Die Stadt Buchholz blickt zurückie

DAS WAR 2015
Die Stadt Buchholz blickt zurück
ie
Blickpunkt Stadtverwaltung
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Ausgabe 4 • Dezember 2015
JANUAR
KLIMASTADT BUCHHOLZ
W
as für ein Auftakt: Ende
Januar wird die Nordheidestadt in Hannover als
„Niedersächsische Klimakommune
2014“ ausgezeichnet. Den Preis
bekommt die Stadt für ihr kooperatives Grundschulprojekt „Buchholzer Klimaschützer 2014“. 260
Schüler aus zwölf Klassen Buchholzer Grundschulen sind dazu rund
ein halbes Jahr lang als Klimadetektive aktiv gewesen. Bei der Umsetzung der Maßnahme arbeiten
Stadt, Wirtschaftsbetriebe, Zukunftswerkstatt, Klimaforum
Nordheide und die Buchholzer
Grundschulen eng zusammen.
Unterstützt werden sie dabei von
Herbert Maliers, der sich ehrenamtlich im Klimaforum Nordheide
engagiert. Der Buchholzer, der als
Grundschullehrer in Klecken
arbeitet, nutzt sein Sabbatjahr für
das Projekt, das er in Anlehnung an
die Klimadetektivaktionen des
Landkreis konzipiert und maßgeblich umsetzt. Niedersachsens
Umweltminister Stefan Wenzel und
der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages und Sprecher
der Arbeitsgemeinschaft der
kommunalen Spitzenverbände
Niedersachsens, Landrat Klaus
Wiswe, überreichen Bürgermeister
Jan-Hendrik Röhse und seiner
Delegation Urkunde und einen
Scheck über 20 000 Euro.
Der Wettbewerb wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und
den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden getragen
und von der Klimaschutz- und
Energieagentur Niedersachsen
durchgeführt.
TIERHEIMS HERRCHEN
erläutert. Das Konzept ist in den
vergangenen beiden Jahren unter
intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet worden. Thematisiert wird bei der Vorstellung auch
der neue Masterplan Radverkehr,
auf dessen Grundlage die Vorschläge des Mobiltitätskonzeptes zum
Thema Radverkehr zeitnah umgesetzt werden sollen. Die erste große
Maßnahme Fahrradstraße Radeland
ist im Mai realisiert.
Vom Mieter zum Eigentümer - ein
Erbbaupachtvertrag macht‘s möglich: Anfang Januar besiegeln Stadt
und Tierschutzverein beim Notar
die neuen Besitzverhältnisse. Danach ist der Verein Eigentümer des
Gebäudes und für 99 Jahre Erbbauberechtigter für das Grundstück am
Holzweg. Auch ein neuer Betriebsführungsvertrag wird unterzeichnet.
„Jetzt können wir in unsere eigene
Immobilie investieren“, freut sich der
Vorsitzende des Tierschutzvereins,
Rolf Schekerka. Und bedankt sich
bei Bügermeister Jan-Hendrik Röhse
ausdrücklich für die „ehrliche und
konstruktive Zusammenarbeit“.
MOBILITÄT IM FOKUS
Das Mobilitätskonzept der Stadt
ist fertig und wird von Verkehrsplaner Prof. Dr. Wolfgang Haller
in der Waldschule vorgestellt und
475 ZEICHEN GEGEN TERROR UND FÜR TOLERANZ
Mit einer Lichterprozession von
der Paulus-Kirche bis zur Flüchtlingsunterkunft am Langen Sal
setzten 475 Buchholzerinnen und
Buchholzer ein deutliches Signal
gegen Terrorismus, Fremdenhass
und Intoleranz. Sie folgen damit
der Buchholzer Greenpeace-Gruppe, der Amnesty-Gruppe sowie der
Friedensgruppe Nordheide, die
wegen der Anschläge auf Charlie
Hebdo in Paris dazu aufgerufen
hat. „Die Anschläge von Paris
erschüttern uns zutiefst. Genauso
die Anschläge in Pakistan, Nigeria,
Libanon und an anderen Orten der
Welt. Wir verurteilen jegliche Form
von Terror, an welchem Ort auch
immer. Wir stehen für Menschlichkeit, Toleranz und Meinungsfreiheit, in Deutschland und überall
auf der Welt“, sagt Organisator
Herbert Marliers. Bürgermeister
Jan-Hendrik Röhse, der mit Familie
die Prozession begleitet, zeigt sich
beeindruckt: „Ich freue mich sehr,
dass so viele dem Aufruf gefolgt
sind. Gemeinsam haben wir ein
starkes Zeichen gegen den Terror
und für Menschlichkeit gesetzt.“
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Blickpunkt Stadtverwaltung
FEBRUAR
AMPEL, SCHALTUNG, VERKEHRSFÜHRUNG - ALLES NEU
I
m Februar wird die Ampel an der
Kreuzung Bendestorfer Straße/
Schützenstraße/Hamburger
Straße umgebaut. Ziel: Stauzeiten reduzieren. Mit dem Umbau
verbunden ist eine Änderung der
Schaltung der Lichtzeichenanlage.
„Die Grün- und Rotphasen sind
verändert worden“, sagt der Leiter
der Buchholzer Verkehrsbehörde,
Matthias Krohn. Die werden seither nicht nur via Kontaktschleifen
gesteuert, sondern - im Bereich der
Hamburger Straße - auch per Video.
Überdies gibt es für Linksabbieger
auf allen vier Armen der Kreuzung
elektronische Linksabbiegerpfeile.
SIEGERTYPEN
21 Kinder aus dem Landkreis Harburg, davon vier aus Buchholz, treten beim 56. Vorlesewettbewerb des
Deutschen Buchhandels zum Regionalentscheid in der Buchholzer
Stadtbücherei an. Zwei Mal müssen
sie ihr Können unter Beweis stellen.
In der Kür lesen sie einen selbst ausgesuchten Text vor. Im zweiten Teil
folgt der Sprung ins kalte Wasser:
Für die Pflicht wählt die Büchereileitung eine den Kindern unbekannte
Textpassage zum Vorlesen aus.
Martina Fäsecke vom Leitungsteam
der Bücherei entscheidet sich für
„Teslas unvorstellbar geniales und
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ZURÜCKGEBAUT
Der Startschuss für den Rückbau
der alten B 75 in Dibbersen fällt
Ende des Monats mit den Umbauarbeiten an der Kreuzung
Harburger Straße/BürgermeisterBecker-Straße/Dibberser Straße.
Die Fahrbahn der alten Bundesstraße wird verschmälert und
der Zweig in Richtung Steinbeck
endgültig abgeklemmt. Auch die
Vorfahrtregelung ändert sich:
Nach dem Umbau haben Autos
auf der Dibberser- und Bürgermeister-Becker-Straße Vorrang.
verblüffend katastrophales Vermächtnis“. Für beide Texte kommt
es auf die Hörbuch-Performance
der Vorleser und Vorleserinnen an:
Lesetechnik, Interpretation, Betonung, Pausen und Gestik
werden bewertet. Nach
knapp drei Stunden gibt
es 20 Gewinner - und
einen Sieger: Felix Sahr
ist der beste Vorleser des
Landkreis‘ Harburg. Der
Winsener liefert für die
Jury die beste Vorstellung der 21 Schülerinnen
und Schüler, die aus dem
gesamten Landkreis zum
Wettbewerb angetreten
Auch die Verkehrsführung einer
Fahrspur wird für die neue Ampel
angepasst: Wer sich von der Schützenstraße der Kreuzung nähert und
geradeaus fahren möchte, muss
sich auf der rechten Spur einordnen, die linke Fahrspur ist nur noch
für Linksabbieger. Vorher war es
genau umgekehrt. „Wir hoffen, dass
sich der Umlauf der Anlage daduch
verkürzt“, sagt Krohn im Februar. Die
Hoffnung geht schon bald in Erfüllung. Nach einigen Wochen haben
sich die Autofahrer umgewöhnt.
Und Ende des Jahres ist klar: Die
Staus sind tatsächlich etwas kürzer.
Nicht immer, aber immer wieder.
sind. Mit der Leseförderungsaktion
will der Buchhandel Kinder ermuntern, sich mit erzählender Literatur
zu beschäftigen und aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen.
Ausgabe 4 • Dezember 2015
MÄRZ
KNÖLLCHEN MUSS SEIN
Im Januar wird direkt am Rathaus
ein Stellplatz für Autos mit Elektroantrieb eingerichtet. Deren Besitzer
können - so viel Förderung der Elektromobilität darf sein - hier ihre Fahrzeuge kostenlos aufladen. Leider
kommt es immer wieder vor, dass
Autofahrer ihre benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeuge auf dem
für Stromer reservierten Parkplatz
vorm Rathaus abstellen. Und das,
obwohl sehr deutlich darauf hingewiesen wird. Die Verkehrsbehörde
zieht Konsequenzen und verteilt seit
März an Falschparker Knöllchen über
zehn Euro. E-Auto-Fahrer benötigen
während des Ladevorganges nach
wie vor gar keinen Parkschein. Der
Parkplatz wird gut angenommen.
Weitere Stellplätze für Stromer sind
deshalb schon in Planung.
IM DIALOG
Die „Buchholzer Dialoge“ ziehen
auch im zweiten Jahr ihres Bestehens wieder die Buchholzerinnen
und Buchholzer in ihren Bann
und in die Empore. 2015 steht die
Reihe unter der Überschrift “Urbanität wagen“. So referiert im März
Professor Han Slawik vor rund
100 Zuschauern in der Empore
über Containerarchitektur. Unter
anderem wird über „Wohnen im
postindustriellen Wandel“, Bauen
und Wohnen in der Gemeinschaft
sowie Quartiersentwicklung und
Urbanität“ referiert und diskutiert.
Die Reihe wird auch im kommenden Jahr mit sechs Vorträgen fortgesetzt. Zum Thema „Urban Update! - Was Städte morgen leisten
müssen“ können sich die EmporeBesucher wieder auf eine Reihe
hochkarätiger Vorträge freuen.
So spricht unter anderem Kirsten
Fahrs, Bischöfin der Nordkirche im
Sprengel Hamburg und Lübeck,
über das Thema „Suchet der Stadt
Bestes - Wie Kirche das Gemeinwesen mitgestaltet“ (6. Juni). Den
Auftakt am 25. Januar gestaltet
Peter Wippermann, Trendforscher
und Professor für Komunikationsdesign, über das Thema „Wertewandel und Stadtentwicklung •
Lebensqualität wird wichtiger als
materieller Gewinn.“ Infos unter
www.buchholzer-dialoge.de.
„WIR SIND STOLZ AUF BJÖRN“
W
ird Björn Behnke Niedersachsens Behindertensportler des Jahres? Diese
Frage stellen sich Anfang März viele
sportbegeisterte Buchholzerinnen
und Buchholzer. Der 16-jährige
Blau-Weiss Buchholz-Sportler ist
einer von sechs Ausnahmeathleten,
die es in die Endausscheidung des
Behinderten-Sportverbandes
Niedersachsen geschafft haben. Am
13. März steht fest: Der 16-jährige
Monoski-Fahrer ist Niedersachsens
Behindertensportler des Jahres
2015. Er hat die Jury überzeugt.
2007 startet Behnke bei Blau-Weiss
mit Kinderrollstuhlsport und
begeistert sich für Basketball. Seit
2012 spielt er in der Rollstuhlbasketball-Oberliga. Nicht nur der Ballsport liegt dem Buchholzer. Schon
früh hatte er Ski Alpin für sich
entdeckt, fährt seit 2005 Mono-Ski,
schafft es ins paralympische Nachwuchsteam Ski Alpin. 2014 wird er
Deutscher Jugendmeister im Slalom
und Riesenslalom und gewinnt die
Rennserie des IPC Youth Snow Sport
Circiut in seiner Klasse. Sein großes
Ziel: Die Teilnahme an den Paralympischen Winterspielen 2018 in
Südkorea. 2013 wird er überdies mit
200 Meter Schwimmen, zehn
Kilometer Handbike- und 3,4
Kilometer Rollstuhl fahren Deutscher Meister U 23 im Paratriathlon.
„Für Blau-Weiss Buchholz ist Björn
ein Ausnahme-Athlet, ein Super
Sportler, auf den wir alle stolz sind“,
sagt Blau-Weiss-Präsident Arno
Reglitzky. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Blickpunkt Stadtverwaltung
APRIL
BUCHHOLZER WILLKOMMENSKULTUR
W
ir lesen es täglich in der
Zeitung, sehen es im Fernsehen: Millionen Menschen
sind auf der Flucht. Vor Krieg, Not und
Elend. Viele von ihnen wollen ins
reiche Europa und in eines von
Europas reichsten Ländern - sie
wollen nach Deutschland. Für sie ist
Deutschland in gewissem Sinne das
gelobte Land. Das Land, das Sicherheit, ein gutes Leben, Zukunft verspricht. Monat für Monat kommen
allein im Landkreis Harburg Hunderte
an. Und müssen untergebracht
werden. Ein Teil davon auch in
Buchholz. Im Frühjahr ist klar, dass in
der Straße An Boerns Soll eine
Unterkunft für 120 Menschen geschaffen werden soll. Mitte April
werden Anwohner und Eltern des
Schulzentrums I auf einer Veranstaltung im Albert-Einstein-Gymnasium
über die Pläne informiert. Danach soll
die Containeranlage im Herbst fertig
sein. Doch der Bau verzögert sich, so
dass vorausichtlich erst Ende Januar
2016 die Anlage bezogen wird. Im
Herbst - die Zahl der Flüchtlinge
nimmt deutschlandweit weiter zu fällt die Entscheidung, die Anlage am
Langen Sal um 80 auf insgesamt 120
Plätze aufzustocken. Im Dezember
ziehen die ersten Flüchtlinge ein.
Parallel finden 30 Flüchtlinge in
STABILITÄT
Für Bürgermeister Jan-Hendrik
Röhse ist die Sache eindeutig: „Die
Empore ohne das Lim‘s und das
Lim‘s ohne Empore - das geht gar
nicht.“ Das Buchholzer Stadtoberhaupt freut sich deshalb sehr, dass
die Zukunft dieser fruchtbaren
Beziehung langfristig gesichert ist.
Möglich macht das ein neuer Vertrag, den Empore Geschäftsführer
Onne Hennecke und Lim‘s-Betreiber
Beng Keat Lim nach zweijährigen
Verhandlungen im April unterschreiben.
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POST IT
Im Dialog mit den Menschen:
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse
geht mit einer Fanpage auf Face-
Dibbersen Unterkunft. Hier wie dort
werden die Anlieger über die Entwicklungen informiert. Mit der
Belegung der jüngsten Einrichtungen
leben rund 500 Flüchtlinge in der
Stadt. Zum Ende kommenden Jahres
dürfte sich die Zahl in etwa verdoppeln. Mehr als 300 Buchholzerinnen
und Buchholzer engagieren sich
mittlerweile im Oktober 2013 gegründeten Bündnis für Flüchtlinge. Helfen
beim Erwerb der deutschen Sprache,
begleiten sie zu Behörden und Ärzten,
reparieren gemeinsam Fahrräder,
veranstalten Tage der Begegnung
(Foto). Kurz: Lseben Buchholzer
Willkommenskultur.
book online. „Ich freue
mich auf viele Anregungen,
Diskussionen und konstruktive Kritik“, sagt Röhse zum
Start. Das Stadtoberhaupt
verspricht, regelmäßig auf
Facebook zu schreiben - und
schnell auf Posts zu reagieren. Röhse hält Wort, berichtet vom Schienenforum
Nord, Preisverleihungen,
Jubiläen und anderem mehr. Auf
seiner Fanpage finden sich keine
Pressemitteilungen, sondern Posts
aus dem wahren Leben eines Bürgermeisters.
HERAUSGEFORDERT
Ausgabe 4 • Dezember 2015
MAI
B
uchholz hat wieder einen Ersten
Stadtrat: Einstimmig - bei drei
Enthaltungen - wählt der Rat
auf Vorschlag von Bürgermeister JanHendrik Röhse Dirk Hirsch für acht
Jahre ins Amt. Hirsch tritt damit in die
Fußstapfen von Röhse, der bis zu seinem Antritt als Bürgermeister am 1.
November vergangenen Jahres Erster
Stadtrat war. Der 37-jährige studierte
Verwaltungswirt tritt am 1. August
seinen Dienst in Buchholz an, verantwortet Finanzen, Wirtschaft und
Soziales und fungiert auch als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.
Bis zu seinem Wechsel arbeitet Hirsch
noch als leitender Verwaltungsbeamter im Amt Eiderkanal (Kreis
Rendsburg-Eckernförde). Hirsch, der
vor seinem Studium bereits eine
Ausbildung bei der Sparkasse absolviert hat, ist verheiratet und hat zwei
Wie spannend und herausfordernd
Kinder. „Ich freue mich auf die neue
Herausforderung“, sagt Hirsch, „dieses zeigt sich gleich nach Dienstantritt.
Haushaltsberatungen, FlüchtlingsAmt ist eine spannende Aufgabe.“
krise, die soziale Infrastruktur mit
Schulen und Kindergärten fordern
den ganzen Stadtrat.
SPASS UND SPIEL
GELD ZURÜCK
Unter dem Motto „Spaß und Spiel Buchholz macht mobil“ geht Anfang
Mai die dritte Generationen-Olympiade an den Start. Die Stadt Buchholz
und das Mehrgenerationenhaus
Kaleidoskop sowie Buchholzer
Vereine und Einrichtungen haben
ein spannendes Mitmachprogramm
mit 22 Spielstationen auf die Beine
gestellt. Dutzende Teams treten von
12 bis 17 Uhr im Rathauspark im
fairen Wettstreit gegeneinander an,
messen sich in unterschiedlichen
Disziplinen. Zum Beispiel beim
Kegeln, Leitergolf, Mikado, Begriffe raten, Quiz klettern, Skilaufen,
Bullriding, Malen mit Straßenkreide
und Torwandschießen. Mehr als 20
Buchholzer Vereine, Organisationen
und Institutionen beteiligen sich an
der Olympiade. Organisatoren und
Teilmehmer freuen sich über ein
schönes, buntes, spannendes Fest.
Und wie schon bei den vorangegangenen Olympiaden gibt es zum
Abschluss wieder jede Menge Preise. Diesmal freuen sich die Sieger
über Fahrräder und Roller. Gestiftet
haben die einmal mehr die Hamburger Sparkasse.
Die Familienstadt Buchholz reagiert
auf den Streik in den Kindergärten.
„Wir erstatten Eltern, deren Kinder
vom Arbeitskampf betroffen sind,
Gebühren zurück“, kündigt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse zum
Höhepunkt des Kindergartenstreiks
Ende Mai an. Nach dem Ende der
Tarifauseinandersetzung kommt
die Stadt auf die Betroffenen zu.
„Die Eltern müssen dafür gar nichts
tun“, erläutert Bettina Heimhalt,
Leiterin des Fachdienstes Familie
und Kinder. „Wir führen Listen und
wissen genau, welche Kinder wie
lange nicht betreut worden sind.“
Im Juni ist es soweit: Knapp 10 000
Euro zahlt die Stadt zurück. Rechtlich ist sie dazu zwar nicht verpflichtet. „Aber Buchholz versteht sich als
Familienstadt“, sagt Röhse, „deshalb
ist dieser Schritt für uns selbstverständlich.“
GEPFLANZT
Mitglieder des Rates pflanzen zum
Tag des Baumes den Baum des
Jahres. Diesmal bringen sie einen
Feld-Ahorn in die Erde. Der FeldAhorn wird, anders als seine Artverwandten Berg- und Spitz-Ahorn, bis
zu 18 Meter hoch und ist damit der
Kleinste von den Dreien.
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Blickpunkt Stadtverwaltung
JUNI
PARKSTRASSE IST BAUSTRASSE
W
asser ist eine starke Naturgewalt. Das zeigt sich
am Beispiel Parkstraße.
Der örtliche Regenwasserkanal ist
zu klein, um die Wassermassen,
die vom Krankenhaus talwärts
Richtung Innenstadt rauschen,
aufzunehmen. Bei sehr starkem
Regen könnten deshalb Überschwemmungen in der Kernstadt
die Folge sein. Ein neuer Kanal in
der Parkstraße mit teils mehr als
einem Meter Rohrdurchmesser
soll Abhilfe schaffen und künftig
einen Großteil des Oberflächen-
wassers aufnehmen, das von der
Steinbecker Straße Richtung Süden
strömt. Das dafür notwendige
Regenrückhaltebecken ist bereits
im vergangenen Jahr am Steinbach
in Betrieb gegangen. Der Startschuss für den Bau des Kanals fällt
im Juni. Damit einher geht auch
die lange geplante Erneuerung
der Parkstraße. Rund drei Millionen Euro investiert die Stadt in die
Baumaßnahme, ein Teil davon wird
auf die Anlieger umgelegt. Für den
Verkehr haben Kanal- und Straßenbau einschneidende Konsequen-
zen: Umleitungen, Parkverbote und
der Wegfall von Parkpläzen zum
Beispiel. Der Umbau der Parkstraße
schreitet schneller voran als erwartet: Der Abschnitt vom Steinbecker
Mühlenweg bis zur Einmündung
Steinbachtal (westlicher Teil) ist bereits ab Anfang Dezember wieder
für den Verkehr freigegeben. Drei
Wochen früher als erwartet. Die
Bauarbeiten werden Anwohner,
Schul- und Kindergartenkinder sowie Friedhofsbesucher noch länger
behindern: Erst Ende 2016 soll alles
fertig sein.
STRASSE FREI
STRASSENKUNST
Premiere für Buchholz: Mitte des Monats verwandelt sich die Straße Am
Radeland in eine Fahrradstraße. „Wir
setzen damit die erste große Maßnahme aus dem Masterplan Radverkehr um“, sagt der Fahrradexperte der
Stadt Buchholz, Michael Mühlbauer.
Für die Stadtverwaltung ist das Radeland nur ein Anfang. „Wir werden uns
das genau ansehen“, erläutert Mühlbauer. Wenn es im Radeland gut laufe, „kann diese eine Blaupause für die
Einrichtung weiterer Fahrradstraßen
im Stadtgebiet sein.“ Im Dezember ist
klar: Die Fahrradstraße Radeland hat
sich bewährt. „Im Laufe des neuen
Jahres sollen weitere Straßen für
Fahrräder eingerichtet werden“, sagt
Buchholz‘ Fahrradexperte Michael
Mühlbauer.
So viel Kultur wie nie gibt es bei der
ersten Buchholzer Kulturnacht. Unter dem Motto „Kultur bewegt Dich“
sind mehr als 600 Besucher unterwegs, genießen an zehn Orten Kunst
von 40 Künstlern. Das Angebot ist
groß, reicht von Musik, Theater und
Lesungen bis hin zu Ausstellungen.
Den ganzen Abend über fast im
Stundenrhytmus wechseln sich die
Angebote ab. Ein Shuttle-Service
sorgt dafür, dass niemand seine
Lieblingsveranstaltung verpasst.
Die Nacht der Nächte endet in der
Empore mit einer großen AbschlussParty. Für Mit-Initiator Christoph
Selke steht fest: „Nach diesem Abend
ist nicht mehr die Frage, ob wir das
wiederholen, sondern in welchem
Turnus.“
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Ausgabe 4 • Dezember 2015
JULI
ZAHLEN RADELN: 500 • 40 • 78 000 • 11
B
uchholz‘ stellvertretender
Bürgermeister Frank Piwecki
ist begeistert: „Beim ersten
Buchholzer Stadtradeln haben fast
500 Radler in mehr als 40 Teams
deutlich über 78 000 Kilometer
zurückgelegt - und dabei rund elf
Tonnen CO2 eingespart. Das ist eine
großartige Leistung!“ Der Jubel
unter den rund 150 Menschen, die
am letzten Buchholzer Stadradeltag
zur Siegerehrung in die Rathaus-
kantine gekommen sind, ist unter
den Schülerinnen und Schülern der
6c des Albert-Einstein-Gymnasiums
(Foto) besonders groß. Kein Wunder.
Die Mädchen und Jungen gewinnen
den Preis als aktivste Fahrradklasse - einen Besuch des Movieplexx
mit freier Filmauswahl. Welche
Strecken in drei Wochen zurückgelegt werden können, stellen
Torsten-Alexander Backhaus, Volker
Meisborn und Peter Eckhoff unter
VORBILDLICH
ALPHA-E STATT Y
Es brodelt in der Region: Die
zahlreichen Varianten zum Bau der
Y-Trasse treiben die Menschen im
Landkreis Harburg auf die Straße,
Bürgerinitiativen schießen wie Pilze
aus dem Boden. So auch in Buchholz. Kaum ist die Idee, die Heidebahn zur zweigleisigen Güterzugstrecke auszubauen, gedacht,
gründen sich in Holm-Seppensen
und der Kernstadt zwei Bügerintiativen. Die Sorge ist groß, dass künftig Tag für Tag zusätzlich 200 Güterzüge durch Buchholz donnern. Als
Stadt und Kreis Anfang Juli zu einer
Infoveranstaltung ins Gymnasium
Am Kattenberge (GAK) laden, um
die Menschen vor Ort zu informieren und Transparenz zu schaffen,
ist der Andrang groß: Mehr als 300
Buchholzerinnen und Buchholzer
strömen ins GAK und artikulieren
ihre Ängste und Sorgen. Rund fünf
Beweis. Die drei SuperStadtRadler
legen jeder deutlich mehr als 1000
Kilometer auf ihrem Zweirad zurück.
Eckhoff, der für die Bucholzer Liste
im Stadtrat sitzt, markiert mit 1310
Kilometern die Bestleistung. Eckhoff
lässt, genauso wie sein Ratskollege
Karsten Müller (708 Kilometer), für
den Zeitraum der Stadtradelaktion
sein Auto stehen uns steigt komplett aufs Rad um. Die Aktion wird
2016 forstgesetzt.
Monate später folgt die Erleichterung. Das Dialogforum Schiene
Nord entscheidet sich mit großer
Mehrheit für die Alpha-Variante E
und damit gegen den Neubau und
für den bedarfsgerechten Ausbau
bestehender Strecken. Danach
sollen zur Entlastung des Hamburger Hafenhinterlandverkehrs die
Kapazitäten der Bestandsstrecken
Lüneburg-Uelzen, Stendal-Langwedel (sogenannte Amerikalinie)
und Rotenburg-Minden erweitert
werden. „Bund, Land und Bahn
machen sich diese Variante zu
eigen“, freut sich Buchholz‘ Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Alle
anderen Vorschläge - und damit
auch die Buchholz betreffenden
Ideen um zweigleisigen Ausbau der
Heidebahn sowie der sogenannten
Breimeier Trasse - sind damit vom
Tisch.
Markus Birzer ist vielen Buchholzerinnen und Buchholzern als der gute
Geist des ISEK im Gedächtnis geblieben. Fast zwei Jahre lang hat der
Politikberater das Stadtentwicklungskonzept Buchholz 2030 als Moderator
begleitet. Unter dem Titel „So geht
Bürgerbeteiligung - Eine Handreichung für die kommunale Praxis“
hat der 51-Jährige wenige Monate
nach Abschluss des Projekts ein Buch
vorgelegt, in dem der Buchholzer ISEKProzess als eins von vier vorbildlichen
Praxisbeispielen für Bürgerbeteiligung
gewürdigt wird. „Wir freuen uns sehr,
dass das ISEK-Projekt so eine Außenwirkung erzielt“, sagt dessen Initiatorin, Stadtbaurätin Doris Grondke. Gute
Bürgerbeteiligung gelinge, wenn es
engagierte Bürgerinnen und Bürger
gebe. „In Buchholz haben wir das große Glück, dass es eine sehr engagierte
Bürgerschaft gibt.“
9
Blickpunkt Stadtverwaltung
WETTEN, DASS...
Morgens um 7.40 Uhr gilt‘s: Der NDR wettet mit Buchholz
zerinnen und Buchholzern nicht gelingt, die Fernsehserie
später gewinnen die Buchholzerinnen und Buchholzer di
und Bürger - und damit fast dreimal so viele wie die 250 v
als Pippi, Piraten, Landstreicher, Polizisten und Co. durch d
Kunterbunt hat zuvor fast eine ganze Woche lang die Trup
Mitglieder der Steenbeeker und des Parabol-Theaters, Gra
pfleger Olaf Blohm gebaut. Die Segelkameradschaft Buch
Sperhake, der auch Pippis Vater Ephraim Langstrumpf gib
Inklusive Garten, Limonadenbaum und Kleiner Onkel ist a
aufgebaut. Im NDR-Regionalmagazin wird in der Live-Sen
mit 468 Menschen in Pippi-Langstrumpf-Kostümen verkü
voller Kehle die Pippi-Titelmelodie - und die Wette ist gew
Besucher auf dem Platz nur noch eines: Paaaaarty.
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Ausgabe 4 • Dezember 2015
AUGUST
z‘ Bügermeister Jan-Hendrik Röhse, dass es den Buchhole Pippi Langstrumpf zum Leben erwecken. Sechs Tage
ie NDR-Stadtwette mit Bravour. Exakt 657 Bürgerinnen
vom NDR geforderten - verkleiden sich. Marschieren
die auf dem Peets Hoff aufgebaute Kulisse. An der Villa
ppe (Handwerker des Geschichts- und Museumsvereins,
afiker, Juz-Praktikanten und viele mehr) um Stadtjugendhholz verwandelt unter der Federführung von Johann
bt, unterdessen einen Optimisten in die Hoppetosse.
alles auf dem zum Festplatz umfunktionierten Peets Hoff
ndung - sendezeitbedingt - nur das Zwischenergebnis
ündet. Gleich danach schmettern die Nordheidjer aus
wonnen. Der Rest des Abends ist dann für die rund 4500
11
Blickpunkt Stadtverwaltung
AUGUST UND
MARKT-SOUND
D
ie kurz vor der Sommerpause
verabschiedete neue Marktsatzung sorgt zum Ende der
Parlamentsferien für Unruhe unter
den Buchholzerinnen und Buchholzern. Die Kritik entzündet sich an der
Regelung zur Straßenmusik, die die
Novelle grundsätzlich verbietet. Die
(ver)öffentlichte Aufregung ist groß:
Keine Musik mehr auf dem Wochenmarkt?
„Eigentlich ist alles ganz einfach“,
sagt Sven Domnick, Mitarbeiter der
Verkehrsbehörde und Organisator
des Wochenmarkts. Die neue Sat-
zung untersagt zwar grundsätzlich
Straßenmusik, lässt sie auf Antrag
aber zu. Der ist so formlos wie simpel: Wer auf dem Wochenmarkt
musizieren möchte, muss lediglich
den Marktmeister ansprechen. Der
entscheidet und erteilt mündlich die
Erlaubnis, „wer wo wie lange Musik
machen darf“, erläutert Domnick.
„Wir wollen darüber die Qualität der
Musik steuern.“ Die ist, das zeigen
Beschwerden von Marktbeschickern
und Geschäftsleuten am Marktplatz,
deutlich verbesserungswürdig. „Was
der Marktbesucher schön findet, kann
für einen Marktbeschicker oder für
eine Verkäuferin, vor deren Geschäft
fünf Stunden ununterbrochen ‚El Condor Pasa‘ oder anderes gespielt wird,
schon anstrengend sein“, sagt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse „Hier soll
der Marktmeister künftig eine Handhabe haben, und genau dazu dient
die Regelung in der Satzung.“ Musiker
sehen der ab 2016 geltenden Neufassung nach der ersten Aufregung
gelassen entgegen. Denn sie haben
ihre Genehmigung und dürfen auch
im neuen Jahr mit ihrem Können den
Buchholzer Wochenmarkt bereichern.
IM OSTEN NICHTS NEUES
Gespräche ohne eine externe Entscheidungsinstanz sind aus seiner
Sicht aufgrund der Konfliktgeschichte aussichtslos“, schreibt Troja in
einer Mail an Bürgermeister JanHendrik Röhse. Somit sei ein außergerichtliches Mediationsverfahren
nicht mehr möglich, bilanziert der
Mediator. „Ich schließe mich Trojas
Einschätzung an“, sagt Röhse. „Ohne
die Beteilung aller Parteien ist das
Verfahren weder möglich noch
sinnvoll.“ Nach dem Scheitern der
außergerichtlichen Mediation, steht
die gerichtliche Mediation beim
Oberverwaltungsgericht noch aus.
Ob und wie es damit weitergeht ist
allerdings auch im Dezember noch
völlig offen.
PARKLICHT
Mitte September ist klar: Die vom
Oberverwaltungsgericht (OVG)
Lüneburg vorgeschlagene ergänzende Mediation zum Ostring ist
gescheitert. Nach einem Telefonat
mit CDU Fraktionschef Andreas
Eschler sieht Markus Troja, Mediator
aus Oldenburg, keine Möglichkeiten
mehr für ein außergerichtliches Mediationsverfahren. „Herr Eschler hat
sehr eindeutig gesagt, dass er nicht
bereit ist, an einem solchen Mediationsverfahren teilzunehmen, weil
er eine Entscheidung vom Gericht
haben wolle. Das ist aus seiner Sicht
der einzige Weg, um den jahrelangen politischen Streit zu beenden.
12
Im Rahmen der Aktion „Alter, Pflege
und Demenz“ verwandelt deren
Initiator Frank Kettwig den Rathauspark Mitte August in ein Lichtermeer: 2000 Lichter leuchten auf dem
Areal. Musikalisch begleitet wird das
Aufstellen vom Duo Herzchen und
Dennis mit Balladen passend zum
Thema.
Ausgabe 4 • Dezember 2015
D SEPTEMBER
FRAGEN UND ANTWORTEN
W
ir müssen Zukunft denken“, sagt Bürgermeister
Jan-Hendrik Röhse mit
Blick auf den anhaltenden Flüchtlingsstrom und stellt Weichen: Im
September setzt er die Arbeitsgruppe „Migration - Herausforderungen und Chancen“ ein. „Wir
wollen und müssen uns diesen Entwicklungen stellen“, sagt der Leiter
der Arbeitsgruppe (AG), Buchholz‘
Erster Stadtrat Dirk Hirsch. Die
AG beginnt sofort mit der Arbeit.
„Wir machen uns Gedanken über
die kurz-, mittel- und langfristige
Wohnsituation “, sagt Hirsch. So
sei es nicht damit getan, lediglich
Flächen für weitere Container zu
finden. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit
geringem Einkommen, egal ob
Flüchtling oder alteingesessen“,
analysiert der 37-Jährige. „Wie
dieser zu schaffen ist, ohne dass
es zu einer Ghettobildung kommt
- darauf brauchen wir Antworten.“
Überdies würden Strategien für die
Soziale Infrastruktur - also Krippen,
Kindergärten, Schulen und Einrichtungen wie das Jugendzentrum
- entwickelt. „Wir werden auch für
die Kinder von Flüchtlingen Plätze
brauchen.“ Nicht nur das, auch die
Integration der Migranten - Arbeitsplätze, Integrationsarbeit, Willkommenskultur, ehrenamtliches
Engagement - sind Themen. Selbstgestecktes Ziel der strategisch
ausgerichteten AG: Nach einer
Stärken- und Schwächenanalyse
Ergebnisse und Vorschläge erarbeiten und diese in einem Masterplan
zusammenfassen, der Grundlage
für politische Entscheidungen und
deren Umsetzung sein soll.
ENGAGIERT
dem Bündnis für Flüchtlinge und
zahlreichen anderen Organisationen
aus Buchholz beworben. Gefördert
wird der Aufbau von Kooperationen
und Netzwerken vor Ort. Das Konzept, das die Jury überzeugt hat,
sieht unter der Überschrift „Buchholz
ist engagiert“ vor, in den kommenden Jahren eine personell und
finanziell gut ausgestattete Koordinierungsstelle zu etablieren, die als
Netzwerkzentrale für alle Bereiche
bürgerschaftlichen Engagements
fungiert. Die Blaupause dafür ist die
ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in
Buchholz. Wagner: „Hier werden wir
in den nächsten drei Jahren beispielhaft einen solchen Koordinierungsprozess konzipieren.“
WILLKOMMENSPAKET
Geschafft: Buchholz zählt zu den 50
ausgewählten Orten in Deutschland,
in denen das bürgerschaftliche
Engagement in den kommenden
drei Jahren eine ganz besondere
Rolle spielen wird. Das entscheidet
die Jury des bundesweiten Netzwerkprogramms „Engagierte Stadt“
Anfang September. Die Teilnahme an
dem Programm ist mit 50 000 Euro
dotiert. „Wir freuen uns über diese
Auszeichnung und auf die intensive
Arbeit in den kommenden Jahren“,
sagt Bärbel Wagner, Leiterin des
Mehrgenerationenhauses Kaleidoskop. Das Kaleidoskop hat sich in
enger Abstimmung mit der Stadt,
Lidl hat ein Herz für Flüchtlinge.
Im Wert von rund 2000 Euro übergeben der Lidl-Beauftragte für
Mitarbeiter und Soziales, Sören
Schulz, und Verkaufsleiter Robert
Michalowski Büromaterial und Fahrradersatzteile sowie -zubehör dem
Buchholzer Bündnis für Flüchtlinge.
„Wir freuen uns sehr über diese
großzügige Spende“, sagt Wilfried
Bolte vom Bündnis für Flüchtlinge.
Das Büromaterial nutzt das Bündnis
für seine Begrüßungspakete. Die
werden unter anderem zum Ende
des Jahres gepackt, als in die erweiterte Unterkunft Am Langen Sal 80
neue Flüchtlinge einziehen.
13
Blickpunkt Stadtverwaltung
PARTY DES
Zehntausende Besuch
Das Buchholzer Stadtf
Party des Jahres. Nach
entwickelt sich das Fes
vollen Höhepunkt des
- vor allem - einige jun
dingt über die Stränge
14
Ausgabe 4 • Dezember 2015
SEPTEMBER
JAHRES
her irren sich nicht:
fest 2015 ist die beste
h verhaltenem Beginn
st zum stimmungss Jahres. Auch wenn
nge Leute alkoholbee schlagen.
15
Blickpunkt Stadtverwaltung
OKTOBER UND
AKTIVE JUGEND
B
uchholz hat wieder einen
Jugendrat. Hanne Nissen,
Rune Eckardt, Felix Denkeler,
Sophie Röhse, Rouven Schlobohm,
Anahita Rennekamp, Maja Münch,
Linus Joshua Petersen, Claas Löbe,
Julia Wulf, Zakaria Kone und Leon
Wehebrink machen sich für die
Interessen der Buchholzer Jugend
stark. Auf seiner konstituierenden
Sitzung wählt das Gremium Claas
Löbe zum Vorsitzenden und Rouven
Schlobohm zu dessen Vertreter. Aber
nicht nur Formalien bestimmten
die erste Tagesordnung. Die jungen
Frauen und Männer wollen sich etwa
um Nutzung der Sportplätze küm-
Zehn Jahre Buchholz-Järvenpää,
20 Jahre Buchholz-Wohlau, 40
Jahre Buchholz-Canteleu - die
Jahre 2015 und 2016 stehen auch
im Zeichen der Partnerstädte. Im
Mai feiern Järvenpääer und Buchholzer mit dem finnischen Tangound Kulturfestival FINtango den
zehnjährigen Geburtstag ihrer
Freundschaft. Mit Tanzunterricht,
mobiler Sauna und Kulinarischem
(etwa Rantakala - „Strandfisch“
am Feuer). Der Tango ist freilich
nur ein (kleiner) Teil der Finni16
mern, die Sanierung der Radwege
zum Schulzentrum II voranbringen
- und sich im Rat der Stadt vorstellen.
„Alle Sitzungen des Jugendrates sind
öffentlich“, erläutert Olaf Blohm. Der
Stadtjugendpfleger hat den Antrag
aus der Politik umgesetzt und die
Wahl des Jugendrates organisiert.
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und Erster Stadtrat Dirk Hirsch
begrüßen und beglückwünschen
die jungen Buchholzerinnen und
Bucholzer bei einem Rathausbesuch
zur Wahl. „In der Politik hatten wir
eine intensive Debatte“, sagt Röhse.
„Nicht ob es einen Jugendrat geben
soll, sondern wie er gestaltet wird.“
PARTNERSCHAFTLICH
schen Tage. Eine Delegation aus
Järvenpää - unter anderem mit
Bürgermeister Erkki Kukkonen
weilt in der Stadt. Parallel gibt
es einen Schüleraustausch des
Albert-Einstein-Gymnasiums mit
seinem Järvenpääer Pendant,
dem Lukio Järvenpää. Im Oktober
laden Stadt und Partnerschaftsverein Buchholz-Canteleu zum
Jubiläumsfest 40 Jahre Buchholz-
Etwa ob die Mitglieder aus Buchholz
kommen müssen (ja) und wie alt sie
sein dürfen (14 bis 20 Jahre). Überrascht habe den Rat die hohe Zahl
der Bewerber (75) sowie die große
Wahlbeteiligung (mehr als 3000
abgegebene Stimmen). Röhse: „Ich
bin sehr gespannt und freue mich
auf gute Zusammenarbeit.“ Das auf
zwei Jahre gewählte Jugendparlament trifft sich alle 14 Tage. Vor der
Weihnachtspause befasst sich das
Gremium unter anderem mit der privaten Nutzung der Schulsportplätze,
der Renovierung der Schützenhalle,
sowie der Flutlichtproblematik am
Wiesenschulsportplatz.
Canteleu in den Rathauspark. Am
Tag drauf startet ein internationales Volleyballturnier um den Pokal
der Partnerstädte in der Nordheidehalle. Die Freundschaft mit
Wohlau wird ebefalls gefeiert wenn alles wie geplant läuft beim
Stadtfest 2016. In einem größeren Rahmen wird bereits am 30.
Januar gefeiert. Dann werden die
Partnerschaften mit Canteleu,
Wohlau und Järvenpää gemeinsam in einem großen Festakt in
der Empore gewürdigt.
Ausgabe 4 • Dezember 2015
D NOVEMBER
BAHNHOF RELOADED
V
iele Buchholzerinnen und
Buchholzer fragen sich: Was
passiert eigentlich mit der
Bahnhofstraße? Ende November
gibt es Antworten. Im Ausschuss für
Stadtplanung, Mobilität, Bauen und
Ordnung wird das aktuelle Konzept
für den Umbau des Areals vorgestellt. Hintergrund: Die Buchholzer
Terra Real Estate hat große Teile der
Flächen erworben, will das alte Bahnhofsviertel in ein modernes Quartier
mit französischem Flair verwandeln.
Und dafür Millionen Euro investieren.
„Die Entwicklung der Bahnhofstraße
ist ein Meilenstein für Buchholz“, sagt
die Baudezernentin der Stadt, Doris
Grondke. „Wir freuen uns sehr, dass
es uns gelungen ist, einen lokalen
Investor und breite politische Unterstützung für das Projekt zu finden.“
Gerade in Zeiten knapper Kassen sei
es wichtig, die Zusammenarbeit mit
Investoren zu pflegen. Das Politik und
Öffentlichkeit präsentierte Konzept
ist aus einem zweistufigen Workshopverfahren hervorgegangen. „Drei
Büros haben sich mit der Bebaubarkeit und Nutzbarmachung der Flächen befasst und Pläne entwickelt“,
berichtet Grondke. Eine unabhängige
Jury aus Fachgutachtern, Mitgliedern
der politischen Gremien, Verwaltung,
Eigentümern und Bürgervertretern
aus der Lenkungsgruppe des Integrierten Entwicklungskonzepts (ISEK)
habe sich intensiv und kritisch mit
den drei Alternativen auseinandergesetzt - und sich für das für die Stadt
innovativste Konzept entschieden.
Die Pläne vom Büro „ksw architekten und Stadtplaner“ sehen auf der
Ostseite des „Canteleu-Quartiers“ ein
Ärztehaus und einen Musikclub vor.
Auf der Westseite runden ein Steakhouse sowie eine Seniorenwohnanlage das Areal ab. Darüber hinaus sind
ein Kino mit sechs (!) Sälen - Betreiber:
Carsten Reck vom Buchholzer Movieplexx -, ein Brauhaus sowie weitere
Neubauten geplant. Wenn alles glatt
geht, soll das „(www.)Canteleu-Quartier(.de)“ im Laufe des Jahres 2018
fertig werden.
MARODE
GESTÖRT
Die Bahnbrücke an der B3 in Sprötze bröckelt weiter vor sich hin. Mitte
November ist der Zustand des Bauwerks - das Lkw bereits seit knapp
einem Jahren nicht mehr nutzen
dürfen - so schlecht, dass es auch
für Fahrzeuge mit einem Gewicht
von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt
ist. Entschärfen wird sich die Situation frühestens im November
kommenden Jahres. Dann soll eine
Behelfsbrücke stehen, so dass mit
Abriss der alten und Bau der neuen
Brücke begonnen werden kann.
Vandalismus, technische Probleme immer wieder fallen Fahrstühle der
Wohlaubrücke aus. Im November
kommt es besonders dicke: Obwohl
sie einwandfrei funktionieren, sind
alle Fahrstühle zugleich außer Betrieb. Wegen der Sicherheit. Grund
ist eine Störung des Notrufs. Die
Verbindung zur Notrufzentrale in
Bremen ist wegen eines Kabelfehlers gekappt. Das Rathaus steht in
engem Kontakt mit der Bahn, die
mit Hochdruck an einer Lösung des
Problems arbeitet. Die Ursache des
Fehlers ist schnell gefunden: Ein
Bagger hat ein Kabel erwischt. Der
Schaden ist nach wenigen Tagen
behoben. Uff!
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Blickpunkt Stadtverwaltung
DEZEMBER
AKTIVE BÜRGERSCHAFT
D
ie Stadt Buchholz hat vier neue
Ehrennadelträger. In einer Feierstunde in der Wiesenschule
zeichnet Bürgermeister Jan-Hendrik
Röhse DLRG-Aktivistin Irmgard Kunze, Flüchtlingshelfer Wafaa und Kamal
Chabarou sowie Renate Krüger vom
Oekumenischen Hospizdienst für
ihr zum Teil jahrzehntelanges Engagement aus. „Seit 15 Jahren verleiht
die Stadt Buchholz die Ehrennadel
an engagierte Buchholzerinnen und
Buchholzer“, lobt die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Landkreis
Harburg, Svenja Stadler, in ihrem
Grußwort. Gerade in der Flüchtlingshilfe sei der Landkreis Harburg sehr
gut aufgestellt. Gleichwohl mahnt
Stadler: „Ehrenamtliches Engagement
darf nicht zum Lückenfüller für staatli-
ches Handeln werden.“
Kritische Worte sind auch Irmgard
Kunze nicht fremd. Die 75-jährige
Buchholzerin, seit 1974 im DLRGOrtsverein aktiv, „ist aufgeschlossen,
kritisch - und legt auch schon den
Finger in die Wunde, wenn‘s drauf
ankommt“, sagt Ortsvereinvorsitzender Torsten Preiß in seiner Laudatio.
34 Jahre lang hat sie Wachdienst im
Buchholz Bad absolviert, unterstützt
die Retter bei Stadtlauf und Radrennen. Kurz: „Die Ehrennadel ist bei
ihr in guten Händen.“ Das lässt sich
auch über Wafaa und Kamal Chbarou
sagen. Das Ehepaar flieht 1986 vor
dem Bürgerkrieg aus dem Libanon
nach Deutschland. Kaum in Buchholz
angekommen, „helfen sie neuen
Flüchtlingen im gerade gegründeten
Flüchtlingscafé Oase, sich in Buchholz
zurechtzufinden“, berichtete Laudatorin Ute Schui. Neun Jahre später
startet Wafaa Chbarou gemeinsam
mit Schui ein Projekt, ausländische
Frauen zu alphabetisieren. „Waffa
lehrt dort bis heute.“ Ihr Mann Kamal
stehe dem in nichts nach. Damals
wie heute arbeitet er unermüdlich als
Dolmetscher und Mittler zwischen
den Kulturen. Die ganze Familie sei
ein Beispiel für gelungene Integration. Beispielgebend ist auch der
Einsatz von Renate Krüger. „Seit 20
Jahren schenkt sie Zeit, hört zu, ist für
Sterbende da“, sagt Laudator Frank
Piwecki. „Ich freue mich sehr, dass
sich die Stadt mit der Ehrennadel für
dieses unglaubliche Engagement
bedankt.“
organisieren: Termine planen, GEMA
und Polizei ins Boot holen, Anwohner
informieren, Plakate und Flyer gestalten, Facebook-Fanpages füttern, Bühne bauen. „Unsere Konzerte dauern in
der Regel vier Stunden“, sagt Kalauch.
Zwischen 100 und 150 Besucher
freuen sich Konzert für Konzert über
laute Musik, brachiale Bässe, wilde
Tänze und mehr. „Die Auftritte sind
für Musiker und Publikum wie ein
Ventil“, analysiert Kalauch, „sie singen,
schreien, toben sich den Alltag von
der Seele.“ Das ist immer laut, immer
ausgelassen, immer hitzig - und immer friedlich.
MUSIKLADEN
Kaum ein Monat vergeht, in dem im
Buchholzer Jugendzentrum nicht
wenigstens ein Bandabend stattfindet. „Das Haus ist für lokale Bands ein
fester Auftrittsort geworden“, freut
sich Anika Lucas vom Leitungsteam
des Jugendzentrums (Juz). Möglich machen das die Jungs um Axel
Kalauch (auf dem Foto links). Der
30-Jährige organisiert seit rund
vier Jahren gemeinsam mit jungen
Erwachsenen die Konzertreihen des
Hauses. So auch im Dezember. Unter
dem Motto „Victim Solidarity Night“
rocken Everlake, Wrath of the Ocean,
Kill all the Sexy People, I am Revenge
das Haus. Doch bevor das erste Riff erklingt, gibt es einen ganzen Haufen zu
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