Nummer 1/2016, 26. Jahrgang, Nr. 69, CHF 4.30, US$ 5.00, £ 3.50, € 4,00 Ausgezeichnet Der Teufelhof-Chef ist der Top-Hotelier des Jahres 2015 (Seite 2) Hochgenuss Blanca Valladares Dias verrät ihre kulinarische Jugendsünde (Seite 4) Relaunch Kunsthotel und Galeriehotel Die neue Zeitung Natürlich haben Sie das neue Format der Zeitung aus dem Teufelhof sofort bemerkt. Was aber gleich geblieben ist: Sie vermittelt der Leserschaft einen bunten Strauss News aus dem Gast- und Kulturhaus. Die vorliegende Nummer ist die insgesamt 69ste Ausgabe! Ende 1991, also zwei Jahre nach der Teufelhof-Eröffnung, erschien die erste Ausgabe der Teufelhof-Zeitung. Damals noch unter dem Namen «DAS BLATT». Ich erinnere mich noch gut: Als Gestalter der A4-grossen Zeitung habe ich die Texte noch mühsam von Hand mit Schere und Leim montiert, und dann ging es ab in die Druckerei. Das Bedürfnis nach einer schöneren, zudem farbigen Zeitung liess uns schon ab der Nummer 14 im April/Mai 1994 ein am Computer mit Hilfe eines Gestaltungskonzepts erstelltes BLATT produzieren. Der Aufwand war jeweils sehr gross, bis alle Texte, Fotos und Inserate für das inzwischen 42-seitige BLATT beisammen waren und ich den Inhalt platzieren konnte. Und es war jeweils ein richtiges Gemeinschaftswerk, bis unser Mitteilungsblatt eingetütet war und auf die Post gebracht werden konnte. Die meisten Texte stammten vom damaligen Besitzer Dominique Thommy-Kneschaurek und von mir. Aber in jeder Ausgabe hatte es auch Artikel von Mitarbeitenden und Gastbeiträge, eine feste Absicht, an der wir auch heute noch – und sogar in grösserem Umfang – festhalten. Ohne Unterbruch Mit meinem Ausscheiden als Theaterleiter und BLATT-Gestalter aus dem Teufelhof verschwand auch die gewohnte Zeitung. Bis auf 43 Ausgaben hat sie es gebracht. Aber es ging nahtlos weiter. Dominique Thommy-Kneschaurek kreierte eine kleinere Ausgabe, nur noch schwarz-weiss, im Format A5, mit 24 bis 32 Seiten. Der Inhalt blieb sich aber grundsätzlich gleich: Neuigkeiten, Überraschendes, Wichtiges und Nebensächliches aus allen Bereichen und Sparten des Teufelhofs, inklusive dem Theaterprogramm. Der neue Teufelhof-Besitzer Raphael Wyniger führte ab Februar 2009 die Tradition der Teufelhof-Zeitung weiter. Mit ein paar Anpassungen an die optische Gestaltung. Bis zur Ausgabe vom Juli 2015. Dann juckte es ihn ... und er kam zu Aline Stölzer, seiner im Hause zuständigen Frau für die Zeitung, zum Layouter Jürg Seiberth und zu mir als regelmässigem Mithelfer bei der Zeitungsherstellung mit dem Wunsch, nein mit dem Auftrag, eine bitteschön richtige Zeitung in Grösse und Papier zu kreieren! Was dann auch geschah. Die Neukonzeption war eine Herausforderung, die einigen Zusatzaufwand erforderte. Jetzt liegt die neue Zeitung aber im Teufelhof auf und in Ihren Händen, liebe Gäste. Dass sie den erwünschten Zuspruch oder sogar Zustimmung erfährt, hoffen wir alle sehr. Fredy Heller Am Laufmeter Ein teuflisch-bunter Blumenstrauss an exklusiven Events (Seite 5) Editorial «Künstliche» Rück- und Ausblicke Dieter Meier in seinem Kunstzimmer 2 Rege Diskussionen Die Vernissage der neuen Kunstzimmer liegt nun schon einige Zeit zurück und wir sind dankbar für die neuen, sehr attraktiven Kunstzimmer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wir erhalten viele, unterschiedliche, jedoch immer wohlwollende und interessierte Rückmeldungen. Natürlich sind wir aber auch erleichtert, dass das Projekt abgeschlossen ist. Es hat fast zwei Jahre gedauert und hat viele inspirierende, neue und spannende Begegnungen mit sich gebracht und viel Herzblut und Energie gekostet. Mit dem Resultat sind wir und vor allem auch die Gäste sehr zufrieden. Die Vernissage hat zudem viele Interessierte ins Haus gelockt. Bewohnbare Kunst ist auch eine Geschmacks- bzw. Wohlfühlsache, hat aber eine der Hauptaufgaben der Kunst ganz und gar nicht verfehlt: Sie hat zum Diskutieren angeregt. In den Gängen des Kunsthotels wurde heftig über Favoriten, Farben, Umsetzung und Kunst an sich diskutiert. Es freut uns, dass alle Künstlerinnen und Künstler anwesend waren. An dieser Stelle möchten wir uns gerne bei ihnen für die Umsetzung ihrer Kunst bedanken. Sie und ihre Werke sind jetzt ein Teil des Teufelhofs geworden. An dieser Stelle bedanken wir uns ausserdem bei den Medien für die schönen Berichte in diesem Zusammenhang. Dieter Meier und sein Schaffen Den Medien gegenüber erwähnte Dieter Meier, dass er im Teufelhof seinen Roman fertig schreiben werde. Er ist also immer herzlich willkommen im Teufelhof. Gerade sein Kunstzimmer hat zum Diskutieren angeregt. Begeisterte Gesichter fanden sich in seinem Zimmer «Association des maîtres de rien – Niederlassung Basel», aber auch verwirrte Gesichter waren zu entdecken, eine bunte Mischung an Reaktionen; ich denke, eine gezielt gewollte Verwirrung. Einblicke einer Insiderin Als ich den Auftrag von Raphael erhielt, ein Kunstzimmer zu gestalten, habe ich mich in erster Linie sehr gefreut und angefangen zu fantasieren, im Kopf zu zeichnen und zu gestalten. Meine Idee des «Blumenmeers» ent- Schnittstelle Die Backstage-Aufgaben der fleissigen Alessandra Kneschaurek (Seite 7) stand schnell, denn Natur & Fröhlichkeit sind wiederkehrende Themen in meinen Arbeiten. Ich als Teilzeit-Teufelhof-Mitarbeiterin war in meiner Wahl des «künstlerischen Austobens» etwas (und ich meine das positiv) befangen. Mein zweiter Gedanke war nämlich: Hier muss sich der Gast wohl fühlen. Einige Wochen, nachdem ich das Zimmer fertig hatte, war mir erst richtig bewusst, was dies bedeutete: Es bedeutete nämlich, mit namhaften Kunstschaffenden eine Ausstellung zu haben, die täglich bewertet und kommentiert wird. In meiner Doppelrolle bekomme ich viele Rückmeldungen, für mich als sehr sensible Künstlerin nicht ganz einfach, damit umzugehen. Grundsätzlich erachte ich diese Erfahrung jedoch als lehrreich. Beschriftetes im Galeriehotel Die Ausstellung im Galeriehotel zum Thema «Beschriftete Kunst» hängt ja nun schon ein halbes Jahr. Schön war es, die Kunstschaffenden Andreas Oesch, Chris Schäffeler, Dora Freiermuth, Marlies Achermann, Newton Scheufler, Pamela Gotangco, Peter Gospodinov und Sandra Gerosa anlässlich der Vernissage persönlich kennenzulernen. Newton hat seine Bilder sogar persönlich aus Brasilien in den Teufelhof gebracht. Das Haus mit solch spannender, einzigartiger und in diesem Fall Schrift-Kunst füllen zu können, inspiriert und stellt ausserdem eine direkte Verbindung vom Teufelhof zum Künstler her. Eine Verbindung, die Sie als Gast im Haus, in den Zimmern, im Restaurant spüren können. (Fortsetzung auf Seite 4) Möchten auch Sie im Saal «Shine & Dine» ausstellen? Unser Saal «Shine & Dine» wird regelmässig für Seminare, Banketts, Meetings und Veranstaltungen gebucht. Hier möchten wir unseren Gästen eine abwechslungsreiche Atmosphäre anbieten und das Kunst-Konzept des Teufelhofs unterstreichen. Deshalb bieten wir Künstlerinnen und Künstler an, für 6 Monate (ca. 4 bis 10 Werke, je nach Grösse) im Saal auszustellen. Bewerben können Sie sich jederzeit per E-Mail an: [email protected] Liebe Leserinnen und Leser Sie halten die neu gestaltete Teufelhof-Zeitung in den Händen. Das Resultat einer Idee, die schon lange in mir geschlummert hat. Mit dem Zeitungsformat wollen wir auch bewusst einen kleinen Gegentrend setzen zum allerorts festzustellenden Zeitungssterben. Mit einer Auflage von 6000 Exemplaren, die auch distribuiert werden, sicherlich bemerkenswert. Den Gestaltern Jürg Seiberth und Fredy Heller und den Autorinnen und Autoren mein aufrichtiges Dankeschön! Ich hoffe, Sie, liebe Leserinnen und Leser, haben genauso Freude daran wie wir. Neuigkeiten Im neuen Format bleibt der Inhalt jedoch grundsätzlich gleich und wir berichten gerne darüber, was unseren Alltag prägt und schauen in die Zukunft. Dabei dürfen wir ein fulminantes Theaterprogramm und schöne Veranstaltungen ankünden, neue Projekte vermelden und auch einfach über Produkte oder Persönlichkeiten sinnieren, die uns wichtig sind. Dabei geht es in dieser Ausgabe auch – etwas gar viel meiner Meinung nach – um mich. Denn am 24. November 2015 verlieh mir anlässlich eines schönen Gala-Abends im Volkshaus Basel eine FachJury unter der Trägerschaft der Hotellerie Suisse und der École hôtelière de Lausanne den Award «Hotelier des Jahres» 2015. Natürlich freue ich mich sehr über diese Auszeichnung. Es ist mir an dieser Stelle aber auch wichtig, Ihnen zu versichern, dass ich sie zwar stolz, aber auch mit Demut entgegennehme. Ich kann sie durchaus richtig einordnen und nehme sie so, wie sie sicherlich gemeint ist: als ein Kompliment, insbesondere und vor allem auch für mein Team. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, dieser mir zugeteilten Ehre gerecht zu werden, auch im Wissen, dass diese Anerkennung mir als Repräsentant eines unabhängigen Betriebs zugesprochen wurde. Ich sage deshalb vor allem auch einfach Danke allen, die dies möglich gemacht haben, und damit meine ich explizit auch Sie, liebe Leserinnen und Leser. Und nun freue ich mich auf das Neue Jahr, auf zahlreiche Begegnungen mit Ihnen und viele schöne Momente im Teufelhof. Bis bald, Raphael Wyniger 2 Einblicke in das Innenleben Auszeichnung Unser Jahresrückblick 2015 Von zuoberst ... Raphael Wyniger, Sandra Studer, Moderatorin, und Jury-Präsident André Witschi Blick in das Kaffee/ in die Bar via Spiegel Das «verflixte» siebte Jahr im Teufelhof unter meiner Ägide ist Geschichte. Es war eines meiner ereignisreichsten, spannendsten und emotionalsten Jahre. Ich erinnere mich gut. Gleich zu Beginn des Jahres haben wir unsere jährliche Kader-Retraite abgehalten. Dabei sind wir für zwei Tage aus dem Teufelhof ausgebrochen, nach Kemmeriboden gefahren und haben dort an unseren Strategien, Konzepten, Werten und vor allem Plänen gefeilt. Es war ein grossartiger Workshop mit einem ambitiösen Aktivitätenplan. Wir sind am 14. Januar mit grosser Motivation für ein spannendes Jahr zurückgekehrt. Am nächsten Morgen bin ich in einer anderen Welt wieder aufgewacht. Sie erinnern sich. Die Nationalbank hat an diesem Tag die Frankenuntergrenze aufgehoben. Panik brach los, alle haben geschrieen, von Krise gesprochen, Horrorszenarien heraufbeschworen und ich muss Ihnen gestehen, auch ich habe Angst bekommen. Es gipfelte darin, dass sogar Herr Bundesrat Schneider-Ammann in einem persönlichen Treffen ausgewählter Unternehmer nach meiner Meinung gefragt hat. Da dachte ich: Wenn sogar der Bundesrat meine Meinung hören will, dann stimmt etwas nicht. Ja, und dann habe auch ich losgelegt. Die Kemmeriboden-Visionen habe ich abgelegt und ersetzt durch Krisenpapiere, Sparszenarien und Aktionspläne. Und zum Glück nicht umgesetzt. Umdenken Sie wissen ja, ich laufe gerne. Und gedanklich mit diesen Umsetzungsapieren beschäftigt, bin ich eines Morgens wieder laufen gegangen. Dabei hat mir der winterliche frische Wind gut getan und ich habe mich entschieden, die Kemmeriboden-Visionen wieder hervorzunehmen und diese zu realisieren. Eurokrise hin oder her. Die Eurokrisenpapiere schlummern somit immer noch unberührt in meiner Schublade, oder besser gesagt, auf meinem Computer-Laufwerk. Und es hat sich ausbezahlt. Erneut dürfen wir ein Rekord-Jahr verzeichnen, wir haben die Eurokrise nicht gespürt und haben unsere Ziele allesamt erreicht. Das ist grossartig und ich bedanke mich bei unseren Gästen und vor allem auch bei unseren Mitarbeitenden dafür. Dabei hat sich für uns gezeigt: Es lohnt sich, an Plänen festzuhalten und diese umzusetzen, auch wenn die Welt um einem herum vielleicht anderer Meinung ist. Pläne sind da, um beharrlich umgesetzt zu werden, das hat mich das Jahr 2015 gelehrt. So haben wir viele Gäste bewirtet und beherbergt, eine neue Homepage aufgeschaltet, neue Kassen eingeführt, die Neugestaltung der Kunstzimmer abgeschlossen, die Galeriehotel-Ausstellung neu gemacht, das Thema Bier für uns entdeckt, die Investitionen weitergetrieben, das Rezeptions-Backoffice umgebaut, die Organisation optimiert, das «1777» eröffnet, neues Mobiliar angeschafft – ach, ich könnte lange weiterschreiben. Doch in mir hängen geblieben ist auch diese Januar-15-Stimmung. So war es auch ein Jahr, wo doch immer die Sorge mitschwang, dass noch irgend etwas kommen könnte. Glücklicherweise ist dies nicht eingetroffen. Auch wenn festzuhalten ist, dass die Rahmenbedingungen vielerorts doch schwierig geworden sind, gerade in den Bergregionen, das spüren auch wir. Dass ich zum Schluss des Jahres noch als Hotelier des Jahres ausgezeichnet worden bin, hat mir einen wunderbaren Abschluss beschert. Tja, das Leben spielt so seine Geschichten. Es ist dies ein schönes Kompliment ans ganze Haus. Ausblicke 2016 bringt vieles mit und wird ein schönes Jahr. Ich glaube, unsere wichtigste Aufgabe wird es sein, unseren Gästen erneut der zuverlässige und gute Partner zu sein wie in den Vorjahren. Dabei möchte ich die Servicequalität weiter optimieren. Das ist mein oberstes Ziel, reichlich unspektakulär, ich weiss. Wir sind also in einer Art «Konsolidierungsphase», unser schönes Wachstum muss nun auch noch nachhaltig in die Organisation integriert werden. Wir arbeiten auf verschiedenen Projektebenen und haben einige Ideen und Konzepte, die zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Zeilen noch nicht spruchreif oder erst in der Entscheidungsphase sind. Soll ich vielleicht doch bereits etwas antönen? Nun: Im Wesentlichen geht es um drei Projekte. In einem spielt der Engel die Hauptrolle, sie lesen in dieser Zeitung mehr davon, im anderen möchten wir uns dem Thema Bier näher widmen und im dritten ist der Wein das Thema. Sicher ist, bei allem, was wir tun, bleiben wir, was wir sind: uns selbst verpflichtet. Wir möchten mit allen Projekten immer den Teufelhof in eine tolle Zukunft bringen, ihn stärken. Aber ehrlich gesagt: Ich freue mich am meisten darauf, weiterhin einfach Gastgeber im Teufelhof sein zu dürfen und zusammen mit einem vorbildlichen, menschlichen und wertvollen Team, Sie auch zukünftig zu verwöhnen. Raphael Wyniger ... auf dem Treppchen – sportlich gesehen – grüsst Raphael Wyniger! Eine Fachjury verlieh ihm am 24. November 2015 den Award «Hotelier des Jahres 2015». Eine glanzvolle Auszeichnung! Zum Gala-Event kamen mehr als 350 Hoteliers aus der ganzen Schweiz nach Basel, darunter die gesamte Hotelprominenz der Branchenverbände. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit Raphael Wyniger. Es war im Jahr 1999. Raphael absolvierte im Teufelhof im Rahmen seiner Hotelfachschule-Ausbildung ein Stage. Schon damals fiel mir Raphael durch sein gewinnendes, eher zurückhaltendes Wesen auf. Ich hatte den Eindruck eines zielstrebigen, jungen Mannes, der weiss, wohin sein Weg geht. Und wohin er ihn geführt hat, wissen wir seit kurzem: zum besten Hotelier des Jahres 2015! Die Hotel Revue, die Schweizer Fachzeitung für Tourismus, schrieb: Die Wahl der Fachjury fiel auf einen innovativen Hotelier, der viel Risikobereitschaft zeigte, um in Basel Gastwirtschaft, Kunst und Kultur unter einem Dach zu vereinen. Der 40-jährige Absolvent der Hotelfachschule Luzern führte das Gast- und Kulturhaus Teufelhof in Basel zum Erfolg, nachdem er 2009 den Betrieb von der damaligen Besitzerfamilie Thommy-Kneschaurek übernommen hatte. «Ich hatte ja eigentlich Hotelier werden wollen und fragte mich immer öfter, ob ich als Touristiker nicht irgendwo falsch abgebogen war», so Wyniger, der zuvor mehrere Jahre Vizedirektor von Basel Tourismus war, in einem Interview mit dem Magazin «hotel gourmet welten». Er nahm die Herausforderung an und begab sich auf die Suche nach finanziellen Mitteln. Kein leichtes Unterfangen, denn mehrere Banken lehnten – trotz erfolgsversprechendem Businessplan – ab. Wyniger musste fast bei «Null» anfangen. (...) Unter Wyniger wurde das Angebot im MICE-Geschäft ausgebaut. Die herausfordernde Anlaufzeit von zwei Jahren spricht für Wynigers Durchhaltewillen als Unternehmer, der sich trotz Gegenwind nicht von seinem Weg und von seinen Ideen abbringen lässt. Mit sicherem Instinkt und einzigartigen Innovationen im Bereich Kunst und Kultur entwickelt der Hotelier das Gesamtkunstwerk Teufelhof Basel stets weiter. Das Hotel ist derzeit zweifellos eines der erfolgreichsten 3-Superior-Häuser der Schweiz. Ein Vorzeigebetrieb, von dem andere Hoteliers eine Menge lernen können. Dass Raphael Wyniger jetzt zum Primus unter den Hoteliers auserkoren wurde – nota bene von seinen Kolleginnen und Kollegen aus der Hotelbranche, was die Auszeichnung doppelt wertvoll macht –, ist eine riesige Ehre. Da Raphael auch ein bescheidener Mensch ist, wird er damit nicht prahlen. Grund dazu hätte er aber. Die Award-Bewertungen streichen vor allem Raphaels unternehmerische Weitsicht und Innovationskraft hervor. Ich möchte eine weitere, für die Gäste ebenso wichtige Eigenschaft hervorheben: Er ist ein aufmerksamer, präsenter und einnehmender Gastgeber. Lieber Raphael, im Namen aller jetzigen und ehemaligen Mitarbeitenden gratuliere ich dir herzlich. Fredy Heller Und der Brief einer Teufelhof-Mitarbeiterin Lieber Raphael, jetzt ist es offiziell: Die Auszeichnung «Hotelier des Jahres 2015» geht an dich, Chef! Das ganze Team vom Teufelhof freut sich sehr über die Auszeichnung und wird dies anlässlich des alljährlichen Weihnachtsessens noch gebührend feiern. Wir gratulieren dir von Herzen zu der grossen Ehre und danken allen, die dies möglich gemacht haben. Danke, liebe Gäste, danke an alle Teufel, alle Künstlerinnen und Künstler, Mitwirkenden, Jurymitglieder und Journalisten, danke an alle Freunde, Bekannten und Verwandten von Raphael. Wir, die wir dich schon länger kennen, wissen, dass du dir 1. immer Sorgen machst und 2. immer mindestens fünf Schritte voraus bist. Deshalb wissen wir, dass du diese Auszeichnung fröhlich, aber auch bescheiden und mit Bedacht entgegennimmst. Und der du unbedingt gerecht werden willst. Wir sind berührt und stolz auf dich. Wir freuen uns auf das kommende Jahr. Vorausschauend, motiviert gehen wir die Herausforderungen an, die der Teufelhof und du mit sich bringen. Denn wie wir dich kennen, stehen neue Projekte und Ideen bereits Schlange vor der Tür. Vielen Dank, lieber Raphael! 3 Erweiterung Partner Ein Engel für den Teufelhof «Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht» Rahel Koerfgen von der «Schweiz am Sonntag» hat in ihrer Berichterstattung vom 29. November 2015 über das Projekt Leonhardsgraben 46 diesen Titel gewählt, welchen ich gerne aufgreife, um über das noch in den Kinderschuhen steckende Projekt einer Hotelerweiterung zu berichten. Die «Schweiz am Sonntag» hat das generelle Baubegehren im Amtsblatt vom 25. November 2015 entdeckt und in einem Leitartikel darüber berichtet. Auch deshalb nehme ich das Thema hier auf. Und ich finde, der Titel passt. Sie als regelmässige Leser wissen ja: Dem Teufelhof geht es auch trotz der «Eurokrise», der bereits dritten Krise in meiner Amtszeit (nach der Bankenkrise und der Finanzkrise), sehr gut. Wir haben auch im 2015 erneut ein Rekordjahr zu verzeichnen. Auf den ersten Blick scheinen wir sorgenfrei. Doch das stimmt natürlich nur bedingt. Denn: Unser Haus ist regelmässig ausgelastet. An nachfragestarken Tagen ist es kaum mehr möglich, mehr Gäste auf hohem Qualitätsniveau zu beherbergen und zu bewirten. Ein Umsatzwachstum ist kaum mehr möglich. Dies ist ein eigentliches Luxusproblem, das erst dann wirklich zum Problem wird, wenn die Kosten weiter steigen. Momentan ist es so, dass wir alle laufenden Kosten und die nötigen Investitionen aus unseren Mitteln finanzieren können. Dabei helfen uns die aktuellen Rahmenbedingungen. So dürfen wir unsere Hypothek zu sehr guten Zinssätzen bei einer guten Bank platzieren, und auch die anderen Kosten haben wir aktuell im Griff. Doch absehbar ist: Die Zinswende kommt, wenn nicht heute, dann in ein paar Jahren, und auch die sonstigen Kosten werden steigen. Neue Wege Dieses mit Sicherheit zu erwartende Kostenwachstum wird jedoch zukünftig nicht mehr mit einem Umsatzwachstum kompensiert werden können. Das bedingt, dass wir neue Wege finden müssen, um zusätzliche Umsätze zu generieren, oder wir gezwungen sind, irgendwann die Kosten herunterzufahren. Meiner Meinung bleibt uns da zuerst nur der Weg über eine Kapazitätserweiterung. Denn wir wollen unser Konzept nicht anpassen. Und ohne Kapazitätserweiterung haben wir – nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen, aber sicher in ein paar Jahren – ein Umsatz/Kosten-Problem. Als grundsätzlich vorausschauender Unternehmer ist es meine Pflicht, dieser Entwicklung vorzugreifen und dieses Problem zu lösen, bevor es entsteht. Dabei bietet sich nun für uns eine einmalige Gelegenheit. Direkt gegenüber Vis-à-vis vom Teufelhof liegt eine Liegenschaft am Leonhardsgraben 46. Diese Liegenschaft ist im Besitz der CPV/CAP Pensionskasse Coop. Auf unsere Anfrage hin durften wir feststellen, dass das heutige Wohnhaus grundsätzlich sanierungsbedürftig ist, und irgendwann saniert werden muss. Eine einmalige Chance, unsere Kapazitäten zu erweitern. Intensive Vorgespräche wurden geführt und wir konnten uns mit der CPV/ CAP einigen, dass wir ein gemeinsames Projekt realisieren wollen. Dabei soll der Teufelhof als langjähriger Mieter die Liegenschaft übernehmen. Gemeinsam soll dabei investiert und das Projekt mit dem Titel «Hotel Engel Residence & Apartments» realisiert werden. Es ist ein spezielles Konzept vorgesehen: Neben Hotelzimmern sollen dort die Gäste in «Serviced Apartments» wohnen können, dies sind grössere Zimmer mit einer Kochnische. Wir stellen uns eine Art «betreutes Wohnen auf längere Zeit» vor. Dabei kann der Gast bestimmen, ob er ganz, teilweise oder überhaupt nicht die Dienstleistungen unseres Hauses in Anspruch nehmen will. Im Erdgeschoss sind zudem eine Lobby und Seminarräume geplant, im Untergeschoss ein Fitnessraum – Infrastrukturen, die auch von den anderen Teufelhof-Gästen benützt werden können. Das Projekt kann partnerschaftlich, also auch durch den Teufelhof und unter gütiger Mithilfe unserer Hausbank, der Bank CIC (Schweiz) AG, finanziert werden. Die Mittel sind gesprochen. Für dieses Projekt haben wir somit im November 2015 das generelle Baubegehren beim Bauinspektorat eingereicht und warten nun auf die Antwort der verantwortlichen Fachstellen; diese ist auf März 2016 zu erwarten. Noch sind einige Hürden zu nehmen, es ist zu früh, um hier konkreter zu werden. Für uns ist das Projekt jedoch zentral. Und so ist der von uns gewählte Arbeitstitel «Hotel Engel Residence & Apartments» zwar nicht der finale Name. Aber vielleicht eben doch ganz gut gewählt, denn dieses Projekt könnte der rettende «Engel» sein, welcher unseren lieb gewordenen Teufelhof vor den steigenden Kosten schützen kann und uns weiterhin erlauben wird, das zu sein, was wir sind: Ein unabhängiges Gast- und Kulturhaus, welches die Kultur fördert und nicht primär kommerziell, aber eigenständig ist und ein guter Ort für Gäste und Mitarbeitende sein will. Wir sind gespannt und voller Hoffnung. Raphael Wyniger Auch in Designfragen zählt der Teufelhof auf persönlich bekannte Experten. Bei grafischen Herausforderungen setzt Raphael Wyniger u. a. auf Verwandte: Sein Cousin Henk Wyniger lebt seit einigen Jahren in Düsseldorf und hat sich mit seinem Designbüro selbstständig gemacht. Alle Logos des Teufelhofs, auch das vom Kaffee*Restaurant*Bar 1777, stammen aus seiner Feder, ehmm .. aus seiner Maus. Aline Stölzer: Wie bist du zu deinem Beruf bzw. zu deiner Firma gekommen? Henk Wyniger: Schon in früher Kindheit habe ich mich für Comics interessiert und begonnen, selbst zu zeichnen. Diese Leidenschaft durchzog meine gesamte Schulzeit und so war es für mich klar, diese kreative Seite zu nutzen, um damit meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach ein paar Jahren des Studiums Illustration & Design in Strasbourg und Offenbach am Main, drei verlegten Comicalben im Carlsen Verlag Hamburg und ein paar Jobs in Werbeagenturen habe ich mich dann 1996 mit einem eigenen Designbüro selbstständig gemacht. Aline Stölzer: Wie ist die Zusammenarbeit mit dem Teufelhof entstanden? Henk Wyniger: Als mein Cousin Raphael den Teufelhof übernommen hat, war ich begeistert. Ich bin ein grosser Fan der Schweizer Hotellerie und freue mich als Auslandsschweizer immer wieder auf meine Besuche und Urlaube in der Schweiz. Als Raphael mich um Unterstützung in Designfragen gebeten hat, habe ich sehr gerne zugesagt. Aline Stölzer: Woher nimmst du deine Ideen bzw. deine Inspiration? Henk Wyniger: Momentan ist das bequeme Internetsurfen auf der Couch meine grösste Inspirationsquelle. Zu sehen, was die Kollegen weltweit so machen, ist dank vieler Designplattformen Tag und Nacht abrufbar. In diversen Foren oder sozialen Netzwerken kann man sich weltweit direkt mit Künstlern und Designern austauschen. Aline Stölzer: Worauf kommt es deiner Meinung nach an in der «Grafik-Branche»? Henk Wyniger: Man sollte ein Auge für richtige Proportionen, Formen und Farben sowie typografische Kenntnisse haben und das dann auch am Computer umsetzen können. Kreativität und Zuverlässigkeit sind dabei genauso wichtig wie die richtige Kommunikation mit seinen Auftraggebern. Aline Stölzer: Was fordert dich am meisten in deiner Tätigkeit? Henk Wyniger: Manche Projekte entstehen oft unter einem ziemlichen Zeitdruck und es ist immer wieder eine Herausforderung, dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Aline Stölzer: Bist du privat auch kreativ-gestalterisch tätig? Henk Wyniger: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht, die Übergänge zwischen Berufs- und Privatleben sind daher fliessend. Seit einigen Jahren habe ich für mich das künstlerische Thema der sogenannten «regelmässigen Flächenaufteilungen» entdeckt. Darunter versteht man, mit ein und derselben Form eine Fläche endlos zu parkettieren, vergleichbar mit den Kacheln im Badezimmer. Ein berühmter und bekannter Vertreter dieser Kunst war M. C. Escher. Mittlerweile habe ich eine Sammlung an eigenen interessanten Parkettierungen entwickelt und illustriert. Und bin ich dabei, diese zu vermarkten und so wird das Hobby wieder zum Beruf ... Aline Stölzer: Gibst du dein Wissen und Können an deine Kinder weiter? Henk Wyniger: Durch meine Selbstständigkeit bin ich in der glücklichen Lage, meine Arbeitszeiten weitgehend selbst zu bestimmen. Ich kann daher viel Zeit mit meinen Kindern verbringen und da kommt das Malen, Zeichnen und Basteln nicht zu kurz. Mehr über Henk Wyniger und seine Arbeit finden Sie hier: www.wyniger.de «Regelmässige Flächenaufteilung»: Schildkröte von Henk Wyniger 4 Weine Weine im Teufelhof Die Weine spielen in unserem Haus seit jeher eine Hauptrolle, und das werden sie in Zukunft noch vermehrt tun. So haben wir auf Januar 2016 unsere Weinkarte neu überarbeitet. Die Grundphilosophie der Teufelhof-Weinkarte ist: Die Gäste stossen, neben sehr bekannten, auch auf weniger bekannte oder gar unbekannte Namen. Unser Ziel ist, Weine von Winzerinnen und Winzern mit ausgesprochener Persönlichkeit zu führen. Weine, die durch die Handschrift ihrer Produzentinnen und Produzenten geprägt sind. Bei der Auswahl legen wir Wert auf eine schöne Vielfalt und wir importieren viele Weine selbst. Für die Auswahl und Überarbeitung der Karte haben wir uns kompetent beraten lassen. Fachliche Unterstützung Dabei durften wir die Dienste von Adrian Baumgartner in Anspruch nehmen. Er ist in der Basler Weinszene als Koryphäe bekannt und der erste Weinakademiker der Region; sein Wissen hat er an der renommierten Weinakademie in Österreich erworben. Er war jahrelang Geschäftsleitungsmitglied der Paul Ullrich AG. Auf seine Initiative hin wurde der regionale Fokus noch verstärkt, so wurde zum Beispiel das Weingut Schneider in Weil am Rhein als einer der neuen Hauptlieferanten auf der Karte integriert und auch dem Elsass eine grössere Bedeutung zugemessen. Mit dem Weingut Schneider ist am 21. April 2016 ein Wine & Dine geplant. Natürlich spielen die Weine aus Baselland und neu auch Basel-Stadt eine sehr wichtige Rolle. Zudem hat er unser Angebot im Top-Segment überarbeitet. Wir sind nun stolz, ein reiches Angebot anbieten zu können. Diese Weine zu bestellen, lohnt sich ganz speziell, denn sie werden verhältnismässig günstig angeboten. Adrian Baumgartner wird uns auch in Zukunft beratend zur Seite stehen. Darüber freuen wir uns. Besonderes Natürlich darf auch in Zukunft unser Fokus auf ganz spezifische Weinregionen nicht fehlen. So sind Esther und Franz Wyniger wieder auf Reisen gegangen und haben für uns Apulien besucht. Einige Weine dieser südlichsten Weinregion Italiens werden am 7. Mai 2016 vorgestellt. Die beiden werden uns auch in Zukunft immer wieder schöne Überraschungen und spannende Themen präsentieren. Aber auch weiterhin gilt: Ab 3 dl kann – von Raritäten oder sehr teuren Weinen abgesehen – jeder Wein auch im Offenausschank bestellt werden. Und so bleibt Wein bei uns ein wichtiger Schwerpunkt, welchen wir mit Leidenschaft und Hingabe pflegen, und wir sind sehr gespannt auf die Reaktionen unserer Gäste. Kommen Sie vorbei und trinken Sie ein Glas Wein mit uns. Raphael Wyniger Das besondere Produkt Goiabada Vielleicht waren Sie schon einmal in Brasilien oder in Portugal in den Ferien und haben von «Goiabada» gehört …? Im Zuge der Globalisierung und der Neuentdeckung von Urgemüse, Powerfood und Maya-Getreide wird die nächste Stufe bestimmt bei nostalgischen Konserven landen, glauben Sie mir! Und jeder kennt das, die feinen Erinnerungen an längst vergangene Geschmäcke. Ein Hauch von Sentimentalität hängt mir noch nach, wenn ich Toastbrot in Butter anröste. Und irgendwie schaffe ich es nicht, dass die in Olivenöl geschwenkte Zwiebel so duftet wie bei meiner Mama. Mein Stiefpapa war zwar kein grosser Koch, mir wird es aber warm ums Herz, wenn ich einen Apfelschnitz in die Hand bekomme (gibt es manchmal von meiner Kollegin Ulli als kleine Vitaminbombe an langen Arbeitstagen). Weil er immer sonntags vor dem Fernseher Äpfel gerüstet und an uns Kinder verteilt hat. Ja, ich bin eine sentimentale Esserin: Am liebsten esse ich Gerichte, die mich an meine spannende Kindheit erinnern. Wir sind viel gereist und haben viel gesehen (und viel gegessen). Doch weil ich in Brasilien geboren bin und wir später dort jedes Jahr in den Sommerferien unsere Grosseltern besucht haben, möchte ich von einem Produkt berichten, das Sie vielleicht noch nicht kennen: Goiabada. Woraus ist Goiabada? Es ist ein geléeartiges Irgendetwas mit einer leicht körnigen Konsistenz. Eingeschlossen in einer Konservendose, uns von den Grosseltern in Brasilien geschickt, wartet der geheimnisvolle Genuss auf seine Befreiung. Als Kinder haben meine Schwester und ich die Dose ehrwürdig aufgemacht, auf das Cartoon Peter Gaymann knackende Geräusch gewartet, das die Dose beim Öffnen von sich gibt. Mit einem Messer ein Stück abschneiden, war immer meine Aufgabe, und als wir endlich den ersten Bissen nehmen durften, war der Plan, die ganze Dose zu verputzen, fest zementiert. Das Problem war aber immer der hohe Zuckergehalt der Goiabada. Ursprünglich wurde die dicke Marmelade nämlich nur aus zwei Zutaten hergestellt, die es in Brasilien allerdings zuhauf gab: Zucker und Guave. Die Guave, eine Exotin, die den Sprung über den grossen Teich zu uns nach Europa vor allem in Form von Guaranà (ein brasilianisches Sodawasser, auch extrem süss!) geschafft hat, ist eine kugelförmige, dickschalige Frucht, die von aussen wie eine Limette und von innen eher wie eine Feige aussieht. Das Fruchtfleisch ist sehr schmackhaft, süss-fruchtig, etwa wie eine Kreuzung aus Birne und Erdbeere. Superlecker also. Nach dem zweiten Stück dachten meine Schwester und ich immer, das schaffen wir sicher, die ganze Dose. Wir waren beide sehr auf Süsses aus, denn bei uns Zuhause gab es selten Schokolade und Kekse; Mama war immer darauf bedacht, dass wir uns nicht mit Süsskram vollstopfen. Doch das dritte Stück der Goiabada war eigentlich immer das letzte, egal wie hoch der Naschkatzenmeter ausfiel. So süss!!! Während des Essens bekam man ein pelziges Gefühl auf den Zähnen und die Zunge wurde etwas taub vom vielen Zucker. Die speerartigen Kopfschmerzen danach waren fast unausweichliche Neben- wirkungen. Abgesehen davon, dass meine Schwester und ich vom vielen Zucker meist so aufgekratzt waren, dass wir uns am Ende des Tages im Kinderzimmer rauften, bis die Fetzen flogen. Es endete immer in Tränen. Jetzt auch hier zu kaufen Die Dose war bei uns eine seltene Angelegenheit. Ausserdem hat man sie damals wirklich aus Brasilien mitbringen oder sich schicken lassen müssen. Heutzutage bekommt man solche Spezialitäten ja in vielen Delikatessen-Lädeli. Das hat die Globalisierung auch mit sich gebracht und der Trend, obskure Lebensmittel und vergessene Produkte wiederzuentdecken, ist ja immer noch angesagt. Zudem befinden wir uns in einer starken Nostalgie-Welle … Hier meine Erfahrungen mit Konserven aus der Kindheit mit Ihnen zu teilen, schien mir also naheliegend. Meine Mutter, die Süsses so gar nicht mag, liebt Goiabada übrigens als Konfiersatz zu Käse, aber sie nimmt sich immer nur ein Stück. Blanca Valladares Dias «Künstliche» Rück- und Ausblicke (Fortsetzung von Seite 1) Ausblick Für die Ausstellung in unserem Saal «Shine & Dine» können sich Künstlerinnen und Künstler laufend bewerben. Für die kommende Ausstellung (ca. März – August 2016) wird Oksana Mathieu einige ihrer Bilder ausstellen. Die Werke der gebürtigen Ukrainerin habe ich am Oltner Kunstmarkt kennengelernt. Oksana lebt seit einigen Jahren in der Schweiz. Ihre Werke sind inspiriert durch die Natur, haben aber teilweise einen abstrakten Einfluss, ohne ihren wirklichkeitsnahen Darstellungsstil zu verlieren. Gegensätze sind ebenfalls Themen ihrer Arbeiten, welche ihren Ursprung in den unterschiedlichen Welten hat. Zum einen hat sie das strenge Leben in einem kommunistischen Land erlebt, aber auch das Leben in West-Europa kennengelernt. Oft verwendet sie auch dekorative Stile aus der ukrainischen Volkskunst oder dem Symbolismus. Wir freuen uns auf ihre Werke. Aline Stölzer 5 Innerstadt-Lokal Veranstaltungen 1777 Kaffee – Restaurant – Bar Ein Veranstaltungs-Potpourri Immer wieder gerne organisieren wir schöne Veranstaltungen in unserem Haus, die sich auch grosser Beliebtheit erfreuen. Nachfolgend ausgewählte Veranstaltungen in der ersten Hälfte des Jahres 2016. Noch ist nicht ganz das erste Jahr vorbei und wir dürfen bereits zufrieden feststellen, dass unser, vom Teufelhof unabhängiges, neues Gastro-Konzept «1777» funktioniert. Das ist wunderbar und es ist schön zu wissen, dass es in unserer Basler Innenstadt noch möglich ist, allen Unkenrufen zum Trotz, einen neuen Ort zu schaffen, welcher von Beginn an super frequentiert wird. Mein Team um Ivano Spado hat ein grosses Kompliment verdient und selbstverständlich bedanken wir uns bei allen Gästen, die das «1777» besuchen. Doch wir wären nicht wir, wenn wir uns nicht stetig verbessern möchten. So optimieren wir die Prozesse und steigern die Servicequalität. Und natürlich: Wir bauen das Angebot aus. Das «1777» bietet ein vielseitiges Angebot, in einem schönen, urbanen Ambiente mit viel Retro-Charme. Es umfasst ein Kaffee-Angebot, welches von der modernen Wiener Kaffeehaus-Kultur inspiriert ist. Zudem wird ein innovatives Salat- und Baguettes-Sortiment offeriert und über Mittag werden ein unkomplizierter Tagesteller, eine Tagessuppe und Desserts serviert. Erweitert ist das Angebot nun um einen wunderbaren Burger. Einige Stimmen behaupten, er sei einer der besten der Stadt; er ist auch in einer Vegan-Variante erhältlich. Eine Spezialität Der Chefkoch Ivano Spada liess sich zudem von der Pastrami-Kultur inspirieren. In New York stehen die Kunden für diese Spezialität Schlange, es war höchste Zeit also, dieses Sandwich auch in der Schweiz authentisch einzuführen. Pastrami ist so neu in der Schweiz, dass wir dies hier gerne kurz erklären. Wikipedia umschreibt Pastrami so: «Pastrami bezeichnet ein geräuchertes und gewürztes Stück Fleisch, meist ‹rotes› Fleisch (häufig das Schulterstück vom Rind, in den USA meistens Rinderbrust), das in dünnen Scheiben als Brot- oder Sandwichbelag verzehrt wird.» In den USA ist Pastrami bereits eine der beliebtesten Fleischspezialitäten. Diese stammt wohl ursprünglich aus Rumänien und wurde von jüdischen Einwanderern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die USA gebracht. Die Herstellung ist sehr aufwändig. Wir im «1777» verwenden dabei feinstes Schweizer Rindfleisch (Brust und Schulter). Dieses wird mariniert und gepökelt und ihm Anschluss zwölf Stunden geräuchert, danach kochen wir das Fleisch drei Stunden, so dass das Pastrami schön faserig wird. Das fertige Stück Fleisch wird dann dünn geschnitten und in «Sandwich-Form» mit einer speziell kreierten «1777»-Pastrami-Sauce serviert. Unbedingt probieren! Und natürlich bestehen weiterhin unsere reiche Weinauswahl, tolle Käse- und Fleischvarianten und ein umfangreiches Bar-Angebot. Gerade am Abend ist das «1777» ein gemütlicher Ort für schöne Stunden. Zudem hat sich das «1777» zu einem Geheimtipp für Bankette und Anlässe gemausert, warum also nicht einmal ein Fest im «1777» oder im benachbarten Schmiedenhof-Saal aus dem Mittelalter feiern? Fabio Gemperli Veranstaltungen gibts auch Zudem haben wir zahlreiche Veranstaltungen geplant. Eine Übersicht über die Veranstaltungs-Highlights des ersten halben Jahres finden Sie nachfolgend. In jedem Fall aber: Fabio Gemperli und Ivano Spado heissen Euch sehr gerne willkommen. Besucht sie! 22. Januar 2016: die Eisbar auf dem Schmiedenhof-Platz anlässlich der Museumsnacht. Barbetrieb ab 16.00 Uhr, mit Musik 15. bis 17. Februar 2016: Fasnacht im «1777» mit Morgestraich, Baizenbetrieb und Schmiedenhof-Bar 7. April, 5. Mai, 2. Juni, 7. Juli, 4. August und 8. September, jeweils ab 17.00 Uhr: After Work mit bekannten DJs und internationalen Spezialitäten aus Spadas Küche und mit coolen Drinks 10. Juni bis zum 10. Juli 2016: UEFA-Fussball-Europameisterschaft im Schmiedenhof. Alle Spiele, alle Tore, live in der Schmiedenhof-Arena auf Grossleinwand Weiter Informationen unter www.1777.ch 22. Januar 2016, 16.00 – 24.00 Uhr: ICE BAR im Teufelhof während der Museumsnacht Die ICE BAR im Teufelhof hat Tradition. Auch im 2016 wird die ganze Terrasse in eine grosse Eislandschaft verwandelt. Zudem wird der Eisskulpturenkünstler Stefan Mesmer und sein Team vor Ort eine lebensgrosse Eisskulptur, mit Hilfe von Motorsäge, Hammer und weiteren Werkzeugen erstellen. Zu trinken gibt es Gin-Variationen mit einem Fokus auf den Gin von Dieter Meier, den (fast schon berühmten) weissen Glühwein Royal, und weitere Drinks, begleitet von Musik. 24. Januar – 6. Februar 2016, 20.30 Uhr: Brandneu: Vorfasnachtsprogramm «Schaabernagg & Lumpepagg», furchtund fruchtlose Fasnachtereien Zum Anfang einer Tradition wird hoffentlich die Vorfasnachtsveranstaltung «Schaabernagg & Lumpepagg». Basler Fasnachts-Koryphäen vereint auf einer Bühne: ein humorvoller, augenzwinkernder und spöttischer Abend voller Satire, Kabarett und Musik. Geeignet für alle, die mit der Fasnacht sehr viel, viel oder gar nicht viel am schwarzen Hut haben. Mitwirkende: Heinz Margot, Walo Niedermann und Roland Suter. Theatertickets kosten CHF 55.–. Unser Tipp: das Kombi mit Abendessen/Theater buchen. 15. – 17. Februar 2016: die Fasnacht im Teufelhof Auch in diesem Jahr gibt es am Fasnachtsmontag und -mittwoch die Schnitzelbängge im Theater. Das attraktive Kombi-Angebot mit vorgängigem 3-Gang-Fasnachts-Menu geniessen Sie im Restaurant und danach gehen Sie in unser Theater, wo alle Bänke der Comité-Schnitzelbänke auftreten werden. Des Weiteren ist das ganze Haus auf Fasnacht eingestellt. Informationen hierzu finden Sie auf unserer Website. Sicher ist: Wir servieren die vielleicht beste hausgemachte Käse- und Zwiebelwähe und Mehlsuppe der Stadt. 8. Februar 2016, 19.00 – ca. 20.30 Uhr: Bierabend mit «Niederländische Biere» Unser «Haus-Bier-Sommelier» Matthias Stück plant und organisiert die Bierabende im Teufelhof mit viel Engagement und Leidenschaft. Den bereits vierten Bierabend darf eine Bier-Sommelière aus den Niederlanden bespielen: Nyree Niijboer lebt seit vielen Jahren in der Schweiz und wird über die Vielfältigkeit niederländischer Biere referieren; eine Degustation darf natürlich nicht fehlen. Der Bierabend beginnt um 19.00 Uhr. Tickets kosten CHF 25.– und sind ab sofort an der Rezeption erhältlich. 10. März 2016, 19.00 Uhr: Whisky & Dine mit schottischem «Craft»-Bier im Archäologischen Keller Moderiert vom ersten Weinakademiker der Nordwestschweiz, Adrian Baumgartner, ebenso Inhaber des WSET Diplom in wine & spirits, findet das erste Whisky & Dine im Teufelhof statt. Dabei tauchen Sie ein in die vielfältige Welt des schottischen Malt-Whiskys und degustieren und konsumieren dabei feinste Single-Malts unterschiedlichster Provenienz. Im Anschluss essen Sie aus der Karte des Restaurants Atelier ein schottisch inspiriertes Menu und trinken, dazu abgestimmt, besten Single-Malt-Whisky und schottische «Craft»-Biere. Ein Abend für echte Whisky-Liebhaber oder solche, die es an diesem Abend werden wollen. Der Abend beginnt um 19.00 Uhr. Preis: CHF 158.– pro Person. Inklusive 4-Gang-Abendessen, Whisky-Degustation, schottische «Craft»-Biere und Essbegleitung, Kaffee und Wasser. 21. April 2016, 19.00 Uhr: Wine & Dine im Gourmet-Restaurant Bel Etage mit dem Weingut Schneider aus Weil am Rhein Das Weingut liegt in direkter Nachbarschaft von Basel und ist hoch dekoriert. Der Familienbetrieb betreibt seit sage und schreibe dem Jahr 1425 Weinbau. Ein Traditionsbetrieb, welcher aber definitiv in der Moderne angekommen ist und sehr zugängliche Top-Weine herstellt. Mit dem ersten Weinakademiker der Nordwestschweiz, Adrian Baumgartner, präsentieren wir das Weingut erstmalig im Teufelhof. Michael Baader serviert ein 5-Gang-Gourmetmenu, die Winzerfamilie präsentiert dazu ihre Weine. Der Abend beginnt um 19.00. Preis CHF 158.– pro Person. Inklusive 5-Gang-Gourmet-Abendessen, alle Weine unterschiedlichster Jahrgänge, Kaffee und Wasser. 7. Mai 2016, 18.00 Uhr: Kostenlose Weindegustation «Apulien» Franz und Esther Wyniger haben die schöne Weinregion Apulien im tiefsten Süden Italiens bereist und einige attraktive Trouvaillen entdeckt. Diese werden an diesem Abend vorgestellt. Ab 18.00 Uhr im Teufelhof. Preis: kostenlos, alles inklusive, kein Kaufzwang. 21. Mai 2016, 18.00 Uhr: Urs und Regula Jauslin präsentieren den neuen Jahrgang des bekanntesten Muttenzer Weingutes in unserem Weinladen falstaff. Als Nachbarn in Muttenz sind wir mit Urs und Regula quasi Tür an Tür aufgewachsen. Daraus hat sich eine gute Freundschaft entwickelt. Dabei dürfen wir auch immer wieder ihre Weine im Teufelhof kredenzen, ja diese sind sogar unsere «Bestseller» geworden. Jauslins präsentieren anlässlich einer Degustation den neuen Jahrgang. Ab 18.00 Uhr im Teufelhof. Preis: kostenlos, alles inklusive; nur eingeschränkter Verkauf der Weine aufgrund begrenzter Verfügbarkeit. 25. – 30. Juli 2016: Basel Tattoo «Gourmet-Package» Ein Abend in Zusammenarbeit mit dem Basel Tattoo. Wir beginnen um 18.30 Uhr mit einem Welcome-Drink und servieren im Anschluss ein 3-Gang-Menu. Nach dem Essen werden Sie zum Tattoo gebracht. Die gigantische Basel Tattoo-Arena am Rhein, im Herzen von Kleinbasel, bildet den imposanten Schauplatz für die einzigartige Show vor rund 8000 Zuschauern. Eine wirklich einmalige Kombination. Ab 18.30 Uhr. Preis pro Person CHF 259.–. Inklusive Welcome-Drink, 3-Gang-Menu, Basel Tattoo-Magazin, Transfer zum Gelände, Ticket der 1. Kategorie; Vorstellung um 21.30 Uhr. Dies ist ein kleiner Einblick in die Teufelhof-Veranstaltungswelt. Weitere Veranstaltungen werden sicherlich dazukommen, schauen Sie doch immer wieder auf www. teufelhof.com vorbei. Reservationen Reservationen für alle Anlässe nehmen wir gerne telefonisch unter +41 (0)61 261 10 10 oder per Mail [email protected] entgegen. Details erfahren Sie auch auf www.teufelhof. com. Wir freuen uns auf wunderbare Erlebnisse mit Ihnen! Raphael Wyniger 6 Gastbeitrag Frühling und Körper Theater Spielplan 2. Saisonhälfte 2015/16 Theater-Abonnements Abo «Normal» CHF 299.–, Besuch von 14 Gastspielen (exkl. «Schaufenster») Abo «Spezial» CHF 366.–, Besuch aller Gastspiele (exkl. «Schaufenster») Auskunft [email protected] oder Tel. +41 (0)78 916 65 22 Theater/Essen-Kombi 3-Gang-Menu im Atelier mit Theatereintritt CHF 99.– 4-Gang-Menu im Atelier mit Theatereintritt CHF 118.– 3-Gang-Menu im Bel Etage mit Theatereintritt CHF 127.– Geschenk-Gutscheine sind an der Rezeption erhältlich. Horst Evers Duo Luna-Tic Von Horst Evers En-suite-Gastspiele Theater-Informationen Wenn der Frühling kommt, ist das natürlich auch immer die Zeit, wo man wieder etwas für den Körper tun möchte. Ich habe Freunde, die in jedem Februar beginnen, wieder etwas herbeiführen zu wollen, was sie selbst die Schwimmbadfigur nennen. Daran habe ich kein Interesse. Ich wüsste auch gar nicht, welchen Sinn es haben könnte, wenn ich wie ein Schwimmbad aussähe. Dennoch habe auch ich anlässlich des Winterendes 20 Kilo abgenommen. Allerdings ohne Diät oder sowas. Ich habe einfach nur die Art des Wiegens verändert. Ich wiege jetzt die Körperteile einzeln. Linker Fuss, rechter Fuss, Kopf und so weiter. Dann zähl ich alles zusammen und allein dadurch habe ich 20 Kilo abgenommen. Ein schöner Erfolg. Habe diese Technik von einem Unternehmensberater. Also quasi. Den habe ich mit der Optimierung meiner Körperbilanz beauftragt. Daraufhin hat er mir zu dieser Art der Neubewertung geraten. Es wäre sogar noch mehr möglich. Er meint, wenn ich ausgewählte Körperteile zusammen wöge, und dann die überschüssigen Gliedmassen anhand des Koeffizienten des eigenen Gesamtgewichtes wieder subtrahiere, später die daraus resultierende Summe mit der Gesamtbevölkerung multipliziere, um es schliesslich in Relation zum Durchschnittsgewicht zu setzen, dieses dann natürlich wieder durch die Gesamtzahl des Landes dividiere, um alles dann mittels der Gauss‘schen Ableitung wieder in die Bereiche einer normalen Körpergewichtsformel zurückzuführen, dann könnte man hierdurch sogar noch sehr, sehr viel mehr abnehmen. Ja theoretisch wäre es sogar möglich, zu einem negativen Körpergewicht zu kommen. Davon rate ich allerdings ab. Meine Ärztin ist ohnehin skeptisch. Bei dieser Art des Abnehmens fehle die Nachhaltigkeit, meint sie. Im schlimmsten Falle könne sogar eine virtuelle Körpergewichtsblase entstehen. Zudem sagt sie, wenn das wirklich ginge, also wenn man sich den Körper wirklich schön rechnen könnte, dann sähen ja allein die Mathematiker vermutlich ganz anders aus. Do, 14. – Sa, 16. Jan. 2016, 20.30 h: Helmut Schleich: «Ehrlich» Hintersinniges und satirisches Kabarett Do, 21. – Sa, 23. Jan. 2016, 20.30 h: Luna-Tic: «On Air» Herzerfrischendes Klavierakrobatik Liederkabarett So, 24. Jan. – Sa, 6. Feb. 2016, 20.30 h: Schaabernagg & Lumpepagg Furcht- und fruchtlose Fasnachtereien Do, 25. – Sa, 27. Feb. 2016, 20.30 h: Horst Evers: «Hinterher hat man’s meist vorher gewusst» Schräge Geschichten Do, 3. – Sa, 5. März 2016, 20.30 h: Axel Pätz: «Chill mal!» Tastenkabarett Do, 10. – Sa, 12. März 2016, 20.30 h: Valsecchi & Nater: «grenzwertig» Musikkabarett Do, 17. – Sa, 19. März 2016, 20.30 h: Alfred Dorfer: «bisjetzt – solo» Eine kabarettistische Werkschau Do, 7. – Sa, 9. Apr. 2016, 20.30 h: Hazel Brugger: «Hazel Brugger passiert» Das erste Kabarettprogramm Do, 14. – Sa, 16. Apr. 2016, 20.30 h: Sigi Zimmerschied: «Tendenz steigend» Ein kabarettistisch-theatraler Hochwassermonolog Do, 21. – Sa, 23. Apr. 2016, 20.30 h: Gunkl: «So Sachen – Ein Stapel Anmerkungen» Kabarett der besonderen Art Do, 28. – Sa, 30. Apr. 2016, 20.30 h: Sibylle & Michael Birkenmeier: «Dings16» ... ein Abend, der weit darüber hinaus geht Vorverkauf Täglich an der Theaterkasse/Rezeption oder Tel.: +41 (0)61 261 10 10; E-Mail: [email protected]; www.starticket.ch Horst Evers Seit 1988 tritt Horst Evers mit seinen skurril-komischen Geschichten auf; er liest, ruft, dröhnt und zischt sie heraus. Ein brillanter, grandioser Vorleser! Evers gastiert im Theater im Teufelhof vom 25. bis 27. Februar 2016, 20.30 Uhr. «Schaufenster»: Neues und Besonderes am Montag Mo, 18. Jan. 2016, 20.30 h: Faltsch Wagoni: «Der Damenwal» Kabarett, das übers Wasser geht Mo, 29. Feb. 2016, 20.30 h: Die Gebirgspoeten: «Radio Alpin» Skurriles, Absurdes, Witziges und Hintersinniges Mo, 11. Apr. 2016, 20.30 h: «Widmer!» Eine humorvolle Hommage mit Szenen und Texten von Urs Widmer Mo, 25. Apr. 2016, 20.30 h: Dominik Muheim: «Und plötzlich zmitz drin» Kabarettsolo Eintrittspreise En-suite-Gastspiele CHF 42.– / CHF 36.– / Ermässigung CHF 35.– / CHF 28.–; colour key CHF 20.– Eintrittspreise «Schaufenster» CHF 36.– / CHF 30.– / Ermässigung CHF 25.–; coulour key CHF 20.– Vorschau auf die Theater-Saison 2016/17 In der 1. Saisonhälfte ab September gastieren: schön&gut, Armin Fischer, Erwin Grosche, Uta Köbernick, zapzarap, Sarah Hakenberg, Jess Jochimsen, Bernd Kohlhepp, Tina Teubner & Ben Süverkrüp, Clara Buntin u. a. 7 Im Gespräch «Buon sangue non mente» Seit April 2015 arbeitet Alessandra Kneschaurek mit viel Herzblut, Engagement und Ausstrahlung im Direktionsbüro. Im Gespräch mit Nicole Bischof verrät sie uns, warum sie im Teufelhof gelandet ist und welche Aufgaben sie hier bewältigt. Nicole Bischof: Alessandra, der Teufelhof hat für dich nicht nur eine berufliche Bedeutung, ist das richtig? Alessandra Kneschaurek: Ja genau, meine Tante, Monica Thommy-Kneschaurek hat den Teufelhof zusammen mit ihrem Ehemann Dominique entworfen und ins Leben gerufen. Wir haben jedes Jahr im März den Geburtstag der «Nonna» in der Weinstube (heute Atelier) gefeiert, haben öfters Familienfeste im Bel Etage feiern dürfen und ich habe nun das Glück, dass ich hier beruflich tätig sein darf. Nicole Bischof: Somit ist der Teufelhof vielleicht sogar «schuld» daran, dass du dich dafür entschieden hast, eine berufliche Laufbahn in der Hotellerie und Gastronomie zu starten? Alessandra Kneschaurek: Ich bin in Lugano in einem Familienhotel gross geworden. Meine Eltern besassen damals ein 4-Sterne-Hotel am Lago di Lugano und meine Tante hatte hier in Basel den Teufelhof. Dies hat sicherlich einen Einfluss gehabt. Die Hotellerie und die Gastronomie haben mich allerdings immer fasziniert, deshalb habe ich diesen Weg gewählt. «Buon sangue non mente», wie wir sagen! Nicole Bischof: Du hast 2011 an der Hotelfachschule in Luzern angefangen, war ein Praktikum hier im Teufelhof ein Muss für dich? Alessandra Kneschaurek: Eigentlich schon, zuerst wollte ich aber unbedingt ins Ausland. Deshalb habe ich mich erst mal für ein Rezeptions-Praktikum in Vietnam entschieden. Aber in einem Familienbetrieb zu arbeiten, war immer mein Traum. Nicole Bischof: Vietnam – das tönt spannend –, was sind denn die Parallelen und die Unterschiede zwischen der Hotellerie in Vietnam und denen in Basel? Alessandra Kneschaurek: In Vietnam habe ich in einem Hotel der Möwenpick-Kette gearbeitet, hier in Basel nun in einem mittelgrossen Familienbetrieb. Da gibt es natürlich schon grundsätzliche Unterschiede. In Vietnam sprechen die Angestellten sehr schlecht Englisch und es ist alles standardisiert. Die ganze Kommunikation zwischen Gast und Mitarbeitenden war in einem Drehbuch festgelegt, dieses musste ich zu Beginn auswendig lernen. Die Mitarbeitenden dort haben ausschliesslich diese Sätze verwendet. Einmal verlangte ein Gast nach einem Fiebermesser. Da musste ich sieben Formulare und Anträge an höhere Vorgesetzte ausfüllen, um an diesen Thermometer zu gelangen. Dies schien mir doch sehr realitätsfremd und ich habe mir erlaubt, dem Gast meinen eigenen Thermometer zu geben. Das Arbeiten hier ist viel menschlicher und man hat mehr Freiheiten bei den täglichen Aktionen und Entscheidungen. Nicole Bischof: Du hast dein Praktikum bei uns beendet und bist danach an die Hotelfachschule zurückgekehrt. Diese hast du erfolgreich abgeschlossen. Nun bist du wieder bei uns. Wie kam es dazu? Alessandra Kneschaurek: Es hat mir hier im Teufelhof sehr gefallen. Nicht nur weil ich den Teufelhof schon mein ganzes Leben lang kenne. Auch wegen den Leuten, der Atmosphäre, der Vielfalt und den Entwicklungsmöglichkeinen dieses Betriebes. Es ist ein riesiges Glück, dass ich hier mein Praktikum machen und nun sogar zurückkommen durfte. Nicole Bischof: Dein Aufgabenbereich umfasst ja die operative Umsetzung der Seminare, Bankette und Rahmenprogramme, gleichzeitig unterstützt du den Verkauf dieser Events. Erkläre uns doch, welche Arbeiten deinen Arbeitstag umfassen. Alessandra Kneschaurek: Dazu gehört es sicherzustellen, dass genug Mitarbeitende zur Verfügung stehen, um alle Events, aber auch den normalen, täglichen A-la-carte-Betrieb abzudecken. Ich kommuniziere zwischen den Abteilungen, um abzuklären, ob es kritische Punkte geben könnte bei der Umsetzung und um eventuelle Unklarheiten zu lösen. Und schliesslich bin ich noch als Unterstützung während den Anlässen anwesend und betreue die Gäste. Nicole Bischof: Das hört sich nach einem langen Arbeitstag an. Was sind dabei deine täglichen Herausforderungen? Alessandra Kneschaurek: Eine Herausforderung ist es sicherlich, dass nicht nur der Gast, sondern auch alle Abteilungen hier im Haus ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche haben, alle diese zufriedenzustellen ist manchmal nicht möglich. Dabei ist es das Ziel, eine Balance zwischen allen Beteiligten zu finden. Dazu gehören nicht nur der Service und die Küche, sondern auch die Rezeption und das Housekeeping. Nicole Bischof: Mit deiner sehr warmen und herzlichen Ausstrahlung bringst du sicherlich schon mal etwas mit, was notwendig ist. Was braucht es denn sonst noch, um diese Aufgaben zu bewältigen? Alessandra Kneschaurek: Man muss einen klaren Kopf haben, um den Überblick nicht zu verlieren, was, wo, wann und wie stattfindet. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen. Die Gäste haben manchmal bestimmte Vorstellungen, die nicht immer ganz einfach umsetzbar sind. Dabei ist es wichtig, flexibel und lösungsorientiert zu sein und ein organisatorisches Feingefühl zu haben, um diese Wünsche bestmöglich umsetzen zu können und einen zufriedenen Gast zu haben. Nicole Bischof: Was lässt dich denn am Abend zufrieden nach Hause gehen? Alessandra Kneschaurek: Wenn ich weiss, dass der Gast lächelnd gegangen ist, dass es so läuft, wie wir es geplant und besprochen haben, im Briefing kurz vor dem Service mit den Chefs de Service und den Küchenchefs. Vor allem aber auch, wenn ich am nächsten Morgen ins Büro komme und ein tolles Feedback eines zufriedenen Gastes im Posteingang habe. Das ist es, warum ich in der Hotellerie tätig bin. Nicole Bischof: Du arbeitest in einem grossen Team, aber wie bereits erwähnt, arbeitest du an vielen Schnittstellen. Das stelle ich mir nicht immer einfach vor. Alessandra Kneschaurek: Nein, ist es nicht. Man muss dabei immer die Ruhe bewahren und auch ausstrahlen. Aber ich denke, es gehört auch zu meinen Aufgaben, Differenzen zwischen den Abteilungen zu verhindern und dabei ist vor allem eine konstruktive Kommunikation absolut notwendig. Nicole Bischof: Du leistest also viel Vorarbeit, an einem gewissen Punkt musst du aber die Verantwortung an den Chef de Service und sein Team übergeben. Fällt dir dieses Vertrauen manchmal schwer? Alessandra Kneschaurek: Am Anfang hatte ich damit Mühe. Ich bin eine Person, die das Gefühl hat, alles selber machen zu müssen. Wir sind mittlerweile aber zu einem tollen Team zusammengewachsen, so hat sich dieses Vertrauen einfach ergeben. Wir sind uns auch nahe, kennen uns, somit weiss man mit der Zeit auch, wo die Knackpunkte sein könnten. Diese sehe ich mittlerweile voraus und kann mich entsprechend vorbereiten. Nicole Bischof: Deine Arbeit fordert viel zeitlichen, aber auch gedanklichen Aufwand. Wie schaffst du es, am Abend nach Hause zu gehen, abzuschalten und die Balance zum Privatleben aufrecht zu halten? Alessandra Kneschaurek: Der Austausch mit meinen Freunden ist mir sehr wichtig, aber auch das Lesen eines schönen Buches und das Reiten sind Dinge, die mir den Ausgleich geben. Nicole Bischof: Du bist noch jung, besetzt trotzdem schon einen anspruchsvollen und verantwortungsvollen Posten. Wie liesse sich dies denn beruflich noch steigern? Alessandra Kneschaurek: Ich plane mein Leben nicht voraus, ich lebe kurzfristig; wo ich mich in zehn Jahren sehe, stelle ich mir nicht vor. Vielleicht bin ich noch da, vielleicht führe ich auf einem Weingut irgendwo in Spanien einen Agrotourismus-Betrieb. Nicole Bischof: Liebe Alessandra, ich danke dir für das Gespräch und wünsche dir weiterhin spannende, herausfordernde und erfreuliche Momente hier im Teufelhof! 8 Wettbewerb Rezept Kapselwort-Rätsel Knusprige Reisröllchen Das Rätsel scheint auf den ersten Blick kompliziert – ist es aber nicht. Nur Mut: Stift und Papier zur Hand und los gehts! Einen zweifachen Tipp haben Sie zugute: Der gesuchte Begriff fängt mit T an und hört mit N auf! Pferde – Blocher – Streifen – Staub – Leine – Planung – Hausierer – werben – Speise – Verlust – Teller – Spalte – Almanach – passieren – vertan – Gepolter In jedem der vorstehenden 16 Wörter ist ein kleineres Wort aus zwei bis fünf Buchstaben enthalten. Die Anfangsbuchstaben dieser Kapselwörter ergeben – in die richtige Reihenfolge gebracht – einen auch für den Teufelhof wichtigen Begriff. Welchen? mit Burgundersauce auf Walnuss-Mangold Vorgeschlagen von Peter Pöpl, dem Chef Pâtissier des Teufelhofs. Peter ist ein langjähriges Mitglied der Küchenbrigade. Er gehörte ihr schon von 1992 bis 1995 an und nach einem Unterbruch stiess er 2002 wieder zu uns. Er gehört also zu den altgedienten Teufelhof-Mitarbeitenden! Sein Rezept ist übrigens vegan. Zutaten (für 4 Personen) Reisröllchen: 100 g Duftreis 10 g Hefe 100 g Mehl 250 ml Wasser 1 Prise Salz 4 Reisblätter (Grösse A5) 250 ml Erdnussöl Burgundersauce: 2 Schalotten 250 ml Gemüsebouillon 250 ml Burgunderwein 1 TL Kartoffelmehl 2 EL Sojasauce Salz, Pfeffer Walnuss-Mangold: 200 g junge, kleine Mangoldblätter 1 Knoblauchzehe, fein gehackt 50 g Walnusskerne, geschält Öl Zubereitung Reisröllchen Reis im Salzwasser bei schwacher Hitze 15 Minuten garen, abgiessen und kalt stellen. Für den Ausbackteig Hefe, Mehl und Wasser mit einer Prise Salz zu einem Teig verrühren und ca. 15 Minuten gären lassen. Den kalten Reis in die Reisblätter einwickeln, im Ausbackteig wenden und im heissen Erdnussöl bei 180 °C goldbraun backen. Burgundersauce Schalotten schälen, in feine Würfel schneiden und andünsten. Mit Gemüsebouillon und Rotwein ablöschen, dann auf die Hälfte reduzieren. Danach mit einem Stabmixer fein pürieren und mit Kartoffelmehl leicht abbinden. Zum Schluss mit Sojasauce, Salz und Pfeffer abschmecken und warm stellen. Schreiben Sie den gesuchten Begriff auf eine Postkarte und schicken diese an Der Teufelhof Basel Wettbewerb 1/2016 Leonhardsgraben 49, CH-4051 Basel oder per E-Mail an: [email protected] Walnuss-Mangold Mangold waschen und schneiden, den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Knoblauch mit den Walnusskernen in Öl kurz andünsten, geschnittenen Mangold dazugeben und mitdünsten. Alles zusammen auf Tellern anrichten. Zu gewinnen gibt es diesmal 1. Preis: Theater-Abo «Normal» Saison 2016/17, Besuch von 14 Gastspielen (exkl. «Schaufenster») im Wert von CHF 299.– 2. Preis: Teufelhof-Gutschein im Wert von CHF 100.– 3. Preis: Teufelhof-Gutschein im Wert von CHF 50.– Peter Pöpl Einsendeschluss ist der 31. Mai 2016. Auflösung des letzten Rätsels aus der Ausgabe 2/2015 Das Lösungswort heisst GASTHAUS. Impressum Der Teufelhof Basel Nathalie Reinhardt und Raphael Wyniger Lektorat/Korrektorat: Fredy Heller Gestaltung: www.seiberth.ch Druck: Werner Druck & Medien AG 1/2016 – Januar 2016 «Aus Teufels Küche» Das obige Rezept von Peter Pöpl ist dem Jubiläumsbuch zu 25 Jahre Teufelhof im Jahre 2014 entnommen. 25 Köche mit gemeinsamer Teufelhof-Vergangenheit haben ihr Wissen und Können zusammengetragen und ihre Lieblingsrezepte zur Verfügung gestellt. Entstanden ist ein reich bebildertes Kochbuch. Zudem werden darin der Teufelhof und die Köche in Wort und Bild vorgestellt. Das Buch ist an der Rezeption des Teufelhofs und im Buchhandel erhältlich. Raphael Wyniger: «Aus Teufels Küche – 25 Köche, 25 Jahre Teufelhof» Reinhardt Verlag Basel, Preis: CHF 38.– Unter den ausserordentlich vielen richtigen Lösungen hat die Teufelhof-Glücksfee in der Gestalt unserer Blanca Valladares Dias diesmal als Gewinnerinnen und Gewinner gezogen: M. Kunz aus Basel, C. Richards aus Erlenbach und H. Thuli aus Basel. Herzliche Gratulation! «Give Aways» Der Teufelhof Basel bietet ein schönes Sortiment an «Give Aways» an: eine Tasse, eine Badeente, Lanyards, Bandana, eine Cap und ein Handtaschenhalter. Der Hit aber ist ein Plüschtierchen namens «Luzi», abgeleitet vom Namensgeber des Teufelhofs – dem Beelzebub Luzifer. Der kleine, süsse Teufel ist wie alle anderen «Give Aways» an der Rezeption erhältlich. Wir freuen uns, wenn Sie diese über uns beziehen, geben sie doch schöne Mitbringsel und auch Souvenirs ab. Der Teufelhof Basel: Restaurant Bel Etage, Restaurant Atelier, Bar & Kaffee Zum Teufel, Kunsthotel, Galeriehotel, Weinladen falstaff, Theater Leonhardsgraben 49, CH-4051 Basel, Tel. +41 (0)61 261 10 10 [email protected], www.teufelhof.com
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