In Koperation mit dem Benediktushof Johannes Schreck ‐ Terrentius SJ (1576‐1630) Universalgenie und Architekt einer kulturellen Brücke zwischen Europa und China Vortrag von Prof. Dr. Erich Zettl Benediktushof Klosterstr. 10, 97292 Holzkirchen Samstag, 7. Mai 2016, 19:30 Uhr Eintritt: 8 €, Abendkasse Aus Schrecks „Buch von den wunderbaren Maschinen des fernen Westens“, dem ersten Lehrbuch des europäischen Maschinenbaus in China. Wie konnte es nur geschehen, dass man einen der bedeutendsten, vielseitigsten und interessantesten Wissenschaftler und Chinamissionare in seiner Heimat drei Jahrhunderte lang fast völlig vergessen hat? Ein Zeitgenosse nennt ihn eine Arche der Wissenschaft, ein Schmuckstück der Gelehrsamkeit auf allen Gebieten, ein moderner Historiker bezeichnet ihn als génie universel, und dennoch: Bis vor Kurzem trug keine Schule und keine Bibliothek, kein Platz und kein Gässchen irgendwo seinen Namen: Johannes Schreck, latinisiert Terrenz oder Terrentius (15761630). Ja, bis vor wenigen Jahren kannte man nicht einmal seinen Heimatort. Erst 2003 wurde entdeckt, dass er aus einem schwäbischen Bauerndorf stammte. Nach seinem Studium in Freiburg reiste er durch Europa, zog nach Frankreich und dann nach Italien, wurde in Padua Schüler und Freund Galileo Galileis und arbeitete in Rom an einem großen Werk über mexikanische Pflanzen. 1611 fasste er in Rom einen folgenreichen Entschluss: Er trat in den Jesuitenorden ein und bereitete sich vor auf seine Tätigkeit als Missionar in China. Doch Pater Terrentius war ein eigenartiger Missionar. Kein einziges seiner Werke, ja kaum ein einziger Satz in seinen Büchern und Briefen handelt von religiösen Themen. Schrecks Interesse galt der Naturwissenschaft. Seine Leistungen auf den Gebieten der Medizin, der Pharmazie und Botanik, der Mathematik und Astronomie, der Technik und Philologie sind Staunen erregend und in Europa nur deshalb lange Zeit unbekannt geblieben, weil Schreck sie mit chinesischen Freunden auf Chinesisch verfasste. Heute gilt Johannes Schreck, nach Matteo Ricci als zweiter großer Architekt einer kulturellen Brücke zwischen Europa und China. Diesen Missionar, Gelehrten, den Freund und Mitbruder von Adam Schall von Bell, vorzustellen und bekannt zu machen ist das Anliegen des Vortrags. Prof. Dr. Erich Zettl: Studium der Germanistik, Anglistik und Geschichte in München, längere Lehrtätigkeit in England und Italien, seit 1970 Dozent und Professor für technisches Englisch und Deutsch für Ausländer an der Fachhochschule Konstanz und Leiter der Sprachenabteilung. Seit 1980 mehrere Lehraufträge an chinesischen Hochschulen. Schwerpunkte seiner Veröffentlichungen sind Sprachkurse für Ausländer und Lehrbücher zur deutschen Kulturgeschichte für ausländische Germanisten, vor allem Bücher und Beiträge zum kulturellen Austausch zwischen Europa und China. Weitere Informationen: Medizinische Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V., Colmantstr. 9, 53115 Bonn, Tel.: 0228-69 60 04, Fax: -06, [email protected], www.qigong-yangsheng.de
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