Heraus gegeben von Globale Allianzen für Soziale Sicherung Dialog und gemeinsames Lernen zu Herausforderungen der sozialen Sicherung weltweit Ausgangssituation Rund 1,3 Milliarden Menschen weltweit leben mit weniger als 1,25 USD pro Tag. Davon sind drei Viertel in Schwellenländern zu Hause. Das starke Wirtschaftswachstum dieser aufstrebenden Nationen Südamerikas, Asiens und Afrikas geht zunehmend mit einseitiger Wohlstandsmehrung einher. Als Folge verschärfen sich Armutsgefälle; gesellschaftliche und politische Spannungen nehmen zu. Insbesondere die global agierenden Schwellenländer versuchen dieser Problematik zu begegnen und handeln zunehmend sozialpolitisch verantwortungsvoll. Dabei gewinnen nachhaltige Strategien an Bedeutung, die wirtschaftlichen Aufschwung und soziale Entwicklung in Einklang bringen. Soziale Sicherungsprogramme und-systeme erfahren große Bedeutung in diesen Ländern, um die Bevölkerung vor Armut und Lebenszyklus- und Existenzrisiken zu schützen. Regierungen sind bemüht, nationale Politiken und Systeme der sozialen Sicherung zu festigen und auszubauen, um wirtschaftliches Wachstum breitenwirksam zu gestalten – vielerorts mit bemerkenswertem Erfolg. Vorreiter sind dabei Mitteleinkommensländer wie Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko oder Südafrika – von der deutschen Entwicklungspolitik als Globale Entwicklungspartner (GEP) bezeichnet. Diese Länder stehen im Fokus des globalen Programms, aber auch weitere interessierte Länder wie Chile und Peru. Unser Lösungsansatz damit nutzbar gemacht werden, sodass andere Nationen von den good practices und lessons learnt profitieren und diese angepasst in den eigenen Länderkontext einfließen lassen können. Das Programm versteht sich als Mittler, welcher anhand geeigneter Lernformate wie maßgeschneiderte Fachveranstaltungen, Peer-to-Peer Lernen, Workshops, oder große Lernforen die Vernetzung der Partnerländer und den Wissensaustausch untereinander fördert. Dabei sollen die Erfahrungen zu sozialer Sicherung sowohl in nationale wie auch globale Politikdialoge und Umsetzungsprozesse zur Gestaltung sozialer Sicherungssysteme einfließen. Projektname Globale Allianzen für Soziale Sicherung Auftraggeber Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Projektgebiet Global, mit Fokus auf die Globalen Entwicklungspartner (Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Südafrika) und weitere interessierte Länder wie Chile und Peru Gesamtlaufzeit 11/2013 – 03/2018 Fokussierte Themen, die von den beteiligten Ländern in den gemeinsamen Austausch eingebracht werden, sind vielseitig. Beispielsweise findet sich darunter Grundsicherung in Verbindung mit Inklusion in den Arbeitsmarkt (productive inclusion), Universelle Absicherung im Krankheitsfall (UHC), Finanzierungsmodelle der Basisgesundheitsversorgung oder Single Window Service Ansätze. Die Auswahl an Themen bleibt dabei stets flexibel, je nach Bedarf und Anfrage der Partnerländer. Das wertvolle Erfahrungswissen der am Vorhaben beteiligten Länder zu sozialer Sicherung gilt es im Dialog mit anderen Ländern zu teilen und aufzuarbeiten. Es soll zugänglich und Foto links: Internationale Delegation zu Besuch in einem Jobcenter im Rahmen des Berlin Global Learning Forums © GIZ / Marc Beckmann Foto rechts: Besuch eines One-Stop Shops während des Peerto-Peer Learning Workshops zu Single Window Services im Distrikt Sragen, Indonesien © GIZ / Julia Seitz Photo: GIZ/Name of photographer Kontaktperson Christof Kersting [email protected] T: +49 (0)228 4460 3581 Berlin Global Learning Forum: Das zusammen mit der Weltbank durchgeführte „Berlin Global Learning Forum“ fand sein Debut im Juni 2015 unter dem Titel “Emerging Social Protection Systems in an Urbanizing World”. Das Forum, welches durch das Vorhaben geschaffen wurde und in eineinhalb jährlichen Rhythmen stattfinden wird, bietet Raum zum Dialog zu sozialen Sicherungsthemen und ermöglicht den Wissensaustausch der am Vorhaben teilhabenden Expertinnen und Experten der Partnerländer. Das Berlin Forum bildet zudem eine Brücke zwischen den South-South Learning Foren der Weltbank, die das Vorhaben unterstützt. Nähe durch dezentrale Präsenz Das Vorhaben ist gegenwärtig in Deutschland und in den Verbindungsbüros Jakarta/Indonesien und Lima/Peru präsent. Die dezentrale Struktur bietet die Möglichkeit, auf Anfragen und Bedarfe der Partner in Asien und Lateinamerika flexibel und unmittelbar zu reagieren; Südafrika als eines der GEP wird von Deutschland aus integriert. Die Verbindungsbüros stehen in besonders nahem Kontakt zu den Partnern, um den Wissensaustausch praxisbezogen zu gestalten, sowie die Aufnahme von Dialogergebnissen in nationale Folgeprozesse zu fördern. Alle Standorte stellen in engem Zusammenwirken sicher, dass der Wissensaustausch über Regionen hinweg stattfindet. Peer-to-Peer Learning zu “Single Window Services”: Der internationale Workshop in Indonesien bot die Möglichkeit des fachlichen Austauschs auf technischer Ebene für Expertinnen und Experten aus Südafrika, Chile, Brasilien, Peru, Indien und Indonesien. Er widmete sich der Fragestellung, wie Anlaufstellen auf lokaler Ebene für Bezieherinnen und Beziehern von sozialen Sicherungsprogrammen geschaffen und effizient umgesetzt werden können. Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze in den Ländern wurden beleuchtet und gemeinsam diskutiert. Erfolgsfaktoren und IZR-Titel Seit Herbst 2011 gibt es den BMZ-Haushaltstitel „Internationale Zusammenarbeit mit Regionen für nachhaltige Entwicklung“ (IZR-Titel). Maßnahmen aus dem Titel erfüllen bestimmte Charakteristika, unter anderem: Kooperationspartner Partner des Vorhabens sind insbesondere die nationalen Ministerien und Entwicklungsagenturen in den beteiligten Ländern. Zudem arbeitet das Vorhaben eng mit bilateralen, regionalen und globalen Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und anderen Gebern wie der Weltbank und dem International Policy Centre for Inclusive Growth zusammen. Damit schafft es bestmögliche Synergieeffekte für Globale Allianzen mit lokalen Wirkungen auf Länderebene. Regionenübergreifender Wissens- und Erfahrungsaustausch mittels Dialog, Peer-to-Peer Lernen, sowie Förderung von Partnerschaften und Netzwerken Multiakteurs- und Kooperationsansatz durch Zusammenarbeit mit Ministerien und Entwicklungsagenturen der Partnerländer, multilateralen Organisationen, anderen Gebern und Think Tanks Dezentrale Aktions- und Wirkungsweisen, in Komplementarität zu bilateralen, regionalen, globalen und Sektorvorhaben der deutschen EZ Lernforen und maßgeschneiderte Workshops zu konkreten Herausforderungen der beteiligten Länder im Themenfeld soziale Sicherung Zwei Beispiele aus der Praxis Maßgeschneiderte Fachveranstaltungen, die zu bestimmten Themen Fachexpertinnen und -experten aus den Partnerländern zusammenbringen werden neben großen Lernforen durch das Vorhaben realisiert. Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Globale Allianzen für Soziale Sicherung Friedrich-Ebert-Allee 36+40 53113 Bonn Deutschland www.giz.de/globale-allianzen Referat Referat 305, Gesundheit, Bevölkerungspolitik und Soziale Sicherung Postanschrift der BMZ-Dienstsitze BMZ Bonn Dahlmannstraße 4 53113 Bonn T +49 (0)228 99 535-0 F +49 (0)228 99 535-3500 Autorin Julia Seitz Stand Dezember 2015 Die GIZ ist für den Inhalt dieser Publikation verantwortlich. BMZ Berlin | Im Europahaus Stresemannstraße 94 10963 Berlin T +49 (0)30 18 535-0 F +49 (0)30 18 535-2501 [email protected]; www.bmz.de Fotos: © GIZ
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