Franz Hilf Jahresbericht 2014

FRANZ HILF – FRANZISKANER FÜR MENSCHEN IN NOT
Jahresbericht 2014
Steuerbegünstigte Spenden
Unser Hilfswerk FRANZ HILF - FRANZISKANER FÜR MENSCHEN IN NOT (vormals FRANZ HILF FRANZISKANER FÜR MITTEL- UND OSTEUROPA) erhielt per 27.09.2009 den Spendenbegünstigungsbescheid des Finanzamtes Wien 1/23 mit der Geschäftszahl K 291/09. Der Bescheid wurde am 06.10.2014
erneuert und gilt auch für das kommende Finanzjahr. Unser CODE in der Liste der steuerbegünstigten
Organisationen des Finanzministeriums lautet: SO1362
Spendenverwendung
Entsprechend den Zielen unseres Hilfswerkes (Unterstützung der sozial-karitativen und pastoralen, der
Bildungs- und Ausbildungsarbeit der Franziskanischen Familie) wurden im Jahr 2014 in folgenden Ländern 102 Projekte unterstützt:
Land
Anzahl
Albanien
Argentinien
Äthiopien
Bosnien
Bolivien
Brasilien
Burundi
Chile
Estland
Giunea Bissau
Guatemala
Haiti
Indien
Kasachstan
Kenia
1
1
1
6
1
2
1
1
1
1
1
2
3
2
3
Euro
4.000,00
4.900,00
5.000,00
62.600,00
5.000,00
13.500,00
2.100,00
4.000,00
2.600,00
3.400,00
3.800,00
5.550,00
12.700,00
17.200,00
7.350,00
Land
Anzahl
Euro
Kolumbien
Libanon
Litauen
Mali
Moldawien
Pakistan
Russland
Serbien
Slowakei
Süd-Sudan
Uganda
Ukraine
Weißrussland
Togo
Tschechien
1
1
2
1
1
1
2
4
2
1
2
51
4
1
1
2.350,00
4.400,00
17.000,00
3.050,00
9.000,00
5.000,00
15.000,00
29.000,00
28.500,00
5.000,00
6.450,00
362.312,00
16.500,00
5.000,00
2.500,00
102
664.762,00
GESAMT
Von den bewilligten Finanzmitteln entfielen (gerundet) auf:
Sozialkaritative Projekte 86,28%
Pastorale Projekte 13,72%
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Schwerpunkte der Projekthilfe
Schwerpunkt der Projektförderung waren 2014 weiterhin die Länder Mittel- und Osteuropas. Hier
konnten 77 Projekte mit 566.212,00 Euro unterstützt werden. Darüber hinaus war es FRANZ HILF erstmals möglich finanzielle Mittel für Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika bereitzustellen. 25
Projekte sind mit 98.550,00 Euro gefördert worden.
Im Überblick der letzten Jahre spiegelt sich dies wie folgt nieder:
2012: 90 Projekte mit 784.950,00 Euro ; 2013: 88 Projekte mit 812.650,00 Euro;
2014: 102 Projekte mit 664.762,00 Euro.
Schließlich haben verheerende Naturkatastrophen wie in Bosnien 2014 oder auch jüngst die schweren
Erdbeben in Nepal gezeigt, dass schnelle finanzielle Hilfen immer öfter notwendig werden. Aus diesem
Grund hat FRANZ HILF weitere 250.000,00 Euro den Rücklagen für kommende Projekte zugeführt.
Tätigkeitsschwerpunkte der Projektarbeit waren 2014 unter anderem die Ukraine, Bosnien, Serbien,
Kenia und Indien.
In der Ukraine ist der 2014 im Osten des Landes ausgebrochene militärische Konflikt nach wie vor
allgegenwärtig. Eine schlechte Wirtschaftslage und die innerhalb eines Jahres weiter exorbitant gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise tragen zur fortschreitenden Verarmung der Bevölkerung
bei. Die Wirtschaftsprognosen für die kommenden Monate lassen eine Entspannung der Situation für
die Menschen vor Ort nicht erkennen.
Durch die hohe Präsenz der Franziskanischen Familie (Neben der franziskanischen OFM-Provinz mit
vielen jungen Brüdern gibt es eine Fundation der unierten (griechisch-katholischen) OFM-Franziskaner
und eine in der Karpatenukraine ansässige Mission der OFM-Franziskaner aus Ungarn) konnten im Jahr
2014 viele, vorwiegend soziale Projekte durch FRANZ HILF unterstützt werden. Dazu zählt der jährlich
Betrieb von fünf Armenküchen und Neuanschaffungen; die Renovierung und die Unterhaltung von
zwei Kindergärten; das Engagement in drei Kindehorten für Kinder aus einem sozialschwachen Umfeld;
der Betrieb eines Sozialzentrums mit breitem Angebot an Sozialleistungen für Bedürftige, Obdachlose,
Alte, Kranke und Kinder; die Führung eines Rehabilitationszentrums für behinderte Kinder,
Schulstipendien und materielle Hilfe für Klein- und Pflichtschulkinder; die materielle Hilfe für
Bedürftige mit Lebensmittelpaketen, Medikamenten, Arztkosten, Beihilfe zu Heizkosten etc.; der
Betrieb von zwei Studentenheimen für mittellose Studentinnen sowie die Hilfe für die Durchführung
von insgesamt 21 Sommererholungslagern für Kinder.
In Bosnien konnten abermals die sozial-karitativen Einrichtungen der Franziskaner („Antoniusbrot“)
gefördert werden. Ebenfalls wurden auch die Projekte zur Therapie der kriegstraumatisierten
Bevölkerung und die Versöhnungsarbeit zwischen den Vertretern der drei in Bosnien vorhandenen
Volksgruppen (Bosniaken, Serben und Kroaten) und Religionen (Muslime, Orthodoxe und Katholiken)
weiter unterstützt. Im Sommer konnte dank unserer Hilfe ein mehrtägiges interreligiöses Treffen mit
dem Schwerpunkt auf Versöhnung und friedliches Zusammenleben durchgeführt werden. Wichtige
Unterstützungsarbeit galt auch dem franziskanischen Therapiezentrum für Drogenabhängige in der
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nordbosnischen Ortschaft Plehan. Die hohe Arbeitslosenzahl und die Aussichtslosigkeit auf einen Arbeitsplatz führen bei vielen Jugendlichen immer wieder zu Depressionen und damit oft zum Alkoholund Drogenkonsum. Durch die Hilfe/Betreuung im Therapiezentrum der Franziskaner konnten viele
Jugendliche ins normale Leben zurückkehren und neue Hoffnung schöpfen.
Schließlich war es FRANZ HILF ein Anliegen den zahlreichen Opfern der Überschwemmungen in Nordbosnien mit schneller Hilfe zur Seite zu stehen. Ein Nothilfeprojekt konnte auch dort realisiert werden.
In Serbien lag der Tätigkeitsschwerpunkt auf dem Betrieb von zwei Kinderhorten für Kinder aus sozialschwachen Familien. Beide Einrichtungen befinden sich in Vojvodina, einer multiethnischen Region
Serbiens mit großem Anteil an ungarisch-sprachiger Bevölkerung. Die meisten bedürftigen Kinder gehören der ungarischen Minderheit an, die in der serbischen Gesellschaft sehr oft benachteiligt und
unterdrückt wird. Mit der finanziellen Unterstützung von FRANZ HILF konnte in beiden Kinderhorten
eine Tagesbetreuung angeboten und die Verpflegung der Kinder sichergestellt werden.
In Belgrad wurde im Jahr 2014 der jährliche Betrieb einer franziskanischen Organisation der bosnischen
Franziskanerprovinz BEMIC (Internationales Multireligiöses und Interkulturelles Zentrum) unterstützt.
BEMIC ist eine Tochterorganisation von IMIC - einer der wenigen auch von der OSZE anerkannten und
geschätzten Organisationen, die Versöhnungsarbeit bei allen drei ethnischen Gruppen Bosniens leistet. Der interkulturelle und interreligiöse Dialog ist nicht nur in Bosnien, sondern auch in allen
Nachbarländern des Balkans von großer Bedeutung. Die Leitung von IMIC entschied nach Absprache
mit der Provinzleitung, ein Büro für Friedensarbeit und Dialog in Belgrad zu gründen. Auch dort werden
zukünftig verschiedenste interkulturelle und interreligiöse Veranstaltungen durchgeführt werden.
In Kenia konnte FRANZ HILF einen wichtigen Beitrag zu zwei Ernährungsprogrammen für Kinder aus
armen Verhältnissen leisten. In den Ortschaften Nyamonge und Kaltunge betreuen die Franziskanerinnen unter der der Leitung von Sr. Veronica und Sr. Pauline Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren,
deren Eltern entweder verstorben oder nicht in der Lage sind, ihre Kinder ausreichend zu ernähren.
Die Kinder leiden an Infektionskrankheiten und Mangelernährung. Durch das Engagement der
Schwestern und die finanzielle Unterstützung konnte auch im vergangenen Jahr die Ernährung der
Kinder sicher-gestellt werden.
In Siaya war es möglich 98 Kindern das notwendige Unterrichtsmaterial für ihren Schulbesuch zur
Verfügung zu stellen. Die Kinder sind Vollwaisen oder stammen aus Familien, die keinen Beitrag zur
schulischen Ausbildung leisten können.
In Indien ist eine ausreichend gute Gesundheitsvorsorge ein zentrales Problem für viele strukturschwache Regionen und einkommensschwache Familien. In Bariband betreiben die Franziskanerinnen schon
einige Jahre eine notdürftig ausgestattete Station zur Basisgesundheitsversorgung. Schwerwiegende
Krankheiten können nicht behandelt werden, die staatliche Einrichtung in der Umgebung ist für die
Patienten nicht zu bezahlen. Mit Unterstützung von FRANZ HILF konnten notwendige Medikamente,
medizinische Gerätschaften und Möbel zu besseren Ausstattung der Station bereitgestellt werden.
Im Burdwan Distrikt, eine der ärmsten Regionen ganz Indiens, sind Malaria, Virus-Infektionen, Durchfall, Dengue-Fieber und auch Tuberkulose keine Seltenheit. In diesem Umfeld breitet sich das HI-Virus
leichter aus und die Zahl an HIV-Positiven liegt höher als im Landesdurchschnitt. Im St. Anne Care Center helfen die Franziskanerinnen 21 Kindern und Jugendlichen mit HIV dabei, die Schule weiter zu besuchen oder sogar ein Studium anzustreben. Sie kümmern sich um Medikamente und kontrollieren
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deren Einnahme, nicht zuletzt leisten sie psychologische Hilfe. FRANZ HILF hat mit einem finanziellen
Beitrag die wichtige Arbeit der Franziskanerinnen vor Ort fördern können.
Mädchen und Frauen sind in der indischen Gesellschaftsstruktur nach wie vor massiver Gewalt,
Diskriminierung und Benachteiligung ausgesetzt. In Melvazhi im Bundesstaat Tamil Nadu ist die
medizinische Versorgung von schwangeren Frauen völlig unzureichend. Schwester Jerald arbeitet in
einer kleinen Gesundheitsstation, die mit Hilfe der finanziellen Mittel um eine Mutter-Kind Abteilung
erweitert werden konnte.
Auch in anderen Ländern wurden zahlreiche soziale Projekte unterstützt. So widmen sich in den baltischen Ländern die Mitglieder der franziskanischen Familie Menschen aus sozialschwachem Umfeld.
In Estland konnten mit der Hilfe von FRANZ HILF die Ärmsten der Stadt Valga unterstützt werden.
In Litauen erfuhr die Franziskanerjugend in Vilnius bei der Erfüllung ihrer jährlichen sozialpastoralen
Aufgaben unsere Unterstützung. Zu ihren Aufgaben zählen regelmäßige Besuche und die Betreuung
von jugendlichen Straftätern in zwei Anstalten, wie auch die Betreuung von Kindern in einem Kinderheim. In der Stadt Kretinga wurde darüber hinaus der jährliche Betrieb des franziskanischen Kinderhortes für Kinder aus einem sozialschwachem Umfeld unterstützt.
In Weißrussland und in Moldawien konnten mit unserer Hilfe mehrere Sommerprogramme und Erholungslager für Kinder veranstaltet werden.
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Finanzbericht 2014
Mittelherkunft und Mittelverwendung der Gelder
Zeitraum 01.01.2014 – 31.12.2014
MITTELHERKUNFT
I. Ungewidmete Spenden
1.036.073,75
II. Sonstige Einnahmen
27.134,76
III. Auflösung und Verwendung
von Rücklagen
78.000,00
Summe Mittelherkunft
1.141.208,51
MITTELVERWENDUNG
I. Leistungen für statutarisch
festgelegte Zwecke
668.681,32
II. Spendenwerbung
141.680,37
III. Verwaltungsaufwand
IV. Zuführung zu Rücklagen
Summe Mittelverwendung
MITTELÜBERSCHUSS
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66.987,00
250.000,00
1.127.348,69
13.859,82
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Steuerbegünstigung für Spenden
Mit der Nummer SO 1362 hat FRANZ HILF - Franziskaner für Menschen in Not - den Steuerbegünstigungsbescheid des Finanzamtes Wien 1/23 erhalten. Privatpersonen können damit Spenden an unser
Hilfswerk in Höhe von bis zu 10% der Einkünfte als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Als
Nachweis gelten Einzahlungsbelege, Daueraufträge, bzw. Kontoabbuchungen. Bitte bewahren Sie alle
diese Belege für die Steuererklärung auf. Auf Anfrage stellen wir auch gerne
eine Spendenbestätigung aus.
Firmen können die Spenden als Betriebsausgaben im selben Ausmaß geltend machen und auf Verlangen des Finanzamtes mit Belegen nachweisen. Weitere Informationen finden Sie auch im Internet bei:
https://www.bmf.gv.at/steuern/selbststaendige-unternehmer/einkommensteuer/absetzbarkeitspenden.html
Den detaillierten Jahresabschluss 2014 können Sie im Büro anfordern.
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