Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e.V., Jägerstraße 2, 70174 Stuttgart Tel. 0711 21321-200 Fax 0711 21321-223 [email protected] www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de 048/2015 RW Presseinformation Bahn: Umsiedlung der Zauneidechsen nach Steinheim an der Murr erfolgreich Aktueller Bestand von rund 50 erwachsenen Tieren festgestellt Die Umsiedlung der Zauneidechsen nach Steinheim an der Murr im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21 ist erfolgreich. Über den aktuellen Stand haben heute die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH und der von ihr beauftragte Fachgutachter die beteiligten Fachbehörden und die Stadt Steinheim an der Murr bei einem Vor-Ort-Termin informiert. Die bei mehreren Begehungen im Jahr 2015 angetroffene Anzahl an Zauneidechsen, multipliziert mit einem anerkannten Korrekturfaktor, der die großen Rückzugsräume und Versteckmöglichkeiten für die Tiere berücksichtigt, lässt auf einen aktuellen Bestand von rund 50 erwachsenen Tieren schließen. Damit widerspricht die Bahn entschieden den öffentlichen Darstellungen, die die Umsiedlung der Zauneidechsen nach Steinheim an der Murr als gescheitert erklärt haben. (Stuttgart, 17. Juni 2015) Im Zuge des Baufortschritts wurden im August und September 2013 die Zauneidechsen von den Flächen, die für die Einrichtung von den S21-Baustellen im Bereich des Bahnhofs Feuerbach und des Feuerbacher Tunnels am bestehenden Pragtunnel benötigt wurden, umgesiedelt. An beiden Stellen war benachbart kein ausreichender Ersatzraum für eine Umsiedlung vorhanden. Bei den insgesamt 106 umgesiedelten Zauneidechsen handelte es sich um 23 ausgewachsene Tiere, um 11 Tiere mittleren Alters sowie um 72 Jungtiere – überwiegend Schlüpflinge. Bei Jungtieren wird allgemein – auch unabhängig von Umsiedlungen – von einer Überlebenschance von rund zwanzig Prozent ausgegangen. Dies berücksichtigt, stellt der augenblickliche Bestand von etwa 50 Tieren einen sehr zufriedenstellenden Wert dar. Die öffentliche Darstellung, die Zauneidechsen seien zu Tode gekommen, basiert dementsprechend auf haltlosen Unterstellungen. Offensichtlich sind die Rückzugsräume und Versteckmöglichkeiten für die Tiere auf den Arealen größer als angenommen. Die Ergebnisse zeigen jedenfalls, dass im gesamten Prozess ein einziger Monitoringbericht – in diesem Fall aus dem Jahr 2014 – nicht allein als Referenz für den Erfolg oder das Scheitern der Maßnahme herangezogen werden kann. Das hatte bereits dieser in den Medien zitierte Bericht ausgesagt. Für die Umsiedlung von Zauneidechsen hatte die Bahn als Ersatzlebensräume in Steinheim an der Murr ein Areal mit einer Größe von insgesamt 1,3 Hektar identifiziert. Dabei handelt es sich unter anderem um zwei Steinbrüche sowie ehemalige Weinbergflächen am Burgberg. Mit zahlreichen Sonn- und Versteckmöglichkeiten in dem dichten Netz an Trockenmauern, niedrigem Gesträuch sowie geplanten Schotterflächen, Holzhaufen und sandigen Stellen für die Eiablagen stellen diese Schutzflächen für die Zauneidechsen ideale Lebensräume dar. Darin sieht sich die Bahn bestätigt. Die Bahn sieht deshalb die Areale in Steinheim an der Murr für weitere anstehende Umsiedlungen vor. Insgesamt müssen für Stuttgart 21 etwa 6.000 Eidechsen in mehrere Ersatzhabitate umgesiedelt werden. Gemeinsam für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm: Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e.V., Jägerstraße 2, 70174 Stuttgart Tel. 0711 21321-200 Fax 0711 21321-223 [email protected] www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de 048/2015 RW Einigkeit besteht bei allen Beteiligten darüber, dass im vergangenen Jahr wetterbedingt das erste Mähen der Flächen etwas zu spät erfolgte. Dies hat die Bahn im Pflegekonzept angepasst. Das späte Mähen ist aber offensichtlich nicht ursächlich für die geringe Anzahl festgestellter Tiere im Jahr 2014. Im Rahmen von Stuttgart 21 wurden bereits aus drei Bauabschnitten etwa 800 Eidechsen umgesiedelt. Optimale Ergebnisse konnten beispielweise bei der Umsiedlung von 194 Zauneidechsen ins Mussenbachtal erzielt werden. Dorthin wurden Tiere aus dem Bahnhof Feuerbach, der Logistikfläche C2 und der Baustraße C erfolgreich umgesiedelt. Die dortige Population entwickelt sich seit der Umsiedlung vor zwei Jahren konstant auf hohem Niveau. Die aktuellen Monitoringergebnisse weisen eine Bestandszunahme von 16 Prozent aus. Ähnlich gute Werte wurden in dem Ersatzhabitat auf der Gemarkung Neuhausen auf den Fildern erzielt. Der vorübergehende Schutzraum wurde im letzten Jahr für fünf Jahre für rund 430 Mauereidechsen angelegt. Hierher wurden Eidechsen von Projektbaustellen in Ober- und Untertürkheim umgesiedelt. Im Bereich des Stuttgarter Ostkais an den Otto-Hirsch-Brücken wurde zudem eine Umsiedlungsfläche aus unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnanlagen gewonnen. Die dortige Eidechsenpopulation entwickelt sich ebenfalls gut. Allein für die bisher umgesetzten Umsiedlungsmaßnahmen rechnet die Bahn – zum Schutz der Eidechsen – für die Herstellung der Habitate, deren Pflege sowie das Monitoring mit einem Kostenumfang von etwa zwei Millionen Euro. Gemeinsam für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm:
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