Offizier überstellt worden. Der Gestapomann, der früher als Kellner in Holland tätig gewesen war, hatte Sympathien für den jungen Holländer und erklärte ihm anhand einer genauen Landkarte, wie er die Schweiz via Spiesshof und Ramsen direkt und sicher hätte erreichen können. Der Gestapomann war so auskunftsfreudig, weil er, wie viele andere Deutsche damals auch, glaubte, der für die Deutschen so erfolgreiche Krieg sei sowieso an Weihnachten zu Ende. Larive kam nach Colditz, wo er die dort gefangenen Offiziere, im Geheimen natürlich, ganz genau instruieren konnte, wie man zu Fuss von Singen aus beim Spiesshof über die Grenze nach Ramsen kommen konnte. Zu Fuss nach Ramsen Die sogenannte «Singen route» brannte sich bei den Offizieren ein. Die Flüchtenden mussten Zivilkleider tragen, Geld für eine EisenbahnFahrkarte von Chemnitz über Hof, Regensburg, Ulm, Stockach bis nach Singen haben. Singen war der letzte Bahnhof vor der Grenze, an dem Bahnreisende aussteigen konnten, ohne Grenzkontrollen unterzogen zu werden. Vom Singener Bahnhof mussten sie den Weg zu Fuss via «Colditz – Flucht in die Freiheit» heisst ein zweiteiliger britischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2005, dessen Handlung auf einer wahren Begebenheit beruht und während des Zweiten Weltkriegs spielt. Bilder zvg Spiesshof nach Ramsen unternehmen. Der Fluchtweg von Singen nach Ramsen war zwar kurz, aber äusserst gefährlich. Auf der Strasse und im Wald patroullierte die Gestapo. Hitlerjungen mussten jeden Fremden, den sie sahen oder antrafen, der Gestapo melden. Dem jungen Holländer Larive ist auf der «Singen route» ein Jahr später die Flucht doch noch gelungen. Reiner Ruft erwähnte in seinem Vortrag vor dem Hegau-Geschichtsverein Francis Steinmetz, Anthony Luteyn, Airey Neave, Pat Reid und Howard Wardle, denen neben anderen die Flucht vom «Colditz Castle» ebenso gelungen ist. Larive, wie der Brite Pat Reid, so erwähnte Reiner Ruft, haben über ihre Flucht auf der «Singen route» Bücher geschrieben. Captain Patrick R. Reid, dem die Flucht 1942 gelungen ist, hat zwei detaillierte Bücher über das Offiziersgefangenenlager geschrieben. In den 1970er-Jahren Margaret Thatcher und Airey Neave an einer Pressekonferenz im Jahre 1978. sind anhand dieser Bücher von der BBC Fernsehserien gedreht worden mit David McCallum, Edward Hardwicke und Robert Wagner in tragenden Rollen. Ob der Spiesshof und Ramsen Drehorte waren, konnte Reiner Ruft den 40 interessierten Zuhörern nicht sagen. ANZEIGEN OPTIK FREY GmbH Brillen und Kontaktlinsen ➜ Sonnenbrillen ➜ Neu Maui WirJimsehen uns. 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Eva Braig Haupstraße 60 Öhningen/Wangen Tel. 07735/719 Fax 07735/938644 www.gaertnerei-denz.de A1415982 Das Literatur-Festival www.erzählzeit.com Tanzen Sie mit uns. www.noewili2016.ch Presenting-Partner Haupt-Partner Co-Partner A1415168 Medien-Partner A1413916 37 Autoren bei 55 Veranstaltungen in 38 Gemeinden DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Dies und das 9 GLOSSA NOVA In(ter)ventionen in c-Moll Obwohl das viel beschworene Volk (oder war es die sogenannte Zivilgesellschaft?) der unsäglichen KampfschäfchenInitiative ein wohlverdientes Urnengrab beschert hat, besteht nach wie vor die Gefahr, dass allenthalben der politische Scharfsinn vom weitverbreiteten politischen Schafsinn überrollt wird und dass die Denkhorizonte sich in zunehmendem Masse auf die standar disierten «seven sinking steps» (sic) von CEO Martulla Blocher reduzieren. Umso mehr sind viele Durchsetzungsprofis auf dem Parkett der politischen Themenführerschaft verzweifelt darum bemüht, einen Eindruck von «Grösse» zu erwecken. Diese «Grösse» sollte nicht zuletzt auch in einem markanten Namen des jeweiligen Politexponenten zum Ausdruck kommen. Eine gewisse Verlegenheit macht sich da insbesondere bei der grössten aller helvetischen Parteien breit, da der Platz «für de Gröschti» ja schon lebenslänglich besetzt ist. Für die Wahl des neuen Parteivorsitzenden kommt man somit nicht um gewisse Abstriche herum, was dazu führt, dass nun statt «de Gröschti» nur noch «de Röschti» Parteipräsident werden kann. Wenn aus Spargründen schon Buchstaben eingespart werden müssen, dann wäre der Wechsel von Brunner auf Run- ner wohl eher ein Renner gewesen. Aber auch bei der FDP hat die Sache mit der Grösse vor dem Hintergrund des anhaltenden Spardrucks so seine Tücken. Beim Streben nach «Grössi» kommt bei ihrer Präsidentinnenwahl sparbedingt nur noch «Gössi» heraus. Immerhin zeigen die neoliberalen Parteien damit, dass sie ihre unerbittliche Sparideologie konsequent durchziehen wollen. Damit ergibt sich für die immer wieder nach Grösse lechzende CVP eine einmalige Profilierungschance. Von einem rasanten Zuger «Pfistenrowdy» am rechten CV-Pfistenrand verspricht sie sich eine durchschlagende Medienpräsenz, aber so eine richtige Proseco-Stimmung kann angesichts der bedrückenden Zuger Steuerflüchtlingslager auch nicht gerade aufkommen. Vor dem Hintergrund der humonetären Zuger Steuerasyltradition ist der designierte Parteipfistus natürlich dazu berufen, in Flüchtlingsfragen Masstäbe im Sinne der christlichen Nächstenliebe zu setzen, was soviel heisst wie: Christen haben Vorrang, und bei 25 000 pro Jahr ist Schluss! Inskünftig wäre es dann wohl unumgänglich, dass am besten gleich das Personal an der Front, das heisst das Schweizerische Grenzwachtkorps, in einem Schnellbleichekurs mit einem Basiswissen im Vaterunser und den mannigfachen Varianten des apos tolischen Glaubensbekenntnisses aufgerüstet würde, um dann bei ANZEIGE Apropos Erzengel: Die CVP hat, ganz abgesehen von der schwierigen Parteipräsidentenwahl, in letzter Zeit – gemäss streng vertrau licher Quelle – noch ganz andere Sorgen: Vor einigen Tagen soll sich ein seltsames Individuum durch die Wand hindurch ins Büro des noch amtierenden Parteipräsidenten Christophe Darbellay teleportiert und sich als Erzengel Gabriel vorgestellt haben. Dieser Herr Gabriel habe dann vom völlig verdatterten Parteipräsidenten in ultimativem Ton die sofortige Rückgabe des C aus dem Parteinamen verlangt. Angeblich sei sein himmlischer Auftraggeber höchst verärgert darüber, dass 2014 fast die Hälfte der CVP-Parlamentarier der Lockerung des Waffenausfuhr verbotes zugestimmt und damit die entscheidenden Stimmen für schwungvolle todbringende Geschäfte mit Saudi-Arabien, der Türkei, Pakistan etc. geliefert hätten. Nach dem verlegenen Hinweis darauf, dass er selber ja nicht für diese Lockerung gestimmt habe, und nach einem kurzen konsiliarischen Telefongespräch mit dem Bistum Chur erklärte der immer noch ziemlich «vergelsterte» Parteipräsident, es tue ihm leid, aber seine erzenglische Exzellenz möge doch bitte den ordnungsgemässen Dienstweg der römischen Kirche über das Pontifikat in Rom beschreiten, die CVP sei nicht befugt, unter Umgehung der päpstlichen Schnittstelle direkt mit irgendwelchen Abgeordneten des Herrn zu verhandeln. – Nach einigen Gläsern Fendant haben sich der Partei päsident und der Erzengel Gabriel dann offenbar dahingehend verständigt, dass das C für die Dauer des Entzugsverfahrens vorerst noch nicht konfisziert werde, dass die CVP jedoch als Zeichen ihrer Zerknirschung das C aus der Frontposition nach hinten verschiebe, womit die Partei bis auf Weiteres unter dem Label PVC auftreten solle. – Wieweit dieser ErzengelDeal wirklich zutrifft, lässt sich allerdings erst sagen, wenn alle r elevanten Fakten geklärt sind. Immerhin einen bemerkenswerten Kollateralvorteil hätte die CVP- Zurückstufung auf jeden Fall: Als PVC wäre sie praktisch nicht mehr abbaubar … Christof Brassel Betreutes Wohnen jetzt im Internet Psychologie für den Alltag …macht das Leben leichter! Einjährige (11.04.2016 – 27.02.2017) berufsbegleitende Weiterbildung mit Studium der Individualpsychologie nach Alfred Adler zur Förderung persönlicher, emotionaler und sozialer Kompetenz. INFOABEND: 17. März 19.00-20.30h Heinz & Roswitha Göltenboth Bahnhofstrasse 3, Stein am Rhein Tel 052 624 63 00 www.he-institute.ch den Flüchtlingen in Chiasso den ultimativen Christen-Schnelltest durchführen zu können. Bei Nichtbestehen des Chris-Crash-Testes müssten die scheiternden «Scheinchristen» dann von den «Grenzwacht-Erzengeln» bibelgerecht mit flammendem Schwert aus dem «helf-ethischen» Paradies vertrieben werden. Die schweizerische Urbevölkerung kann sich dabei glücklich schätzen, dass sie diesen Christentest nicht absolvieren muss, sonst würde sich die auf enthaltsberechtigte Bevölkerung dieses «pfistlichen» Landes wohl auf erzengelmässig drastische Weise reduzieren. A1415847 STEIN AM RHEIN Seit vergangener Woche ist die Website der Ende Januar gegründeten «Genossenschaft Alterswohnungen Stein am Rhein» aufgeschaltet. Gestaltet hat sie Verena Bügler (Kunstschür). Neben Informationen zu Projekt, Grundgedanken und Grobkonzept der Spurgruppe können Interessenten auch ein Beitrittsgesuch herunterladen. Zurzeit klärt die Stadt ab, ob der Bau von Alterswohnungen in der Zone für öffentliche Bauten mög- lich ist, nachdem die Spurgruppe um Hans Schlatter und Walter Oderbolz dies schon vor einiger Zeit vorsorglich durch das kantonale Baudepartement abklären liess und dessen Antwort positiv ausfiel. Der Stadtrat lässt durch ein externes Büro auch abklären, für welche Bauten das Grundstück zudem noch geeignet wäre. Laut Schlatter ist die Parzelle zugesichert. Eine Abgabe im Baurecht müsste indes noch von den zuständigen politischen Instanzen genehmigt werden. (r.) 10 Dies und das DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Die Raben vom Schüppel Unter den Raben, den schwarzen vom Schüppel, da gibt es einen einzigen Rüppel. Auch ein Rüppel allein, kann eine friedliche Gemeinschaft entzwein. Ein Rabe prahlt Rüppel, will er überleben, muss manchmal an seine Grenzen streben. Kann nicht kein Risiko eingehn, nur so lernt er die Welt verstehn. Rüppels nicht entschuldbare Streiche wie das Feuer an der uralten Eiche, bewusst er damit die Ordnung stört selbst Tolerante sind darüber empört. Doch seinen Mut zum Abenteuer fängt bei den Jungen schnell mal Feuer, der grosse Held kann lässig wählen, auf wen zukünftig er kann zählen Beim Sturzflug weit über 80 Meter, prahlt Raben-Rüppel und erzählt er, würdst du den Flugwind nicht mehr spüren, – genau dazu will er seinen Freund verführen. Du schnellst dann wie der Pfeil vom Bogen, ja wie im Traum, im Rausch geflogen, gegen den torfig-dunklen Boden, hätt’ ich’s nicht selbst erlebt, es wär gelogen. Sein Freund erbleicht vor lauter Schrecken, jedoch zeigt mutig sich, nach dem Versprechen, will zögernd in die Tiefe fallen, auch ohne unten aufzuprallen. Statt Überredungskunst – was wirkt noch besser? Ein wenig Alkohol, dazu ein scharfes Messer, Raben-Rüppel lässt nicht los, entscheidet sich für – einen Stoss! Wem so die Angst das Hirn ausschaltet, der Schreck allein dann nur noch waltet, ein Sturzflug im Desaster endet, nur Gnad’ allein das Schicksal wendet. Im Schüppel ist man sehr betroffen, «das wagt man nur, wen man besoffen». Schnell breitet sich die böse Kunde, Gerüchte machen schon die Runde. Solch Todessturz liess Rüppel selbst erschauern, erst langsam fing er an zu trauern, ein treuer Freund von ihm hineingezogen, ward nun des jungen Lebens ganz betrogen. Die trauernden Eltern, so geht die Sage, weise – verzichten auf eine Klage. Friede im Schüppel läge ihnen am Herzen, trotz aller erlittenen seelischen Schmerzen. Was ist, so fragt man sich, aus Rüppel geworden? Man sagt, er lebe alleine ganz oben im Norden, einige glaubten elf Kilometer nördlich von Singen, dort wolle er sein Leben in Busse verbringen. Ulrich Greminger-Balsiger, Ramsen Auch der Mittelspecht – er gilt als seltene Vogelart aus der Familie der Spechte – ist im Staffelwald beheimatet. Bild S. Trösch Spechtarten-Vielfalt im Staffelwald bei Ramsen Sein «Tock-Tock-Tock» ist im Wald nicht zu überhören. Wenn im Frühling die Vogelmännchen ihren Lockgesang anstimmen, bringt der Specht seiner Liebsten ein Schlagzeugsolo. Dazu sucht er sich einen Ast, der besonders gut klingt, und trommelt in einem bestimmten Rhythmus darauf. Der in den letzten Jahren mit vielen Massnahmen aufgewertete Staffelwald im Grenzgebiet von Gailingen–Ramsen mit seinen Eichenbeständen und vor allem mit den geschaffenen Feuchtbiotopen bietet auch ihm einen idealen Lebensraum. Laut der Vogelwarte Sempach sind bis zu sechs Spechtarten beobachtet worden. Hoher Natürlichkeitsgrad Spechte gehören zu der am stärksten von Bäumen abhängigen Wirbeltiergruppe und benötigen Baumhöhlen als Brut-, Schlaf- und Ruheplatz. Die anspruchsvollen Waldbewohner suchen auf grobborkiger Rinde oder in abgestor benem und morschen Holz nach Nahrung. Waldbestände mit vielen verschiedenen Spechtarten deuten auf einen hohen Artenreichtum von Tier- und Pflanzengruppen hin. Viele Spechtarten zeugen von einem hohen Natürlichkeitsgrad und geben Auskunft über das Alter des Waldes und die Menge an morschen und abgestorbenen Bäumen. Sie sind auch Indikator für eine hohe Tierartenvielfalt in den Wäldern. Spechte sind «Schirmarten» für viele andere Tiere, die verlassene Spechthöhlen als Wohn- und Brutplatz nutzen. Buntspecht ist Vogel des Jahres Vom Schweizer Vogelschutz SVS als Vogel des Jahres 2016 ausgezeichnet, ist der Buntspecht – als weitverbreiteste Spechtart – Botschafter für den Erhalt von grossen alten Bäumen im Siedlungsraum, im Kulturland und im Wald. Unschwer zu erkennen ist er nicht – wenn man den scheuen Vogel zu Gesicht bekommt. Die Männchen dieser Spechtart haben einen auffälligen roten Punkt auf dem Hinterkopf, das Gefieder ist darüber hinaus in schönen Weiss-, Schwarzund Rottönen gefärbt. (Sr.) Der Buntspecht ist Vogel des Jahres 2016. Bild Stefan Wassmer/BirdLife DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 No e Wili 2016 11 Mit ungewohnt nobler Fingerhaltung Stein am Rhein kämpft, lacht, schwört und singt. Seit einigen Tagen wird nun auch getanzt. Die Tanzgruppe hat die Probenarbeit aufgenommen. Marion Preuss Im 14. und 15. Jahrhundert begann die Trennung der Volks- von den Gesellschaftstänzen. An den italienischen und französischen Fürstenhäusern entwickelten sich die höfischen Tänze für den Adel. Sie hatten einen fixen Ablauf und bestanden, im Gegensatz zu den wilden Volkstänzen voller Lebensfreude, aus eher ruhigen Schreittänzen. Im «No e Wili» vermittelt der höfische Tanz einen anschau lichen Einblick in einen wesent lichen Zeitvertreib der damaligen adligen Gesellschaft. Probenarbeit hat begonnen Mit einer kurzen Einführung in den höfischen Tanz begrüsst Ramona Schullerer eine grosse Zahl interessierter Tänzerinnen und Tänzer in der alten Massstabfabrik in Stein am Rhein zur ersten Tanzprobe. Nach ein paar kurzen Aufwärmübungen führt Ramona, die studierte Tanzlehrerin aus St. Georgen im Schwarzwald, den neugierig Probenden Körper-, Kopf-, Armund Fingerhaltung vor. Noch nicht sehr anmutig versuchen Tänzerinnen und Tänzer die vorgetragenen Bewegungen nachzuahmen. Die Arme elegant seitwärts auf Hüfthöhe nach aussen zu halten, erweist sich schon nach kurzer Zeit als ungewohnt anstrengend. Dass Mittelfinger und Daumen locker nach unten gespreizt sein müssen, um den Eindruck einer langen, schmalen Hand zu vermitteln, lässt manche Männer – und auch Frauen – zunächst aussehen, als habe ein Krampf die Hand erstarren lassen. Männerhände, vielleicht gewohnt, handwerklich tätig zu sein, können sich erst langsam an die ungewohnte noble Fingerhaltung, Grandezza ausstrahlend, gewöhnen. Ganz anders sieht es nach der dritten Probe aus. Auch die Damen, ob jung oder älter, haben den optischen Wandel zur adligen Dame vollzogen. Sie erscheinen nun allesamt statt in Hosen in langen Röcken. Ganz Dame, werden diese gerafft, der Kopf in stolzer Haltung mal nach links, mal nach rechts würdevoll zu einer angedeuteten Begrüssung geneigt, der Oberkörper zur Seite gedreht. Die zarte Hand auf die Innenfläche einer Männerhand gelegt, den linken Fuss leicht nach aussen gewinkelt, bereit, den ersten Schritt zu machen – all das klappt mittlerweile fast perfekt. Ich wusste gar nicht, dass ich drei Beine habe. Dies kann man während der Probe plötzlich aus männlicher Kehle hören. Nämlich dann, wenn der stattliche Tänzer Rainer versucht, die von Ramona vorgezeigten Schrittkombinationen leichtfüssig nachzuvollziehen. Die Tanzbegeisterten merken schnell, dass das gar nicht so einfach, ja in Wirklichkeit harte Arbeit ist. Mag einer oder eine auch noch so gut Boogie-Woogie oder sonst einen unserer Gesellschaftstänze beherrschen – hier nützt das gar nichts, ist im Gegen- «Das ‹No e Wili› soll auch ein tänzerischer Augenschmaus werden.» Ramona Schullerer Tanzlehrerin teil eher hinderlich. Glücklich die, welche einmal Ballettunterricht hatten oder noch haben. Manche Tänzerin und mancher Tänzer, behauptend, sie oder er «könne tanzen», wird bei den Übungen zum höfischen Tanz auf eine harte Probe gestellt. Schnell hat man gelernt, dass der Tanz immer mit dem linken Fuss eröffnet wird. Und ebenso schnell wird klar, dass nicht wie gewohnt mit der Ferse aufgetreten wird, sondern konsequent zuerst mit der Fussspitze. Also ganz entgegengesetzt unserer Gehgewohnheit. Und überhaupt steht man Der höfische Tanz gehört zu den Höhepunkten im Rahmen der «No e Wili»-Aufführungen auf dem Rathausplatz. Bild zvg/No e Wili 2007 öfters auf den Zehen, wenn auch nicht auf den Zehenspitzen. Gott sei dank! Ramona Schullerer, gewohnt, mit Profis zu arbeiten, ist mit Freude bei der Arbeit mit Laientänzerinnen und -tänzern. Auch wenn sie viel Basisarbeit leisten muss, sagt sie überzeugt: «Jeder kann alles erlernen.» Die Aufgabe macht ihr Spass, auch wenn da reichlich Geduld gefragt ist. Von den Schrittkombinationen – es gibt über vierzig – hat Ramona alle Schwierigkeitsgrade ausgesucht, von leicht bis kompliziert. Familiäre Stimmung Das ist mutig, wenn man bedenkt, dass hier Laientänzer am Werk sind. Aber die Atmosphäre in den Proben ist entspannt. Der Tanzlehrerin gefällt vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl, die familiäre Stimmung. Es gibt keine Neider, jeder hilft jedem, wenn der Schritt einfach nicht klappen will und man sich selbst schon wieder auf dem falschen Fuss erwischt hat. Wer die Kombination bereits beherrscht, zeigt sie anderen. Auch wenn es wesentlich weniger männliche Teilnehmer gibt – die Damen teilen sich die Tänzer gerecht auf. So entstehen Formationen zu dritt, der männliche Part in der Mitte führt links und rechts seine Damen an der Hand, in der Hoffnung, dass alle im gleichen Schritt bleiben. Dass daran noch viel gearbeitet werden muss, überrascht niemanden. Und trotzdem hört man Zuversichtliches wie «Es chunnt scho guet», auch wenn man bereits ein wenig Angst vor der nächsten Probe und den neuen Schritten hat. Kaum hat man eine Variation der Volta, also eines Dreh- schrittes, geübt und beileibe noch nicht verinnerlicht, muss man schon wieder Neues gewärtigen. Und nicht nur das: Die meist italienischen Bezeichnungen der Schrittkombinationen sollten sich auch noch im Kopf festsetzen. Auch wenn die Volta eigentlich noch einfach ist – es gibt davon auch etliche Varianten, die wieder anders heissen. Da dreht sich dann schon manches auch im Kopf. Spürbarer Bezug Natürlich könnte alles auch viel einfacher sein, aber: «Ich möchte, dass der Tanz authentisch ist. Je genauer und echter, desto mehr Freude hat der Zuschauer daran.» Es soll neben den farbenfrohen Kostümen eben auch ein tänzerischer Augenschmaus werden. «Man muss die Grundfiguren kennen und dabei auch noch schauspielern. Man muss spüren, dass die Tänzerinnen und Tänzer untereinander einen Bezug haben.» Zehn bis vierzehn Schrittkombinationen hat Ramona geplant. In der nächsten oder übernächsten Probe beginnt sie mit der eigent lichen Choreografie. «Wir schaffen das!», tönt es von männlicher Seite im Probenlokal. Bereits mit 15 Jahren begann Ramona Schullerer Tanz zu studieren. Dazu kam die Ausbildung zur Schauspielerin. Ausserdem spielt das Multitalent aus Usbekistan Harfe und Klavier. In ihrer eigenen staatlich genehmigten Tanzkunstakademie TKA bietet Ramona Schullerer Kurse in verschiedensten Tänzen an, von Ballett über Hip-Hop bis zu Stepptanz. Sie selbst ist schon in diversen Filmen, Musicals sowie Theaterproduktionen aufgetreten. 12 Region Kinder als Botschafter des Friedens Am Sonntag wurde zum traditionellen ökumenischen Suppentag in Eschenz geladen. Peter Spirig ESCHENZ Viel Betrieb herrschte am Sonntag in der Turnhalle. Der katholische Seelsorgeverband Eschenz/ Klingenzell/Mammern/Stein am Rhein und die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Burg hatten zur ökumenischen Feier mit anschliessendem Suppengenuss geladen. Für die musikalische Umrahmung sorgte, unter der Leitung von Bernhard Baumann, die Musikgesellschaft Eschenz. Gestaltet wurde der ökumenische Teil von Pfarrer Beat Junger und Pater Christoph Maria Hörtner. Die Suppe wurde von Roland Götz gekocht – zusammen mit Helfern. Für das Fest verantwortlich waren Silvia Helfenberger und Yvonne Keiser mit ihrem Team. Das etwas andere Verkehrszeichen Gleich beim Eintritt wurden die zahlreichen Besucher auf eine Kampagne aufmerksam gemacht, die sich mit globalen Geschäften und einer globalen Verantwortung aller beschäftigt. Hier wurde den Besuchern erklärt, dass auch Konzerne mit Sitz in der Schweiz immer wieder Menschenrechte und Umweltstandards verletzen. Ziel der Kampagne sei es, dass Bundesrat und Parlament dafür sorgen, dass Firmen, die von der Schweiz ausgehend im Ausland agieren, sowohl die Rechte der Menschen als auch die Gesetze für eine gute Umwelt weltweit respektieren. Damit das gelinge, sei das gute Miteinander wichtig, war in der Folge von Pfarrer Beat Junger als auch von Pater Christoph Maria Hörtner zu erfahren. Dazu gehöre unter anderem das grundlegende Wissen, dass es auch im Zusammenleben Regeln brauche. Auch wenn man in der Schweiz immer wieder nur am Ende einer Kette stehe. Es handle sich aber oft um eine Kette, an deren Beginn Raubbau an der Natur und menschenunwürdige Behandlungen stünden. Um diesem Einhalt zu gebieten, brauche es Regeln ähnlich wie im Strassenverkehr, die das Zusammenleben und das SichBegegnen ordnen. An dieser Stelle wurden von den beiden Priestern Kinder nach vorne gebeten, die immer wieder eines der Strassenschilder erhielten, das sie dann vorne auf der Bühne aufstellen konnten. Schilder mit Hinweisen Mit dabei das Parkplatz-Schild, mit dem die Besucher aufgefordert wurden, den Ruhetag zu achten und sich auch immer wieder eine «innerseelische» Pause zu gönnen. Auch das Schild «Überholen verboten». Hier wurde der Hinweis angebracht, dass es Grenzen gibt und dass die Grenze der menschlichen Freiheit dort endet, wo die Freiheit des anderen Menschen beginnt. Ganz am Kinder gaben das Zeichen des Friedens weiter. Bild Peter Spirig Schluss wurde ein Zeichen hochgehalten, das nicht zu den obligatorischen Verkehrszeichen gehört, aber, aus welchen Gründen auch immer, ebenfalls immer wieder am Strassenrand zu sehen ist: das Kreuz als Zeichen des Handelns und Zeichen für den Frieden. Danach waren es Kinder, die, während «Gib uns Frieden jeden Tag» gesungen wurde, als Botschafter des Friedens zu den Kirchenbesuchern gingen und mit einem Händedruck das Zeichen des Friedens weitergaben. Eine kleine und feine Geste, über die sich etliche der zahlreichen Besucher freuten. Genauso wie über die währschafte Gerstensuppe, die anschliessend serviert wurde. Verkauft wurden auch selbst gemachte süsse Verführungen. Der Reinerlös der Veranstaltung ging zu gleichen Teilen an die Hilfsorganisationen «Fastenopfer» und «Brot für Alle». FARBENPRÄCHTIGES TANZSPEKTAKEL IN DER NACHBARSCHAFT Am Ende war es der «80er-, 90erFlashback» der Tanzformation «Eighty-Six-Seven-Eight» (VfB Bösingen, im Bild), der das Kampf gericht überzeugte. Die sieben Tänzer der Formation aus dem Landkreis Rottweil gewannen das Showtanzturnier in der Grenzlandhalle. Der VfB Randegg veranstaltete kürzlich sein 10. Showtanzturnier. Elf Tanzgruppen, darunter Lokalformationen sowie Formationen aus dem schwäbischen Raum und dem südlichen Schwarzwald, boten ein farbenprächtiges Tanzspektakel. Bild Achim Holzmann DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Kleiderbörse mit Märchen STEIN AM RHEIN Die Vorboten des Frühlings sind bereits da, und die Tage werden länger. Dennoch hat sich Frau Holle entschlossen, an der Kinderkleiderbörse noch einmal die Kinder mit ihren schneienden Kissen zu bezaubern – in Form eines Puppentheaters. Lassen aber auch Sie sich begeistern: von der grossen Auswahl an Frühlings- und Sommerkleidern (Grösse 56–176), Schuhen, Spiel sachen, Autositzen und Kinderwagen, und schauen Sie am Mittwoch, 23. März in der Mehrzweckhalle Schanz vorbei. Der Verkauf dieser Artikel findet von 14 bis 16 Uhr statt, und um 15 Uhr lässt das Puppentheater «Frau Holle» die Kinderherzen höher schlagen. Ausserdem laden Kaffee und selbst gebackene Kuchen in der Kaffeestube zum Verweilen ein. Die Kleiderannahme ist von 9 bis 11 Uhr, und Auszahlung und Rückgabe finden von 17.30 bis 18.00 Uhr statt. Der Reinerlös aus der Kinderkleiderbörse geht via den gemeinnützigen Frauenverein Stein am Rhein vollumfänglich an Pro Juventute Schaffhausen und Thurgau. Helferinnen gesucht Haben Sie Interesse, nicht nur bei uns einzukaufen und unsere Kleiderbörse zu besuchen, sondern auch Ihre tadellosen Kleider zu verkaufen, dann melden Sie sich bitte bei Frau Sabrina Studer unter Telefon 078 648 51 57 oder per E-Mail: kinderkleiderbörse-steinamrhein@ gmx.ch. Wir sind auch immer wieder auf der Suche nach Helferinnen, die uns jeweils im März und im September am Tag der Kinderkleiderbörse unterstützen. (Eing.) Zweimal Gold für Holzer-Filme Am 81. Landesfilmwettbewerb des Landes Baden-Württemberg vom 5. März in Singen erhielt der Ramser Künstler Hansueli Holzer je einen ersten Preis für seine Kurzfilme «Ein Tag in Afrika» und «Hegau – meine Landschaft». Letzterer erhielt auch in der Publikumswertung den ersten Platz. Damit qualifizierte er sich auch für den Deutschen Bundeswettbewerb. Holzer ist langjähriges Mitglied des Filmclubs Singen-Radolfzell. (r.) DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Schaufenster 13 Weiterbildung: Psychologie für den Alltag STEIN AM RHEIN Ab 11. April bietet das Human Encouragement Institute an der Bahnhofstrasse 3 in Stein am Rhein die einjährige be rufsbegleitende Weiterbildung «Psy chologie für den Alltag» an. Das Ziel ist die Förderung und Stärkung der personalen, emotionalen und so zialen Kompetenz. Sie umfasst das Studium der Individualpsycholo gie Alfred Adlers, auf deren Grund lage diese Weiterbildung entwickelt wurde, sowie die Umsetzung der Theorie in die tägliche Praxis. Stress- und Burn-out-Prävention Wer mit und für Menschen arbeitet, weiss, dass diese Arbeit zu den anspruchsvollsten und schwie rigsten Aufgaben gehört. Psycho logische Kenntnisse können hier besonders hilfreich sein. Sie bilden ein wichtiges Know-how für Hand lungs-, Beziehungs- und eigene Le benskompetenz.  Die Ausbildung und die Entwick lung dieser Kompetenzen sind nicht nur für psychosoziale Berufsfelder bedeutsam, sie erleichtern auch den Umgang mit Veränderungen im Heinz und Roswitha Göltenboth leiten das Human Encouragement Institute in Stein am Rhein. Bild zvg Berufs- und Privatleben und dienen der Stress-und Burn-out-Prävention. Das Weiterbildungsangebot richtet sich an Personen, die ihre Persön lichkeit und das Sozialverhalten von Menschen besser verstehen, einschätzen und ihre Selbst- und Sozialkompetenz im beruflichen und privaten Leben stärken wollen. Psychologische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Für Interessierte gibt es am Donnerstag, 17. März, von 19 bis 20.30 Uhr einen kostenlosen Info abend an der Bahnhof strasse 3 (Praxis Human Encouragement Institute). (r.) Noch freie Plätze im Sommerferienhort Viele Eltern und Alleinerziehende haben Probleme, während der Som merferien ihre Kinder zu betreuen, weil beide Elternteile oder der/die Alleinerziehende arbeiten müssen und sie nur vier oder fünf Wochen Ferien im Jahr haben. Oder weil durch die Ferien zusätzlicher Be treuungsbedarf entsteht, der nicht abgedeckt werden kann, und eine tageweise oder längere Entlastung wichtig wird. Im Kanton Schaffhau sen besteht noch ein ungedeckter Bedarf, auch weil dann Kinderhorte oder das Internat der Schaffhauser Sonderschulen geschlossen sind. Betroffene Eltern und vier Trägeror ganisationen (Kinder- und Jugend betreuung der Stadt Schaffhausen, Vereinigung Cerebral Schaffhausen, insieme Schaffhausen, Schaffhauser Sonderschulen) haben in einer Projektgruppe ein Konzept Ferien hort erarbeitet. Dieses wird in den Sommerferien vom 18. bis 22. Juli und vom 25. bis 29. Juli in Schaff hausen mit einer für einen Hort optimalen Infrastruktur umgesetzt. Neben einem attraktiven Programm für die Kinder geht es auch um die Auseinandersetzung mit Unter schiedlichkeit. Für die sichere und professionelle Betreuung der Kin der mit und ohne Beeinträchtigun gen sind erfahrene Fachpersonen Betreuung und Kindererziehung verantwortlich – mit Unterstützung durch Freiwillige. Der Ferienhort ist für Kinder im Kindergarten- und Primarschul alter konzipiert und finanziert sich aus Sponsorengeldern und einem günstigen Elternbeitrag von 50 Fran ken pro Tag (Ermässigungsmöglich keiten auf Anfrage). (r.) Infos und elektronische Anmeldung unter www.ferienhort-sh.ch; Tel. Auskunft unter Tel. 052 632 09 97 (Helga Graumann, Leiterin Ferienhort). Urs Todt, Reto Specht, Ulrich Riesen, Beat Hug, Karin Sigrist, Andrea Schuler, Hanspeter Meister und Philipp Alfons Haiduk (v. l. n. r.). Xundheitszentrum: Ausbau wird augenfällig STEIN AM RHEIN Seit Januar 2015 betreibt die Ärztekasse Genos senschaft in der Praxis von Dr. med. G. Schilling unter dem Namen «Xundheitszentrum Stein am Rhein» an der Chline Schanz den ersten Teil der Praxis im Sinne einer Nach folgeregelung für die beiden be stehenden Einzelpraxen von And reas Dieterle und Gerhard Schil ling. Schon heute bietet das Zen trum neben der Grundversorgung mit Frau Dr. med. A. Schuler und med. prakt. P. Haiduk mit Frau Ch. Dietermann Kinder- und Ju gendmedizin an. In Zusammen arbeit mit den Spitälern Schaffhau sen sind auch Gynäkologie- und Orthopädiesprechstunden im Pro gramm. Karin Sigrist ersetzt Beat Hug Nach der Fertigstellung des modernen Anbaus, wird auch der bestehende Praxisteil erneuert. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Praxis von Dr. med. A. Dieterle ins Xundheitszentrum ingegriert. Dies wird ohne Unvorhergesehenes im Spätsommer 2016 erfolgen. Nach dem Rücktritt von Beat Hug aus dem Stadtrat per 31. Dezember 2015 wurde anlässlich der Generalver sammlung der Immobiliengesell schaft Gesundheitszen trum Stein am Rhein AG die Stadträtin Karin Sigrist als neue Verwaltungsrats präsidentin gewählt. Sie ersetzt per sofort Beat Hug, welcher von der Generalversammlung dankend ver abschiedet wurde. Die Schaffung einer ärztlichen Gemeinschaftspraxis in Stein am Rhein stand seit 2012 zur Diskus sion. Gemeinsam mit den Spitälern Schaffhausen und der Ärztekasse Genossenschaft konnte eine zu kunftsorientierte Lösung für den ganzen oberen Kantonsteil gefun den werden. (r.) Baubeginn für Spielplatz im Steiner Stadtgarten STEIN AM RHEIN Da die Baube willigung für den Kinderspielplatz im Stadtgarten nun vorliegt, konnte diese Woche mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Steiner Einwohnerrat hatte im vergangenen Juni mit zwölf Stimmen und einer Enthaltung einem Kredit in Höhe von 260 000 Franken für die Sanierung des 2003 erstellten Spielplatzes gutgeheissen, da die Anlage an die Grenze der Nutzbarkeit stiess und eine Sanie rung auch aus Sicherheitsgründen notwendig war. Die Finanzierung erfolgt erneut mit grosszügiger Unterstützung der Windler-Stiftung. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende April. (r.) 14 Aus dem Archiv DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Cholerahütte und Hoppihoo-Ruine Erinnerungen des Steiner Bürgers Carl Hausmann (1889–1980), Teil 2 Zum Thema «Feuerreiter» (Steiner Anzeiger vom 16. 2. 2016) ist uns vom Sohn des Betroffenen noch ein interessantes Detail berichtet worden. Arnold Mettler, einer der Feuerreiter, der damals noch im Mittleren Hof wohnte (nördlich des Unter torturms), musste einmal nachts wegen Feueralarms nach Oberwald reiten. Beim Unwetter verfing er sich in der Dunkelheit in einem Wäscheseil und stürzte vom Pferd (damals wurde auf dem Untertorplatz noch Wäsche aufgehängt). Gegenwärtig ist man bemüht, die Cholera weltweit unter Kontrolle zu bringen. Als Carl Hausmann noch ein kleiner Bub war, gab es in Stein am Rhein noch eine sogenannte «Cholerahütte», wo die Cholerakranken untergebracht wurden. Diese Cholerahütte stand südlich der Steiner Bahnhofunterführung, ungefähr dort, wo heute Hans Bantlis Chalet «Erika» steht. Anno 1912 hat Carl Hausmann von einem Hamburger Arzt erfahren, dass in den Neunzigerjahren in Hamburg die Cholera ausgebrochen sei. Als Ursache konnte man nachträglich eine Kindsleiche eruieren, die in einen Wasserturm der Hansestadt geworfen worden war. Mit Ausnahme der Cholerahütte gab es südlich der Eisenbahnlinie bis 1885 keine Häuser; als erstes Heimwesen entstand dort 1885 der Bauernhof von Konrad Ochsner. Konrad Ochsner war Mesmer auf Kirche Burg; die Kirche Burg war für ihn die «alte» Burg, sein Haus war für ihn die «neue» Burg, und deshalb nannte er sein Haus «Neuburg». Das Geschlecht der Fuog Zu den einflussreichen Familien gehörte damals das Geschlecht der Fuog. Viele Steiner erinnern sich noch an Hermann Fuog, im Volk «de alt Fuog» genannt; er wohnte in der «Oberen Mühle», betrieb Landwirtschaft, eine Mühle, die er später an Heinrich Erzinger verpachtete, eine Sägerei und eine Bäckerei und war zudem noch Stadtrat. Die Fuog’sche Bäckerei befand sich in der «Oberen Mühle», in einer Art Soussol. Carl Hausmann erinnert sich, dass er dort Brot posten musste, und zwar den Vierpfünder zu 38 Rappen. In einer Gemeindeversammlung hätte jemand den Antrag gestellt; die Walderhöfe (Oberwald, Unterwald) zu verkaufen. Hermann Fuog war gegen den Verkauf dieser Höfe und zählte seinen Mitbürgern auf, wie viele Höfe die Stadt schon verkauft habe: Bibermühle Steinbach, Karolihof, Buchhof. Dem alten Fuog haben wir es zu verdanken, dass die Walderhöfe noch der Stadt ge hören. Carl Hausmann erinnert sich auch noch an August Fuog, «Zum Nägelibaum». Sein Haus wurde gebaut nach dem grossen Brand in der Obergasse. Dieser Brand brach am 27. August 1863 morgens um 4 aus; seine Ursache bleib ungeklärt: 42 Firsten, darunter 16 Wohnhäuser, Scheunen und mehrere Trotten verbrannten; 37 Familien wurden obdachlos. August Fuog war eine Zeit lang Stadtpräsident und zugleich Bau referent. In seiner Amtszeit wurde das Wasserreservoir gebaut und wurden 1888 Wasserleitungen in jedes Haus gelegt. Um 1904/05 wurden in Stein die ersten elektrischen Leitungen gelegt. Bis dahin musste ein mit einer Leiter ausgerüsteter Mann die Petrol-Strassenlaternen anzünden. In Fuogs Amtszeit fiel auch der Umbau des Rathauses. Das Rathaus diente damals im Parterre als Kornhaus. Der Eingang zum Rathaus befand sich gegenüber dem Spital «Zum Heiligen Geist», dem späteren Altersasyl, auf dessen Dach sich das Türmchen mit der Feuerglocke befand; diese Glocke wurde geläutet, wenn im Städtchen Feuer ausgebrochen war. Das Rathaus als Kornlager Zurück zum Rathaus. Das Rathaus wurde in der Mitte von einem mächtigen Eichstamm getragen, der das ganze Balkenwerk stützte. Alle Fenster waren der Spatzen wegen vergittert. Vom Westen her konnten Fuhrwerke ins Rathaus hineinfahren und das Korn abladen; links und rechts des Eingangs gab es je eine Plattform, wo das Korn gelagert wurde. Das Korn musste in regelmässigen Abständen umgeschaufelt werden; es wurde nicht gewogen, sondern mit einem Sester, einer Art Holzschale, gemessen; das war damals das In der Jugendzeit von Carl Hausmann gab es in Genf einen Weingrosshändler namens Theophil Fuog. Hinter dem Bahnhof Cornavin betrieb er eine Küferei, wo auch ein Küfer namens Stoll aus Stein am Rhein beschäftigt war. Wenn man damals mit der Bahn durch die Schweiz fuhr, begegnete man öfter Güterwagen mit der Aufschrift «Theophil Fuog, Genève». Als das Rathaus noch Kornhaus war und die Fuhrwerke hineinfahren konnten. Zeichnung Kathrin Rippmann übliche Hohlmass, das die Römer schon kannten. Das Kornhaus wurde von zwei Männern betreut, zwei Brüdern, Christian Vetter und Heinrich Vetter. Christian Vetter ist der Grossvater von Lokomotivführer Eugen Vetter, Heinrich Vetter ist der Grossvater von Walter Vetter, wohnhaft in der Choligasse. Korn gab es aber nicht nur im Rathaus, es gab noch zwei grosse Kornlager in der Diele des Gredighauses (heute Hotel Rheinfels) und im Gebäude «Zur Schifflände», das damals das eigentliche Lagerhaus war. Als die Steiner das Blechvordach beim Rathaus nicht mehr brauchten, montierten sie es bei der Schifflände. Handelsmetropole für den Hegau Der Kornhandel lag in den Händen von Jakob Windler (1838–1919), dem Vater von Fräulein Windler im Patrizierhaus «Zum Lindwurm». Schon dessen Vater, Johann Jakob Windler, war Kornhändler in Stein am Rhein. Die Windlers fuhren mit ihrem «Gütschli» (Kutsche) auch durch den Hegau, um bei den Bauern Korn einzukaufen. Stein am Rhein war damals zum Teil auch Handelsmetropole für den Hegau. Viel zu staunen für die Steiner Buben gab es damals, als die Quaimauer von der Schifflände bis zum Haus «Zum Türmli» von einer Zürcher Firma neu gebaut wurde. Ein schwerer, von einer Dampfmaschine betriebener Schlaghammer trieb die grossen Baumstämme in den Grund; auf dieser «gepfählten» Unterlage wurde dann die Quaimauer errichtet, die sich bis heute solid gehalten hat. Etliche Steiner arbeiteten in Genf In Genf arbeiteten damals mehrere junge Männer aus Stein, vor allem Mechaniker, die in der mechanischen Werkstätte Knecht auf der oberen Schanz die Lehre gemacht hatten; sie assen in einer Brasserie, die einem Steiner namens Vetterli gehörte. Dieser Vetterli war ein Onkel des im vergangenen Jahr verstorbenen Conrad Vetterli von der Wagenhauserstrasse. Carl Hausmann kann sich genau an die Fahrzeiten und an die Fahrpreise erinnern. Die Steiner, die nach Genf fuhren, nahmen immer den Nachtzug, der um 21 Uhr abfuhr und morgens gegen 7 Uhr in Genf ankam. Auf der Rückfahrt fuhren sie um 7 Uhr in der Früh in Genf ab und kamen abends um 9 Uhr in Stein an. Ein Retourbillett nach Genf kostete 18 Franken (heute glatte 50 Franken mehr). In Genf ist es damals nicht schwierig gewesen, ein Zimmer zu finden, denn es gab viele Schilder mit der Aufschrift: «Chambre meublée à louer». Phantom-Ruine im Hoppihoo? Ein neues Wegweiserschild mit dem Vermerk «Hoppihoo-Ruine», das sich ob dem Schwemmgraben im Niederfeld befindet, hat den kalten Zorn von Carl Hausmann erregt. Wenn irgendwo ein offizieller Wegweiser auf eine Ruine hinweist, so sollte man doch annehmen dürfen, dass es sich um eine Ruine von historischer Bedeutung handle. Zudem sollte die Markierung so sein, dass die Markierung auch tatsächlich bis zum gesuchten Objekt hinführt. Beides scheint hier nicht der Fall zu sein. Nach Carl Hausmann, der im Hoppihoo selbst Wald und ein Stück Weide besitzt, hat es im Hoppihoo nie eine Ruine gegeben. Er erinnert sich, dass Dr. Ernst … FORTSETZUNG AUF SEITE 15 DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Cholera-Hütte und Hoppihoo … FORTSETZUNG VON SEITE 14 … Rippmann, der Gründer des Historischen Vereins Stein am Rhein, in den Neunzigerjahren, nachdem er auf Burg Ausgrabungen gemacht hatte, auch im Hoppihoo Nachforschungen durchführte und die angebliche Ruine als Überreste eines Rebhäuschens eruieren konnte. Mauerstück aus Natursteinen Auch der jetzige Präsident des Historischen Vereins, Max Ambühl, hat mir auf Anfrage hin erklärt, dass er von einer Ruine im Hoppihoo nichts wisse. Ein persönlicher Augenschein im Hoppihoo hat Folgendes ergeben: Von Gampers Holzschopf am nördlichen Waldrand führt ein alter, noch eingekerbter Weg in südöstlicher Richtung zum gegenüberliegenden Wäldchen; dort findet man ein altes, schwarzes Mauerstück aus Natursteinen von etwa einem halben Meter Länge. Soll das diese Ruine sein? Da der Dies und das 15 Standort am Ende des Weges liegt, könnte man auf ein altes Rebhäuschen oder einen kleinen Stall schliessen. Niemals aber wäre dort ein Ritter auf die Idee gekommen, auf einem topografisch so ungünstigen Punkt eine Burg zu bauen. Stein am Rhein hat genügend Sehenswürdigkeiten, und wir sind nicht, sollte man meinen, auf Touristenfang angewiesen mittels Phantom-Ruinen auf Wolkenkuckuckshausen. Was schon längst fällig wäre, wäre eine Orientierungstafel über die Funktion der Vorburg auf Wolkenstein. Am 20. Juli 1978, knapp vier Monate später, erschien folgender Beitrag: Hoppihoo-Ruine «ertränkt» Mit einem Pinselstrich hat Malermeister Max Wieler ein «freudiges Ereignis» beendet, indem er die Inschrift über dem Hauptportal «Gott zur Ehr – der Jugend zur Lehr» in echter Goldfarbe neu ausführte und damit die Aussenrenovation des Schulhauses Schanz offiziell abschloss. Tags zuvor wurde der in Stein eingravierte gotische Petrollampen, die alte Steiner Strassenbeleuchtung. Zeichnung Kathrin Rippmann Schriftzug mit brauner Farbe grundiert. Da es sich um eine delikate Arbeit handelt, die keine Störung verträgt, wurde dazu die Ferienzeit abgewartet. Mit einem Pinselstrich hat der gleiche Malermeister kurz zuvor ein «öffentliches Aergernis» beseitigt. An der Kreuzung Steiner WegSchlucht–Schwemmgraben–Blau- Weltgebetstag der Frauen: «Wer ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf» WAGENHAUSEN Wie alljährlich am ersten Freitag im März waren wir herzlich eingeladen zu einem ökumenischen Gottesdienst mit kubanischem Flair. Es war die jährliche Feier des Weltgebetstags der Frauen in der Region Stein am Rhein. An dieser Feier beteiligen sich traditionsgemäss die Kirchgemeinden der Region: katholischer Seelsorgeverband Eschenz-Mammern, Klingenzell und Stein, evangelisch-reformierte Kirchgemeinden Stein am Rhein-Hemishofen und Burg, die evangelischen Kirchgemeinden Mammern- und Wagenhausen und die Chrischona-Gemeinde Stein am Rhein. Wie an einem lauen kubanischen Abend wurden wir mit karibischen Tönen und frisch gepresster Zitronenlimonade in der Chrischona-Kapelle wärmstens empfangen. Der Gottesdienstraum duftete nach den in den Körben verteilten tropischen Früchten, leuchtete ganz in RotWeiss-Blau, den Kuba-Farben, und war mit zahlreichen zärtlich aus Papier gebastelten Exemplaren der kubanischen Nationalblume «Mari- posa» liebevoll geschmückt. Sogar kubanische Zigarren-Holzschachteln mit frühlingshaften Primelchen umrahmten dekorativ den Altarbereich. Pünktlich begrüssten uns die zwölf in strahlende Farben gekleidete Frauen. Die Jüngsten noch Schülerinnen und die Ältesten schon stolze Grossmütter. Die Gruppe wirkte von Anfang an wie eine eingespielte Einheit. Dank wunderbarer Musik, gekonnt gespielt und gesungen, unter der Leitung von zwei begeisterten Musikerinnen, wurden wir durch die gesamte Liturgie getragen. Mit Titeln wie «Con allegria», «Demos gracias», «Vengan, vengan todos», «Danos un corazón» tauchten wir sofort mit allen Sinnen in Kuba ein. Die Mitwirkung von vielen jungen und reiferen Frauen in der Gestaltung dieser Feier; die Musik und der Gesang, begleitet von Gitarren-, Geigen-, Querflöten- und Klaviertönen, und auch der Einsatz von Holz- und Perkussionsinstrumenten vermittelten allen Gottesdienstbesuchern die Nöte und Ängste, aber auch den Stolz, die Dankbarkeit, die Liebe und die Hoffnungen der gesamten Bevölkerung Kubas. Wie es auch in Kuba Tradition ist, trafen wir uns alle nach der Feier – nicht unter freiem Himmel, umwoben von frischer Meeresbrise, aber im sehr gemütlichen, angenehm geheizten Untergeschoss der Chrischona-Kapelle. Dort erwartete uns ein buntes, reichhaltiges und mit viel Hingabe zubereitetes Buffet. Wir durften eine echte «Degustationsrunde» durch die abwechslungsreiche Küche Kubas unternehmen: Süsskartoffel-Erdnuss-Suppe, Milchreis, verschiedene Kekse, Kuchen und Bananenchips und frische Früchte wurden kunstvoll präsentiert und angeboten. Dieses sehr angenehme Zusammenkommen nach dem Gottesdienst ermöglicht uns allen immer wieder, die Frauen zu treffen, die wir einmal im Jahr bei dieser Feier sehen. In diesem Sinne freuen wir uns alle auf die nächste Weltgebetstagsfeier für die Philippinen in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Burg. Vivianne Walther-Kohn rockstrasse stand ein Wegweiser mit der Aufschrift Hoppihoo-Ruine, Wolkenstein. Nun hat Max Wieler auf Veranlassung von A. Uehlinger von der Kantonalen WegweiserKommission das Wort «Ruine» zwar nicht mit Gold-, aber doch mit goldgelber Farbe übermalt. Jetzt wird es also nicht mehr vorkommen, dass sich alte Staaner über diese angemasste Phantom-Ruine aufregen und ahnungslose Touristen, wie uns Rebleute bestätigen, nach der angezeigten HoppihooRuine suchen. Die Ruine im Hoppihoo ist also unter gelber Farbe ertränkt worden, und zwar so kunstgerecht, dass man schon nahe an die Tafel herantreten muss, wenn man die Tektur bemerken will. Nun kann auch Carl Hausmann «im Rheintal» wieder gut schlafen, nachdem ihm diese Ruine, von der in Stein am Rhein weder der Präsident des Historischen Vereins noch der Obmann des Heimatschutzes noch der Stadtarchivar etwas wussten, einige Aufregung gekostet hatte. Arnold Guillet (†) Gut besuchter Tag der Archive GOTTMADINGEN Wie die Gemeindeverwaltung Gottmadingen mitteilt, kamen über 200 Besucher an den «Tag der Archive» am Sonntag, 6. März, ins Rathaus, um sich von Kreisarchivar Wolfgang Kra mer durch das Archiv im Rathaus führen zu lassen. Im Sitzungssaal fand eine interessante Ausstellung alter Dokumente statt. Besonderes Interesse zog der grosse und schwere Urbar aus dem Jahre 1761 auf sich. (r.) Baubeginn Radweg nach Ostern RHEINKLINGEN Gegen den Bau eines Radwegs zwischen Rhein klingen und Etzwilen sind laut René Caspar, dem für die Infrastruktur zuständigen Gemeinderat, keine Einsprachen eingegangen. Der Radweg gilt als letztes grosses Teilstück des gesamten Radwegnetzes der Gemeinde Wagenhausen, welche auch für den Bau verantwortlich ist. Mit dem Baubeginn wird voraussichtlich nach Ostern gerechnet. (r.) 16 Die Letzte TIPPS DER REDAKTION Taten statt Worte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nimmt die politi sche Frauenrechts bewegung in Eng land ihren Anfang. Die auf die Strasse gehenden Frauen gehören grösstenteils zur Arbeiterklasse und riskieren bei ihrem Kampf alles. Fesselnd er zählt das hochkarätig besetzte Gesellschaftsdrama die spannende und inspirierende Geschichte des schwierigen Kampfes der streit baren Damen um Würde, Anerken nung und Selbstbestimmung. «Suffragette» (GB/2015), E/d; 12/10 J.; 106 Min., läuft am Freitag, 18. März um 20 Uhr im Cinema Schwanen mit 3-Gänge-Menü ab 18 Uhr und süsser Überraschung nach dem Film in der Kunst-Schür (Reservation bis Vorabend erwünscht). DIENSTAG, 15. MÄRZ 2016 Zeugenaufruf zu Geliebt und gleichzeitig auch gehasst einem Diebstahl DER HINGUCKER STEIN AM RHEIN Zwischen Sams tagabend (5. 3.) und Sonntagnach mittag (6. 3.) hat eine unbekannte Täterschaft vor einem Imbiss an der Charregass eine Werbetafel ent wendet und sich in unbekannte Richtung entfernt. Die Polizei bit tet Personen, welche sachdienliche Hinweise zu diesem Diebstahl ma chen können, sich unter Telefon 052 624 24 24 zu melden. (r.) Erfolg für Steiner Schwimmer STEIN AM RHEIN Timothy Schlatter gewann an der LangbahnSchweizer-Meisterschaft in ZürichOerlikon eine Bronzemedaille in der Disziplin 50 Meter Rücken. Der 18-jährige Steiner gewann erstmals an einer offenen Meisterschaft eine Medaille. (r.) Freundschaft, Wunschträume und Enttäuschungen. Das Kinder theater Dampf kommt erneut mit einem wunderschönen Bühnenbild und einem Abenteuer (60 Minuten ohne Pause, in Mundart) für Kinder ab fünf Jahren, die ein Geheimnis für sich behalten können. «En fuule Zauber» am Samstag, 19. März, um 15 Uhr auf der Schwanen-Bühne. AGENDA • Stein am Rhein Kino «Suffragette» (GB/2015), siehe Tipp. «Unsere Wildnis» (F/2015), Sa., 19. 3. und So., 20. 3., jeweils 20 Uhr im Cinema Schwanen. IMPRESSUM Verlag Meier + Cie AG, Schaffhausen Adresse: «Steiner Anzeiger», Postfach 1275, 8201 Schaffhausen Redaktion Mark Schiesser (Sr.) [email protected] Telefon +41 52 633 32 33 Anzeigenverkauf Ingo Knappich [email protected] Telefon +41 52 633 32 67 Abonnement [email protected] Tel./Fax +41 633 33 66/34 06 Jahresabonnement: Fr. 84.– Layout Sandra Klingler Erscheinungsweise jeweils dienstags Anzeigen- und Redaktionsschluss Montag, 9 Uhr (Textanschluss Mittwoch, 14 Uhr) Online www.steineranzeiger.ch Beratungs- und Verkaufsstelle Goldhuus, Rathausplatz 3, 8260 Stein am Rhein Druck und Auflage Kuhn-Druck AG Neuhausen; NA 1119 Ex., GA 4103 Ex. (notariell beglaubigt 2013/2014) Stolz, schön und majestätisch präsentiert sich der Schwan am Steiner Rheinufer. An vielen Orten ist er zur Plage geworden, nun soll sein Schutz gelockert werden soll. Bild Bruno Sternegg Fahnen künden Steiner Bärlauchwochen an STEIN AM RHEIN Mit den ersten Sprösslingen sind auch die Steiner Bärlauchwochen eröffnet worden. Seit vergangener Woche steht Stein am Rhein ganz im Zeichen des gesunden und vielseitigen aromati schen Lauchs aus der Gattung der Zwiebelgewächse. Feines und Gluschtiges bietet die Gastronomie zusammen mit den Gewerbebetrieben rund um das würzige Frühlingsgemüse an. An diesem bereits zum vierten Mal durchgeführten kleinen, aber feinen Event gibt’s wieder viele Angebote mit frischem Bärlauch aus der Re gion zu geniessen. Feine Bärlauch würste in verschiedenen Varianten, Bärlauchpastete, -spätzle, -fleisch kügeli, -adrio. Exquisite Käse in fast allen Grössen und Reifegraden. Bär lauchbrot, Paste aus frischem Bär lauch, Bärlauchquiche, Bärlauch nudeln. Die grünen Bärlauchfahnen wei sen in der Regel auch den Weg zu den vielen lukullischen Genüssen in die Gastronomie. Am Samstag 19. März, wird be reits zum vierten Male auf dem Rat hausplatz von 8 bis 16 Uhr ein Bär lauchmarkt abgehalten. (Eing.) • Blutspenden am Mi., 16. 3., 16.30 bis 20 Uhr in der MZH Schanz. • Ausstellung Ölbilder von Milcho Talev (Bulgarien) von Mittwoch bis Sonntag ab 10 Uhr in der Falkengalerie. • Brockenstube des Gem. Frauenvereins in der Herfeldschür am Sa., 19. 3., 9.30 bis 12 Uhr. • Führung zur Sonderausstellung «Badekultur um 1930» am Sa., 19. 3., 15.30 bis 16.30 Uhr im Museum Lindwurm. • Brockenstube am Eschenz Sa., 19. 3., 13.30 bis 16 Uhr im alten Spritzenhaus und Postkeller. • Schaffhausen Vernissage Bilderausstellung Isa Fuchs (Stein am Rhein), Di., 15. 3., ab 18 Uhr im Hauptsitz der Schaffhauser Kantonalbank (Vorstadt 53).
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