Bedürfnisse einer Wohnungskatze

K L E I N T I E R P R A X I S HUOBMATT
Dr. med. vet. Roger Achermann Bruckner I Fachtierarzt FVH für Kleintiere
Huobmattstrasse 7 I 6045 Meggen I Praxis 041 377 32 10 I Fax 041 377 49 10
Bedürfnisse einer Wohnungskatze
Katzen sind lebhafte, kontaktfreudige und verspielte „Raubtiere“. Eine Katze mit Auslauf macht ca.
100-150 Beuteangriffe pro Tag, wobei etwa 10 Prozent erfolgreich sind. Die Katze ist ein Tier,
welches häufige, aber nur kurze Aktivitäten zeigt. Zweimal füttern und tägliche Reinigung des
Katzenklo befriedigt die Ansprüche einer Wohnungskatze nicht, wichtig sind Abwechslung und
tägliches Spielen mit der Katze.
Eine ruhige Katze, welche gerne gestreichelt wird, eignet sich besser als Wohnungskatze als eine
Katze welche scheu und ängstlich ist und mit Rückzug reagiert im Umgang mit Menschen oder
ungewohnten Situationen. Wichtig ist auch, dass die Katze gut sozialisiert ist, das heisst sich den
Umgang mit Menschen und anderen Katzen gewohnt ist. Es wird heute von
Katzenverhaltensexperten empfohlen, gleichgeschlechtliche Paare zu halten, da vor allem bei jungen
Tieren das Spielverhalten von Katern und Kätzinnen sehr verschieden ist.
Eine Wohnung sollte für möglichst viel Aktivität und Abwechslung bei einer Katze sorgen. Eine
„unordentliche“ Wohnung ist besser als eine eintönige. Nutzen sie auch die dritte Dimension, indem
sie der Katze Sitzplätze auf der Fensterbank oder auf Bücherregalen geben. Ein Aussichtsplatz
(gesichert, damit die Katze nicht runterfallen kann!) an Fenster oder Balkon ist ein sehr wichtiger
Kontakt zur Aussenwelt und bietet der Katze Abwechslungen . Geben Sie der Katze aber genügend
Rückzugsmöglichkeiten von anderen Katzen oder Menschen, wo sie ungestört ist.
Katzen sollten ihren Jagdtrieb auch in der Wohnung ausleben dürfen, dies kann mit Spielzeugen
geschehen, welche ins Beuteschema einer Katze passen, wie Spielmäuse, Tischtennisbälle, etc. Mit
einem Teil der täglichen Futterration kann auch der Jagdtrieb einer Katze gefördert werden, indem
man zum Beispiel eine Pet-Flasche mit Löchern versieht und darin das Trockenfutter versteckt,
welches sich die Katze dann „erjagen“ muss, oder man kann es in Papiertüten verstecken. Es gibt
auch im Handel solche Spielzeuge, welche den Jagdtrieb der Katze fördern, wie zum Beispiel der
PIPOLINO©. Wasser sollte an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen und grossen Gefässen
angeboten werden, damit beim Trinken die Tasthaare sich am Gefässrand nicht stören. Es sollte auch
frisches und abgestandenes Wasser angeboten werden, weil die Präferenzen der Katze diesbezüglich
unterschiedlich sind.
Katzen setzen im Freien Kot und Urin an verschiedenen Orten ab. Wichtig ist deshalb, dass eine
genügend grosse Anzahl von Kistchen zur Verfügung steht. Als Regel gilt: Anzahl Katzen = Anzahl
Kistchen + 1. Das Katzenklo sollte gross, stabil, nicht gedeckt, mehrmals täglich gereinigt werden und
genügend Katzenstreu enthalten (Streutiefe sollte Länge eines Mittelfingers haben).
Literatur: Sabine Schroll; Miez, Miez – na komm! Artgerechte Katzenhaltung in der Wohnung.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Praxisteam.