Globale Allianzen für Soziale Sicherung (GIZ 2015)

Heraus gegeben von
Globale Allianzen für Soziale Sicherung
Dialog und gemeinsames Lernen zu Herausforderungen der sozialen
Sicherung weltweit
Ausgangssituation
Rund 1,3 Milliarden Menschen weltweit leben mit weniger
als 1,25 USD pro Tag. Davon sind drei Viertel in Schwellenländern zu Hause. Das starke Wirtschaftswachstum dieser
aufstrebenden Nationen Südamerikas, Asiens und Afrikas
geht zunehmend mit einseitiger Wohlstandsmehrung einher.
Als Folge verschärfen sich Armutsgefälle; gesellschaftliche
und politische Spannungen nehmen zu.
Insbesondere die global agierenden Schwellenländer versuchen dieser Problematik zu begegnen und handeln zunehmend sozialpolitisch verantwortungsvoll. Dabei gewinnen
nachhaltige Strategien an Bedeutung, die wirtschaftlichen
Aufschwung und soziale Entwicklung in Einklang bringen.
Soziale Sicherungsprogramme und-systeme erfahren große
Bedeutung in diesen Ländern, um die Bevölkerung vor Armut und Lebenszyklus- und Existenzrisiken zu schützen.
Regierungen sind bemüht, nationale Politiken und Systeme
der sozialen Sicherung zu festigen und auszubauen, um
wirtschaftliches Wachstum breitenwirksam zu gestalten –
vielerorts mit bemerkenswertem Erfolg.
Vorreiter sind dabei Mitteleinkommensländer wie Brasilien,
China, Indien, Indonesien, Mexiko oder Südafrika – von der
deutschen Entwicklungspolitik als Globale Entwicklungspartner (GEP) bezeichnet. Diese Länder stehen im Fokus des
globalen Programms, aber auch weitere interessierte Länder
wie Chile und Peru.
Unser Lösungsansatz
damit nutzbar gemacht werden, sodass andere Nationen
von den good practices und lessons learnt profitieren und
diese angepasst in den eigenen Länderkontext einfließen
lassen können.
Das Programm versteht sich als Mittler, welcher anhand
geeigneter Lernformate wie maßgeschneiderte Fachveranstaltungen, Peer-to-Peer Lernen, Workshops, oder große
Lernforen die Vernetzung der Partnerländer und den Wissensaustausch untereinander fördert. Dabei sollen die Erfahrungen zu sozialer Sicherung sowohl in nationale wie auch
globale Politikdialoge und Umsetzungsprozesse zur Gestaltung sozialer Sicherungssysteme einfließen.
Projektname
Globale Allianzen für Soziale Sicherung
Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Projektgebiet
Global, mit Fokus auf die Globalen Entwicklungspartner (Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Südafrika) und weitere interessierte Länder wie
Chile und Peru
Gesamtlaufzeit 11/2013 – 03/2018
Fokussierte Themen, die von den beteiligten Ländern in den
gemeinsamen Austausch eingebracht werden, sind vielseitig.
Beispielsweise findet sich darunter Grundsicherung in Verbindung mit Inklusion in den Arbeitsmarkt (productive inclusion), Universelle Absicherung im Krankheitsfall (UHC), Finanzierungsmodelle der Basisgesundheitsversorgung oder
Single Window Service Ansätze. Die Auswahl an Themen
bleibt dabei stets flexibel, je nach Bedarf und Anfrage der
Partnerländer.
Das wertvolle Erfahrungswissen der am Vorhaben beteiligten
Länder zu sozialer Sicherung gilt es im Dialog mit anderen
Ländern zu teilen und aufzuarbeiten. Es soll zugänglich und
Foto links: Internationale Delegation zu Besuch in einem
Jobcenter im Rahmen des Berlin Global Learning Forums ©
GIZ / Marc Beckmann
Foto rechts: Besuch eines One-Stop Shops während des Peerto-Peer Learning Workshops zu Single Window Services im
Distrikt Sragen, Indonesien © GIZ / Julia Seitz
Photo: GIZ/Name of photographer
Kontaktperson
Christof Kersting
[email protected]
T: +49 (0)228 4460 3581
Berlin Global Learning Forum: Das zusammen mit der
Weltbank durchgeführte „Berlin Global Learning Forum“ fand
sein Debut im Juni 2015 unter dem Titel “Emerging Social
Protection Systems in an Urbanizing World”. Das Forum,
welches durch das Vorhaben geschaffen wurde und in eineinhalb jährlichen Rhythmen stattfinden wird, bietet Raum
zum Dialog zu sozialen Sicherungsthemen und ermöglicht
den Wissensaustausch der am Vorhaben teilhabenden Expertinnen und Experten der Partnerländer. Das Berlin Forum
bildet zudem eine Brücke zwischen den South-South Learning Foren der Weltbank, die das Vorhaben unterstützt.
Nähe durch dezentrale Präsenz
Das Vorhaben ist gegenwärtig in Deutschland und in den
Verbindungsbüros Jakarta/Indonesien und Lima/Peru präsent. Die dezentrale Struktur bietet die Möglichkeit, auf
Anfragen und Bedarfe der Partner in Asien und Lateinamerika flexibel und unmittelbar zu reagieren; Südafrika als eines
der GEP wird von Deutschland aus integriert. Die Verbindungsbüros stehen in besonders nahem Kontakt zu den
Partnern, um den Wissensaustausch praxisbezogen zu gestalten, sowie die Aufnahme von Dialogergebnissen in nationale Folgeprozesse zu fördern. Alle Standorte stellen in
engem Zusammenwirken sicher, dass der Wissensaustausch
über Regionen hinweg stattfindet.
Peer-to-Peer Learning zu “Single Window Services”: Der
internationale Workshop in Indonesien bot die Möglichkeit
des fachlichen Austauschs auf technischer Ebene für Expertinnen und Experten aus Südafrika, Chile, Brasilien, Peru,
Indien und Indonesien. Er widmete sich der Fragestellung,
wie Anlaufstellen auf lokaler Ebene für Bezieherinnen und
Beziehern von sozialen Sicherungsprogrammen geschaffen
und effizient umgesetzt werden können. Aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze in den Ländern wurden beleuchtet und gemeinsam diskutiert.
Erfolgsfaktoren und IZR-Titel
Seit Herbst 2011 gibt es den BMZ-Haushaltstitel „Internationale Zusammenarbeit mit Regionen für nachhaltige Entwicklung“ (IZR-Titel). Maßnahmen aus dem Titel
erfüllen bestimmte Charakteristika, unter anderem:
Kooperationspartner
Partner des Vorhabens sind insbesondere die nationalen
Ministerien und Entwicklungsagenturen in den beteiligten
Ländern. Zudem arbeitet das Vorhaben eng mit bilateralen,
regionalen und globalen Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und anderen Gebern wie der Weltbank und dem International Policy Centre for Inclusive
Growth zusammen. Damit schafft es bestmögliche Synergieeffekte für Globale Allianzen mit lokalen Wirkungen auf
Länderebene.
Regionenübergreifender Wissens- und Erfahrungsaustausch mittels Dialog, Peer-to-Peer Lernen, sowie
Förderung von Partnerschaften und Netzwerken
Multiakteurs- und Kooperationsansatz durch Zusammenarbeit mit Ministerien und Entwicklungsagenturen der Partnerländer, multilateralen Organisationen, anderen Gebern und Think Tanks
Dezentrale Aktions- und Wirkungsweisen, in Komplementarität zu bilateralen, regionalen, globalen
und Sektorvorhaben der deutschen EZ
Lernforen und maßgeschneiderte Workshops zu
konkreten Herausforderungen der beteiligten Länder
im Themenfeld soziale Sicherung
Zwei Beispiele aus der Praxis
Maßgeschneiderte Fachveranstaltungen, die zu bestimmten
Themen Fachexpertinnen und -experten aus den Partnerländern zusammenbringen werden neben großen Lernforen
durch das Vorhaben realisiert.
Herausgeber
Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Im Auftrag des
Bundesministeriums für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Globale Allianzen für Soziale Sicherung
Friedrich-Ebert-Allee 36+40
53113 Bonn
Deutschland
www.giz.de/globale-allianzen
Referat
Referat 305, Gesundheit, Bevölkerungspolitik und
Soziale Sicherung
Postanschrift der
BMZ-Dienstsitze
BMZ Bonn
Dahlmannstraße 4
53113 Bonn
T +49 (0)228 99 535-0
F +49 (0)228 99 535-3500
Autorin
Julia Seitz
Stand
Dezember 2015
Die GIZ ist für den Inhalt dieser Publikation verantwortlich.
BMZ Berlin | Im Europahaus
Stresemannstraße 94
10963 Berlin
T +49 (0)30 18 535-0
F +49 (0)30 18 535-2501
[email protected]; www.bmz.de
Fotos: © GIZ