DAS WAR 2015 Die Stadt Buchholz blickt zurück ie Blickpunkt Stadtverwaltung 2 Ausgabe 4 • Dezember 2015 JANUAR KLIMASTADT BUCHHOLZ W as für ein Auftakt: Ende Januar wird die Nordheidestadt in Hannover als „Niedersächsische Klimakommune 2014“ ausgezeichnet. Den Preis bekommt die Stadt für ihr kooperatives Grundschulprojekt „Buchholzer Klimaschützer 2014“. 260 Schüler aus zwölf Klassen Buchholzer Grundschulen sind dazu rund ein halbes Jahr lang als Klimadetektive aktiv gewesen. Bei der Umsetzung der Maßnahme arbeiten Stadt, Wirtschaftsbetriebe, Zukunftswerkstatt, Klimaforum Nordheide und die Buchholzer Grundschulen eng zusammen. Unterstützt werden sie dabei von Herbert Maliers, der sich ehrenamtlich im Klimaforum Nordheide engagiert. Der Buchholzer, der als Grundschullehrer in Klecken arbeitet, nutzt sein Sabbatjahr für das Projekt, das er in Anlehnung an die Klimadetektivaktionen des Landkreis konzipiert und maßgeblich umsetzt. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel und der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, Landrat Klaus Wiswe, überreichen Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und seiner Delegation Urkunde und einen Scheck über 20 000 Euro. Der Wettbewerb wird vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und den niedersächsischen kommunalen Spitzenverbänden getragen und von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen durchgeführt. TIERHEIMS HERRCHEN erläutert. Das Konzept ist in den vergangenen beiden Jahren unter intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet worden. Thematisiert wird bei der Vorstellung auch der neue Masterplan Radverkehr, auf dessen Grundlage die Vorschläge des Mobiltitätskonzeptes zum Thema Radverkehr zeitnah umgesetzt werden sollen. Die erste große Maßnahme Fahrradstraße Radeland ist im Mai realisiert. Vom Mieter zum Eigentümer - ein Erbbaupachtvertrag macht‘s möglich: Anfang Januar besiegeln Stadt und Tierschutzverein beim Notar die neuen Besitzverhältnisse. Danach ist der Verein Eigentümer des Gebäudes und für 99 Jahre Erbbauberechtigter für das Grundstück am Holzweg. Auch ein neuer Betriebsführungsvertrag wird unterzeichnet. „Jetzt können wir in unsere eigene Immobilie investieren“, freut sich der Vorsitzende des Tierschutzvereins, Rolf Schekerka. Und bedankt sich bei Bügermeister Jan-Hendrik Röhse ausdrücklich für die „ehrliche und konstruktive Zusammenarbeit“. MOBILITÄT IM FOKUS Das Mobilitätskonzept der Stadt ist fertig und wird von Verkehrsplaner Prof. Dr. Wolfgang Haller in der Waldschule vorgestellt und 475 ZEICHEN GEGEN TERROR UND FÜR TOLERANZ Mit einer Lichterprozession von der Paulus-Kirche bis zur Flüchtlingsunterkunft am Langen Sal setzten 475 Buchholzerinnen und Buchholzer ein deutliches Signal gegen Terrorismus, Fremdenhass und Intoleranz. Sie folgen damit der Buchholzer Greenpeace-Gruppe, der Amnesty-Gruppe sowie der Friedensgruppe Nordheide, die wegen der Anschläge auf Charlie Hebdo in Paris dazu aufgerufen hat. „Die Anschläge von Paris erschüttern uns zutiefst. Genauso die Anschläge in Pakistan, Nigeria, Libanon und an anderen Orten der Welt. Wir verurteilen jegliche Form von Terror, an welchem Ort auch immer. Wir stehen für Menschlichkeit, Toleranz und Meinungsfreiheit, in Deutschland und überall auf der Welt“, sagt Organisator Herbert Marliers. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse, der mit Familie die Prozession begleitet, zeigt sich beeindruckt: „Ich freue mich sehr, dass so viele dem Aufruf gefolgt sind. Gemeinsam haben wir ein starkes Zeichen gegen den Terror und für Menschlichkeit gesetzt.“ 3 Blickpunkt Stadtverwaltung FEBRUAR AMPEL, SCHALTUNG, VERKEHRSFÜHRUNG - ALLES NEU I m Februar wird die Ampel an der Kreuzung Bendestorfer Straße/ Schützenstraße/Hamburger Straße umgebaut. Ziel: Stauzeiten reduzieren. Mit dem Umbau verbunden ist eine Änderung der Schaltung der Lichtzeichenanlage. „Die Grün- und Rotphasen sind verändert worden“, sagt der Leiter der Buchholzer Verkehrsbehörde, Matthias Krohn. Die werden seither nicht nur via Kontaktschleifen gesteuert, sondern - im Bereich der Hamburger Straße - auch per Video. Überdies gibt es für Linksabbieger auf allen vier Armen der Kreuzung elektronische Linksabbiegerpfeile. SIEGERTYPEN 21 Kinder aus dem Landkreis Harburg, davon vier aus Buchholz, treten beim 56. Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels zum Regionalentscheid in der Buchholzer Stadtbücherei an. Zwei Mal müssen sie ihr Können unter Beweis stellen. In der Kür lesen sie einen selbst ausgesuchten Text vor. Im zweiten Teil folgt der Sprung ins kalte Wasser: Für die Pflicht wählt die Büchereileitung eine den Kindern unbekannte Textpassage zum Vorlesen aus. Martina Fäsecke vom Leitungsteam der Bücherei entscheidet sich für „Teslas unvorstellbar geniales und 4 ZURÜCKGEBAUT Der Startschuss für den Rückbau der alten B 75 in Dibbersen fällt Ende des Monats mit den Umbauarbeiten an der Kreuzung Harburger Straße/BürgermeisterBecker-Straße/Dibberser Straße. Die Fahrbahn der alten Bundesstraße wird verschmälert und der Zweig in Richtung Steinbeck endgültig abgeklemmt. Auch die Vorfahrtregelung ändert sich: Nach dem Umbau haben Autos auf der Dibberser- und Bürgermeister-Becker-Straße Vorrang. verblüffend katastrophales Vermächtnis“. Für beide Texte kommt es auf die Hörbuch-Performance der Vorleser und Vorleserinnen an: Lesetechnik, Interpretation, Betonung, Pausen und Gestik werden bewertet. Nach knapp drei Stunden gibt es 20 Gewinner - und einen Sieger: Felix Sahr ist der beste Vorleser des Landkreis‘ Harburg. Der Winsener liefert für die Jury die beste Vorstellung der 21 Schülerinnen und Schüler, die aus dem gesamten Landkreis zum Wettbewerb angetreten Auch die Verkehrsführung einer Fahrspur wird für die neue Ampel angepasst: Wer sich von der Schützenstraße der Kreuzung nähert und geradeaus fahren möchte, muss sich auf der rechten Spur einordnen, die linke Fahrspur ist nur noch für Linksabbieger. Vorher war es genau umgekehrt. „Wir hoffen, dass sich der Umlauf der Anlage daduch verkürzt“, sagt Krohn im Februar. Die Hoffnung geht schon bald in Erfüllung. Nach einigen Wochen haben sich die Autofahrer umgewöhnt. Und Ende des Jahres ist klar: Die Staus sind tatsächlich etwas kürzer. Nicht immer, aber immer wieder. sind. Mit der Leseförderungsaktion will der Buchhandel Kinder ermuntern, sich mit erzählender Literatur zu beschäftigen und aus ihren Lieblingsbüchern vorzulesen. Ausgabe 4 • Dezember 2015 MÄRZ KNÖLLCHEN MUSS SEIN Im Januar wird direkt am Rathaus ein Stellplatz für Autos mit Elektroantrieb eingerichtet. Deren Besitzer können - so viel Förderung der Elektromobilität darf sein - hier ihre Fahrzeuge kostenlos aufladen. Leider kommt es immer wieder vor, dass Autofahrer ihre benzin- oder dieselbetriebenen Fahrzeuge auf dem für Stromer reservierten Parkplatz vorm Rathaus abstellen. Und das, obwohl sehr deutlich darauf hingewiesen wird. Die Verkehrsbehörde zieht Konsequenzen und verteilt seit März an Falschparker Knöllchen über zehn Euro. E-Auto-Fahrer benötigen während des Ladevorganges nach wie vor gar keinen Parkschein. Der Parkplatz wird gut angenommen. Weitere Stellplätze für Stromer sind deshalb schon in Planung. IM DIALOG Die „Buchholzer Dialoge“ ziehen auch im zweiten Jahr ihres Bestehens wieder die Buchholzerinnen und Buchholzer in ihren Bann und in die Empore. 2015 steht die Reihe unter der Überschrift “Urbanität wagen“. So referiert im März Professor Han Slawik vor rund 100 Zuschauern in der Empore über Containerarchitektur. Unter anderem wird über „Wohnen im postindustriellen Wandel“, Bauen und Wohnen in der Gemeinschaft sowie Quartiersentwicklung und Urbanität“ referiert und diskutiert. Die Reihe wird auch im kommenden Jahr mit sechs Vorträgen fortgesetzt. Zum Thema „Urban Update! - Was Städte morgen leisten müssen“ können sich die EmporeBesucher wieder auf eine Reihe hochkarätiger Vorträge freuen. So spricht unter anderem Kirsten Fahrs, Bischöfin der Nordkirche im Sprengel Hamburg und Lübeck, über das Thema „Suchet der Stadt Bestes - Wie Kirche das Gemeinwesen mitgestaltet“ (6. Juni). Den Auftakt am 25. Januar gestaltet Peter Wippermann, Trendforscher und Professor für Komunikationsdesign, über das Thema „Wertewandel und Stadtentwicklung • Lebensqualität wird wichtiger als materieller Gewinn.“ Infos unter www.buchholzer-dialoge.de. „WIR SIND STOLZ AUF BJÖRN“ W ird Björn Behnke Niedersachsens Behindertensportler des Jahres? Diese Frage stellen sich Anfang März viele sportbegeisterte Buchholzerinnen und Buchholzer. Der 16-jährige Blau-Weiss Buchholz-Sportler ist einer von sechs Ausnahmeathleten, die es in die Endausscheidung des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen geschafft haben. Am 13. März steht fest: Der 16-jährige Monoski-Fahrer ist Niedersachsens Behindertensportler des Jahres 2015. Er hat die Jury überzeugt. 2007 startet Behnke bei Blau-Weiss mit Kinderrollstuhlsport und begeistert sich für Basketball. Seit 2012 spielt er in der Rollstuhlbasketball-Oberliga. Nicht nur der Ballsport liegt dem Buchholzer. Schon früh hatte er Ski Alpin für sich entdeckt, fährt seit 2005 Mono-Ski, schafft es ins paralympische Nachwuchsteam Ski Alpin. 2014 wird er Deutscher Jugendmeister im Slalom und Riesenslalom und gewinnt die Rennserie des IPC Youth Snow Sport Circiut in seiner Klasse. Sein großes Ziel: Die Teilnahme an den Paralympischen Winterspielen 2018 in Südkorea. 2013 wird er überdies mit 200 Meter Schwimmen, zehn Kilometer Handbike- und 3,4 Kilometer Rollstuhl fahren Deutscher Meister U 23 im Paratriathlon. „Für Blau-Weiss Buchholz ist Björn ein Ausnahme-Athlet, ein Super Sportler, auf den wir alle stolz sind“, sagt Blau-Weiss-Präsident Arno Reglitzky. Dem ist nichts hinzuzufügen. 5 Blickpunkt Stadtverwaltung APRIL BUCHHOLZER WILLKOMMENSKULTUR W ir lesen es täglich in der Zeitung, sehen es im Fernsehen: Millionen Menschen sind auf der Flucht. Vor Krieg, Not und Elend. Viele von ihnen wollen ins reiche Europa und in eines von Europas reichsten Ländern - sie wollen nach Deutschland. Für sie ist Deutschland in gewissem Sinne das gelobte Land. Das Land, das Sicherheit, ein gutes Leben, Zukunft verspricht. Monat für Monat kommen allein im Landkreis Harburg Hunderte an. Und müssen untergebracht werden. Ein Teil davon auch in Buchholz. Im Frühjahr ist klar, dass in der Straße An Boerns Soll eine Unterkunft für 120 Menschen geschaffen werden soll. Mitte April werden Anwohner und Eltern des Schulzentrums I auf einer Veranstaltung im Albert-Einstein-Gymnasium über die Pläne informiert. Danach soll die Containeranlage im Herbst fertig sein. Doch der Bau verzögert sich, so dass vorausichtlich erst Ende Januar 2016 die Anlage bezogen wird. Im Herbst - die Zahl der Flüchtlinge nimmt deutschlandweit weiter zu fällt die Entscheidung, die Anlage am Langen Sal um 80 auf insgesamt 120 Plätze aufzustocken. Im Dezember ziehen die ersten Flüchtlinge ein. Parallel finden 30 Flüchtlinge in STABILITÄT Für Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse ist die Sache eindeutig: „Die Empore ohne das Lim‘s und das Lim‘s ohne Empore - das geht gar nicht.“ Das Buchholzer Stadtoberhaupt freut sich deshalb sehr, dass die Zukunft dieser fruchtbaren Beziehung langfristig gesichert ist. Möglich macht das ein neuer Vertrag, den Empore Geschäftsführer Onne Hennecke und Lim‘s-Betreiber Beng Keat Lim nach zweijährigen Verhandlungen im April unterschreiben. 6 POST IT Im Dialog mit den Menschen: Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse geht mit einer Fanpage auf Face- Dibbersen Unterkunft. Hier wie dort werden die Anlieger über die Entwicklungen informiert. Mit der Belegung der jüngsten Einrichtungen leben rund 500 Flüchtlinge in der Stadt. Zum Ende kommenden Jahres dürfte sich die Zahl in etwa verdoppeln. Mehr als 300 Buchholzerinnen und Buchholzer engagieren sich mittlerweile im Oktober 2013 gegründeten Bündnis für Flüchtlinge. Helfen beim Erwerb der deutschen Sprache, begleiten sie zu Behörden und Ärzten, reparieren gemeinsam Fahrräder, veranstalten Tage der Begegnung (Foto). Kurz: Lseben Buchholzer Willkommenskultur. book online. „Ich freue mich auf viele Anregungen, Diskussionen und konstruktive Kritik“, sagt Röhse zum Start. Das Stadtoberhaupt verspricht, regelmäßig auf Facebook zu schreiben - und schnell auf Posts zu reagieren. Röhse hält Wort, berichtet vom Schienenforum Nord, Preisverleihungen, Jubiläen und anderem mehr. Auf seiner Fanpage finden sich keine Pressemitteilungen, sondern Posts aus dem wahren Leben eines Bürgermeisters. HERAUSGEFORDERT Ausgabe 4 • Dezember 2015 MAI B uchholz hat wieder einen Ersten Stadtrat: Einstimmig - bei drei Enthaltungen - wählt der Rat auf Vorschlag von Bürgermeister JanHendrik Röhse Dirk Hirsch für acht Jahre ins Amt. Hirsch tritt damit in die Fußstapfen von Röhse, der bis zu seinem Antritt als Bürgermeister am 1. November vergangenen Jahres Erster Stadtrat war. Der 37-jährige studierte Verwaltungswirt tritt am 1. August seinen Dienst in Buchholz an, verantwortet Finanzen, Wirtschaft und Soziales und fungiert auch als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Bis zu seinem Wechsel arbeitet Hirsch noch als leitender Verwaltungsbeamter im Amt Eiderkanal (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Hirsch, der vor seinem Studium bereits eine Ausbildung bei der Sparkasse absolviert hat, ist verheiratet und hat zwei Wie spannend und herausfordernd Kinder. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung“, sagt Hirsch, „dieses zeigt sich gleich nach Dienstantritt. Haushaltsberatungen, FlüchtlingsAmt ist eine spannende Aufgabe.“ krise, die soziale Infrastruktur mit Schulen und Kindergärten fordern den ganzen Stadtrat. SPASS UND SPIEL GELD ZURÜCK Unter dem Motto „Spaß und Spiel Buchholz macht mobil“ geht Anfang Mai die dritte Generationen-Olympiade an den Start. Die Stadt Buchholz und das Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop sowie Buchholzer Vereine und Einrichtungen haben ein spannendes Mitmachprogramm mit 22 Spielstationen auf die Beine gestellt. Dutzende Teams treten von 12 bis 17 Uhr im Rathauspark im fairen Wettstreit gegeneinander an, messen sich in unterschiedlichen Disziplinen. Zum Beispiel beim Kegeln, Leitergolf, Mikado, Begriffe raten, Quiz klettern, Skilaufen, Bullriding, Malen mit Straßenkreide und Torwandschießen. Mehr als 20 Buchholzer Vereine, Organisationen und Institutionen beteiligen sich an der Olympiade. Organisatoren und Teilmehmer freuen sich über ein schönes, buntes, spannendes Fest. Und wie schon bei den vorangegangenen Olympiaden gibt es zum Abschluss wieder jede Menge Preise. Diesmal freuen sich die Sieger über Fahrräder und Roller. Gestiftet haben die einmal mehr die Hamburger Sparkasse. Die Familienstadt Buchholz reagiert auf den Streik in den Kindergärten. „Wir erstatten Eltern, deren Kinder vom Arbeitskampf betroffen sind, Gebühren zurück“, kündigt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse zum Höhepunkt des Kindergartenstreiks Ende Mai an. Nach dem Ende der Tarifauseinandersetzung kommt die Stadt auf die Betroffenen zu. „Die Eltern müssen dafür gar nichts tun“, erläutert Bettina Heimhalt, Leiterin des Fachdienstes Familie und Kinder. „Wir führen Listen und wissen genau, welche Kinder wie lange nicht betreut worden sind.“ Im Juni ist es soweit: Knapp 10 000 Euro zahlt die Stadt zurück. Rechtlich ist sie dazu zwar nicht verpflichtet. „Aber Buchholz versteht sich als Familienstadt“, sagt Röhse, „deshalb ist dieser Schritt für uns selbstverständlich.“ GEPFLANZT Mitglieder des Rates pflanzen zum Tag des Baumes den Baum des Jahres. Diesmal bringen sie einen Feld-Ahorn in die Erde. Der FeldAhorn wird, anders als seine Artverwandten Berg- und Spitz-Ahorn, bis zu 18 Meter hoch und ist damit der Kleinste von den Dreien. 7 Blickpunkt Stadtverwaltung JUNI PARKSTRASSE IST BAUSTRASSE W asser ist eine starke Naturgewalt. Das zeigt sich am Beispiel Parkstraße. Der örtliche Regenwasserkanal ist zu klein, um die Wassermassen, die vom Krankenhaus talwärts Richtung Innenstadt rauschen, aufzunehmen. Bei sehr starkem Regen könnten deshalb Überschwemmungen in der Kernstadt die Folge sein. Ein neuer Kanal in der Parkstraße mit teils mehr als einem Meter Rohrdurchmesser soll Abhilfe schaffen und künftig einen Großteil des Oberflächen- wassers aufnehmen, das von der Steinbecker Straße Richtung Süden strömt. Das dafür notwendige Regenrückhaltebecken ist bereits im vergangenen Jahr am Steinbach in Betrieb gegangen. Der Startschuss für den Bau des Kanals fällt im Juni. Damit einher geht auch die lange geplante Erneuerung der Parkstraße. Rund drei Millionen Euro investiert die Stadt in die Baumaßnahme, ein Teil davon wird auf die Anlieger umgelegt. Für den Verkehr haben Kanal- und Straßenbau einschneidende Konsequen- zen: Umleitungen, Parkverbote und der Wegfall von Parkpläzen zum Beispiel. Der Umbau der Parkstraße schreitet schneller voran als erwartet: Der Abschnitt vom Steinbecker Mühlenweg bis zur Einmündung Steinbachtal (westlicher Teil) ist bereits ab Anfang Dezember wieder für den Verkehr freigegeben. Drei Wochen früher als erwartet. Die Bauarbeiten werden Anwohner, Schul- und Kindergartenkinder sowie Friedhofsbesucher noch länger behindern: Erst Ende 2016 soll alles fertig sein. STRASSE FREI STRASSENKUNST Premiere für Buchholz: Mitte des Monats verwandelt sich die Straße Am Radeland in eine Fahrradstraße. „Wir setzen damit die erste große Maßnahme aus dem Masterplan Radverkehr um“, sagt der Fahrradexperte der Stadt Buchholz, Michael Mühlbauer. Für die Stadtverwaltung ist das Radeland nur ein Anfang. „Wir werden uns das genau ansehen“, erläutert Mühlbauer. Wenn es im Radeland gut laufe, „kann diese eine Blaupause für die Einrichtung weiterer Fahrradstraßen im Stadtgebiet sein.“ Im Dezember ist klar: Die Fahrradstraße Radeland hat sich bewährt. „Im Laufe des neuen Jahres sollen weitere Straßen für Fahrräder eingerichtet werden“, sagt Buchholz‘ Fahrradexperte Michael Mühlbauer. So viel Kultur wie nie gibt es bei der ersten Buchholzer Kulturnacht. Unter dem Motto „Kultur bewegt Dich“ sind mehr als 600 Besucher unterwegs, genießen an zehn Orten Kunst von 40 Künstlern. Das Angebot ist groß, reicht von Musik, Theater und Lesungen bis hin zu Ausstellungen. Den ganzen Abend über fast im Stundenrhytmus wechseln sich die Angebote ab. Ein Shuttle-Service sorgt dafür, dass niemand seine Lieblingsveranstaltung verpasst. Die Nacht der Nächte endet in der Empore mit einer großen AbschlussParty. Für Mit-Initiator Christoph Selke steht fest: „Nach diesem Abend ist nicht mehr die Frage, ob wir das wiederholen, sondern in welchem Turnus.“ 8 Ausgabe 4 • Dezember 2015 JULI ZAHLEN RADELN: 500 • 40 • 78 000 • 11 B uchholz‘ stellvertretender Bürgermeister Frank Piwecki ist begeistert: „Beim ersten Buchholzer Stadtradeln haben fast 500 Radler in mehr als 40 Teams deutlich über 78 000 Kilometer zurückgelegt - und dabei rund elf Tonnen CO2 eingespart. Das ist eine großartige Leistung!“ Der Jubel unter den rund 150 Menschen, die am letzten Buchholzer Stadradeltag zur Siegerehrung in die Rathaus- kantine gekommen sind, ist unter den Schülerinnen und Schülern der 6c des Albert-Einstein-Gymnasiums (Foto) besonders groß. Kein Wunder. Die Mädchen und Jungen gewinnen den Preis als aktivste Fahrradklasse - einen Besuch des Movieplexx mit freier Filmauswahl. Welche Strecken in drei Wochen zurückgelegt werden können, stellen Torsten-Alexander Backhaus, Volker Meisborn und Peter Eckhoff unter VORBILDLICH ALPHA-E STATT Y Es brodelt in der Region: Die zahlreichen Varianten zum Bau der Y-Trasse treiben die Menschen im Landkreis Harburg auf die Straße, Bürgerinitiativen schießen wie Pilze aus dem Boden. So auch in Buchholz. Kaum ist die Idee, die Heidebahn zur zweigleisigen Güterzugstrecke auszubauen, gedacht, gründen sich in Holm-Seppensen und der Kernstadt zwei Bügerintiativen. Die Sorge ist groß, dass künftig Tag für Tag zusätzlich 200 Güterzüge durch Buchholz donnern. Als Stadt und Kreis Anfang Juli zu einer Infoveranstaltung ins Gymnasium Am Kattenberge (GAK) laden, um die Menschen vor Ort zu informieren und Transparenz zu schaffen, ist der Andrang groß: Mehr als 300 Buchholzerinnen und Buchholzer strömen ins GAK und artikulieren ihre Ängste und Sorgen. Rund fünf Beweis. Die drei SuperStadtRadler legen jeder deutlich mehr als 1000 Kilometer auf ihrem Zweirad zurück. Eckhoff, der für die Bucholzer Liste im Stadtrat sitzt, markiert mit 1310 Kilometern die Bestleistung. Eckhoff lässt, genauso wie sein Ratskollege Karsten Müller (708 Kilometer), für den Zeitraum der Stadtradelaktion sein Auto stehen uns steigt komplett aufs Rad um. Die Aktion wird 2016 forstgesetzt. Monate später folgt die Erleichterung. Das Dialogforum Schiene Nord entscheidet sich mit großer Mehrheit für die Alpha-Variante E und damit gegen den Neubau und für den bedarfsgerechten Ausbau bestehender Strecken. Danach sollen zur Entlastung des Hamburger Hafenhinterlandverkehrs die Kapazitäten der Bestandsstrecken Lüneburg-Uelzen, Stendal-Langwedel (sogenannte Amerikalinie) und Rotenburg-Minden erweitert werden. „Bund, Land und Bahn machen sich diese Variante zu eigen“, freut sich Buchholz‘ Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Alle anderen Vorschläge - und damit auch die Buchholz betreffenden Ideen um zweigleisigen Ausbau der Heidebahn sowie der sogenannten Breimeier Trasse - sind damit vom Tisch. Markus Birzer ist vielen Buchholzerinnen und Buchholzern als der gute Geist des ISEK im Gedächtnis geblieben. Fast zwei Jahre lang hat der Politikberater das Stadtentwicklungskonzept Buchholz 2030 als Moderator begleitet. Unter dem Titel „So geht Bürgerbeteiligung - Eine Handreichung für die kommunale Praxis“ hat der 51-Jährige wenige Monate nach Abschluss des Projekts ein Buch vorgelegt, in dem der Buchholzer ISEKProzess als eins von vier vorbildlichen Praxisbeispielen für Bürgerbeteiligung gewürdigt wird. „Wir freuen uns sehr, dass das ISEK-Projekt so eine Außenwirkung erzielt“, sagt dessen Initiatorin, Stadtbaurätin Doris Grondke. Gute Bürgerbeteiligung gelinge, wenn es engagierte Bürgerinnen und Bürger gebe. „In Buchholz haben wir das große Glück, dass es eine sehr engagierte Bürgerschaft gibt.“ 9 Blickpunkt Stadtverwaltung WETTEN, DASS... Morgens um 7.40 Uhr gilt‘s: Der NDR wettet mit Buchholz zerinnen und Buchholzern nicht gelingt, die Fernsehserie später gewinnen die Buchholzerinnen und Buchholzer di und Bürger - und damit fast dreimal so viele wie die 250 v als Pippi, Piraten, Landstreicher, Polizisten und Co. durch d Kunterbunt hat zuvor fast eine ganze Woche lang die Trup Mitglieder der Steenbeeker und des Parabol-Theaters, Gra pfleger Olaf Blohm gebaut. Die Segelkameradschaft Buch Sperhake, der auch Pippis Vater Ephraim Langstrumpf gib Inklusive Garten, Limonadenbaum und Kleiner Onkel ist a aufgebaut. Im NDR-Regionalmagazin wird in der Live-Sen mit 468 Menschen in Pippi-Langstrumpf-Kostümen verkü voller Kehle die Pippi-Titelmelodie - und die Wette ist gew Besucher auf dem Platz nur noch eines: Paaaaarty. 10 Ausgabe 4 • Dezember 2015 AUGUST z‘ Bügermeister Jan-Hendrik Röhse, dass es den Buchhole Pippi Langstrumpf zum Leben erwecken. Sechs Tage ie NDR-Stadtwette mit Bravour. Exakt 657 Bürgerinnen vom NDR geforderten - verkleiden sich. Marschieren die auf dem Peets Hoff aufgebaute Kulisse. An der Villa ppe (Handwerker des Geschichts- und Museumsvereins, afiker, Juz-Praktikanten und viele mehr) um Stadtjugendhholz verwandelt unter der Federführung von Johann bt, unterdessen einen Optimisten in die Hoppetosse. alles auf dem zum Festplatz umfunktionierten Peets Hoff ndung - sendezeitbedingt - nur das Zwischenergebnis ündet. Gleich danach schmettern die Nordheidjer aus wonnen. Der Rest des Abends ist dann für die rund 4500 11 Blickpunkt Stadtverwaltung AUGUST UND MARKT-SOUND D ie kurz vor der Sommerpause verabschiedete neue Marktsatzung sorgt zum Ende der Parlamentsferien für Unruhe unter den Buchholzerinnen und Buchholzern. Die Kritik entzündet sich an der Regelung zur Straßenmusik, die die Novelle grundsätzlich verbietet. Die (ver)öffentlichte Aufregung ist groß: Keine Musik mehr auf dem Wochenmarkt? „Eigentlich ist alles ganz einfach“, sagt Sven Domnick, Mitarbeiter der Verkehrsbehörde und Organisator des Wochenmarkts. Die neue Sat- zung untersagt zwar grundsätzlich Straßenmusik, lässt sie auf Antrag aber zu. Der ist so formlos wie simpel: Wer auf dem Wochenmarkt musizieren möchte, muss lediglich den Marktmeister ansprechen. Der entscheidet und erteilt mündlich die Erlaubnis, „wer wo wie lange Musik machen darf“, erläutert Domnick. „Wir wollen darüber die Qualität der Musik steuern.“ Die ist, das zeigen Beschwerden von Marktbeschickern und Geschäftsleuten am Marktplatz, deutlich verbesserungswürdig. „Was der Marktbesucher schön findet, kann für einen Marktbeschicker oder für eine Verkäuferin, vor deren Geschäft fünf Stunden ununterbrochen ‚El Condor Pasa‘ oder anderes gespielt wird, schon anstrengend sein“, sagt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse „Hier soll der Marktmeister künftig eine Handhabe haben, und genau dazu dient die Regelung in der Satzung.“ Musiker sehen der ab 2016 geltenden Neufassung nach der ersten Aufregung gelassen entgegen. Denn sie haben ihre Genehmigung und dürfen auch im neuen Jahr mit ihrem Können den Buchholzer Wochenmarkt bereichern. IM OSTEN NICHTS NEUES Gespräche ohne eine externe Entscheidungsinstanz sind aus seiner Sicht aufgrund der Konfliktgeschichte aussichtslos“, schreibt Troja in einer Mail an Bürgermeister JanHendrik Röhse. Somit sei ein außergerichtliches Mediationsverfahren nicht mehr möglich, bilanziert der Mediator. „Ich schließe mich Trojas Einschätzung an“, sagt Röhse. „Ohne die Beteilung aller Parteien ist das Verfahren weder möglich noch sinnvoll.“ Nach dem Scheitern der außergerichtlichen Mediation, steht die gerichtliche Mediation beim Oberverwaltungsgericht noch aus. Ob und wie es damit weitergeht ist allerdings auch im Dezember noch völlig offen. PARKLICHT Mitte September ist klar: Die vom Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg vorgeschlagene ergänzende Mediation zum Ostring ist gescheitert. Nach einem Telefonat mit CDU Fraktionschef Andreas Eschler sieht Markus Troja, Mediator aus Oldenburg, keine Möglichkeiten mehr für ein außergerichtliches Mediationsverfahren. „Herr Eschler hat sehr eindeutig gesagt, dass er nicht bereit ist, an einem solchen Mediationsverfahren teilzunehmen, weil er eine Entscheidung vom Gericht haben wolle. Das ist aus seiner Sicht der einzige Weg, um den jahrelangen politischen Streit zu beenden. 12 Im Rahmen der Aktion „Alter, Pflege und Demenz“ verwandelt deren Initiator Frank Kettwig den Rathauspark Mitte August in ein Lichtermeer: 2000 Lichter leuchten auf dem Areal. Musikalisch begleitet wird das Aufstellen vom Duo Herzchen und Dennis mit Balladen passend zum Thema. Ausgabe 4 • Dezember 2015 D SEPTEMBER FRAGEN UND ANTWORTEN W ir müssen Zukunft denken“, sagt Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse mit Blick auf den anhaltenden Flüchtlingsstrom und stellt Weichen: Im September setzt er die Arbeitsgruppe „Migration - Herausforderungen und Chancen“ ein. „Wir wollen und müssen uns diesen Entwicklungen stellen“, sagt der Leiter der Arbeitsgruppe (AG), Buchholz‘ Erster Stadtrat Dirk Hirsch. Die AG beginnt sofort mit der Arbeit. „Wir machen uns Gedanken über die kurz-, mittel- und langfristige Wohnsituation “, sagt Hirsch. So sei es nicht damit getan, lediglich Flächen für weitere Container zu finden. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen, egal ob Flüchtling oder alteingesessen“, analysiert der 37-Jährige. „Wie dieser zu schaffen ist, ohne dass es zu einer Ghettobildung kommt - darauf brauchen wir Antworten.“ Überdies würden Strategien für die Soziale Infrastruktur - also Krippen, Kindergärten, Schulen und Einrichtungen wie das Jugendzentrum - entwickelt. „Wir werden auch für die Kinder von Flüchtlingen Plätze brauchen.“ Nicht nur das, auch die Integration der Migranten - Arbeitsplätze, Integrationsarbeit, Willkommenskultur, ehrenamtliches Engagement - sind Themen. Selbstgestecktes Ziel der strategisch ausgerichteten AG: Nach einer Stärken- und Schwächenanalyse Ergebnisse und Vorschläge erarbeiten und diese in einem Masterplan zusammenfassen, der Grundlage für politische Entscheidungen und deren Umsetzung sein soll. ENGAGIERT dem Bündnis für Flüchtlinge und zahlreichen anderen Organisationen aus Buchholz beworben. Gefördert wird der Aufbau von Kooperationen und Netzwerken vor Ort. Das Konzept, das die Jury überzeugt hat, sieht unter der Überschrift „Buchholz ist engagiert“ vor, in den kommenden Jahren eine personell und finanziell gut ausgestattete Koordinierungsstelle zu etablieren, die als Netzwerkzentrale für alle Bereiche bürgerschaftlichen Engagements fungiert. Die Blaupause dafür ist die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit in Buchholz. Wagner: „Hier werden wir in den nächsten drei Jahren beispielhaft einen solchen Koordinierungsprozess konzipieren.“ WILLKOMMENSPAKET Geschafft: Buchholz zählt zu den 50 ausgewählten Orten in Deutschland, in denen das bürgerschaftliche Engagement in den kommenden drei Jahren eine ganz besondere Rolle spielen wird. Das entscheidet die Jury des bundesweiten Netzwerkprogramms „Engagierte Stadt“ Anfang September. Die Teilnahme an dem Programm ist mit 50 000 Euro dotiert. „Wir freuen uns über diese Auszeichnung und auf die intensive Arbeit in den kommenden Jahren“, sagt Bärbel Wagner, Leiterin des Mehrgenerationenhauses Kaleidoskop. Das Kaleidoskop hat sich in enger Abstimmung mit der Stadt, Lidl hat ein Herz für Flüchtlinge. Im Wert von rund 2000 Euro übergeben der Lidl-Beauftragte für Mitarbeiter und Soziales, Sören Schulz, und Verkaufsleiter Robert Michalowski Büromaterial und Fahrradersatzteile sowie -zubehör dem Buchholzer Bündnis für Flüchtlinge. „Wir freuen uns sehr über diese großzügige Spende“, sagt Wilfried Bolte vom Bündnis für Flüchtlinge. Das Büromaterial nutzt das Bündnis für seine Begrüßungspakete. Die werden unter anderem zum Ende des Jahres gepackt, als in die erweiterte Unterkunft Am Langen Sal 80 neue Flüchtlinge einziehen. 13 Blickpunkt Stadtverwaltung PARTY DES Zehntausende Besuch Das Buchholzer Stadtf Party des Jahres. Nach entwickelt sich das Fes vollen Höhepunkt des - vor allem - einige jun dingt über die Stränge 14 Ausgabe 4 • Dezember 2015 SEPTEMBER JAHRES her irren sich nicht: fest 2015 ist die beste h verhaltenem Beginn st zum stimmungss Jahres. Auch wenn nge Leute alkoholbee schlagen. 15 Blickpunkt Stadtverwaltung OKTOBER UND AKTIVE JUGEND B uchholz hat wieder einen Jugendrat. Hanne Nissen, Rune Eckardt, Felix Denkeler, Sophie Röhse, Rouven Schlobohm, Anahita Rennekamp, Maja Münch, Linus Joshua Petersen, Claas Löbe, Julia Wulf, Zakaria Kone und Leon Wehebrink machen sich für die Interessen der Buchholzer Jugend stark. Auf seiner konstituierenden Sitzung wählt das Gremium Claas Löbe zum Vorsitzenden und Rouven Schlobohm zu dessen Vertreter. Aber nicht nur Formalien bestimmten die erste Tagesordnung. Die jungen Frauen und Männer wollen sich etwa um Nutzung der Sportplätze küm- Zehn Jahre Buchholz-Järvenpää, 20 Jahre Buchholz-Wohlau, 40 Jahre Buchholz-Canteleu - die Jahre 2015 und 2016 stehen auch im Zeichen der Partnerstädte. Im Mai feiern Järvenpääer und Buchholzer mit dem finnischen Tangound Kulturfestival FINtango den zehnjährigen Geburtstag ihrer Freundschaft. Mit Tanzunterricht, mobiler Sauna und Kulinarischem (etwa Rantakala - „Strandfisch“ am Feuer). Der Tango ist freilich nur ein (kleiner) Teil der Finni16 mern, die Sanierung der Radwege zum Schulzentrum II voranbringen - und sich im Rat der Stadt vorstellen. „Alle Sitzungen des Jugendrates sind öffentlich“, erläutert Olaf Blohm. Der Stadtjugendpfleger hat den Antrag aus der Politik umgesetzt und die Wahl des Jugendrates organisiert. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse und Erster Stadtrat Dirk Hirsch begrüßen und beglückwünschen die jungen Buchholzerinnen und Bucholzer bei einem Rathausbesuch zur Wahl. „In der Politik hatten wir eine intensive Debatte“, sagt Röhse. „Nicht ob es einen Jugendrat geben soll, sondern wie er gestaltet wird.“ PARTNERSCHAFTLICH schen Tage. Eine Delegation aus Järvenpää - unter anderem mit Bürgermeister Erkki Kukkonen weilt in der Stadt. Parallel gibt es einen Schüleraustausch des Albert-Einstein-Gymnasiums mit seinem Järvenpääer Pendant, dem Lukio Järvenpää. Im Oktober laden Stadt und Partnerschaftsverein Buchholz-Canteleu zum Jubiläumsfest 40 Jahre Buchholz- Etwa ob die Mitglieder aus Buchholz kommen müssen (ja) und wie alt sie sein dürfen (14 bis 20 Jahre). Überrascht habe den Rat die hohe Zahl der Bewerber (75) sowie die große Wahlbeteiligung (mehr als 3000 abgegebene Stimmen). Röhse: „Ich bin sehr gespannt und freue mich auf gute Zusammenarbeit.“ Das auf zwei Jahre gewählte Jugendparlament trifft sich alle 14 Tage. Vor der Weihnachtspause befasst sich das Gremium unter anderem mit der privaten Nutzung der Schulsportplätze, der Renovierung der Schützenhalle, sowie der Flutlichtproblematik am Wiesenschulsportplatz. Canteleu in den Rathauspark. Am Tag drauf startet ein internationales Volleyballturnier um den Pokal der Partnerstädte in der Nordheidehalle. Die Freundschaft mit Wohlau wird ebefalls gefeiert wenn alles wie geplant läuft beim Stadtfest 2016. In einem größeren Rahmen wird bereits am 30. Januar gefeiert. Dann werden die Partnerschaften mit Canteleu, Wohlau und Järvenpää gemeinsam in einem großen Festakt in der Empore gewürdigt. Ausgabe 4 • Dezember 2015 D NOVEMBER BAHNHOF RELOADED V iele Buchholzerinnen und Buchholzer fragen sich: Was passiert eigentlich mit der Bahnhofstraße? Ende November gibt es Antworten. Im Ausschuss für Stadtplanung, Mobilität, Bauen und Ordnung wird das aktuelle Konzept für den Umbau des Areals vorgestellt. Hintergrund: Die Buchholzer Terra Real Estate hat große Teile der Flächen erworben, will das alte Bahnhofsviertel in ein modernes Quartier mit französischem Flair verwandeln. Und dafür Millionen Euro investieren. „Die Entwicklung der Bahnhofstraße ist ein Meilenstein für Buchholz“, sagt die Baudezernentin der Stadt, Doris Grondke. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, einen lokalen Investor und breite politische Unterstützung für das Projekt zu finden.“ Gerade in Zeiten knapper Kassen sei es wichtig, die Zusammenarbeit mit Investoren zu pflegen. Das Politik und Öffentlichkeit präsentierte Konzept ist aus einem zweistufigen Workshopverfahren hervorgegangen. „Drei Büros haben sich mit der Bebaubarkeit und Nutzbarmachung der Flächen befasst und Pläne entwickelt“, berichtet Grondke. Eine unabhängige Jury aus Fachgutachtern, Mitgliedern der politischen Gremien, Verwaltung, Eigentümern und Bürgervertretern aus der Lenkungsgruppe des Integrierten Entwicklungskonzepts (ISEK) habe sich intensiv und kritisch mit den drei Alternativen auseinandergesetzt - und sich für das für die Stadt innovativste Konzept entschieden. Die Pläne vom Büro „ksw architekten und Stadtplaner“ sehen auf der Ostseite des „Canteleu-Quartiers“ ein Ärztehaus und einen Musikclub vor. Auf der Westseite runden ein Steakhouse sowie eine Seniorenwohnanlage das Areal ab. Darüber hinaus sind ein Kino mit sechs (!) Sälen - Betreiber: Carsten Reck vom Buchholzer Movieplexx -, ein Brauhaus sowie weitere Neubauten geplant. Wenn alles glatt geht, soll das „(www.)Canteleu-Quartier(.de)“ im Laufe des Jahres 2018 fertig werden. MARODE GESTÖRT Die Bahnbrücke an der B3 in Sprötze bröckelt weiter vor sich hin. Mitte November ist der Zustand des Bauwerks - das Lkw bereits seit knapp einem Jahren nicht mehr nutzen dürfen - so schlecht, dass es auch für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen gesperrt ist. Entschärfen wird sich die Situation frühestens im November kommenden Jahres. Dann soll eine Behelfsbrücke stehen, so dass mit Abriss der alten und Bau der neuen Brücke begonnen werden kann. Vandalismus, technische Probleme immer wieder fallen Fahrstühle der Wohlaubrücke aus. Im November kommt es besonders dicke: Obwohl sie einwandfrei funktionieren, sind alle Fahrstühle zugleich außer Betrieb. Wegen der Sicherheit. Grund ist eine Störung des Notrufs. Die Verbindung zur Notrufzentrale in Bremen ist wegen eines Kabelfehlers gekappt. Das Rathaus steht in engem Kontakt mit der Bahn, die mit Hochdruck an einer Lösung des Problems arbeitet. Die Ursache des Fehlers ist schnell gefunden: Ein Bagger hat ein Kabel erwischt. Der Schaden ist nach wenigen Tagen behoben. Uff! 17 Blickpunkt Stadtverwaltung DEZEMBER AKTIVE BÜRGERSCHAFT D ie Stadt Buchholz hat vier neue Ehrennadelträger. In einer Feierstunde in der Wiesenschule zeichnet Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse DLRG-Aktivistin Irmgard Kunze, Flüchtlingshelfer Wafaa und Kamal Chabarou sowie Renate Krüger vom Oekumenischen Hospizdienst für ihr zum Teil jahrzehntelanges Engagement aus. „Seit 15 Jahren verleiht die Stadt Buchholz die Ehrennadel an engagierte Buchholzerinnen und Buchholzer“, lobt die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Landkreis Harburg, Svenja Stadler, in ihrem Grußwort. Gerade in der Flüchtlingshilfe sei der Landkreis Harburg sehr gut aufgestellt. Gleichwohl mahnt Stadler: „Ehrenamtliches Engagement darf nicht zum Lückenfüller für staatli- ches Handeln werden.“ Kritische Worte sind auch Irmgard Kunze nicht fremd. Die 75-jährige Buchholzerin, seit 1974 im DLRGOrtsverein aktiv, „ist aufgeschlossen, kritisch - und legt auch schon den Finger in die Wunde, wenn‘s drauf ankommt“, sagt Ortsvereinvorsitzender Torsten Preiß in seiner Laudatio. 34 Jahre lang hat sie Wachdienst im Buchholz Bad absolviert, unterstützt die Retter bei Stadtlauf und Radrennen. Kurz: „Die Ehrennadel ist bei ihr in guten Händen.“ Das lässt sich auch über Wafaa und Kamal Chbarou sagen. Das Ehepaar flieht 1986 vor dem Bürgerkrieg aus dem Libanon nach Deutschland. Kaum in Buchholz angekommen, „helfen sie neuen Flüchtlingen im gerade gegründeten Flüchtlingscafé Oase, sich in Buchholz zurechtzufinden“, berichtete Laudatorin Ute Schui. Neun Jahre später startet Wafaa Chbarou gemeinsam mit Schui ein Projekt, ausländische Frauen zu alphabetisieren. „Waffa lehrt dort bis heute.“ Ihr Mann Kamal stehe dem in nichts nach. Damals wie heute arbeitet er unermüdlich als Dolmetscher und Mittler zwischen den Kulturen. Die ganze Familie sei ein Beispiel für gelungene Integration. Beispielgebend ist auch der Einsatz von Renate Krüger. „Seit 20 Jahren schenkt sie Zeit, hört zu, ist für Sterbende da“, sagt Laudator Frank Piwecki. „Ich freue mich sehr, dass sich die Stadt mit der Ehrennadel für dieses unglaubliche Engagement bedankt.“ organisieren: Termine planen, GEMA und Polizei ins Boot holen, Anwohner informieren, Plakate und Flyer gestalten, Facebook-Fanpages füttern, Bühne bauen. „Unsere Konzerte dauern in der Regel vier Stunden“, sagt Kalauch. Zwischen 100 und 150 Besucher freuen sich Konzert für Konzert über laute Musik, brachiale Bässe, wilde Tänze und mehr. „Die Auftritte sind für Musiker und Publikum wie ein Ventil“, analysiert Kalauch, „sie singen, schreien, toben sich den Alltag von der Seele.“ Das ist immer laut, immer ausgelassen, immer hitzig - und immer friedlich. MUSIKLADEN Kaum ein Monat vergeht, in dem im Buchholzer Jugendzentrum nicht wenigstens ein Bandabend stattfindet. „Das Haus ist für lokale Bands ein fester Auftrittsort geworden“, freut sich Anika Lucas vom Leitungsteam des Jugendzentrums (Juz). Möglich machen das die Jungs um Axel Kalauch (auf dem Foto links). Der 30-Jährige organisiert seit rund vier Jahren gemeinsam mit jungen Erwachsenen die Konzertreihen des Hauses. So auch im Dezember. Unter dem Motto „Victim Solidarity Night“ rocken Everlake, Wrath of the Ocean, Kill all the Sexy People, I am Revenge das Haus. Doch bevor das erste Riff erklingt, gibt es einen ganzen Haufen zu 18
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