Factsheet The True Cost

Kurzbeschrieb
The True Cost ist eine Geschichte über die Bekleidungsindustrie. Die Mode, die wir
tragen, die Leute, die sie herstellen, und den weltweiten Einfluss der Modeindustrie
auf das Ökosystem und die Menschheit. Seit Jahrzehnten sinken die Preise für
Kleidung, während Arbeitskosten und der Preis den die Umwelt bezahlt dramatisch
ansteigen. The True Cost gewährt Einblicke hinter die Kulissen und zeigt, wer letztendlich den Preis für unsere Mode bezahlt. Als erstmaliges Projekt dieser Art führt
uns die Kamera von glitzernden Laufstegen bis in die dunkelsten Slums.
Fa s t F a sh ion – d e r R e ss ou rc en kil l e r
Globale Fakten zur Textilproduktion
-
Die Bekleidungsindustrie ist nach der Ölindustrie die zweit dreckigste Industrie der
Welt. Für die Produktion einer Jeans werden 11'000 Liter Wasser benötigt. Das
verschmutzte Wasser fliesst ungereinigt in Bäche, Flüsse und somit in die Böden.
Nebst den fatalen Auswirkungen auf unser Ökosystem, leiden
Menschen, welche von der Herstellung bis schlussendlich im
Konsum, in den Textil-Lebenszyklus involviert sind.
6,5 KG Kleiderverbrauch jährlich pro Person
45 Mio. Tonnen Textilfaser jährlich verarbeitet
11'000 Liter Wasser für die Verarbeitung von einer
Jeans, 2'700 Liter für ein T-Shirt (Textilindustrie hat
2. grösster Wasserverbraucher weltweit)
2'500 Milliarden Dollar Umsatz jährlich
(in CH 235.- Fr monatliche Ausgaben / Person)
60 Mio. Menschen arbeiten weltweit in der Textilbranche
Die Stufen der Textilproduktion, deren
Problematiken und Lösungsvorschläge
Die meiste Baumwolle für Kleider stammt von Baumwollplantagen, welche mit Pestiziden bearbeitet werden. 45 Millionen Tonnen Textilfasern werden jedes Jahr zu Kleidung verarbeitet –
grösstenteils aus nicht nachhaltiger Produktion.
Der grösste Teil unserer Kleider kommt aus dem Ausland. Die
wichtigsten Exporteure sind China, Indien, aber auch kleine Länder wie Bangladesch, wo der Textil- und Kleiderexport 80% der
Gesamtexporte ausmacht. Genäht werden die Kleidungsstücke
in Fabrikhallen, wo Arbeiterinnen unter unmenschlichen Bedingungen 12 – 16 Stunden am Tag und sechs Tage die Woche
ausharren müssen. Der Lohn deckt die Lebenshaltungskosten
nicht: Er liegt meist unter 50% der Haushaltsausgaben.
Rohstoffgewinnung
Baumwolle ist das meistverwendete Material zu Herstellung von Kleidung. Daher profitieren weltweit Saatgutmonopole wie
z.B. Monsanto von der Abhängigkeit der Baumwolle-Bauern. Ausserdem werden die Böden langfristig durch Kunst-Pestizide
beschädigt und können somit längere Zeit nicht mehr mit heimischen Samen kultiviert werden. Auch Kinderarbeit ist auf der
Gewinnungsebene nach wie vor ein präsentes Problem.
Nachhaltige Lösungen: Auf Labels zu achten, welche die Rohstoffgewinnung bei Kleiderherstellern zertifizieren und NGOs
unterstützen, ist auf dieser Ebene am sinnvollsten. Organisationen die auf dieser Ebene zertifizieren sind „Max Havelaar“,
„Cotton made in Africa“ und „GOTS“. Eigene Projekte betreiben die „bioRe Stiftung“ und „Helvetas“.
Stoffproduktion
Während dem Spinnen, Bleichen, Färben, Stricken und Weben werden diverse toxische Substanzen freigesetzt. Welche per
Abwasser aber auch durch die Luft ins Ökosystem und somit in den menschlichen Körper gelangen.
Nachhaltige Lösung: Auch auf der Produktionsebene gilt es den Labels Beachtung zu schenken, welche eine ökologische
und giftstofffreie Produktion garantieren. „GOTS“, „Öko Tex“ und „bluesign“ sind auf Produktionsebene tätig.
Greenpeace mit ihrer Detoxkampagne macht auf die Giftstoffproblematik in den Textilen aufmerksam.
Konfektion
Auf Konfektions-Ebene unterliegen vor allem die sozialen Aspekte den fatalen Folgen der Fast-Fashion Industrie. Denn während dem Schneiden, Nähen, Bedrucken und Verpacken arbeiten die Fabrikangestellten tagelang unter schlimmsten Bedingungen. Kinder der Arbeiterinnen werden häufig mitgenommen und schon im frühen Alter den toxischen Dämpfen und einsturzgefährdeten Räumen ausgesetzt.
Nachhaltige Lösung: Die Kleidung auf das Signet „Fair Wear Foundation“ zu prüfen ist die eine Lösung. Die andere findet
man im „Fair Fashion App“ vom EvB. Einfach und mit ein paar Klicks kann man ein beliebiges Kleiderunternhemen auf die
Frage nach dem Existenzlohn auf Stufe der Konfektion prüfen.
Transport
Durch den immensen Textil-Konsum werden jährlich 45 Millionen Tonnen Textilfasern herumgeschifft und –geflogen. Vom
Landwirte zur Verarbeitungsstätte und von da über die Zentralen bis zu den Verkaufsstellen. Dabei geht man von einem CO2
Verbrauch von ca 6 -7 kg (inkl. Produktions-Emissionen) aus.
Nachhaltige Lösung: Das Label „myClimate“ prüft, ob das Textil einen möglichst umweltfreundlichen Weg hinter sich hat.
Mittlerweile gibt es auch regionale bzw. nationale Textilanbieter.
Verkauf
„Saison“ hat seine Bedeutung in der Modeindustrie schon lange verloren. Durch die ausgeklügelten und zielgruppenspezifischen Marketingmassnahmen, wird der Konsumwahn regelrecht vorangetrieben. Kleidung wird heute zum grössten Teil zu
Tiefstpreisen und in riesigen Mengen eingekauft. Daraus entstand auch der Begriff Fast-Fashion.
Nachhaltige Lösung: Sobald Qualität über der Quantität steht und man die Kleidung kauft, welche zu einem passt und nicht
nach Trend einkauft, kann man der Fast-Fashion entkommen. Vor allem während dem Kauf gilt es, auf die bereits genannten
Labels zu achten.
EvB mit ihrer Fair-Fashion App macht auf die Problematik der Fast-Fashion Industrie aufmerksam.
Nutzung
Nicht nur in der Produktion wird viel Energieverschwendet, sondern auch bei zu häufigen Waschen, Bügeln und Trocknen der
Kleidung. Da getragene Kleidung meistens schon mehrmals gewaschen wurden, sind sie weniger giftig. Die Detoxkampagne
von Greenpeace zeigt auf, wie gravierend Giftstoffe in Kleidung auf Menschen wirken können.
Textilspenden sind gut gemeint, aber nicht die beste Lösung. Denn durch die Textil-Mengen in Entwicklungsländern, haben die
heimischen Märkte Schwierigkeiten sich zu etablieren.
Nachhaltige Lösung: Bei Caritas gibt’s viele Unikate und ganz nebenbei sind sie meistens viel weniger giftig als neue Kleidung. Auch Textiltauschbörsen stellen eine interaktive Lösung dar. Damit aber nicht genug. Upcycling ist auch in der Texitlszene angekommen. Aus altem T-Shirt mach eine trendige Tasche. Wobei Upcycling bei Textilen im eigentlichen bedeutet,
das Textil wieder in Baumwollfasern zu zerlegen. Bei der niederländischen Firma „Mud Jeans“ lassen sich bereits heute Jeans
upcyceln und mieten.
http://filmefuerdieerde.org/files/Pla
kat_TextilDschungel.pdf
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dieerde.org/files/Plakat_TextilDschungel.pdf
Sehen Sie sich die Grafik gross an: http://filmefuerdieerde.org/files/Plakat_TextilDschungel.pdf
Quellen:
NLZ: http://www.umwelt-stiftung.ch/fileadmin/user_upload/startseite/Medien/Medienspiegel/NLZ_5.2.15_Die_Folen_des_Kleiderkonsums.pdf
EvB: https://www.evb.ch/themen-hintergruende/konsum/mode/
Statista: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/209828/umfrage/wichtigste-exportlaender-fuer-textilien/
Zeit: http://www.zeit.de/2012/13/Indien-Textilfabrik-Arbeitsbedingungen/seite-2
Greenpeace: http://www.greenpeace.org/switzerland/de/Themen/Chemie/Detox/
Textilwirtschaft: http://www.textilwirtschaft.de/suche/show.php?ids[]=699952
BAFU: http://www.bafu.admin.ch/abfall/01472/01860/index.html?lang=de
FilmFacts https://docs.google.com/document/d/18fvLuDT_RVgEABv6KifB9cnrDaY9EccUFA1GuWUlLnA/edit