Die Augen aufgegangen

Pallas
Magazin
Exzellente Medizin +
Menschliche Behandlung
Ausgabe
Oktober
2015
Die Augen
aufgegangen
Marco Fritsche.
Wie gut der Moderator elf Jahre
nach seiner Augenoperation sieht.
Operationssaal
Wie Menschlichkeit und exzellente
Medizin zusammenpassen.
Netzhautablösung
Warum Andy Ruf auf diese Ferien
gerne verzichtet hätte.
Krampfadern
Was Cornelius Curschellas
beim Tennis erlebt 1hat.
Inhalt
28
Editorial
Jorgos Pallas, CEO Pallas Kliniken
05
10
PALLAS KLINIKEN
Hinter den Kulissen: Ein Morgen im OP
06
Logbuch des Glücks: Vier Mal den Krebs besiegt
10
«Es war ein biblischer
Moment: Ich konnte
wieder sehen!»
AUGEN + AUGENLASER
Noch nie gehört: Massage für die Augenlider
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Die Augen aufgegangen: «Bauer, ledig, sucht»Moderator Marco Fritsche erzählt
14
Am Palmenstrand: Böses Gewitter im Auge
20
Das Auge sieht, wie der Mensch es will –
oder umgekehrt
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HAUT, VENEN, SCHÖNHEIT
Die Predigt und das schwarze Schaf
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Alle guckten auf die Beine des Tennisspielers
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Das wahre Gesicht der Landschaftsgärtnerin
28
Der Chirurg mit der goldenen Brille
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ESSAY
Auf Augenhöhe mit Dr. Samuel Stutz
34
«Plastische Chirurgie ist
filigran und nach aussen
sichtbar.»
Herausgeber
Pallas Kliniken AG, Louis Giroud-Strasse 20, 4600 Olten
Tel. 0844 555 000 (kostenlos), [email protected]
www.pallas-kliniken.ch
Verantwortlich bei den Pallas Kliniken
Daniel Würsch (Projektleiter), Andrea Theiler,
Daniela Zingg, Nadia Weber
Konzept, Layout & Produktion
Tamas Kommunikation, 8906 Bonstetten
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Redaktion
mediknick, 5712 Beinwil am See
Fotografie
Mike Niederhauser, Marco Zanoni,
Oliver Knick, Andrea Theiler
Druck
Dietschi AG, Olten
SERVICE
Standorte und Adressen
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© Pallas Kliniken 2015
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Editorial
«Exzellente Medizin
und menschliche
Behandlung»
Georgos Pallas,
CEO Pallas Kliniken
Liebe Leserin, lieber Leser
Marco Fritsche, Andy Ruf, Ursula Bichsel, Cornelius Curschellas – was haben diese
Personen gemeinsam? Sie erzählen alle in diesem Magazin ihre Geschichte, die
sie mit einem Aufenthalt in den Pallas Kliniken verbindet.
Vielleicht erkennen Sie sich in der einen oder anderen Situation wieder. Vielleicht
freuen Sie sich wie Marco Fritsche und Martin Arnold auch auf ein Leben ohne
Brille oder Kontaktlinsen. Vielleicht fegen auch Sie wie Coni Curschellas unge­
hindert von Krampfadern über den Tennisplatz. Vielleicht waren Sie aber auch
wie Andy Ruf einem Notfall ausgesetzt und auf rasche ärztliche Hilfe angewiesen
– dies ausgerechnet im Ausland.
Es berührt mich selbst immer wieder, wie verschieden und einzigartig die Erlebnisse unserer Patientinnen und Patienten sind. Am schönsten ist es, wenn wir
einen Beitrag zum positiven Ausgang der jeweiligen «Geschichte» leisten konnten
und können.
Aber ich habe noch ein anderes Anliegen: Die Pallas Kliniken sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Wir werden auch weiterhin neue Standorte erschliessen wie zum Beispiel Affoltern am Albis 2016. Das Gesundheitswesen wird
komplexer, die Anforderungen an Mediziner und Fachpersonal höher, die politischen Hürden grösser. Aber trotz all dieser Herausforderungen dürfen wir nie
ausser Acht lassen, dass jede Patientin und jeder Patient, dass auch jeder Arzt
und jeder Mitarbeitende unserer Klinik, die eigene Geschichte mit sich bringt.
Ich glaube, nur wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir unserem Credo
der menschlichen Behandlung vollends gerecht werden. Und diesem Credo –
exzellente Medizin und menschliche Behandlung – widmen wir uns täglich von
neuem. Es ist das verbindende Element der Pallas Kliniken.
Werfen Sie einen Blick in unser diesjähriges Magazin und erleben Sie die Pallas
Kliniken auf spannende und vielseitige Weise. Ich wünsche Ihnen viel Lese­
vergnügen.
Herzlich, Ihr Georgos Pallas
CEO Pallas Kliniken
4
5
Chirurgie
Präzisionsgeräte und
Menschenhand: Bei den
Operationen spielt alles
perfekt zusammen.
H
elle Lampen, reduzierte Temperatur. Zwei Personen betreten den Raum mit der Nummer 3. Zwischen Mundschutz und Kopfbedeckung sind nur
ihre Augen sichtbar. Hygiene ist das A und O. Die Geräte werden eingeschaltet, Computer hochgefahren, Kartonschachteln geöffnet, sterile Verpackungen sorgfältig
aufgerissen. Plastikfolie raschelt, Papier auch. Melanie
Hufschmid kennt sich aus, fühlt sich seit 21 Jahren in den
Pallas Kliniken wie zu Hause. Sie hat die Abläufe im Griff,
weiss, was kommt und was sein muss. Die Mikroskope
einstellen zum Beispiel. Auf dem Plan stehen acht Katarakte und zwei Netzhautablösungen. Alles heute Vormittag. Die ersten beiden Patienten sind parat.
Läuft wie am
Schnürchen
Alles steril, alles klinisch sauber, alles technisch perfekt und
trotzdem alles menschlich. Ein Morgen im Operationssaal mit
Prof. Heinrich Gerding, Dr. med. Jörg Klask und Dr. med. Klaus Wolf.
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Der grosse Zeiger springt auf die elf. Frau Huber wird in
den Raum geschoben. Am Boden ist markiert, wo der
mobile OP-Tisch stehen soll. «Guten Morgen Frau Huber,
liegen Sie bequem? Sie dürfen die Augen noch geschlossen lassen, damit sie schön feucht bleiben. Das ist wichtig für die Operation.» Assistenzärzte, Anästhesiepfleger,
Operationsschwestern. In allen Ecken bewegt sich etwas.
Letzter Geräte-Check. «In diesem Schlauch ist Sauerstoff.
Geht’s so, wie Sie liegen?» Jetzt hört man den Puls. 65,
66, 64. Normal. Lokalanästhesie, Antibiotika, ein visköses
Mittel zum Befeuchten der Augen. Spritzen werden aufgezogen.
«Pass bitte mit dem Kabel hier auf, damit Du nicht stolperst», empfängt Melanie Hufschmid den Chirurgen. Es
ist Professor Dr. med. Heinrich Gerding. Mit seinem Ellbogen drückt er auf einen Bügel. Desinfektionsmittel
spritzt in seine Hände. Bis zu den Oberarmen muss er es
einreiben. «Hast Du die Okkulare eingestellt?» «Welchen
Wert muss ich einstellen?» «Null null und oben 68.» Eine
schüchterne Stimme unterbricht das Treiben: «Darf ich
eine Decke haben? Ich friere ein bisschen.» Es ist Frau
7
Chirurgie
Konzentration in allen Operationssälen. Bild links und rechts: Dr. med. Jörg Klask beim Einsetzen der Gehörgangs- und
Die Chirurgen kennen jeden Operationsschritt.
Und selbst gegen Unerwartetes sind sie gefeit.
Huber, die im Operationshemd parat liegt. Keine halbe
Minute vergeht und die Decke ist da. «So, Frau Huber,
mussten Sie heute schon früh aufstehen?», fragt Melanie
Hufschmid. Den vertrauten Gedanken aus ihrem Alltag
nimmt die Patientin gerne auf. «Wissen Sie eigentlich, wie
alt ich bin? Ich werde nächste Woche 86», sagt sie, ohne
auf eine Rückfrage der Schwester zu warten. Derweil werden ihre Wimpern fixiert. Ein Operationspfleger träufelt
Flüssigkeit ins Auge.
Professor Gerding trocknet seine Hände an der Luft. Die
Operationsschwester hilft ihm in Handschuhe und OPSchürze. Er setzt sich an seinen Arbeitsplatz. «Der Tisch
muss tiefer sein, Licht aus. Kann jemand noch die Tür
schliessen?» Die grossen Lampen gehen aus. Nur noch
das Operationsfeld ist hell beleuchtet. Ein regelmässiger
Piepston erfüllt den Raum. Es ist der Puls von Frau Huber.
Prof. Gerding ist ruhig und konzentriert. Der Monitor läuft.
8
«Jetzt kann es ein bisschen brennen», sagt der Chirurg zu
Frau Huber. Violett sind die Instrumente. Sie sehen aus
wie moderne Kugelschreiber an durchsichtigen Plastikschläuchen. High-Tech im Einsatz. Wenige Worte, klare
Blicke. Auf dem Monitor sieht jeder, was Prof. Gerding
macht. Immer wieder spricht er mit der Patientin. Vertrauen schaffen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird
bereits der nächste Patient hereingeschoben. Es läuft wie
am Schnürchen. «Jetzt das Auge ganz ruhig halten.» Und
ehe man sich umsieht, ist der Eingriff auch schon vorbei.
Kaum 20 Minuten. «Gut gelungen», sagt der Professor.
«Zum Schluss noch die Augenklappe draufkleben und
dann ist alles perfekt.» «Dankeschön», sagt Frau Huber
mit kräftigerer Stimme. «Sie werden gleich hinausgefahren.» Patientenwechsel. Die Zeit läuft.
Wenige Türen und ein paar Schritte im Gang weiter. Auch
Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. med. Jörg Klask spricht mit
Trommelfellplastik. Bild Mitte: Prof. Heinrich Gerding bei der Katarakt-Operation.
seiner Patientin. Wegen des Narkosemittels nimmt sie
seine Worte nur sanft wahr: «Jetzt gibt es gleich ein kratzendes Geräusch, nicht erschrecken.» Dr. med. Jörg Klask
setzt eine Gehörgangs- und Trommelfellplastik ein. Die
Patientin hatte Knochenfrass im Ohr, vergleichbar mit
Karies bei den Zähnen. Auch hier ist alles Feinstarbeit.
Mit Streifen von blauer Silikonfolie wird das Transplantat
abgedeckt, damit es beim Heilen nicht mit der Tamponade verwächst. «Das gibt bessere OP-Resultate», sagt
Dr. med. Jörg Klask. «Nicht alle Kliniken machen das so
aufwändig wie wir, denn diese Folien sind teuer. Aber es
lohnt sich.» Tupfer, Zange, Klebstreifen. «Kannst Du mir
bitte ein kleineres Stückchen geben?» Nach 30 Minuten
ist der poröse Knochen ersetzt. Jetzt noch einen Verband
um den Kopf. Die Patientin wacht schon wieder auf. Alles
ist perfekt gelungen.
um die kranken Venen dauerhaft zu entfernen. Nach konventioneller Art. Tausendfach bewährt. Hier wird abgeklemmt und geschnitten. Hier wird verödet und getupft.
Und hier muss grossflächig desinfiziert werden. Etwas
Blut gehört dazu. «Diese defekten Venen müssen komplett raus. Das funktioniert mit dem Laser nicht», erklärt
Dr. med. Klaus Wolf. Der Patient selber bekommt davon
nichts mit. Muss er auch nicht. Mit ihm wurde der Eingriff
längst im Detail besprochen. Jetzt geniesst er Musik über
Kopfhörer. Klassisch oder Pop oder Ländler.
Operationssaal 2 liegt an der Aussenseite des Kliniktraktes. Tageslicht erhellt den Raum. Und nicht nur das: Die
Kopfbedeckungen des OP-Teams sind bunt. Auch Phlebologe und Venen-Chirurg Dr. med. Klaus Wolf hat seine
eigene Haube. Und er praktiziert seine eigene Methode,
Kontakt und Information
Die Arbeit in den Operationssälen geht weiter. Fast zeitlos und in schier unendlicher Konzentration. Damit am
Ende Patienten und Chirurgen gleichermassen glücklich
sind.
Pallas Kliniken Olten, Louis Giroud-Strasse 20, 4600 Olten
Gratis-Nummer: 0844 555 00, www.pallas-kliniken.ch
9
Krebs
Sie sind die Herausforderung
für die moderne Medizin:
Tumorzellen.
chirurgische Entfernung zugunsten einer Strahlentherapie.
Der Grund hierfür war, dass die alleinige Strahlentherapie
bei dieser Art und Lage des Tumors ähnlich hohe Heilungschancen wie die chirurgische Entfernung bietet und dass die
Stimme nach der Behandlung durch Strahlentherapie in der
Regel wesentlich besser klingt als nach einem chirurgischen
Eingriff. Gerade dies war für den Lehrer von grosser Bedeutung.
Der Patient ist nun seit mehr als fünf Jahren tumorfrei. Seine
Stimme ist nur durch eine ganz leichte Heiserkeit beeinträchtigt und die Halsschleimhäute sind seit der Bestrahlung ein
wenig trockener als vorher.
Fall 3: Die Schmerzen im Rachen
Heikel, aber heilbar
Wer früh reagiert, kann bösartige Tumoren auch im Kopf- und Hals­bereich
besiegen. Vier Fälle aus dem Logbuch von Dr. med. Jörg Klask.
Fall 1: Das Loch an der Zunge
Diese Stelle hinten an der Zunge wollte auch nach sechs
Wochen nicht abheilen. Trotz Antibiotikatherapie und unzähligen Mundspülungen hörte sie nicht auf zu schmerzen. Vom
Hausarzt wurde der 27-jährige leitende Angestellte an mich
überwiesen. Ich fand eine offene Schleimhautveränderung an
der Zunge mit einem Durchmesser von etwa einem Zenti­meter.
Die Gewebeprobe war eindeutig: der junge Mann litt unter
einem Plattenepithelkarzinom, der zweithäufigsten bösartigen
Krebsart. Und dies, obwohl er weder raucht noch übermässig
Alkohol trinkt. Glück im Unglück: Der Tumor hatte noch keine
Metastasen gebildet. Ich konnte den befallenen Teil der Zunge entfernen und die Halslymphknoten auf der linken Seite
ausräumen. Den Tumor hatte ich mit genügend Sicherheits­
abstand zum gesunden Gewebe komplett entfernt. Wegen der
guten Resultate konnte auf eine Strahlentherapie verzichtet
10
werden. Der Patient erholte sich schnell vom Eingriff, begann
bereits nach drei Wochen wieder mit Sport und Arbeit. Drei
Jahre später ist er immer noch krebsfrei. Nur noch die Narbe an
der linken Halsseite und eine minimal auffällige Konsonantenaussprache erinnern an den chirurgischen Eingriff.
Fall 2: Der heisere Lehrer
Der 56-jährige Lehrer rauchte seit 30 Jahren etwa 20 Zigaretten jeden Tag, doch nun bekam er seine Heiserkeit nicht mehr
richtig weg. Zwei Monate dauerte sie an, bis ihn der Hausarzt
an mich überwies. Ich fand ein Plattenepithelkarzinom im
vorderen Drittel beider Stimmlippen, jenem Ort, der für das
Sprechen wichtig ist. Weitere Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Tochtergeschwülste des Tumors. Zusammen
mit dem Patienten habe ich besprochen, wie der Tumor am
besten therapiert werden soll. Wir entschieden uns gegen die
Seit vier Wochen litt der 51-jährige selbständige Unternehmer an unklaren Schmerzen im Rachen. Weil die Beschwerden weder auf eine Antibiotikagabe, noch auf Schmerztabletten reagierten, überwies der Hausarzt ihn zu mir. An der
Rück­seite des Gaumens fand ich rechts eine flächige krebsverdächtige Schleimhautveränderung. Auch hier zeigte die
Laborunter­suchung ein Plattenepithelkarzinom. Nach der PETGanzkörper­untersuchung hegte ich den Verdacht auf Tochter­
geschwülste in einem Lymphknoten an der Halsgefässscheide
sowie unterhalb der Schädelbasis. Ich entfernte den Tumor am
Gaumen und die Halslymphknoten rechts unter Voll­narkose.
Die feingewebliche Untersuchung bestätigte meinen Verdacht.
In einem Lymphknoten befand sich ein Tumorableger. Es
wurde eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie über
sechs Wochen durchgeführt. Nach drei Monaten fing der Patient wieder an zu arbeiten. Nur ein Jahr später beklagte er eine
schmerzhafte Schwellung rechts am Hals, die ich in der Ultraschalluntersuchung nicht klar abgrenzen konnte. Ich entfernte
die verdächtige Struktur, doch es war ein Fehlalarm: im Labor
wurde nur Narbengewebe gefunden. Der Patient ist nun seit
mehr als fünf Jahren tumorfrei. Ein wenig störend ist für ihn
nur, dass die Halsschleimhäute nach der Strahlentherapie zur
Trockenheit neigen.
zeigte zusätzlich auch Gewebeveränderungen in den Siebbeinzellen links, wobei bereits Veränderungen des Knochens
zu sehen waren. Ich operierte die Nasennebenhöhle und hegte
während des Eingriffs Verdacht auf einen Tumor. Ich entnahm
eine Probe des Gewebes als sogenannten Schnellschnitt, der
während des Eingriffs per Express begutachtet wird. Das Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung wurde während
der Operation telefonisch übermittelt. Es handelte sich um
ein Lymphom, das ich lokal entfernte. Es folgte eine Chemotherapie. Der Patient ist nun seit etwa drei Jahren tumorfrei.
Es bestehen keine körperlichen Einschränkungen infolge der
Tumorerkrankung.
Medizin-Lexikon
Plattenepithelkarzinom: Bösartiger Tumor,
der aus den obersten Schichten der Haut oder
der Schleimhaut entsteht.
Lymphknoten: Filtern und reinigen die Lymphe
(das Gewebswasser). Jeder Lymphknoten ist für
eine bestimmte Körperregion zuständig. Der Begriff
Lymphe kommt vom lateinischen Wort «lympha»,
was Quellwasser heisst.
Lymphom: Ist ein Sammelbegriff für Vergrösserungen von Lymphknoten. Gutartige Vergrösserungen
entstehen bei der körpereigenen Bekämpfung von
Infektionskrankheiten. Bösartige Lymphome ent­
stehen durch Wachstum lymphatischer Zellen.
Lymphatische Zellen finden sich in Lymphknoten,
den Gaumenmandeln, der Milz und im Knochenmark.
Metastase: Bedeutet Absiedlung (Streuung), meist
bei einer Krebserkrankung.
Fall 4: Überraschung in der Nase
Ein 62-jähriger Angestellter meldete sich bei mir, weil er durch
das linke Nasenloch nicht mehr gut atmen konnte und weil die
Nase dort ab und zu blutete. Ich fand im mittleren Nasengang
Polypen. Die Computertomografie der Nasennebenhöhlen
Dr. med. Jörg Klask
Facharzt FMH für
HNO-Krankheiten, Halsund Gesichtschirurgie
11
Dr. Helga Reinshagen weiss, wo man den
Lipiflow am wirkungsvollsten einsetzt.
Augen
sondern normalerweise ein fettiges Sekret ab, das den Tränenfilm am Verdunsten hindert und so das Auge feucht hält. Bei
jedem Lidschlag – sechs bis zehn Mal pro Minute – wird dieser
mikroskopisch dünne Fettfilm über das Auge gestrichen. Sind
die Drüsen verstopft, trocknet das Auge aus. Trockene Augen
können sich als Rötung, als Brennen oder sogar als dauernder
Tränenfluss manifestieren. Dagegen kann man etwas tun.»
In den Pallas Kliniken kommt bei solchen Problemen auch die
neuartige «TearScience»-Methode zur Anwendung. Mit der Diagnostikeinheit «LipiView» wird die Fettschichtdicke der Augen
gemessen. Ist die schützende Schicht zu dünn oder instabil,
weil die Meibomdrüsen verstopft sind, kann man mit der Behandlungseinheit «LipiFlow» durch leichte Erwärmung und
sanfte Massage Verstopfungen beseitigen. Die blockierten Fette
werden dann schnell freigesetzt. Das Auge ist wieder geschützt.
Massage für
die Augenlider
Entzündet, zu wenig fettig oder einfach nur
verstopft? Ein neuartiger Apparat hilft, trockene
Augen zu behandeln.
12
M
an könnte seine Augenlider eigentlich selber pflegen:
mit warmfeuchten Wattestäbchen den Lidrand sauber
halten und die verstopften Drüsen frei putzen. Für die
ganz normale Pflege genügt auf jeden Fall eine Reinigung über
dem Waschbecken zu Hause.
Wie sollte solch eine Pflege aussehen? Dr. med. Helga Reinshagen, Fachärztin für Augenheilkunde an den Pallas Kliniken:
«Ganz einfach. Man sollte warme Kompressen für fünf Minuten
auf die geschlossenen Augen legen und danach Ober- und
Unterlid während einer Minute sanft in Richtung Lidkante
massieren. Ohne Druck.» Machen das die Leute? «Ja. Wer motiviert ist, führt das durch. Die Wärme wirkt oft entspannend für
die Augen. Allerdings braucht es Zeit und Musse dafür.»
Häufige Folge von verstopften und entzündeten Lidranddrüsen sind trockene Augen. Wer ist betroffen? Dr. med.
Helga Reinshagen: «Hunderttausende Schweizerinnen und
Schweizer leiden unter dem Syndrom der Trockenen Augen.
Bei zwei von drei Patienten ist ein Verschluss der Lidranddrüsen schuld. Diese Drüsen – auch Meibomdrüsen genannt –
Die Behandlung mit der «TearScience»-Methode ist praktisch
und bequem. Sie kann die eigene Lidkantenreinigung, die am
besten zwei Mal täglich stattfinden sollte, über Monate hinweg
ersetzen. Der Effekt kann je nach Auge sogar bis zu einem Jahr
anhalten, wenn die Behandlung mit Augentropfen konsequent fortgesetzt wird. Die Methode ist völlig schmerzfrei und
dauert nur wenige Minuten. Sie ist für Menschen gedacht, die
sich am liebsten in fachmännische Hände begeben, wenn es
um Probleme mit den Augen geht, oder die wegen abnehmender motorischer Fähigkeiten vielleicht nicht mehr in der Lage
sind, die Augen selber zu pflegen. Die Kosten für diese neuartige Methode gehen zu Lasten des Patienten.
Dr. med. Helga Reinshagen,
Fachärztin für Augenheilkunde,
Leiterin Hornhautchirurgie/
Hornhautbank
13
Augen
Völlig überzeugt
TV-Moderator Martin Fritsche
hat sich schon früh für
die Augenoperation mit Laser
interessiert.
Die Augen
aufgegangen
Wie gut «Bauer, ledig, sucht»-Moderator Marco Fritsche elf Jahre
nach seiner Augenoperation sieht und warum jetzt auch seinem Ehemann Martin Arnold die Augen aufgegangen sind.
14
15
Augen
Es war ein biblischer Moment:
Ich konnte wieder sehen!
MARCO FRITSCHE
M
it Brille kennt ihn sein Fernsehpublikum auf 3+
nicht. Kein Wunder: Gleich nach der Operation
hat Marco Fritsche sie zur Seite gelegt, nur noch
als Andenken aufbewahrt. Radikal verabschiedet hat sich
der TV-Moderator aber von seinen Kontaktlinsen. «War
das ein erhebender Moment, als ich den ganzen Plunder
entsorgen konnte. Putzmittel, Reinigungsschalen und
dieses Plastikteil, das man in den Abfluss legt, damit die
Linsen nicht versehentlich weggespült werden.»
In der 3. Primarklasse bekam Marco Fritsche, 39, aus
Appenzell AI seine erste Brille. Das Gestell störte ihn vom
ersten Moment an. Und nicht nur das. «Beim Fussballspielen ging die Brille oft in die Brüche und mein Vater
drohte, mich in eine Besserungsanstalt zu stecken, wenn
ich nicht mehr Sorge tragen würde. Wie froh war ich, als
ich auf Kontaktlinsen umsteigen konnte.» Doch auch damit wurde Marco Fritsche nicht glücklich. «Meine Augen
trockneten aus und brannten. Die Linsen saugten sich zudem an meinen Augen fest, wodurch ein unangenehmer
Druck entstand. Ich hatte dauernd Kopfweh und musste
immer wieder auf die ungeliebte Brille umsteigen.»
Als er zum ersten Mal von einer Augenoperation mit Laser
hörte, arbeitete Marco Fritsche schon beim Fernsehsender Viva. «Genau solch ein Lasereingriff würde meine
16
10 Jahre später
Auch bei Martin Arnold (rechts) waren
es Probleme mit den Kontaktlinsen,
die ihn über eine Laseroperation nachdenken liessen.
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Augen
Ohne Einschränkung
Keine Brille, keine
Kontaktlinsen, dafür
Genuss pur. Marco
Fritsche und Martin
Arnold geniessen
jeden Tag.
letext zu lesen. War das ein biblischer Moment: ich war
sehend! Ich konnte jeden Buchstaben gestochen scharf
erkennen. Ohne Linsen und ohne Brille. Ein unbeschreibliches Gefühl!»
So unbeschreiblich gut, dass zehn Jahre später auch
Ehemann Martin Arnold, 30, auf den Geschmack kam.
«Mit den Kontaktlinsen hatte ich derart grosse Probleme und eine Brille wollte ich nicht aufsetzen. Ich bin eigentlich eher ein Angsthase, wenn es um meine Augen
geht. Doch von dieser Laseroperation hatte ich so
viel Gutes gehört, dass ich den Schritt letzten Herbst
auch wagte. Schliesslich sah ich bei Marco, dass er
auch elf Jahre nach seinem Eingriff immer noch perfekt
sieht. Und das wichtigste: in den Vorgesprächen nahmen
Wieder gut sehen ohne Brille und Kontaktlinsen
wie Marco Fritsche und Martin Arnold: Wer eignet
sich für eine Behandlung?
Vier von Fünf erwachsenen Brillenträgern erfüllen alle
Voraussetzungen, ihren Sehfehler operativ korrigieren
zu lassen. Wir können nicht nur Kurz- und Weitsichtigkeit, sondern auch Hornhautverkrümmung und Alterssichtigkeit beheben. Damit der Facharzt aber eine
individuell abgestimmte Methode emp­fehlen kann, ist
eine präzise Voruntersuchung zwingend. Optometrist
und Augenarzt überprüfen die Fehlsichtigkeit und die
Beschaffenheit des Auges, um die optimale Korrekturmethode empfehlen zu können.
Nach der Opteration fühlte ich mich
wie neu geboren MARTIN ARNOLD
Probleme lösen. Das wollte ich machen lassen. Ich hatte
schon 3000 Franken für die Operation auf der Seite, als
mir meine Weisheitszähne einen Strich durch die Rechnung machten. Die Augen mussten warten, bis die Zähne
gezogen waren und ich wieder etwas Geld auf der hohen
Kante hatte.»
18
An den Tag der Augenoperation erinnert sich Marco
Fritsche noch ganz genau. «Alles ging so schnell. Gleich
nach dem Eingriff haben wir einen Sehtest gemacht. Da
lag meine Sehfähigkeit schon bei 70 Prozent, obwohl
meine Augen noch tränten und etwas gereizt waren. Von
meiner Wohnung aus konnte ich sogar schon das Strassenschild mit der Aufschrift Limmatplatz perfekt lesen.
Und am Abend stellte mich in die hinterste Ecke des
Zimmers, schaltete den Fernseher ein und begann im Te-
Und dennoch: Es handelt sich um einen Eingriff
an einem gesunden Organ. Ist das nicht gefährlich?
Die Sehkorrekturen mittels Laser oder Implantation
einer Kunstlinse sind hoch präzise Routineeingriffe,
die Komplikationsgefahr ist bei Einhaltung der modernen Einschlusskriterien und Einsatz moderner
Techniken äusserst gering.
Was empfehlen Sie zur Sehkorrektur? Augenlaser
oder Implantate?
mir die Experten der Pallas Kliniken jegliche Bedenken.
Ich wusste, dass ich das Richtige mache.» Bei Martin
Arnold wurde nicht nur die Kurzsichtigkeit, sondern
auch eine Hornhautverkrümmung korrigiert. «Die Ope­
ration war schon vorbei, bevor ich merkte, dass sie
überhaupt angefangen hatte. Ich fühlte mich wie neu
geboren. Trotz Augentropfen sah ich sofort nach dem
Eingriff richtig gut.» Jetzt kann Martin Arnold endlich
wieder problemlos Sport treiben, kann ohne die ganzen Utensilien der Linsen auf Reisen gehen, Sonnenbrillen ohne Einschränkungen tragen, im Kino die Filme
aus jeder Sitzreihe geniessen und das Beste: «Der erste
Augenaufschlag jeden Morgen ist genial! Sofort ge­
stochen scharf zu sehen ist etwas vom Schönsten, das
es gibt.»
Bei der Laserbehandlung wird die Brechkraft der Hornhaut mit dem Laser korrigiert. Die Implantatchirurgie
hingegen optimiert die Brechkraft des Auges durch das
Einsetzen einer künstlichen Linse in den Hohlraum vor
der Iris (Vorderkammer) oder in den Raum hinter der Iris
(Hinterkammer). Welche Methode jedoch die jeweils
sinnvollste ist, hängt von diversen Kriterien ab. Eine Augenlaserbehandlung setzt voraus, dass die Hornhaut
die entsprechende Dicke vorweist und eine maximale
Kurzsichtigkeit von etwa minus acht Dioptrien oder
eine maximale Weitsichtigkeit von plus vier Dioptrien
vorliegt. Bei einer zu dünnen Hornhaut empfiehlt sich
eine Behandlung mittels Implantat. Hier spielt der Platz
für die Linse im Hohlraum die entscheidende Rolle. Klar
ist: Beide Methoden führen gleichwertig zu einer klaren
Sicht ohne Brille oder Kontaktlinsen.
Dr. med. Myron Kynigopoulos
Med. Standortleiter Augen +
Augenlaser Bern, Leitender Arzt
Refraktive Chirurgie, Facharzt FMH
für Ophthalmologie
19
Augen
Vier Fragen an den Chirurgen
Eine Netzhautablösung verursacht keine Schmer­
zen. Was können frühe Warnsignale sein?
Prof. Gerding: Die Wahrnehmung neu aufgetretener punktförmiger Verdichtungen im Auge, die wie
ein Mückenschwarm wirken, und das spontane Erscheinen flimmernder Lichter oder von Lichtblitzen.
Ist die Ablösung eingetreten, verdunkelt sich das
Bild in einem Teil des Gesichtsfeldes wie ein dunkler
Vorhang oder eine Mauer.
Was ist zu tun, wenn man solch ein Warnsignal
wahrnimmt?
Man sollte noch am selben Tag den Augenarzt oder
augenärztlichen Notdienst aufsuchen.
Gewitter im Auge
Was passiert, wenn man nicht reagiert, sondern
denkt, das gehe schon wieder vorbei?
Zuwarten kann schwere und dauerhafte Verluste
der Sehschärfe zur Folge haben. Die Chance, gutes
Sehen zu erhalten, ist bei einem frühzeitigen Eingriff
am grössten.
Schock für Fotograf und Werber Andy Ruf auf den Malediven. Die Netzhaut in seinem rechten Auge löste sich. Wäre er bloss schon vor den Ferien
zum Augenarzt gegangen.
D
er 52-Jährige scherzte bei den Kollegen in seiner
Agentur in Bülach ZH noch kurz vor dem Abflug.
Er sei halt so arbeitswütig, dass sein rechtes Auge
auch in der Nacht einfach nicht dunkel werden wolle.
«Wenn ich die Augen schloss, hatte ich das Gefühl, das
Licht brenne noch. Ich war wohl etwas überarbeitet und
das Auge überreizt. Schmerzen hatte ich keine und so
plante ich, die Sache nach den Ferien mal untersuchen
zu lassen.»
Zu spät. Das Licht ging mitten in den Ferien aus. Weit
weg vom nächsten Augenarzt, schlimmer noch: Aus dem
nächtlichen Leuchten wurde ein Schatten, der die Sicht
am Tag verdunkelte. Andy Ruf: « Am zwölften Ferientag
auf den Malediven fing es an. Und am nächsten Morgen
war die Sicht dann massiv eingeschränkt. Wie dunkle Blasen sah es aus. In meinem rechten Auge entlud
sich ein gewaltiges Blitzgewitter. Schmerzen hatte ich
immer noch keine, doch ich bekam es mit der Angst
zu tun. Einäugig machte ich mich im Internet schlau,
kontaktierte meine Krankenkasse in der Schweiz und
20
nahm auch mit den Augenspezialisten der Pallas Klinik
telefonisch Kontakt auf. Unbedingt zum Arzt und so
schnell wie möglich in eine Augenklinik gehen, hiess es,
denn die Symptome würden zu einer Netzhautablösung
passen. Es gelte, keine Zeit zu verlieren.»
Mit dem Wasserflugzeug nach Male, von da unverzüglich nach Dubai, kurz ins Hotel und von dort direkt zur
Operation in die Augenklinik. Teilnarkose und die Netzhaut fixieren. So hatten sie es gemacht. Knapp zwei
Wochen nach der Operation konnte Andy Ruf in die
Schweiz zurück fliegen. Glück im Unglück. Aber es war
noch kein Happy End in Sicht. «Ich sah auf einmal so eine
komische Spiegelung, wie eine Fata Morgana, mitten
in unserem Haus. Ein Zeichen, dass sich die Netzhaut
wieder zu lösen begann. So etwas könne schon passieren
und durch weitere Eingriffe behoben werden, beruhigte
Prof. Gerding von den Pallas Kliniken. Unter Vollnarkose
wurde ich nun von ihm operiert. Reparieren, was nicht
in Ordnung war. So viele Eingriffe in so kurzer Zeit
würden nicht spurlos am Auge vorbeigehen, hatte mich
der Professor vorher schon aufgeklärt.» Die Netzhaut
war endlich wieder dort, wo sie sein sollte. Doch die Sehleistung im rechten Auge betrug nur noch 15 Prozent.
Erst Monate später – nach der Operation des Grauen
Stars – ging es Andy Ruf wieder viel besser. Fast 50 Prozent konnte er wieder sehen. «Schritt für Schritt kämpfe
ich mich zusammen mit den Experten der Pallas Kliniken
an frühere Werte heran. Doch ich muss damit rechnen, dass es nie mehr ganz perfekt sein wird. Heute ist
klar: Wäre doch bloss schon vor den Ferien zum Augenarzt gegangen. Mir wäre vielleicht vieles erspart geblieben.»
Trotzdem kann Andy Ruf der ganzen Geschichte etwas
Positives abgewinnen: «Ich fühlte mich bei Prof. Gerding
jederzeit in guten Händen; es kam nie Hektik auf und
alle Ansprechpartner waren sehr kompetent. Ein paar
Ödeme müssen noch entfernt werden. Die Netzhaut ist
jetzt aber stabil. Und darüber bin ich sehr glücklich.»
Wie wird eine Netzhautablösung heute behandelt?
Für die Behandlung stehen heute zahlreiche mikrochirurgische Techniken und Variationen zur Ver­
fügung. Die zwei wichtigsten Eingriffe sind erstens
die Aufnähung feiner Kunststoffplomben auf die
äussere Augenoberfläche, und zweitens die Entfernung des Glaskörpers, Vitrektomie genannt. Mit
diesen Verfahren erreichen wir Erfolgsraten von
95 Prozent. Die optimale Auswahl der OP-Technik
kann entscheidend sein für den weiteren Verlauf. Bei
Herrn Ruf hätte ich zunächst eine Plombenopera­
tion durchgeführt. Wahrscheinlich wäre mit diesem
Eingriff die Behandlung abgeschlossen gewesen
und weitere Operationen wären nicht erforderlich
geworden.
Prof. Dr. med. Heinrich Gerding
Chefarzt Augenheilkunde
Facharzt FMH für Ophthalmologie,
spez. Ophthalmochirurgie
21
Jeder guckt anders.
Wohin schauen Sie
zuerst: in die Nähe
oder in die Ferne?
Gut sehen
dann einfach unbenutzt im Etui liegen.» Mit Auswirkungen auf den Unterricht und die schulischen Leistungen.
«Im schlimmsten Fall sogar mit Folgen für die Berufswahl.
Die Jugendlichen mussten einen Job suchen, bei dem ihr
Sehfehler kein Nachteil war. Unkorrigierte Fehlsichtigkeit
wurde so ganz direkt zu einem bestimmenden Faktor für
ihre Zukunft.» Roger Anhalm: «Erst als Jahre später ein
gewisser Harry Potter auftauchte, wollten alle Kinder eine
Brille wie er. Die runden Modelle wurden auf dem Schulhof salonfähig, mehr noch: jegliche Arten von Brillen wurden richtig modern.»
Das Auge und sein Mensch
Sehen ist nicht nur Sache des Auges. Hermann und Roger Anhalm über das,
was das Auge mit dem Menschen und der Mensch mit den Bildern macht.
Z
wei Personen schauen aus dem Fenster. Was sehen
sie? Während die eine Person über die Hügelformen
und die weiter hinten liegenden Bergspitzen spricht,
stechen der anderen die Geranien in den Blumenkästen
draussen vor dem Fenster ins Auge. Interessant, denn beide gucken zur selben Zeit aus dem gleichen Fenster und
auch in die gleiche Richtung. Warum nehmen sie nicht
das Gleiche wahr, obwohl sie das Gleiche sehen? Roger
Anhalm, leitender Optometrist bei den Pallas Kliniken:
«Jeder Mensch nimmt wahr, was für ihn wichtig zu sehen
ist. Das Beispiel: Ein Weitsichtiger fokussiert auf das, was
er gut sehen kann: die Weite. Ein Kurzsichtiger fokussiert
auf die Nähe, weil er dort besser sieht. Das hat mit Dominanzen zu tun. Zudem tickt jeder Mensch anders. Sehen
hängt eben auch von der Psyche, der Stimmung, dem Tränenfluss oder auch der Ernährung ab.»
Eine Erkenntnis mit weitreichenden Konsequenzen. Roger
Anhalm: «Das fängt schon ganz früh an. Nehmen wir fehl-
22
sichtige Schülerinnen und Schüler. Wer mit Kurzsichtigkeit
die Wandtafel nicht mehr richtig sieht, weil das Auge das
Bild nicht scharfstellen kann, bekommt vieles im Unterricht nicht richtig mit. Ohne ersichtlichen Grund können
die Noten solcher Kinder auf einmal schlechter werden.
Ebenso beim weitsichtigen Kind. Es wird nicht gerne lesen
und schreiben, weil die Sicht ins viel zu nahe Buch oder
aufs Heft mit der Zeit viel zu anstrengend wird. Das schaffen die Augen über längere Zeit einfach nicht.»
So etwas kann man mit einer Brille doch problemlos korrigieren, wird jetzt jeder denken, oder? Hermann Anhalm,
Leiter Optometrie in den Pallas Kliniken, beschäftigt sich
fast ein Leben lang mit der Sehfähigkeit von Menschen:
«Das ist richtig und heute ist das auch in den meisten Fällen so. Aber früher wollten die Kinder keine Brille tragen.
Sie wurden von ihren Mitschülern gehänselt, wenn sie ein
Horngestell wie ihr Vater oder Grossvater – wenn möglich
noch mit dicken Gläsern – tragen mussten. Die Brille blieb
Ob Brille, Linsen oder operative Korrektur. Wer Fehlsichtigkeit korrigieren will, muss die Sehbedürfnisse des Fehlsichtigen erst einmal erkennen. Hermann Anhalm: «Wir
nehmen uns dafür ausserordentlich viel Zeit. Wir wollen
herausfinden, was die Patienten wirklich brauchen und
was ihnen für ihre Aktivitäten im Alltag den grössten Nutzen stiftet. Das spielt besonders bei einer Korrektur-Operation eine grosse Rolle. Und glauben Sie mir: die Patienten
kommen manchmal mit falschen Wünschen zu uns. Nicht
selten entdecken wir erst gemeinsam, wo die Bedürfnisse
wirklich liegen. Weil wir eine ganz spezielle Fragetechnik
anwenden. Weil wir wissen wollen, in welcher Entfernung
der Kunde beim Lesen das Buch vor den Augen hält. Weil
wir fragen, wann der Patient die Brille wirklich zur Seite
legt. Wie zum Beispiel bei der 87-jährigen Brillenträgerin,
die sich für eine operative Sehkorrektur angemeldet hatte.
Sie wollte nur noch für die kurze Distanz eine Brille tragen
müssen, aber endlich ohne Brille in die Ferne sehen können, damit sie beim Autofahren die Wegweiser frühzeitig
erkennen kann. So sagte sie es. Ich bat sie trotzdem, unseren Fragebogen in aller Ruhe daheim sorgfältig auszufüllen. Zum Glück. Denn damit fanden wir heraus, dass sie
viele Kreuzworträtsel löst und auch wegen ihrer Liebe zum
Lesen im Alltag viel mehr auf die Nähe fokussiert ist als
umgekehrt. Wegen ihrer Arthritis werde sie spätestens in
zwei Jahren mit dem Autofahren sowieso aufhören müssen. Kurzum: eine Operation, um Weitsicht zu gewinnen,
wäre völlig falsch gewesen. Wir drehten den Spiess um
und operierten, damit die Nahsicht besser wurde. Die
Dame kam Wochen nach dem Eingriff zu uns und sagte,
sie sei so glücklich, dass sie im Bett wieder ohne Brille
lesen könne und auch die Kreuzworträtsel machten nun
noch viel mehr Spass. Und die Brille für die Autofahrt stört
sie überhaupt nicht, denn sie weiss, dass sie diese in ihrem Alltag sonst kaum benötigt.»
Einfach nur dort besser werden, wo man schwach sieht,
genügt eben nicht. Gut sehen können ist keine objektive
Grösse. Man kann zwar die Sehschärfe messen und merken, dass sie überdurchschnittlich hoch ist, weiss aber
nicht, was die Person davon tatsächlich wahrnimmt. Es
geht um Präferenzen, um individuelle Bedürfnisse, um
den Tagesablauf und die Aktivitäten. Wo liegen 80 Prozent
des Alltags und wo liegt das, was man in seinem Leben
machen möchte. Genau dorthin muss korrigiert werden.
Wenn jemand immer kurzsichtig war und sich über Jahrzehnte damit angefreundet hat, muss man dies bei der
Wahl der Korrektur ebenfalls berücksichtigen. Sonst wird
er trotz gutem Resultat unglücklich sein, da – in seiner individuellen Wahrnehmung – seine persönliche Erwartung
an das Sehen nicht erfüllt wird. Mit unserer detaillierten
Analyse können wir solche Dinge vorher erkennen.»
Hermann Anhalm: «Die Frage, wie sich die Sehbedürfnisse mit zunehmendem Alter ändern, ist für mich zentral.
Dass wir alle immer älter werden, ist bekannt. Auch der
Zeitraum zwischen Eintreten einer Krankheit und dem Tod
ist kleiner geworden. Will heissen: Man kann die Lebensqualität heute bis nah ans Lebensende erhalten. Dadurch
steigen auch die visuellen Ansprüche. Ältere Menschen
wollen nicht einfach wieder jung sein, aber sie wollen so
gut sehen können, wie in jungen Jahren. Das hat mit Lebensfreude zu tun. Und in dieser Hinsicht können wir das
Rad der Zeit tatsächlich zurückdrehen.»
Die Sehdetektive
Sind um keine
Sehlösung verlegen:
Hermann und Roger
Anhalm finden für
jedes Auge in jeder
Lebensphase die
optimale Korrektur.
23
Hautkrebs
Die Predigt und das schwarze Schaf
Dermatologe Dr. Alexander Just sagt, warum das Hautkrebs-Risiko nicht
nur von der Sonne abhängt.
W
enn er von Sonnenterrassen der Haut spricht,
meint der Dermatologe die licht-exponierten
Körperstellen seiner Patienten. Stirn, Nase, Ohren und Kopfhaut. Vielleicht auch Hände, Arme, Beine.
Dort, wo Sonnenstrahlen auftreffen, selbst wenn man
den Körper nicht zum Bräunen in die Sonne legt. Und
dort, wo Hautschäden entstehen können, weil man beim
Spazieren, Mittagessen im Freien oder beim Sport in der
Natur womöglich leichtfertig den Schutz vergisst.
Ein kleiner Sonnenbrand hier, ein grösserer dort. In der
Kindheit immer mal wieder. In der Jugend mit Melkfett
am Strand. Das Feuer auf der Haut am Abend. Das Jucken
drei Tage später, wenn sich die äusserste Schicht löst. Jedes Jahr. Und im Winter in den Bergen. Mal mehr, mal
weniger. Das gehört dazu. Die Haut repariert schliesslich.
Aber sie vergisst nicht. Berechtigte Sorgen, wenn so viele
Schäden zusammenkommen, dass daraus ein Hautkrebs
24
wird. Im besseren Fall nur der helle – auch weisse – Hautkrebs genannt. Dr. med. Alexander Just, Leitender Arzt
Dermatologie an den Pallas Kliniken: «Etwa 90 Prozent
aller Hautkrebserkrankungen betreffen diese weniger
schlimme Form. Weniger schlimm deshalb, weil weisser
Hautkrebs am Anfang praktisch nie oder nur selten Metastasen bildet und sich vollständig wegschneiden lässt.
Er entwickelt sich zudem sehr langsam und tritt vielfach
erst nach Jahrzehnten in Erscheinung. Betroffen sind
besonders die heutigen über 60-Jährigen. Diese Generationen hatten als Kinder und Jugendliche noch keine
guten Sonnenschutzmittel.»
Im weitaus dramatischeren Fall ist irgendwo ein dunkler – auch schwarzer – Hautkrebs entstanden. Er ist sehr
bösartig und kann in jedem Alter auftreten. Immerhin
ein Zehntel aller Hautkrebserkrankungen geht auf sein
Konto. Schwarzer Hautkrebs entsteht auch dort, wo
kein Sonnenlicht hinkommt. Zum Beispiel zwischen den
Zehen, zwischen den Pobacken oder unter den Armen. Dr.
Just: «Besonders hellhäutige und blonde Typen sind betroffen. Demgegenüber besitzen Menschen mit stärkerer Pigmentierung einen besseren Schutz gegen das Sonnenlicht.»
Auch Trockenheit wie bei mangelnder Pflege, zu häu­
figem Wasserkontakt oder bei Hauterkrankungen schadet der Haut. Hier setzt Dr. med. Alexander Just an. «Pflege ist der beste Hautschutz. In jeglicher Hinsicht und bei
jedem Menschen. Gepflegte Haut ist viel widerstandsfähiger als trockene. Zum Beispiel gegen Keime und alle
externen Effekte, auch gegen Sonnenlicht. Eine Predigt,
die ich bei allen Patienten halten könnte, denn fast jeder
pflegt seine Haut zu wenig.»
Was kann man tun? Dr. Just: «Beispielsweise immer nach
dem Duschen die Haut mit einer Feuchtigkeits­lotion
eincremen. Und genau hinschauen: Wer mehr als 100
Muttermale auf seinem Körper zählt, sollte jährlich zur
Kontrolle gehen. Auch, wer in Beruf und Freizeit einer
hohen Lichtbelastung durch die Sonne ausgesetzt ist.
Golfer, Tennisspieler, Bergwanderer, Gärtner oder Bau­
arbeiter gehören in diese Kategorie.
Jeder ist angehalten, auch selber ein Auge auf seine Haut
zu werfen. Das Alarmsignal ist einfach: Wer etwas entdeckt, das anders aussieht als die übrigen Muttermale,
etwas, das wie ein schwarzes Schaf in einer Herde weisser Schafe auffällt, sollte es rasch dem Dermatologen zeigen. Es kann etwas Harmloses sein, doch das muss fachlich korrekt abgeklärt werden. Der Hausarzt genügt für
diesen Kontrollblick meist nicht. Je schneller ein schwarzes Schaf entdeckt wird, desto besser, denn ein Melanom
bildet schon sehr früh die gefürchteten Metastasen. Und
die sind gefährlich.»
Dr. med. Alexander
Just, Leitender Arzt
Dermatologie, Facharzt
FMH für Dermatologie
und Venerologie
25
Venen
Cornelius Curschellas:
«Seit der Krampfaderoperation
fühle ich mich wieder rundum
wohl. Auch die Schmerzen sind
komplett weg.»
A
«Alle guckten
auf meine Beine»
Seit er seine Krampfadern hat operieren lassen,
spielt Tennis­trainer Cornelius Curschellas wieder
unbeschwert auf.
26
ls Balljunge verdiente er sein erstes Taschengeld,
als Tennisspieler gewann er seine ersten Tur­
niere und als Tennislehrer bestreitet er heute
seinen Lebensunterhalt. Arbeiten wollte Cornelius Curschellas, 49, aus Disentis GR eigentlich im Hotelfach,
doch durch Zufall landete er auf dem Tennisplatz. Damals, als der Tennislehrer des Sporthotels ausfiel und
kein Ersatz zu finden war. «Ich sprang ein und kam nicht
mehr davon weg.» Seit 20 Jahren ist der Bündner nun
schon hauptamtlicher Tennislehrer, mittlerweile im
Unterland. Von Berufsmüdigkeit keine Spur. Nur seine
Beinvenen wurden je länger desto mehr zum Problem,
denn sie traten als unschöne Krampfadern hervor und
schmerzten.
«Schon in jungen Jahren fielen einem Hotelgast meine
Beine auf. Mir war das gar nicht bewusst gewesen, aber
tatsächlich: Da traten Venen wulstig hervor. Noch nicht
ausgeprägt, aber halt sichtbar. Ein kleiner Eingriff half.
Doch auch später zogen meine Beine viele Blicke auf
sich; leider nicht wegen der trainierten Muskulatur. Als
ich vor zwei Jahren meine Frau nach einer Augenoperation in den Pallas Kliniken abholte, sprach mich sogar ein
Arzt darauf an, der zufällig vorbeilief. Er riet mir, einen Venenspezialisten aufzusuchen. Dessen Diagnose war eindeutig: Ich solle meine Krampfadern operieren lassen. Zu
gross sei die Gefahr einer Verschlimmerung, besonders
auch deshalb, weil ich hin und wieder über Schmerzen
klagte. Ich liess es machen. Ein Mini-Schnitt in der Leiste,
einer in der Kniekehle und punktuell in der Wade. Seither
fühle ich mich wieder bestens. Die Schmerzen sind weg
und ästhetisch sind meine Beine wieder schön.»
Verschiedene Methoden werden in den Pallas Kliniken
angewendet: bekannt sind insbesondere die klassische
Operation und die Laseroperation. Bei der klassischen
Operation wird die Vene vom tiefen Venensystem von der
Mündungsklappe an abgekoppelt und ein «Stripping»
durchgeführt. Nur die krankhaften Venenanteile werden
entfernt, die gesunden bleiben erhalten und stehen bei
Bedarf später als Bypass für Ersatz der Herzkranzgefässe und dem sogenannten «Raucherbein» zur Verfügung.
Demgegenüber wird bei der Laseroperation die krankhafte Vene von innen thermisch verschlossen. Der Körper
baut sie in den folgenden Wochen ab. Die Blutergüsse
sind gering, die Heilungszeit kurz. Mehrere Schnitte und
Nähte sind nicht notwendig.
Oft sind beide Methoden möglich. Die Venenspezialisten
der Pallas Kliniken besprechen mit den Patientinnen und
Patienten, was sich in ihrem Fall am besten eignet. Cornelius Curschellas: «Ich würde jedem empfehlen, seine
Krampfadern abklären zu lassen. Das ist schnell gemacht
und tut nicht weh. Beim Sport fühle ich mich jetzt wieder
topfit.»
Dr. Klaus Theodor Wolf
Leitender Arzt Venenheilkunde,
Facharzt FMH für Chirurgie,
Gefässchirurgie
und Fähigkeitsausweis
Phlebologie USGG
Pallas Kliniken
Telefon 0800 278 363
27
Plastische Chirurgie
Hat wieder zu sich
gefunden: Ursula
Bichsel strahlt so
zufrieden wie vor
zwanzig Jahren.
«Waren Sie in
den Ferien,
Frau Bichsel?»
Warum Landschaftsgärtnerin Ursula Bichsel, 58, aus Obfelden ZH
ihr ganzes Gesicht hat straffen lassen, wie die Leute reagiert haben,
und warum es ihr nicht um eine Verjüngung ging.
28
29
Den Charakter
behalten, und
trotzdem so frisch
und fröhlich.
Plastische Chirurgie
den plastischen Chirurgen, der die Wünsche in die Tat umsetzt. Ich hatte beides. Ich fühlte mich nie zu irgendetwas gedrängt. Die Ärzte haben mich hervorragend auf alles vorbereitet. Und sie haben mir auch bewusst gemacht, dass solch
ein Eingriff tatsächlich etwas verändert.»
E
infach die Spuren des Alters entfernen, einfach
die Jugend zurückholen, einfach die Falten und
mit ihnen einen Teil des Charakters begradigen?
Nein, das wollte Ursula Bichsel auf keinen Fall. Niemals hatte sie daran gedacht, einfach jünger aussehen
zu wollen, weil sie mit dem Alter Mühe bekundet hätte.
Niemals. Und trotzdem hat sich die Landschaftsgärtnerin
im letzten Jahr für ein komplettes Facelifting entschieden.
Hat Hals, Gesicht und Augenpartie straffen lassen. Hat einiges auf sich genommen, weil sie sich immer weniger im
Spiegel erkannte. Weil sie durch persönliche Um­stände aufgehört hatte, Ursula Bichsel zu sein. Von innen heraus. Durch
Erziehung. Durch Begegnungen mit anderen Menschen.
Durch die Höhen und Tiefen im Leben. Durch die Familienverhältnisse. «Ich habe mich selber nicht mehr erkannt,
wenn ich mir in die Augen sah. Das bin doch einfach nicht
ich. Ich hatte in den letzten 20 Jahren eine Mimik angenommen, die mir eigentlich fremd war. Eine Mimik voller Müdigkeit; so, wie ich eigentlich von Natur aus gar nicht war. Jetzt
musste ich Dinge lösen, vor denen ich lange Zeit die Augen
verschlossen hatte. Jetzt musste ich intensiv hinschauen. Es
war der Zeitpunkt gekommen, mir aus meinem Leben etwas
zurückzuholen. Was genau es war, wusste ich noch nicht. Ich
wollte nur endlich wieder Ursi Bichsel sein.»
Jene Ursi Bichsel, die sich vor zwei Jahrzehnten verändert
hatte. Die keinen müden Blick drauf hatte, weil ihre Schlupflider die Augen halb verdeckten. Die nicht dauernd mit
hochgezogener Stirn herumlaufen musste, um die Lider zu
heben. «Ich hatte viel Kopfweh deshalb. Wie entlastend es
doch war, wenn ich am Tisch sass und mit beiden Händen
den Haaransatz nach hinten ziehen konnte, einfach um die
Gesichtsmuskeln zu entlasten.» Doch Ursula Bichsel wusste:
das Problem sass tiefer. «Ich begann meinen Rucksack aufzuräumen, warf Ballast ab, klärte alle Verstrickungen. Erst
mental. Die Hölle war es, diesen Prozess innerlich durchzumachen. Mir bewusst zu machen, was um mich herum und
mit mir geschehen war. Und nach einer gewissen Zeit war
ich an dem Punkt angekommen, wo auch mein Äusseres
wieder zum Inneren passen sollte. Ich wollte dort wieder anknüpfen, wo ich aufgehört hatte, Ursi Bichsel zu sein. Jetzt
war ich endlich bereit.»
Die 58-Jährige informierte sich und merkte bald, dass die
Philosophie der Schönheitschirurgen in den Pallas Kliniken
zu ihr passte. «Keine radikalen Massnahmen. Nur feine Korrekturen. So zurückhaltend und besonnen wie ich im Garten
arbeite, so filigran sollte es auch in meinem Gesicht geschehen. Nach der Arbeit zwar erkennen, dass es harmonischer
ist als vorher, aber nicht sehen, was genau gemacht wurde.
Garten und Gesicht haben viele Parallelen. Nach vielen Vorgesprächen mit den Plastischen Chirurgen habe ich mich
richtig auf die Operation gefreut.»
«Solch ein Eingriff hat viel mit Vertrauen zu tun. Vertrauen auf
seine eigene Entscheidung und vor allem auch Vertrauen in
Die 3D-Simulation in der Plastischen Chirurgie
Die Pallas Kliniken verfügen in der Plastischen Chirurgie über die Möglichkeit einer foto­
realistischen 3D-Simulation. Viele Behandlungsergebnisse lassen sich so ohne Schnitt
und Risiko bereits vorab durch den Arzt simulieren und besprechen.
30
«War das ein erhebendes Gefühl, als die Verbände abgenommen wurden und ich das erste Mal in den Spiegel blickte. Ich jubelte und sagte mir direkt ins Gesicht: ‚Da bin ich ja
endlich wieder!‘ Ich war zurück in der guten Zeit, konnte an
der Lebensfreude von vor 20 Jahren anknüpfen. Ganz sanft
und unbeschreiblich schön fühlte sich das an. Der aktive Typ
in mir wachte fast von einer Sekunde zur anderen wieder
auf. Ich habe mich sofort wiedererkannt. Die ganze positive
Aus welchen Gründen lassen Menschen ein Face­
lifting machen?
Die Gründe sind verschieden, was aber alle verbindet
ist, dass ein Facelifting nie ein «Spontanentscheid» ist.
Es handelt sich immer um einen Reifeprozess und eine
gut überlegte und entschiedene Massnahme. Diese kann
aus rein optischen Überlegungen erfolgen, weil gewisse
Falten und eingefallene Haut Tag für Tag beim Blick in
den Spiegel stören, es können aber Schicksalsschläge
oder tiefgreifende Erlebnisse sein, die Spuren im Gesicht
hinterlassen haben und das Facelifting ist der abschliessende Schritt, diese Erlebnisse hinter sich zu lassen und
wieder zu einem besseren Lebensgefühl zurückzufinden.
Gerade darum ist es sehr wichtig, auf die Natürlichkeit
und Persönlichkeit jeder Patientin und jedes Patienten
zu achten. Es geht nicht darum einen «Model-Look» zu
kreieren, sondern mit dem Lifting jeder Person zu helfen,
wieder zu sich zurückzufinden.
Welches sind die häufigsten Eingriffe?
Auch wenn es sich nicht um ein direktes Facelift handelt, am häufigsten gewünscht sind Augenlidstraffungen. Es gilt abzuwägen, ob sich hier beispielsweise die
Verbindung mit einem Stirn-Lifting lohnt. Oft vergessen
geht zudem das Hals-Wangen-Lifting, dabei ist diese Korrektur elementar, um wieder ein frischeres Erscheinungsbild nicht nur im Gesicht sondern bis zum Dekoltee zu
erreichen.
Energie von mir wurde wieder freigesetzt. Schon drei Tage
nach der Operation habe ich im Garten Erbsen abgenommen. Mein ganzer Körper hat so gut reagiert.»
Eine Ausstrahlung, die auch von aussen wahrgenommen
wurde. «Alle, die von meinem Plan wussten, fanden es gut.
Und freuten sich über das Resultat. Bei anderen Menschen
habe ich gespürt, wie sie auf mich reagierten, obwohl sie
nicht auf den ersten Blick sahen, was denn genau anders
war. Ich würde so entspannt und erholt aussehen, sagten
die einen. ‚Waren Sie in den Ferien, Frau Bichsel?‘ fragte mich
eine Kundin. Besser kann man das Ganze nicht beschreiben.
Ich bin wieder total bei mir und weiche jetzt keinen Schritt
mehr von mir ab.»
Wann raten Sie Ihren Kundinnen und Kunden ab,
eine plastische Korrektur im Gesicht vorzunehmen?
Wenn falsche Vorstellungen den Behandlungswunsch dominieren oder wenn sich die Person durch die Korrektur ein
völlig «neues» oder «anderes» Gesicht erhofft, ist dies die
falsche Ausgangslage. Hier gilt es, die Möglichkeiten und
Grenzen, aber auch Sinn und Unsinn eines Facelifts klar
aufzuzeigen. Das natürliche Erscheinungsbild steht im Vordergrund, auch nach der Behandlung. Bei unrealistischen
Erwartungen rate ich ab.
Kann man vorher schon wissen, wie es nachher
aussehen wird?
Vieles können wir in den Pallas Kliniken mittels fotorealistischer 3D-Simulation zeigen. Mit 6 Kameras fotografieren
wir gleichzeitig das jeweilige Gesicht aus verschiedenen
Perspektiven. Dadurch kann das Gesicht praktisch in jeden
Winkel gedreht und betrachtet werden – also noch «plastischer» als wenn wir uns selbst im Spiegel anschauen.
Anhand dieser dreidimensionalen Abbildung können wir
die einzelnen Operationsmöglichkeiten besprechen. Diese
Simulation eignet sich zwar nicht für alle Behandlungen,
aber für viele.
Dr. med. Christian Depner
Leitender Arzt Plastische Chirurgie Zürich
Facharzt FMH für Plastische und
Ästhetische Chirurgie
31
Schaut schon vor dem
Eingriff ganz genau hin:
Sylvester Maas M.D.
Schönheit
brachte sie ins Konservatorium nach Amsterdam. Obwohl das Studienjahr bereits begonnen hatte, wurde er
aufgenommen.
Er verfeinerte seine Fähigkeiten, lernte neue Techniken
und baute eines Tages sein eigenes Cembalo. Und er
hörte aufmerksam zu, wenn eine Kommilitonin von der
Arbeit ihres Vaters erzählte, der Chirurg war. Sylvester
Maas: «Die Idee, dass man nicht nur mit Stein und Holz arbeiten konnte, sondern auch die Medizin Sinn für Ästhetik
erforderte, faszinierte mich. Je länger ich mich mit dem
Gedanken befasste, desto mehr reifte in mir der Wunsch,
das auch tun zu wollen. Aber nicht einfach als normaler
Chirurg. Mich interessierte die Plastische Chirurgie, bei
der es um Formen geht. Plastische Chirurgie ist filigran
und nach aussen sichtbar.» Der Weg war vorgegeben: Sylvester Maas wechselte zum Medizinstudium.
Der Chirurg mit der
goldenen Brille
Er ist Ästhet, er liebt das Filigrane, das Besondere. Aber er ist kein Augenarzt.
Wie Sylvester Maas M. D. über die Kunstakademie zur Plastischen Chirurgie kam.
S
eine Mutter zeichnete, sein Vater arbeitete mit
Stein und Holz, seine Grossmutter studierte am
Konservatorium. Sylvester Maas hat den Geruch
von Oel, Staub und Terpentin bereits mit der Muttermilch aufgenommen. «Natürliches Terpentin riecht wie
Parfum für mich», sagt der neue Leitende Arzt in der
Plastischen Chirurgie an den Pallas Kliniken in Olten. Als
Kind war er immer im Atelier seiner Eltern in der Nähe
von Amsterdam. Während sie Skulpturen schufen, Bilder
32
malten und mit allerlei Werkstoffen hantierten, lenkte
der kleine Sylvester sein Holzauto zwischen den Beinen
der Staffeleien hindurch.
Im Sog des elterlichen Ateliers begann der Jüngling bald
selber künstlerisch Hand anzulegen. Immer enthusiastischer, immer konzentrierter und mit immer grösserer
Leidenschaft entstanden verschiedenste Stücke. Jahre
später nahm er die besten Arbeiten unter den Arm und
Wie weit liegen Kunst und Plastische Chirurgie auseinander? «Gemeinsam ist ihnen die feine Arbeit mit dem
Objekt. Wie es verschiedene Holz- und Steinsorten gibt,
gibt es verschiedenen Typen von Menschen. Jeder ist
einzigartig wie das Material in der Kunst und jeder Kunde
muss von Grund auf neu und individuell beurteilt werden. Das Spezielle bei Holz und Stein ist, dass ich vom
Ursprünglichen immer mehr wegnehme und so letztlich
zur Figur komme. Beim Körper des Menschen ist das
anders. Manchmal nimmt man weg, manchmal fügt man
hinzu. In beiden Fällen sieht am Schluss jeder, wie ich gearbeitet habe. Das Resultat ist nicht wie ein Blinddarm
irgendwo im Körper versteckt. Es genügt nicht, die Funktion eines Organs wieder herzustellen. Bei plastischen
Eingriffen kommt es auf jede Narbe, auf jeden Schnitt
und auf jede Kleinigkeit an. Es ist richtige Massarbeit,
weil man alles auf jeden einzelnen Kunden individuell
zuschneiden muss.»
Dass Individualität gepaart mit Qualität die Leitlinie von
Sylvester Maas ist, offenbart ein Blick in sein Gesicht.
Sein Brillengestell fällt auf. Es ist nicht nur ganze 100 Jahre alt, sondern aus reinem Gold gefertigt, 18 Karat. «Ein
Stuck, das ich in einem Antiquariat in Berlin gefunden
habe. Das Glas ist nur auf der Innenseite gekrümmt. So
geht der Spiegeleffekt nicht verloren. Das ist eben Qualität, die nicht vergeht.»
Damit die Qualität auch beim chirurgischen Eingriff
stimmt, müssen aus Sicht von Sylvester Maas immer
fünf Dinge zusammenpassen: Die Wünsche der Kundin
oder des Kunden, die Gegebenheiten des Körpers, die
Einschätzung des Chirurgen, die technische Machbarkeit
und nicht zuletzt auch der ethische Aspekt. «Sieben Jahre gehen Menschen mit dem Gedanken schwanger, an
sich etwas ändern zu lassen, bevor sie es dann wirklich
in Angriff nehmen. Ausführliche Aufklärung spielt darum
die entscheidende Rolle. Aufklärung hat mit hinschauen
zu tun. Zuerst müssen die Kundinnen und Kunden selber
lernen, richtig hinzuschauen. Sehen, was wirklich ist, und
erkennen, was sein wird.»
Das ist zum Beispiel bei einer Brustvergrösserung enorm
wichtig, dem Anliegen der meisten seiner Kundinnen.
«Ich versuche oftmals den Damen aufzuzeigen, dass die
kleinste Brustvergrösserung die beste ist.» Beim Machbaren bleiben und die Vernunft walten lassen. Häufiger
Wunsch seiner Patientinnen und Patienten sind auch
Eingriffe an den Augenlidern. «Die Augen sollte man sehen können, den in den Augen erkennt man die Seele
und die Glückseligkeit des Menschen.» Eine Glückseligkeit, die Sylvester Maas M.D. seinen Patientinnen und
Patienten gerne nach jedem Eingriff ins Gesicht zaubert.
Sylvester M. Maas M.D.,
Leitender Arzt Plastische
Chirurgie Olten
Facharzt FMH für Plastische
und Ästhetische Chirurgie
33
Essay
Unsere Standorte
Winterthur
Olten
Aarau
Zürich
Wohlen
Solothurn
Langenthal
Grenchen
Affoltern am Albis*
Zug
Bern
Thun
Auf Augenhöhe
Exzellenz und Menschlichkeit. Das haben sich die Pallas Kliniken auf die
Fahne geschrieben. Sind das nur schöne Worte? Dr. med. Samuel Stutz über
das, was uns wirklich menschlich macht.
«
Eine Klinik, die sich ganz der Menschlichkeit
verschreibt. Das klingt gut, ohne Zweifel. Doch
was bedeutet Menschlichkeit im hektischen
Klinik­
alltag und in Zeiten von Fallpauschalen? Und
wie unterscheidet sie sich von angelernter Freundlichkeit?
Menschlichkeit entsteht überall dort, wo Menschen aufrichtig und echt sind, wo Menschen echtes Interesse
aneinander zeigen und sich auf Augenhöhe begegnen,
unabhängig von Herkunft, Alter und sozialem Status.
Menschlichkeit entsteht überall dort, wo Menschen arbeiten, die andere Menschen gern haben, die ein Gespür
für die Menschen haben, ihre Hoffnungen und Ängste,
ihre Fragen, ihre Enttäuschungen und Erwartungen.
Menschlichkeit wird spürbar und erlebbar, wenn man
sich in die Augen schaut und den anderen spüren lässt:
Ich bin für Dich da. Ich stehe Dir bei. Du bist nicht allein.
Menschlich sein heisst aber auch, zuhören zu können,
offen zu sein, nicht gleich auf alles sofort eine Antwort
zu haben, Fragen zuzulassen, auch mal Schwäche zu zeigen, wenn es nötig und richtig ist.
Menschlich miteinander sein bedeutet schlicht und einfach, ein gemeinsames Stück auf dieser Erde miteinander zu gehen, wann, wo und wie auch immer.
Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der Pallas Kliniken, dass Sie jeden Tag ein kleines Stück
Menschlichkeit leben können. Lassen Sie sich von Ihren
Patientinnen und Patienten an dieser Menschlichkeit
messen. Es ist das höchste Gut, das wir Menschen haben.
Und allen Patientinnen und Patienten sage ich: Messt
die Menschen, die in den Pallas Kliniken arbeiten, an
ihrem Versprechen. Und macht es ihnen leicht, Menschlichkeit zu zeigen, indem Ihr Euch öffnet, mit
Eurem ganzen Menschsein und seiner ganzen
Verletzlichkeit.
»
Dr. med. Samuel Stutz, Verleger
Pallas Klinik
Olten
Pallas Klinik
Aarau
Pallas Klinik
Bern
Pallas Klinik
Zürich
Augen + Augenlaser
Kontaktlinsen
Haut + Venen
Schönheit
OP- und Bettenabteilung
Augen + Augenlaser
OP-Abteilung
Augen + Augenlaser
OP-Abteilung
Augen + Augenlaser
Haut + Venen
Schönheit
OP-Abteilung
Pallas Zentrum
Grenchen
Pallas Zentrum
Solothurn
Pallas Zentrum
Langenthal
Pallas Zentrum
Wohlen
Augenheilkunde
Haut + Venen
Augenheilkunde
Augenheilkunde
Augenheilkunde
Pallas Zentrum
Winterthur
Pallas bei Bischofberger Pallas Zentrum
Optik Winterthur
Thun
Pallas Zentrum
Zug
Augen + Augenlaser
Haut + Venen
Schönheit
Augenlaser
Augenlaser
* Neu ab 2016:
Pallas Zentrum
Affoltern am Albis
www.pallas-kliniken.ch
Kostenlose Hotline für Terminvereinbarungen und weitere
Informationen: 0844 555 000
Augenlaser
Augenheilkunde
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35
Pallas Kliniken AG I Louis Giroud-Strasse 20/26 I 4600 Olten I Telefon 0844 555 000 I info@pallas-kliniken I www.pallas-kliniken.ch