Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft e. V. Gerberstraße 20, 04105 Leipzig Tel. 0341-9114380 Fax 0341-4955831 e-Mail: [email protected] www.asg-ev.de ASG e.V., Gerberstr. 20, 04105 Leipzig EWR Umwelttechnik GmbH Z.Hd. Herrn Roland Göbel Max-Planck-Str. 8 54296 Trier Ihr Zeichen Ihre Nachricht vom Unser Zeichen Leipzig, 14. Juni 2015 Gutachten für die Thermolyseanlage am Standort Burkau von Herrn Binzer (BSH Burkauer Stahlbau- und Handelsgesellschaft mbH) im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Präambel: Die Verwertung von Abfällen jeglicher Art hat heute eine hohe umwelt-politische Priorität. Ganz besonderes unter dem Blickwinkel von CO2-Einsparung und verbesserter Energieeffizienz, die sich die EU auf die Fahnen geschrieben hat (das 2020-20 Ziel), bei gleichzeitiger Nachhaltigkeitsanforderung. Das angewendete Verfahren kommt den Forderungen ganz besonders entgegen, da es Wertstoffe, die sonst ohne weiteren Nutzen oder sogar unter hohem Aufwand entsorgt werden, einer Weiterverwertung unterzieht und gleichfalls hygienisierend wirkt. Gerade in der Behandlung von biogenen Reststoffen mit potentiell pathogenen Keimen ein ganz wesentlicher Faktor, da hohe Kosteneinsparpotentiale neben den ökologischen Vorteilen genutzt werden können. Es wird im/durch das Verfahren Energieüberschuss produziert. Die Anlage bzw. das Anlagen-Ensemble versprechen eine hoch innovative, umweltverträgliche Weiterverwertung von biogenen Reststoffen. Die Untersuchungen wurden an der Pilotanlage des Entwicklers vorgenommen. Diese entspricht in Kapazität und Bauart der Anlage, die aktuell neu aufgebaut wird. Die neue Anlage, in modernerer Ausführung, befindet sich noch am gleichen Standort im Aufbau. Die Anlage steht in: BSH Burkauer Stahlbau- und Handelsgesellschaft mbH (BSH) Säuritzer Straße Ost 4, 01906 Burkau Das Verfahren ist unter Patent DE102013103689A1 angemeldet und ist in ein Prozesssystem integriert. Zusammenfassung Patent: Sitz: Leipzig Vorstand: Prof. Dr. rer. nat. M. Füting Dr. rer. pol. K.-M. Meiß Wissenschaftl. Beirat: Prof. Dr. B. Michel Prof. Dr. K. Unger VR 3048 Dr. rer. nat. U. Renner Prof. Dr.-Ing. S. Altmann Amtsgericht Dipl.-Math. Dipl.-Hist. M. H. Wolff Prof. Dr. H. Lieth Leipzig Ehrenpräsident: Dr. rer. nat. Wolfgang Eisenberg Prof. Dr. D. F. Costello Bankverbindung: Sparkasse Leipzig BLZ: 860 555 92 Kto.-Nr.: 1100656576 BIC: WELADE8LXXX IBAN: DE87 8605 5592 1100656576 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur thermischen Reststoffverwertung, wobei die Vorrichtung aufweist: eine Reaktorkammer (3) zum Aufnehmen von Ausgangsstoffen; eine Heizvorrichtung (33 … 43) zum Beheizen der Reaktorkammer, wobei die in der Reaktorkammer aufgenommenen Ausgangsstoffe während des Beheizens unter Erzeugung gasförmiger Produkte zersetzt werden; eine Gasabführleitung (9) zum Abführen der gasförmigen Produkte aus der Reaktorkammer; einen Temperatursensor zum Erfassen der an einer Position der Gasabführleitung vorliegenden Temperatur als Gasabfuhr-Temperatur; einen Temperatursensor zum Erfassen der in der Reaktorkammer vorliegenden Temperatur als Reaktor-Temperatur; und eine Steuervorrichtung (27), die derart eingerichtet ist, dass von ihr ein Vergleich der Gasabfuhr-Temperatur mit der Reaktor-Temperatur durchgeführt wird und in Abhängigkeit von dem Ergebnis ein Steuersignal zur Heizenergiezufuhr ausgegeben wird. Diese Signale werden dann zur weiteren Prozessführung genutzt, bis der Batchprozess beendet ist. Das nachfolgende Funktionsschema enthält das zuvor beschriebene Patent markiert in den Punkten B und C: Funktionsschema: Die Zu-und Weiterverarbeitung von Input- und Outputstoffen Das Verfahren umfasst die Thermolyse von Schlachtabfällen durch Erhitzen mit Heizstäben in einer gasdicht geschlossenen, isolierten Kammer (Thermolysekammer „B“) und nachgeschalteter Kühlereinheit („C“) zur Kondensation der Gase zur Herstellung des Thermolyseöls. Gleichzeitig wird Öl in einem Behälter zwischengelagert. Rückstände (verwertbare Reststoffe) verbleiben im Behälter der Thermolysekammer. Diese enthalten kein Wasser, weisen also nahezu 100% Trockensubstanz auf. Das Verfahren wird im Batch betrieben: Ein Behälter mit ca. 2 bis 2,7 t Inhalt wird befüllt und in die Thermolysekammer geschoben. Die Kammer wird gasdicht verschlossen und der Thermolyseprozess startet. Dabei entstehen Gase, die über 2 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH einen Kühler wieder in die flüssige Phase versetzt werden und über ein BHKW bzw. eine Motor-Generatorkombination zur Stromproduktion genutzt wird. Über einen Teil der vom Generator erzeugten elektrischen Energie werden die Heizstäbe aufgeheizt und nach einem speziellen Heiz-Regime mit Strom in unterschiedlicher Menge und Intensität versorgt. Das Heizregime ist nötig, da das Roh-Material die zugeführte Energie nur in einer bestimmten Menge je Zeiteinheit (kW/kg/h) aufnehmen kann und sich die Wärmeübergange innerhalb des Batchprozesse auch noch ändern. Nachdem keine Gase mehr entweichen, ist der Prozess abgeschlossen und der Altbehälter (entsprecht jetzt dem Reststoffbehälter) wird durch einen neuen, gefüllten Behälter ausgetauscht. Das Carbon bzw. andere Reststoffe (z.B. Phosphor) werden aus dem Prozess-Behälter entfernt. Folgende weitere Information liegen vor: Mehrmalige Besichtigung der Anlage von außen Excelsheet mit einer Art Kapitalverwertungsanalyse und technischen Parametern Daten zum Energiemanagement in einem speziellen Thermolyse-Batch-Prozess mit 2,168 t Einwaage Laborbericht (Laboratorien Dr. Freitag GmbH, Radeberg) zum Heizwert des Öles: PB-140800839, 26.8.14 Laborbericht des Dt. Biomasseforschungszentrums vom 03.02.2015 Literatur zu fehlenden Kennwerten bzw. zum Vergleich der im Excelsheet angegeben Daten Fertigstellungszertifikat durch Auftragserteilung und Finanzierungszusage 18.7.14 Patentanmeldung (DE102013103689A1) und Informationen, Funktionsschema (Patentamt) Prüfergebnis und Eignungstest Phosphordünger Abnahmeerklärung der Reflecto Tec KG, Burkau Bilder und Video vom Prozess Technische Spezifikationen einer Standardanlage mit 2 Thermolysekammern, 2 Gaskühlern und 1 BHKW Aufgabe: Die technischen wie ökonomischen Angaben sollen verifiziert und ggf. Hinweise gegeben werden, wo Risiken in der Kalkulation zu erwarten sind. Fehlende Daten sollen aus Expertenwissen bzw. Literatur untermauert werden. Mit einem adäquaten Methodenvergleich werden die vorgegebenen Informationen bzw. technische wie ökonomische Daten abgeglichen. Die Angaben des Herstellers: Der Imagefilm (Thermische Reststoffverwertung - EWR Umwelttechnik GmbH) zeigt das Problem und die Lösung von biogenen Reststoffen. Hier wird das Augenmerk auf den Reststoff Carbon gelegt, der durch Einsatz der Thermolyse aus dem Rohstoff Schlachtabfälle entsteht. Das im Verfahren entstehende Thermolyseöl wird zum Teil im Rahmen des Prozesses verbraucht, aber, je nach Effizienz können die Übermengen extern genutzt werden. Z. B. kann an weiteren Standorten Strom und Wärme/Kälte aus dem Öl erzeugt werden. 3 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Die eingesetzten Reststoffe können auch aus Haushaltsabfällen, Kunststoffen, Altreifen und Autobatterien entstammen. Dabei entsteht in jedem Fall das Thermolyseöl und Reststoffe, wie Carbon, Eisen und/oder andere Metalle sowie Vorstufen von Pflanzendüngern( speziell Phosphor), die (zurück-)gewonnen werden können. Eines der großen Vorteile ist, dass in vielen Fällen der Thermolyseeinsatzstoff nicht noch durch die Gegend gefahren werden muss, sondern wie im Fall der Schlachtabfälle direkt am Entstehungsort verwertet und der entstehende Strom und die Kälte direkt im Schlachthof wieder eingesetzt werden kann. Das spart enorme Logistik-/Transportkosten, vermindert die weitere CO2-Belastung. Die Logistikbranche ist mittlerweile der Wachstumsfaktor für den Klimawandel. Die Angaben im Excelsheet: Parameter: Durch die BSH wird unterstellt, das jährlich 4000 t Schlachtabfälle 1 zu verwerten sind, die >frei Verwertungsstelle< erfahrungsgemäß derzeit einen Einkaufserlös von 60 Euro je t einbringen können. Über den Thermolyseprozess entstehen ca. 1600 t Produktöl pro Jahr. Zur Weiterverwertung des Öls ist ein BHKW nachgeschaltet mit einer Leistung von 450 kW elektrisch. Zusammen mit den Energiegehaltsangaben des Labors (43 MJ/ kg TS~ 10 kW/ kg TS bzw.43280 kJ/kg TS) ergibt sich ein Ölverbrauch von 980 t pro Jahr. Der Thermolyseprozess ist ein endothermer Prozess und wird über den Generatorstrom vermittels Thermoelementen unterhalten (unterstellte Laufzeit ca.7200 Betriebsstunden pro Jahr). Der Generator wird über einen Motor angetrieben, der seine Treibstoff/Energie über das Thermolyseöl erhält. Dazu gibt es ein gesondertes Szenario. Die durch die BSH dafür angenommene Menge an Strom mit 1,1 TWh p.a. dürfte für die Thermolyse reichen, wobei nicht genau abgeschätzt werden kann, ob die Menge an Thermolyseöl (1600 t p.a.) entstehen kann. Diese Zweifel werden allerding durch die Angaben des Herstellers wiederlegt, zumal sich diese Menge aufgrund des in sich geschlossenen anaeroben Prozesses unter Berücksichtigung des Wasseranteils in den Schlachtabfällen rechnerisch in etwa ergeben muss. Durch die nicht im Thermolyseprozess verbrauchte Strommenge ergeben sich Übermengen an Strom von ca. 2,4 TWh p.a., Restöl von 620 t p.a. und 1000 t Carbon oder Äquivalent von Phosphordünger zum Verkauf bzw. weiteren Verwertung. 1 Angabe zu den weiteren Inhaltsstoffen fehlen und wurden aus der Literatur entnommen. Der Energiegehalt und sonstige Inhaltsstoffe können den Analysen vom 26.8.14 und vom 03.02.2015 entnommen werden. 4 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Da je nach Auszehrungsgrad aufgrund der in Schlachtabfällen enthaltenen Knochenmasse auch phosphorhaltiges Carbon erzeugt werden kann, stellt der Phosphordünger eine Produktalternative dar, die zu besseren betriebswirtschaftlichen Ergebnissen führt. Durch die Möglichkeit, zwischen den Erzeugungsprodukten Carbon und Phosphor(-dünger) wechseln zu können, ergibt sich eine verbesserte Absatzsicherheit. 5 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Cashflow, der sich aus Sicht des Anlegers ergibt: Vollbetrieb Jahr 2016 Rumpfgeschäftsjahr 2015 2015 2016 Zuflüsse Steigerung nach Jahr Eigenkapital Erlös aus Annahmegeb. Schlachtabfälle Erlös aus Stromverkauf Erlös aus Ölverkauf Erlös aus Kohlenstoffverkauf 2.950.000 2 2 1 1 3% 3% 3% 3% 240.000 288.480 248.000 750.000 Summe Zuflüsse 1.526.480 Abflüsse Steigerung nach Jahr Investition Personalkosten Technik Personalkosten Verwaltung (Ein-/Verkauf) Kosten Inputeinkauf Wartung/Instandhaltung/Versicherungen Pacht Grundstück Kapitalkosten (2,5% Tilgung + 7,5 %Zinsen) 2.950.000 1 1 1 1 1 1 5% 5% 5% 5% 0% 0% 216.000 48.000 0 90.000 60.000 295.000 Summe Abflüsse 709.000 Liquidität vor Steuern Rücklagen Steuern auf Liq.v. Steuer ./. Rücklage Liquidität nach Steuern Wiederanlage der Erträge nach Steuern 817.480 0 253.828 563.652 0 31,05% 0,00% Vermögen kumuliert nach Steuern 563.652 Die vorgelagerte Tabelle zeigt den Cashflow 2016 mit Rumpfjahr 2015, in dem die Investition getätigt wird. In den einzelnen Positionen wurden moderate Steigerungswerte unterstellt. Die (Eigen-) Kapitalrendite (1,1 Mio. €) dürfte anfangs bei ca. 6 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH 30 % liegen und in Kombination mit einem intelligenten Tax-Management wird eine Amortisationsdauer unter 3 Jahren erreicht werden. Die Parameter: Nachfolgend finden Sie die Parametereinstellungen. Benötigte Inputmenge (Schlachtabfälle) Betriebsstunden (300 d x 24 h) 4.000 t /a 7.200 h /a Erzeugte Energiemenge (Produktöl) aus Thermolyse Erzeugte Energiemenge durch 1 BHKW Strom Wärme 1.600 t /a 3.504.000 kWh /a 4.000.000 kWh /a Verbrauch Produktöl für 1 BHKW Eigenverbrauch Strom für Thermolyse 980 t /a 1.100.000 kWh /a Verkaufsmenge Strom Verkaufsmenge Wärme Produktölüberschuss Produktions-/ Verkaufsmenge Kohlenstoff 2.404.000 kWh 4.000.000 kWh 620 t 1.000 t Erlös Annahme Schlachtabfälle /a /a /a /a 60 € /t Verkaufspreis Produktöl Verkaufspreis Strom Verkaufspreis Wärme Verkaufspreis Kohlenstoff 400 € 0,12 € 0,00 € 750,00 € Pacht Grundstück 500 qm Personal Technik (2 Mann/Schicht, 3 Schichten) Personal Verwaltung (1 Mann) Kosten Wartung/Instandh./Versicherungen (3% der Investitionskosten) Kapitalkosten (Zinsen) 18,00 € 3.000 € 4.000 € 3% 7,50% /t /kWh /kWh /t /qm/Mt. /Mann/Mt. /Mann/Mt. /a Energieverbrauch aus dem Energieregime: In einem Test (Batch) wurden 2,168 t Schlachtabfälle mit einem definierten Heizregime bearbeitet (4 mal „Heizphase+Haltephase“ in entsprechenden Intervallen). Es wurden 612 kWh Strom für diesen Durchgang benötigt. Hochgerechnet auf 4000 t für die Vollauslastung der Anlage würden folglich 1,1 Giga Wh el. Energie eingesetzt. 7 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Damit stimmt der in der Parameterliste angegebe Wert von 1,1 Giga Wh Stromverbrauch für die Produktverarbeitung überein. Ein Mehr an Stromerzeugung und damit ein wirtschaftlicher Vorteil kann sich allerdings aus einem reduzierten Ölverbrauch des Motors ergeben, da der Hersteller einen wesentlich niedrigeren Ölverbrauch (600 t p.a.) angibt, als er hier kalkuliert wurde (900 t p.a.). Dieser endgültige Vorteil bei dem Strom- und Ölverkauf ist plausibel, da das Motormanagement noch nicht optimiert wurde. Eine endgültige Aussage dazu bleibt einer nachträglichen Messung am BHKW vorbehalten. Risiken und Grenzkostenbetrachtung: Verkaufspreise Die angenommen Verkaufspreise stellen erfahrungsgemäß ein Risiko dar. Da allerdings kein Verkaufspreis für Wärmeenergie angenommen wurde könnte in dieser Position weiteres Kompensationspotential stecken. Denn bei einem angenommenen Preis pro kWh von nur 0,04€ sind das immerhin noch 160.000 € zusätzlich. Sollte der Preis für den abgegebenen Strom auf 0 € fallen steigt die Amortisationsdauer auf 4,5 Jahre. Sollte zusätzlich der Preis für das überschüssige Produktöl auf 0 € fallen dann ist die Amortisationsdauer bei 6 Jahren. Sollte sich zusätzlich der Preis für den Phosphordünger auf 0 € reduzieren, dann ist die Anlage unrentabel. Bei 50 % des kalkulierten Phosphordünger-Preises und unter Ansatz der vollen Werte für den Strom- und Ölverkauf ergibt sich eine Amortisationsdauer von ca. 4 Jahren. Der besondere Stellenwert des Carbons bzw. des Phosphordüngers kann auch damit unterstrichen werden, dass alle anderen Einnahmequellen (Überschussstrom und Überschuss-Öl ) nur ca. 50 % der Gesamteinnahmen ausmachen. Der Zinssatz des eingesetzten Kapitals ist mit 7,5 % sehr hoch angesetzt. Da ein Kapitaldienst (2,5 % Tilgung + 7,5 % Zinssatz) mit einem festen Betrag von 295.000 € gerechnet wurde, ist nochmals mit einem Betrag für eingesparte Zinsen am Ende des Kapitaldienstes (4,5, Jahre) hinzu zu rechnen. Weiteres Potenzial steckt in der AfA, die hier ebenfalls nicht in Ansatz gebracht wurde. Zeitmanagement bei der Erstellung des Produktöles im Batch-Betrieb. Die unterstellte Laufzeit der einzelnen Batches (Befüllen der Behälter, Ausgasen der Abfälle, entladen der Behälter) ist sehr ambitioniert. Die Behälter müssen unbedingt vollbeladen! in den Reaktor geschoben werden, da ansonsten die umgeschlagene Abfallmenge bzw. die Produktmengen nicht realisiert werden können. Auch muss darauf geachtet werden, dass der Rohstoff (Schlachtabfälle) nicht unnötig Wasser enthält, das sonst erst im Rahmen des Prozesses ausgetrieben werden muss und unnötig Energie bzw. Produktöl verbraucht. Weitere Mehreinnahmen Wie zuvor schon erwähnt, können sich Mehreinnahmen durch einen niedrigeren Eigen-Prozess-Energie- bzw. Produktölverbrauch ergeben. Gleiches gilt auch für eine höhere Ölverkaufsmenge sowie durch den Absatz der Wärme (ca. 160.000 Euro). Die letztgenannte Position ist in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht enthalten. Schlussfolgerungen Ergebnisse: Das Mengen- und Zeitgerüst der Anlage erscheint soweit plausibel. Allerdings liegen nur stichprobenartige Informationen vor. Dieses sollte sich aber in den nächsten Monaten ändern, wenn der Dauerbetrieb anläuft. Ganz wichtig ist zu klären, wie das Carbon vermarktet wird (ca. 50 % der Einnahmen aus diesem Segment). Lt. Aussage des Entwicklers und Herstellers der Anlage plant dieser, ein eigenes hochwertiges Düngerprodukt auf den Markt zu bringen. Die Analysedaten des produzierten Kohlenstoffs bezüglich des Phosphatgehaltes und seiner Qualität wurden durch ein unabhängiges Labors nachgewiesen. 8 Gutachten Thermolyseanlage am Standort Burkau im Auftrag der EWR Umwelttechnik GmbH Derzeit liegt der Verkaufspreis für eine Tonne Phosphordünger in der 25 kg-Verpackungseinheit an den Endverbraucher im Handel bei ca. 1.200 EUR pro Tonne, wobei in dem untersuchten Fall aufgrund des hohen Phosphorgehalts im Karbon (bis zu 25 % mit einem hohen, zitronensäurelöslichen Anteil) durchaus auch ein höherwertigeres Düngermittelprodukt als die handelsüblichen Produkte auf den Markt gebracht werden kann. Die Anlagenkonstruktion kann als äußerst robust bezeichnet werden, so dass von daher mit wenigen Ausfällen zu rechnen ist. Dieses bestätigt auch schon der Anwender der Testanlage (10.07.2014), Fa. Fleischerei Aust GmbH, Herr Aust, der die Testanlage schon seit einem Jahr im Batch-Betrieb zur Entsorgung seiner Schlachtabfälle genutzt hat. Im Zuge der aktuellen Weiterentwicklung der Technik wird der Fokus auf der Steuerung liegen, von der nochmalige Effizienzsteigerungen zu erwarten sind. Leipzig, 14. Juni 2015 Mit freundlichen Grüßen i.A. Dr. Karl-Michael Meiß für die Arnold-Sommerfeld-Gesellschaft e.V. Neue Telefonnummer: 0341 9114380 9
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