AUS DEM STADTBEZIRK Demenz – davon können wir alle betroffen sein Die 10-wöchigen Demenzkampagne für die Stadtbezirke Möhringen und Vaihingen wurde bei einem Pressegespräch am 25.9. bekannt gemacht. Und schon wird klar, warum Evelyn Weis, stellvertretende Bezirksvorsteherin, auch Knickbein zum Pressegespräch eingeladen hatte: Wenn an Demenz vorwiegend ältere Personen erkranken, sind es die jüngeren Generationen, die sich als Angehörige um den Erkrankten kümmern. Dies bedeutet oft eine große Belastung. Doch je früher die Krankheit erkannt und dem Menschen mit Demenz sowie seinen Angehörigen geholfen wird, desto mehr Lebensqualität kann für die Betroffenen erreicht werden. Foto: Monika Hertel Demenz im Rahmen Gesichter der Demenzkampagne (hintere Reihe v. li.): Birte Stährmann, Pflegezentrum Bethanien; Martin Schneider, GerBera; Wolfgang Meinhardt (Schirmherr), Bezirksvorsteher Vaihingen; (Vordere Reihe von li.): Kathrin Rose, Paritätisches Mehrgenerationenzentrum Vaihingen; Evelyn Weis, Bezirksrathaus Möhringen; Jürgen Lohmann (Schirmherr), Bezirksvorsteher Möhringen – Jeder kennt die Situation: Es eilt, man möchte aus dem Haus, nur – der Schlüssel fehlt noch. Man sucht hektisch und findet ihn zufällig dort, wo man ihn weder absichtlich abgelegt noch gezielt gesucht hätte. Und wie oft hat man schon nach seiner Brille gesucht, obwohl man sie bereits auf der Nase trägt? Solche Situationen gehören gewiss zum Alltag, auch zum zunehmenden Alter, und doch gibt es die Krankheit Demenz, das zunehmende Vergessen, eine Gedächtnisstörung, die v. a. im Alter auftreten kann. Demenz oder nur Vergesslichkeit? Aber woran erkennt man nun Demenz? Wo endet die normale Vergesslichkeit und wo beginnt die Erkrankung? Martin Schneider 14 KNICKBEIN • 02 I 2015 vom Gerontopsychatrischen Beratungsdienst (GerBera), einer Beratungsstelle zur Organisation selbständigen Lebens im Alter, erklärt das so: Wenn eine Person sich häufig Dinge nicht merken kann, die räumliche Orientierung nachlässt oder spätestens wenn Angehörige und Bekannte nicht erkannt werden, sollte man diese Person zum Arzt schicken. Denn nur ein Arzt kann Demenz diagnostizieren. Auch Wortfindungsstörungen gehören zum Krankheitsbild. Und häufig ziehen sich Erkrankte zurück oder reagieren gereizt oder gekränkt, wenn man sie auf Defizite anspricht. Menschen mit einer Demenz sind meist weder bettlägrig oder direkt pflegebedürftig, und doch brauchen diese Personen oft Anleitung im Alltag oder eine Beaufsichtigung. Seit Anfang des Jahres, erzählt Birte Stährmann vom Pflegezentrum Bethanien, arbeiten ca. 20 Institutionen zusammen, die Kampagne vorzubereiten. Auftaktveranstaltung ist eine Kunstvernissage zum Wettbewerb „Demenz im Rahmen“, an der jeder, ob alt oder jung, Laie oder Künstler, betroffen oder nicht, teilnehmen kann (siehe Kasten). Denn Kunst als kreative Ausdrucksform eignet sich hervorragend, sich mit dem schweren Thema auseinanderzusetzen. Monika Hertel INFOS Kunstwettbewerb „Demenz im Rahmen“ Mehr als 20 Insitutionen der Altenarbeit führen 2016 eine Demenzkampagne in beiden Stadtbezirken durch. Sie startet mit einem Kunstwettbewerb. Die Teilnahmebedingungen: JEDER darf ein Kunstwerk einreichen, das so auch ausgestellt werden kann und die Maße 1m x 1m nicht überschreitet. Alle künstlerischen Techniken wie Malerei, Zeichnung, Fotografie oder Skulptur sind zugelassen. Mit Anmeldebogen können diese vom 7.1. bis 1.2.2016 im Pflegezentrum Bethanien abgegeben werden. Die ersten zwei Gewinner erhalten je 500 Euro. Mehr Infos findet man in den Flyern oder unter: www.generationenhaus-moehringen.de
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