Elektrische Energieversorgung - fst

Elektrische Energieversorgung
Elektrische Energieversorgung
Bordnetzkomponenten zur Energieerzeugung, Energiespeicherung,
Leistungsverteilung
Aufgaben der elektrischen Energieversorgung
Bereitstellen elektrischer Energie für:
Startvorgang, Stromversorgung im Fahrbetrieb, zeitlich begrenzte
Stromversorgung bei Motorstillstand
die Verrichtung mechanischer Arbeit:
Starter, Kraftstoffpumpe, ABS (Pumpe, Regelventile)
Scheibenwischer, Gebläse, Leuchtweitenregulierung, Spiegelverstellung
Fensterheber, Zentralverriegelung, Sitzverstellung
zukünftig: Wasserpumpe, Lenkung, Bremse, Ventiltrieb, ...
die Erzeugung von Licht
Scheinwerfer, Begrenzungsleuchten, Blinker
Kontroll-Leuchten, Innenbeleuchtung
die Erzeugung von Wärme
Zündkerzen, Glühkerzen, Scheibenheizung
Spiegelheizung, Zusatzheizer
den Betrieb von Sensoren
Temperatur, Drehzahl, Öldruck
Raddrehzahl, Gierrate, Beschleunigung, Lenkradwinkel
den Betrieb von Elektronik
Motorsteuerung, Zündung, Einspritzung
ABS, ESP, Navigation, Unterhaltung, Kommunikation
Weitere Anforderung: niedriges Aggregatgewicht
Leichtbau, Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
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Elektrische Energieversorgung
Stromversorgung
Einschaltdauer und Stromverbrauch elektrischer Verbraucher
o Dauerverbraucher: Zündanlage, Kraftstoffeinspritzung
o Langzeitverbraucher: Fahrzeugbeleuchtung,
Heckscheibenheizung
o Kurzzeitverbraucher: Bremslicht; Blinklicht
heutige Bordnetzstrukturen
Nennspannung 12V, Generatorspannung 14V
Standart motorgetriebener Generator und Batterie als
Energiespeicher
Entwicklungstendenzen
o neue Verbraucher mit neuen Anforderungen
verbesserter Wirkungsgrad höhere Spannung
neues Konzept für Komponenten mit übergeordneten
Steuerungskonzepten
o neue Sicherheitssysteme erfordern hochzuverlässige Bordnetze
Auslegung
hinreichende Energieversorgung
bei Nacht (Scheinwerfer, Innenraumbeleuchtung)
im Winter (Zuheizer, Heckscheibenheizung)
bei Kurzstreckenbetrieb (häufiges Starten, geringe Ladezeiten)
im Stau (Motor im Leerlauf, geringe Drehzahlen
Überdimensioniert
bei Tag
im Langstreckenbetrieb
Zielkonflikt
Gewicht
Wirkungsgrad
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Elektrische Energieversorgung
Entwicklung der Leistungsaufnahme
Beispiele für installierte Verbraucher unter Berücksichtigung der Einschaltzeit
Verbraucher
[Watt]
1995
2002
Leistungs- Mittlere
Leistungs- Mittlere VerAufnahme Verbrauchsleistung aufnahme brauchsleistung
Zündung /
40
Motronic+Kraftstoffpumpe
Abblendlicht
110
40
250
250
90
110
90
Heckscheibenheizung
80
34
200
60
Innenraumheizung
120
50
120
50
Scheibenwischer
30
5
50
10
Blinklicht
42
6
42
6
Kühlerventilator
60
25
120
30
Summe
710
330
1145
600
Trends – Zukunftsaussichten
Reduzierung des Kraftstoffverbrauch, Komforterhöhung
Verbesserung der aktiven und passive Sicherheit
neue Funktionen
Start-Stopp-Automatik
, Bremsenergierückgewinnung,
zusätzliche Verbraucher
bedarfsgerechter elektrischer Antrieb von Nebenaggregaten
Wasserpumpe, Lenkhilfenpumpe, elektromotorische
Servolenkungen ( Fahrdynamikverbesserung)
elektromechanische Bremsen
elektrischer Leistungsbedarf wird steigen, heute: 2kW
Zukunft: 6-7,5kW
Kraftstoffverbrauchsanteil Bordnetz ,
heute: bis 1,7l/100km
3l/100km (Wirkungsgrad muss verbessert werden)
sehr hohe Sicherheit durch x-by-wire-Systeme
brake-by-wire, steer-by-wire Ausfall hat fatale Folge
mit heutiger 14V-Technik nicht mehr handelbar ?
da auch Ohmsche Verlustleistung bei der Übertragung großer
Ströme stark steigt (Pverlust=I2 RZuleitung)
Verbraucher mit 14V bleiben weiter relevant (Glühlampen,
Lebensdauer nimmt mit steigender Spannung stark ab)
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Elektrische Energieversorgung
Zweispannungsbordnetz – Konzepte
- höhere Bordspannung einführen, bei gleicher elektrischer Leistung
kann Stromstärke verringert werden
- 14V-Netz muss erhalten bleiben
2 Spannungsnetze im
Kfz
- zusätzlich 42V (Halbleiterprozessen (Durchbruchspannung von
60- 70V)
- gültige Norm für Berührspannung für Gleichspannungen <
60V
- höhere Spannungen möglich, jedoch berührgeschützt
- Bordspannung 14/42V, Batterienennspannung 36V bzw. 12V
- Generator speist 42V-Batterie, DC/DC-Wandler versorgt
14V-Netz
- jede Spannungsebene erhält separate Batterie
- 36V-Batterie als Starterbatterie
- Ruhestrom für Verbraucher aus 12V-Batterie
Startsicherheit,
Starterbatterie wird nicht mehr entladen
Versorgung über einen Generator (42V, Spannungswandler für 14V)
jedes Teilnetz mit eigener Batterie
speisen besonders energieintensiver Verbraucher aus 42V-Teilnetz
Weiterverwendung konventioneller 14V-Komponenten (preisgünstig)
el. Energie-Management (EEM) koordiniert Zusammenspiel beider Teilnetze
Zweibatterien-Bordnetz
Hochstrom-Teilnetz liefert kurzzeitig hohe Leistung für den Startvorgang
Versorgungsnetz speist alle übrigen Verbraucher
Vermeiden von Spannungseinbrüchen durch Unterteilung in zwei 14V-Teilnetze
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Elektrische Energieversorgung
Zukünftige Anforderungen
elektrischer Leistungsbedarf wird steigen
heute: 2kW Zukunft: 6-7,5kW
Kraftstoffverbrauchsanteil Bordnetz
heute: bis 1,7l/100km 3l/100km (Wirkungsgrad muss verbessert werden)
sehr hohe Sicherheit durch x-by-wire-Systeme
brake-by-wire, steer-by-wire Ausfall hat fatale Folgen
mit heutiger 14V-Technik nicht mehr handelbar
da auch Ohmsche Verlustleistung bei der Übertragung großer Ströme stark
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steigt (P
verlust
=I R
)
Zuleitung
Verbraucher mit 14V bleiben weiter relevant (Glühlampen, Lebensdauer nimmt
mit steigender Spannung stark ab)
Erforderliche Leitungsquerschnitte
Nennquerschnitt nach DIN 150 6722 Teil 3 festgelegt
ungefähre Anzahl der Einzeldrähte
maximaler Leiterwiderstand je Meter bei +20°C
Nennwanddicke der Isolation
im Leiter zulässiger Dauerstrom
Richtwert bei +30°C und +50°C Umgebungstemperatur
nach DIN VDE 0298 Teil 4
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Elektrische Energieversorgung
Leitungsquerschnitt, Leitungsberechnung
-
-
-
-
Faktoren
- Preis, Erwärmung, Spannungsabfall
- Wenn möglich Nennquerschnitt nicht unter 1 mm2 geringe
mechanische Festigkeit
Preis verwendeter Kabel spielt bei Neukonstruktionen große Rolle
- im Nachrüstfall (Anschluss neuer Verbraucher an bestehendes
Kabel) muss Kabelquerschnitt geprüft werden zu hoher
Stromfluss kann zu Überhitzung und Kabelbrand führen
Extremfall: Fahrzeugbrand
jeder Querschnitt darf nur mit bestimmten Nennstrom belastet werden,
Faustregel:
- 6 mm2
– Dauerstrom 9A
- 10-35 mm2 – Dauerstrom 4,5A
- 50-120 mm2 – Dauerstrom 3 A
- kurzzeitige Ströme bis 30A je mm2-Querschnitt bei +30°C
Umgebungstemperatur
nach DIN sind zulässige Spannungsabfälle festgelegt (Vogel S168)
- Berechnung des verwendeten Kabelquerschnittes je
Spannungsabfall
- Größen für Leiterberechnung Tab 3.6 Vogel 169
Nennquerschnitt nach DIN 150 6722 Teil 3 festgelegt
- ungefähre Anzahl der Einzeldrähte
- maximaler Leiterwiderstand je Meter bei +20°C
- Nennwanddicke der Isolation
- im Leiter zulässiger Dauerstrom (Richtwert bei +30°C und +50°C
Umgebungstemperatur) nach DIN VDE 0298 Teil 4 ( nachfolg Tab 3.4
Vogel 167)
- jeder Querschnitt darf nur mit bestimmten Nennstrom belastet werden,
Für Mindestquerschnittberechnung elektrischer Leitungen muss der
Spannungsabfall und die Stromdichte (Erwärmung) berücksichtigt werden. Der
größere beider Rechenwerte ist der Mindestquerschnitt Amin
Leitungsquerschnitt bei zulässigem Spannungsabfall U
U
(2.1)
I
Iρl
=
(2.3)
Ua
nach dem Ohmschen Gesetz gilt : R =
(2.1)=(2.2)
U ρl
=
I
A
Amin
und R =
ρl
A
(2.2)
S – Stromdichte [A/mm2]
Ua – Spannungsabfall [V]
I – Strom [A]
Tabellenwerte für
zulässige
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Spannungen
(Cu)
TB
S.
86
Ωmm
ρ − spez. el. Widerstand
zulässigen
m
Spannungsabfall
TB
S.86
l – Leiterlänge [m]
A Leiterquerschnitt [mm2]
- Tabellenwerte für zulässige Spannungen gelten für +-Leitungen
- Masseleitungen werden nicht berücksichtigt
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Elektrische Energieversorgung
Bei Kunststoffkarosserie muss gesonderte Masseleitung vom Verbraucher zur
Batterie verlegt werden. Dabei darf Spannungsabfall für +- und MasseLeitung nicht höher als der Spannungsabfall für die Plusleitung sein
Leitungsquerschnitt bei zulässiger Stromdichte S
Stromdichte S ist der Strom I, der je mm2 Leitungsquerschnittsfläche A fließt.
S=
I
A
Amin =
(2.4)
I
S
(2.5)
zulässige Stromdichte für Haupt- und Steuerleitungen bei kurzfristiger Belastung:
S ≤ 30 A/mm2
Quelle 25
Leiterquerschnitt
[mm*]
Widerstand je m
bei 20°C
[mm/m]
Wanddicke
Isolation [mm]
Zulässiger
Dauerstrom bei
50°C [A]
1
2.5
4
6
18,5
7,6
4,71
3,14
0.6
0,7
0,8
0,3
13,5
227
29,8
38,3
10
16
1,82
1,16
1,0
1,0
51,8
69,6
25
50
70
120
0,74
0,37
0,20
0,15
1,3
1,5
1,5
1,6
91,6
140
174
244
7