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Deutscher
Caritasverband e.V.
Arbeitsstelle Gemeindecaritas
Pastorale Überlegungen:
Pfarrgemeinden und soziale Dienste / Caritas am Martinusweg
I
LEITBILD VON SANKT MARTIN
Caritas und Seelsorge brauchen den hl Martin; er inspiriert und verbindet:
als Leitbild christlichen Denkens, Lebens und Handelns in einer sich oftmals lieblos zeigenden Umwelt
als (überkonfessionelle) Identifikationsfigur für die ehren- und hauptamtliche Arbeit von
Caritas/ Diakonie
zur Klammer zwischen den Arbeitsfeldern von Gemeinde und Caritas/ Diakonie
als großen Patron Europas, der uns in Zeiten angefochtener Einheit ein Beispiel leidenschaftlicher Solidarität über alle Grenzen hinaus geben kann,
als Brücke zu Menschen anderer Religionen, die mitten unter uns leben
als Vorbild für gerechtes und solidarisches Handeln unter allen Menschen guten Willens.
MARTIN
Martin teilt
der christliche Archetyp des Teilens (später Elisabeth, Mutter Teresa, Frère Roger
und viele andere)
Gastfreundschaft am Martinsweg:
Mantel teilen: Brot …, Zeit …, Freude teilen u.a.m.
Martin steht an der
Seite der Kranken
Kirche betreibt seit vielen Jahrhunderten „Heil-Orte“ für Kranke, Pflegebedürftige und Sterbende: Hospize, Spitäler,
Krankenhäuser, Sozialstationen, Krankenbesuchsdienste, Pflegeheime.
Martin wird getröstet
und tröstet:
Orte, wo Menschen Trost und Hilfe erfahren: pfarrliche Helferkreise, Besuchsdienste, Altenkreise, Mutter-KindGruppen, Kurzzeitpflege, Seniorenheime,
ambulante Hospizgruppen, Trauergruppen.
Martin betet:
Orte und Möglichkeiten des fürbittenden
Gebets; Gebet als Möglichkeit auch gemeinsamer Entscheidungsfindung
Martin tritt ein für Gerechtigkeit,
Flüchtlings- und Asylantenhilfe von Gemeinden und Verbänden, Tafeln, Kirchenasyl, Unterstützung bei Behördengängen, Schuldnerberatung, Sozialberatung, Betriebsseelsorge.
Engagement von kirchlichen Verbänden
wie Kolping, KAB, u.v.a.,
Globale Solidarität: Misereor, Missio,
Adveniat, Renovabis; Caritas international
Theologie: katholische Soziallehre, Caritastheologie.
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Martin tritt ein für
Gefängnisseelsorge
Andersdenkende (ohne Einsatz von Amnesty international geScheu vor ungerechten gen Todesstrafe weltweit.
Richtern, Gefängnis
und Strafe); Einsatz
gegen Todesstrafe
Martin tritt ein für das
Leben:
Babyklappen, Kinderkrippen, Ehe-und
Familienberatung, Kindergärten und –
horte; Kirchliche Jugendarbeit
Kirchliche Behindertenhilfe: Werkstätten, Wohnheime, Freizeitgruppen von /
für Behinderte
Martin missioniert:
kirchliche Missionsarbeit ;
Wallfahrten und Pilgerwege;
Orte der Besinnung; Exerzitien, Kontemplation ,
der Martinsweg als Ort der Weitergabe
des Glaubens
Martin sucht Sinn und
Religiosität und findet
sie in christlichen
Gruppen
Kirchliche Jugendarbeit, offene Angebote für „Sinnsucher“, Glaubenszeugnis
und Willlkommenskultur in christlichen
Gemeinschaften
Martin gründet Gemeinden:
Martin träumt
Martin folgt seiner Berufung
Neue Formen von Gemeindebildung
heute: Jugendkirche, Basisgruppen als
Zellen kirchlicher Erneuerung; fresh expressions of church; Basiskirchliche Modelle
Geistliche Begleitung, kirchliche Zukunftswerkstätten, Visionen einer Kirche
von morgen
Kirchliche Berufungspastoral;
Kolping: Berufsfindungsjahr, Spätberufenenseminar zum 2.Bildungsweg, Priesterpatenschaften u.a. – Teilen in globaler Perspektive
3
Viele dieser kirchlichen Aktivitäten, sind mit Martin verbunden. Überall, wo Kirche im Geiste
von St. Martin Hilfe leistet, leistet sie MARTINSARBEIT, geht sie den MARTINSWEG.
Viele dieser kirchlichen Aktivitäten existieren ganz selbstverständlich sichtbar und wahrnehmbar (.z.B. Kindergarten; Pflegeheim).
Vieles findet am äußersten Wahrnehmungsrand der Kirche statt (z.B. viele Arbeitsfelder der
verbandlichen Caritas; Missionsarbeit; Eine-Welt-Arbeit). Ständig außerhalb des Fokus der Aufmerksamkeit zu sein, kostet viel Kraft und wirft Fragen innerer Legitimität auf.
Und vieles entschwindet oder wird im Augenblick in Frage gestellt (Finanzierung? Besinnung
auf Kernkompetenz? Luxus? Personalmangel? Priestermangel?).
Es wäre auch MARTINSARBEIT,
diese Bereiche kirchlichen Engagements zurück in den Fokus kirchlicher und gesellschaftlicher Öffentlichkeit zu bringen. Von diesen Grundgedanken ausgehend, regt die Arbeitsgruppe „Caritas am Martinusweg“ an, nachfolgende Ziele und Strategien für eine Pastoral „AM MARTINUSWEG“ zu bedenken.
"Die Gegenwart Gottes begleitet die aufrichtige Suche, die Einzelne und Gruppen vollziehen, um Halt
und Sinn für ihr Leben zu finden. Er lebt unter den Bürgern und fördert die Solidarität, die Brüderlichkeit und das Verlangen nach dem Guten, nach Wahrheit und Gerechtigkeit. Diese Gegenwart muss
nicht hergestellt, sondern entdeckt, enthüllt werden." (Papst Franziskus: Evangelii gaudium, Nr. 71)
II ZIELE
Diese Ziele scheinen uns für eine Pastoral am Martinusweg wichtig zu sein:
Das Motiv des Teilens und der Anteilnahme als wesentliches Symbol am Kultur- und Pilgerweg aufscheinen zu lassen;
am Martinusweg – quer durch Europa – in jeder Diözese verschiedene „Orte des Teilens“
zu markieren und für Menschen guten Willens mitzuteilen, d. h. sichtbar, begehbar und berührbar zu machen;
dabei eine große Zahl interessierter Menschen vor Ort anzusprechen: Einzelne, Spontangruppen, Betroffene, Menschen, die den Namen Martin tragen, Kindertagesstätten, Förderer, Gemeinden, Bewohner im Stadtteil oder auf dem Land…;
den hl. Martin aus den Kindergärten herausholen; zulassen, dass die Kinder uns Martin
bringen, mit dem Anspruch, unser Handeln zu hinterfragen (aber ihn dann auch wieder
„neu“, mit neuem Hintergrund zu den Kindertagesstätten, zu Kindern, Erzieher/ -innen und
Eltern bringen;
auf unseren Ort, auf unsere Straßen, auf unser Leben schauen: Wo ist die Spur des hl. Martin? Fällt uns der Bettler auf der Straße noch auf? Wie gehen wir mit Andersdenkenden um?
bestehende karitative Aktionen und engagierte Gruppen mit Martin in Bezug bringen und
neue „Aktionen Mantelteilen“ erfinden.
Alle diese Ziele sind in einer möglichst weitreichenden Vernetzung vor Ort leichter realisierbar
als in Alleingängen. Solidarische Aktionen motivieren mehr Menschen zum Mittun, wenn diese in ökumenischer Zusammenarbeit der Kirchen (und anderen Religionsgemeinschaften!) oder in Kooperation
mit Kommunen, Verbänden, Vereinen u.a. gelingen.
Dialog und Austausch bei der Weiterentwicklung des Martinuswegs fördert gewiss auch eine
Kultur des Teilens und der Anteilnahme. Als „Martinsmenschen“ können wir zusammenwirken, ohne an
gedachten oder vorgegebenen Grenzen Halt machen zu müssen. Der Heilige Martin hat es uns vorgemacht.
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Von der
Freude an Persönlichkeit und Geschichte eines Martin von Tours
über die
Freude am Teilen
zu einer neuen
Freude an der Kirche!
III
STRATEGIEN
Zugänge zur Person des hl. Martin
Der hl. Martin im Brauchtum
In vielen Gemeinde und Kindergärten gibt es am 11.11. einen Martinsumzug mit einem Martin,
der den Mantel teilt und einer Laternenprozession der Kinder durch die Gemeinde. Darin liegt
die Chance, aber auch die Crux, denn der heilige Martin ist für viele Erwachsene ein "KinderHeiliger", der Menschen gereiften Alters nicht mehr viel zu sagen hat. Manchen erscheint er als
eine Legendenfigur, zwar dadurch, dass man ihn schon im Kindergarten kennengelernt hat,
durchaus positiv besetzt, aber doch auch recht "abgenutzt". Anderen ist er als vertrauter und
menschlich greifbarer Heiliger in der Erinnerung besonders nahe.
Das Martinsjahr 2016 bzw. der Martinusweg ist ein guter Anlass, Erwachsene auf Wegen erwachsenen Glaubens entweder an die Figur und die Haltung des heiligen Martin heranzuführen
oder ihre positive Bindung an diesen Heiligen in einer jeweils lebensaltersgerechten spirituellen
Dimension weiterzuentwickeln.
Aspekte/ Fragen:
Beziehung zwischen dem Brauchtum, dem Sinn des Festes und den (indirekt oder direkt) Betroffenen herstellen;
die Kultur- und Brauchtumsgeschichte vor Ort ansprechen:
Seit wann feiern wir St.Martin? Gab/ gibt es Bruderschaften? Krankenpflegevereine?
Ein Altenheim? Einen Kindergarten? Eine Sozialstation usw. usw.
Erzieherinnen und Eltern ansprechen – manche verbinden soziale Projekte mit dem
Martinstag (Patenschaften; globale Freundschaften, Hilfs- und Solidaritätsaktionen);
fundierte Informationen über Martin weitergeben: Martin nicht nur der Mantelteiler;
sondern auch der römische Soldat, der aus dem Heer ausscheidet, der Friedensstifter;
der Mann, der gegen Vollstreckung von Todesurteilen kämpft, der das Gespräch mit
den Mächtigen (Kaiser, Bischöfe) nicht fürchtet, der einfach und schlicht lebt – als Einsiedlermönch wie als Bischof , der Beter, der Kirchengründer, der Ordensstifter, der
Missionar, der Kranke heilt, der Trost erfährt;
die Martinslichter als Symbol für Wärme und Licht im Dunkel, für Solidarität mit den
Armen (Papst Franziskus, Mutter Teresa, Martin Luther King, Aktion Eine Million Sterne)
das Mantelteilen: historischer Akt – symbolischer Akt – theatralischer Effekt; ist mehr
als bloßes Erzählen oder Predigen: die theatralische Handlung schafft Realität! (fast wie
ein Sakrament)
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der Martinsumzug tangiert die ganze Gemeinde (Stadtteil, Pfarrgemeinde, Einrichtung)
– er kann und darf auch die ganze Gemeinde betreffen;
historische Informationen: Martinstag war der letzter Tag vor der zweiten Fastenzeit,
die am 12.11., 40 Tage vor Weihnachten, begann.
Der hl. Martin als Kirchenpatron
Pfarrei St. Martin / Martinskirchen im Pfarrverband oder Seelsorgeeinheit: Es gibt in Deutschland ca. 650 Martinskirchen, in Österreich ca. 150 und in Luxemburg 26.
Allein schon durch das Patrozinium mag eine innere Verbindung entstehen, die neugierig macht
und einlädt, auch mit einer anderen Martinsgemeinden Verbindung aufzunehmen.
Aspekte/ Fragen:
Über Patron und Namensgeber, hl. Martin, ins Gespräch kommen
Abendveranstaltung – Themenreihe St. Martin
Einkehrtag zu St. Martin mit Pfarrgemeinderat und ehrenamtlich Aktiven in der Gemeinde
Zum Namenstag alle Martins/ Martinas der Martinspfarrei zum Martinsfest einladen:
„Name als Thema“ – Wie geht’s Dir mit dem Namen „Martin“; „Martin & du“ (Vorschlag
aus Wien)
In zahlreichen Kirchen, die nicht nach St. Martin benannt sind, gibt es Gemälden oder
Statuen des hl. Martin. Welche Bedeutung haben diese für/ in Gemeinde und Caritas?
Provokant: Ein Martinsbild / eine Martinsfigur in der Kirche verhüllen: Was bedeutet der
hl. Martin für unsere Pfarrkirche / Gemeinde / Pfarrei hier und jetzt? Können wir auf
den Patron verzichten? Ändert sich etwas für uns, wenn er nicht mehr unser Patron ist?
Dann nach dem Martinsumzug die Martinsfigur wieder enthüllen!
Der hl. Martin als Namensgeber für soziale Einrichtungen
Soziale Einrichtungen: Es gibt in allein Deutschland ca. 500 Caritaseinrichtungen, die nach St.
Martin benannt sind.
Aspekte, Fragen:
Was bedeutet der Namensgeber für den Alltag der
sozialen Dienste?
Was wissen die Mitarbeiter/ innen in der Einrichtung und die Nutzer des Dienstes
(Klienten) über den hl. Martin?
Wie spüren die Rat- und Hilfesuchenden (Klienten) etwas vom Geist des Namensgebers?
Gibt es ein Leitbild, das auf St. Martin Bezug nimmt?
Gibt es eine Tradition, im Haus den Namenstag des hl. Martin zu feiern? Ein Festessen? Eine Brot- oder Kuchenspende? Es könnte auch ein örtlicher Bäcker die Spende übernehmen!
Gibt es ein Bild oder eine Statue des hl. Martin in der Einrichtung (oder mehrere)?
Gibt es ein Logo zum hl. Martin?
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Gibt es eine Kirche, oder einen Platz in einer Kirche, die speziell auf diese Einrichtung St. Martin Bezug nimmt? (Vor langer Zeit gab es solche Altäre in den Kirchen,
z.B. Bruderschaftsaltäre, die von diesen gepflegt und aufgesucht wurden.)
Könnten Sie sich vorstellen, im Haus eine Martinusgemeinschaft zu gründen (natürlich NUR freiwillig).
Vorname Martin oder Martina
Wer den Namen Martin oder Martina trägt möchte mglw. wissen, was sich mit diesem Namen
verbindet.
Fragen:
Wie geht es mir mit den Namen „Martin? Würde ich mich selber nochmal so
nennen? Warum? Oder warum nicht?
Martin & du“ – Was beim Martin steht dir nahe?
Wie steht mein Partner zu meinem Namen? Und meine Familie?
Wird der Martinstag in meinem Umfeld irgendwo gefeiert? Oder „nur“ im Kindergarten?
Feiere ich das Fest des hl. Martin?
Wenn nein, warum nicht? (Früher war es ein Fest, wo es die leckersten Speisen
gab und die Armen in Stadt und Land einmal richtig satt wurden.)
Könnte ich mir vorstellen, am Martinstag einmal nur für mich selbst frei zu
nehmen – wenn es möglich ist?
Würde ich einmal ein paar Tage auf dem Martinusweg wandern (pilgern)? Allein? Mit meinem Partner? Mit anderen?
Möchte ich einmal in Tours sein, wo der Heilige begraben ist?
Oder in Szombathely (Ungarn), wo er aufgewachsen ist?
Oder in Amiens, wo er den Bettler getroffen hat?
Oder in Trier, wo er beim Kaiser für die Begnadigung von zum Tode Verurteilte
eingetreten ist?
Habe ich ein Martinsbild bei mir zu Hause?
Welches Martinsbild ist für mich das schönste? Welches passt am besten zu
mir?
Kenne ich andere Menschen, die mir wichtig sind, die den Namen Martin tragen/trugen (Martin Luther, Martin Luther King und Martin Buber….)
Martin(a)s einladen zu einem Freiwilligentag
Zugänge zum
Martinusweg
Zugang Pilgern und Wallfahren
Pilger und Wallfahrer unterscheiden sich ganz wesentlich in Auftreten und Motiv: Das hat
auch Konsequenzen für Zugang und Umgang mit beiden.
Der / die Pilger/in geht möglichst mehrere Tage hintereinander(zwei oder drei Tage). Er /
sie folgt der Haltung des "peregrinus" (des Fremden) - er lässt sich auf Neues, auf Unbekanntes ein.
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Der / die Pilger/in geht allein oder in einer kleinen GruppeWer allein pilgert, schweigt oder unterhält sich mit einem Mitpilger über verschiedene Themen, darunter gerade auch Glaubensthemen und Glaubenspraxis heute.
Zeiten für Gebet und Gottesdienst werden zumeist am Abend gesucht. Beispiele: Jakobuspilger, Matthiaspilger (Bistum Trier), Rom-, Jerusalempilger
Wallfahrer sind oft in Großgruppen unterwegs und haben ein festes lokales Ziel vor Augen, das den Höhepunkt der Wallfahrt darstellt. Traditionelle Wallfahrten lassen sich nur behutsam
mit anderen, neuen Inhalten füllen; eher ist eine jahrhundertjährige Wallfahrt zerstört als eine neue
begonnen.
Wallfahrer beten und singen gerneBeispiele einer Wallfahrt:
Liturgische Gänge: Emmausgänge (Wanderung am Ostermontag); Bittgänge vor Himmelfahrt
Tages- oder Mehrtageswallfahrten der Gemeinde
Es gibt auch Übergänge zwischen Pilger- und Wallfahrten; in der Regel sind es Neuentwicklungen: „Via Nova“; öffentliche Kreuzwege zu sozialen Brennpunkten; thematisches Gehen: „Dein
Leben als Weg“, „Als Team auf dem Weg sein“ u.a.
Der Martinusweg steht ebenfalls, je nach Ausgangspunkt und Teilnehmerschaft, zwischen Pilgerweg und Wallfahrt.
Zugang Wandern
Glaube und Katechese sind nach "Evangelii gaudium" ein "Weg der Schönheit" (vgl. ebd. Nr. 167).
Sich in der Natur zu bewegen, die Schönheit der Landschaft sowie der kulturellen Zeugnisse zu bewundern, kann durchaus ein Weg sein, der zum Glauben führt, wie auch Papst Franziskus betont:
"In diesem Sinn können alle Ausdrucksformen wahrer Schönheit als Weg anerkannt werden, der
hilft, dem Herrn Jesus zu begegnen" (Evangelii gaudium, Nr. 167).
Es ist manchmal leichter, einen Wandertag oder (örtlichen) Betriebsausflug zum hl. Martin, bzw. auf einen lokalen Martinus- oder Diakonieweg zu führen als eine spezielle Martinsveranstaltung zu planen. Noch ist Interesse vorhanden; wenn eine solche Veranstaltung dann noch mit
Wandern verbunden ist – umso besser.
Hier sind zahlreiche örtliche Kontakte von Nöten.
Für Zugänge zur Person des hl. Martin gilt: Interessieren – informieren – motivieren
Wir kommen mit Wanderern auf dem Martinusweg ins Gespräch über den hl. Martin
und Orte des Teilens.
Wir erzählen vom Leben des hl. Martin
Wir informieren über den Martinusweg „Via Sanci Martini“ (Hauptweg (Szombathely –
Tours), Zugangswege und Regionalwege)
Wir besuchen Martinskirchen am Martinusweg und in der Region
Wir zeigen „Martinusplätze“ (d.s. z.B. soziale Einrichtungen in der Umgebung
Wir informieren über regionale bzw. örtliche Martinus- und Diakoniewege.
Wir stellen zur Diskussion: Es ist etwas Besonderes, den Namen Martin zu tragen, für
die Gemeinden, soziale Einrichtungen, für Leute mit Namen Martin (s.o. Leitbild)
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Wir verbinden damit, dass die „Martinsmenschen und -institutionen“ (d.i. für die der hl.
Martin „Symbol des Teilens und gemeinsamer Werte“ Teil einer großen Vision und einer großen Gemeinschaft sind.
Wir tragen den Namen des hl.
Martin und sind dadurch ein „Ort
des Teilens“ und der Solidarität
am Martinusweg.
Zusammen mit vielen anderen
liefern wir unseren Beitrag zu einer „Kultur des Teilens“ in Europa.
IV
Ressourcen
Um Personen und Institutionen zu motivieren, sich mit Biographie und Wirkungsgeschichte des hl. Martin zu beschäftigen und so zu Überlegungen zu kommen, wie der „Ort des Teilens“ am Martinusweg inhaltlich gestaltet werden kann, sind vielfältig Ressourcen am Ort, in der Region, über die Martinusgemeinschaft Rottenburg-Stuttgart und über die AG „Caritas am Martinusweg“ gegeben:
Materialerstellung in der AG Caritas am Martinusweg (ges. Support-Liste)
Menschen am Ort und Interessierte als …
Akteure, Mitstreiter, Verbündete, „Sympathisanten“, Sponsoren/ Gönner gewinnen!
Auf Menschen zugehen, die Erfahrungen des Pilgerns haben, und zur Gestaltung anfragen
(Z.B. ehemalige Pilger auf dem Jakobsweg) Beispiel: Der „Via Nova Weg“ als „Europäischer
Pilgerweg“ geht zurück auf das Engagement eines Pilgerbegeisterten, der das Pilgern in den
Nahbereich, erreichbar für jedermann, holen wollte.
Planungsgruppen/ Aktionsteams bilden (lokal und diözesan):
auch Schwächere im Blick haben und ihnen Mitwirkungswege eröffnen
ein Konzept für „Martinuswegbegleiter“ und–„Martinuswegbeauftragte“ erstellen (aufbauend auf den Erfahrungen der Pilgerbegleiter beim „Via-Nova-Pilgerweg“)
- Martinuswegbegleiter: (überörtlich geschulte) Personen, die Pilgergruppen unterstützen und begleiten
- Martinuswegbeauftragte: Personen vor Ort, die über Martinsweg und die Idee der inhaltlichen Gestaltung des Martinusweges Bescheid wissen,
Andacht zum heiligen Martin:
Gotteslob / Bistumsausgabe Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (2013), Nr.934 (S.1278 –
1291) mit Auszügen aus der Biographie von Sulpicius Severus.
Anregungen und Beteiligungen bei der St. Martinus-Gemeinschaft Rottenburg-Stuttgart:
Zahlreiche Infos über die Webseite: www.martinuswege.de
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Anregungen und Beteiligungen bei Europäischen Kulturzentren St.Martin
- In Tours: http://www.saintmartindetours.eu ; dort sind die bisher anerkannten europäischen Kulturstraßen St.Martin angegeben, den Chemin de Trèves,
In Ungarn: http://www.viasanctimartini.eu/de ;dort findet sich eine umfangreiche Datenbank mit Martinskirchen in aller Welt, Martin in der Kunst u.a.m.
Umfangreiche Literatur zum hl. Martin (s. Support-Liste)
Präsentationen zu Via Nova Pilger (H.Grömer)
Präsentation von M.Lörsch zum Vergleich von Wallfahrer und Camino-Pilger
Zur Erledigung dieser Aufgaben sind (lokal und überregional) Austauschtreffen, Fachtage
und Fortbildungen hilfreich. Themen dazu könnten sein:
Zusammenstellung von B.Fresacher, Trier
Kooperationspartner für lokale und diözesane Aktivitäten
B.Fresacher, Trier hat eine ganze Reihe von Kooperationspartner zusammengestellt; bestimmt gibt
es noch weitere wie die Jakobusgemeinschaften, die Matthias-Bruderschaft in Trier, die St. MartinusGemeinschaft Rottenburg-Stuttgart u.a.m.
10
V
Martins-Jubiläum in 2016
2016 begeht Europa das 1700 jährige Jubiläum des Geburtsjahres des hl. Martin; dieser wurde 316 in
der römischen Provinz Sabaria (Ungarn) geboren und am 11.11.397 in Tours begraben. Im Jubiläumszeitraum 2015 bis 2017 gibt es in ganz Europa zahlreiche Veranstaltungen; u.a. diese:
In Frankreich: www.saintmartin2016.com:
- 6.Juli – 12.Juli 2015: Pilgern auf den Spuren des hl. Martin in Europa
- 11. November 2015, Auftakt des Martinsjubiläums mit einem Fest des Teilens
- 1. Juli 2016: Mega-Picknick auf der Goldinsel von Amboise
- 17. - 28. Juli 2016: Jugend pilgert auf dem Martinusweg (Ungarn)
- 11. –13.November 2016: Festival St.Martin - Fest des Teilens: Martin zeigt uns den Weg
- 26.April – 3.Mai 2017: Pilgern auf den Spuren des hl. Martin in Europa
- 4. Juli 2017 Abschluss in Tours
Caritas Tours feiert im Martinsjubiläum das 70 jährige Gründungsjubiläum und organisiert im Jubiläumszeitraum Solidaritätsaktionen, Kampagnen und Pilgern mit Menschen in prekären Situationen. Infos
zum Festival St.Martin - Fest des Teilens / Festival du partage: http://solidarites37.fr
Umfangreiche Informationen zum 1700jährigen Jubiläum finden auch auf der Webseite des Europäischen Kulturzentrums St. Martin in Tours: http://www.saintmartindetours.eu/p/1700-e.html Eine „Martinsparade“ ist für 2./3.Juli 2016 in Tours in Planung.
Zu Veranstaltungen in der Geburtsregion in Ungarn und in zahlreichen Orten Europa Weiteres wird auf
der Webseite aus Ungarn: http://viasanctimartini.com/events.
In Deutschland bietet die Homepage der St.Martinus-Gemeinschaft Rottenburg-Stuttgart
www.martinuswege.de vielseitige Informationen und Hinweise zur Weggestaltung. Im Jubiläumsjahr
wird es im Bistum-Rottenburg-Stuttgart das Jahr über Pilgertage auf den dort ausgeschilderten Wegen
geben. Eine diözesane Pilgerfahrt nach Tours ist für Mai 2016 ausgeschrieben.
Der Deutsche Caritasverband / Gemeindecaritas führte von 16.-19.April 2015 in Kooperation mit diözesanen und örtlichen Beteiligten eine Auftaktveranstaltung zu den „Orten des Teilens am Martinusweg“
durch, als ein Beitrag zu einer „Kultur des Teilens in Europa“. Wegstationen waren: Bruchsal und Waghäusel, Worms, Mayen, Trier und Wasserbillig (Luxemburg).
Die Auftaktveranstaltung zu den Orten des Teilens am Martinusweg in Bayern ist von 17.-20.September
2015 in Vorbereitung; diese führt von Passau über Landshut, Augsburg, Kaufbeuren, Memmingen nach
Bonlanden. Diese Pilgertage werden von der Gemeindecaritas der Diözese Passau und dem FreiwilligenZentrum Augsburg koordiniert.
Redaktioneller Hinweis: Im Rahmen einer Projektgruppe nach dem 4. Treffen der AG „Caritas am Martinusweg“ in Niederalteich am 15. Mai 2014 wurden bis dato zusammengetragene Bausteine zu einer Rohfassung „Pastorale Überlegungen für
Martinsgemeinden und Caritas am Martinusweg“ verbunden. Der Text wurde beim 5.Treffen in Neustadt, St.Martin (Pfalz) und
Worms (8./9.7.14) und beim 6. Treffen in Luxemburg (25./26.10.14) ergänzt. Der gute Geist vom Kloster Niederalteich mit seiner uralten Tradition der Ökumene und von Niederanven (Lux), wo Martin in der Begegnung mit einem Engel Kraft schöpfte,
hat uns dabei sicherlich getragen.
Eugen Baldas / Klaus Fleck/ Andreas Kindermann, Ingrid Aldozo/ Barbara Gitzinger
mit Rückäußerungen von Hans Georg Reuter, Thomas Thomiczny, Gerhard Drescher und Ilga Ahrens.
Im Oktober 2014 / April 2015
Klaus Fleck / Eugen Baldas
Deutscher Caritasverband e.V. , Abteilung Theologische und verbandliche Grundlagen
Arbeitsstelle Gemeindecaritas, Karlstraße 40, 79104 Freiburg; [email protected]
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