ProjektChildhood Foundation

Das Projekt, das Wildwasser Würzburg dank der Förderung der World Childhood
Foundation in den nächsten drei Jahren umsetzen kann, nimmt geflüchtete Mädchen und
Jungen in den Blick, die in besonderer Weise belastet sind und daher der Unterstützung
und des Hinschauens bedürfen.
Ziele sind die
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Stabilisierung von Flüchtlingskindern nach Gewalterfahrung und die
Prävention vor erneuter Gewalterfahrung und sekundärer Traumatisierung
Angebote:
1. Beratung von jugendlichen Mädchen, Kindern und deren Eltern
2. Fortbildungen
Für die HelferInnen, die daran Interesse haben oder längerfristig Familien begleiten, sollen
Fortbildungen angeboten werden, in denen Grundlagen zu sexualisierter Gewalt, Trauma
und Traumafolgen, auch im interkulturellen Kontext, vermittelt werden. Worauf ist im
Umgang zu achten? Was brauchen traumatisierte Kinder, um wieder lernen und spielen zu
können?
3. Supervisionsgruppen
Für einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch, zur Entlastung und um Fragen zu stellen,
wie sie den Kindern im Einzelfall gerecht werden können, werden für ehren- und
hauptamtliche HelferInnen Gruppen angeboten, die sich ein- bis zweimal monatlich treffen.
4. Entwicklung und erste Implementierung von Schutzkonzepten in den Unterkünften
Kinder, die bereits Gewalt erfahren mussten, die ihre Rechte nicht kennen und/ oder wenig
selbstbewusst sind, sind gefährdet, sexuelle Gewalt durch Erwachsene zu erleben. Es ist
damit zu rechnen, dass es TäterInnen gibt, die sich in den Unterkünften Zugang zu
bedürftigen Kindern zu verschaffen suchen in der Absicht, sie sexuell zu missbrauchen.
Daher ist es sinnvoll, in den Unterkünften Schutzkonzepte zu entwickeln.
5. Einbeziehung von DolmetscherInnen
Für Beratungen mit Flüchtlingen, die nicht deutsch oder englisch sprechen, werden wir auf
die Unterstützung von Sprachmittlerinnen angewiesen sein.
6. Kooperation
Die erfolgreiche Umsetzung kann nur in der Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen
und Behörden gelingen, die bereits in der Flüchtlingshilfe tätig sind.
Wenn Sie sich von den Angeboten angesprochen fühlen, nehmen Sie bitte
telefonisch oder per E-Mail Kontakt zu uns auf!
Hintergrund
Flüchtlinge erreichen in großer Zahl Deutschland und auch Mainfranken. Wir gehen davon
aus, dass ankommende Flüchtlinge (sexualisierte) Gewalterfahrung im Herkunftsland oder
auf der Flucht kaum benennen können - aus Unsicherheit, Scham, kultureller Hemmnisse
und weil sie nicht wissen, welche Folgen eine Nennung für sie hat.
Die Folgen der Traumatisierungen durch eigene Gewalterfahrungen, Zeugenschaft oder
Verlust werden vielfach vermutlich erst nach und nach sichtbar. Je früher es eine möglichst
angemessene Unterstützung dafür gibt, desto besser ist die Prognose – gerade bei Kindern
und jungen Menschen.
Zielgruppen
Zielgruppe des Projekts sind von Gewalt betroffene Mädchen und Jungen sowie
jugendliche Mädchen. Um die Lebenssituation nach diesen schlimmen Erfahrungen für
möglichst viele der geflüchteten Kinder und Jugendlichen zu verbessern, sollen die
Unterstützungspersonen im „Alltag“ gestärkt werden. Dies sind ihre Mütter und Väter sowie
haupt- und ehrenamtliche HelferInnen vor Ort und in den Behörden, Kita- und
Schulpersonal, MitarbeiterInnen in der Jugendhilfe, Sprachmittlerinnen.
Werden diese Personen in ihrer Kompetenz im Umgang mit den traumatisierten Kindern
geschult und unterstützt, wird dieses indirekte Angebot den Mädchen und Jungen
nachhaltig zugutekommen.