Fachartikel Unterflurfördersysteme als intralogistische Alternative Das Revival der Kette Die Unterflurkette ist wie die Schallplatte: ein zuverlässiges und robustes System mit einem angestaubten Image, aktuell aber wieder voll im Trend. Denn gerade in Branchen, in denen ein hoher Transportdurchsatz bewältigt werden muss, ist ein Unterflurkettensystem eine effektive und oft wirtschaftlichere Alternative zu manuellen oder anderen automatischen Transportlösungen. Anwendung findet die Technologie in vielen Bereichen: in der Produktion und der Montage, als intralogistische Transportlösung für Crossdocking, als Kommissionierlösung, zur Warenverteilung oder zur Versandabwicklung in Distributionszentren. Durch die gleichbleibend hohe Transportleistung sowie die Möglichkeit einer flexiblen Prozessgestaltung erlebt die „Kette“ gerade ein Comeback – insbesondere bei Logistikdienstleistern und in der Versandabwicklung. Vielseitig und intelligent: Diese Eigenschaften treffen heute wohl auf fast alle automatischen Logistikanlagen zu. Und das nicht zu Unrecht. Denn wer sich für die Automatisierung seiner intralogistischen Prozesse entscheidet, der setzt natürlich voraus, dass das eingesetzte System den Materialfluss eigenständig, flexibel und intelligent steuert. Bei der Entscheidungsfindung wird heutzutage jedoch oft das System Unterflurkette erst gar nicht mehr in Erwägung gezogen. Die Vorurteile: eine starre Streckenführung, die feste Verbauung in den Boden und scheinbar mangelnde Flexibilität. Bei genauerer Analyse sorgt die „Kette“ jedoch in den verschiedensten Branchen und in unterschiedlichsten Anwendungen für optimale Abläufe. Mithilfe von Transferen, automatisch gesteuerten Ein- und Ausschleusungen sowie variablen Aufgabe- und Abnahmestationen wird das Unterflurkettensystem zu einer der flexibelsten automatischen Transportlösungen, die überhaupt möglich sind. Fachartikel Zuverlässige Transportumgebung Die Komponenten einer Unterflurkettenförderanlage sind robust. Das Grundelement besteht aus einer Kette, die in einer fest im Boden integrierten Schiene läuft. Diese bildet einen geschlossenen Kreislauf und wird automatisch mit umweltfreundlichem Öl geschmiert. Darüber hinaus sind die Kurvenelemente mit einer speziellen Rollenkette ausgestattet, so dass Reibung und Leistungsaufnahme auf ein Minimum reduziert werden. Somit bleibt das System energieeffizient. Der Hauptantrieb eines Unterflurkettensystems wird im Rahmen einer einmaligen Baumaßnahme ca. zwei Meter tief in den Boden der Logistikhalle eingelassen, dabei aber ganz auf die vorhandene Umgebung abgestimmt. Durch die so festgelegten Fahrwege und die gleichmäßige Geschwindigkeit ist eine höhere Sicherheit im Lager gewährleistet, als dies beispielsweise beim Einsatz von Staplern oder Handgeräten der Fall ist. Alternativ dazu lassen sich auch einfache Linien abbilden. Hierzu wird die sogenannte Seitenfängerkette in einem Kanal zurückgeführt. Über gesonderte Antriebe pro Linie können auch einzelne, unabhängige Förderstrecken realisiert werden. So lassen sich flexible Abläufe gestalten und gerade hoch getaktete Prozesse und Montagesysteme optimal unterstützen. Flexible Lademittel Egal ob Handgabelhubwagen, Roll- oder Postcontainer, Blumenwagen oder maßgefertigte Träger: Die unterschiedlichsten Ladehilfsmittel lassen sich über die Kette befördern und können an beliebig festgelegten Punkten dem Kreislauf hinzugefügt oder diesem entnommen werden. Anwender profitieren von einem ruhigen und geordneten Lagerbetrieb bei geringem Personal- und Schulungsaufwand. „Wichtig ist zu Beginn jeder Integration eines Intralogistiksystems immer eine exakte Analyse der Transportprozesse, Leistungskapazitäten und der operativen Arbeit rund um das Transportsystem. Auch die räumlichen Gegebenheiten vor Ort spielen eine entscheidende Rolle“, erklärt Stephan Vennemann, Geschäftsführer der Egemin GmbH, die Vorgehensweise. „Während der Planung und mittels einer Detailanalyse mit den entsprechenden Designdaten lässt sich so eine optimale und wirtschaftliche Lösung gestalten.“ Fachartikel Hoher Durchsatz und vielfältige Einsatzmöglichkeiten Gerade beim Crossdocking in der Transportlogistik ist die Unterflurkette eine bewährte Technik und erlebt aktuell wieder einen Aufschwung. „Zu unseren Kunden zählen Logistikdienstleister, wie Dachser, Koch oder Planzer, die seit Jahren auf diese Technologie vertrauen“, so Stephan Vennemann weiter. „Auch in der Produktion entdecken viele Unternehmen die Unterflurkette als ideale Anlagentechnik zur Prozesssteuerung wieder – entweder zur Fließ- oder Taktmontage oder auch in Kombination. Das liegt unserem Empfinden nach an den Vorteilen im Vergleich zu anderen automatischen Fördertechniken.“ Auch Crossdocking-Prozesse in Branchen, die Frischwaren verteilen, wie Molkereien, Käsereien und Lebensmittelhändler, setzen wieder verstärkt auf die „Kette“. Ebenso wird sie zur Kommissionierung und zur Versandabfertigung genutzt. Beispiele geben hier alle Branchen, in denen Waren primär über Paletten oder Rollcontainer versendet werden, wie im Stahlbau, in der Möbel- oder der Papierindustrie. „Ganz typisch ist die Kette für Montagelinien. Hier sorgt sie für den zuverlässigen Transport zu verschiedenen Montageplätzen und zu Fertigungsanlagen. Es gibt eigentlich fast keine Branche, in der sich dieses System bislang nicht bewährt hat – natürlich immer mit einer eingehenden Machbarkeitsanalyse im Vorfeld“, so Stephan Vennemann. Ausschleusen, Transfer, Einschleusen Neben dem kontinuierlichen Transport im Hauptkreis sind auch komplexere Layoutgestaltungen möglich. So können nicht nur mehrere Hauptkreise parallel installiert werden, um eine höhere Transportkapazität zu erreichen, sondern auch verschiedene Nebenkreise miteinander verbunden werden. Mithilfe von Weichen schleust die Kette die Transportmittel in den Hauptkreis ein oder wieder aus. Ein Einhängen in den Kreislauf ist aber auch an jeder beliebigen Stelle möglich. Gesteuerte Transfere und Weichen sorgen für eine optimale Wegführung. Nutzt ein Unternehmen die Kette zur Realisierung von Auftrags- und Batchpicking, ist diese Flexibilität ebenso von Vorteil wie bei der Anwendung innerhalb der Transport- und Versandabwicklung: Neue Produktträger lassen sich einfach an das System ankoppeln. Dieser modulare Fachartikel Aufbau sorgt für die notwendige Flexibilität, die von automatischen Intralogistikanlagen gefordert wird. Intelligente Steuerung Die Steuerung des Egemin-Systems E`tow übernimmt beispielsweise eine eigens entwickelte Software. Über E`tis (Egemin Tow Information System) erfolgen zum einen die Steuerung und die Konfiguration des Systems, zum anderen aber auch die komplette Informationsverwaltung und die Visualisierung. Alle Systemdaten laufen dort zusammen: sowohl reine Systemmeldungen oder Anzeigen von Störungen als auch einzelne Daten zu abgefertigten Sendungen und Kommissionen. „Zusätzlich ist es möglich, eine Mess- und Wiegeeinheit – bei Egemin E’arl genannt – in das System zu integrieren“, erklärt Stephan Vennemann. „Dieses erfasst automatisch den Barcode oder RFID-Tag und misst und registriert alle Ladungsdaten hinsichtlich ihres Volumens und ihres Gewichts.“ Durch die Volumenmessung gewährleistet das gesamte System unter anderem eine effiziente Beladung der Lkw und sorgt durch den ständigen Datenaustausch mit der Steuerungssoftware für optimale Prozessabläufe. Durch die zuverlässige Kontrolle ergeben sich so Einsparungspotenziale von bis zu 40 Prozent. Wartungs- und benutzerfreundlich Ein entscheidendes Kriterium – vor allem für Branchen mit einem hohen Durchsatz: der geringe Verschleiß von weniger als 0,2 Prozent pro Jahr. Damit ist die Unterflurkette im Vergleich zu anderen Automatikanlagen besonders wartungsarm. In den Streckenlauf eingelassene Reinigungsboxen fangen während des Betriebs den Schmutz auf, so dass die Funktionsfähigkeit der Kette nicht gestört wird. Bedingt durch den Einsatz robuster Komponenten und die automatische Schmierung der Kette beschränkt sich die Wartung auf wenige Maßnahmen im Jahr. „Abhängig von der Nutzung und den Umgebungsbedingungen läuft unser E`tow-System bei unseren Kunden über zehn Jahre beziehungsweise mit einer Laufleistung von über 30.000 Stunden“, erklärt Vennemann abschließend. Stand: 23. Februar 2016 Fachartikel Umfang: 8.147 Zeichen inkl. Leerzeichen Bild 1: Einsatz im Blumenlager Bild 2: Einsatz mit Handgabelhubwagen Bild 3: Überwachung der Unterflurkettenförderanlage Bild 4: Visualisierung der Anlage in E`tis Bild 5: Einsatz einer Unterflurkette im Lager Bild 6: Einsatz in der Montage __________________________________________________________________ Bildunterschriften Bild 1: Die unterschiedlichsten Ladehilfsmittel lassen sich über die Kette befördern und können an beliebig festgelegten Punkten dem Kreislauf hinzugefügt oder diesem entnommen werden. Hier das Beispiel der Blumenwagen. Bild 2: Gerade beim Crossdocking in der Transportlogistik ist die Unterflurkette eine bewährte Technik und erlebt aktuell wieder einen Aufschwung. Bild 3: Im Vergleich zu anderen Automatikanlagen ist die Unterflurkette besonders wartungsarm. Die ständige Überwachung aber auch die robusten Elemente der Kette tragen entscheidend dazu bei. Bild 4: Die Steuerung des Egemin-Systems E`tow übernimmt die eigens entwickelte Software E`tis (Egemin Tow Information System). Dort erfolgen zum einen die Steuerung und die Konfiguration des Systems, zum anderen aber auch die komplette Informationsverwaltung und die Visualisierung. Bild 5: Auch Branchen, in denen Frischwaren verteilt werden, wie Molkereien, Käsereien und Lebensmittelhändler, setzen wieder verstärkt auf die „Kette“. Bild 6: Ein weiteres typisches Einsatzgebiet: Montagelinien. Hier werden verschiedene Montageplätze oder Fertigungsanlagen zuverlässig bedient. Fachartikel Über Egemin Automation Egemin Automation konzipiert, integriert und wartet automatisierte Materialflusslösungen, um intralogistische Prozesse in Lager, Produktion und Distribution zu optimieren. Egemin Automation bietet sowohl Standard- als auch maßgeschneiderte Lösungen an, die es Kunden ermöglichen, Mitbewerbern stets einen Schritt voraus zu sein. Egemins Zielmärkte umfassen die Distribution und Logistik, die Pharma-, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Produktion. Egemin Automation bietet mit automatisierten Lager- und Distributionssystemen, fahrerlosen Transportfahrzeugen und Unterflurkettenförderern fortschrittlichste Automatisierungslösungen. Die Kernaktivitäten beinhalten logistische Beratungen, schlüsselfertige Projektumsetzungen und Life-Cycle-Services über die gesamte Laufzeit der Anlagen. Egemin Automation beschäftigt ca. 350 Mitarbeiter. Vom Headquarter in Antwerpen aus agiert das Unternehmen weltweit und unterhält Niederlassungen in Europa, Nordamerika und Asien sowie Kooperationen mit Partnern in anderen Regionen. Seit August 2015 ist Egemin ein Teil der KION Group, eines der weltweit führenden Anbieter intralogistischer Lösungen. Die KION Group ist mit ihren sieben Marken Linde, STILL, Fenwick, OM STILL, Baoli, Voltas und Egemin Automation der größte Hersteller von Industriefahrzeugen in West- und Osteuropa, weltweit die Nummer zwei und der führende nicht chinesische Anbieter in China. Die KION Group hat ihren Hauptsitz in Wiesbaden und ist in mehr als 100 Ländern vertreten. Im Jahr 2014 beschäftigte KION annähernd 23.000 Mitarbeiter und generierte einen Umsatz von ca. 4,7 Mrd. Euro. Unternehmenskontakt Stephan Vennemann • Egemin GmbH Arsterdamm 110 • 28277 Bremen Tel.: (+49) 421 43 627 3 • Fax: (+49) 421 46 90 60 E-Mail: [email protected] • Internet: www.egemin.com Pressekontakt Rebecca Schmortte • additiv pr GmbH & Co. KG Pressearbeit für Logistik, Stahl, Industriegüter und IT Herzog-Adolf-Straße 3 • 56410 Montabaur Tel.: (+49) 26 02-950 99 24 • Fax: (+49) 26 02-950 99 17 E-Mail: [email protected] • Internet: www.additiv-pr.de
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