P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 24. märz 2016 06/16 High Fashion mit echten Menschen Kreative Liga DIE NEUEN HERRENSCHUHE FÜR H/W 2016/17 © FLORIS VAN BOMMEL Luxus definiert sich neu © Breneis, 12 Huger, 20 picturedesk.com, 23 CONEX, 32 FLORIS VAN BOMMEL inhalt 23 Agentur geöffnet! GO DIGITAL!?! 20 HIGH Fashion – Alltagstauglich 12 EKZ: Neu Möbliert! 32 Schuhe: Männer, traut euch! Es gibt ja heute so unendlich viele Arten, Mode zu kaufen, zu leihen, zu leben. Zum Beispiel die Kleiderei in Hamburg. Bei den beiden jungen Firmengründerinnen kann man ein Outfit-Abo abschließen und bekommt jeden Monat vier Kleidungsstücke zugeschickt. Entweder nach eigener Wahl oder vom Kleiderei-Team zusammengestellt. Nach vier Wochen schickt man die Teile zurück, weil die neuen schon am Postweg sind. Die Modewelt hat sich gedreht, da muss schon auch einmal die Frage erlaubt sein, welche Möglichkeiten »echte« Modehäuser noch haben, die ja Miete, Mitarbeiter, Heizung und Werbung bezahlen müssen. Und siehe da: Die Chancen stehen gar nicht schlecht. Diese Meinung vertritt der deutsche Handelsforscher Günther Nowodorsky kürzlich bei einem Umdasch-Seminar. Eine tolle Website mit redaktionellem Inhalt (bloß keine Angebote!), ein Facebook-Auftritt, der zum Handeln auffordert (Call-to-action), und ein Instagram-Angebot, das das echte Leben zeigt, bedeuten: Mitarbeiter, Deko, Laden, Kunden – je mehr Menschen, desto besser. Der Handel wird mitspielen müssen am digitalen Klavier, viele Mode-Unternehmer sind schon auf halbem Weg in die richtige Richtung. Am liebsten sehen Menschen in den sozialen Netzwerken übrigens sich selbst! Also: Im Mittelpunkt steht der Kunde und sein »Face«. Eigentlich auch nichts grundsätzlich Neues! Brigitte pfeifer-medlin TZ 06 2016 3 THE NEW POINT OF MALE. DER NEUE POS VON LERROS. GROSSES GEFÜHL. ÜBERZEUGENDES MARKENVERSPRECHEN. KLARER VORTEIL FÜR IHR GESCHÄFT. ENTDECKEN SIE DIESE NEUE WELT FÜR SICH. I LOV E L E R RO S.CO M BUSINESS NEWS P S O T EW N Traisenpark-Neueröffnung ach einer dreijährigen Um- und Ausbauphase eröffnete der Traisenpark in St. Pölten am 17. März seine rundum erneuerten Pforten. »Wir haben die Fläche nun von 12.500 m² auf 32.500 m² erweitert. Zu den bisherigen 64 Shops sind insgesamt 18 neue Geschäfte dazugekommen. Außerdem wurde die Anzahl der Autostellplätze auf 1.100 erhöht«, resümiert Wolfgang Witzelsperger, Geschäftsführer des Centerverwalters Wireco Retail Concepts. Neben einer 1.700 m² großen Filiale des deutschen Diskont-Filialisten TK Maxx soll vor allem das neue Store-Konzept »Ikea Kompakt« als Ankermieter fungieren, das in St. Pölten seine Weltpremiere feiert. Auf 1.804 m² zeigt das schwedische Möbelunternehmen eine eingeschränkte Produktpalette, die sich im Wesentlichen als Abhol-, Service- und Inspirationszentrum für Einrichtungsideen versteht. Dazu kommt das »größte Restaurantviertel St. Pöltens« sowie das Kinderland »Spaceland«, die für deutlich höhere Frequenz- und Umsatzzahlen sorgen sollen. Für 2016/17 rechnet man mit 4,5 Mio. Besuchern (+50 %) und einem Umsatz von 80 Mio. Euro (+56%). Dafür soll vor allem auch eine neue App sorgen, die neben einer Indoor-Navigation und einer Car-Finder-Funktion auch ein Bonuspunktesystem mit attraktiven Exklusivangeboten beinhaltet. © Gössl/Peter Samer Gössl: Premium-Tracht IN Füssen M it rund 40 Fachgeschäften in Österreich, Bayern sowie Südtirol und weit über 100 Handelspartnern gehört Gössl zu den führenden Anbietern im luxuriösen Trachtensegment. Damit das auch so bleibt, setzt man weiterhin auf Expansion: Am 17. März eröffneten die Salzburger in exklusiver Innenstadtlage die zwölfte Monolabel-Dependance in Deutschland und zwar in der bayrischen Tourismushochburg Füssen, die sich in unmittelbarer Nähe der Königsschlösser Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau befindet. Mitten in der zentralen Shoppingmeile, der Reichenstraße, findet man auf 60 m² nun Premium-Tracht für alle Anlässe – egal ob für Freizeit, Trachtenfest oder Beruf, natürlich inklusive passender Accessoires. »Es ist eine große Ehre, hier im stil- und traditionsbewussten Füssen nun das erste Gössl-Geschäft im Allgäu zu leiten. Gössl wird ein Fixpunkt für alle werden, die ein besonderes Einkaufserlebnis und natürlich hochwertige Tracht wünschen«, freut sich Ulrike Malsbender auf ihre neue Aufgabe als Filialleiterin des neuen Stores. Zweistelliges Plus BEI Hervis D ie Sporthandelskette Hervis konnte 2015 ein währungsbereinigtes Umsatzplus in Höhe von 10,3 % erwirtschaften und bilanzierte über alle Länder hinweg – Österreich, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Rumänien und Tschechien – mit einem Umsatz von 469 Mio. Euro. Dabei konnten die Zahlen in Österreich um satte 9,5% gesteigert werden. Dank des schwächelnden britischen Diskonters Sports Direct konnte am Heimatmarkt der Spar-Tochter auch ein Zugewinn an Marktanteilen von 18 auf 20 % verbucht werden. Damit das so bleibt, sollen auch heuer wieder zahlreiche neue Geschäfte hinzukommen – die ersten Eröffnungen gab es bereits im neuen Huma Eleven in Wien sowie in Wasserburg in Deutschland. Besondere Wachstumsmotoren seien laut dem Unternehmen aber vor allem die E-Commerce-Strategien »Click&Collect« sowie »Click&Reserve«, die weiterhin ausgebaut werden sollen. Die Zahl der Multichannel-Filialen soll 2016 von 60 auf 100 wachsen. Dem digitalen Zeitalter soll aber auch durch gut geschultes Personal TZ 06 2016 © Hervis Gössl-Filialcoach Kristina Schickhaus, Geschäftsführer von Gössl Gwand Maximilian Gössl, Filialleiterin Ulrike Malsbender 6 © Martin Hörmandinger N entsprochen werden. So bildet man als Pilotprojekt in Kärnten derzeit so genannte »Digitale Verkäufer« aus, die in Sachen Multichannel oder etwa Waren- und Produktkunde durch digitale Endgeräte besonders gut geschult sind. Auch das so genannte »Internet der Dinge« ist für Hervis ein wichtiger Trend, den man mit Wearables und Smart Watches aufgreifen will. BUSINESS NEWS Weekday kommt nach Österreich D er zu Hennes & Mauritz gehörende Urbanwear-Filialist Weekday eröffnet am 8. April seinen ersten Standort Österreichs in Wien und zwar in der Mariahilfer Straße 38. Der 500 m² große Shop geht über zwei Etagen und hat auch ein Zwischengeschoß zu bieten. In der so genannten Storemade-Einheit werden wöchentlich die »Weekday Zeitgeist-T-Shirts« gedruckt. Für die musikalische Untermalung beim Shoppen sorgt das DJ-Pult des Shops. Mit limitierten Geschenken und markeneigenen Gratis-Jeans für die ersten 100 Kunden will Weekday schon einmal das eine oder andere modisch Mango noch preisaggressiver N achdem der spanische Filialist 2012 die Preise dauerhaft um durchschnittlich 20% gesenkt hatte, wird nun nachgelegt. Wie die TextilWirtschaft berichtet, bringt das Unternehmen in den nächsten Tagen unter dem Namen #NewPrices eine noch preisgünstigere Casual-Kollektion auf den Markt. Die Linie wird ausschließlich für Frauen angeboten, richtet sich an jüngere Kundinnen und wird sowohl im Online-Shop als auch in den Schaufenstern separat beworben. Wieviel niedriger die Preise im Verhältnis zur regulären Kollektion sind, wird nicht bekanntgegeben. Ein paar Beispiele gibt es jedoch schon: Blusen gibt es für 15,99 Euro, Kleider für 19,99, T-Shirts liegen bei 9,99, Hosen kosten 19,99 Euro. © Tom Tailor Tom Tailor: Besserung erst 2018 in Sicht interessierte Herz für sich gewinnen. David Thorewik, Managing Director von Weekday: »Aufgrund der großen Nachfrage in unserem Onlineshop zeichnet sich bereits ab, dass unsere Kollektionen in Österreich gut ankommen, weshalb es sich für uns richtig anfühlt, im nächsten Schritt einen Store zu eröffnen.« Derzeit ist das skandinavische Label in Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen mit insgesamt 20 Läden vertreten – mit dem Schritt nach Österreich will Weekday vor allem die Reichweite des Unternehmens innerhalb Europas vergrößern. »Wir glauben an eine moderne und minimalistische Herangehensweise an Mode und sind überzeugt, dass unser Angebot hervorragend zu Österreich passt«, so Thorewik. ach dem Gewinneinbruch 2015 geht die Tom Tailor Group aktuell von keiner Besserung in der nahen Zukunft aus. Für 2016 rechnet man lediglich mit einem stagnierenden EBITDA und einem leicht steigenden Umsatz. Die angepeilte Neuausrichtung des Unternehmens sowie die Maßnahmen zur Kostensenkung würden erst 2018 Wirkung zeigen, so die Modefirma. Im vergangenen Jahr war Tom Tailor mit den Marken Tom Tailor und Bonita nur knapp einem Verlust entgangen – ausschlaggebend dafür seien der Konzernumbau und Probleme mit dem neuen Logistiklager. Das EBITDA war um 20% auf 67,6 Mio. Euro zurückgegangen, netto blieben deshalb nur noch 100.000 Euro in der Kassa. Der Umsatz stieg um 2,5 % auf 955,9 Mio. Euro. Um aktiv gegensteuern zu können, entschied man sich für eine Kostensenkung im Rahmen von etwa 100 Kündigungen in der Verwaltung sowie für die Schließung von 80 bis 100 schlecht laufenden Shops. Zudem will man künftig weniger stark expandieren: Während Tom Tailor 2015 noch 100 Shops neu eröffnete, sollen 2016 bei den Labels Bonita und Tom Tailor nur noch 30 neue Stores ans Ladennetz angeschlossen werden. Die Österreichische Textil Zeitung unterstützt die SOS-Kinderdorf Kampagne mit der Einschaltung dieses kostenlosen Inserates. N Werde SOS-Pate! Hilfe, Schutz und Integration: Deine Flüchtlingspatenschaft wirkt. www.sos-kinderdorf.at/setzdichein Ahlers: Ergebnis bricht ein P © Zalando ierre Cardin, Baldessarini, Otto Kern, Pioneer Authentic Jeans, Pionier Workwear, Jupiter, Elsbach – das breite wie bekannte Markenportfolio konnte die Talfahrt der Ahlers-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht stoppen. Besonders dramatisch sieht die Situation bei den Ergebniskennzahlen aus: Im vergangenen Geschäftsjahr stürzte das EBIT um 65 % auf 4,1 Mio. Euro ab, das EBITDA verminderte sich um 44 % auf 9,5 Mio. Euro, und das Konzernergebnis um satte 77% auf 1,4 Mio. Euro. Wie das Unternehmen erklärt, waren das v. a. die Folgen des niedrigen Umsatzes – dieser ging 2014/15 von 257,1 Mio. Euro auf 241,9 Mio. Euro zurück, was einem Minus von 5,9% entspricht. Die drei wesentlichen Gründe dafür seien laut einer offiziellen Mitteilung des Unternehmens die Krise in Russland und der Ukraine, wo die Umsätze um 9 Mio. Euro einbrachen; hinzu kämen die Halbierung des Umsatzes mit dem letzten großen Private-Label-Kunden um 4,2 Mio. Euro sowie der starke Umsatzrückgang des bereits im vergangenen Jahr eingestellten Labels Gin Tonic um 2,1 Mio. Euro. Doch es gibt auch Positives zu berichten: So konnten etwa die Premium-Marken Baldessarini und Pierre Cardin robust bleiben und sich am europäischen Modemarkt behaupten. Auch Pioneer Authentic Jeans entwickelte sich besser als der allgemeine Markttrend. Weiters konnte man die Anzahl und die Flächenleistung der eigenen Ahlers-Stores in Deutschland und Osteuropa weiter ausbauen, wodurch auch ein Retail-Plus in Höhe von 5 % erzielt werden konnte. Trotz des schwierigen Marktumfeldes gingen die Verkäufe auf vergleichbarer Fläche um 1,7% nach oben. Das Segment E-Commerce konnte sogar ein deutliches Plus von 26% erzielen. short cuts © Pierre Cardin BUSINESS NEWS Zalando: Retouren-Abholung in Wien S eit Kurzem sparen sich Wiener Kunden von Zalando den Weg zur Paketstelle, um ihre Bestellungen zurückzuschicken. Stattdessen können die Kunden online ihre Lieblingsoption zur Paketabholung wählen und sich bequem zurücklehnen. Die erste von zwei Optionen ist die Abendabholung, bei der ein Kurier – Zalando kooperiert hier mit der Firma Liefery – am Wunschtag das Paket zwischen 19 und 21 Uhr abholt. Ein Termin kann bis zu fünf Tage im Vorhinein gewählt werden. Bucht man bis 17 Uhr des gleichen Tages, kann das Paket sogar am selben Abend noch vom Kurier geholt werden. Noch schneller geht es mit der Sofortabholung – die zweite Option, die Zalando derzeit in Wien testet. Innerhalb von 90 Minuten ab Buchung holt der Kurier das Paket vom Kunden ab, zwischen 9 und 18 Uhr. Gebucht werden kann bis 17 Uhr. In der Pilotphase ist der Service von Zalando kostenfrei und steht von Montag bis Samstag zur Verfügung. Der Abholservice gilt auch für Marken, die mit Zalando ein Partnerprogramm abgeschlossen haben. +++ BRUUNS BAZAAR IST INSOLVENT+++ Am vergangenen Montag teilte das dänische Label Bruuns Bazaar mit, dass es Insolvenz angemeldet hat. Obwohl man es geschafft hatte, die Verbindlichkeiten zu reduzieren und sich dem Turnaround zu nähern, habe man die langfristige Finanzierung für die Sanierung des Unternehmens nicht sichern können. Wie Bruuns Bazaar angibt, habe seitens der Eigentümer die Bereitschaft bestanden, einen zweistelligen Millionenbetrag für die Rettung des Labels zur Verfügung zu stellen. Trotzdem sei es nicht zu einer Lösung gekommen. Bruuns Bazaar und die Zweitlinie BZR gehören beide zur Skandinavian Designers Group mit Sitz in Kopenhagen, unter deren Dach sich auch die Marken Six Ames A/S und Baum und Pferdgarten A/S befinden. Diese beiden sollen jedoch profitabel sein. +++LINZ TEXTIL VERKAUFT WERK IN CHINA+++ Wie die APA berichtete, ist die börsennotierte Linz Textil nun ihr Problem-Werk in China (Nanjing) los. Die Viskosespinnerei soll an einen chinesisch-stämmigen Viskosefaserproduzenten verkauft werden – Verkaufspreis geheim. Die China-Tochter trug zuletzt etwa 10% zum Gesamtumsatz (2014: 117,7 Mio. Euro) bei. Dennoch ist das chinesische Werk der oberösterreichischen Firma schon länger ein Klotz am Bein. Der chinesische Markt ist herausfordernd, der Preisdruck groß. Seit Jahren gibt es bei Fasern einen Preisverfall. 2014 rutschte Linz Textil erstmals nach 34 Jahren in die roten Zahlen. Schuld waren außerplanmäßige Abschreibungen von Sachanlagen bei der chinesischen Tochter im Ausmaß von 2,4 Mio. Euro. Linz Textil will sich nach dem Rückzug aus China nur noch auf Europa konzentrieren – aktuell hat das Unternehmen Werke in Linz, Landeck (Baumwoll-Spinnerei) sowie Kroatien (Viskose-Spinnerei), wobei speziell die Produktion in Linz ein Ablaufdatum hat. +++KONSUMAUSGABEN SOLLEN STEIGEN+++ Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft in Österreich nur wenig. Mit +0,9% nahm das Bruttoinlandsprodukt das vierte Jahr in Folge um weniger als 1% zu. Speziell die privaten Konsumausgaben erhöhten sich wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der schwachen Einkommensentwicklung kaum. Wie das WIFO nun in einer aktuellen Umfrage zeigt, dürfte sich das 2016 und 2017 ändern. Besonders interessant ist, dass vor allem jene, denen man sehr gerne Schmarotzertum vorwirft, die Wirtschaft ankurbeln sollen, denn die erhöhten Ausgaben für die Betreuung und Grundversorgung von Flüchtlingen sowie für die bedarfsorientierte Mindestsicherung ziehen laut WIFO eine deutliche Steigerung des privaten und öffentlichen Konsums nach sich. Gleiches gilt auch für die Steuerreform, deren Entlastungseffekt ebenfalls in erhöhte Konsumausgaben münden dürfte. 8 TZ 06 2016 BUSINESS NEWS N achdem der Aktienkurs der Hugo Boss AG nach der Gewinnwarnung im Jänner 2016 um mehr als 20 % hinunterrasselte, musste Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs seine Sachen packen. Nun ist Finanzvorstand Mark Langer am Zug, der nun die Notbremse zieht und gleich mit Ladenschließungen anfängt. Damit ist das Ende der groß angelegten und groß besprochenen Expansionsoffensive nun eingeläutet. Insgesamt sollen 20 Läden – zunächst einmal in China – geschlossen werden. Da bereits erfolgte Preisanpassungen sich bereits positiv auf die Nachfrage am stark nachlassenden asiatischen Markt aufgewirkt haben, sollen gleichzeitig zu den Schließungen weitere Reduktionen bei den Verkaufspreisen vorgenommen werden. Eine weitere Maßnahme, um das Wachstum von Umsatz und Gewinn zu sichern, bestehe laut Hugo Boss darin, in den USA das Wholesale-Business zu limitieren und, damit verbunden, das Angebot der Kernmarke Hugo Boss auf Shop-in-Shop-Flächen zu reduzieren. So möchte man sich aus der Schusslinie der großen US-Rabattschlacht zurückziehen. Mit der Kaufhauskette Macy’s etwa habe man schon eine Vereinbarung getroffen, die Shop-in-Shops künftig eigenständig zu betreuen. Gleiches gilt auch für den E-Commerce, der ab dem zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ebenfalls eigenständig organisiert wird. 2015 lag der währungsbereinigte Umsatz bei 2,8 Mrd. Euro (+3%). 2016 soll er ebenfalls niedrig einstellig ansteigen. © Hallhuber Hugo Boss setzt Rotstift an Wolford: Durchwachsenes Ergebnis I © Wolford n den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres (Mai 2015 bis Jänner 2016) erzielte die Vorarlberger Wolford-Gruppe einen Umsatz von 128,71 Mio. Euro, was einem währungsbereinigten Plus von 1,1 % entspricht. Am erfolgreichsten entwickelte sich dabei das eigene Online-Geschäft, das mit einem Plus von 65,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum bilanzierte. Der Umsatz in den eigenen Retail-Läden konnte flächenbereinigt um 4,3 % gesteigert werden, wovon währungsbereinigt nur mehr 0,3 % übrigbleiben. Im Wholesale konnte man das Vorjahresniveau nur knapp halten. Damit liegt man deutlich hinter den Erwartungen. Selbes gilt auch für das Ergebnis, das in den letzten neun Monaten deutlich nach unten rutschte: Mit einem EBIT von 2,16 Mio. Euro liegt man um starke 69,49 % hinter dem Vorjahresergebnis. Auch das Ergebnis vor Steuern verminderte sich um 21,7 % auf magere 1,39 Mio. Euro. Eine Ursache für das durchwachsene Ergebnis sieht Wolford vor allem in der differenzierten Performance in den einzelnen Märkten. So konnte Wolford in Italien und Spanien zweistellige Zuwächse erzielen, während man in den Kernmärkten Österreich und Deutschland und vor allem am russischen Markt rückläufige Umsätze hinnehmen musste. Gerry Weber weiter auf Talfahrt D ie Gerry Weber International AG hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015/16 einen Konzernumsatz von 213,7 Mio. Euro erzielt, was einem Plus von 11,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Alleiniger Wachstumsmotor bleibt jedoch das im vergangenen Jahr übernommene Label Hallhuber, das knapp ein Viertel des Umsatzes beisteuerte. Auf vergleichbarer Fläche wuchs Hallhuber um 6,9%, die Umsätze stiegen, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um ganze 26 %. Wenig Grund zur Freude geben indessen die Zahlen von Gerry Weber selbst: Das eigene Retail-Segment verzeichnete auf vergleichbarer Fläche ein Umsatzminus von 7,5 %. Der Großhandelsumsatz verringerte sich um satte 37,9 % auf nur mehr 53,6 Mio. Euro. Wie die Gerry Weber AG selbst angibt, liegt dies vor allem an rückläufigen Vorordervolumina der Wholesale-Partner sowie an verschobenen Lieferterminen. Zudem seien Shop-in-Shops vom Wholesale in den Retail umgewidmet worden. Entsprechend negativ fiel auch das operative Konzerergebnis (EBIT) aus: Im ersten Quartal brachen die Zahlen um 77,5 % auf magere 3,9 Mio. Euro ein. Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verminderte sich um mehr als 40% auf 14,5 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet man bei Gerry Weber einen Konzernumsatz zwischen 890 und 920 Mio. Euro. Die geplante Sanierung (die TZ berichtete) wird das Unternehmen voraussichtlich mit weiteren etwa 36 Mio. Euro belasten. TZ 06 2016 9 ALLE BILDER © Matthias ulrichs HANDEL Polyester, Pestizide, Gentechnik: Baumwolle in der Krise Synthetische Fasern wie Polyester machen der Baumwolle das Leben auf den internationalen Märkten schwer. Dazu kommen der massive Einsatz von Pestiziden und Düngern, der hohe Wasserverbrauch und die intensive Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen, die auf der »weißen« Weste sehr dunkle Flecken hinterlassen. Z wischen 16. und 18. März stand Bremen wieder ganz im Zeichen der Baumwolle, als sich 500 Experten aus 37 Ländern zur 33. Internationalen Baumwolltagung trafen, um über die zukünftigen Perspektiven und das Potenzial der Naturfaser zu diskutieren. Der Tagungsort ist Tradition – die Hansestadt ist nämlich die Heimat der Baumwollbörse, die das weltweit führende Prüflabor für Faserqualität & Co. beherbergt. Und zu diskutieren gab es viel, denn angesichts des hohen Wettbewerbsdrucks hat man in der Baumwollbranche derzeit nur wenig Grund zur Freude – und die Prognosen für die nächsten Jahre sehen auch keine Besserung der Lage. Im Würgegriff der Chinesen. Bruna Angel von PCI Fibers gab einen ersten Überblick über die Marktentwicklung der letzen Jahre: Derzeit werden weltweit rund 26 Mio. Tonnen Baumwolle produziert, 50 % davon in China und Indien. Die zweite Hälfte 10 TZ 06 2016 der big four, die zusammen auf 72% der globalen Produktion kommen, sind Pakistan und die USA; wobei der Anbau in den Vereinigten Staaten stetig abnimmt. Dank technologischer Innovationen in der Spinnindustrie haben sich die Kapazitäten in den Spinnereien zwischen den Jahren 2000 und 2010 versiebenfacht, wobei 86 % der globalen Kapazitäten in Asien beheimatet sind. Sehenden Auges und ohne Bedenken freute sich die globale Industrie über die billige Baumwolle, die aus China den Markt überschwemmte, während das Reich der Mitte ab 2008 still und heimlich den Würgegriff verstärkte: Das enorme Wirtschaftswachstum dank der turbokapitalistischen Planwirtschaft ließ nicht nur das Pro-Kopf-Einkommen in China rasant steigen, sondern auch die Binnennachfrage nach Textilien. Dazu kam die Weltwirtschaftskrise, die die Erdölpreise in den Keller rutschen ließ. Die logische chinesische Konsequenz: Polyester, der nicht nur in der Produktion billiger ist, sondern auch effizienter, da die ein bis zwei Pro- zent Polyesterproduktionsverluste problemlos wieder eingeschmolzen und erneut verarbeitet werden können – was wiederum mit dem Gütesiegel »Recycling« marketingtechnisch ausgeschlachtet werden kann. Dem gegenüber steht Baumwolle, deren Spinnereiverluste bei durchschnittlich 20% liegen, wovon nur geringe Anteile wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt werden können. Wie Dean Ethridge vom Fibre and Biopolymere Research Institute in Texas betonte, läutete diese Trendwende den Anfang der Abwärtsspirale der Baumwolle ein: »In den letzten zehn Jahren ist die weltweite Polyesterproduktion von 8,7 auf 48 Mio. Tonnen gestiegen – ein Plus von 44% gegenüber der Baumwollproduktion. China alleine produziert 70 % des gesamtglobalen Polyesters, d.h. um ein Drittel mehr als der Rest der Welt zusammen«, bilanzierte Ethridge. Nicht genug, dass schon diese bloße Marktmacht Grund zur Sorge machen könnte, kommt noch die von der chinesischen Regierung HANDEL V. l. n. r.: Fritz Grobien, ehemaliger Präsident der Bremer Baumwollbörse, und sein Nachfolger Ernst Grimmelt, Bremens Bürgermeister Carsten Sieling und Axel Herrmann, Direktor des Faserinstitus Bremen betriebene Wirtschaftspolitik ins Spiel. Denn um den Fünf-Jahres-Plan auch zu erfüllen, muss der Polyester nicht nur produziert, sondern auch verkauft werden. Da ist es nur gut, dass man über eine globale Marktmacht verfügt, denn: Während aktuell 12,7 Mio. Tonnen Baumwolle (ein Drittel der weltweiten Produktion) in den chinesischen Lagern zurückgehalten werden, bewegen sich die Überschusskapazitäten bei Polyester zwischen 30 und 40%, was natürlich die Preise ordentlich nach unten drückt. So kostet in China aktuell ein Kilogramm Baumwolle 3,06 US-Dollar, während Polyester mit 1,67 Dollar um 83% billiger ist. Ein ähnliches, wenn nicht so dramatisches Bild zeigt sich in Indien und Pakistan, wo der Polyester um 11% billiger ist als Baumwolle. Freilich fällt es den USA schwer sowohl in der Natur- als auch in der Kunstfaserproduktion mitzuhalten. Das nüchterne Urteil der Branche: »Das Ende ist noch lange nicht erreicht Weitere Verschiebungen sind wahrscheinlich, wenn Schwellenländer wie Vietnam oder Bangladesch in den Wettbewerb einsteigen. Die Marktanteile der Baumwolle werden weiter schrumpfen, bis sich die Politik ändert, denn angesichts der staatlichen Kontrolle und der Preisregulierungen ist Baumwolle nicht mehr wettbewerbsfähig.« Schwierige Imagekorrektur. Da ein Großteil der heutigen Konsumenten dank T-Shirts um 4,90 Euro von der Industrie zu Wegwerf-Konsumenten erzogen wurden, fallen jährlich ungeheure Mengen an textilem Müll an. Hier zieht natürlich das Argument der Baumwollbranche, dass es sich bei Polyester um schwer abbaubaren Sonder- müll handelt, der auf riesigen Deponien verrotten darf (oder eben nicht). Was Wunder, dass bei dem großflächigen Einsatz von Polyester rund 80% des von der Universität Sydney und der Universität Dublin untersuchten Mikroplastiks (jene unschönen Nanopartikel, die die marine Flora und Fauna vergiften) aus textilen Produkten stammen. Nicht umsonst rief der Präsident der Bremer Baumwollbörse, Ernst Grimmelt, die Branche dazu auf, Maßnahmen zu setzen, die die Akzeptanz der Naturfaser verbessern und ihren Wert sowie die Vorteile der Baumwolle noch mehr zu betonen. Gute Idee – jedoch so »grün«, wie man gerne glauben möchte, ist auch die Baumwolle schon lange nicht mehr. Die Fakten: Für kein anderes landwirtschaftliches Produkt werden so viele Pflanzengifte eingesetzt wie bei der Baumwolle. Alleine um die Baumwolle für ein einziges T-Shirt zu ernten benötigt man 2.000 l Wasser, das vor allem über künstliche Bewässerung zugeführt wird. So kommt es zu massiven Versalzungen (mehr Dünger und Pestizide, weniger Wasser) der Böden – siehe Aralsee – und zu massiven Ernterückgängen. Und das, obwohl mittlerweile rund 70 % der weltweit erzeugten konventionellen Baumwolle aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammen, die wie bereits in zahlreichen Studien bewiesen wurde, keine ökonomischen Vorteile bringt – schon gar nicht für die Landwirte. Ganz im Gegenteil: Agrarriesen wie Monsanto stürzen immer mehr Bauern in eine Schuldenspirale, weil das Gen-Saatgut fast viermal so viel wie herkömmliches Saatgut kostet. Außerdem können die Samen der Ernte nicht wie üblich im nächsten Jahr wieder ausgesät werden, da sie steril sind. Die Bauern müssen jedes Jahr neues Saatgut kaufen. Dazu kommen die teuren Pestizide und Düngemittel, die von den Agrarkonzernen gleich mitgeliefert werden. Da sich die Natur aber nicht austricksen lässt, sieht es nun produktionstechnisch so aus, dass spezifische Schädlinge durch das in die GenPflanzen »eingearbeitete« Insektizid zwar ausgeschaltet werden können, dass dadurch aber eine ökologische Nische entstand, die rasch von anderen Schädlingen eingenommen wurde, die gegen das Gift resistent sind. Selbes gilt übrigens auch für Unkräuter. Gott-Komplex vs. Ethik Wenn man glaubt, die anthropogene Vergewaltigung von Mutter Natur sei mit der Gentechnik an ihrem Ende, irrt gewaltig, wie man am Vortrag von Kater Hake, von Cotton Incorporated, USA feststellen konnte. »Gene Editing« heißt Doktor Frankensteins neues Monster in der landwirtschaftlichen Produktion. Damit können einzelne Gene von Pflanzen, Tieren und auch Menschen herausgeschnitten bzw. umprogrammiert werden, wodurch völlig veränderte »Produkte« entstehen, die keinerlei Regulationsmechanismen unterliegen, da es sich dabei nicht um Gentechnik im klassischen Sinne handelt. Ob Gene Editing künftig die Baumwolle aus der Krise holt, bleibt fragwürdig, wenn man den Markteinschätzungen von Tyler Cole, Manager der international agierenden Textilagentur Olah Inc. glauben darf. Im Rahmen einer Studie beschäftigte sich der Experte weltweit mit Konsumverhalten und Nachfrage. Sein Resümee: »Die Millennials – also die zwischen 1980 und 2000 geborenen – sind die am schnellsten wachsende Generation, und sie tauschen sich global über Social Media aus. 2020 wird bereits ein Drittel aller Konsumausgaben auf diese Zielgruppe entfallen – und diese hat eine Menge Bewusstsein dafür, was sie konsumiert«, so Cole. Demnach werden jene Unternehmen und Marken in Zukunft den Ton angeben, die sozial und ökologisch nachhaltige Produkte anbieten, da »mehr als 75 % der Millennials vor dem Kauf zunächst einmal recherchieren, was sie da eigentlich kaufen«, betont Cole. Und ein wichtiger Punkt dabei ist die Transparenz in allen Stufen der Wertschöpfungskette, die laut Cole von über zwei Drittel der Millennials eingefordert wird. »Sollte sie diese nicht bekommen, suchen sie sich einfach Alternativen.« Dass es diese gibt, weiß man, aber Vertreter der Global Organic Textile Standards (GOTS) als Synonym für transparente, biologisch und sozial erzeugte Naturfasern suchte man auf der Baumwolltagung vergebens. RH TZ 06 2016 11 © SCN - Blue Asset EKZ Die SCN in Wien erstrahlt nach umfassendem Refurbishment in neuem Glanz Die goldenen Jahre sind vorüber ©Spar European Shopping Centers In der Seestadt Aspern entsteht derzeit die erste gemanagte Einkaufsstraße Mit rund 2 m² Shoppingfläche pro Kopf ist Österreich Europameister, was die Flächendichte anbelangt. Dass das Wohlfühlshopping 2.0 in den Köpfen vieler Kunden nicht mehr braucht als ein gemütliches Sofa und ein Smartphone, erschwert die Situation in der analogen EKZ-Welt. Deshalb gilt es jetzt für die Branche, gründlich aufzuräumen. 12 TZ 06 2016 © Wien Mitte – The Mall Wien Mitte – The Mall ist ein Vorzeigebeispiel innerstädtischer Kooperation Z um Stichtag 31. Dezember 2015 gab es hierzulande 133 Shopping Malls mit 2,9 Mio. m² vermietbarer Fläche, die im vergangenen Jahr einen Umsatz von über zehn Mrd. Euro in 6.860 Shops erwirtschafteten. Dazu kommen 98 Retail-Park- bzw. Fachmarktzentren mit einer vermietbaren Fläche von über einer Mio. m², die mit einem Umsatz von über rund zwei Mrd. Euro in 1.687 Shops bilanzierten. Tendenz steigend – aber bei weitem nicht mehr so dynamisch, wie in den vergangenen Jahren. Hannes Lindner, geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsinstituts Standort + Markt bringt es auf den Punkt: »Die Erschließung neuer Standorte ist angesichts der aktuellen Lage keine Option mehr – vielmehr geht es heute darum, bestehende Lagen aufzuwerten und zu erweitern.« Für 2016 sieht der Experte einen Shoppingflächen-Anstieg von 70.000 m², wobei nicht einmal die Hälfte auf Neueröffnungen entfällt. Zu den prominentesten Projekten zählen das ELI Liezen, mit dem die Rutter Gruppe zeigt, wie man ein eher fades FMZ in einen modernes Innenstadtzentrum verwandelt, sowie die geplanten Shoppingflächen im Wiener Prestigeprojekt Seestadt Aspern, wo bis 2029 mehr als 20.000 Menschen leben und fast ebenso viele arbeiten werden. Grund genug für die Spar European Shopping Centers (SES), hier die erste »gemanagte« Einkaufsstraße Österreichs umzusetzen. Die ersten Nahversorgungskonzepte sind auf den 3.200 Einkaufsquadratmetern bereits angesiedelt, bis zur letzten Ausbaustufe der Seestadt soll sich diese Fläche vervielfachen, bis sich ein richtiger Shoppingboulevard entwickelt. Gespannt darf man auch auf den 31. März 2016 blicken – an diesem Tag präsentiert das McArthur Glen Designer Outlet Parndorf die Pläne zu seiner fünften Erweiterungsphase. Bislang gab es seitens des Centermanagements nur die Information, dass »wir nochmals markant erweitern und ausbauen wollen«. Das Angebot alleine ist zu wenig. Dank des raschen Flächenwachstums der letzen Jahre sowie zahlreicher Erweiterungen bestehender Standorte kommt man in Österreich derzeit auf rund 2 m² Shoppingfläche/Kopf, was einer sehr satten Überversorgung entspricht. Im Vergleich dazu erscheinen die britischen 0,7 m²/Kopf und die deutschen 1,2 m²/Kopf gerade so, als wäre man dort in der Shopping-Wüste gelandet. Was Wunder, dass auf der grünen Wiese mittlerweile Platzmangel herrscht. »Obwohl die Mehrzahl der etablierten Filialisten ihre Expansionsbewegungen mittlerweile auf ein Minimum zurückgeschraubt haben und auch die Nachfrage nach freien Standorten derzeit stagniert, drängen noch immer neue Filialisten auf den Markt, die sich ihr Stück am österreichischen Handelskuchen sichern wollen«, sagt Lindner und verweist dabei u.a. auf skandinavische Hersteller à la Dressmann oder Bik Bok. Da aber ein neuer Besen, heutzutage auch nicht mehr zwangsläufig gut kehrt, heißt die neue Wunderwaffe im Kampf gegen den steigenden stationären Shoppingfrust Refurbishment. »Wir sehen derzeit österreichweit, dass viele Anbieter ihre Filialnetze optimieren und vor allem konsolidieren – ganz nach dem Motto ›Das Bessere ist der Feind des Guten‹. Durch das Online-Angebot fahren Kunden heute nicht mehr in jede zweitklassige Bude, sondern machen es sich lieber daheim am Sofa gemütlich. Auch das ist Aufenthaltsqualität und Wohlfühl-Shopping«, erklärt Lindner. Das bestätigt auch Jörg F. Bitzer, Leiter der Sparte Einzelhandelsimmobilien des Einkaufszentrenbetreibers EHL Immobilien, zu dessen Portfolio das Wiener Aufhof Center und die Opera Mall sowie das SC 17 in Brunn am Gebirge und das Centro in Wiener Neustadt gehören. »Was heute zählt, ist das Ambiente – das fängt bei der Architektur an und hört bei Gastronomie-Angebot und Entertainment auf. Um Menschen heute zu motivieren, in ein EKZ zu kommen, reicht es nicht mehr, einfache Einzelhandelsboxen aneinander zu stellen – das bloße Einkaufen ist schon lange nicht mehr das Wichtigste.« Wie weit diese Entwicklung schon vorangeschritten ist, zeigt eine Studie aus dem Jahr 2015 des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com, das 2.000 ÖsterreicherInnen über ihre Vorlieben in Sachen Shopping Mall befragte. Das Ergebnis: Für mehr als 70% der Befragten sind die Kriterien Sauberkeit, Parkmöglichkeiten und die Erreichbarkeit mit dem PKW die entscheidenden Punkte bei der Frage, ob man lieber im EKZ oder online shoppt. Demgegenüber bewerten nur 51,9% die Vielfalt an verschiedenen Marken als sehr wichtig. Damit liegt der Branchemix noch hinter dem Kriterium Einkaufsatmosphäre, die für knapp 55% ausschlaggebend ist, ein EKZ zu besuchen. Nicht umsonst wird das Centro in Wiener Neustadt derzeit einem umfassenden Facelifting und einer Neupositionierung unterworfen. Anstatt mehrerer kleiner Flächen, die für klassische Fachmarktzentren typisch sind, setzt EHL Immobilien auf größere Flächen, um für am österreichischen Markt relativ neue, attraktive Großmieter anzulo- Update your Center! Erneuerung ist mehr als ein Schlagwort, es ist eine unserer Kernkompetenzen. Die Restrukturierung bestehender Handelsimmobilien ist eine besondere Mission für uns. Das von uns entwickelte Center-Update-Tool bringt Ihr Shoppingcenter in einem stufenweisen Gesamtprozess wieder in die Gewinnzone. Mit uns aktivieren Sie Ihre Handelsimmobilie! Leopold Moses Gasse 4, A-1020 Wien Telefon: +43/1/20122-0 [email protected] I www.ekazent.at EKZ statement »Auf Hochglanz poliert« DIRK LOEFFLER, DEVELOPMENT MANAGER BEI BLUE ASSET (SHOPPING CENTER NORD) Durch das angelaufene Refurbishment haben wir dem Center ein zeitgemäßes Aussehen und ein kundenfreundliches Ambiente gegeben. Das ist nicht nur für unsere Kunden wichtig, sondern wird auch seitens unserer Mieter gefordert – gerade im Hinblick auf den immer stärker werdenden Wettbewerb mit anderen Centern und dem Internet. Durch die aktuelle Standortentwicklung wie z.B. den Bau des Krankenhauses Nord inklusive neuer Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr ist es wichtig, die SCN als Marke noch stärker zu positionieren. Das Erfolgskriterium der Zukunft ist hier die Aufenthaltsqualität, d.h. kurze, übersichtliche Wege, kostenloses W-Lan, freundliches Personal, gute Gastronomie, die nicht gebündelt, sondern über das gesamte Center verteilt ist. »The Store is the Message« MARCUS WILD, VORSITZENDER DER GESCHÄFTSFÜHRUNG SPAR EUROPEAN SHOPPINGCENTERS Wir haben den Anspruch die Besten zu sein – nicht nur in Sachen Angebot, sondern auch in Sachen Architektur, Ambiente, Service und Kommunikation. Ein Einkaufszentrum ist heute nicht nur ein Ort zum Shoppen, sondern ein kommunikativer, logistischer und sozialer Hub, also ein Verbindungsglied, das alle Funktionen in seinem Netzwerk miteinander verknüpfen muss. Ein wesentlicher Faktor ist dabei die Kommunikation, die sich aufgrund des Smartphones drastisch verändert hat. Große Gewinner sind jene, die sowohl die digitale als auch die analoge Welt perfekt verbinden. Wir liefern den Rahmen dazu, weshalb heute alles im Zeichen der Aufenthaltsqualität steht, die nur über auf die Kunden zugeschnittene Konzepte erreicht werden kann. »Wir wollen das beste Town Center sein« FLORIAN RICHTER, CENTERMANAGER WIEN MITTE THE MALL 14 TZ 06 2016 Als das Projekt Wien Mitte – The Mall angekündigt wurde, hatte der gesamte Einzelhandel rund um den Standort Bedenken. Heute, drei Jahre später, sind wir zusammen mit den Händlern der Landstraßer Hauptstraße und dem Galleria Einkaufszentrum ein Vorzeigebeispiel, wie ein vernünftiges innerstädtisches Miteinander aussehen kann. Wir alle zusammen sind dort, wo die Menschen schon sind. Wien Mitte – The Mall ist ein Nahversorgerzentrum mit Zusatznutzen für jene Menschen, die am Verkehrsknotenpunkt Wien Mitte tagtäglich zur Arbeit pendeln. Nicht umsonst hatten wir im letzten Jahr 14,5 Mio. Besucher. Eine ebenso positive Entwicklung sehen auch die Händler in unserer unmittelbaren Umgebung, weshalb wir weiterhin sehr stark auf Zusammenarbeit setzen. cken, wie etwa Diskonter TK Maxx, der mit 1.870 m² ab Herbst 2016 in Wiener Neustadt seine fünfte Österreich-Dependance eröffnen wird. Billig war gestern – vor allem für Mieter. Betrachtet man die Standortentwicklung, so fällt deutlich auf, dass klassische Shopping Malls nur mehr in großen Städten entstehen, während am Land vor allem Retail-Parks bzw. Fachmarktzeilen zum Tragen kommen, was vor allem an der Kapazität des Einzugsgebiets liegt. Und genau in diesen versucht man seit einiger Zeit, sich vom Billig-Image zu verabschieden. Die Gründe dafür sind vielschichtig: »Beobachtet man die aktuelle Situation, fällt auf, dass vor allem große Unternehmen wie Gerry Weber, Tom Tailor oder Esprit, die in den vergangenen Jahren auf Teufel komm raus expandiert haben, ins Schlittern geraten. Das hat auch sehr viel mit einer dreifachen Kostenschere zu tun, in die solche Unternehmen zuletzt geraten sind«, erklärt Hannes Lindner. Die erste und zweite Klinge dieser Triple-Schere bildet das Internet: »Zum einen gab es eine deutliche Verschiebung von Handelsumsätzen in Richtung E-Commerce, weshalb dem stationären Handel Nährboden verlorenging. Zum anderen wollten viele dieser großen Markenunternehmen auch selbst am Internet-Kuchen mitnaschen, weshalb es zu horrenden Investitionen in Homepage-Aufbau, Logistik, Versandorganisation etc. kam.« Was dabei laut Lindner völlig außer Acht gelassen wurde, war die plötzliche Angst um Rendite seitens der Immoblienbetreiber und -inhaber: »Durch die Verschiebung der Umsätze ins Internet wurden viele Immobilieneigentümer wachgerüttelt – plötzlich investierte man Unsummen in Refurbishment-Aktionen, wodurch die Mieten an diesen Standorten dramatisch in die Höhe getrieben wurden.« Freilich, konkrete Zahlen sind ein streng gehütetes Geheimnis, einzig im Jahresbericht der Unibail-Rodamco SE, die in Österreich mit der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf und dem Wiener Donauzentrum über 320.800 m² Shoppingcenterfläche verfügen, bekommt man einen kleinen Einblick. So freute sich der französische Immobilienriese im Jahr 2015 über 92,1 Mio. Euro Mieteinnahmen aus Österreich, was einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 4,4% entspricht. Die Mieten pro Quadratmeter rangierten dabei zwischen 345 und 412 Euro pro Quadratmeter. Die Frequenzzahlen dürften diese Preise rechtfertigen: 2015 wurden 24,6 Mio. Besuche in EKZ Eindruck: Wie eine dreijährige Strukturerhebung von Standort + Markt in den 15 größten Städten Österreichs (13.428 Shops und ca. 5,1 Mio. m² Gesamtfläche) zeigt, ist mit einem mageren Anstieg der Gastronomiefläche von 14,3 auf 14,4% die vielfach von Trendscouts angekündigte »Revolution der Gastronomie« hierzulande ausgeblieben. Sehr wohl zieht aber das Niveau der Food-Courts deutlich an. Während McDonald’s mit immer aufwendigeren Werbekampagnen sein Fast-Food-Image aufpolieren möchte, zeigt das oberösterreichische Burgerkonzept »Burgerista«, dass frisch gemachte, individuell zusammengestellte Burger nicht wie alte Gummi-Weckerln schmecken. Frische Zubereitung, saisonale Küche und individueller Service stehen auch im Fokus der Wiener Konzepte »Henry – the art of living« oder »Ra’mien«. Florian Richter, Centermanger des vor drei Jahren eröffneten Innenstadtzentrums Wien Mitte – The Mall kennt die aktuelle Gastronomiesituation: »Wien Mitte – The Mall ist ein Nahversorgerzentrum, speziell bei Schlechtwetter auch ein Touristenmagnet aus dem benachbarten Hilton Hotel und liegt aber auch an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt, wo tagtäglich tausende Menschen nach der Arbeit vorbeikommen um zu shoppen und/oder um etwas ›Gutes‹ essen zu gehen. Aufgrund dieser Multifunktionalität haben wir bewusst darauf geachtet, ein sehr breites, aber hochwertiges Gastro-Angebot in The Mall zu bekommen.« Dennoch sieht auch Richter die Ergebnisse der ECE-Studien auf Österreich nur schwer transferierbar: »Die ECE geht vom deutschen Markt aus, wo es nicht nur viele Großstädte, sondern um diese herum noch mehr Shoppingcenter gibt. © Rutter gruppe Die Rutter Gruppe zeigt, wie man ein fades FMZ ein attrakives City-EKZ verwandelt der SCS gemessen. Im Donauzentrum stiegen die Frequenzzahlen auf satte 18,9 Mio. Menschen, was in beiden Fällen einem Plus von knapp 2 % entspricht. »Aufgrund dieser Entwicklung überlegen österreichweit tätige Ketten immer häufiger, welche Größe und welche Standorte sich nun tatsächlich brauchen bzw. welche sie sich überhaupt noch leisten können. Und hier haben vor allem Bezirkshauptstädte noch große Chancen, wenn es die Retail-Parks oder Fachmarktzentren schaffen, in Sachen Qualität nachzuziehen und es damit vermeiden, dass Kaufkraft ins Internet oder in die Landeshauptstädte abfließt«, fasst Lindner die aktuelle Flächenkonsolidierung zusammen. Als Vorbild, was die Aufwertung von Standorten betrifft, nennt Lindner die Rutter Gruppe, die im vergangenen Jahr im Shopping Center Performance Report auch zum beliebtesten Centerbetreiber Österreichs gewählt wurde. Neben dem Neuprojekt ELI Liezen zeichnet die Rutter Gruppe derzeit vor allem für die Aufwertung und das Refurbishment der Cyta Shoppingwelt in Völs bei Innsbruck sowie des M4 in Wörgl verantwortlich. »Durch die optische Aufwertung entstehen hier Zentren, die bewusst stärker mit Architektur spielen und somit Wertigkeit vermitteln. Dadurch entstehen Standorte, die auch modische, höherpreisige Anbieter anlocken, die ansonsten einen weiten Bogen um die typischen ›Billigkisten‹ machen. Dieser Trend wird sich verstärken, denn in Österreich mangelt es definitiv nicht an Handelsfläche, aber an Qualität«, so Lindners Prognose für die Zukunft. Qualitätskriterium Gastronomie? Ein wichtiges Qualitätskriterium, wenn es an die Bewertung einer Shopping Mall oder eines Retail-Parks geht, kann das Vorhandensein eines passenden Gastronomieangebots sein. Wie eine aktuelle Umfrage des deutschen Immoblienentwicklers ECE zeigt, wählen 40 % der 2.500 befragten Personen ein Shopping-Center nach dem GastronomieAngebot aus. Fast 60% der Menschen nutzen die gastronomischen Angebote in einem EKZ bei jedem Besuch. Die Gründe dafür: 82% schätzen die große Auswahl und vor allem die Möglichkeit, dass mehrere Personen bei verschiedenen Restaurants auswählen und trotzdem gemeinsam essen können. 63% legen Wert auf gediegenes Ambiente und Mehrwert wie z. B. gratis W-Lan, Handy-Ladestationen sowie Angebote für Familien und Kinder (Mikrowelle für Babynahrung, Spielflächen etc.). Für 55% ist die Schnelligkeit ein Kriterium fürs Essen im Shopping-Tempel. »Wir wussten bereits, dass Gastronomie ein großer Trend ist. Dass das gastronomische Angebot aber schon für so viele Menschen das bedeutendste Entscheidungskriterium für einen Centerbesuch ist, hat uns doch überrascht. Hier sieht man, dass Gastronomie hilft, ein Shopping-Center vom reinen ›place to shop‹ zum neuen ›place to be‹ zu wandeln und es zu einem Ort der Freizeitgestaltung machen«, sagt Joanna Fisher, Geschäftsführerin Centermanagement bei der ECE. Betrachtet man nun die Zahlen am österreichischen Markt, so relativiert sich der B E STE L AG E I M N O R D E N . DA S S H O P P I N G CE NTE R N O R D. NACH DEM UMBAU JETZT IN NEUEM GLANZ! Gemütliches Shoppingvergnügen im SCN: Trendige Shops, Gastronomie, Entertainment und 1200 Gratis-Parkplätze. Ignaz-Köck-Straße 1 | 1210 Wien | S3 Brünnerstraße | U6 Floridsdorf | www.scn.at EKZ Innenstadt – quo vadis? Während sich die Gastronomiefläche laut der dreijährige Erhebung von Standort + Markt in den EKZ nur marginal veränderte, verzeichnete man einen Anstieg von rund zwei Prozent in den Citys der 15 größten österreichischen Städte. Was Wunder, denn in vielen Innenstädten sind Flächen zur Genüge um günstiges Geld zu bekommen. »Das Blatt hat sich um 180° gewendet. 1980 wurden zwei Drittel des Handelsumsatzes in Stadtzentren generiert, heute liegen wir hier bei einem Drittel«, bestätigt Hannes Lindner. Ob die Erhaltung bzw. eine Erneuerung einer Innenstadt funktionieren kann, hängt laut dem Experten sowohl vom Einzugsgebiet, vom bestehenden Angebot von der Erreichbarkeit und vor allem der Konkurrenzsituation ab. Ein wichtiger Parameter ist dabei das »Gesetz der kritischen Einkaufsflächengröße«, d. h. jene Schwelle, bei der zu viele Geschäfte bereits abgewandert sind. »Ist diese einmal unterschritten, wird die Revitalisierung immer schwieriger«, so Lindner, der als Negativbeispiel hier die Waldviertler Bezirkshauptstadt Horn nennt. »Großes Einzugsgebiet, gute Erreichbarkeit, geringe Konkurrenz – und trotzdem spielt sich alles auf der grünen Wiese ab. Das ist ein Paradebeispiel für falsche Raumplanung«, so Lindner. Auch Marcus Wild, Vorsitzender der Geschäftsführung der SES outet sich als Gegner der Zersiedelung und Fragmentierung: »Innenstädte müssen ganzheitlich short cuts Wasserspiele, natürliche Materialien und viel Licht machen aus dem Huma Eleven eine »Mall of Spirit« betrachtet werden – Marktplätze müssen aktiv geschaffen werden«, so sein Appell an City-Manager und Raumplaner, sich einen konzeptionellen Überblick zu verschaffen, speziell was Bauordnung, Parkplatzsituation und Verkehrsknotenpunkte in den Städten betrifft. »Wenn man von Innenstädten redet, denken die meisten gleich an die Altstadt – was heutzutage nicht mehr gilt. Es gilt dort zu sein, wo die Menschen sind, wie z. B. der Europark, der nicht nur an der Autobahn, sondern auch an einem öffentlichen Verkehrsknotenpunkt liegt, oder die Weberzeile in Ried im Innkreis in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes«, kennt Wild die aktuelle Situation. Deshalb findet es der EKZ-Experte umso ärgerlicher, dass der © Spar European Shopping Centers Bei so einem dichten Angebot an Malls kann die Gastronomie ein Alleinstellungsmerkmal sein. In Österreich könnte das maximal auf die großen Städte zutreffen.« Plan der SES zur Erweiterung des Europarks in Salzburg abgelehnt wurde, während in den nächsten Monaten ein Fachmarktzentrum in Eben im Pongau aus dem Boden gestampft werden soll. »Die geplante Erweiterung hätte keinen einzigen Quadratmeter Grünland versiegelt. Zudem wären 400 Arbeitsplätze geschaffen worden. Statt dessen unterstützen die Raumplaner eine weitere Dezentralisierung des Angebots, was schon aus ökologischen Gesichtspunkten nicht in Ordnung ist.« Ob in Ordnung oder nicht – es ist eine Entwicklung, die für Österreich symptomatisch ist: Nicht umsonst sind hierzulande 51% aller Einzelhandelsflächen nur mehr mit den PKW erreichbar. RH +++FLÄCHENOFFENSIVE IN FELDBACH+++ Geht es nach Ferdinand Krobath und Projektentwickler Bertram Mayer, soll das Einkaufszentrum in Feldbach bis 2020 massiv erweitert werden. Das Projekt ist bereits relativ weit gediehen. Das ehemalige Gebäude soll abgerissen und jenes von Intersport Pilz baulich integriert werden. Insgesamt stehen Flächen von 50.000 m² zur Verfügung, die bereits für den Handel gewidmet sind. Rund 30 Mio. Euro soll das Projekt kosten. +++AUSBAU DES HAID CENTERS KOMMT INS STOCKEN+++ Der schon für 2015 angekündigte 25 Mio. Euro teure Ausbau des Haid Centers wird weiter verschoben. Anstelle des Parkplatzes sollte ein Neubau entstehen, der rund 20 weitere Geschäfte aufnehmen könnte. Als Grund für den Aufschub nennt Centerleiter Johann Koini den Konkurrenten in Pasching. Die PlusCity eröffnet im Herbst ihren Erweiterungsbau, für den man über 100 Mio. Euro in die Hand nimmt. +++CBRE ÜBERNIMMT SEIERSBERG UND SHOPPINGCITY WELS+++ Der Immobiliendienstleister CBRE übernimmt das Centermanagement der Shoppingcity Seiersberg und der Shoppingcity Wels. Beide Center wurden bisher von den Eigentümern selbst betreut. Das Haus in Graz umfasst 85.000 m² Mietfläche mit über 180 Geschäften, die Shoppingcity Wels hat 80 Shops mit 27.000 m² vermietbarer Fläche. Zuletzt waren es nur noch 61 Geschäfte bei einem Leerstand von rund 4.000 m². Rund um den Jahreswechsel machten nicht weniger als acht Geschäfte dicht. Nun soll ein Relaunch des Centers durchgeführt werden. +++STARKER FRANKEN, STARKER MESSEPARK+++ Der starke Schweizer Franken lockt die Eidgenossen zum Einkaufen nach Vorarlberg. Die Umsätze im größten Einkaufszentrum des Bundeslandes, dem Messepark in Dornbirn, stiegen deshalb um 5,7% auf 193,3 Mio. Euro. Nur auf die Schweizer will Geschäftsführer Burghard Dünser den Anstieg nicht zurückführen. Aufwind brachten auch Millioneninvestitionen in die Modernisierung einzelner Geschäfte sowie die Ansiedlung neuer Shops wie der italienischen Kosmetikmarke Kiko Milano oder des KapselkaffeePioniers Nespresso. +++FLÄCHENVERSTEIGERUNG IN LIENZ+++ Das Areal für das Kaufhaus Lienz wird nach dem Konkurs der Hobag Immobilien GmbH versteigert. Die Südtiroler Hobag Immobilien GmbH arbeitete seit 2008 an der Realisierung des Lienzer Einkaufszentrums. Gerechnet wird mit Angeboten des Südtiroler Investors Martin Hellweger, mit einem Angebot von René Benko sowie einem des Lienzer Werbers Hansl Kastner. »Wer auch immer den Zuschlag erhält, man ist sich sicher, dass das Kaufhaus Lienz realisiert wird. Das Areal zu kaufen und nichts zu machen ist nicht im Sinne von Lienz«, so Hellweger. 16 TZ 06 2016 EKZ »Facebook ist wie eine Gartenparty« Der Handel muss lernen, über soziale Netzwerke zu kommunizieren. Eine Anleitung dazu bekamen die Teilnehmer eines Umdasch-Seminars des Handelsund Marketingexperten Günter Nowodworski. K © GÜnter Nowodworski eine Frage, der Mann versteht was von Mode – und: er ist ein echter Face book-Fan. Einen Tag lang lehrt Günter Nowodworski im Rahmen der Umdasch Shop Academy, ob und wie man E-Communication dazu verwenden kann, das aktuell größte Problem des Modehandels in den Griff zu bekommen: die mangelnde Kundenfrequenz. Nowodworski fackelt nicht lange herum: ohne Website, ohne Facebook und Twitter braucht ein Modehaus gar nicht mehr antreten gegen Online-Riesen. Der quirlige Bayer berät Modehäuser vor allem im Süden Deutschlands und arbeitet nach wie vor mit »Old-School«-Werbeformen wie Prospekte und Kundenkarten, aber er ist sich sicher: »Ohne New Communication schaffen Sie es heute nicht mehr, neue Kunden dazuzugewinnen.« Und genau darum geht es: im Netz so präsent zu sein, dass neue Kunden auf den Laden oder die Geschäftsidee aufmerksam werden. Der Einstieg sei natürlich die Website, Nowodworski rät eindringlich, Instrumente wie »Google my Business« und »Google Analytics« zu nützen, denn »Kunden, die surfen, sind treu, aber Voraussetzung ist, dass ich im Netz gefunden werde«. Die am meisten angeklickte Info auf den Webseiten der Händler: klar, Öffnungszeiten. Aber abgesehen von den Hardfacts wie etwa Anfahrtsplan (Nowodworski: »Machen Sie es Ihrem Kunden auch so leicht wie möglich, dass er zu Ihnen hinfindet«), braucht eine Website redaktionellen Inhalt. »Content is King«, ruft Nowodworski den Seminar-Teilnehmern zu. Und dazu gehörten nicht nur Infos über aktuelle Modetrends, sondern vor allem auch die Darstellung des Modehauses als sozialer Treffpunkt. »Gleich nach den Öffnungszeiten klicken die Website-Besucher den Button ›Events‹ an. Fotos von der letzten Modenschau, von einer Frühlingsaktion – Sie wissen ja, was der Kunde im Netz am liebsten sieht: sich selbst!« Nowodworski warnt eindrücklich dafür, die Website mehrheitlich mit Lieferantenbildern zu bespielen: »Das macht Ihr Konkurrent vielleicht genauso. Heben Sie sich ab, in dem Sie Fotos von Ihrem Laden, von Ihren Mitarbeitern und von Ihren Kunden zeigen.« Jeder zweite Kunde informiert sich im Internet, bevor er kauft. Nowodworski behauptet, dass vor allem lokale Anbieter z. B. via Newsletter auf sich aufmerksam machen können. Und er untermauert das mit hohen Response-Quoten: »Den Newsletter eines Augsburger Modehauses, das wir beraten, öffnen 43% der Adressaten. So hohe Werte erreichen Sie mit anonymen Massennewslettern niemals.« Aber auch beim Newsletter gilt: redaktioneller Inhalt, also eine Einladung zum Frühlingsfest oder das Eintreffen einer neue Kollektion, das zählt. »Langweilen Sie Ihre Kunden nicht mit irgendwelchen Preisaktionen. Davon haben sie die Schnauze voll.« Go digital, lautet Nowodworskis unmissverständlicher Aufruf an die Einzelhändler, Facebook und Instagram stellen für den Vortragenden die Königsdisziplinen dar. »Facebook bietet mittels Customer-, Lookalike-Audience und Remarketing drei innovative Werbemöglichkeiten, um Neukunden zu erreichen. Mittelfristig wird Facebook die mobile Werbung dominieren.« Der ideale Facebook-Auftritt ist standortbezogen, lebendig, »wie eine Gartenparty«. Klar, man sollte seine ›Freunde‹ nicht überfordern, zwei bis maximal drei Posts pro Woche würden ausreichen, wichtig sei der »Call-to-action«: »Jeder Post muss zumindest eine indirekte Aufforderung sein, in den Laden zu kommem. Posten Sie neue Dekos, Gewinnspiele – fordern Sie ihre Freunde zur Interaktion auf!« Bezahlte Reichweiten seien »das kostengünstigste Mittel, um an neue Kunden zu kommen. Wenn Sie bezahlen – und das ist bei Gott nicht viel –, erzielen Sie völlig andere Reichweiten. Da macht Facebook dann richtig Spaß!« Einen Mehrwert muss der Händler auf Facebook bieten und die digitale Gefolgschaft belohnen. »Mit einem Blumenstrauß, mit einem Selfie-Stick, denken Sie sich etwas aus.« Wer im Facebook fit ist, kann seiner digitalen Kundenoffensive mit Instagram noch eines draufsetzen: »Wer das das Teilen von Fotos und Videos auf Instagram richtig macht, bekommt sensationelle Interaktions-Werte.« Auch hier gilt: Fotos der Mitarbeiter, der Kunden, der Fashionshows seien »Gold wert«. Website, Facebook, Instagram – für Nowodworski eine Grundvoraussetzung im modernen Marketingmix. »Auf die Werbung in Tageszeitungen können Sie hingegen getrost verzichten. Der Rücklauf, den ich bei meinen Händlern damit erziele, ist erschreckend niedrig.« Das gilt auch für Twitter: »Das ist ein amerikanisches Phänomen – sparen Sie sich die Zeit!« BPM Zur Person Günter Nowodworski gründete vor 20 Jahren die Werbeagentur Now Communication im bayerischen Aichach und wirkt dort als geschäftsführender Gesellschafter. Der Kommunikationswirt ist gelernter Verlagskaufmann und Journalist aus dem Hause der Augsburger Allgemeinen. Seit 15 Jahren leitet Nowodworski Marketing-Workshops in Europa und doziert an der Dualen Hochschule in Heilbronn. TZ 06 2016 17 FASHION Tempo oder Substanz? 01 TOMMY HILFIGER I n den Modemetropolen Paris, Mailand, London und New York ist eine Debatte angelaufen, die längst fällig war. Es geht um ein Modesystem, das zu beliebig geworden ist. Zum einen Konzerne, die ihre angesehenen Brands mit einer Flut von Kollektionen vermarkten und zum anderen Shops, die über big names agieren, statt eine eigene Ästhetik zu verfolgen. Hat die big-name-Strategie über Jahre perfekt funktioniert, so zeigen sich jetzt erste Ermüdungserscheinungen. Direkter Auslöser mag das verlangsamte Wachstum im Sektor der persönlichen Luxusartikel sein, das 2014 real bei +1 bis 2 % lag und auf 250 Mrd. Euro stieg (Quelle: Bain Report 2015). Vieles deutet allerdings auch auf eine Gleichförmigkeit im Design hin. Eine Korrelation beider Aspekte findet sich in den jüngsten Entwicklungen in China, dem größten Luxusmarkt weltweit. Chinesische Konsumenten repräsentieren 31 % der Käufe weltweit (Quelle: Bain Report 2015). Zuletzt ist es politisch bedingt zu einer Abkühlung gekommen, die allerdings nicht alle Brands trifft, sondern vorwiegend jene, die von der Prominenz ihres Namens leben ... 18 TZ 06 2016 Zu den vergangenen Fashion Weeks wurde mehr über das überholte Modesystem als über die neuen Looks diskutiert. Marktkonformere Kollektionen waren ebenso Thema wie ready-to-buy-Shows. 02 TOMMY HILFIGER Laut Finanznachrichtendienst Bloomberg ist Burberry eine der Brands, die besonders unter dem Markteinbruch in China leiden, weil sie dort 30 % ihres Umsatzes erwirtschaftet. Während Konzerne wie LVMH und Kering in dieser Situation ihre jungen Brands forcieren, hat Burberry nur das eine. CEO Christopher Bailey sieht die Krise als Chance und will im September den umstrittenen ready-to-buy-Modus einführen, den er schon seit 2010 testet. Mit dem Verkauf frisch vom Laufsteg löst er eine emotionale Diskussion aus. Der British Fashion Council ist auf seiner Seite. Mehrheit findet die Idee allerdings vorwiegend in New York. Seine Kollegen Tommy Hilfiger, Tom Ford und Proenza Schouler wollen zeitgleich auf das neue Modell umstellen. Im Sog der sozialen Medien. Die Idee, die Kollektionen unmittelbar verfügbar zu machen, wurde vom Internet inspiriert. Die sozialen Medien haben die Fashion Week für Konsumenten geöffnet und zum HighFashion-Hype geführt. Jetzt ist die Versuchung, die massive Werbewirkung zu nutzen, groß. Tom Ford erklärt in einer 03 BURBERRY offiziellen Pressemitteilung, dass das Procedere, eine Kollektion vier Monate vor ihrer Verfügbarkeit zu zeigen, im Zeitalter der Digitalisierung obsolet geworden sei. Sinnvoller sei es, Zeit und Energie in eine Show zu investieren, die mit dem Verkaufsstart im Handel koordiniert sei. In den traditionellen Modemetropolen Paris und Mailand hält man die Position des Londoners und der New Yorker für branding- und marketinggesteuert. Selbst setze man hingegen auf Kreativität und Fertigungsmethoden, und das brauche eben Zeit. Mit Haute Couture, Prêt-à-Porter, Cruise Collection, Menswear, Schuhen, Taschen und Accessoires sind die Designabteilungen schon jetzt im permanenten Kreationsmodus. Von Raf Simons weiß man, dass er bei Dior im Dreiwochenrhythmus Kollektionen hervorbrachte. Folglich sprechen sich die Modekammern beider Länder für das traditionelle Modell der Vorschau aus. Die vier Monate, die bis zum Verkaufsstart im Handel vergehen, betrachtet man als ›Inkubationszeit‹ für den Endverbraucher. Ein Argument, über das man streiten kann. Aber auch in den USA FASHION werden Gegenstimmen laut. In einem Online-Artikel der Washington Post (›The fashion industry disrupts the runway. It’s missing the real problem‹) schließt der Autor Robin Givhan, dass die Maßnahmen am wirklichen Problem vorbeigehen, und hofft, dass sich Designer künftig mehr Gedanken darüber machen, was sie verkaufen, als darüber, wie sie es verkaufen ... An den wahren Problemen vorbei. Und tatsächlich wird die Beschleunigung des Kollektionstempos vor dem Hintergrund einer enormen Überexpansion und Überproduktion diskutiert. Ein Phänomen, das anhand der jüngsten Restrukturierungsmaßnahmen von Brands wie Burberry und Paul Smith transparent wird. Paul Smith verrät im Online-Medium BOF seine Beweggründe (›Streamlining Collections, Paul Smith Reveals Own Fashion Calendar Fix‹). Er steht vor dem Problem, dass das Betriebsergebnis seines Unternehmens um 41,8 % gesunken ist. Die negativen Einflüsse ortet er in der Dominanz der großen Brands, der Expansion der Department Stores, dem Onlinebusiness sowie den Fast FashionKetten. Auch Smith hat in der Vergangenheit zu viel Ware in den Markt gepumpt. Es gab einen Punkt, an dem es insgesamt 28 Linien waren. Wenn er jetzt rationalisieren will, dann liegt das nicht zuletzt an seinen jungen Mitarbeitern, die sich offen für einen bestimmte Hosenanzüge und Mäntel in Damen- und Herrenausführung geben. Stufenweise soll auch der Umfang der Kollektionen reduziert werden. Diese Regelung bringt eine Reihe von ökonomischen Vorteilen in Einkauf und Arbeitsabläufen mit sich. Lediglich in der Präsentation wird noch klar zwischen Mens- und Womenswear unterschieden, einfach weil das Publikum verschieden ist. Überhänge dürften auch bei Burberry ein Thema sein. Christopher Bailey spricht das Thema nicht explizit an. Hinweis darauf ist jedoch die transsaisonale Ausrichtung der Kollektion, die zum einen das Risiko von saisonuntypischem Wetter reduziert und zum anderen auf nichtwestliche Märkte mit verschiedenen Klimamustern reagiert. Die Größenordnung letzterer liegt im globalen Business bei 30%. Ein weiterer Hinweis auf eine rationellere Vorgehensweise ist die Einbeziehung der Händler in die Kollektionserstellung. So kann trotz Umstellung auf den ready-to-buy-Modus Marktnähe gewahrt werden. Weiters können mit bestimmten Handelspartnern exklusive Capsules entwickelt werden. Von der eigenen Überzeugung geleitet. Auf das Problem des gleichförmigen Designs deutet auch das Alter der jüngsten erfolgreichen Designer hin, das in Italien bei Sechzig liegt. Paris hat seine Fördermaßnahmen seit 2011 verstärkt. Neben »Paul Smith will nicht nur Mens- und Womenswear in einer Kollektion vereinen, er möchte auch Synergien in Modellen, Stoffen und Farben nutzen. So wird es bestimmte Hosenanzüge und Mäntel in Damen- und Herrenausführung geben. Stufenweise soll auch der Umfang der Kollektionen reduziert werden.« spitzeren Fokus ausgesprochen haben. In Zukunft werden alle Linien der Mens- und Womenswear – inklusive Schuhe und Accessoires – in zwei Kollektionen pro Saison zusammengefasst. In der Hauptkollektion werden Herrenanzüge, Cashmere und das »Kleine Schwarze« für Damen zu finden sein, in der zweiten Linie, »PS by Paul Smith«, Pullover, Polos und Jeans. Smith, der seine Ursprünge in der Menswear hat, will aber nicht nur Mens- und Womenswear in einer Kollektion vereinen, er möchte auch Synergien in Modellen, Stoffen und Farben nutzen. So wird es Krediten von staatlicher Stelle (IFCIC: L’Institut pour le financement du Cinéma et des Industries Culturelles) und hochdotierten Preisen (ANDAM: Association Nationale pour le Développement des Arts de la Mode und LVMH Prize) genießen die jungen Designer den Vorteil der Mentorschaft. Bezeichnend für die französischen Konzerne ist, dass sie sich mitunter auch Designer leisten, die mit kontroversen konzeptionellen Designstrategien auffallen. So wurde der georgisch/deutsche Designer Gemna Gvasalia von Balenciaga unter Vertrag genommen und Sébastien Meyer und 04 BURBERRY 03+04 BURBERRY Ab September ist die Kollektion frisch vom Laufsteg erhältlich. So soll die Werbewirkung der sozialen Medien für den Verkaufsstart genutzt werden. 01+02 TOMMY HILFIGER Bei den New Yorkers Shows von Hilfiger bekommen die Instagrammer die besten Plätze, um die Laufstegbilder in Echtzeit im World Wide Web verbreiten zu können. Arnaud Vaillant, die Designer hinter dem Brand Coperni Femme, von Courrèges. Beide waren 2015 für den LVMH Prize nominiert. Gemna Gvasalia (34), Betriebswirt und Modedesigner, hat mit dem revolutionären Konzept von »Vetements« innerhalb kürzester Zeit ein Kultlabel geschaffen. Frustriert von einem Modesystem, das immer mehr Ware für einen abstrakten globalen Konsumenten produziert, entwickelte er im Kollektiv mit ehemaligen Studienkollegen aus der Modeklasse der Königlichen Akademie in Antwerpen Kleidungsstücke, die ihrer eigenen Überzeugung entsprechen und nicht jener von Händlern und Journalisten. Auch Gvasalia denkt übrigens über die marktkonforme Gestaltung seiner Kollektion nach, wie er in im Online-Medium BOF erklärt (»Demna Gvasalia Reveals Vetements’ Plan to Disrupt the Fashion System«). Schließlich wolle er etwas verkaufen, das der Konsument schon kenne, aber das trotzdem stets aufs Neue begehrlich erscheinen müsse. Aus der Position des kleinen Labels kann er es sich auch vorstellen, zumindest Teile der Kollektion frisch vom Laufsteg zu verkaufen. Generell denkt er aber, dass Geschwindigkeit sowohl das Design als auch das Business ruiniert. Hildegard Suntinger TZ 06 2016 19 SCHAUEN Echte Menschen Die Modebranche ist im Umbruch. Auch im Segment der High Fashion. Gefragt ist Mode für echte Menschen, die den Alltagstest besteht. Damit rückt das Bedürfnis des Kunden wieder mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. © picturedesk.com Geschwindigkeit der Kollek tionsrhythmen, die von vertikalen Kopisten in die Höhe getrieben wurden, und die ständig steigende Direktheit im Kundenkontakt, die keinen Mittelsmann mehr braucht. Das ändert einerseits die Kommunikation der Marken mit ihren Kunden, andererseits ändert es den Zugang zu den Kollektionen und schließlich auch die Kollek tionen selbst. D as Bild in den Front Rows der internationalen Schauen spricht eine klare Sprache. Noch vor einigen Jahren saßen an dieser Stelle ausschließlich Einkäufer und die wichtigsten Handelspartner der Marken. Heute bevölkern Blogger, Youtuber, Instagramer und andere SocialMedia-Stars und -Sternchen die erste Reihe bei Chanel, Burberry & Co. Menschen, die Informationen in real time in die Welt der Konsumenten senden. Diese Influencer erreichen mit ihren Postings hunderttausende, manche sogar Millionen potenzielle Kunden. Die Industrie hat nun primär den Konsumenten anvisiert – nicht den Händler. Herausforderungen auf Markenseite ergeben sich durch den ständig steigenden Wunsch des Konsumenten nach Individualisierung, durch die ständig steigende 20 TZ 06 2016 Ready to buy. Der Kunde will sofort auf die Teile zugreifen können, die er vor ein paar Sekunden im Live-Video eines Bloggers gesehen hat. Shop the Runway. Aber pronto, bitte! Aus »ready to wear« wird »ready to buy« (siehe auch Bericht S. 18-19). Das Designer-Duo Proenza Schouler und Michael Kors – beide zeigen ihre Kollektionen in New York – haben bereits reagiert. Sie verkaufen ausgesuchte Teile (bei Proenza Schouler sind es sieben Modelle) aus ihrer Laufstegkollektion für Herbst/Winter 2016/17 direkt im Anschluss an die Show in ihrem New Yorker Flagship-store bzw. online. Michael Kors nennt es ein »Experiment«. Andere denken an einen massiveren Umbruch: Burberry-Chefdesigner Christopher Bailey etwa will ab September 2016 nur noch zwei Schauen pro Jahr zeigen – und zwar mit einem »saisonlosen« Anstrich. Sobald die Schau vorüber ist, gibt es die komplette Kollektion in den Läden und online zu kaufen. »See now, buy now« nennt Bailey das. Damit will man natürlich dem veränderten Einkaufs- und Kommunikationsverhalten der Kunden Rechnung tragen, aber auch den Vertikalen zuvorkommen. Von jetzt auf gleich schafft nicht einmal Zara. Auch Tom Ford hat zum Halali geblasen: Er verzichtete auf seine Show für Herbst/Winter 2016/17 im normalen Schauenplan und zeigt die Kollektion dafür im September 2016 – dann wenn auch wirklich Herbst ist. Sozusagen ganz nah am Bedarf der Kundin dran. Pelzmantel, wenn es kalt ist. Alltagstraum. In einem deutschen Modemagazin heißt es völlig richtig: »Dass die Echtzeitstrategie eine Entschleunigung herbeiführen wird, klingt vielleicht paradox, scheint aber der einzige Weg, um Designer vorm kollektiven Burnout zu bewahren.« Doch es ändert sich womöglich nicht nur der Rhythmus von Schauen und Kollektionen, sondern auch die Mode selbst. Weniger Kunst, mehr Tragbarkeit. Weniger Konstruktion, mehr Alltagstauglichkeit. Und trotzdem muss eines klar bleiben: Fashion »Show«. Das kommt nicht von ungefähr. In der Mode muss immer der Zauber des Neuen, des Besonderen erhalten bleiben. Da sind sich auch US-Vogue-Chefin Anna Wintour und Stefano Gabbana, Dolce & Gabbana, einig. »Fashion makes people dream«, sinniert Gabbana. Und Wintour betont: »Fashion needs to deliver a dream.« Vielleicht ist es nötig, die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der Kollektionen designt werden, allein deshalb zu drosseln, um der Mode ihren Zauber nicht zu nehmen; um diesen Traum aufrechterhalten zu können. Ob sich Bailey und Ford als Pioniere einer neuen Denk- und Herangehensweise an den Schauenzirkus werden durchsetzen können, wird man sehen. Was jedoch bereits jetzt spürbar ist: Die Looks auf den Laufstegen werden lebensnaher. Die TZ hat jene Trends herausgefiltert, die den Alltags- Alle bilder © picturedesk.com SCHAUEN Burberry MSGM Proenza Schouler Mäntel waren schon im Winter 2015/16 ein tolles Thema. Vor allem in Wolle. Das bleibt – zumindest laut Burberry, Victoria Beckham, MSGM und Konsorten – auch im Herbst/ Winter 2016/17 so. Die besten Modelle auf den Laufstegen sind jene, die oversized geschnitten sind. Sehr volumig. Mit breitem Revers. Meist in Wadenlänge. Klar erkennbar ist ein Trend hin zu Military-Elementen bzw. zu Utility-Details wie aufgesetzten Taschen. Neben volumigen Cuts stehen Modelle, die mit Gürtel auf Taille gebracht werden und so femininer wirken. MANTEL MANIA Strick ist die Warengruppe schlechthin, wenn es um entspannte, leicht verständliche und unkomplizierte Looks geht. Dass bei den Kunden Wohlfühlen ganz oben auf der Prioritätenliste steht, haben nun auch Top-Labels wie Altuzarra, Proenza Schouler oder Fendi entdeckt. Strick war auf den Laufstegen von New York bis Paris zahlreich zu sehen. Ob allover bei Missoni (Gut, hier verpflichten die Wurzeln der Marke!), sexy als rotes Strickkleid bei Proenza Schouler, in herrlichem Himmelblau zur volumigen Hose bei Fendi, als XL-Pullunder bei Dries van Noten oder mit Fransen bei Altuzarra – Strick ist gesetzt. Stella Jean Fendi Proenza Schouler EASY KNITS Missoni Victoria Beckham Emilia Wickstead MARKANTE STREIFEN Zwar sind Karo, Leo und Punkt ebenfalls vertreten, am häufigsten aber wurde ein anderes Muster auf den Laufstegen gesichtet: Streifen. Meist quer, manchmal längs, selten diagonal. Bunte Ringel, die von Kopf bis Fuß getragen werden. Sogar als elegante Robe wie bei Emilia Wickstead. Grenzgenial ist eine Flanellhose bei Missoni – mit extrem weitem Bein und Längsstreifen in Candycolours. In eine ganz andere Richtung geht Roksanda Ilincic. Sie zeigt gestreifte Satinkleider in warmen Edelsteinfarben, die sehr ladylike wirken. So oder so: Streifen fallen auf, wirken immer frisch. Das wird auch im Mainstream begeistern können. TZ 06 2016 21 Alle bilder © picturedesk.com Proenza Schouler Dries van Noten Roksanda Das Spiel mit den unterschiedlichen Längen erreicht seinen Zenit. Alles ist möglich. Maxi ist Trend, Midi ist gesetzt, und auch Mini kehrt wieder zurück. Bodenlange Röcke und Kleider werden am Laufsteg oft transparent gezeigt, was sich im Alltag kaum durchsetzen wird. An die Maxilänge an sich werden sich im Mainstream aber mit Sicherheit alle drübertrauen. Hauptsache sanft fallend und körperumspielend. Neu ist eine Länge zwischen Midi und Maxi, die über dem Knöchel endet. Sie wirkt besonders feminin. Unabdingbar zu Miniröcken: die Overkneestiefel. Sie bleiben weiterhin ein wichtiges Thema in Kombination zu kurzen Kleidchen und Röcken. UM LÄNGEN VORAUS Es geht um charmante Looks. Zarte Materialien. Oberflächen, die sich bewegen. Die Outfits sind sehr feminin, nie übertrieben sexy. Dafür sehr kokett – mit Schleifen und Schlitzen. Die Designer zeigen lange, hauchzarte Kleider mit Spitze, Transparenz und Rüschen. Kleider und Röcke in Midilänge spielen mit einer neckischen Zurückhaltung. Sind mädchenhaft. Blusen beweisen sich als wichtiger Kombinationspartner. Dieser Look ist erfrischend easy. Chloé Michael Kors Philosophy di Lorenzo Serafini FLIRTY GIRLS Prada 22 TZ 06 2016 Burberry Dolce & Gabbana NEUE OPULENZ Burberry schwelgt in aufwendigen Patchworks (Lurex zu Karo zu Schlange) für coole Midikleider, Dolce & Gabbana sticken und applizieren Blüten auf moderne Prinzessinnenkleider, und Prada schießt wie immer den Vogel ab mit einem wilden Mix aus Brokatjäckchen zu Seidenrock mit China-Motiv zu Karostrümpfen zu Krankenschwesternhütchen. Auch bei Fendi hält man sich nicht zurück. Auffallend ist aber, dass trotz dieser Opulenz eines nicht zu kurz kommt: Die Looks wirken allesamt cozy. Also gemütlich. Der Blazer bei Gucci ist oversized, der Ringelpulli bei Fendi total unkompliziert, und der Leo-Mantel bei Dries van Noten kuschelig warm. AGENTUREN Moderne Dienstleister E Die Agentur-Szene ist in Bewegung. Langgediente Modeprofis hören auf, Neugründungen sind selten. An der Schlüsselstelle zwischen Handel und Industrie herrscht aber auch Aufbruchstimmung. Eine Momentaufnahme. © Fotolia in leichter Job war es nie, eine Modeagentur zu betreiben. Die Anforderung, die Wünsche der Industrie mit den Anforderungen des Handels zu vereinen, die latente Bedrohung durch eigene Vertriebstöchter und schließlich das recht unterschiedliche Bild, das Modemacher und Modeverkäufer vom Branchengeschehen haben: Agenturen waren und sind zwischengeschaltet zwischen Warenhäusern, Filialisten und Erzeugern – also Diener oder besser: Dienstleister vieler Herren. Was Wunder, dass gerade dieser Zweig in Bewegung ist, wie schon lange nicht mehr. Eine seit Jahren anhaltende Pensionswelle, ein wildes Kommen und Gehen von Marken, nicht alle Agenturen bleiben in diesen Zeiten auf Kurs. Andererseits: Es gibt auch junge Menschen, die ins Agenturbusiness einsteigen wollen, Neugründungen wie Übernahmen durch die nächste Generation sind weniger selten als angenommen. Um ein modisches Auslaufmodell kann sich das Agenturwesen also nicht handeln, allerdings: Die Anforderungen haben sich dramatisch verändert. Permanente Präsenz beim Kunden, Berater, Kommunikator, Kümmerer (auch und vor allem am POS): Die Agenur-Chefs arbeiten hart, um sich ihre Rolle zu sichern. Getrieben von der ständigen Suche nach neuen Labels, weil alte Rezepte nicht mehr greifen. BPM Family Business Die Agentur Holas zählt zu den Urgesteinen in der Agenturlandschaft. Heuer wird das 35-jährige Firmenjubiläum am Unternehmensstandort in Salzburg begangen. Markus Holas begann seine Laufbahn in der Branche in der Agentur seines Vaters. 1981 machte er sich dann mit einem eigenen Projekt selbstständig. Mit diesem Ein-Mann-Betrieb verkaufte er zuerst Sportmode. Nach und nach kamen Herrenstrick und Hosen, dann DOB und Coordinates hinzu. Mit der Vertretung von Mexx – wo er auch zwölf Jahre lang parallel zur eigenen Agentur als Country Manager fungierte – stieg Holas dann in die Young Fashion ein. 1989 erfolgte die Übersiedlung von Wien nach Salzburg, wo sich das Unternehmen in der Fashion Mall einmietete, seit 2006 ist man im M1. Ursprünglich 100 Quadratmeter groß, wuchs die Fläche kontinuierlich bis zur heutigen Größe von insgesamt 1.000 Quadratmetern. Eine Entwicklung, die nur durch kontinuierliche Veränderungen und Anpassungen an die Bedürfnisse des Marktes möglich war: Auch im 35. Jahr gibt es Veränderungen: »Wir werden unser Markenportfolio Agentur Holas straffen und uns auf jene Brands konzentrieren, die das meiste Potenzial haben.« Zuvor habe er immer auf möglichst viele Marken gesetzt, jetzt ginge man aber in eine andere Richtung: »Wir haben eine Trendmatrix entwickelt«, so der Textil-Experte. Wenn man über eine solide Basis an gut gehenden Marken habe, dann könne man sich auch kleineren Labels widmen, die es wert sind, entwickelt zu werden. Diese Nischenlabels seien eine Chance für kleinere Händler, denn: »Die Großen haben nicht die Möglichkeit, spontan Marken in ihr Portfolio aufzunehmen.« TZ 06 2016 23 AGENTUREN Das sind sehr große Entscheidungen mit Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen.« Eine kleine, feine Boutique könne aber mit solchen ausbaufähigen Marken durchaus punkten. Dennoch, an jeder Marke müsse kontinuierlich gearbeitet werden, denn: »So groß kann eine Marke gar nicht sein, dass sie sich nicht noch mehr Wachstum wünscht.« Die Anforderungen an die Agentur haben sich im Laufe der Jahre verändert: »Der Vertrieb ist nur der Grundstein«, so der langjährige Profi. »Mittlerweile sind wir aber auch viel mehr in die Aufgaben des Handels eingebunden.« So sehe man sich als Dienstleister des Retails: »Wir schulen Verkäufer am POS, tauschen Zahlen aus, um so die Performance zu verbessern, oder bieten Marketingsupport auf der Fläche.« Besonders die Schulungen für die Verkaufsmitarbeiter würden an Bedeutung gewinnen: »Wir machen das direkt vor Ort, nach Möglichkeit bei einem Arbeitsfrühstück unmittelbar vor der Arbeit«, erklärt Holas. Zuerst würde man den Verkäufern die Theorie beibringen, dann die Praxis an den Produkten durchgehen. »Es ist nicht nur wichtig, die Vor- und Nachteile der Produkte zu kennen, sondern auch zu vermitteln, was hinter einer Marke steckt.« Nur so könne der Verkauf freudig, positiv und leidenschaftlich agieren. Für Holas durchaus eine wichtige Voraussetzung für die Steigerung der Verkaufszahlen: »Wir wollen einfach den Funken weitertragen.« Für die Branche sieht Holas heute eine ganze Reihe an Themen, etwa die Frage nach eigenen Stores: »Das wird meiner Meinung nach zu hoch gehandelt. Man kann ja schließlich nicht alles auf eigenen Retail umstellen«, ist er überzeugt und beschreibt damit einen sehr aktuellen Trend. Nach einem Boom von Monolabel-Läden und Flagship-Stores verzichten viele Marken neuerdings wieder auf den Soloauftritt. Auch den Gott-sei-bei-uns der Branche – Online – hält der Vertriebsprofi für überbewertet. Vielmehr stellt er ein sich änderndes Konsumverhalten, besonders der jungen Generation, fest: »Für die Jungen hat der Konsum einen anderen Stellenwert und sie beziehen ihre Informationen anders als ihre Eltern – Stichwort Social Media.« Der stationäre Handel tue sich nicht so leicht, da immer mitzukommen. Rahmenbedingungen wie bis zu acht Sales im Jahr würden zudem Druck ausüben. »Man muss einfach akzeptieren, dass Veränderung das Gebot der Stunde ist«, so Holas. Viele Händler sehen sich dieser Herausforderung nicht mehr gewachsen. Schwache Lagen geben auf, andere finden keinen Nachfolger für das eigene Geschäft. »Wir werden zukünftig wohl weniger Händler haben. Auf der anderen Seite heißt das aber auch, dass der Kuchen nicht mehr zwischen so vielen aufgeteilt werden muss«, sieht es Markus Holas auch positiv. »Und ja, weniger Händler wird vermutlich auch heißen: weniger Agenturen.« Für sein Familiengeschäft – mittlerweile arbeitet sein Sohn Martin als designierter Nachfolger seit bereits fünf Jahren in der Agentur mit – hat er eine Vision: Simply the best – und drei Werte: Proaktivität, Hingabe und Spaß. MARKEN: Covy’s, COWstyle, Eterna, Mexx, Olsen, Pierre Cardin, PME Legend, Ragman, Sandwich Let’s rethink agency! 24 TZ 06 2016 hierzulande aber noch kaum Bekanntheitsgrad genießen. Die Spezialisierung auf ein bestimmtes Segment ist bei Salt & Threads aber nicht zufällig, sondern Programm: »Wir als Agentur werden uns stark fokussieren und in die Tiefe gehen«, sind die Vertriebsprofis überzeugt. »Die Tätigkeitsbereiche werden vielseitiger. Das Hauptaugenmerk liegt nicht mehr nur auf dem Verkauf.« Agenturen würden zunehmend zu Consultern, unser Anspruch ist eine effektive Kommunikation zwischen Herstellern, Händlern und Konsumenten. Dabei ist der Einsatz elektronischer Medien und sozialer Netzwerke eine Selbstverständlichkeit. Als Agentur unterstütze man den Handel dabei in allen Belangen, sei es Trendanalyse, Visual Merchandising oder Marketing. Die Marke sei dabei der Dreh- und Angelpunkt: »Wir wollen Labels gemeinsam mit unseren Kunden aufbauen, denn Retailer sind bedeutende Multiplikatoren, wenn es um den Bekanntheitsgrad einer Marke geht. Wir sehen uns dabei als das entscheidende Bindeglied zwischen Hersteller und Einzelhandel und bringen beide Seiten mit maßgeschneiderten Vertriebs- und Marketingkonzepten zusammen.« © Cross Jeans Die neue Agentur Salt & Threads wurde 2015 von den Vertriebsprofis Patrick Jäger und Fabian Prost gegründet. Beide hatten zuvor in unterschiedlichen Branchen Erfahrung gesammelt, die private Leidenschaft für Mode führte sie schließlich zur eigenen Agentur. Seit letztem Jahr betreiben die beiden einen 240-Quadratmeter-Showroom im Salzburger Gusswerk: »Es war einfach der richtige Zeitpunkt«, so Patrick Jäger. Dabei haben sich die Agenturbetreiber auf skandinavische Denimlabels sowie urbane Streetwear spezialisiert und bieten neben Fashion auch Schuhe und Wäsche an. Man wolle noch weitere Labels aus Skandinavien nach Mitteleuropa bringen. Gefunden haben die beiden ihre Brands unter anderem bei ihren Aufenthalten in Stockholm und Kopenhagen. Es geht um Marken, die bereits äußerst erfolgreich in Nordeuropa laufen, Agentur Salt & Threads MARKEN: Kings of Indigo, Nena&Pasadena Bread and Boxers, Cross Jeans, KWOTS Muchachomalo AGENTUREN Perfect Fit che sieht die langjährige Expertin im Umbruch: »Vieles, was lange funktioniert hat, funktioniert plötzlich nicht mehr.« An den mangelnden Mitteln der Endverbraucher könne es allerdings nicht liegen: »Die Leute haben Geld und wollen es auch ausgeben. Was ihnen aber fehlt, sind Emotionalität und Spaß.« Händler müssten die Flächen spannender gestalten, den Markenmix überdenken, auf Individualität setzen und den Kunden spüren lassen, dass auch sie Spaß an ihrer Arbeit haben. Das sei einer der wichtigsten Motivatoren: »Es ist eindeutig eine meiner Stärken, dass ich Menschen motivieren kann«, so Exenberger. »Die Leute sagen immer zu mir: Man merkt, dass ihr Spaß beim Arbeiten habt.« Dieselbe Haltung wünsche sie sich auch am POS. »Nicht jammern, sondern etwas tun«, so ihre Devise. »Man muss den Endverbraucher abholen.« Nicht nur der Handel, auch die Agenturen wären im Umbruch: »Früher haben wir einen Monat verkauft und dann © DORIS Streich Martina Exenberger stieg 1987 quer bei ihrem Mann in die Agentur ein. Kurt Exenberger vertrieb damals Sportalm. 1999 machte sich Martina Exenberger dann mit eigener Agentur und der Vertretung von Lodenfrey selbstständig. Eine Zeitlang führte das Ehepaar seine beiden Agenturen parallel – er HAKA, sie DOB – 2011 wurden die zwei jedoch wieder zusammengelegt. Die Exenbergers betreiben seit 2014 in der Salzburger Fashion Mall seither benachbarte Showrooms, Martina mit den Labels Bianca und Doris Streich, Kurt Exenberger mit Digel. Für Martina Exenberger war ihre Karriere in der Modebranche eher vom Zufall geprägt: »Ich habe die Labels, mit denen wir zusammenarbeiten, nie wirklich gesucht. Stattdessen haben sich die Partnerschaften zufällig entwickelt.« Diese »Zufallsbekanntschaften« haben sich dann auch immer als glückliche Fügung erwiesen: »Mit Firmen, mit denen man zusammenarbeitet, muss es passen.« Folglich sieht sie sich auch als »Partnerin in allen Belangen«. Exenberger kümmert sich um Merchandising, Promotion am POS, die Betreuung der Flächen, aber sie ist auch in Firmenevents wie Golfturniere miteingebunden. Ab April beginnt auch sie, ihren Kunden Schulungen anzubieten. Die Bran- Agentur Martina Exenberger drei Monate entspannt«, beschreibt sie schmunzelnd die »gute alte Zeit«. Heute sei es bei Weitem nicht mehr so gemütlich: »Wenn man heute bestehen will, dann muss man etwas tun – und das heißt: Raus zu den Kunden!« Jeder Kunde habe andere Ansprüche und wolle individuell und flexibel betreut werden. Ihre Funktion wäre dabei auch, die Brücke zwischen Herstellern und Händlern zu bilden: »Und ich mache mir keine Sorgen, dass das auch in Zukunft so sein wird.« Als Agentur sei man für vieles zuständig, müsse zwischen Kunden, Konsumenten und Marke vermitteln: »Wertschätzung, Engagement, Begeisterung und Qualität – das möchte ich vermitteln.« Die Kunden würden den erhöhten Einsatz jedoch durchaus schätzen. Dabei kann Exenberger besonders auf die von ihr vertretenen Marken bauen: »Das sind zwei deutsche Familienunternehmen, in denen sehr viel Herzblut steckt.« Was man merkt: »Partner, die einem zuhören und auf die man sich verlassen kann.« MARKEN: Bianca, Doris Streich MARINA MOSTBECK MODEAGENTUR Söllheimerstr. 16 Loft 7/F, Gusswerk A-5020 Salzburg Phone: +43 662 26786 Mobil: +43 676 44 88375 E-Mail: [email protected] M MISSONI · FUZZI · PIERANTONIO GASPARI · PENNYBLACK YPNO · BARBARA REIS · THOMAS RATH TROUSERS · H21 UNECHTA · VIVIENNE WESTWOOD ACCESSOIRES · MANTERO CHRISTIAN LACROIX FOULARDS · REHTURN TO PARADISE MAG. MOSTBECK & CO. GESMBH WIEN 1O3O · LANDSTRASSER HAUPTSTRASSE 13O TEL.: +43 1 / 7136114 · FAX: +43 1 / 7139828 E - M A I L : o f f i c e @ m o s t b e c k . a t TZ 06 2016 25 AGENTUREN Unterstützung am POS First Lines würden zudem verstärkt im Eigenvertrieb verkauft. Auch gibt es die Tendenz, die Kollektionen nur mehr dem Fachpublikum zu präsentieren, die Endverbraucher würden erst am POS sehen, was sie zum Anziehen bekommen. »Generell kommt es in der Branche zu einer großen Bereinigung«, ist Mostbeck überzeugt. Die Händler müssen bei dieser Entwicklung mit, aber nicht nur dort: »Die Jungen sind heute gefordert, aber sie bringen neue Ideen, sind beweglicher, noch nicht so vom Tagesgeschäft in Beschlag genommen.« Auch das Internet werde Händlern, die nicht dabei sind, über kurz oder lang Probleme bereiten. Dennoch sieht Mostbeck eindeutig den Trend zu Persönlichkeit: »Der Handel muss persönliche, individuelle Beratung bieten.« Eine Entwicklung, der Mostbeck aktiv entgegenwirken möchte, ist die hingegen der Umstand, dass die Auslieferungen der Kollektionen nicht mehr mit den Jahreszeiten korrelieren: »Ich sage jedem Produzenten, den ich sehe, dass es kontraproduktiv ist, Bikinis mitten im Winter auszuliefern.« Das werde am POS nicht akzeptiert. Auch werde durch diese Praxis die Finanzierung der Lagerbestände zunehmend zur Herausforderung für die Händler: »Wir müssen hier wirklich auf die Produzenten einwirken.« MARKEN: M Missoni, Pier Antonio Gaspari, Fuzzy, Pennyblack, Barbara Reis, Thomas Rath, Ypno, H21, Christian Lacroix Foulards, Vivienne Westwood Accessories, Mantero VIII © M Missoni Service und Betreuung – das ist für Marina Mostbeck ein derart selbstverständlicher Teil ihrer Arbeit, dass sie ihn gar nicht explizit erwähnt: »Wir bieten unsere Serviceleistungen seit vielen Jahren.« Dazu gehören Marktbeobachtung und die Suche nach den richtigen Händlern für die Hersteller: »Da muss auf der einen Seite das Markenumfeld passen, auf der anderen Seite aber auch Flair und Ambiente des Ladens«, weiß die Agenturchefin. Das sei aber auch durchaus im Sinne der Händler, nur so könne erfolgreich verkauft werden. Ihren Partnern aus dem Retail biete Mostbeck Unterstützung bei Merchandising, Warenumtausch und PR – ein Teil ihrer Aufgaben, den sie sehr wichtig nimmt: »Die Händler müssen so gut wie möglich bei ihrer Arbeit unterstützt werden«, ist sie überzeugt. Das Markenportfolio Mostbecks ist im gehobenen Segment angesiedelt: »Damit sind der Modegrad und die Qualität gemeint – der Preis sollte dabei adäquat sein.« Als langjähriger Profi sieht auch Mostbeck die Branche im Umbruch. Das sind vor allem die Marken, die neuerdings die Kollektionen zurückfahren: »Premium Labels wie etwa Jean-Paul Gaultier haben mittlerweile auf die Hauptlinie reduziert.« Diese Agentur Marina Mostbeck Fashion Mall 2. OG / Top 46 Carl-Zuckmayer-Str. 37 5020 Salzburg +43 676 7002677 [email protected] parisaengel.com 26 TZ 06 2016 www.fashionpalais.at AGENTUREN Vom alten Schlag © FOTOLIA Eigentlich wollte er schon vor zwei Jahren in Pension gehen, aber irgendwie komme er nicht dazu, so Alfred Großschopf, fixer und langjähriger Bestandteil der heimischen Agenturszene. »Ich bin immer noch involviert in die Branche und plane demnächst sogar wieder einen eigenen Showroom.« Er sei eben einer »vom alten Schlag« und verfüge deswegen immer noch über sehr gute Kontakte: »Ich habe immer partnerschaftlich und ausgleichend agiert, das schafft Vertrauen.« Wichtig sei dabei, den Kunden richtig einzuschätzen: »Immer ehrlich sein, nie jemanden etwas reindrücken – das rächt sich spätestens in der nächsten Saison, wenn der Kunde auf der Ware sitzengeblieben ist.« Als Urgestein kenne er die Höhen und Tiefen der Branche. Dennoch: »Alle jammern immer, ich höre aber in letzter Zeit häufiger, dass Agentur Alfred GroSSschopf Händler sagen, es gehe ihnen eigentlich gut.« Solche Händler hätten jedoch alle etwas gemeinsam: »Sie setzen auf Individualität, gehen auf den Kunden ein und sind in der Regel inhabergeführt. Ein Geschäft, das sich auf eine bestimmte Zielgruppe konzentriert, ist meistens nicht unzufrieden«, so Großschopfs Erfahrung. Seine Aufgabe sieht er dabei darin, die richtigen Hersteller mit den richtigen Kunden zusammenzubringen. Dabei helfe ihm MGC Wien Modecenterstraße 22/B47-49 1030 Wien [email protected] 0699/1086 04 29 Fashion Mall Carl-Zuckmayr-Straße 37 5020 Salzburg [email protected] 0664/164 32 64 zwar seine große Erfahrung, andererseits müsse auch ein Branchenkenner wie er immer wieder hinaus: »Um neue Kunden kennenzulernen.« Aber auch, um sich um seine bestehenden Kunden zu kümmern: »Da muss man schon gelegentlich ausgleichend handeln. Ware zurücknehmen, etwas austauschen«, so Großschopf. »Wir sitzen ja schließlich alle im gleichen Boot. Wenn der Kunde nichts verkauft, dann ist das für mich auch nicht gut.« Zurzeit vertreibt Großschopf mit einer deutschen und einer italienischen Marke gediegene Kombimode im mittleren DOB-Segment: »Man findet uns in den guten Mittelpreisläden: Boutiquen, Kaufhäusern und in den alteingesessenen Modehäusern.« MARKEN: Apart, Linea Cinque AGENTUREN Eklektischer Mix Parisa Engel begann ihre Mode-Karriere in Deutschland, wo sie für verschiedene Agenturen tätig war. 2010 erfolgte der Umzug nach Österreich. Auch hier heuerte sie bei einer großen Agentur an, bald reifte aber der Entschluss, eigene Wege zu gehen. Das Portfolio wuchs Marke um Marke, entsprechend wuchs der Showroom in Salzburg. Nachdem mit dem dänischen Label Rosemunde eine weitere Marke hinzugekommen war, betreibt Engel seit Beginn dieses Jahres einen neuen Schauraum in der Salzburger Fashion Mall. Herzstück – im wahrsten Sinne des Wortes – ist aber Label herzen’S angelegenheit: »Das geht wirklich sehr gut«, schwärmt Engel von ihrem Bestseller. Das kam jedoch nicht von ungefähr: »Man muss um jeden Kunden kämpfen, egal ob als Agentur oder als Händler. Ich bin am Anfang sehr, sehr viel herumgefahren, um potenzielle Kunden zu besuchen. Das war kosten- und zeitintensiv, hat sich aber ausgezahlt.« Mittlerweile verfügt sie über einen respektablen Kundenstock und muss sich gelegentlich selbst wundern, wer da aller bei ihr einkauft: »Ich habe alles dabei, von Jeansläden über Private Labels bis hin zu Trachtenausstattern.« Für die Unternehmerin ist das stimmige Konzept das Wichtigste: »Nur schön allein reicht nicht, wenn der Markt etwas anderes verlangt.« Daneben müssten bei einer Kollektion auch Qualität, Schnitt, Preis und Lieferung passen. Dabei sei es notwendig, mit dem Kunden zusammenzuarbeiten und für ihn auch als eine Art Trendbarometer zu fungieren: »Ich möchte meinen Kunden Dinge bieten, der der Endkunde will.« Für Parisa Engel sei die zentrale Frage daher immer: »Was hat Potenzial?« Am Markt Agentur Parisa Engel gebe es mittlerweile eine verwirrend hohe Anzahl an Marken: »Das ist nicht nur Stress für die Verbraucher, sondern auch für den Retail.« Entsprechend müsse man vorsortieren. So lieblich und eklektisch wie ihr Name ist auch das Portfolio von Parisa Engel: Ein augenzwinkernder und cooler Mix aus Romantik und Style. Dazu gehört in erster Linie Persönlichkeit, auch um die Kollektionen zu verkaufen: »Man braucht Ideen, Atmosphäre, den richtigen Angebotsmix und Multichannel-Möglichkeiten – nur Kleider hinzuhängen reicht heute nicht mehr.« MARKEN: herzen’S angelegenheit, Rosemunde, Ibana, Barb’One, DL1961, Foy, Zimt&Zucker Ein Hundeleben Agentur Guggenberger Frieda & Freddies haben’s gut: Die beiden Hunde sind das außergewöhnliche Testimionial-Duo des gleichnamigen Labels, mit dem Agenturchef Michael Guggenberger von Saison zu Saison zulegt. Das Erfolgsgeheimnis des gebürtigen Innsbruckers ist keines: »Ich bin ununterbrochen am Markt bei meinen Kunden unterwegs, mindestens alle zwei Monate sehe ich jeden meiner Partner – und ihre Flächen.« 1993 machte sich der HAKAbsolvent nach einer kaufmännischen Lehre selbstständig, nachdem er bei Dressmaster erste Modeerfahrungen gemacht hatte. Mit dem Jackenlabel Chevy & Healy legte der Jung-Unternehmer einen Rekordstart hin. »Ich bin damals zu allen Händlern gefahren, mit einer neuen Marke muss man Klinken putzen.« Als der deutsche Modeunternehmer Manfred Lebek dann mit Frieda & Freddies seine Erfolgsstory fortsetzte, war Guggenberger mit an Bord. Mit 140 Kunden sieht sich Guggenberger als Marktführer im modischen Outdoor-Bereich. Auch die Märkte Slowenien und Südtirol betreut der Tiroler. Aus der reinen Outdoor-Kollektion ist heute »eine moderne Kombi« geworden. Das Outdoor-Wellensteyn nahm er ins Portfolio auf, derzeit sieht er sich nach einem Hemden-Label um, und: »Ein Jeanser wäre cool.« Guggenberger sieht die Agenturszene im Umbruch. Wer seine Marke nicht frisch am POS präsentiere, werde es künftig schwer haben. Was er sich für die Zukunft wünscht? »Mit der Agentur wachsen – und dass sich der Modemarkt endlich erholt.« MARKEN: Wellensteyn, Vanzetti, Chevy U.S.A, Frieda & Freddies NY, Frieda & Freddies Men 28 TZ 01 2016 AGENTUREN »so volatil wie die Börse« tionen zu.« Vor allem mit jungen, frischen Kollektionen, die alle paar Wochen prompt in den Showrooms erhältlich sind, legen Wenz & Mergenthaler zu: »Mit Bleifrei haben wird mittlerweile 60 regelmäßige Kunden, auch S.Marlon, mit dem wir in der dritten Runde waren, entwickelt sich hervorragend.« Die anhaltende Markenbereinigung auf allen Seiten fürchtet auch Wenz, der selbst zwei Einzelhandelsgeschäfte und ein Outlet betreibt: »Am Ende werden eine Handvoll Marken und eine Handvoll Agenturen übrig bleiben.« Noch falle seine Bilanz durchwegs positiv aus, allerdings: »Während man drei Neukunden gewinnt, fallen zwei bestehende weg.« Wenz & Mergenthaler sind weiterhin am Scouting nach neuen Marken, jedoch müsse das Produkt »gut zu unseren bestehenden Lieferanten passen, mit denen wir ausgezeichnet zusammenarbeiten«. Auch bei den Vororderkollektionen wie Raffaelo Rossi oder Via Appia legen die beiden Agentur-Profis derzeit kräftig zu. Der Grund? »In Zeiten wie diesen rückt man mit zufriedenen Kunden wieder enger zusammen.« © Raffaello Rossi Von Krise keine Rede: Das Agentur-Duo Andreas Wenz & Emanuel Mergenthaler schloss die Ordersaison H/W 2016/17 mit einem satten zweistelligen Plus ab, mit einer Marke wurde das Ordervolumen verzweieinhalbfacht. »Das habe ich in 30 Jahren Agenturleben noch nicht erlebt«, freut sich Andreas Wenz. 140 Kunden betreut das Mode-Duo in den beiden Showrooms im Wiener MGC und in der Fashionmall in Salzburg – sich zwei Standorte zu leisten sieht Wenz als »deutliches Zeichen für unseren Servicegedanken«. Dem langjährigen Modeprofi wird Angst und Bang bei der derzeitigen Situation im Modebusiness, viele Agenturkollegen hätten sich in Richtung Pension verabschiedet. Allerdings: »Diese volatilen Zeiten in der Mode lassen auch echte Sensa- Agentur WENZ & Mergenthaler MARKEN: Bleifrei, Frapp, Raffaello Rossi, S. Marlon, Sani Blu, Snake Milano, Via Appia, Via Appia Due MARKE 01 Seit Ende 2014 ist Bruno Sälzer Chairman und CEO von Bench. 02 Das moderne Münchner Headquarter von Bench öffnete letztes Jahr. 03 Sängerin und Bench-Testimonial Jess Glynne präsentierte soeben ihre neue Capsule Collection mit einem Event in Berlin. 01 02 03 Hoodie statt Anzug Ende 2014 wechselte Bruno Sälzer vom Luxus-Anbieter Escada zur StreetwearMarke Bench. Im Münchner Headquarter erklärt der CEO, wohin er mit Bench will. D er neueste Coup von Bench ist die neue Website inklusive Online-Shop – perfekt zugeschnitten auf die junge Zielgruppe. Denn außer dort zu kaufen, kann man sämtliche Modelle und Looks auch in allen gängigen SocialMedia-Kanälen teilen. Der Music-Player mit der eignen Playlist unterstreicht Benchs Verbindung zur Musik und seinem Testimonial Jess Glynne. Aber auch in der realen Welt hat sich seit dem Eintritt von CEO Bruno Sälzer im Dezember 2014 Einiges getan. Mit einem 3.000 m2 großen Headquarter hat man sich in München am Firmencampus »Neuer Balan« (inklusive Pool) im letzten Jahr ein starkes Standbein in Mitteleuropa geschaffen, das dem Herkunftsort Manchester fast den Rang abläuft. Was Sälzer hier in der nächsten Zeit mit der Streetwear-Marke vorhat, erklärte er im Interview. Dr. Sälzer, wie verschlägt es jemanden vom Luxusanbieter Escada zum Streetwear-Spezialisten Bench? Sind das nicht ganz verschiedene Welten? Ach, das ist gar kein großer Umstieg und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Ich beschäftige mich nach wie vor mit Bekleidung. Wäre ich von Escada zu einer Schuh- oder Taschenmarke – auch wenn es sich um eine aus dem Luxussegment gehandelt hätte – gegangen, wäre der Unterschied viel größer gewesen. Sowohl bei Escada als auch bei Bench geht es um Saisontimings, Messen, die 30 TZ 06 2016 Alle Bilder © bench MARKE Innovationskraft der Lieferanten, die Bildsprache. Wenn man ins Detail geht, gibt es da sehr viele Gemeinsamkeiten. Klar, die Unterschiede liegen in der Preislage, und dadurch, dass Bench eine junge Marke ist, liegen sie auch im Umgang mit der digitalen Welt. Und hier liegt auch meine Motivation für den Wechsel: Ich bin überzeugt, dass diese digitale Welt die Mode komplett revolutioniert. Und was für mich persönlich außerdem den Reiz von Bench ausmacht, ist die Verknüpfung mit Musik. Das ist das Medium, über das man das Bench-Gefühl transportiert, der eine Schwerpunkt, der hinter der Marke steht. Und es ist ein ganz natürlicher Zusammenhang, kein erzwungener. Denn Musiker wie Robbie Williams oder Lady Gaga haben schon Bench getragen, lange bevor sie weltberühmt waren. Basierend auf dieser Heritage können wir heute intelligente Verbindungen aller Art finden – von Capsule Collections bis Blogger-Events. Lauter Verbindungen, die digital gut nutzbar sind und die ein geschlossenes System ergeben. Denn Musik, Mode und Fashion-Blogger sind jeder für sich schon relevant für Social Media und andere digitale Kanäle. Hier eine intelligente Kombination zu finden ist sehr spannend. Aktuell arbeiten Sie mit der britischen Sängerin Jess Glynne zusammen, die anfangs Ihr Testimonial war und nun bereits eine Capsule Collection entworfen hat ... Ja, mit ihrem Look und ihrer Musik passt sie sehr gut zu uns. Im Nachhinein betrachtet war sie sogar eine noch bessere Wahl, als wir uns gedacht haben. Und ein bisschen Glück war auch dabei. Denn zwölf Tage nachdem wir den Vertrag mit ihr gemacht haben, hat sie den Grammy gewonnen. Danach hätten wir sie wahrscheinlich nicht mehr zahlen können. Von der Kapsel-Kollektion, die wir mit Jess herausgebracht haben, werden wir wahrscheinlich keine Millionen verkaufen. Aber solche Projekte muss man machen, um Innovationskraft zu zeigen. Jess war übrigens auch das Highlight bei der Eröffnung unseres Münchner Headquarters. Apropos München: In den letzten Monaten sind immer mehr Führungspositionen von Manchester nach München gewandert. Ist München für Bench heute wichtiger? Auf jeden Fall wichtig. Die Wurzeln von Bench liegen in Manchester, das, nebenbei gesagt, eine tolle Stadt für diese Art von Mode ist. Denn fragen Sie heute in den USA nach den Ursprüngen der Urbanwear, werden Ihnen Insider antworten: Manchester! Diese Heritage wollen wir auf keinen Fall aufgeben, Bench ist ja weiterhin eine Firma britischen Rechts. Allerdings sind tatsächlich fast alle Entscheidungspositionen nach München gewandert. Das liegt vor allem daran, dass wir wholesalegetrieben sind und der deutsche Markt als Einzelmarkt heute schon wichtiger ist als der britische – ganz abgesehen von seiner Nähe zu weiteren wichtigen Märkten. Wir sehen etwa großes Potenzial in Osteuropa. Außerdem sind auch viele andere Modemarken nach München gewandert, unter anderem aus Düsseldorf. Wenn also jemand aus Moskau Richtung Westen fliegt, kommt er automatisch hier vorbei. Was sind denn die wichtigsten Märkte für Bench? In Nordamerika sind wir am größten, Kanada ist der größte Einzelmarkt mit einem Umsatz von mehr als 75 Mio. kanadischen Dollars. Das war schon immer so und liegt vor allem im Sportbereich begründet, den wir mit unseren Performance-Modellen ja sehr gut abdecken. 2015 haben wir 39 % unserer Umsätze in Nordamerika generiert, 19 % in UK und 28 % in Deutschland, die übrigen 14% verteilen sich auf die kleineren Märkte. In Österreich werden etwa 2% erzielt. Insgesamt haben die Konsumenten etwa 200 Mio. Euro für Bekleidung von Bench ausgegeben. Zugegeben, vor rund vier Jahren war der Umsatz schon mal höher als heute. Damals hatte Bench gerade ein Hoch, wie es in der Mode ja immer wieder mal vorkommt. Für diese 200 Mio. Euro wurden etwa vier Mio. Teile gekauft, das heißt wir erzielen etwa 50 Euro pro verkauftes Bekleidungsstück. Das ist kein schlechter Durchschnitt, denn in den 200 Mio. Euro sind schon alle Outlet-Preise und Discounts berücksichtigt. Ein Teil der neuen Strategie für Bench sind weitere Lizenzen. Welche und warum? Wir machen seit Kurzem Bodywear mit Lascana, die mittlerweile auch schon erhältlich ist. Im September bringen wir mit der Deichmann-Gruppe Schuhe in die Läden. In Deutschland und Österreich werden sie über die Deichmann-Töchter Roland und MyShoes, in der Schweiz über Ochsner Shoes vertrieben. Bei den ersten Entwürfen, die wir hier schon gesehen haben, merkt man, dass es wie bei Lascana ist und Deichmann diesen Bench-Spirit getroffen hat. Dieses Gefühl rüberzubringen und nicht nur einfach ein Produkt zu machen und mit Bench zu branden, das ist ja auch das entscheidende bei Lizenzen. Wenn man eine Marke neu aufstellt, muss man sich auch darüber Gedanken machen. Ich bin kein Freund davon, 20 Lizenzen zu vergeben, denn es gibt im Prinzip vier große Produktgruppen, bei denen das durchaus Sinn macht. Die naheliegendste und größte ist der Duft. Den gab’s ja bei Bench schon, und diese Lizenz haben wir jetzt verlängert, auch mit neuen Produkten. Das nächste sind dann die Schuhe. Diese komplettieren den Look, und man kann damit die eigene Modekompetenz zeigen. Darauf folgen Strümpfe und Bodywear. Ein weiterer Bereich, den wir heute noch nicht haben, sind die Brillen, denn auch die sind heute stilbildend. In Zürich eröffnete letztes Jahr der erste Stand-alone-Store von Bench in der Schweiz. Welche Pläne haben Sie hinsichtlich der POS? Wir verkaufen heute in 34 Märkten selbstgesteuert Bekleidung und haben 4.000 Wholesale-Türen. Von unseren 39 eigenen Läden befinden sich 35 in Kanada, die meisten Stores in Europa sind Outlets. In Österreich sind wir etwa in den Outlet-Centern in Parndorf und Salzburg, in Deutschland betreiben wir zehn Outlets, in UK sind es 24. Die vier übrigen Full-Price-Stores befinden sich in Deutschland, in Berlin, München und Frankfurt. Aber die sind natürlich noch nicht im allerneuesten Konzept. Das müssen wir noch entwickeln. Denn das gesamte Set-up ist ja Die Streetwear-Marke Bench neu: die KollektionsLtd. wurde 1989 im britischen struktur, die SchwerManchester von der Americana punkte und auch zwei International gegründet. Seit Drittel der Lieferanten. 2014 ist diese im Besitz der Münchner Private Equity Daher sind wir derzeit auf Gesellschaft Emeram Capital der Suche nach dem richPartners. Ende 2014 wurde der tigen Designkonzept für ehemalige Hugo-Boss- und die Läden, das wir Escada-Chef Bruno Sälzer anhand der FormenspraChairman und CEO von Bench und beteiligte sich mit 15 %. che der Kollektion entwiBench wird heute in 34 Ländern ckeln werden. Wir haben über 4.000 Wholesale-POS, heute also noch keinen 39 Bench-Stores und 36 Outlets fertigen Rollout-Plan für vertrieben. 2015 wurde Bekleieigene Stores, aber wir dung im Wert von 200 Mio. Euro verkauft. führen bereits Gespräche mit Ladenbauern. BN Bench TZ 06 2016 31 SCHUHE © CG-Club Of Gents Grobe Sohle, weicher Schaft Beim Kampf um Marktanteile – on- wie offline – wird das Herrenschuh-Business vielfältiger. Weg vom Bedarfskauf, hin zum Lustkauf. D © LERROS er klassische Schuhhandel hat ein Problem. Nicht nur, dass die Geschäfte in der abgelaufenen Saison mit einem weiteren Minus in Folge unbefriedigend waren. Natürlich lag’s am Wetter, wird argumentiert. Aber auch die modischen Impulse fehlten – angeblich. »Händler sagen, es gibt nichts Neues. Hersteller sagen: Es gibt so viel Neues, aber der Handel will nur Bewährtes« – so etwas hörte man laut Schuhkurier auf der Expo Riva Schuh am Gardasee. »Reines Bestsellermanagement ist passé. Mehr Begehrlichkeit, weniger Bedarf – das sollte die Stoßrichtung sein«, analysierte die TW. Während alteingesessene Schuhgeschäfte an der wenig animierenden Größenvorwahl-Präsentation festhalten, profilieren sich Modehäuser mit der Inszenierung von Schuhwerk. »Zur Outfitkompetenz gehört ein Schuhsortiment«, das sehen immer mehr Textilhändler so. Wie beispielsweise Stöcker in Eferding, der von rund 4.000 m² Fashionfläche gleich 350 m² mit Schuhen bespielt. Vorreiter in Sachen Herrenschuhe neben dem textilen Angebot waren die Hochzeitsausstatter. Wenn Bräutigam und Hochzeitsgesellschaft schon im Haus sind, dann will man sie von Kopf bis Fuß mit Eleganz bedienen. Andreas Wolf, Verkaufsleiter bei Wilvorst, bestätigt: »Unser Schuhsortiment entwickelte sich für uns und unsere 32 TZ 06 2016 Kunden vom Service zum Geschäft und zu einem wesentlichen Standbein: perfekt auf die Anlassmode abgestimmt, eine Kalkulation wie bei Anzügen, Schwerpunkt-VKs um 179 Euro, jederzeit Einzelpaare ab Lager abrufbereit – damit generiert der Handel profitable Zusatzbons!« Nicht nur Spezialisten, sondern auch breit aufgestellte Bekleidungsmarken arrondieren ihre Kollektion mit Schuhen. Bugatti oder Daniel Hechter sind schon länger etabliert und auch im Schuhfachhandel bestens gelistet. Roy Robson zählt mit dem Markteinstieg im März 2014 zu den Newcomern. Creative Director Sascha A. Klumpp zum Motiv: »Neues Umsatzpotenzial erschließen, gleichzeitig den Look-Gedanken des Labels forcieren.« Für Herrenausstatter, die sich vorsichtig dem Thema Schuhe nähern wollen, sind Systemanbieter prädestiniert. Ein Pionier ist hier Detlef W. Stichling, Inhaber der 1993 gegründeten Marke Prime Shoes. Bei diesem Spezialisten für rahmengenähte Herrenschuhe macht das NOS-Programm 80 % vom Gesamtumsatz aus, 900 belieferte Kunden schätzen das geringe Lager- und Abschriftenrisiko. Neu ist auch sein Vertrieb in Österreich aufgestellt: Seit Anfang des Jahres betreut die Handelsagentur Hagleitner vom Showroom in der Brandboxx Salzburg aus den Markt. Der Schuh trägt die Persönlichkeit – und versteht sich (endlich) auch bei Männern als prägendes Teil des Outfits. Wobei sich Sportivität bis zum Business-Halbschuh durchzieht. Modelle zwischen Sport und Office entsprechen dem aktuellen Zeitgeist: Oben angelehnt an die Klassiker wie Derby, Oxford oder Monk – unten moderne Sohlenkonzepte von Sandwich, Leichtzell bis zu softem Krepp. Dazu – bei aller Augenfälligkeit von Details, Effekten, Materialmix und Mehrfarbigkeiten – verborgene Qualitäten: Komfort, Funktion und vor allem Leichtigkeit werden im H/W 2016/17 großgeschrieben. Casual zeigt sich hingegen rustikaler. Markante Hiking- und Outdoor-Impulse kennzeichnen die Freizeitschuhe und stellen einen starken Kontrapunkt zum anhaltenden Sneakers-Hype dar. Schuhdesigner Floris van Bommel spricht weiters von »Dressual Boots« und beschreibt damit Stiefeletten – ausbalanciert zwischen dressed und casual –, die sowohl zum Anzug als auch zur Jeans funktionieren. Wer Schuh sagt, sollte künftig auch Gürtel sagen: Die perfekte Abstimmung bis hin zu identem Leder liegt absolut im Trend. Sieht man sich die lieblose Tristesse der Gürtelständer von Großfilialisten an, kann man auch hier eine Profilierungs- und Umsatz-Chance für aufgeschlossene Modehändler erkennen. CD S CHU H-T REND Der Business-Schuh ist die Basis, die Details machen ihn zum Highlight. Das kreative Feld, das für optische Zugaben und Akzente sorgt, ist groß: unterschiedliche Oberflächen-Beschaffenheiten in einem Modell, Zwei- und Mehrfarbigkeit, gewischte Farbverläufe, Prägungen partiell oder allover. Dazu jede Menge zierende Details bis hin zum originellen Senkel und der schmucken Schließe. Und dann natürlich die Böden! So zeigt Nobrand selbst beim klassisch inspirierten Schnürer eine weiße Sohle à la gelgedämpftem Laufschuh. Klassik mit Twist: das verstehen auch Karim und Olivier Choukair, Gründer und Designer von Melvin & Hamilton, besonders gut: Ihr Fullbrogue glänzt – im wahrsten Sinn des Wortes – statt mit Lyra-Lochung mit Silber-Nieten. MELVIN & HAMILTON NOBRAND Neosens MELVIN & HAMILTON Bugatti DANIEL HECHTER JOOP! s.Oliver NOBRAND Schneiders Extra Plus Wenn der Business-Mann auf die Krawatte als zierendes Element verzichtet und auch das Sakko weglässt, dann kann ein schmucker Schuh als Eyecatcher in die Bresche springen. TZ 06 2016 33 SCH U H -T R E N D Ulrich Becker-Steinberger, Chefdesigner bei Lloyd, ist überzeugt: »Der Chelsea Boot wird Star der Saison, weil sportiv, klassisch und casual zugleich.« Dabei geht im Herbst 2016 die Bandbreite bei Knöchelhohem weit über das Urmodell mit dem elastischen Einsatz an der Seite hinaus. Die Stiefelette empfiehlt sich als gute Allrounderin sowohl für den Casual- als auch für den Business-Look. Dabei schlägt die Boots-Parade eine Brücke von shiny poliert oder puristisch matt über vielfältige Prägungen bis hin zu schmückenden Spangen oder Zippern. Wer bei Melvin & Hamilton genau hinsieht, erkennt sogar den Scull. Als »next generation« besonders spannend: Hybride zwischen Sneakers, High Tops, Chucks und Boots. BUGATTI REDPOINT JOOP! MELVIN & HAMILTON s.Oliver camel active FLORIS VAN BOMMEL NOBRAND Chelsea & Friends 34 TZ 06 2016 Haken und Ösen – vom Bergsteigerstiefel inspirierte rustikale Modelle sind omnipräsent. Wer’s ein bisschen subtiler mag, greift zu chicen Stiefeletten, Desert Boots und deren Ablegern. S C H U H -TRE N D Unter Modeleuten kann man kontrovers diskutieren, ob ein Turnschuh von Nike, Adidas oder Puma ein Fashion-Statement ist. Jedenfalls gibt es Labels, deren Sneakers deutlich schicker am Bein sind – vor allem wenn Mann statt Trainingshose einen Super150-Anzug dazu trägt. Solche Glanzstücke zeigen Joop!, Roy Robson und einige mehr. Weiters sind Vollleder-Sneakers mit RetroAnmutung eine große Tendenz, eine andere setzt auf die Verschmelzung von Running und Hiking und schafft mit Materialmix (wie Filz und Nylon) den Spagat zwischen Outdoor und Urban. Doch die größte Evolution lässt sich wohl am besten mit »Future« übertiteln: 3D-Effekte, Wabenprägungen, außergewöhnliche Sohlenkonzepte etc. sorgen für eine ziemlich coole Anmutung. Solcherlei Modelle (wie z.B. von Floris van Bommel oder Nobrand) – gestylt zur schmalen Wolloptik-Hose – sind wegweisend. ROY ROBSON Hiltl Cool STRELLSON BUGATTI NOBRAND DOCKERS JOOP! CLARKS Running Wandert der Hosensaum modebedingt nach oben, rückt der Schuh stärker in den Fokus. Sneakers bleiben dabei nicht auf Laufschuhniveau, sondern bilden eine kreative Liga für sich. TZ 06 2016 35 MARKEN Von Kopf bis Fuß Jacken/Mantel-Spezialist oder Total-Look-Outfitter – wie wird Bugatti wahrgenommen? Bugatti befindet sich heute im Prozess der Weiterentwicklung vom Produktspezialisten zur Lifestyle-Marke mit Vollsortimentsangebot. Dabei sind wir bei vielen Einzelhändlern schon so aufgestellt, dass im Rahmen von Zweitplatzierungen beide Ansätze umgesetzt werden. Laut Spiegel-OutfitStudie 9 liegt Bugatti mit 80% Markenbekanntheit in Deutschland ganz weit vorne bei Modelabels. Jeder zweite Mann würde Bugatti kaufen und jeder vierte besitzt mindestens ein Teil der Marke. Damit verfügen wir über eine hervorragende Basis und Akzeptanz beim Endverbraucher und viel Potenzial für weiteren Erfolg im Fachhandel. Wohl auch in Österreich! Bestens etabliert in der Outerwear – doch was sind Argumente pro Konfektion und Herrenartikel aus Ihrem Haus? Mit Holger Schmidt – der zuvor für Pierre Cardin und Otto Kern als Produktmanager tätig war – konnten wir einen absoluten Profi für das Segment Anzug/Sakko gewinnen. Seit Januar arbeitet er an der Evolution des »Bugatti Smart Business Look«. Hier geht’s zunehmend um Styles, die Spannung erzeugen, ihr eigenes Gesicht und Charakter besitzen, sich aber dennoch in das Gesamtbild der Kollektion einfügen. Bei der Hose überzeugen wir mit perfekter Passform, trendgerechtem Modestil und funktionalen Benefits. Wie »FLEXCITY« – dieser geschützte Begriff steht warengruppenübergreifend für besondere Elastizität und damit verbundenen Tragekomfort. Unsere Marketingunterstützung am POS garantiert gute Abverkäufe, mit unserem umfangreichen Lagerprogramm profilieren wir uns als leistungsstarker Servicepartner für den Handel. Übrigens: Strick, Wirk und Hemd – diese Segmente sind, neben der Hose, echte Wachstumstreiber bei Bugatti! Dabei geht’s mit neuen Strukturen, Jacquards, Jerseys und modischen Akzenten wie Dip-Dye-Effekten oder Prints weit über ein Basic-Angebot hinaus. Wie entwickeln sich Ihre Lizenzen? Mit 15 Lizenzpartnern gehört Bugatti zu den größten Lizenzpartnern im Modebereich. Wir achten bei der Auswahl der Partner ganz besonders auf deren Spezialisierung im Produkt. In Verbindung mit unserer Marke stellt sich dann der Erfolg ein. Besonders stolz sind wir auf die mehrheitlich bereits langjährigen Partnerschaften – ein Indiz für gutes Gedeihen und Zusammenarbeiten. Besondere Dynamik verspüren wir momentan in den Produktgruppen Schuhe, Kleinlederwaren und Taschen sowie Modeaccessoires. Was davon sehen Sie prädestiniert für ein Modehaus? Als umsatzrelevante Zusatzsortimente im Fachhandel fungieren insbesondere die textilnahen Produkte wie Krawatten und Schals, Kopfbedeckungen, Gürtel und Strümpfe. Auch unsere Schuhe wachsen in 36 TZ 06 2016 © Bugatti Das größte Label der Herforder Bugatti Holding (Gesamtumsatz 2015: 222 Mio. Euro) entwickelt sich weiter. In welche Richtung, verrät Marketingleiter Stephan Horst. Deutschland stark im Bekleidungshandel. Dieses Potenzial besteht aus meiner Sicht gleichermaßen für die Nachbarländer Österreich und Schweiz. Kollektionsbreite und -tiefe dürften hier keine Wünsche offen lassen … Was zeichnet die textilnahen Produkte aus, was sind aktuelle Kollektionshighlights? Alle Lizenzen punkten mit den Bugatti-typischen Erfolgsfaktoren: Marke, Qualität, Preis/Leistungs-Verhältnis, Eingangskalkulation, Modegrad sowie NOS-Programme und EDI-Vernetzung. Konkrete Bestseller zur Auslieferung im nächsten Herbst sind gebürstete Seidenschals: sehr weich, nicht zu dick und trotzdem wärmend. Auch Patchwork und Farbverläufe sind große Schal-Themen. Krawatten zeigen wir mit sechs und sieben Zentimetern Breite. Highlights sind Reinseidenkrawatten im Wool-Look und in Metallic-Optiken. Monochrome Musterungen sind bei Socken ein klarer Trend. Besondere Hingucker bei Kopfbedeckungen sind unsere Mützen im Materialmix sowie Strickbeanies mit XXL-Schals. Für die Damen gibt’s kuschelige Oversize-Ponchos bzw. Capes in Strick und Wolle. Apropos Damen: Wie prosperiert Ihre DOB? Lena Brinkmann hat es als Designerin geschafft, eine eigene Handschrift und ein besonderes Profil in unsere Damenjacken- und Mantelkollektion zu bringen. Seit dem Start im Jahr 2013 wächst dieses Segment stetig, der Umfang wurde entsprechend erweitert sowie um neue Typen wie Blazer und Sweats ergänzt. Nun sind weitere Produktgruppen im Gespräch. Wie läuft’s in Österreich? Mit Niko Fasthuber haben wir in der Fashion Mall Salzburg einen langjährigen, erfolgreichen Repräsentanten. Er versteht es, die Vielfalt der Marke im österreichischen Markt nicht nur zu präsentieren, sondern auch zu etablieren. Als Markenbotschafter von Bugatti ist er erster Ansprechpartner für den Handel in allen Belangen von Produkt bis Vertrieb. CD look NEWS LERROS ACCESSOIRES-WELT. Speziell für Männer stellt der Casual-Systemanbieter ein Accessoires-Konzept mit Erstauslieferung im Herbst 2016 vor. Das Sortiment dreht sich um zeitgemäße Gürtel, Schals, Taschen, Geldbörsen, Armbänder, Schlüsselanhänger und Uhren – die Ergänzung um Sonnenbrillen ist geplant. Ein Großteil der Kollektion wird als Seasonal-NOS offeriert und kann innerhalb von 24 Stunden nachgeliefert werden. Auch wenn die stilistischen Vorbilder im Premiumbereich zu finden sind, die Preisgestaltung zielt auf den Mainstream ab. Nicht nur die Aufwertung bestehender Lerros-Flächen steht im Fokus: Die zwei Kollektionen pro Jahr (mit jeweils zwei Lieferterminen) sind auch autark flächenfähig! Marc O’Polo GUT KOMBINIERT. Weekender und Backpack aus der Serie »Nordic Coastline« sind aus Saddle Vachetta gefertigt, einem pflanzlich gegerbten Rindsleder. Die Kombination mit gewachstem Cotton Canvas steht für einen ebenso lässigen wie anspruchsvollen Casual Look. Leichtigkeit und Funktionalität sind die herausragenden Attribute der Taschenserie »Urban Casualness«: Hier trifft strapazierfähiges, gewachstes Cotton-Nylon auf Besätze aus Vollrindsleder. Das Ergebnis: sportliche CityStyles, wo sich nordische Klarheit mit smartem Casual Chic paart. Schuhe in der ÖTZ 15/2016 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihr Interesse! Erscheinungstermin: 04. August 2016 Druckunterlagen-Schluss: 22. Juli 2016 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 STRELLSON © DOCKERS NEW AGE. Zum neuen Zeitalter der umfangreichen Strellson-Accessoires zählt der Launch zweier Taschenlinien. »Bennet« ist eine coole MonochromSerie in Schwarz. Die strukturierten Nylon-Styles, abgesetzt mit horizontalen glatten Blockstreifen, bilden mit klaren Linien und abgestimmtem Materialmix einen sportiven Höhepunkt. »Connor« hingegen ist eine modische Lederserie, bei der das Detail zählt. An versteckten Stellen findet man rote Details, die zur CI der Marke gehören: hier eine rote Signatur-Linie oder ein roter Reißverschluss im nicht-sichtbaren Bereich, dort rote Innenflächen. Facettenreich zeigt sich die sonstige Taschenkollektion: Casual-Styles können sowohl zum Freizeit- als auch zum Business-Look kombiniert werden – der Mix macht’s spannend! © Pal mers / Sus ann e Stemmer MUSTERSEITE Mamalicious Happy Birthday! M amalicious, ein Label der dänischen Bestseller-Gruppe, stattet bereits seit zehn Jahren werdende Mütter aus. Am Beginn stand ein konkreter Bedarf, denn die Marke wurde gegründet, als einigen Mitarbeiterinnen der Mutterschaftsurlaub bevorstand und es an der richtigen Kleidung bzw. am richtigen Style fehlte. »Unser Ziel ist es, den Alltag werdender Mütter so angenehm wie möglich zu gestalten und es ihnen gleichzeitig zu ermöglichen, sich so stylisch wie gewohnt zu kleiden«, erklärt Brand-Manager Ditte Marie Bay: »Ein neuer Bestandteil unserer Kollektionen ist die Stillmode, die wir auch gerne noch erweitern wollen.« Bis zu sechs verschiedene Kollektionen lanciert Mamalicious im Jahr, die neben Schwangerschafts- und Still mode auch Bademode, Abendgarderobe, Sport- und Freizeitmode umfassen. Palmers Kampagne by Susanne Stemmer 38 TZ 06 2016 © Mamalicious F ür die aktuelle Unterwasserkampagne von Palmers konnte die Wäschemarke die internationale Künstlerin Susanne Stemmer gewinnen. »Die spektakulären Kampagnen von Palmers waren ein Teil meiner Jugend, und ich freue mich sehr, von Palmers für diese Kampagne engagiert worden zu sein«, so Susanne Stemmer, ihres Zeichens renommierte Künstlerin und Unterwasserfotografin mit Ausstellungen in Paris, New York und Los Angeles. Stemmer arbeitete bereits mit Chanel, Louis Vuitton und Swarovski zusammen. Nun kooperierte sie mit Palmers, um die Schönheit und farbliche Spannbreite des Meeres einzufangen. Die aktuelle Bademodenkollektion von Palmers ist geprägt von Blaunuancen, Blockstreifen, Pailletten und sommerlich frischen Tönen wie Türkis, Papaya und Erdbeere. Auch in Sachen Muster sorgt Palmers im Sommer 2016 für Urlaubs-Feeling: Tropical- und Animal-Prints, Blumen und Paisleys sowie Streifen zieren die Bademode. Für den vollendeten Strand-Look sorgen passende Accessoires wie Pareos, sommerliche Schals, Hüte und Tuniken. © Camel active MODE AKTUELL Camel active Exotische Kampagne Caren Pfleger Cashmere-Comeback D ie neue Herbst/Winterkollektion 2016/17 des Schweizer Labels Caren Pfleger bringt Looks für coole Großstadtnomadinnen. Grau und Schwarz sind die wichtigsten Farben in dieser urbanen Kollektion. Der wichtige Strick zeigt sich mit vielfältigen, auch minimalistisch gestalteten Oberflächen. Zick-Zack-Muster verleihen ihm eine moderne Optik, lange Fransen sorgen für Eyecatcher. Ein Key-Piece ist der Bestseller »Travel Wrap« aus hochwertigem Cashmere. Kombiniert werden die kuschelig-coolen Oberteile lässig und feminin zu schwingenden Leder-Miniröcken oder Leder-Leggings in Biker-Optik. © Caren Pfleger M it exotischen Bildern aus Thailand sorgt Camel active für einen gelungenen Frühjahrskampagnen-Auftakt. Von Februar bis Mai 2016 sollen ausdrucksstarke Motive der aktuellen Kampagne »Unknown Path« in deutschen Publikumszeitschriften zu sehen sein, darunter etwa der Spiegel, Stern, Focus, Men’s Health und GQ sowie in diversen Frauenmagazinen wie Allegra, Instyle und Freundin. Zudem werden die exotischen Eindrücke der Kampagne vor allem auf der Website präsentiert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Thema Denim, das durch einen eigenen Produktclip hervorgehoben wird. Als Schauplatz für die Kampagnenstrecke hat Camel active Thailand gewählt. So entstanden Aufnahmen in Bangkok mit seinen Floating Markets, buddhistischen Tempelanlagen, antiken Königsstädten und tropischen Landschaften. Der spanische Fotograf Daniel Riera stand für Camel active dabei hinter der Linse. Hilfiger Denim Insel-Kampagne D © Hilfiger Denim ie weltweite Frühjahr/Sommerkampagne 2016 für Hilfiger Denim steht ganz unter dem Motto »An Island State of Mind«. Soll heißen: Sie zaubert entspanntes Inselflair in den Großstadtdschungel und zeigt zeitgenössisches Cityleben verspielt, dynamisch und optimistisch – keinesfalls grau-in-grau. Diesen frischen Spirit vermitteln auch die Gesichter der Kampagne, die von Nachwuchstalent Devyn Galindo fotografiert wurde: die Topmodels Hailey Baldwin, Immy Waterhouse, Luka Sabbat, Sang Woo Kim und David Bywater. Gemeinsam kommen die fünf auf mehr als zehn Millionen Instagram-Follower. Diese werden sie auch mit Backstage-Material zum Hilfiger-Denim-Kampagnenshoot versorgen. TZ 06 2016 39 Black & White: Sommermode von Penz Mode Die Veranstalterinnen der Modenschau – darunter auch die Linzer Modehändlerinnen Lygia Penz (2.v.r.) und Barbara Schwetz-Penz (3.v.l.) Charity Fashionshow Alle Bilder © Xandra M. Linsin Wer? Penz Mode Wo? Casino Linz Was? »Ein Abend voll Mode« stand am 10. März am Programm. So versprach es die Einladung zur Charity-Modeschau von Penz Mode, die zusammen mit dem Frauennetzwerk Kiwanis Linz Nike veranstaltet wurde. Im Casineum Linz luden Lygia Penz, Barbara Schwetz-Penz und die Mitorganisatorinnen rund 400 Gäste zu einem Abend voll Mode und Lifestyle. Gezeigt wurden die neuesten Kollektionen von Penz Mode für Damen und Herren, die besten Looks von Marc Cain und Mode des Labels Mamoka, die made in Austria ist. Schuh-Highlights kamen vom Schuhhaus Eiler, Schmuckunikate von Johanna Gfrerer und Brillenmode von Pippig United Optics Austria. Highlight: Am Ende des Events kam eine Spendensumme von 10.000 Euro zusammen, die für einen guten Zweck überreicht wurde. H&M reloaded am Graben Wer? H&M Wo? Am Graben, Wien Was? Der wohl schönste heimische Store des schwedischen Filialisten wurde nun noch ein bisschen schöner. Denn soeben feierte H&M die Wiedereröffnung seines Flagship-Stores am Wiener Graben. Die Fläche, die früher das Nobelkaufhaus Braun & Co. beheimatete, wurde liebevoll revitalisiert. Brandneu ist das Angebot der eigenen Kosmetiklinie. Anlässlich der Wiedereröffnung luden die Schweden zum Abend-Event mit musikalischer Untermalung von DJ Mateus und Geigerin Catherina Lee. Dem Ruf folgten unter anderem Top-Model Werner Schreyer mit Sohn Marlon SchreyerDupuy, Schauspielerin Chiara Pisati und Fußballer Manuel Ortlechner. Popsternchen und Spieler-Schwester Rose May Alaba (oben) feierte ebenso wie Top-Model Werner Schreyer und sein Sohn Marlon Schreyer-Dupuy. Alle Bilder ©Jasmina Rahmanovic cityfoto.AT Contemporary Contemporary SOCIETY Prunkvoll: Die Räumlichkeiten der französischen Botschaft avancierten zum Catwalk. Frankreich trifft Österreich Wer? French Fashion Week Wo? Französische Botschaft, Wien Was? Zum ersten Mal fand heuer die French Fashion Week statt, organisiert von Business France in Kooperation mit der PR- und Eventagentur Communication Studio. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist einerseits, französischen Modelabels und Designern dabei zu helfen, sich in Österreich neu oder auch stärker zu etablieren. Andererseits konnten sich Modeboutiquen vorstellen, die französische Marken führen oder in Zukunft führen möchten. Der offizielle Startschuss für die French Fashion Week fiel mit einem Gala-Abend in der Französischen Botschaft in Wien. Hier konnten die teilnehmenden Marken und Boutiquen ihre Kollektionen und ihre Sortimente im Rahmen einer Modeschau präsentieren. Hausherr und Botschafter Pascal Teixeira da Silva konnte unter anderem Verleger-Ehepaar Ekaterina und Christian W. Mucha, die Moderatorinnen Claudia Stöckl und Vera Russwurm sowie die ehemalige Skirennläuferin Alexandra Meissnitzer begrüßen. In Shooting-Star Marina Hoermanseder fand die French Fashion Week die ideale Patin – ist die Designerin doch selbst zur einen Hälfte Französin, zur anderen Hälfte Österreicherin. Alle Bilder © moni fellner Patin Marina Hoermanseder feiert mit Moderatorin Claudia Stöckl. Pascal Teixeira da Silva (r.) begrüßte Werner Schreyer, Alexandra Meissnitzer und Marina Hoermanseder in der Botschaft. TZ 06 2016 41 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mag. Oliver Stribl, Geschäftsführer, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Hildegard Suntinger (hs), [email protected], Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, [email protected], Redaktionsassistenz: Sabine Schillinger, DW 211, s.schillinger@textilzeitung.at Anzeigen- und Marketingleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected], Sunny Gansch, DW 216, [email protected] Anzeigenassistenz: A nika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigentrainee: Karoline Kowarz, DW 216, [email protected], Lektorat: Dr. Martin Ross, grafisches Konzept: Christa Schnellrieder, Grafik: Alexander Marx, Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb: Katharina Artner, DW 511, [email protected], Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: friedrich Druck & Medien GmbH, Zamenhofstraße 43–45, 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, grundlegende Richtung: offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textil handels, Web: www.textilzeitung.at. Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. LENZING: NEUER CFO Einkaufsleiter(in) gesucht Wenn Sie sowohl im Textilbereich als auch im Einkauf eine umfassende Erfahrung haben, dann wird im Herbst 2016 eine Spitzenposition für Sie frei. Wir sind ein international bekanntes und anerkanntes Unternehmen auf dem Gebiete Sportmode und sportliche DOB, Englisch unbedingt notwendig, Italienisch von Vorteil. Es lebt sich gut in einem finanzstarken Unternehmen und in den Kitzbüheler Alpen. Wenn Sie die Erfahrung haben, dann wissen Sie auch, welche Anforderungen wir stellen und gerne warten wir auf Ihre Bewerbung an den Inhaber. email: [email protected] 42 TZ 06 2016 Der zweiköpfige Vorstand des Faserherstellers Lenzing AG wird durch Mag. Thomas Obendrauf, MBA als CFO erweitert. Zuvor war der gebürtige Steirer zwölf Jahre bei der Wiesenthal Autohandels AG als Finanzvorstand tätig. Weitere Erfahrungen bringt er durch seine diversen Führungspositionen beim Leiterplattenhersteller AT&S AG in Österreich und in China mit sowie mit seiner langjährigen operativen Management-Erfahrung beim Aufbau und der Optimierung nachhaltiger Geschäftsbeziehungen in Fernost. HUNTER: NEUER CEO Vincent Wauters heißt der neue Chief Executive Officer von Hunter, der zum 1. März 2016 seine Stelle angetreten hat. James Seuss, Vorgänger des neuen CEO, hatte im vergangenen November Hunter überraschend verlassen, um neue berufliche Wege zu beschreiten. »Ich fühle mich geehrt, dass ich für eine so bedeutende Marke tätig werden kann. Die Kombination von Tradition, Fortschritt und Fashion ist es, die Hunter so einzigartig macht«, so der neue CEO. Wauters arbeitete zuvor für die kanadische Premium-OutdoorMarke Arc’teryx, wo er zuletzt als Präsident tätig war. Zudem war er als Mitglied des Vorstandes der Amer Sports Corporation für den Bereich Apparel and Gear verantwortlich. Von 2002 bis 2008 arbeitete Wauters für Newell Rubbermaid in verschiedenen Funktionen, zudem war er als einer der ersten Angestellten für Amazon in Frankreich aktiv. COMMA: NEUER VERTRIEBSBEREICH Seit März wurde der Vertriebsbereich von Comma in zwei Bereiche aufgeteilt, um erhöhten vertrieblichen Anforderungen durch das Wachstum der Marke noch besser zu entsprechen. Larissa Sarjeant übernimmt die Position des Director International Sales, Retail & Commerce. Die Stelle des Director Wholesale, Franchise & Depot Germany tritt Dirk Müller an. Er übernimmt die Bereiche Architecture & Shopfitting. RENÉ LEZARD: NEUER CREATIVE HEAD FÜR MEN Mit der Saison Herbst/Winter 2017/18 wird Ralf Klute die Leitung des Men-Design übernehmen. Zuletzt war Klute bei s. Oliver als Division Head of Premium Men tätig. Davor war er sechzehn Jahre lang bei Hugo Boss als Head of Creative Management für die Marke Hugo verantwortlich. Boutique,1030 Wien, Landst. Hauptstrasse, 21m2, pensionsbedingt abzugeben, für Einrichtung, Warenlager und Stammkunden, Ablöse, geringe Miete 630€, alles inkl. Tel. 0699 14110038 firmen&personen Für den Vertrieb von textilen Werbeartikeln suchen wir am Standort Wien ab sofort Vertriebsmitarbeiter im Innendienst (m/w) Ihre Aufgaben: • BeratungundBetreuungvonFirmen,Behörden, Vereinen,Großkunden • ErstellungundKalkulationindividueller Werbemittel-Angebote • KreativeGestaltungmittelsPhotoshopvon textilenWerbemittelnnachKundenwunsch • Bestellung,TerminüberwachungundKontaktzu Lieferanten • Korrespondenz,Auftragsabwicklungund Warenmanipulation • Neukundenakquise Sie passen ideal zu uns, wenn Sie: • übergutePHOTOSHOPKenntnisseverfügen • ErfahrungoderAusbildungimBereichMode haben • ErfahrungimWerbemittelverkaufhaben (vonVorteil,abernichtvorausgesetzt) • überguteEnglischkenntnisseverfügen • EDVKenntnisse:MS-Office,Photoshop Wir bieten Ihnen: • abwechslungsreiche,herausforderndeund verantwortungsvolleTätigkeitimHerzenWiens (guteVerkehrsanbindung) • FestanstellunginVollzeitoderTeilzeit,absofort • MonatlichesBruttogehaltlt.KVab1.700Euro abhängigvonIhrerQualifikationundErfahrung. Ihre aussagekräftige Bewerbung senden Sie bitte per Email an [email protected] ESPRIT: NEUSTRUKTURIERUNG BEI ACCESSOIRES UND SHOES Ab April liegen Accessoires und Schuhe in einer Hand, um die Produktentwicklung der beiden Lifestyle-Segmente des Unternehmens enger aufeinander und mit den Apparel-Kollektionen von Esprit und edc abzustimmen. Diese Neuausrichtung soll die Wachstumsmöglichkeiten künftig stärker ausschöpfen. Beate Köhler übernimmt die Interims-Leitung über den zusammengeführten Bereich. Zuvor war Köhler als Head of Product Management Shoes tätig. LIGANOVA: NEUER MANAGING DIRECTOR S. OLIVER GROUP: STÜTZLE ALS CDO Liganova USA Inc. mit Standort in San Francisco/Sillicon Valley ernennt Daniel Kellmereit zum neuen Managing Director. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten wird auf Connected POS liegen, vor allem auf der aktiven Gestaltung der Verbindung zwischen digitaler und stationärer Welt. Liganova USA Inc. wird maßgeschneiderte Softwarelösungen für Marke und Unternehmen entwickeln, um BrandRetail-Spezialisten die Möglichkeit zu bieten, ihr Dienstleistungsangebot für internationale Kunden mit unterschiedlichsten Anforderungen zu erweitern. Seit März übernimmt Vanessa Stützle die neu geschaffene Funktion des CDO der s. Oliver Bernd Freier GmbH & Co. KG. Aufgabe ihrer Position ist es, die digitale Transformation des Unternehmens aus Geschäfts- und Endkundensicht für die Marken s. Oliver, Comma und Liebeskind Berlin voranzutreiben und zu begleiten. Weiters wird Stützle eine ganzheitliche digitale Business-Strategie formulieren, um einen einheitlichen Auftritt aus Endkunden-Perspektive sicherzustellen, sowie die digitale Kommunikation optimieren. Zuletzt war Stützle Leiterin des E-Commerce-Bereichs der s. Oliver Group sowie des Omnichannel CRM. Als österreichischer Modefilialist wurden wir mehrmals unter die wachstumsstärksten Unternehmen Europas gereiht. Aktuell wurde Fussl zum besten aller Familienbetriebe Österreichs gewählt. Unsere Zentrale befindet sich in OÖ unmittelbar an der A8 Richtung Passau. In den letzten Jahren konnten wir über 500 neue Arbeitsplätze schaffen und den Umsatz vervielfachen. Daher suchen wir zur Unterstützung unseres Beschaffungsteams. EinkäuferIn Young Fashion/DOB IHRE AUFGABE Sie unterstützen den Zentraleinkauf in der Erstellung des Sortiments inklusive Lieferantenauswahl, Produktinnovation und Ausbau der Eigenmarkenkonzepte im gesamten Damenbereich. Um diese Aufgabe optimal erfüllen zu können, nutzen Sie alle Informationsquellen wie Messe-, Lieferanten- und Filialbesuche, beobachten dabei ständig den Markt und die Mitbewerber. IHR PROFIL Zur Erfüllung dieser vielseitigen, abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Aufgabe benötigen Sie Engagement, Einsatzfreude, Teamfähigkeit und ein sicheres, modisches Gespür. Betriebswirtschaftliches Denken, verhandlungssicheres Englisch und überzeugendes Auftreten setzen wir voraus. Idealerweise haben Sie bereits Erfahrung im Einkauf und fundierte Branchen- und Marktkenntnisse. Reizt Sie diese Herausforderung in einem 145 Jahre jungen Unternehmen? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bzw. Ihre Fragen, die Sie bitte direkt an den geschäftsführenden Gesellschafter persönlich richten: Karl Mayr 0043-7751-8902-31 von 07.00 bis 18.00 Uhr oder per E-mail: [email protected]. Für diese Position gilt, auf Basis einer Vollbeschäftigung (38,5 Wochenstunden), ein KV-Mindestgrundgehalt von € 23.000,- brutto jährlich. Überzahlung je nach Qualifikation. Fussl Modestraße Mayr GmbH Fusslplatz 26 - 32, A-4974 Ort im Innkreis fussl.at TZ 06 2016 43 Erweiterung 2017 Eröffnung März 2016 HUMA ELEVEN Wien/Österreich Connect with the Spirit of Retailing SES ist darauf spezialisiert, erstklassige Shopping-Center in bester Lage zu entwickeln. SES managt derzeit 30 ShoppingMalls in sechs Ländern und ist weiter auf Expansionskurs. Urbane, pulsierende und beliebte Shopping-Destinationen als zeitlos moderne Marktplätze mit höchster Aufenthaltsqualität sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Erfolgsstory. SES sorgt für frischen Wind in der österreichischen Handelslandschaft und bringt mit seinen Malls seit vielen Jahren Markenneuheiten ins Land oder in Regionen. Connect with us: SES Spar European Shopping Centers GmbH T: +43 662 44 71-7171, [email protected] www.ses-european.com
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