Auslandssemester an der DUT in Durban, Südafrika BWL – Tourismus 4. Semester Juli 2015 – Oktober 2015 WTD 13 B Katharina Deiss Sandrina Kintrup Vorbereitung des Aufenthaltes 1) Flug: Der erste Schritt in Richtung Durban war bei uns die Buchung des Fluges. Günstige Angebote für Studenten erhält man bei staTravel. Wir haben auf dem Hinweg noch einen 3-tägigen Aufenthalt in Dubai eingelegt. Insgesamt haben wir für Hin- und Rückflug 720€ bezahlt. Unser Abflughafen war Frankfurt Main, geflogen sind wir mit Emirates. 2) Unterkunft: Als nächstes haben wir nach einer Unterkunft in Durban gesucht. Dies war schwieriger als gedacht. Schlussendlich haben wir uns dann für die Hippo Hide Backpackers Lodge im Stadtteil Musgrave entschieden. Bei der Unterkunft kann sehr viel Geld gespart werden, das man an anderen Stellen besser ausgeben kann. Wir haben über die drei Monate ein gemütliches Doppelzimmer geteilt. Die Wohngegend ist recht sicher, ein kleineres Einkaufszentrum ist zu Fuß zu erreichen. 3) Formelles: Zu den Vorbereitungen gehörte selbstverständlich auch der Antrag eines Reisepasses, sowie der DAAD-Sprachnachweis. Ein Visum haben wir zum Glück nicht benötigt, da unser Aufenthalt unter der einer Gesamtdauer von 90Tagen lag. Dies waren die wichtigsten und eigentlich einzigen Vorbereitungen. Wir haben uns im Vorfeld nicht wirklich über die Gegend, die Stadt selbst oder über die Kultur informiert. Dies hatte den Vorteil, dass wir im Prinzip ohne jegliche Erwartungen hingeflogen sind und absolut positiv überrascht waren. Katharina Deiss Sandrina Kintrup Studium im Gastland Nachdem wir zwei Eingewöhnungstage in Durban verbracht hatten, begann unser viertes Semester an der DUT. Am ersten Tag trafen alle Austauschstudenten (ungefähr 30 Leute, davon ca. 90% aus Deutschland) in der DUT aufeinander. Dort wurden wir herzlich von einheimischen Studenten mit viel Musik und Spaß begrüßt. An den nächsten Tagen ging es darum, alle zu belegenden Fächer zusammen zu bekommen und von den dafür zuständigen Dozenten die Unterschriften zu erhalten. Dies war ein mühsamer Prozess, da man nur mit viel Glück direkt zum richtigen Dozenten gelangte. Nach ca. 1-2 Wochen hatten wir schlussendlich alle Unterschriften und Fächer zusammen. Danach mussten wir uns um die Stundenpläne kümmern. Nachdem wir alle relevanten Informationen erhalten haben, konnten wir die ersten Vorlesungen besuchen. In folgenden Fächern wurde ein Assignment von uns verlangt: Tourism Marketing Tourism Development Personal Management 1 Economics Das einzige Fach in dem wir Tests statt Assignments schreiben mussten war Hospitality Law. Hier mussten wir zwei Klausuren schreiben, die sich aus Multiple-Choice-Fragen, sowie normalen Fragen zusammensetzten. All diese Aufgaben und Tests waren gut machbar und fair, es bleibt also genügend Zeit zum Reisen, etc. Wir empfanden die Atmosphäre an der DUT in Durban sehr positiv. Die Studenten haben den Kontakt zu uns gesucht und waren sehr freundlich. Bei Fragen und Problemen halfen die Studenten gerne weiter, im Gegenzug unterstützen wir sie bei den Deutsch-Hausaufgaben. Jedoch nahmen wir auch an der Uni das Armutsproblem wahr. Für die Menschen in Südafrika ist ein Studium etwas Außergewöhnliches und Besonderes. Die Möglichkeit studieren zu können ist nicht jedem möglich, da die Gebühren im Verhältnis zum geringen Einkommen sehr hoch und somit schwer zu begleichen sind. Meistens verschulden sich die Eltern lebenslang um den Kindern die Möglichkeit zu geben, studieren zu können. Aufgrund dessen kam es häufig zu Protesten der Studenten, die auch gewalttätig sein konnten. Die Dozenten rieten uns häufig den Campus aus Sicherheitsgründen zu verlassen oder gar nicht erst zu betreten. Auch im Unterricht wurde uns die Armut bewusst, als die Dozentin im Fach Tourism Development ihren Studenten mitteilte, dass die Uni im Rahmen des Studiums einen 5-tägigen Aufenthalt in Kapstadt finanziert. Die Reaktionen der Studenten waren überwältigend und emotional. In diesem Moment wurde uns bewusst, dass die wenigsten Katharina Deiss Sandrina Kintrup der Studenten bis dato mehr als Durban gesehen haben, und, dass wir es schätzen sollten, ein Auslandssemester in Südafrika verbringen zu können. Aufenthalt im Gastland Wir benötigten einige Zeit (ca. zwei Wochen) um uns einzugewöhnen. Ab diesem Zeitpunkt begannen wir jedoch Südafrika lieben zu lernen. Anfangs waren wir noch sehr erschrocken beim Anblick der Armut und der generell unterschiedlichen Kultur der Südafrikaner. Auch die frühe Dunkelheit machte uns sehr zu schaffen. Um ca. 16.30 Uhr war in Durban schon Sonnenuntergang. Am Ende unseres Aufenthalts wurde es ca. gegen 17.30 Uhr dunkel, nach einiger Zeit lernten wir uns daran zu gewöhnen. In puncto Sicherheit/ Kriminalität hatten wir jedoch nie Probleme. Wenn man einige Regeln befolgt, kann man sich dort auch sicher und relativ unbeschwert bewegen. Gut ist es, in Gruppen unterwegs zu sein. In unserem Viertel, Musgrave, konnte man sich tagsüber aber auch gut alleine bewegen. Es gibt jedoch auch einige Gegenden/Straßen die man eher meiden sollte, so z.B.: die Mahatma-Ghandi-Road. Bis auf den Diebstahl eines Handys in einer Diskothek wurden wir nie überfallen oder beklaut. Das Klima war sehr angenehm, anfangs war es allerdings noch ziemlich frisch – vor allem in der Nacht – doch nach und nach wurde es immer sonniger und wärmer. Im Oktober war es dann sogar ziemlich humid und heiß, was wir sehr mochten. Aus diesem Grund ist es ratsam erst gegen Ende des Aufenthalts nach Kapstadt zu fahren, da es dort noch einige Grad kühler ist als in Durban. Durban selbst hat uns eher weniger gefallen, doch sobald man nur 30 min aus der Stadt fährt, wird man von einer wunderschönen (sehr hügeligen) Landschaft überrascht. In Durban mochten wir am liebsten den South Beach. Dieser Strand ist auch sehr beliebt bei all denjenigen, die Surfen lernen wollen, da die Wellen nicht zu sehr brechen. Am South Beach gibt es auch ein sehr gutes Restaurant, „Moyo“ mit einheimischen Spezialitäten und afrikanischer Atmosphäre. Bei uns um die Ecke war ein weiteres empfehlenswertes italienisches Restaurant, „La Bella“. Essen gehen ist sehr billig in Südafrika. Man zahlt in einem sehr guten Restaurant zwischen 100 und 200 Rand, das sind umgerechnet ca. 7 – 14 €. Auch feiern gehen ist erschwinglich, die Eintritte kosten zwischen 3 und 5 € (50 - 80 Rand) und die Cocktails bekommt man unter 6 € (80 Rand). Reisen Das Reisen durfte natürlich während der drei Monate nicht zu kurz kommen, weshalb wir uns sehr gerne mit der Planung des nächsten Trips auseinandersetzten. Fortbewegt haben wir uns immer mit einem gemieteten Auto, das wir über www.cardelmar.de gebucht haben. Wir haben verschiedene Autoklassen gebucht, man sollte sich jedoch vor jedem Trip informieren wie gut die Beschaffenheit der Straßen ist. Im Hilton Hotel in Durban ist die Autovermietung Hertz. Deren Service ist nicht 1A, es wird geraten das Auto sehr genau Katharina Deiss Sandrina Kintrup anzuschauen, sowohl innen, als auch außen, um Missverständnisse/Mängel frühzeitig vor dem Trip vermeiden zu können. Die Mietgebühren variieren je nach Alter des Fahrers sehr stark. Da wir über 23 Jahre alt waren, hielten sich die Zusatzkosten für die Versicherung in Grenzen. Trip: Hluhluwe-iMfolozi Game Reserve Das Hluhluwe-iMfolozi Game Reserve ist das älteste Naturreservat in Südafrika und ist in etwa drei Stunden von Durban aus zu erreichen. Man hat mehrere Möglichkeiten die Big 5 auf einer Safari zu erkunden. Es bietet sich an, entweder eine Tour mit einem erfahrenen Guide zu buchen, oder das Reservat auf eigene Faust mit einem Mietauto zu erkunden. Es ist ebenso sehr lohnenswert zwischen den Anbietern Preisvergleiche zu machen. Trip: Valley of 1000 Hills: Dies ist etwa 40 Minuten von Durban entfernt und bietet eine wunderschöne Landschaft. Das `Tal der 1000 Hügel´ bietet zur Küstenlandschaft Durbans eine kontrastreiche Natur und wunderschöne Blicke. Wir hatten uns ein Auto gemietet und haben einfach angehalten, wenn uns ein Fleck besonders gut gefallen hat. Trip: Die Drakensberge Die Drakensberge (`Drachenberge´) erinnern an die Landschaft aus dem Film `Der Herr der Ringe´. Hier kann man wunderschön wandern und die Seele baumeln lassen. Die Drakensberge sind etwa drei bis vier Fahrstunden (mit dem Auto) von Durban entfernt und sind ein Must-Do in Südafrika. Auch hierfür haben wir ein Auto gemietet, da man auf diese Art und Weise viel Zeit spart und flexibel ist. Für Wander- und Abenteuerbegeisterte bietet sich der `Giants Trail´ an, dessen Start sich in den mittleren Drakensbergen befindet. Der Trail ist ca. 60km lang und bietet mehrere spärlich eingerichtete Hütten in den Bergen, optimal für fünf Etappen. Proviant und eine gute Ausrüstung sind erforderlich, hierfür wird man aber mit einer atemberaubenden Landschaft belohnt. Ein anderer, sehr empfehlenswerter Walk ist der zur Blindman’s Corner, dessen Start sich im Monk’s Cowl Nature Reserve befindet. Man sollte sich hierfür etwa fünf Stunden einplanen. Unterkunft: Inkosana Lodge, gemütliches Hostel mit offener Küche, Kaminzimmer, kostenlosem WLAN und gemütlicher Afrika-Atmosphäre. Im Sommer unbedingt den Hostel eigenen Pool, etwas abgelegen vom Hauptgebäude nutzen. Wer sich für die 5-TagesWanderung interessiert, sollte sich unter http://www.ekznw.co.za/Giants%20cup%20trail%20Binder1.pdf näher informieren. Trip: St. Lucia Wetlands + Sodwana Bay Ein großes Highlight war für uns unter anderem St. Lucia und Umgebung. Das kleine Dörfchen war uns sehr sympathisch und bot eine unglaublich tolle Flora und Fauna. Wir haben für diesen Trip ungefähr vier Nächte eingeplant, da die reine Fahrtzeit von Durban nach Sodwana Bay ungefähr fünf Stunden beträgt. Da wir meistens in einer Gruppe von fünf Personen reisten, war es praktisch sich ein Cottage zu mieten. Diese kosten pro Nacht meistens zwischen 600 und 1200 Rand. Das entspricht ca. 45 – 80 €, was auf eine Person gerechnet ein sehr fairer Preis ist für ein gemütliches Cottage, das meistens am Strand gelegen ist In St. Lucia haben wir eine Hippo & Croc Tour unternommen, die ca. 2 Stunden Katharina Deiss Sandrina Kintrup dauert und sich wirklich lohnt, da man tatsächlich einige Hippos und Krokodile trifft. St. Lucia ist außerdem dafür bekannt, Hippos nachts auf den Straßen zu treffen, deshalb `Beware of Hippos at night´. Der St. Lucia Wetlands Park ist auch sehr empfehlenswert. Wir hatten das Glück Affen, Zebras, Warzenschweine und zahlreiche Gazellenarten zu treffen. Meistens begegnet man den Tieren jedoch dann, wenn man es am wenigsten erwartet und man gemütlich die Straße entlangfährt. Diese Momente sind besonders spannend. Etwa zwei Stunden nördlich von St. Lucia gelegen befindet sich Sodwana Bay. Ein typischer Spot für Taucher und Schnorchler. Direkt am Strand gibt es einen Verleih, hier erhält man für ca. 80 Rand die Schnorchelausrüstung. Es empfiehlt sich jedoch eine kleine Schnorcheltour mit erfahrenem Guide zu buchen, der einem dann auch zeigt wo sich die Tierchen befinden. Trip: Oribi Gorge Oribi Gorge ist etwa zwei Stunden südlich von Durban gelegen und ist sehr angenehm über die N2 zu erreichen. Wir sind sogar zweimal dorthin gefahren, weil die Landschaft sehr toll ist und man einige Abenteuer erleben kann. Hier befindet sich u.a. die längst Zipline-Tour Südafrikas, einen `Wild Swing´ und vieles mehr. Unterkunft: Gemütliche Holz-Cottages direkt am Eingang des Lake Eland Game Reserve. Diese sind am See gelegen und in eine wunderschöne Natur eingebettet. Trip: von Durban nach Kapstadt über die Wild Coast, Sunshine Coast und Garden Route Für den längsten Trip haben wir uns ungefähr 12 Tage Zeit genommen, weil wir so viel Orte wie nur möglich sehen wollten. Dieses Mal haben wir uns einen SUV gemietet, was sich auch definitiv als lohnenswert herausgestellt hat, da man nicht von allen Wegen auch wirklich von Straßen sprechen konnte. Von Kapstadt aus sind wir dann mit Mango Airlines nach Durban zurückgeflogen. Flüge erhält man mit viel Glück ab 500 Rand (ca. 35 €) Unsere Highlights auf der Strecke waren: - Port St. Johns (wunderschöner, schnuckliger, nicht allzu touristischer Ort) - Tsitsikamma Nationalpark (Ideal zum Wandern, Kanufahren, Tubing…) - Cango Caves in Oudsthoorn (Interessante Tropfsteinhöhlen, in denen Touren angeboten werden- die `Action-Tour´ war sehr empfehlenswert und bietet Nervenkitzel pur. - Stellenbosch (wunderschönes Städtchen im niederländischen Stil, das sich für eine Weinprobe eignet) Trip: Sani Pass in Lesotho Ein weiteres Highlight war der Sanipass in den Drakensbergen, der nach Lesotho (Freistaat) führt. Der Pass ist etwa 50km lang und definitiv nur für Allräder geeignet, weshalb es sich lohnt ein 4WD zu mieten oder direkt eine Tour zu buchen. Wichtig: Unbedingt den Reisepass mitnehmen und sich bei der Polizeistation anmelden, da man in ein anderes Land einreist. Am Ende des Sani Pass befindet sich auf 2873 m die Sani Lodge mit Dorms, Standardzimmer, leckerem Essen und der am höchsten gelegenen Bar Afrikas, die einen atemberaubenden Ausblick über die Drakensberge bietet. Am nächsten Tag haben wir uns früh auf den Weg gemacht und sind noch gewandert. Es gibt keine Beschilderung, man kann aber trotzdem auf eigene Faust bis zum `Abgrund´ laufen und einfach nur die atemberaubende Aussicht Katharina Deiss Sandrina Kintrup genießen. Hierfür haben wir ungefähr drei Stunden eingeplant und sind dann wieder nach Südafrika (Durban) zurückgefahren, wofür wir ungefähr 4,5 Stunden Fahrt eingerechnet haben. Wir haben die Zeit in Südafrika in vollen Zügen genossen und würden jedem einen Semesteraufenthalt an der DUT in Durban empfehlen. “Sizobonana maduze” – See you soon, South Africa! Katharina Deiss Sandrina Kintrup
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