GEW-aktiv-Tagung 2015 [21.08.2015]: von: GEW NRW 23. April 2016 Konferenz der Bildungsgewerkschaft in Dortmund "Bildung für Flüchtlinge - ein Menschenrecht" Die Zahl der Flüchtlinge nimmt weiter zu - auch in NRW. Eine gesellschaftliche und politische Herausforderung bislang unbekannten Ausmaßes. Die volle Verwirklichung des Menschenrechts auf Bildung für Flüchtlinge steht dabei für die GEW ganz oben auf der Agenda. Schulen, Kitas und Volkshochschulen brauchen - so die Forderung der Bildungsgewerkschaft - für Bildung, Sprachförderung und Integrationsarbeit zusätzliches Personal, das für diese Aufgaben noch besser qualifiziert werden muss. "Wir erleben in diesen Tagen, wie unsere Schulen alles versuchen, um die Flüchtlingskinder zu integrieren und ihnen ein stabiles Lernumfeld zu bieten. Nach den traumatischen Erlebnissen brauchen sie Sicherheit und eine Perspektive", sagte Schäfer heute anlässlich einer Konferenz der Gewerkschaft in Dortmund. "Landesregierung und Kommunen sind gefordert und auch der Bund ist in der Pflicht, die Bedingungen in den Bildungseinrichtungen nachhaltig zu verbessern. Aber auch die Zivilgesellschaft steht vor der Herausforderung, eine Willkommenskultur in unserem Land lebenspraktisch zu gestalten." Schäfer lobte den Beschluss des Landtages, zusätzlich 300 Lehrkräfte für die Beschulung von Kindern und Jugendlichen in sog. Vorbereitungs- und Auffangklassen einzustellen. Da derzeit aber wöchentlich neue Klassen zu bilden seien, sei auch die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte erforderlich. Schäfer wörtlich: "Für diesen Kraftakt muss es sicherlich einen weiteren Nachtragshaushalt geben." GEW-Aktiv zum Schuljahresauftakt Zur traditionellen Schuljahresauftaktkonferenz wird GEW-Landeschefin Dorothea Schäfer fast 300 ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre aus dem gesamten Landesverband - in diesem Jahr im Dortmunder U - begrüßen. Ganz aktuell steht das Thema Bildungsrechte von Flüchtlingen und deren schulische Umsetzung im Vordergrund. Gastreferentinnen sind Birgit Naujoks vom Flüchtlingsrat NRW und die neue Schul- und Jugenddezernentin der Stadt Dortmund, Daniela Schneckenburger. Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB Dortmund-Hellweg, wird ein Grußwort an die Teilnehmenden richten. Zu Beginn der Konferenz werden Auszüge aus den "Asyl-Monologen" der Bühne für Menschenrechte mit Keri Koivisto und Franziska Kemna (Gesang) dargeboten. In Workshops und Foren werden zentrale Felder der Bildungsund Beschäftigungspolitik - von der Inklusion bis zur Dienstrechtsreform, von der Hochschul- bis zur Tarifarbeit - und die Möglichkeiten gewerkschaftlichen Engagements diskutiert. "Mit der Tagung GEW-Aktiv haben wir ein interessantes Arbeits- und Diskussionsforum für gewerkschaftliches Engagement rund um den Arbeitsplatz Bildung geschaffen", sagte die GEW-Landesvorsitzende selbstbewusst. "Für die Durchsetzung der Interessen unserer fast 50.000 GEW-Landesvorsitzende selbstbewusst. "Für die Durchsetzung der Interessen unserer fast 50.000 Mitglieder gibt es eine Menge zu tun!" Schulen tun ihr Bestes und brauchen beste Unterstützung Flüchtlingskinder brauchen Bildung Die GEW sieht die Schulen im neuen Schuljahr vor größten Herausforderungen. Wenn schon die menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge die Kommunen vor fast unlösbare Probleme stellt, so gilt dies für die Durchsetzung des Menschenrechts auf Bildung für Flüchtlingskinder in besonderem Maße. Die Lehrerinnen und Lehrer sind bereit, hier ihren Beitrag zu leisten. Das belegt nicht zuletzt die große Zahl der pensionierten Kolleginnen und Kollegen, freiwillig ihre Hilfe und Unterstützung anzubieten. Angesichts der weiter steigenden Schülerzahlen fordert die GEW zusätzliche Stellen für Lehrkräfte und Sozialpädagogen, um die Unterrichtung schulpflichtiger Flüchtlingskinder, zumeist ohne Sprachkenntnisse und häufig traumatisiert, sicher zu stellen. "Die Schulen werden in dieser schwierigen Lage ihr Bestes geben", erklärte Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW in NRW, heute zu Beginn des neuen Schuljahres in Essen. "Wir erwarten von der Landesregierung, alles zu tun, um die Bedingungen für das Lehren und Lernen in den Schulen nachhaltig zu verbessern. 'Priorität für Bildung' muss die Maxime sein, insbesondere auch für diejenigen, die aus Kriegsund Krisengebieten zu uns gekommen sind." Aber auch ehrenamtliches Engagement sei willkommen. Schäfer wörtlich: "Wenn in diesen Tagen pensionierte Lehrerinnen und Lehrer ihre Hilfe anbieten, verdient das unseren Respekt und unsere Wertschätzung." Nachbessern bei der Inklusion Große Probleme gibt es nach wie vor bei der Umsetzung der Inklusion, weil vielerorts die personellen Ressourcen fehlen, um Klassen zu verkleinern und Kinder mit besonderem Förderbedarf zu unterrichten. Dies sei zu einer großen Belastung für die Schulen geworden. "Die Landesregierung muss im neuen Schuljahr deutlich nachbessern", verlangte Schäfer. "Die Aufnahmequote allein sagt nichts aus über den Erfolg der Inklusion. Die Qualität muss stimmen!" Die Probleme bei der Umsetzung der Inklusion sind facettenreich: mangelnde Unterstützung, fehlende ausgebildete Lehrkräfte und fehlende Steuerung vor Ort. Schäfer mahnte: "Es kann nicht im Interesse der Eltern sein, wenn ihr Kind an einer Regelschule weniger gefördert wird als an einer Förderschule." Enttäuschung gebe es auch bei den Schulen, die ihre erfolgreich erprobten Konzepte nicht mehr umsetzen können, weil erfahrene Lehrkräfte abgezogen wurden. Die Lehrkräfte fragen sich, so Schäfer, wie sie unter schlechteren Bedingungen etwas gleich gut machen sollen. Alarmierendes Zeichen sei, dass die Zahl der Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfes bei Kindern wieder steige. Ohne eine Reduzierung der Klassengrößen in den Inklusionsklassen auf 20 Schülerinnen und Schüler und eine durchgängige Doppelbesetzung werde die Inklusion scheitern, unterstrich Schäfer. Deshalb müsse die Landesregierung auch nach 2015 alle frei werdenden Stellen zu dringend notwendigen Verbesserungen nutzen. Schäfer wörtlich: "Wenn die Schuldenbremse kein Schreckgespenst für Bildung werden soll, muss verhindert werden, dass die Unterfinanzierung der Schulen und die mangelnde Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer in diesem so wichtigen Reformprozess zum Dauerzustand werden." http://www.gew-nrw.de/index.php?id=3227
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