Marktbericht 3. Quartal 2015 Erscheinungsdatum: 1. Juli 2015 Nächste Aktualisierung: voraussichtlich Oktober 2015 Seite 1 von 4 Anleihen Der jahrelange Renditerückgang deutscher bzw. österreichischer Staatsanleihen fand in den zurückliegenden Wochen sein vorläufiges Ende. Nachdem etwa die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen Mitte April noch ein neues Rekordtief bei 0,05% erreichte, führte die zu diesem Zeitpunkt eingesetzte Gegenbewegung das Renditeniveau in der Spitze auf über 1,00%. Als Konsequenz verbuchten die hier angesiedelten Staatsanleihen temporäre Kursverluste in Höhe von mehr als 6% - eine Entwicklung, die viele Investoren, insbesondere im Kontext des fortgeführten EZBKaufprogramms, auf dem falschen Fuß erwischte. Renditeentwicklung in Deutschland: Renditeentwicklung für deutsche Bundesanleihen mit 10jähriger Restlaufzeit seit 1993. Rendite mit zuletzt 0,83% bei langfristiger Betrachtung weiterhin auf äußerst tiefem Niveau. Euro-Peripherie abseits Griechenlands: Griechische Staatsschuldenkrise bislang ohne nennenswerte Auswirkungen. Finanzierungskosten Spaniens (rot) und Italiens (grün) aktuell um rund 1,50% p.a. über Deutschland (schwarz). Verschiedene Rentensegmente im Vergleich: Schwellenländer-Anleihen (orange) seit 2011 als sinnvolle Beimischung zu Euro-Staatsanleihen (schwarz). Als mögliche Ursachen der (vorläufigen) Zinswende lassen sich die verbesserten Konjunkturaussichten in der Eurozone (gestiegenes BIP + gestiegene Inflationsprognosen), sowie mehrere negative Kommentare prominenter US-amerikanischer Fondsgesellschaften ausmachen. Grundsätzlich schien jedoch nach dem dynamischen Renditeverfall in den vergangenen Monaten eine Gegenbewegung überfällig. Auch wenn das Anleihe-Kaufprogramm der Notenbank vorläufig gegen ein Beibehalten der zuletzt gesehenen Aufwärts-Dynamik spricht, so verdeutlicht der Langfrist-Chart (links oben) doch das mittelfristige Aufwärtspotenzial der Renditen, bzw. das Abwärtspotenzial der Anleihekurse. Investoren könnte aus diesem Blickwinkel also durchaus weiteres Ungemach drohen. Wir bleiben deshalb in unseren Produkten bei einer entsprechend kurzen Duration, um die negativen Auswirkungen möglicher Zinsanstiege zu minimieren. Weiterhin setzen wir auch bei Staatsanleihen auf eine breite Länderstreuung etwa durch Beimischung von italienischen, spanischen und US-amerikanischen Papieren. Eine möglichst breite Diversifikation im Anleihebereich bleibt im gegenwärtigen Umfeld dabei ganz generell das Gebot der Stunde. In diesem Zusammenhang bieten Papiere schwächerer Bonität (z.B.: Unternehmens- und Schwellenländeranleihen) noch immer durchaus interessante Zinsaufschläge auf Staatsanleihen, bei einer nicht vollständig von solchen Papieren abhängigen Wertentwicklung. Nicht zuletzt aufgrund der aktuell relativ hohen Gewichtung dieser Segmente schlug der Renditeanstieg nur in abgeschwächter Form auf unsere Rentenportfolios durch. Die schwächere Bonität dieser Titel darf dabei jedoch keinesfalls außer Acht gelassen werden, was wiederum den Sinn des Einsatzes gemanagter Produkte verdeutlicht. Marktbericht 3. Quartal 2015 Erscheinungsdatum: 1. Juli 2015 Nächste Aktualisierung: voraussichtlich Oktober 2015 Seite 2 von 4 Aktien Die globalen Aktienmärkte – allen voran die europäischen Indizes – mussten in den zurückliegenden Wochen einen Teil ihrer Gewinne aus dem ersten Quartal 2015 wieder abgeben. Verantwortlich für diese Entwicklung zeichnet die, nun wieder omnipräsente, griechische Staatsschuldenthematik. Dabei beschleunigte sich mit der Eskalation der Krise in den letzten JuniTagen auch die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten. Entwicklung ausgewählter Aktienmärkte seit Jahresbeginn: Grafik zeigt die Entwicklung seit Jahresbeginn in Heimwährung sowie inklusive Währungseinflüssen. Währungsentwicklung mit erheblichem Einfluss auf das Gesamtergebnis. MSCI Welt Aktienindex seit 1999: Globale Aktienmärkte im Bereich der Höchststände aus dem Jahr 2000. Bewertung des US-amerikanischen Aktienmarkts: Bewertung des S&P 500 Index auf Basis Kurs-GewinnVerhältnis. Der von Medien als dramatisch bezeichnete Kursrückgang in der Eurozone (rund -10% seit dem Verlaufshoch im April) verdeutlicht jedoch in erster Linie, dass die Marktteilnehmer zuletzt von den Märkten offensichtlich etwas „verwöhnt“ wurden. Gerade in Europa schien eine Verschnaufpause, nach der dynamischen Aufwärtsbewegung im ersten Quartal, überfällig. Auch wenn sich die charttechnische Verfassung des Euro Stoxx 50 Index zuletzt etwas verschlechtert hat, so fällt die laufende Korrektur doch eher unter die Rubrik „konstruktive Konsolidierung“, solange im Euro Stoxx 50 Index die Tiefststände von Mitte Juni nicht nachhaltig unterschritten werden. An den USMärkten ging die neue Griechenland-Krise bislang spurlos vorüber, allerdings hat der S&P 500 Index etwas an Dynamik verloren. Der Index tendiert seit Februar mit einer engen Bandbreite von rund 5% seitwärts, womit neue Impulse erst nach dem Verlassen dieser Handelsspanne zu erwarten sind. Aus fundamentalen Gesichtspunkten bleiben die Märkte im historischen Vergleich nicht mehr günstig bewertet, wogegen der relative Vergleich mit Anleihen – aufgrund deren tiefer Renditen – weiterhin klar für Aktien spricht. Allerdings würde ein weiterer Anstieg der Renditeniveaus (siehe oben) die relative Attraktivität weiter Richtung Anleihen verschieben, weshalb wir in diesem Fall auch die Aktienquote in unseren Portfolios überdenken würden. In diesem Zusammenhang haben wir die Gewichtung der Aktienkomponente in den Vermögensverwaltungs-produkten bereits im April reduziert, womit sich die beschriebenen Kursrückgänge etwas schwächer auf unsere Produkte auswirkten. Vorläufig sollten die Märkte jedoch zum einen durch die expansive Geldpolitik, und zum anderen durch den noch immer bestehenden „Anlagenotstand“ der Investoren unterstützt bleiben. In die gleiche Kerbe schlägt unserer Meinung nach auch der bisher zumindest nicht dramatische Kursrückgang im Zuge der neuen Griechenland-Eskalation. Marktbericht 3. Quartal 2015 Erscheinungsdatum: 1. Juli 2015 Nächste Aktualisierung: voraussichtlich Oktober 2015 Seite 3 von 4 Alternative Investments / Währungen / Rohstoffe Portfolio-Diversifikation mittels Hedgefonds: Grafik zeigt die vom Aktienmarkt unabhängige Entwicklung verschiedener Hedgefonds-Strategien: Orange: DJ/CS Long Short Equity Index Schwarz: DJ/CS Managed Futures Index Strichliert: MSCI Weltaktienindex EUR/USD seit 2010: Euro-Abwertung vorerst beendet Im Bereich der Alternative Investments litten die, von uns schwerpunktmäßig eingesetzten Strategien, im zweiten Quartal unter den für diese Produktklasse schwierigen Rahmenbedingungen. So mussten Managed Futures („Trendfolger“) den stattgefundenen Trendwechsel, unter anderem bei Aktien und Zinsen, Tribut zollen. Trotz des schwierigen Marktumfelds liegt die Wertentwicklung unseres Hedge-Dachfonds „Top Strategie alternative“ seit Jahresbeginn noch immer mit rund 4% im positiven Bereich. In Zeiten nicht mehr günstiger Aktienmärkte, sowie tiefer Renditeniveaus, erachten wir die Abbildung dieser Anlageklasse in gemischten Portfolios, aus Diversifikations-Gesichtspunkten, nach wie vor als überaus sinnvoll. Die Abwertung des Euro gegen den US-Dollar wurde mit dem Erreichen des vorläufigen Tiefs bei rund 1,05 EUR/USD vorerst beendet. Zuletzt tendierte das Währungspaar innerhalb einer Handelsspanne zwischen rund 1,08 und 1,15 EUR/USD seitwärts. Anders, als dies zu erwarten gewesen wäre, hatte die Entwicklung der Nachrichtenlage rund um die neue griechische Staatsschuldenkrise keinen nennenswerten Einfluss auf die Euro-Kursentwicklung. Richtungsweisend sollte somit in erster Linie die unterschiedliche Geldpolitik, und die damit in Verbindung stehende Zinsentwicklung in den beiden Volkswirtschaften sein. Die anhaltend expansive Haltung der EZB, gepaart mit dem absehbaren Ende der USNullzinspolitik spricht diesbezüglich für einen weiterhin festen Dollar. Der Schweizer Franken hielt sich, trotz der durch Griechenland ausgelösten Flucht in sichere Häfen, im Bereich von 1,05 EUR/CHF, was als Indiz für weitere NotenbankInterventionen gewertet werden kann. Die SNB dürfte auch weiterhin bestrebt sein eine stärkere Franken-Aufwertung zu unterbinden. Der Rohölpreis ging nach der im März eingesetzten Erholung in eine Seitwärtsbewegung über (Tief bei rund 42 USD je Barrel, aktuell 58). Auffallend blieb die unübersehbare Abhängigkeit des Rohölpreises von der Dollar-Entwicklung (steigender Dollar fallender Ölpreis). Die Fördermenge der OPEC liegt, mit dem unterstellten Ziel die US-Konkurrenz aus dem Markt zu drängen, weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Insofern dürfte auch das Überangebot Bestand haben, womit ein stärkerer Preisanstieg vorerst nicht absehbar ist. Rohöl seit 2005: Zuletzt auf tiefem Niveau seitwärts 01.07.2015 Portfolio- und Produktmanagement Marktbericht 3. Quartal 2015 Erscheinungsdatum: 1. Juli 2015 Nächste Aktualisierung: voraussichtlich Oktober 2015 Seite 4 von 4 Warnhinweis gemäß InvFG 2011: Der TOP STRATEGIE bond kann zu wesentlichen Teilen in derivative Instrumente (einschließlich Swaps und sonstige OTCDerivate) iSd § 73 InvFG 2011 investieren. Der TOP STRATEGIE bond, der TOP STRATEGIE classic, der TOP STRATEGIE dynamic und der TOP STRATEGIE alternative können zu wesentlichen Teilen in Anteile an Investmentfonds (OGAW, OGA) iSd § 71 InvFG 2011 investieren. Die Finanzmarktaufsicht warnt: Der TOP STRATEGIE classic kann bis zu 30 % v.H. und der TOP STRATEGIE alternative investiert zur Gänze in Veranlagungen gemäß § 166 Abs. 1 Z 3 InvFG 2011 (Alternative Investments), die im Vergleich zu traditionellen Anlagen ein erhöhtes Anlagerisiko mit sich bringen. Insbesondere bei diesen Veranlagungen kann es zu einem Verlust bis hin zum Totalausfall des darin veranlagten Kapitals kommen. Der TOP STRATEGIE dynamic und der TOP STRATEGIE alternative kann aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios eine erhöhte Volatilität aufweisen, d.h. die Anteilswerte können auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt sein. Der TOP STRATEGIE alternative kann zu wesentlichen Teilen in Sichteinlagen oder kündbare Einlagen mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten iSd § 72 InvFG 2011 investieren. Rechtliche Hinweise: Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH, ERSTE-SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., RINGTURM Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. und ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch. Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Der vereinfachte Prospekt der ERSTE Immobilien Kapitalanlagengesellschaft m.b.H. wird entsprechend den Bestimmungen des ImmoInvFG 2003 idjF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Für die von der ERSTE SPARINVEST Kapitalanlagegesellschaft m.b.H., Erste Asset Management GmbH, Ringturm Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. und ERSTE Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt. Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, der vereinfachte Prospekt sowie die Wesentliche Anlegerinformation/KID sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.ersteam.com bzw. www.ersteimmobilien.at, abrufbar und stehen dem interessierten Anleger kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts bzw. des vereinfachten Prospekts, die Sprachen, in denen die Wesentliche Anlegerinformation/KID erhältlich ist sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente sind auf der Homepage www.erste-am.com bzw. www.ersteimmobilien.at ersichtlich. Diese Unterlage dient als zusätzliche Information für unsere Anleger und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss. Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger hinsichtlich des Ertrags, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapieren neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurück erhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“. Die Informationen stammen aus Quellen, die wir als verlässlich und vollständig ansehen. Wir haben sie sehr sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, die Weitergabe erfolgt jedoch ohne Gewähr und wir können keine Garantie auf Vollständigkeit oder Richtigkeit übernehmen. Änderungen sind jederzeit vorbehalten. SPARKASSE NIEDERÖSTERREICH MITTE WEST AG Domgasse 5 3100 St. Pölten Tel. +43 (0)5 0100-73200 Fax: +43 (0)5 0100 9-73200 [email protected] www.spknoe.at
© Copyright 2024 ExpyDoc