20 PEI NE Samstag, 2. April 2016 Sprechen Sie uns an! Was bewegt Sie in der Gemeinde Vechelde? Ich freue mich über Ihre Anregungen. Kahlschlag sorgt für Verärgerung Denstorf Die Initiative „Krugstraße 11“ fordert eine Informationsveranstaltung zum Bau der Mehrfamilienhäuser. Von Harald Meyer Rufen Sie mich an: Harald Meyer Telefon: (05171) 700624 Fax: (05171) 700621 E-Mail: [email protected] Ritschy ist ein Mischlings-Rüde. Foto: Henrik Bode Ritschy will nach Hause Fundtier Der Rüde hat gute soziale Fähigkeiten. Dieser Mischlingshund wurde am Mittwoch, 16. März, in der Feldmark zwischen Abbensen und Klein Oedesse aufgriffen und ins Tierheim Peine gebracht. „Ritschy, so haben wir ihn genannt, ist ein junger, kastrierter Rüde und vermisst sein Zuhause“, berichtet Heike Brakemeier vom Tierheim Peine. Er sei sehr menschenbezogen und habe einen guten Sozialkontakt zu seinen Artgenossen. „Leider hat sich bislang niemand bei uns gemeldet, vielleicht kennt ja jemand diesen Hund?“, fragt Heike Brakemeier. „Wenn Sie Ritschy und die anderen Hunde kennenlernen möchten, kommen Sie einfach zu unseren Öffnungszeiten ins Peiner Tierheim“, lädt die Tierschützerin ins Tierheim ein. Er spricht von „Vertrauen, das zerstört worden ist“, von „Unsicherheiten bei Anliegern“ und von „vielen unbeantworteten Fragen“: Damit meint der Diplomingenieur Rainer Mühlnickel den umstrittenen Bau der vier Mehrfamilienhäuser an Krugstraße/Heinrichstraße/Wasserkamp in Denstorf. Der Braunschweiger, der die Initiative „Krugstraße 11“ berät, kommt zum Fazit: „Der Investor hat sich beim Projekt Gedanken gemacht, aber es ist nicht die perfekte Lösung.“ Angesichts noch unklarer Punkte schlägt Mühlnickel eine öffentliche Informationsveranstaltung vor, in der der Investor die Fragen der Bevölkerung beantwortet – und zwar noch bevor sich der Vechelder Gemeinderat am 28. April abschließend mit dem Bebauungsplan befasst. Als „überdimensioniert“ stuft die Initiative die Größe der vier Häuser ein und wehrt sich daher gegen das Millionenprojekt mit insgesamt 30 Eigentumswohnungen. Laut dem Bebauungsplan sind bei den Neubauten maximal eine Firsthöhe von 14,25 Metern und eine Traufhöhe von 8,25 Metern möglich. „Das wäre etwa fünf Meter höher als die umliegenden Wohngebäude“, stellt Mike Bayer von der Initiative fest. Von einer Bebauung, die sich in das Ortsbild einfüge, könne man da nicht sprechen. Zwar ist die Rede von „zweigeschossigen Häusern mit hohem Drempel“, doch „die genaue Höhe könnte gut in der Info-Veranstaltung geklärt werden“, meint Mühlnickel. Britta SchwartzLandeck, Bürgermeister-Vertreterin im Vechelder Rathaus, sagt: „Es bleibt dem Investor unbenommen, sein Projekt vor der Ratsentscheidung vorzustellen.“ Als sinnvoll erachtet es Mühlni- ckel zudem, in einer Ortsgestaltungssatzung Details zum Bau der Mehrfamilienhäuser und zur Gestaltung des Geländes festzulegen – „um Vertrauen zurückzugewinnen“. Britta Schwartz-Landeck: „Ortsgestaltungssatzungen gibt es in unserer Gemeinde prinzipiell nicht.“ Vielmehr werde die Gemeinde vertraglich eine Regelung mit dem Investor treffen, damit das Projekt in genau dieser Form umgesetzt werde. Der Inhalt solcher Verträge sei jedoch – anders als bei einer Satzung – nichtöffentlich, hält Mühlnickel dagegen. Davon abgesehen gibt es dem Stadtplaner zufolge mindestens zwei offene Punkte: zum einen, ob sich die 2,60 Meter tiefe Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern vertrage mit dem Grundwasser (4,70 Meter tief) und der geplanten Verbreiterung des Stichkanals; zum anderen sei festzulegen, dass die Baufahrzeuge nicht durch den Denstorfer Ortskern, sondern über die Bundesstraße 1 und den Wasserkamp fahren. Mit Verwunderung und Verärgerung hat die Initiative wahrgenommen, dass das 4800 Quadratmeter große Grundstück bereits freigelegt worden ist – die Bäume und Sträucher wurden entfernt. „Sind hier Fakten geschaffen worden, bevor der Rat entscheidet?“ fragt Martina Goetzke. „Das hat der Grundstückseigentümer auf eigenes Risiko durchgeführt“, antwortet Britta Schwartz-Landeck. „Es hat keine Auswirkungen auf die Entscheidung des Rates über den Bebauungsplan.“ Nach Informationen unserer Zeitung ist der Investor bereits Grundstückseigentümer. Initiativenmitglied Ute Schmädecker trauert dem „Biotop“ auf dem Gelände nach: Das von der Initiative zurate gezogene Fachbüro habe in seiner Stellungnah- Kahlschlag: Der Investor ließ die Bäume und Sträucher auf dem Gelände bereits entfernen, auf dem er die MehrfamiliFoto: Martina Goetzke enhäuser errichten möchte. Dafür muss aber noch der alte Bauernhof abgerissen werden. KOMMENTAR Informieren Von Harald Meyer Haben viele Fragen zum Bau der Mehrfamilienhäuser, die auf dem Gelände mit dem alten Bauernhof (hinten) geplant sind (von links): Christian Schilbach (Initiative), Rainer Mühlnickel (Diplomingenieur) sowie Ute und StefFoto: Harald Meyer fen Schmädecker (beide Initiative). me „Defizite“ in dem artenschutzrechtlichen Fachbeitrag über dieses Gelände mit dem alten Bauernhof erkannt, der zu den Planunterlagen gehört. Und auch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises habe auf den Wert dieses Biotops hingewiesen, ergänzt Martina Goetzke. „Das wird zusammen mit allen anderen Stellungnahmen im Bebauungsplanverfahren zu bewerten sein“, sagt Britta Schwartz-Landeck. Die Bevölkerung kann bis Montag, 11. April, Bedenken gegen das Projekt vorbringen. Infos: Ute Schmädecker, ò (05302) 8055771; Martina Goetzke, ò (05302) 804583. Noch ist es nicht zu spät: In einer Infoveranstaltung zu den Mehrfamilienhäusern könnte der Investor für Klarheit sorgen und den Anliegern so ihre Sorgen nehmen. Dass er dazu (bislang) nicht bereit ist, gibt Anlass zu Spekulationen; der Gemeinde stünde es gut zu Gesicht, den Investor zu dieser Veranstaltung zu bewegen. Reden Sie mit! Vier Mehrfamilienhäuser – passt das zu einem Ort wie Denstorf? peiner-nachrichten.de Von einem Garten zur Krippe einer Kindertagesstätte Vechelde Der Ortsheimatpfleger Heinz Werner hat die Veränderungen auf seinem Grundstück festgehalten. Interessenten melden sich im Peiner Tierheim an der Fritz-Stegen-Allee: ò (0 51 71) 5 25 58. Besuchszeiten: Montag, Dienstag und Freitag 15 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag 11 bis 13 Uhr. Mittwoch, Donnerstag und an Feiertagen geschlossen. MELDUNG Er fährt ohne Erlaubnis, sie sitzt daneben Bodenstedt. Bei einer Fahrzeug- kontrolle erwischte die Polizei am Donnerstag auf der Vechelder Straße in Bodenstedt einen 32-jährigen Mann, der nicht im Besitz eines Führerscheins ist. Die Halterin und Ehefrau (29) des Fahrers des Autos saß auf dem Beifahrersitz und duldete die Fahrt. Gegen beide wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Verantwortlich für den Lokalteil: Thomas Stechert Redaktion: Breite Straße 27, 31224 Peine, Tel.: (0 51 71) 70 06 40, Telefax: (0 51 71) 70 06 21 Service-Center: Gröpern 21, 31224 Peine, Geschäftszeiten: montags bis freitags 9:30 Uhr bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, samstags 9:30 bis 12:30 Uhr. Unsere Abonnementspreise und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen können im Online-Center unter www.osc.bzv-service.de oder in den Service-Centern unserer Zeitung eingesehen werden. Auf Wunsch schicken wir sie Ihnen auch zu / Anzeigenpreisliste Nr. 66 / Bankverbindung: Norddeutsche Landesbank, Braunschweig, Konto-Nr. 146 910, BLZ 250 500 00 / Rücksendung unverlangter Manuskripte nur gegen Rückporto. Von Harald Meyer Ein Garten im Wandel: Mit seinem Fotoapparat hat Ortsheimatpfleger Heinz Werner von seiner Wohnung an der Köchinger Straße in Vechelde aus die Veränderungen auf seinem Grundstück festgehalten. Der 85-Jährige, gebürtig in Bad Lauterberg (Harz), ist 1964 von Braunschweig nach Vechelde gezogen: Als Lehrer der Vechelder Mittelpunktschule (im Gebäude der heutigen Hauptschule) hat Werner zunächst im jetzigen Rathaus gewohnt. „Dort waren seinerzeit Lehrerwohnungen eingerichtet“, erinnert er Heinz Werner. Gewohnt Foto: Harald Meyer sich. hat in dem Gebäude auch Werner Kirschner, früherer Bürgermeister in Vechelde und Landtagsabgeordneter, mit seiner Frau, die Lehrerin gewesen ist. Zuvor ist in diesem heutigen Verwaltungsgebäude die Schule untergebracht gewesen. Mitte der 1960er-Jahre ist Werner in die Lehrerwohnung in der Köchinger Straße 10 umgezogen: Aus seinem Fenster blickte Wer- Foto eins (Mitte der 1960er-Jahre): der Garten, dahinter die Gärtnerei. Foto zwei: der Garten Ende der 1960er-Jahre, Anfang der 1970er-Jahre. Foto drei: der Garten im Jahr 2008. Foto vier: Der Garten ist der Krippe der Kindertagesstätte gewichen. ner auf den Garten und – hinter dem Zaun – auf die damalige Gärtnerei (Foto eins). Heute befindet sich dort die Krippe der Kindertagesstätte Köchinger Fotos (4): Heinz Werner Straße (Foto vier). Unglaublich: Als Werner als Junglehrer nach Vechelde gekommen ist, „habe ich in der Mittelpunktschule nie weniger als 30, 35 Schüler in einer Klasse gehabt – einmal waren es in einer neunten Klasse 42 Schülern“. Zu der Zeit habe es eben Lehrermangel gegeben. Heinz Werner: „Wir mussten als Junglehrer jeden Tag in einem Berichtsheft aufschreiben, was wir in der Schule gemacht haben – diese Berichte wurden durchaus auch kontrolliert.“
© Copyright 2024 ExpyDoc