Social Exchange Theory (Emerson)
Emersons Kritik:
vgl. Bsp.: Skinner Box (Taube)
Homans Behauptung:
1. Je öfter eine Person auf ihr Handeln belohnt wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie diese
wiederholt
2. Wenn ein bestimmter Stimulus der Auslöser dafür ist, dass eine Person belohnt wird und je
ähnlicher ein neuer Stimulus zu den vorangegangen Stimuli ist, desto wahrscheinlicher ist es,
dass diese Person, die Handlung oder eine Ähnliche wiederholt.
3. Je öfter eine Person belohnt wird, desto weniger schätzt sie die Belohnung (Sättigung)
Homans teilt 1.Behauptung in 2 zwei
4. Je nützlicher das Ergebnis seines Handelns ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sie
wiederholt. Eine Person wählt die Alternative, bei dem Nutzen x Wahrscheinlichkeit für ihn zu
diesem am größten ist
drei Kontroverse:
- Rationalität: er ist nicht gänzlich der Meinung, dass eigenes Handeln durch Belohnung bzw.
Erwiderung motiviert wird (Reziprozität)
- Tautologie: Behauptung 1 und 3 können nicht falsch sein, da man sie nicht testen kann!
- Erklärung vs. Vorhersage: Tauschverhalten auf Grund von Wertschätzungen/Nutzen
vorauszusehen bringt Messfehler bei der Beurteilung der relevanten Werte mit sich. Daher ist
Erklärung ähnlich der nachträglichen Einsicht, welches viel weniger herausfordernd ist, weil wir
die Werte vom folgenden Tauschverhalten ablesen können
- Reduktionismus: soziales Umfeld wird nicht in die Betrachtung eingezogen
Soziale Tauschbeziehungen:
drei verschiedene Arten von empirischen Beobachtungen:
1. Handlungen oder Entscheidungen von Individuuen
2. Transaktionen zwischen Individuen
3. Tauschbeziehungen als Reihe von Transaktionen unter den selben Individuen
-> keine Art ist effektiver als die Andere
Soziale Tauschbeziehungen:
vgl. Skinner-Box:
Die Skinner-Box bildet das Interaktionsmedium wieder, durch welche über die Zeit hin eine
reziproke soziale Beziehung zwischen den Subjekt (Taube) und dem Experimentator (Skinner)
entsteht. Schon diese soziale Beziehung kann man als Tauschbeziehungen sehen.Die Beiden
haben jeweils Ressourcen, die sie für den Tausch herannehmen.
Sie führen zu einer Reihe von Transaktionen zwischen zwei gekennzeichnet Parteien.
Basiskonzepte:
- Verstärkung:
1. Belohnug ist eine positive Verstärkung mit der Bedingung, dass sie sozial kontrolliert wird
2. Eine Ressource ist eine Fähigkeit, Besitz oder andere Attribute eines Handelnden, die ihm die
Eigenschaft geben einen Anderen entweder zu belohnen oder zu belohnen
-Vergleichslevel:
Die Anzahl von belohntem Verhalten, welche durch Transaktionen erreicht werden über eine
Reihe von Transaktionen hinaus werden bei einer gegebenen Umwelt über die Zeit hinweg als
neutral Punkt angesehen. z.b. ein Kind bekommt wöchentlich 30€ Taschengeld. Nachdem sich
das Kind nach einer Zeit an das Geld gewöhnt hat , wird handen als ob
-abnehmender Grenznutzen:
langfristig führt jede weitere Art von Verstärkung zu weniger Nutzen
-Kosten:
1. aversiver Stimuli, der in einer sozialen Transaktionen auftritt
2. in Form von entgangenem Gewinn
-
-
Der Begriff des Tauschnetzwerkes: In einem Netzwerk tauschen
die miteinander verknüpften Akteure Ressourcen aus, wobei die
Akteure ihre individuell verfügbaren Ressourcen vermehren wollen
Macht (power): Akteure besitzen Macht in dem Ausmaß, in dem
andere von den durch sie kontrollierten Ressourcen abhängen
Abhängigkeit (dependency): ist die letztendliche Quelle der
Macht. Abhängigkeit entsteht nach Emerson, wenn (a) die bei
anderen Akteuren nachgefragten Ressourcen hoch bewertet werden
(b) Alternativen für die Beschaffung zu kostenintensiv oder knapp
Sind
Man beachte: Abhängigkeit und Macht muss nicht einseitig sein,
sondern kann auf Gegenseitigkeit beruhen. Ist dies der Fall, erhöht
dies die strukturelle Zusammengehörigkeit in einem Tauschnetzwerk
Aber: Macht kann auch einseitig verteilt sein
Der Akteur mit mehr Macht wird seine Macht einsetzen, um
den anderen Akteur auszubeuten
ungleichgewichtige Machtbeziehungen (power imbalanced
relations)
Grundidee: Sie tendieren dazu, wieder eine Balance herzustellen,
hierzu existieren vier mögliche Strategien
(i) Der weniger mächtige Akteur B kann kann seine Präferenzen
hinsichtlich der von A kontrollierten Ressourcen ändern
(ii) B kann alternative Quellen für diese Ressource finden
(iii) B kann den Wert seiner Ressourcen für den mächtigeren
Akteur A erhöhen
(iv) B kann die Möglichkeit für A reduzieren, die von B kontrollierte
Ressource durch alternative Quellen zu erhalten
Diese Idee wird nun auf zwei Typen von Interaktionssituationen
angewendet, die sich nach Emerson grundsätzlich unterscheiden:
-
auf Verhandlungen beruhenden Austausch
(negotiated exchanges)
auf Reziprozität beruhenden Austausch
(reciprocal exchanges)
Zwei Typen von “generalized exchange”
group generalized (gemeinsamer Pool)
network-generalized (Übertragung von Ressourcen im
Schneeballverfahren)