Ernährungsweise Körperliche Aktivität

as Leben mit interstitieller Zystitis (IC) erfordert Kreativität, Geduld und
Entschlossenheit. Da es weder ein Heilmittel für IC gibt, noch eine
Behandlungsmöglichkeit, die für alle Patienten wirksam ist, haben die Patienten mit IC
erkannt, dass sie die Initiative ergreifen müssen, um ihre Krankheit zu lindern. Es folgen
eine Reihe von Vorschlägen, die Ihnen helfen sollen, auf täglicher Basis mit IC zu leben. Sie
wurden aus Umfragen unter IC-Patienten und deren Ärzten sowie aus Publikationen
zusammengestellt, die von der Interstitial Cystitis Association (ICA) erhältlich sind.
Ernährungsweise
Viele Patienten mit interstitieller Zystitis (IC) sind der Ansicht, dass durch eine Änderung
der Ernährungsweise die Symptome kontrolliert und ein Wiederkehren vermieden werden
kann. Andere wiederum geben an, dass das, was sie essen oder trinken, nur geringe
Auswirkung darauf hat, wie sie sich fühlen. Wenn Sie noch nicht versucht haben, Ihre
Ernährungsweise zu ändern, ist es die Mühe wert, mit verschiedenen Speisen und
Getränken zu experimentieren, um herauszufinden, ob es Ihnen hilft. Die häufigsten
Empfehlungen anderer IC-Patienten lauten:
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Vermeiden Sie Bier, Wein, Alkohol, Koffein, gereiften Käse, Hefe,
konserviertes oder verarbeitetes Fleisch, künstliche Süßstoffe und
kohlensäurehaltige Getränke. Trinken Sie stattdessen koffeinfreien und
säurereduzierten Tee oder Kaffee und kohlensäurefreies Flaschenwasser
anstatt Leitungswasser.
Verringern Sie den Säuregehalt in Ihrer Ernährung und vermeiden Sie
Tomaten, Essig, Mayonnaise, Ketchup, Senf und Zitrusfrüchte und -säfte und
alle Produkte, die diese Zutaten enthalten
Vermeiden Sie scharfe Gerichte und Schokolade (enthält Koffein)
Fügen Sie Ballaststoffe hinzu, um einen geregelten Stuhlgang zu fördern
Rauchen Sie nicht
Essen sie mehrere kleine Mahlzeiten anstatt einer großen
Probieren Sie Prelief®, ein Ernährungszusatz, der Calciumglycerophosphat
enthält. Dieses Präparat bewirkte in Forschungsstudien mit IC-Patienten eine
Linderung der Blasenschmerzen und des Miktionsdrangs, wenn es mit
säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken genommen wurde. Weitere
Informationen und eine Gratis-Probe erhalten Sie unter der Telefonnummer
+1-800-994-4711 (gebührenfrei innerhalb der USA) oder besuchen Sie die
Website
www.prelief.com.
Körperliche
Aktivität
Wenn Sie sich unwohl fühlen oder unter Schmerzen leiden oder aufgrund von nächtlichen
Schlafunterbrechungen müde sind, fällt es Ihnen u. U. schwer, sich körperlich zu betätigen.
IC-Patienten mit schweren Symptomen wissen, dass selbst die kleinste Bewegung
unangenehm sein kann. Dennoch versuchen viele Patienten mit IC, selbst schwer
betroffene, einer körperlichen Aktivität nachzugehen und berichten, dass sie sich dadurch
physisch und psychologisch besser fühlen.
Versuchen diese einfachen Übungen:
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Einfache Gymnastik
Schnelles Gehen
Yoga, Tai Chi
Schwimmen, Joggen, Fahrrad fahren, Gewichtstraining, wenn es die
Symptome zulassen
Das für ältere und behinderte Menschen entwickelte „Body Recall"-System,
das eine Reihe von Übungen umfasst, die im Bett durchgeführt werden
können
Kegel-Übungen zur Stärkung und Unterstützung der Beckenbodenmuskulatur,
besonders hilfreich bei Inkontinenzproblemen
Stressverminderung
Die meistenMensschen mit IC sind sich bewusst, dass Stress eine Rolle dabei spielt, die
Symptome zu verschlimmern oder erneut aufflackern zu lassen. Schon die Krankheit allein
stellt manchmal eine Ursache für Stress dar. Neben regelmäßiger körperlicher Betätigung
zur Stressbekämpfung und Schmerzlinderung schlagen IC-Patienten auch Folgendes vor:
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Erlernen rundlegender Entspannungstechniken
Meditation und/oder Visualisierungstechnik
Erlernen von Selbsthypnose
Massagen
Psychotherapie, um zu lernen, mit der Krankheit fertig zu werden und Stress
zu reduzieren
Schmerzlinderung
Viele IC-Patienten erreichen zumindest eine teilweise Schmerzlinderung durch einfache
Maßnahmen, die sich auch zu Hause ausführen lassen. Dazu gehören:
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Eine Kaltpackung, Wärmepackung oder Wärmflasche direkt auf das Perineum
platzieren (bei der Frau der Bereich zwischen Anus und Vagina und beim
Mann der Bereich zwischen Anus und Penisbasis). Experimentieren Sie, um
herauszufinden, ob Wärme oder Kälte für Sie besser ist.
Ein warmes Sitzbad nehmen, mit oder ohne Epsom-Salz – lassen Sie etwas
Wasser in die Badewanne oder verwenden Sie ein Plastiksitzbad (in der
Apotheke erhältlich), das auf die Toilette passt.
Die Knie gegen die Brust drücken, sich mit gespreizten Beinen zurücklehnen
oder in die Hocke gehen
Ein Glas Wasser trinken, das mit einem Teelöffel Natriumbikarbonat gemischt
ist. Konsultieren Sie zuerst Ihren Arzt, wenn Sie Salz in Ihrer Ernährung
vermeiden sollen.
Geschlechtsverkehr
Für die meisten IC-Patienten gehören die Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr zu den
unangenehmsten Aspekten der Krankheit. IC muss jedoch nicht das Ende des Sexuallebens
bedeuten. Mit etwas Kreativität und Aufgeschlossenheit für Alternativen haben viele ICPatienten Wege gefunden, intim und zärtlich zu sein.
Sehen Sie Sex nicht ausschließlich als Geschlechtsverkehr an, sondern als eine Reihe von
Aktivitäten, die oral-genitalen Sex, Massagen, gegenseitige Masturbation, Austausch von
Fantasien oder einfach nur Kuscheln umfassen.
Das Einnehmen von antispasmodischen oder schmerzlindernden Medikamenten vor dem
Geschlechtsverkehr sowie Gleitmittel können das Unwohlsein lindern. Vermeiden Sie den
Gebrauch eines Diaphragmas, da es Druck auf die Blase ausübt. Um die Schmerzen am
nächsten Tag zu lindern, nehmen Sie ein 20-minütiges Sitzbad und platzieren Sie nach dem
Geschlechtsverkehr 20 Minuten lang eine Eispackung auf das Perineum.
Es ist darüber hinaus u. U. hilfreich, mit einem geschulten Sexualberater, insbesondere
einem, der Erfahrung mit chronisch kranken und behinderten Patienten hat,
zusammenzuarbeiten.
Kleidung
Bequeme, nicht einengende Kleidung bringt für IC-Patienten u. U. schon etwas Linderung.
Damenkleidung ist leider nicht immer auf Bequemlichkeit ausgelegt, aber mit Beharrlichkeit
und Kreativität können Frauen mit IC eine Garderobe zusammenstellen, die modisch und
bequem ist. Hier einige Vorschläge:
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Tragen Sie nicht-einengende Kleidung wie längere Röcke und lose sitzende
Hosen.
Vermeiden Sie Gürtel und Kleidung, die Druck auf Bauch und Taille ausübt.
Tragen Sie Stockings, Baumwoll-Leggings oder Baumwollstrumpfhosen
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Tragen Sie Baumwollunterwäsche.
Tragen Sie Schuhe mit niedrigem Absatz oder Slipper, um Kreuzschmerzen zu
lindern. Versuchen Sie es mit einer weichen Gummisohle und einem
Keilabsatz. Legen Sie Schaumstoffpolster in Ihre Schuhe ein.
Produkte
Eine Reihe an IC-Patienten war darüber hinaus erfolgreich bei der Suche nach Produkten,
die das Schlafen bequemer machen. Hier ihre Vorschläge:
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Ein aufheizbare Matratzenauflage
Eine feste Schaumstoffmatratzenauflage (im Eierkartonstil) für das Bett und
ultrafeste Schaumstoffpolster für die Stühle
Bettwäsche aus Baumwolle oder Baumwollflanell
Weißes, unparfümiertes Toilettenpapier
Weiße Waschlappen für den Genitalbereich und unparfümierte weiße Seife
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Pediatrische Katheter für Patienten, die selbst-katheterisieren
Reisen
Das Reisen ist für Patienten mit IC, insbesondere für diejenigen, die schwer betroffenen
sind, mit vielen Herausforderungen verbunden. Aber mit etwas Entschlossenheit können
selbst diese Patienten reisen. Bereiten Sie sich sorgfältig auf die Reise vor und ziehen Sie
die folgenden Vorschläge in Betracht, die es Ihnen eventuell etwas leichter machen.
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Nehmen Sie bei Reisen im Auto einen tragbaren Nachttopf mit. Manche ICPatienten haben sogar tragbare Toiletten in Vans installiert. Trabare
Urinbecken für Frauen sind ebenfalls praktisch.
Bei Reisen im Flugzeug lassen Sie sich einen Sitz am Gang in der Nähe der
Toiletten reservieren. Setzen Sie sich auf Kissen, um Vibrationen zu
reduzieren. Nehmen Sie vor und während dem Flug nur wenig Flüssigkeiten
zu sich.
In Fallen, wo Toiletten beim Reisen nicht leicht zugänglich sind, können
Frauen absorbierende Binden tragen und Männer können einen
Kondomkatheter verwenden.
Versuchen Sie, nicht während der Hauptsaison zu reisen, da es oft hektischer
zugeht und unerwartete Ereignisse eintreten können.
Informieren Sie sich im Voraus über die Standorte der Toiletten entlang Ihrer
Reisestrecke. Manche Stadtführer enthalten diese Informationen. Schauen Sie
in Ihrem Buchgeschäft nach.
Zugang zu
Toiletten
Eines der größten Probleme für Patienten mit IC in den USA ist der Mangel an öffentlichen
Toiletten. Um Zugang zu Toiletten in Restaurants oder anderen öffentlichen Orten zu
erhalten, muss man oft darauf beharrenn. Die folgenden Schritte sind u. U. hilfreich:
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Tragen Sie die Toilettenzugangskarte der ICA mit sich, die von unserem
Resource Materials Guide erhältlich ist.
Tragen Sie ein Notfallarmband, dass Sie vorzeigen können, wenn Ihnen der
Zugang verweigert wird
www.medicalert.com).
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Beantragen Sie ein Behinderten-Nummernschild, wenn Sie schwer betroffen
sind.
Alternative
Behandlungsarten
Viele IC-Patienten haben Alternativen zu den konventionellen medizinischen
Behandlungsmodalitäten erforscht und eine Linderung ihrer Symptome erfahren. Es ist
wichtig, diesen Behandlungsmöglichkeiten gegenüber offen zu sein und realistische
Erwartungen hinsichtlich der möglichen Ergebnisse zu haben. Zu den
Behandlungsmöglichkeiten, die IC-Patienten mit Erfolg ausprobiert haben, gehören u.a.:
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Akupressur, Akupunktur und Massagetherapie
Biofeedback, ganzheitliche Techniken
Chiropraktische Behandlung
Homöopathie
Ernährungs- und Kräutertherapien
Blasentrainingsprogramm
Ressources und
Referenzen
Der Resource Materials Guide der ICA bietet ein großes Angebot an Literatur zur Selbsthilfe.
Diesen Führer finden Sie auf der Website der ICA unter: www.ichelp.org oder als Beilage zu
unserem vierteljährlichen Newsletter, der ICA Update.
Die Kontrolle
übernehmen
Wenn Sie Maßnahmen selbst ergreifen – entweder zur Suche nach einem Heilmittel oder zur
Verbesserung Ihrer Situation – sind Sie oft schon auf dem richtigen Weg, um eine positive
Einstellung zu sich selbst und zu Ihren Körper zu bewahren. Denken Sie daran, dass IC Sie
nur kontrollieren kann, wenn Sie es zulassen! Hier ein paar abschließende Gedanken:
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Treten Sie der ICA bei. Durch Ihre Mitgliedschaft erfahren Sie alles über IC,
einschließlich der neuesten Forschungsergebnisse und Therapien, und Sie
helfen bei der Finanzierung der notwendigen Forschung.
Lesen Sie Bücher zum Leben mit chronischen Krankheiten, damit Sie IC
besser verstehen.
Finden Sie den richtigen Arzt – er sollte Sie nicht nur über IC informieren,
sondern darüber hinaus auch hilfreich, interessiert und innovativ im
Behandlungsansatz sein. Bereiten Sie sich auf Ihre Arztbesuche vor.
Schreiben Sie im Voraus Fragen und Symptome auf.
Informieren Sie Ärzte und anderes Personal im Gesundheitswesen, Familie
und Freunde über IC.
Schreiben Sie an Ihre Regierungsvertreter und bitten Sie sie um ihre
Unterstützung für die Forschung für IC und andere Gesundheitsfragen der
Frauen.
Wen Sie arbeitsunfähig sind, beantragen Sie Sozialversicherungshilfe und
andere private Behindertenversicherungsunterstützung. Detaillierte
Informationen zu einer erfolgreichen Antragstellung sind im Resource
Materials Guide der ICA zu finden.
ede Person, die von IC betroffen ist, weiß, dass es keine eindeutige Strategie zur
Schmerzlinderung oder Handhabung des täglichen Lebens gibt. Techniken zur Kontrolle
der Symptome, wie z.B. Ernährungsumstellung, sind möglicherweise erfolgreich, aber nicht
in jedem Fall. Es ist wichtig, selbst in den schwierigsten Zeiten flexibel zu bleiben, kreativ zu
sein und weiterhin verschiedene Möglichkeiten zur Handhabung von IC auszuprobieren. Der
erste Schritt, IC unter Kontrolle zu bringen, ist der der Selbsthilfe und Selbstversorgung.
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