Magdeburg, den 29.10.2015 Lfd. Nr. 65/2015 Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt informiert: „Herrenmenschen“, „Arbeitsvölker“ und ein alltägliches Verbrechen: Zwangsarbeit im Nationalsozialismus Vortrag von Andreas Froese-Karow, Leiter der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Ort: Zeit: Sitzungssaal im Rathaus der Hansestadt Gardelegen Dienstag, 3. November 2015, 19:00 Uhr Mehr als 20 Millionen Menschen aus ganz Europa mussten zwischen 1939 und 1945 im nationalsozialistischen Deutschland und in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten Zwangsarbeit leisten. Als „Fremdarbeiter“, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge wurden sie in Lager verschleppt und von dort in Arbeitskommandos eingesetzt. Spätestens ab 1942 war das System der Zwangsarbeit ein fester Bestandteil der NSGesellschaft. Männer, Frauen und Kinder arbeiteten in der Rüstungsproduktion, in der Industrie, im Handwerk, in der Landwirtschaft, auf Baustellen, in Privathaushalten und in öffentlichen Einrichtungen. Das System der Zwangsarbeit war kein Geheimnis, sondern vielmehr ein öffentlich begangenes Verbrechen. Alle Deutschen begegneten in ihrem alltäglichen Umfeld Zwangsarbeitern, viele profitierten selbst von diesem System der rücksichtlosen Ausbeutung. Der Geschichte dieses gesellschaftlichen Verbrechens geht der Historiker Andreas Froese-Karow, Leiter der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe, in seinem Vortrag nach. Dabei beleuchtet er die Rolle der KZZwangsarbeit als Teil der Vorgeschichte für das Massaker im April 1945. Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt Umfassungsstraße 76 39124 Magdeburg Tel: 039406-9209-12 Fax: 039406-9209-9 www.stgs.sachsen-anhalt.de Ebenso thematisiert er auch die Folgen der NS-Zwangsarbeit nach 1945: das Schweigen in der Nachkriegsgesellschaft, die immer noch andauernde Debatte um Entschädigungszahlungen und die individuellen Folgen für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter bis heute. Bei dieser Veranstaltung stellt sich der neue Leiter der Gedenkstätte nochmals der Öffentlichkeit vor. Nach dem Vortrag gibt es für das Publikum im Saal die Gelegenheit für Fragen und Gespräche. Eine Anmeldung zu dieser öffentlichen Veranstaltung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt c/o Hansestadt Gardelegen Rudolf-Breitscheid-Str. 3 39638 Gardelegen Tel.: 03907 – 716-176 Fax: 03907 – 716-111 Mail: [email protected] Internet: www.stgs.sachsen-anhalt.de Die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen ist Teil der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Foto (zur Veröffentlichung im Rahmen dieser Pressemitteilung): Seit September 2015 leitet Andreas Froese-Karow die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen. Foto: Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
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