Angesprochen Die Akzeptanz der Jagd steht auf dem Spiel L iberalitas Bavariae – staatliche Freizügigkeit gehört zum Markenzeichen Bayerns. Zur Freizügigkeit gehört aber immer auch Verantwortung. Was derzeit allerdings an jagdlichen Schulungsunterlagen in staatlichen Behörden kursiert, ist unverantwortlich. Statt den Gesetzeswillen zu achten, wird am Gesetz vorbei getrickst. Schwarzwildfänge etwa sind nach geltendem Recht nur im Ausnahmefall unter scharfen Tierschutzauflagen möglich. Was aber sieht eine staatliche Schulungsunterlage vor? Keine zu hohen Anforderungen und statt Ausnahme die Regel. Statt Gesetzeswillen zu achten, wird am Gesetz vorbei getrickst Schonzeiten sind aus tierschutz- wie jagdpraktischen Gründen zentrale Bestandteile unseres Revierjagdsystems und gesetzlich klar geregelt. Was sieht aber die benannte Schulungsunterlage vor? Schonzeiten beim Schwarzwild werden als „Bejagungshemmnis“ bezeichnet. Nachtzieltechnik ist nach geltendem Jagd- wie Waffenrecht streng verboten, allein der Besitz von Nachtzielgeräten ist mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug strafbewehrt. Was verbreitet die Schulungsunterlage – unkommentiert und ohne Hinweis auf die Gesetzeslage? Einen vermeintlichen Sicherheitsgewinn durch Nachtzieltechnik, kein Wort davon, dass man sich dabei strafbar macht. Wir lassen uns nicht zu Wildabknallern degradieren Sollen wir zu kriminellen Wildabknallern degradiert werden? Bitte, aber dann wird die gesellschaftliche Akzeptanz für unsere Jagd schneller beendet sein, als es uns allen lieb ist. Diese Schulungsunterlage ist ein staatliche Irrläufer und muss einkassiert werden! Gesetze müssen gehalten werden, auch vom Staat! Während auf der einen Seite Gesetze auf dem Rücken unseres Wildes so liberal auslegt werden, dass sie nicht wiederzuerkennen sind, will die EU auf der anderen Seite eine Waffenrechtsverschärfung durchpeitschen, die an Misstrauen und Zwangsinstrumentarien gegenüber uns legalen Waffenbesitzern nur so strotzt. Vom Verbot halbautomatischer Waffen bis zur regelmäßigen Zwangsuntersuchung beim Depperlarzt – man springt mit uns um, als ob wir Terroristen wären. Will uns die EU-Kommission Schritt für Schritt entwaffnen? Bitte, doch wer übernimmt dann die Wildregulation in Europa? Wir Jägerinnen und Jäger jedenfalls sind gut beraten, uns nicht selbst zu verleugnen: Wir nehmen unsere Verantwortung für die uns anvertraute Tierwelt ernst. Wir sind staatlich geprüfte Fachleute in Sachen Natur und Jagd und praktische Naturschützer. Wir, der BJV mit seiner Bayerischen Akademie für Jagd und Natur, stehen dafür, dass diese Tatsachen in der Öffentlichkeit auch Gehör finden. Die bayerischen Jäger haben starke Verbündete Starke Verbündete stehen an unserer Seite: Die Bürgerallianz Bayern repräsentiert bereits über 1,7 Millionen Mitglieder, jetzt auch mit dem Verband Deutscher Waldvogelpfleger und Vogelschützer, Landesverband Bayern. Herzlich willkommen! Für das Jahr 2016 wünsche ich Ihnen stets guten Anlauf und viel Waidmannsheil, Prof. Dr. Jürgen Vocke, MdL a. D., Präsident des Bayerischen Jagdverbandes 01/2016 3
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