Bünder Zeitung Bünde gegen die Todesstrafe Vortrag am Montag Guten Morgen Adleraugen Opa Wolfgang prahlt seit Jahrzehnten damit, was für gute Augen er hat. Jedem Adler mache er Konkurrenz, beeindruckt er gern seine Familie mit seiner messerscharfen Sehfähigkeit. Und in der Tat: Seine Fernsicht ist dermaßen gut, dass er jeden Optiker beeindruckt. »Ein Fernglas? Nein, das brauche ich nicht, wenn ich in den Wald gehe!«, pflegt er stets zu sagen. Allerdings zeigt sich, dass das Lesen eine Spekulierhilfe verlangt. Da er aber mehr in der Natur ist, als dass er liest, hat er sein Nasenfahrrad nie dabei. Als er jetzt von seiner erwachsenen Tochter zum Essen eingeladen wurde, ging es in ein Restaurant, das er noch nie zuvor besucht hatte. Da es dort seine Leibspeise nicht gab, musste er in die Karte schauen. Doch die Buchstaben verschwammen vor den Augen. Die freundliche Bedienung wollte mit einer Lesebrille, die für Gäste bereitliegt, aushelfen. Doch Wolfgang wehrte ab: »So alt bin ich noch nicht«, raunzte er. »Heute darf meine Tochter vorlesen, die muss das ja auch mal üben...« Ingo S c h m i t z Stiftung Bethel bietet Beratung Bünde (BZ). Die Betheler Begegnungsstätte in Bünde bietet ein erweitertes Beratungsangebot für Menschen mit und ohne Behinderungen an. Im Mittelpunkt stehen behinderungsspezifischen Themen und persönliche Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten. Alle 14 Tage können Interessierte sich dienstags ab 14 Uhr kostenlos informieren. Die nächste Beratung ist am 1. Dezember. Termine außerhalb dieser Zeit sind nach Absprache auch möglich. Info: Begegnungsstätte Bünde, Neue Straße 13-15, Daniel Hinz, 7938038. Vortrag bei der Frauenhilfe Dünne Bünde (BZ). Die Frauenhilfe Dünne trifft sich am Mittwoch, 2. Dezember, um 15 Uhr im Gemeindehaus zum Thema »Vereinigte Arabische Emirate – Eindrücke aus Arabien« mit Heike Rutenkröger. Alle Frauen sind zu dem Vortrag eingeladen. Einer geht durch die Stadt . . . und sieht, wie sich die Passanten auf dem Rathausplatz am Lagerfeuer neben dem großen Weihnachtsbaum wärmen. Super, dass der Weihnachtsmarkt so gut angenommen wird. Dann zahlt sich das Engagement der ehrenamtlichen Helfer aus, denkt EINER So erreichen Sie Ihre Zeitung Geschäftsstelle Bünde Eschstraße 17, 32257 Bünde Telefon 0 52 23 / 17 94 -0 Fax 0 52 23 / 17 94 11 Lokalredaktion Bünde Eschstraße 17, 32257 Bünde Rainer Grotjohann 0 52 23 / 17 94 13 Hilko Raske 0 52 23 / 17 94 17 Marold Osterkamp 0 52 23 / 17 94 21 Kathrin Brinkmann 0 52 23 / 17 94 16 Fax 0 52 23 / 17 94 11 [email protected] Lokalsport Bünde Sebastian Picht 0 52 23 / 17 94 15 Gerrit Nolte 0 52 23 / 17 94 14 [email protected] @ ___________________________ www.buender-zeitung.de Sie machen mit einer Plakataktion der Polizei-Gewerkschaft auf die Schwierigkeiten ihres Berufs aufmerksam: Die Bünder Polizisten Olaf Lückemeier (Verkehrskommissariat), Volker Lippert (Dienstgruppenleiter Wachdienst), Frank Sudek (Direktion Kriminalität), Stephanie Althoff (Wachdienst Bünde), Ulrich Braun (Direktion Verkehr) und Petra Fliege mit Hund Louis (Kriminalwache, von links). Polizei poliert ihr Image auf Gewerkschaft macht mit Plakat-Kampagne auf die Schwierigkeiten des Jobs aufmerksam Von Kathrin B r i n k m a n n B ü n d e (BZ). Das Image der Kreispolizei Herford ist nicht das beste. Um das zu ändern, hat die Gewerkschaft der Polizei am Freitag eine Plakat-Kampagne gestartet. »Wir arbeiten gerne in Bünde, auch wenn es nicht immer leicht ist«, prangt in riesigen Lettern auf den Plakaten, die in der Innenstadt verteilt wurden. »Leserbriefe, Presseberichte und Einträge in sozialen Medien haben uns gezeigt, dass wir in der Öffentlichkeit oft nicht gut wegkommen«, sagt Rainer Koch, Wachleiter aus Herford. Beispielhaft führte er einen Vorfall aus Herford an. »Da haben zwei Kollegen eine Strafanzeige bekommen, weil sie am Bahnhof zwei Jugendliche in Gewahrsam genommen haben und das angeblich nicht durften. Ein Jahr später wurde beiden der Prozess wegen Freiheitsberaubung im Amt gemacht. Der Prozess endete mit einem Freispruch. Obwohl sie nichts falsch gemacht haben, hat purgis. Einerseits gelte der Spruch es einen wahren Shitstorm im »Die Polizei – Dein Freund und Internet gegeben«, sagt Rainer Helfer«, andererseits sei es aber Koch. Aufgabe der Polizei, einzuschreiDie Gewerkschaft der Polizei ten und Menschen zurechtzuweiwolle mit der neuen Kampagne auf sen, wenn diese zum Beispiel in die Schwierigkeiten ihres Jobs hineine Schlägerei verwickelt sind. weisen. »Natürlich »Die einen sind froh, muss die Polizei mal wenn wir kommen, »Natürlich muss Gewalt anwenden die anderen alles andie Polizei auch und klare Worte spredere als das. Mit der chen. Das gehört zu Plakat-Aktion wollen mal Gewalt anunserem Job«, so auf die Probleme wenden und klare wir Koch. hinweisen, die dem Worte sprechen.« Bürger nicht immer 1000 Plakate mit sechs unterschiedlibewusst sind«, sagte Rainer K o c h Ralf Walpurgis. chen Motiven wurden am Freitag im Kreis Ideengeber für die Herford verteilt. Knapp 60 KolleAktion war Jens Ungefroren (36), gen haben sich für die Aktion abStreifenbeamter aus Herford. Er lichten lassen. Die zwei größten äußerte bei einer Sitzung die AusPlakate hängen in Bünde beim sage »Ich bin mit Leib und Seele Autohaus Becker-Tiemann sowie Polizist, auch wenn der Job nicht in Herford bei Wachtmann. immer einfach ist«, der in leicht »Mitte der 90er Jahre gab es bei abgewandelter Form als Leituns im Kreisgebiet 370 Polizisten. spruch für die Plakate verwendet Mittlerweile sind es knapp 330. 40 wurde. Transparenz sei ihm ausStellen wurden also nicht wieder drücklich erwünscht. »Wir stellen besetzt. Wir müssen also mit weniuns der Kritik, wenn sich einmal ger Personal die Sicherheit der ein Polizist nicht richtig verhalten Bürger gewährleisten«, sagte sollte. Gleichzeitig wehren wir uns Kreisgruppenvorsitzender der Geaber gegen jede Form der Vorverwerkschaft der Polizei, Ralf Walurteilung«, sagt er. Wolfgang Helm, der für die Motorradstaffel im ganzen Kreis Herford unterwegs ist, hat genau wie viele seiner Kollegen die Beobachtung gemacht, dass viele Menschen der Polizei heute anders gegenübertreten als zu Beginn seiner Berufslaufbahn im Jahr 1981. »Früher herrschte Ruhe, wenn die Polizei kam und etwas anordnete. Heute kommt es immer wieder vor, dass sich Bürger unseren Anordnungen widersetzen. Der Respekt ist nicht mehr so vorhanden«, sagt er. »Die Ausstattung der Kripo ist in den vergangenen 20 Jahren immer besser geworden, aber die Arbeitsbelastung für den Einzelnen immer höher«, ergänzt Frank Sudek von der Direktion Kriminalität aus Bünde. Die Polizei hofft, mit der Plakataktion, die es in dieser Form nur im Kreis Herford gibt, viele Bürger zu erreichen. »Alle Kollegen haben in ihrer Freizeit an der Aktion teilgenommen. Hierfür ist keine Dienstzeit draufgegangen«, stellte Rainer Koch klar. Über den Fortschritt der Kampagne wird aktuell berichtet. ____________________________ www.gdp-herford.de @ Bünde (BZ). Auf Initiative der Gemeinschaft Sant’Egidio findet am Montag, 30. November, wieder der internationale Aktionstag »Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe« statt. Die Stadt Bünde unterstützt die Initiative und beteiligt sich an der Kampagne. Per Ratsbeschluss hat sie den 30. November zum Tag für das Leben und gegen die Todesstrafe erklärt. Die für die Aktion erstellte Webseite »Bünde für das Leben – Bünde gegen die Todesstrafe« informiert über die Inhalte der Initiative (www.buende.de/todesstrafe). Im Gymnasium am Markt findet am Montag um 19.30 Uhr von Amnesty International und der Volkshochschule ein Vortrag von Jörg Wietfeld statt. Das Thema: »Wie sicher kann man die Schuld des Beschuldigten feststellen?« Zur Unterstützung der weltweit größten Bürgermobilisierung gegen die Todesstrafe wird der Turm des Gymnasiums am Markt beleuchtet. Seit Beginn der Kampagne wurden in den vergangenen 14 Jahren in mehr als 100 Ländern mehrere Tausend Aktionen durchgeführt, bei denen der Einsatz für eine Welt ohne Todesstrafe im Mittelpunkt stand. Die beteiligten Städte möchten dazu aufrufen, dass die Rechtssysteme weltweit das menschliche Leben in allen Phasen und unter allen Umständen achten. Mittlerweile haben 140 Staaten der Erde die Todesstrafe ganz abgeschafft oder wenden sie in der Praxis nicht mehr an, nur eine Minderheit übt diese Praxis noch aus. Abschlussfeier des Sozialverbandes Bünde (BZ). Der SoVD Bünde ruft seine Mitglieder auf, am Sonntag, 6. Dezember, um 15 Uhr in die Gaststätte Erdbrügger, Engerstraße 66, zur Jahresabschlussfeier zu kommen. Das Huntetaler Bläserquartett wird Adventslieder spielen. Nach dem Abendessen endet die Veranstaltung gegen 18 Uhr. Anmeldung bis heute bei Irmgard Meier, 05221/275444, Irene Wandrowitsch, 05223/1806325, Waltraud Fidorra, 05223/10776, oder Rainer Gößling, 05224/6401. Frauenabendkreis in Holsen-Ahle Bünde (BZ). Der Frauenabendkreis Holsen-Ahle trifft sich am Montag, 30. November, um 19 Uhr im Gemeindehaus. Zu Gast ist Pfarrer i.R. Hartmut Hermjakob aus Herford. Er spricht zu dem Thema »Notfallseelsorge im Kreis Herford«. Alle interessierten Frauen sind eingeladen. »Möge die Macht mit euch sein« Witzbold aus dem Pütt: Comedian Hennes Bender im Universum Von Mareikje A d d i c k s B ü n d e (BZ). »Hallo Löööööhneeee«, begrüßt Hennes Bender das Publikum im Universum, um sich sogleich zu korrigieren: »Bünde! Ich meine Bünde!« Einstieg verpatzt – aber der Ostwestfale an sich ist ja nicht nachtragend, sondern hilft Gästen aus der Großstadt gern, die Orientierung zurück zu erlangen. Außerdem hat Hennes Bender einen gut beim Publikum. Denn während Universum-Hausherr Dirk Kaiser noch mit der Ankündigung beschäftigt ist, stolpert der Protagonist des Abends schon auf die Bühne. Dort bringt er den Gastgeber direkt dazu, einmal den Dutt zu lösen und die Haarpracht zu präsentieren. Damit auch alle wissen, mit wem sie es zu tun haben, stellt sich Bender zur Melodie von Michael Jacksons »Dirty Diana« als Hobbit auf Speed und Komik-Giganten vor. Der 1,62 Meter große – einen Zentimeter kleiner als noch ein Jahr zuvor, wie Bender anmerkte – Stand-up-Comedian imitiert den King of Pop mit Hut und Glitzerhandschuh. Einzig die figürlichen Formen mögen nicht so recht passen. Bender erklärt, woran das liegt und verliest das medizinische Gutachten eines Rundum-Checks: »Leicht adipöser Habitus« steht dort geschrieben. »Waaas?«, ruft er. »Warum schreiben die nicht gleich, dass ich dick bin? Das verstehe ich wenigstens«, entrüstet sich der Comedy-Flummi. Nun, eine beruhigende Tatsache wurde ihm dennoch attestiert. Eine Fähigkeit, die er von Lars aus dem Publikum gegenlesen lässt, weil es zu unglaublich klingt, um wahr zu sein: »Das Entkleiden gelingt selbstständig«. »Großartig. Da hab ich es schriftlich. Ich kann immer noch Stripper werden«, freut sich der Bochumer und schlägt den Bogen weiter zu Filmklassikern und Werbespots. Letztere gehen bei dem Film-Nerd oft nach hinten los: »Ich boykottiere Produkte, deren Ist das zu glauben? Das ärztliche Gutachten bescheinigt Hennes Bender einen »leicht adipösen Habitus« Foto: Mareikje Addicks Werbung mir auf die Nerven geht. Aber ich rege mich nicht mehr über alles auf«, sagt er trotzig. Doch wer den Comedian kennt weiß, dass ein solcher Satz nur die Ankündigung für einen weiteren humorvollen Rundumschlag sein kann. Der erwischt Leute, die Fotos ihrer Mahlzeiten auf Facebook posten, irrsinnige Fragen am Handy (»Hennes, bist du irgendwo?«) oder auch Politiker, die mit dummen Floskeln meinen, das Volk beeindrucken zu können. Doch auch ernste Themen packt der Witzbold aus dem Pott an. »Was Religion angeht, haben uns ausgerechnet die Griechen etwas voraus. Die wissen, dass Götter nicht existent sind. Sie haben ihre Sagenwelt und Mythologie, während andere Religionsvertreter sich darum streiten, wer nun Recht hat«, sagt Bender. Als Zugabe präsentiert der MiniBarde einen Song zu Ehren der Band »Unheilig«, in dem er Sprichwörter und Floskeln aneinander reiht. Witzige Pointe: Auf dem letzten Album besagter Band findet sich ein Musiktitel in ähnlichem Stil. »Ich bin der Nostradamus der Comedy«, ruft Bender und bringt noch schnell sein Lieblingsgepäckstück auf die Bühne: einen Trolli in Form eines R2D2-Roboters. »Möge die Macht mit euch sein«, sagt Bender. Und während die Gäste aus dem Programm des Comedians doch bitte eines mitnehmen mögen, nämlich ihre Jacken, nimmt Hennes Bender ein westfälisch-empörtes »Halloooo« mit aus dem Bünder Universum. Für den Abend mit vielen Lachtränen revanchiert sich das Publikum und gibt Bender nützliche Tipps, um aus der Zigarrenstadt auch wieder heraus zu kommen: »Am besten über Kalletal«, ruft jemand.
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