www.lutherland-thueringen.de Lutherland Thüringen. Auf den Spuren des großen Reformators. Martin Luther und Thüringen, das gehört zusammen wie Himmel und Erde. Hier besuchte er die Schule und begann zu studieren. Hier wurde er zum Mönch, visitierte Klöster, predigte viele Male. In Thüringen übersetzte er das Neue Testament, hier wurden die von ihm verfassten „Schmalkaldischen Artikel“ erstmals öffentlich und europaweit verbreitet. Reformation in Thüringen. Programm der Städte und Museen in den Luther-Themenjahren 2015 bis 2017 Zahlreiche authentische Stätten und der Thüringer Lutherweg versprechen berührende und erlebnisreiche Begegnungen mit der Reformator. Bis 2017, zum 500. Jubiläum der Reformation, haben die bedeutendsten Lutherstädte Thüringens ein umfangreiches Programm mit Ausstellungen, Konzerten und Festen für Sie geplant. Schauen Sie doch mal rein! Jetzt gleich informieren und die kostenfreie Broschüre „Reformation in Thüringen“ bestellen! Tourist Information Thüringen: +49 (0) 361 37420 [email protected] 134 Rubrik BUNDESLAND Die Wartburg, UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein Ort besonderer Ausstrahlung und Würde. LUTHERLAND THÜRINGEN – Stätten und Stimmen der Reformation E Martin Luther und Thüringen, das gehört zusammen wie Himmel und Erde. Zahlreiche authentische Stätten rüsten sich für das Reformationsjubiläum 2017. Zeit für eine Reise ins Lutherland … s war ein heißer Julitag im Jahr 1505. Martin Luther, Student an der Universität Erfurt, war auf dem Rückweg von einem Besuch bei den Eltern im Mansfeldischen. Der 21-jährige hatte die Silhouette Erfurts schon im Blick, als sich über ihm ein Gewitter zusammenbraute. Weit und breit kein Schutz. Weiterlaufen? Umkehren? Verbürgt ist, dass er durch einen Blitzstrahl nahe Stotternheim erschüttert worden sei und im Schreck gerufen habe: „Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!“ Der Hilferuf an die Schutzpatronin der Bergleute war ein kirchenrechtlich nicht bindendes Notgelübde. Luther aber - ein Mann, ein Wort - vollzog die einmal ausgerufene jähe Lebenswendung: Nur zwei Wochen später klopfte er an die Pforte des Au- gustinerklosters Erfurt, das für besonders strenge Einhaltung der Ordensregeln bekannt war. Die „Regeln“ bedeuteten Verzicht auf den eigenen Willen, auf die Liebe eines anderen Menschen sowie auf materiellen Besitz. Für den jungen Intellektuellen bot sich hier aber auch eine Chance, er konnte Theologie studieren. Dass daraus entstehen sollte, was 500 Jahre später als Reformation gefeiert wird, war nicht absehbar. Ein reichliches Jahrzehnt später erschütterte der zum kritischen Theoretiker der Kirche herangereifte Mann Fundamente bisheriger Selbstverständlichkeiten: In Wittenberg veröffentlichte er 95 Thesen gegen den Ablasshandel. Wo irgend möglich, verbreitete Luther diesen neuen Geist selbst von den Kanzeln meist überfüllter Kirchen. In Erfurt liegen wichtige Wurzeln von Martin Luthers Theologie und damit zugleich der Reformation (links Dom St. Marien, rechts der Kreuzgang des Augustinerklosters) verrucht ist“. Das schrieb er 1521 in einem Brief von der Wartburg bei Eisenach. Auf diese war er nach einer „Räuberpistole“ gekommen, die sich ein Schriftsteller hätte ausdenken können. Tatsächlich aber war der geistige Kopf hinter der als Überfall getarnten Rettung Luthers der ranghöchste Politiker im Land, der Kurfürst. Auf der Rückreise vom Reichstag zu Worms, wo Luther für vogelfrei erklärt worden war, machte man einen Abstecher nach Möhra, dem Stam- römischer Prälat. Doch er lebte – wenn auch zuweilen unter körperlichen Qualen, teuflischen Anfechtungen und Gefühlen, ein Deserteur zu sein. Tatenlos war er aber nicht. In den 300 Tagen Einsamkeit übersetzte er das Neue Testament. mort der Familie Luther. Dass der kleine Umweg Teil der wenige Stunden später im Wald bei Steinbach/Altenstein inszenierten Entführung Luthers auf die Wartburg ist, wissen nur wenige. die nur in einem Bündnis aller Protestanten Schutz gegen den Kaiser sahen. Nach dem Ort der Gründung nannte es sich Schmalkaldischer Bund. An dessen „glanzvollstem Fürstentag“, so etwas wie eine europäische Sicherheitskonferenz, waren 16 Fürsten, zahlreiche Grafen, Gesandte des Kaisers, des Papstes und verschiedener Königshäuser, Vertreter von Reichs- und Hansestädten sowie hochrangige evangelische Theologen zugegen. Auch Martin Luther. Im Gepäck hatte er mit Herzblut verfasste Texte, die als „Schmalkaldische Artikel“ in die Geschichte eingingen. In Schmalkalden schrieb Luther erneut wesentlich an deutscher Geschichte mit. Landesherr Philipp von Hessen, eine der schillerndsten Personen des Jahrhunderts, gehörte zu jenen Fürsten, Unterwegs zu Luther in Thüringen kommt man auch an Weimar, Mühlhausen, Gotha oder Arnstadt nicht vorbei. Und an Jena. Luthers Beziehung zu Jena war konfliktreich. Ursächlich dafür war sein in dieser Region wirkender Gegenspieler, der Radikalreformer Karlstadt. Eine scharfe Predigt Luthers in der überfüllten Jenenser Kirche gegen dessen Bilderstürmerei bewirkte jedoch nur wenig. Direkt gegenüber der Kanzel ist die bronzene Grabplatte für den In der Stadtkirche St. Georg Schmalkalden, einer der schönsten Hallenkirchen Thüringens, predigten die namhaftesten protestantischen Theologen jener Zeit, auch Martin Luther. Ein Skandal und eine neue Identität Diesem Skandal ohnegleichen folgten Vorladungen, Verhöre, Androhungen – aber auch Geheimdiplomatie begleitete die Vorgänge. So etwa zwischen Luther und dem päpstlichen Gesandten Karl von Miltitz. Ort ihrer Begegnung war Altenburg, wo Luthers Freund, der Geheimsekretär des Kurfürsten und spätere Altenburger Superintendent, Georg Spalatin lebte. Einziger Gegenstand des Sondierungsgespräches war die grundsätzliche Frage, ob Luther weiter auf seinen Thesen beharre – mit folgendem Verhandlungsergebnis: „Erstens dass ein allgemeiner Stillstand beider Parteien geschehe und beiden Teilen verboten werde, weiterhin von der Materie zu predigen, zu schreiben und zu sprechen.“ Dem Schweigeabkommen war jedoch nur ein kurzes Glück beschieden. Luther blieb bei seinen Ansichten, ja immer neue reformerische Ansätze kamen hinzu. „Ich bin entschlossen, die Mönchsgelübde anzugreifen und die jungen Leute aus der Hölle des Zölibats zu befreien, der durch Brunst und Befleckungen so unrein und so Auf der sichere Obhut gewährenden Wartburg bekam der Entführte eine neue Identität. Er ließ sich die Haare und einen Bart wachsen, trug ritterliche Kleidung mit Schwert und nannte sich fortan „Junker Jörg“. Nur wenige Mitstreiter erfuhren den geheimen Aufenthaltsort, es wurde ruhig um den Reformator. „Den Luther sind wir los, wie wir wollten“, triumphierte schon ein Reformator angebracht. Dass sie hier und nicht in Wittenberg zu sehen ist, hat mit den Wirren nach dem Schmalkaldischen Krieg zu tun. Das lebensgroße Relief zeigt einen ruhigen Luther im faltenreichen Predigermantel mit der Bibel in der Hand. In der lateinischen Umschrift heißt es: „Wie lieblich sind die Schritte des Boten, die Frieden verkündigen.“ Mehr Informationen über die Thüringer Lutherstädten, den Thüringer Lutherweg, Veranstaltungen und Reiseangebote unter www.lutherland-thueringen.de
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